Stellungnahme
Die Verpachtung der gemeindeeigenen Obstanlagen von Mals wurde mit Ausschussbeschluss Nr. 6/2013 vom 15. Jänner 2013 gestoppt.
Der Gemeindeausschuss ist „nach eingehendem Studium der Rechtslage und der gängigen Rechtsprechung zur Überzeugung gelangt“ die Verpachtung zu Annullieren und eine neue Ausschreibung der Obstanlagen vorzubereiten.
Der unterfertigte Gemeinderat hat auf eventuelle Unregelmäßigkeiten in Bezug auf die Obstanlagen bereits hingewiesen und wurde dafür von Bürgermeister Veith scharf kritisiert.
Dass die Ausschreibung jetzt neu aufgelegt werden muss, weil die von mir beanstandete Ausschreibung laut dem Malser Gemeindeausschuss „den Grundsätzen der Transparenz“ widerspricht“ bestätigt meinen Verdacht.
Bürgermeister UlrichVeith und Referent Josef Thurner waren vielleicht informiert, aber scheinbar zu wenig!
Stecher Peppi, Gemeinderat der Freiheitlichen in Mals
Schluderns
Das Bauen im Ortskern kann seine Tücken haben, wenn z. B. das Dachwasser der umliegenden Gebäude umgeleitet werden muss - so wie es in Schluderns erforderlich war. Doch der Reihe nach. Nachdem in einem Anger im Matscherwinkl mit dem Bau eines Hauses begonnen wurde, waren die Nachbarn aufgefordert, für das Regenwasser ihrer Wirtschaftsgebäude eine neue Abflussmöglichkeit zu schaffen. Bisher war dieses über den Anger abgeleitet worden. Nun „ziert“ ein zirka 35 Meter langes Rohr die alten Stadelstrukturen und erhitzt die Gemüter. „Das Ganze war eine Nacht- und Nebenaktion“, wettert der Anrainer Josef Schöpf. „Zufleiß“ habe man das getan, denn es wurde nicht der kürzeste Weg in die Kanalisation gewählt, sondern der längste.“ Schöpf kreidet BM Erwin Wegmann an, das erlaubt zu haben. Wegmann dementierte das bei der Gemeinderatsitzung. Gemeinderätin Pia Trafoier hatte das unästhetische Rohr angesprochen: „Müssen wir uns das als Gemeinde gefallen lassen? Wenn jeder tun kann, was er will, kommen wir in eine Schieflage.“ „Es hat auch mich überrascht, dass das Dachwasser-Problem so gelöst worden ist“, sagt Wegmann. Er versprach zu vermitteln, um den Nachbarschaftszwist zu entschärfen. (mds)
Schlanders/Bozen
Die chirurgische Tätigkeit am Krankenhaus Schlanders - wie auch in Sterzing und in Innichen - soll arg beschnitten werden: die gesamte Tumorchirurgie soll, geht es nach dem Plan des Sanitätsbetriebes, ausgelagert werden. Dabei werden in der chirurgischen Abteilung in Schlanders technisch einfache Eingriffe am Dickdarm etwa oder am Magen seit Bestehen des Krankenhauses routinemässig durchgeführt, immer nach dem jeweiligen neustem chirurgischen Standard.
Schlanders/Vinschgau
Das Haus der Bezirksgemeinschaft in Schlanders heißt seit dem vergangenen Samstag „Dr. Erich Müller“. Müller war es, der die Talgemeinschaft Vinschgau vor 50 Jahren aus der Taufe gehoben hat und er hat diesem Gremium von Beginn an bis 1978 vorgestanden. Damals als freiwillige Gemeinschaft der Gemeinden zwischen Reschen und Töll. Der zwingende Grund einer übergemeindlichen Zusammenarbeit war der Bau des Krankenhauses in Schlanders. Die Talgemeinschaft Vinschgau war die erste ihrer Art in Südtirol.
Schnals
Zumindest für die Hochsommermonate Juli, August, bis in den Herbstanfang hinein. Der Gletscher schwindet, der Tourismus auch, was nun schlimmer ist, ist schwer zu sagen. Prognosen sind spekulativ und auch wieder nicht. Für den nächsten Tourismussommer am Schnalstaler Gletscher wohl eher eindeutig, was der Gletscherschwund umwelttechnisch für uns bedeutet, ist wohl eher schwer zu sagen. Dass er schwindet ist Tatsache, wie lang sich der Stilfserjoch noch hält, eher fraglich. Und dabei wollten wir´s ja lange gar nicht glauben. Dass man was tun müsse. Was tun wir denn so Schlimmes wider die Natur, dass wir uns ändern müssten? Unseren schönen Lifestyle? Den wohlverdienten. Vielleicht ist es einfach wider die Natur im Sommer Ski zu fahren. Vielleicht ist es einfach wider die Natur Gletscherbahnen in ein einst unbezwingbares Terrain zu bauen. Vielleicht wäre es einfach besser, nicht widernatürlich zu handeln, oder zu leben. Aber wer weiß denn schon, was widernatürlich bedeutet oder wider die Natur, wenn er sie noch nie gesehen hat, höchstens aus der Gondelperspektive, womöglich im August. (sil)
Auf die Initiative von Erich Müller hin wurde die Talgemeinschaft Vinschgau 1963 in einer Konsortialversammlung aus der Taufe gehoben. Taktgebender Hintergrund für dieses damals erste Gebilde seiner Art in Südtirol war das Krankenhaus in Schlanders. Müller, damals Bürgermeister von Schlanders, konnte die Bürgermeister des Tales - von Reschen bis zur Töll - für gemeinsames Vorgehen gewinnen. In der Causa Krankenhaus vorerst, die Bergbonifizierung kam hinzu, die Talbonifizierung, der Fremdenverkehr... Der Vinschgau hatte in allen Belangen enormen Aufholbedarf. Die Gesetzgebung in Südtirol bzw. in der Regionalregierung hinkte dem Tatendrang und dem Ideenreichtum, der sich im Vinschgau rund um Müller zusammenbraute, hinterher. Kristian Klotz folgte Müller als Talschaftspräsident - die Deponiefrage, die Frage der Eisenbahn im Vinschgau, die Erschließung der Höfe, die Sozialdienste und viele andere Fragen kamen hinzu, die einer Lösung harrten. Unter Sepp Noggler als Bezirksgemeinschaftspräsident kam die Energie-Frage in den Vordergrund, Johann Wallnöfer verwaltete kurz und nun sitzt der Laaser BM Andreas Tappeiner am Bezirksruder.
Die Bezirksgemeinschaft - der Zusamenschluss von 13 Gemeinden (Naturns, Plaus und Partschins sind seit den 70er Jahren in der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt) braucht zwingend neuen Zusammenhalt, neue Ideen, Impulse, die dem Vinschgau Zukunft sichern. Mir scheint es dann doch zu wenig, wenn sich die Bürgermeister gemeinsam aufraffen und dem Giro d’Italia im Vinschgau ihre Unterstützung zusagen. Dies wäre für mich unter Punkt „Allfälliges“ abzuhaken.
Viele von uns haben das Bedürfnis zu helfen, etwas zu spenden, etwas Gutes zu tun. Man hat die Mittel, man kann sich´s leisten. Und doch fällt es schwer. Wofür habe ich nochmal gespendet? Konnte ich auch wirklich jemandem helfen? Wurde ich bloß ausgenutzt? Jeder sollte sich genau informieren, was und wofür er spendet. Finanzielle Hilfe z.B. ist nicht zwangsläufig für jeden das Richtige. Die Verantwortung darüber sollte der Spender selbst tragen, oder er nimmt die Sache einfach in die Hand…
von Sylvia Ilmer Wieser
Gib dem Menschen einen Fisch, und er isst für einen Tag. Lehre ihm das Fischen, und er isst ein Leben lang.“ Dieses chinesische Sprichwort finde ich in der Broschüre der humanitären Stiftung „Omenia“, welche mir Karl Telser aus Vetzan übergeben hat.
Martell
Mit dem Weltcup in Antholz erreicht der Südtiroler Biathlonwinter zweifelsohne seinen Höhepunkt. Doch nur zwei Wochen später erwartet die Fans dieser faszinierenden Sportart ein neuer Leckerbissen auf Südtiroler Schnee: Der IBU-Cup macht zwischen dem 1. und 3. Februar 2013 in Martell Station.
Beim IBU-Cup handelt es sich um den „kleineren Bruder“ des Weltcups, von manchen daher und nicht zu Unrecht auch „B-Weltcup“ genannt. Und wenn man sich die Meldeliste für die Wettkämpfe in Martell ansieht, so ist diese allein bereits Beweis für die Internationalität und die umfassende Bedeutung des Ereignisses. 42 Nationen haben bereits ihre Teilnahme an den Sprint- und Verfolgungswettkämpfen in Martell angekündigt, von Argentinien bis zu den USA sind Athleten mit Ski und Gewehr dabei. Natürlich werden die großen Biathlonnationen wie Russland, Deutschland, Norwegen oder Frankreich nicht fehlen, aber auch Italien wird als Gastgeber eine Reihe namhafter und starker Biathleten ins Rennen schicken.
Gerade in diesem Winter hat der IBU-Cup bewiesen, dass er das ideale Sprungbrett für den Aufstieg ins Weltcupgeschehen ist, und kurz vor dem Beginn der Weltmeisterschaft in Nove Mesto na Morave (am 7. Februar) dient das Wochenende in Martell bei verschiedenen Nationen noch als letzte Qualifikationsmöglichkeit bzw. abschließende Formüberprüfung.
Das Programm in Martell sieht für Freitag das offizielle Training vor. Am Samstag, den 2. Februar folgen dann die Sprintwettkämpfe (die Damen starten um 11 Uhr, die Herren um 13.30 Uhr), während am Sonntag, 3. Februar, die spannenden und sehr publikumsfreundlichen Verfolgungswettkämpfe anstehen. Hier starten die Frauen bereits um 10 Uhr, die Männer folgen ab 12.15 Uhr.
Ski - Europacup Damen
Einige ausgezeichnete Resultate sind im ersten Teil dieser Ski-Europa Cup Saison zu vermelden. Zu diesen Ergebnissen trägt auch Monika Müller als Konditionstrainerin der italienischen Nationalmannschaft bei. Die Schlanderserin ist das zweite Jahr Konditionstrainerin im Europa Cup. Gleich beim ersten Europa Cup Rennen der Saison in Norwegen siegte Michela Azzola im Slalom, wobei sie auch letzthin im Weltcup mit einem 19. Rang aufhorchen ließ. Kurz vor Weihnachten konnte der zweite Sieg in Courchevel (Frankreich) durch Sofia Goggia eingefahren werden. (lp)
Ski
Auch der 4. Nachttorlauf des TZV in Schnals beim Gloggenlift, der als Sprintriesentorlauf in zwei Durchgängen gewertet wird, war wieder ein schöner Skiabend für alle Beteiligten. Zum Rennen sind alle ausgeschriebenen Kategorien der FISI, aber auch Freizeitsportler zugelassen. Es haben sich 95 Skifahrer am Rennen beteiligt, davon an die 65 Kinder und Jugendliche die sich in ihrer Kategorie eine Leistungsorientierung für die kommende Rennsaison über sich und ihre KollegInnen holen konnten. Tagesbestzeit bei den Erwachsenen holte sich Ewald Pixner vom SC Hirzer mit einer Gesamtzeit von 34:59. Bei den Damen war es Bachmann Melli vom Trainingszentrum Vinschgau mit 38:21. Bei der Jugend Mädchen Platino Elisa vom SC Meran mit 36.3. Und die männliche Jugend gewann der vom SC Vigiljoch gemeldete Margesin Niklas in einer Gesamtzeit von 35: 70. Dank optimaler Pistenverhältnisse und guter Verpflegung im Zielgelände durch unsere Vereinsmitglieder, konnte das Rennen ohne Zwischenfälle abgeschlossen werden. Ein Dank an dieser Stelle auch den Schnalstaler Gletscherbahnen dem freundlichen Liftpersonal der Skischule Schnals für die Zeitnehmung und der Fam. Gurschler Piccolo Bar für die Abhaltung der Preisverteilung in ihren Räumlichkeiten. Anschließend an der Preisverteilung war unsere große Startnummernverlosung mit tollen Sachpreisen, gestiftet von verschiedenen Firmen und Privatpersonen, die alle namentlich erwähnt wurden. Den Hauptpreis, ein Paar Skier der Marke Nordica mit Bindung ging an den jungen talentierten Skiläufer Grüner Felix aus Tabland. Die Präsidentin des TZV, Sonja Platzer bedankte sich noch einmal bei allen Beteiligten mit einem Ski Heil, sie wünschte ihnen eine gute Heimreise und den Athleten eine super Skisaison 2013. Auch im Dezember 2013 wird das Trainingszentrum dieses Rennen wieder organisieren.
Freizeithockey CCM-Cup
Im Kampf um den Meisterschaftsgewinn im Freizeithockey geht es langsam in die spannende und alles entscheidende Phase. Zu den Favoriten gehören die Hockeycracks des SSV Naturns Blue Cannibals, die im bisherigen Meisterschaftsverlauf eine starke Leistung boten und alles versuchen werden, um den Titel erstmals nach Naturns zu bringen.
Schluderns/Watles
Die Schludernser Kinder und Jugendlichen erhalten zum Jahreswechsel traditionell die Gelegenheit, das Ski- und Snowboardfahren zu erlernen. Die Verantwortlichen des Amateursportvereins Schluderns organisieren den Weihnachts-Skispaß in Zusammenarbeit mit jenen des Skigebiets Watles und mit Hilfe von vielen freiwilligen Ski- und Snowboard-Lehrerinnen und Lehrern möglich. 25 Kinder und Jugendliche nahmen an den diesjährigen „Gaudi-Ski und Snowboardkursen“ bei idealen Wetterbedingungen teil. Sportpräsident Heiko Hauser zieht positive Bilanz. „Alles ist zur Zufriedenheit gelaufen und was besonders wichtig ist: Niemand hat sich verletzt.“ Beim Abschlussrennen führten die „Ski- und Snowboard-Hasen“ vor, was sie gelernt haben.
Die Eltern dankten den Freiwilligen vom ASV für die Initiative, die ihren Sprösslingen während der Ferien eine sinnvolle Freizeitgestaltung ermöglicht. (mds)
Bozen/Innsbruck
Das neue Laufjahr beginnt noch vor Neujahr: mit dem Boclassic-Silvesterlauf. Die 5 Kilometer des Ladurner Volkslaufes sind das 1.Rennen der TOP7-Serie. Vom ASV Rennerclub Vinschgau haben heuer 33 daran teilgenommen. Es waren 4 kurze Runden zu laufen, wobei für die Schnelleren das Überrunden Zeit und Kraft kostete. Schnellste der Frauen war wiederum Petra Pircher. Sie wurde insgesamt Dritte und siegte in ihrer Kategorie. Zweitschnellste aus dem Vinschgau war Mirka Lorenzani (Laas) und Dritte die Neue im Rennerclub, Verena Pratzner. Platz 3 in der Altersklasse schafften Tamara Schwienbacher und Anna Kerschbaumer. Der schnellste der Vinschger Herren war der Prader Peter Pfeifer als gesamt 17. in 16 Minuten 54 Sekunden. Nur 3 Sekunden dahinter folgte Günther Angerer. Seinen Sieg in der Altersklasse konnte Helmut Pazeller feiern. Aber auch alle anderen Läuferinnen und Läufer weihten mit vollem Einsatz das neue Laufjahr ein. Beim Silvesterlauf in Innsbruck liefen heuer nur Dietmar Waldner und seine Frau.
Helmut Zischg
Eishockey Latsch
Die beste Leistung der Saison zeigten die Eisfix beim Heimsieg gegen den Tabellendritten HC Como. Die Zuschauer sahen eine unterhaltsame Partie mit schönen Spielzügen und schnellem Hockey. Das erste Drittel verlief äußerst ausgeglichen, kurz vor der Drittelsirene brachte Johannes Lampacher die Latscher in Führung, nach Anpfiff des zweiten Spielabschnittes netzte Florian Unterholzner nach einem Alleingang den Puck souverän ins gegnerische Tor ein. In der Folge diktierten die Vinschger das Spielgeschehen, vergaben aber einige Chancen ihre Führung auszubauen. Im letzten Drittel nutzten die Eisfix eine Überzahlsituation aus und erhöhten durch Lorenz von Pföstl auf 3:0. Die Gäste warfen nun alles nach vorne und wurden bestraft. Mirko Clemente nutzte in der 44. Minute eine Unachtsamkeit in der Verteidigung aus, steuerte allein aufs Gästetor zu und bescherte den Vinschgern das 4:0. Einen Gegentreffer musste Torhüter Johannes Tappeiner, der eine starke Leistung bot, kurz vor Schluss zwar hinnehmen, doch am Ende freuten sich die Vinschger dank des 4:1 Sieges über die wichtigen Punkte im Kampf um die Play Off Plätze. (sam)
Wolfgang Platter am Tag des Hlg. Franz von Sales, Patron der Journalisten, 24. Jänner 2013
Auch im abgelaufenen Jahr wurden die Bartgeier im Alpenbogen im Rahmen des Internationalen Bartgeiermonitorings (IBM) intensiv beobachtet. Auf der Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft des IBM im schweizerischen Brunnen wurden die Ergebnisse unter den Projektverantwortlichen und Beobachtern in den verschiedenen Alpenländern ausgetauscht. Enrico Bassi ist der Ornithologe im Nationalpark Stilfserjoch. Seine Feldbeobachtungen und Aufzeichnungen sind die erste Datenquelle für meinen heutigen Beitrag. Eine zweite Quelle stellt der Bartgeierbericht IBM Dezember 2012 dar.
Das Förderungsangebot in Südtirol ist auch im Jahre 2013 sehr vielseitig. Neben Landesbeiträgen und Steuerabzugsmöglichkeiten ist seit kurzem auf staatlicher Ebene ein neues Fördersystem in Kraft getreten. Das so genannte Wärmekonto („Conto termico“). Die Vielfalt ist da, die Suche nach dem Optimalsten nicht einfach.
Gastbeitrag von Christine Romen, Energieforum Südtirol
Gastbeitrag von Paolo Orrù, Ingenieur, Energieberatungsstelle Vinschgau, www.energie.bz.it
1 Was ist ein KlimaHaus?
Als KlimaHaus wird ein luftdichtes und wärmebrückenfreies Gebäude bezeichnet, das während der gesamten Heizperiode einen Heizbedarf von maximal 5 Litern Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche benötigt. Das bedeutet, dass z.B. ein Gebäude mit 100 Quadratmeter Nettowohnfläche maximal 500 Liter Heizöl verbrauchen darf. Je nach Verbrauch werden KlimaHäuser in die Kategorien B, A oder Gold eingestuft. Hinzu kommt ein „+“, falls ökologische Baumaterialien und erneuerbare Energien verwendet werden. Jedes KlimaHaus erhält von der KlimaHaus Agentur eine Bescheinigung, das sogenannte KlimaHaus-Zertifikat.
2 Wie lebt es sich in einem KlimaHaus?
Das Wohngefühl ist sehr angenehm, da es nicht „zieht“ und man sich auch in der Nähe von Außenwänden und Fenstern aufhalten kann, ohne Kälte zu verspüren.
3 Schimmel trotz KlimaHaus!
Schimmel kann auch in einem KlimaHaus vorkommen, ist jedoch sehr unwahrscheinlich. Ursache für Schimmel sind entweder Bauschäden oder falsches Lüften und mangelndes Heizen.
4 Wofür wird ein KlimaHaus-Zertifikat benötigt?
Um von der Gemeinde die Einzugsgenehmigung zu erhalten, wird bei einem Neubau das KlimaHaus-Zertifikat gefordert. Bei einer Sanierung wird es nur dann verlangt, wenn der Kubaturbonus von 200 Quadratmeter, Landesförderungen und bestimmte Staatsförderungen in Bezug auf energetische Sanierungen in Anspruch genommen werden. Benötigt wird das Zertifikat auch beim Verkauf und bei der Vermietung von Wohn- und Bürogebäuden, nicht aber für einzelne Einheiten. Für diese muss lediglich ein Energieausweis ausgestellt werden.
5 Welche Änderungen sind in den nächsten Jahren zu erwarten?
Bei einem Neubau wird die Provinz Bozen zukünftig nicht mehr KlimaHaus B, sondern A oder sogar Gold vorschreiben. Ähnlich definierte Energieklassen sind in anderen europäischen Ländern bereits seit Jahren Standard. Des Weiteren wird der Trend dahin gehen, sich von den Rohstoffen Öl und Gas zu trennen, um ausschließlich erneuerbare Energien, wie Biomasse, solare Energie und Geothermie einzusetzen.
6 Was wird für die KlimaHaus-Zertifizierung benötigt?
Das Ansuchen um die KlimaHaus-Zertifizierung muss vor Baubeginn erfolgen. Ein Techniker, meist der Planer selbst, führt die KlimaHaus-Berechnung durch. Dabei wird der Heizbedarf und somit die KlimaHaus-Klasse ermittelt, wobei ersichtlich sein muss, dass alle Wärmebrücken gelöst wurden. Bei Fertigstellung eines Neubaus wird zudem ein Luftdichtheitstest, der sogenannte BlowerDoor-Test, vorgeschrieben. Die Bauphase muss fotografisch dokumentiert werden. Von den verwendeten Baumaterialien und technischen Anlagen werden Datenblätter und Prüfzeugnisse verlangt.
7 Was kostet eine KlimaHaus-Zertifizierung?
Die KlimaHaus Agentur verrechnet für das Ausstellen des Zertifikats und für die Kontrollen je nach Größe des Gebäudes zwischen 800 und 2.000 Euro. Die KlimaHaus-Berechnung und das KlimaHaus-Projekt kosten zusätzlich zwischen 1.500 und 2.500 Euro + MwSt.
8 Wozu die lästigen Kontrollen?
Im Gegensatz zu anderen Provinzen Italiens werden in Südtirol alle KlimaHäuser von der KlimaHaus Agentur durch sogenannte Auditoren kontrolliert. Der Bauherr kann folglich sicher sein, dass sein KlimaHaus auch tatsächlich alle Kriterien erfüllt. Manche Planer empfinden die Kontrollen der KlimaHaus Agentur als lästig und sinnlos. Sehr oft werden aber in der KlimaHaus-Berechnung bzw. in der Realisierung oder Sanierung des Bauwerks vor allem im Zusammenhang mit Wärmebrücken und Luftundichtheiten unwillkürlich Fehler begangen, die durch die Kontrollen behoben werden können.
9 Wie kann ein KlimaHaus atmen, obwohl es luftdicht ist?
Als Vergleich kann der menschliche Körper beispielgebend sein: Er atmet durch die Lunge und schwitzt durch die luftdichte Haut. Genauso „atmet“ das KlimaHaus durch das Öffnen der Fenster und „schwitzt“ durch die Gebäudehülle. Sind gedämmte Wände und Decken luftdicht, bedeutet das nicht, dass sie keine Feuchtigkeit durchlassen. Da die Wassermoleküle im gasförmigen Zustand (=Feuchtigkeit) viel kleiner sind als die Luftmoleküle, besitzen sie nämlich die Fähigkeit, die Gebäudehülle zu durchdringen.
10 Bei einer Sanierung ist der KlimaHaus-Standard nicht rentabel!
Werden im Zuge einer energetischen Sanierung die Fenster ausgetauscht und die Gebäudehülle gedämmt, ist es vorteilhaft im Voraus eine KlimaHaus-Berechnung durchzuführen. Es zeigt sich dann in vielen Fällen, dass das Gebäude, mit nur einem geringen finanziellen Mehraufwand, alle Richtlinien für ein KlimaHaus erfüllen könnte. Dies macht sich nicht nur in der Energieersparnis bezahlt, sondern auch in der Wertsteigerung der Immobilie bei einem eventuellen Verkauf.
Der Vinschgerwind hat mit Elke Ladurner und Stephan Marx vom Schlanderser Architekturbüro marx/ladurner ein Gespräch über Architektur, über die Zusammenarbeit zwischen Bauherren, Architekt und Handwerkern gesprochen und welchen Stellenwert - auch finanziell - Architekten in Südtirol haben.
Fotos: Magdalena Dietl Sapelza
Vinschgerwind: Beginnen wir mit einem Rollentausch: Wie würden Sie als Bauherr Ihren Architekten wählen?
Elke Ladurner: Ich glaube als Bauherr würde ich den Architekten anhand von Bauten, die er realisiert hat, auswählen. Ich würde mir anschauen, was er geplant hat und in einem zweiten Moment das persönliche Gespräch suchen. Das gibt Aufschluss darüber, ob man auch menschlich zurechtkommt. Es kann vorkommen, dass der Architekt zwar tolle Gebäude plant, aber menschlich die Chemie nicht stimmt.
Stilfs/Tansania
Den Wasserhahn aufzudrehen und sauberes Wasser trinken zu können ist ein Luxus, den wir als Selbstverständlichkeit ansehen. Auf Urlaub in Tansania hat Irma Werth Freundschaft mit Angehörigen der Massai geschlossen und ist dadurch erstmals auf die dort vorherrschende Not aufmerksam geworden. In den Ortschaften Kileguru und Kwediboma, wo etwa 2500 Menschen leben, sind 3- bis 6-stündige Fußmärsche an der Tagesordnung, um kostbares Nass für Mensch und Tier zu besorgen. Ein Brunnen wäre daher eine enorme Erleichterung. Aus diesem Grunde hat es sich die engagierte Eppanerin zum Ziel gesetzt, hier in Südtirol Unterstützer für die Realisierung des Brunnenbaus zu finden. „Es ist allerdings ein teures Vorhaben (ca. 14.000 Euro), da man, um an das kostbare Grundwasser zu kommen, in eine Tiefe von bis zu 120 m bohren müsste“ erläuterte Werth Irma auch bei der diesjährigen KVW-Weihnachtsfeier der Stilfser Senioren ihr Anliegen. Als Hochwürden Florian Öttl davon erfuhr, war er sofort dazu bereit, auch mit seiner Pfarrgemeinde einen Beitrag dafür zu leisten. So wurden jene Spenden, welche beim Schülerrorate und der Christmette den Klingelbeutel füllten, am 13. Jänner beim Sonntagsgottesdienst der Initiatorin des Projekts Werth Irma persönlich in Form eines Schecks von 1100 Euro überreicht. Sollte jemand noch aktiv diesen Brunnenbau unterstützen wollen, so kann er sich jederzeit an den Stilfser Pfarrer Florian Öttl wenden. (re)
Latsch
Neun Kinder im Alter von 9-13 Jahren nahmen am Schnupperkurs für Volkstanz in Latsch teil. Mit traditionellen Klängen führte Hermann Matscher aus Marling, die Kinder in die Welt von volkstümlichen Kreis- und Gruppentänzen ein. Veranstalter ist der Familienverband Latsch, der den Kurs kostenfrei anbietet. Organisatorin Gerlinde Gamper erklärt, dass Matscher ehrenamtlich die Kinder unterrichtet und dass die Gemeinde die Räumlichkeiten im CulturForum zu Verfügung stellt. Matscher leitet auch das „offene Tanzen“, das ebenfalls wöchentlich in Latsch stattfindet und für jeden zugänglich ist. Mit der Ziehharmonika unterstützt Matscher klanglich die schwungvollen Tänze. Der Familienverband erhofft sich Anklang bei der Bevölkerung, und dass der Volkstanzkurs weitergeführt und erweitert werden könnte. Die Kinder scheinen in jedem Fall Spaß daran gefunden zu haben und präsentieren schwungvoll und selbstbewusst ihr neuerlerntes Können. Auch die Eltern sind herzlichst eingeladen. (sil)
Kastelbell
Die Schulgemeinschaft der Grundschule Kastelbell hat sich in der vergangenen Vorweihnachtszeit während vieler Bastelstunden in den Dienst krebskranker Kinder und der Organisation „Kinderkrebshilfe Regenbogen“ gestellt. Eifrig fertigten die Schülerinnen und Schüler, unterstützt von ihren Lehrerinnen, kleine Handarbeiten, sie schufen Glückwunschkarten, Bäumchen, Tonsachen, Kreationen aus Salz-Teig und vieles mehr. Die kleinen Kostbarkeiten fanden beim Weihnachtsmarkt kurz vor dem großen Fest reißenden Absatz. Das ließ die Kasse klingeln. Einer Vertreterin der Organisation konnte nach Schulbeginn im Jänner die stattliche Summe von 765 Euro übergeben werden. „Die Aktion war eine wichtige Erfahrung für die Kinder. Sie traten einerseits gedanklich mit Kindern in Kontakt, denen es nicht gut geht und andererseits lernten sie das Loslassen von Dingen, die sie geschaffen hatten“, sagt Lehrerin Ruth Gstrein. Mit einem Schreiben dankte der Regenbogen-Obmann Pepi Larcher für den großartigen Einsatz und versicherte, dass jeder Euro den kleinen Patienten und deren Angehörigen zu Gute kommt. (mds)
JUMA
In den Weihnachtsferien fand im JUMA in Zusammenarbeit mit der bank4fun an zwei Abenden ein DJ-Workshop für interessierte Jugendliche statt. Unter der Anleitung eines Experten versuchten sich die Jugendlichen an der Musikanlage, erhielten Informationen über das neueste DJ-Equipment und natürlich das Wichtigste: sie lernten wie man das Publikum bei einer Party mit tollen Sounds so richtig einheizt und richtige Übergänge schafft. Die Newcomer-DJs haben sich tapfer geschlagen und wir freuen uns schon auf die erste Party, wo sie den Besuchern des JUMA ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können.
Juze Freiraum
Seit einiger Zeit finden im JuZe Freiraum regelmäßig Discopartys für jedermann statt. Die Jugendlichen äußerten immer wieder, dass sie gerne mehr Einblick in die Welt des Auflegens erhalten möchten. Aufgrund dieses Wunsches fand am 15. Jänner 2013 ein Dj-Workshop mit Alex Rohregger statt. Der Workshop wurde individuell auf die Wünsche der sieben Teilnehmer abgestimmt. Die Jugendlichen erhielten eine Einführung ins DJ-Equipment, lernte ein Mischpult und Mikrofone zu bedienen und konnten sich das mixing von Übergängen genauer anschauen.
Da Auflegen trainiert sein will, können Jugendliche nun nach diesem ersten Einstieg, im Jugendzentrum Freiraum unter Begleitung an professionellem Equipment weiter üben und natürlich somit für gute Stimmung bei den Discopartys sorgen.
Jugendraum "Enjoy" in Graun
Zu Beginn des Jahres nutzten die Jugendtreffs Oberland wieder einmal eine der abwechslungsseichen Weiterbildungen, welche vom Amt für Jugendarbeit jedes Jahr angeboten werden.
So konnte Heidi Ritsch aus Tramin als Referentin für den Kreativ-Workshop „Taschen machen“ gewonnen werden. Der interessante Kurs fand im Jugendraum „Enjoy“ in Graun statt.
Die 8 Teilnehmerinnen erlernten Techniken, um mit einfachen Werkzeugen wie Schere und Lochzange tolle Taschen aus Traktorschlauch herzustellen. Diese individuellen Kunstwerke wurden nicht genäht, sondern ineinander gesteckt. Ein besonderes Highlight waren Anschnallgurte und das Recyceln alter Gürtel als Umhängegurt.
Heidi stand uns bei den vielen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Am Ende hatten alle Mitwirkenden eine einmalige und originelle Tasche aus Traktorschlauch, welche sie nach ihren persönlichen Vorstellungen kreieren konnten.
Fazit: Gerne wieder! Vielleicht das nächste Mal dann Gürtel aus Fahrradschlauch?!
Latsch
Es war im März 2011, als in Latsch nach Jahren erstmals wieder ein großer Faschingsumzug durch die Straßen zog. Zahlreiche Zuschauer, aber vor allem die mehr als 15 Vereine haben mit ihren spektakulären Wagen und Faschingskleidern für eine tolle Stimmung im Dorf und bei der anschließenden Faschingsfete im und rund um das Culturforum gesorgt. Aufgrund des großen Erfolges soll das kunterbunte Faschingstreiben nun zur Tradition werden. Heuer wird sich daher am Samstag, den 09. Februar 2013 das Latscher Dorfzentrum wieder in eine richtige Faschingsmeile verwandeln.
Das Latscher Faschingskomitee rund um OK-Chef Oberhofer Stefan hat in den letzten Wochen und Monaten ein tolles Programm erarbeitet und will gemeinsam mit den teilnehmenden Vereinen den Besuchern eine lustige und abwechslungsreiche Veranstaltung bieten. Der Faschingsumzug startet um 14.30 Uhr im Moosweg (Feuerwehrhalle) und führt über die Marktstraße in die Bahnhofstraße und endet beim Vereinshaus „Culturforum“. Erstmals werden dabei die vier Vereine Bürgerkapelle Latsch, ASV Latsch Raiffeisen – Sektion Fußball, die Latscher Lederkrocher und die Schützenkompanie Latsch gemeinsam für das leibliche Wohl der Besucher sorgen. Für beste Unterhaltung sorgt die Heimatbühne Tschengls mit ihrem Einakter „Der Kaffeeklatsch“, die Latscher Wurzlmusi und der Vierklang Männerchor Goldrain mit ihrer Sketcheinlage. Spektakulär wird es, wenn die Latscher dann erstmals „Latsch sucht den Superverein“ spielen und diese dem Publikum zeigen werden, was sie alles draufhaben.
Literatur: Das neue Buch von Joseph Zoderer
Nach dem Roman „Die Farben der Grausamkeit“ sind nun zwei Erzählungen von Joseph Zoderer erschienen. Berührend, ja ergreifend, schildert Zoderer die Beziehungen zwischen jeweils zwei Männern – eine Freundschaft in „Konrad“ und eine Bruderliebe in „Mein Bruder schiebt sein Ende auf“.
Am Berg geboren, ist Konrad geprägt von der Moral, er tut sich schwer mit den inneren Absperrungen, was Wunder, dass die Schicksalsergebenheit ihn nur von außen gesehen stark machte. Konrad verbringt die Jahre des Studiums in Wien, dann ist er Journalist in Rom, er wird ein „Stadtgeist“. In Rom, Ende der 60er Jahre, blüht er auf, es wird gegessen, getrunken, und durch die nächtliche Stadt flaniert - der Leser spürt gleicherweise die Umgebung und die Tageszeit. Sein Freund, der Ich-Erzähler, sieht aber jetzt, da Konrad an Leukämie erkrankt ist, auch seinem eigenen Vergehen ins Gesicht. Als er dann die Asche seines Freundes über den Friedhof trägt, trägt er diesen selbst zwischen den Händen.
Im Erzählton schwingt Respekt und Demut, mit Wärme, geradezu Zärtlichkeit baut der Erzähler seinem Freund ein Denkmal. Die Erinnerungen sind allesamt Herzensangelegenheiten, gespeichert auf der Festplatte eben des Herzens, freilich treten Altlasten und Versäumnisse hervor, das Fremde allenthalben. Mittels starker Bilder taucht man also in die Lektüre und verweilt gewissermaßen im Gravitationszentrum der Beziehungen zwischen den Männern.
Auch in der zweiten Erzählung beweist Joseph Zoderer großes Einfühlungsvermögen. Wieder ist das unentrinnbare Schicksal ein starkes Motiv. Darin eingeschlossen ist die Frage, was der Bruder dem Bruder ist, und das Grübeln darüber, ob man das Leben überhaupt meistern kann. Dass das Leben endet, ist unbegreiflich, der Autor jedoch ergeht sich nicht in hoher Dramatik.
Ist das Verhältnis zum Freund Konrad liebevoll und empathisch, mischen sich in jenes zum Bruder, der sein unabänderliches Ende aufschiebt, mitunter huldvolle Anwandlungen, in denen sich dennoch der Schmerz des Abschiedes ereignet: Wenn die existentiellen Fragen für den noch vitalen Mann nicht in der letzten Konsequenz dringlich sind, das Ungeheuerliche ihn noch nicht trifft, wenn die verleugneten Fragen, die zu stellen ein ganzes Leben scheinbar kein Anlass war, ihm nicht von den Lippen wollen. Wenn nichtsdestotrotz den jüngeren Bruder alles nach einem versöhnlichen Dialog drängt.
So, wie Zoderer das schwierige Thema aufrollt, spinnt er unsichtbare aber starke Kontakte zum Leser, vor dessen innerem Auge ein packendes, durch und durch poetisches Bild des Seins entsteht, ein Bild von der großen Wirklichkeit des Lebens wie des Todes.
Claudia Theiner
Joseph Zoderer, Mein Bruder schiebt sein Ende auf, Haymon, 2012, 141 S.
Schlanders
Es kann nur einen geben. Den Kevin Kostner oder den Lukas Lobis. Das deshalb, weil nicht passieren soll, was am Ende doch passiert: die Mutation - der Tiroler. Angefangen hat alles mit einer befruchteten Eizelle – urtiroler Genmaterial -, das im Ortler-Gruppen-Sex-Gebiet gefunden wurde und von der gleich zwei Buben – eben der Kostner und der Lobis - abstammen, besser gesagt das Ergebnis eines wissenschaftlichen Experiments sind. Beide buhlen um die Gunst des Publikums und liefern sie sich bis zum Schluss des Kaberettabends vollmundige Rededuelle. Da werden dann die Freiheitlichen schon mal zum Sinnbild für den Urknall, nur umgekehrt eben mit viel Raum und wenig Materie, die Südtiroler Knödel kommen aus China ganz nach dem Motto „lokal denken und global handeln“und das politische Orchester Südtirols ist schlicht zum Scheitern verurteilt, und das nicht nur weil der Hans Heiss vor jedem Ton eine Volksbefragung im Sinne der direkten Demokratie will. Eineinhalb Stunden plaudert er da auf der Bühne dahin und tauscht in Sekundenschnelle die Rollen, der Lukas Lobis. Die Knochenarbeit wusste das Publikum im Kulturhaus Schlanders vergangenen Samstag zu schätzen, mit herzhaftem Zwischen- und Schlussapplaus. (ap)
Heimatbühne Kastelbell-Tschars
Frisch, frech, turbulent und amüsant – mit der Kriminalkomödie „Wohin mit der Leiche“, von Walter G. Pfaus servierten die Schaupielerinnen und Schauspieler der Heimatbühne Kastelbell ein köstliches Theatergericht zum Schmunzeln und Lachen. Die neun Schauspielerinnen und Schauspieler überzeugten mit Spontanität, mit treffenden Gesten und Spielwitz. Mutig hatte die 20-jährige Regisseurin Marion Kuntner als Nachfolgerin von Max Blaas die Zügel in die Hand genommen. Das Rüstzeug hatte sie sich bei einem Seminar für Regie geholt und setzte es treffend ein. Unterstützung erhielt Kuntner vom Regisseur Franz Braun als Supervisor. Dieser war einige Male bei den Proben anwesend und gab wertvolle Tipps, die Kuntner engagiert aufsaugte und erfolgreich umsetzte. Es ist erstaunlich, was die junge Regisseurin bei ihrem Debüt mit ihrer motivierten Truppe auf die Bühne gezaubert hat.
Der Inhalt dreht sich um einen verschuldeten Gauner, der sich eine reiche Frau angelt. Nach einer Eifersuchtsszene gerät die Lage außer Kontrolle. Plötzlich liegt eine Leiche da und verschwindet wieder. Das Leben der hysterischen Ehefrau gerät außer Rand und Band, auch weil laufend ungebetene Besucher eintreffen.
Die Besucher im Saal dankten mit viel Applaus. Die beiden ersten Spieltage waren nahezu ausverkauft. (mds)
Weitere Aufführungen
siehe Theaterwind
Naturns
Das diözesane Jugendkreuz der SKJ (Südtirols Katholische Jugend) wurde am 21. Oktober in Brixen von Bischof Ivo Muser an die Jugendlichen übergeben. Das Holzkreuz soll bis zum nächsten Weltjungendtag im Juli 2013 (Rio de Janeiro) in die verschiedenen Dekanate gebracht werden. Das Kreuz bleibt für jeweils einen Monat im jeweiligen Dekanat. Dem Dekanat Naturns wurde das Kreuz in der Silvesternacht auf dem Jesus Besinnungsweg übergeben. Rund um das Kreuz werden verschiedene Feiern, Gottesdienste, Diskussionsrunden, Gespräche stattfinden. Mit dem Kreuz wird auch ein Koffer übergeben, dessen Inhalt sich rund um den Weltjugendtag dreht; hier ist auch eine Projektmappe enthalten, welche mit Berichten und Fotos ergänzt wird. Das Kreuz wird im Februar dem Dekanat Meran übergeben. (klab)
Schlanders
Die Attraktivität „Unserer Lieben Frau“ für die unterschiedlichsten Gattungen des Denkens, für Gläubige, Andersgläubige, Ungläubige und Abergläubige, macht diese Frauengestalt zu einem Phänomen nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch der sogenannten abendländischen Kulturgeschichte. Sie präsentiert sich als interdisziplinäre Kultfigur, als eine Ikone, die über ihr Bild verschiedene Ausdrucksformen und Stimmungen vertritt. Die vier wichtigsten Typen stellen, ähnlich der Charaktere der Menschen, seelische oder psychische Zustände dar:
Glurns/Vinschgau
Am 18. 12. 12 traf sich die Herzsportgruppe Obervinschgau zu einem Essen im Hotel Post in Glurns . Es wurde eine sehr nette, fröhliche Weihnachtsfeier der inzwischen stark gewachsenen Gruppe aus elf Ortschaften des oberen Vinschgaus. Nach einem guten Essen, nicht nur für den Magen, auch fürs Auge, wurde noch ein bisschen geratscht und mit dem Wunsch auf ein fröhliches Weiterturnen im Januar trennte sich die Gruppe.
Herzlich bedanken möchte sich die Gruppe auf diesem Wege noch einmal bei ihren betreuenden ÄrztInnen und beim Übungsleiter für die fachkundige und nette Art der Betreuung übers ganze Jahr.
Einen herzlichen Dank auch an den Bürgermeister der Gemeinde Mals, Ulrich Veith und den Verantwortlichen der Schule für die unentgeltliche Zuverfügungstellung der Turnhalle der Grundschule in Mals, in der wir uns jeden Dienstag um 18.00 Uhr treffen.
Interessierte Personen, die der Gruppe beitreten möchten, können dies unter der Nummer 340 8469921.
Toni Gruber
Matsch
Es war Blasmusik vom Feinsten. Die 25 jungen Matscher Musikantinnen und Musikanten – der jüngste neun Jahre alt, der älteste Ende zwanzig - begeisterten die Gäste im vollbesetzten Kultursaal am Samstag, den 12. Jänner, mit ihrem grandiosen Neujahrskonzert. Das anspruchsvolle Repertoire hatte der Musiklehrer Rupert Seidl aus Mals für die Jugendlichen ausgewählt und mit ihnen einstudiert. Das Programm reichte von der „Fanfare for an Occasion“ (Ivo Kouwenhoven), „Irish Dream“ (Kurt Gäble, „The Little Magyar (Alfred Bösendorfer), „Olymic Tune“ (Thomas Berghoff), „Pirates of the Caribbean“ (Klaus Badelt, Arr. Michael Sweeney) bis hin zu „Smoke on the water“, (Arr. Paul Murtha). Vor vier Jahren hatten junge Mitglieder der Musikkapelle Matsch um Jugendleiter Daniel Telser die Jugendmusikkapelle aus der Taufe gehoben. „Ziel war es, für die vielen Musikschülerinnen und Musikschüler ein Betätigungsfeld zu schaffen, bevor sie in die Musikkapelle Matsch aufgenommen werden konnten“, so Telser. Jährlich lud die Gruppe zum Konzert. Nun konnte erstmals Seidl gewonnen werden. Fast drei Monate lang leitete der Fachmann die wöchentlichen Proben. Er feilte an den Feinheiten und formte einen harmonischen und ausdrucksstarken Klangkörper. Das Publikum war begeistert. In der Pause spielte die „Manutzamusi“, eine kleine „Tanzlmusi“ aus dem hinteren Matschertal, mit Dominik Stocker, Johanna Kofler, Martin Linser und Carolin Heinisch. Musikalisch hat Matsch also Hochkarätiges zu bieten. Demnächst beginnen die Vorbereitungen für das große Konzert der Musikkapelle Matsch im Frühjahr, erstmals unter der Leitung des Kapellmeisters Philipp Gunsch. Alt und Jung werden am Ostersonntag erneut Blasmusik vom Feinsten servieren. (mds)
Schlanders
Die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg unter der Leitung von Juri Gilbo hat bei ihrem Neujahrskonzert im vollbesetzten Sparkassensaal des Kulturhauses Karl Schönherr in Schlanders Standing Ovations geerntet. Während die meisten Neujahrskonzerte landauf, landab das Publikum mit Melodien und Ohrwürmern der Strauß-Familie erfreuen, begeisterten die über 40 Musiker - die meisten von ihnen Absolventen des traditionsreichen St. Petersburger Staatskonservatoriums - das Publikum in Schlanders mit bekannten und weniger bekannten Werken russischer Komponisten.
Borodins „Polowetzer Tänze“ oder Chatschaturjans „Säbeltanz“ sorgten für einen schwungvollen Start ins neue Jahr. Der Pianist Oleg Polianski zeigte sein Können bei einer temperamentvollen Interpretation von Tschaikowskis Klavierkonzert Op. 23.
Swiridows „Romance“ aus der Suite „Der Schneesturm“ ließ russisches Lebensgefühl aufkommen, und bei Eilenbergs „Petersburger Schlittenfahrt“ nahm das großartige Orchester die Zuhörer mit auf einen Galoppritt durch den russischen Winter.
Ein Erlebnis auch der energiegeladene Dirigent: Juri Gilbo, der dieses Vorzeigeorchester seit 12 Jahren leitet, dirigierte z. B. Tschaikowskis Polonaise aus der Oper „Eugen Onegin“ oder die Walzer und Tänze aus „Schwanensee“ oder „Trepak“ aus dem „Nussknacker“ so leidenschaftlich, dass er und sein Orchester mehrere Zugaben spielen mussten und mit lang anhaltendem Applaus aus Südtirol verabschiedet wurden. (mt)
Vinschgau
Wer kennt „El ingenioso“, den sinnreichen Ritter Don Quijote von der Mancha, der gegen Windmühlen kämpft und dauernd verprügelt wird? Wer kennt seinen Gaul Rosinante? Wer kennt seinen geduldigen und vernünftigen Begleiter Sancho Pansa, der von der Herrschaft über eine Insel träumt? Die Fragen wurden Lehrern, Kunsterziehern, allen Grund- und fast allen Mittelschülern des Bezirks Vinschgau gestellt. Bis 31. Jänner hat die Schuljugend noch Zeit und völlige Freiheit, sich den „Ritter mit der traurigen Gestalt“ vorzustellen und zu Papier zu bringen. Im Auftrag des Theaterbezirks Vinschgau wird Veronika Fliri die Zeichnungen oder Malereien in DIN A3-Hochformat sammeln und einer Fachjury vorlegen. Das Sieger-Werk wird zum Plakatmotiv des Projekts „Der Vinschgau spielt Theater“. Es winken 300 Euro für die Klassenkasse und eine Freikarte für Schüler und Lehrperson der Siegerklasse. Zudem werden alle Arbeiten der Klasse im Foyer des Kulturhauses in Schlanders ausgestellt. Kontakt und Rückfragen an Veronika Fliri, Rufnummer 347 8265280 zwischen 17 und 18 Uhr.
Inzwischen reiten Don Quijote und Sancho bereits durchs Tal. Genauer gesagt, sie reiten seit Oktober durch die Köpfe der Darsteller und der gut 20 Personen, die sich mit der Organisation, mit Regie, Bühne, Kostümen, Schminke, Frisuren, Liedern und Musikstücken beschäftigen. Ab März treten die Vinschger Theatermenschen unter Regisseur Christoph Brück dann in die heiße, „spanische“ Probe-Phase.
Portrait - Franz Schöpf, Jahrgang 1921, Schleis
In der Stube tollen seine drei Urenkel umher. Lächelnd verfolgt der 92-jährige Franz Schöpf das fröhliche Treiben von seinem Rollstuhl aus. Hie und da schiebt er sich zum Keyboard und spielt darauf. „Viel tua i iaz nimmr, i loss di Kinder zui“, sagt er, und sein Strahlen verrät, dass ihn das Interesse der Kleinen freut. „I hoff, dass si eppas fa miar hoobm“, meint er. Sein Leben war von musikalischem Schaffen geprägt. Geweckt wurde sein Talent in der Stilfser Pfarrkirche, wo er als Sohn der Mesner-Familie regelmäßig dem Orgelspiel lauschte, das ihn faszinierte.
Vinschgau - AUS DEM GERICHTSSAAL
Für diese Nummer war eigentlich eine nette Hundegeschichte mit gerichtlichem Hintergrund gedacht. Da kamen mir die Abendnachrichten im lokalen Fernsehen dazwischen. Oberstaatsanwalt Rispoli hatte zur Pressekonferenz geladen. Bei dieser Gelegenheit stellte er den Medien den Urheber der versuchten Vergewaltigung vor, welche ein paar Tage vorher an einer alten Frau in einem Pflegeheim in Bozen verübt worden war. Der Täter wurde mit vollem Namen genannt und ein Fahndungsfoto gleich mitgeliefert, welches über die Medien gebührend Verbreitung fand. Der Staatsanwalt schränkte zwar ein, dass über die Schuldfrage ausschließlich der Richter zu entscheiden habe. Inzwischen aber wurde der mutmaßliche Täter erst einmal als Monstrum auf die erste Titelseite geknallt und entsprechend vorverurteilt. Mag das begangene Delikt auch für erhebliche Unruhe in der Bevölkerung gesorgt haben, dies rechtfertigt jedoch noch immer nicht die Vorgangsweise der Strafverfolger. Denn damit wurden gleich mehrere elementare Grundrechte verletzt. Zum einen wurde die von der Verfassung garantierte Unschuldsvermutung mit Füßen getreten. Diese besagt, dass bis zum Erlass eines rechtskräftigen Urteils von der Unschuld des Täters auszugehen ist. Zum anderen wurden dessen Persönlichkeitsrechte in gröbster Weise verletzt. Dieser hat speziell in der Phase der Vorermittlungen ein Anrecht darauf, nicht namentlich und auch noch mit Foto mit einem Delikt in Verbindung gebracht zu werden.
Und als besonders schwerwiegend ist schließlich der Umstand anzusehen, dass diese Rechtsverletzungen auch noch „von oben abgesegnet“ werden. Eine gewisse Zurückhaltung würde gerade der Staatsanwaltschaft gut anstehen. Vor ein paar Tagen erst brachte der Sender Bozen einen Rückblick auf den Serienmörder Gamper aus Meran. Der damalige Staatsanwalt Tarfusser glaubte den Täter ausgeforscht zu haben, überreichte den Journalisten einen Stapel Fotos des „eingelochten“ Nobile und trat seinen Urlaub an. Dummerweise gingen die Morde weiter, der bereits als überführt vorgestellte Nobile musste enthaftet und auf Staatskosten entschädigt werden!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
Vinschgau
Vinschgerwind: Als Obmann der Bauernjugend im Vinschgau stellen Sie sich bei der Bezirksversammlung am 2. Februar nicht mehr der Wahl. Welches Resümee ziehen Sie nach vier Jahren an der Spitze?
Franz Spiess: Für mich war es eine schöne Zeit. Ich bin mit vielen Menschen in Kontakt gekommen, mit bäuerlichen Spitzenvertretern und Politikern. Neben gesellschaftlichen Veranstaltungen im Sinne der Traditionspflege war es mir ein Anliegen, auch Sachthemen weiterzubringen, wie zum Beispiel die Prävention zur Unfallverhütung.
Latsch/Vinschgau
Das Interreg-Projekt „Straße der Romanik“, auch bekannt unter dem Slogan „Stiegen zum Himmel“, läuft im Sommer 2013 aus. Der Wunsch der teilnehmenden Kulturstätten ist es, das Projekt weiterzuführen. Diese Aufgabe soll weiterhin die Ferienregion Obervinschgau als bisheriger Projektträger übernehmen, um die Basisleistungen (Führungen, Karte, Romaniktag, Homepage und Korrespondenz) aufrecht zu erhalten. Silvia Tumler von der Ferienregion Obervinschgau ist davon überzeugt, dass das Projekt weiterlaufen und auf eigenen Beinen stehen soll. Maria Gufler, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Projektes, erläuterte den Internetauftritt, die Vernetzung der Stätten untereinander und den geplanten Buchband zu den Stätten. Bei der Beschilderung der Stätten habe man für die geplanten Stelen keine Genehmigung vom Denkamlamt bekommen. Man habe sich dann auf eine schlichtere „Pult“-Variante geeinigt, welche unmittelbar bei den Stätten aufgestellt werden könne. Die Stelen könnten an der Straße angebracht werden, wie kürzlich jene beim Kloster Marienberg. Maria Kreidl, die das Projekt seit den Anfängen 2006 mitbegleitet, stellte den Tag der offenen Tür (heuer am 12. Oktober 2013) und die Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten für die Führer in den Romanikstätten vor.
Im heurigen Jahr soll mit den Bike-Organisationen die „Genuss-Radtour“ verstärkt vermarktet werden. Die Karte soll angepasst und die Zusammenarbeit mit Universitäten gesucht werden. Sichtlich froh war Vinschgau-Marketing-Direktor Kurt Sagmeister darüber, dass die Ferienregion Obervinschgau das Projekt weiter betreuen wird. (eb)
Staben/Vinschgau
Mehr als 1000 Mitglieder, darunter illustre Persönlichkeiten: Der Verein Freunde der Eisenbahn hat kürzlich seine 12. Jahresvollversammlung in Staben abgehalten. Der Vositzende Walter Weiss blickte auf drei Jahre Tätigkeit zurück: darunter 10 runde Tische, das Projekt „Zeit für neue Haltestellen“, das neue Projekt „Bahnhof des Jahres“ (der Bahnhof in Niederdorf ist dies 2012). Der Verein ist vorpolitische Lobby für die öffentlichen Verkehrsmittel. Manchmal effizient und manchmal weniger. Denn in der Diskussion kam von Luis Perfler exakt dieselbe Frage wie im vorigen Jahr: Beim Bahnhof in Goldrain müsse endlich etwas passieren, kein Warteraum, kein WC, alles zugesperrt. Zudem könnte man aus den Gründen, die der Bahn gehören, einiges lukrieren. Pacht werde keine gezahlt, sagte Perfler. Walter Weiss gelobte Einsatz für diese Probleme. Günther Burger, der Amtsdirektor des Amtes für Personenverkehr und Hans Peter Leu, der Leiter von Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit der Schweizer Bundesbahnen, hielten Impulsreferate. Burger unter anderem: Ab Herbst 2013 werde es 8 neue Flirtzüge geben, 170 neue Busse ab Sommer 2013 und noch 2013 werde ein Südtriolzug bis nach Innsbruck fahren. Was wie ein Wahlprogramm für LR Thomas Widmann klingt, soll dem öffentlichen Nahverkehr weiter auf die Sprünge helfen. Hans Peter Leu verwies darauf, dass mit der neuen Linie Mals-Martina „tolle Rundfahrten im Dreiländereck“ möglich werden. „Der Schweizer ist ein Bus- und Bahnreisender“, sagte Leu und deshalb werde das Modell Südtirolpass in der Schweiz genau verfolgt. 10 Prozent der Reisenden der Vinschgerbahn seien Schweizer, schätzt Leu. Neu gewählt wurde der Vereinsausschuss. Walter Weiss bleibt für weitere drei Jahre an vorderster Front. (eb)
Vinschgau – Tschechien
Sr. Josefa, eine junge Ordensfrau und Kindergärtnerin aus Tschechien singt mit Kindern im Kindergarten Taufers ein Lied. Die Kinder lernen das Lied in der neuen Sprache schneller als alle Kindergärtnerinnen und haben Spaß daran. Für die pädagogischen Fachkräfte ist der Austausch sehr interessant. Der gemeinsame Grundgedanke ist der religionspädagogische Ansatz nach Franz Kett. Diese Methode ist im Vinschgau seit Jahren eine Möglichkeit, den jungen Kindern Achtsamkeit und Werte zu vermitteln. Die Kindergärtnerinnen und Leiterinnen aus Tschechien nahmen sich viele Ideen mit und wollen in ihren Einrichtungen einiges weiterentwickeln. Sie wollen Material für den religionspädagogischen Ansatz ankaufen, einen Außenspielbereich gestalten und eine Küche erneuern. Zu dieser Unterstützung ging der Erlös der Weihnachtsaktion 2012 an fünf Kindergärten in Tschechien. (ba)
Reschen/Vinschgau.
Segler und solche, die es werden wollen, sollten sich den Dia-Vortrag der beiden Segler vom Ägeri-See, Ruth und Tony, am 9. Februar 2013 im Vereinshaus von Reschen nicht entgehen lassen. Die beiden Schweizer erzählen anhand von Bildern die faszinierende Geschichte ihrer „8-jährigen Hochzeitsreise auf hoher See“. Beginn ist 20.30 Uhr – im Anschluss an die Jahresversammlung des Segelvereins Reschensee.
Richtigstellung:
In der neu eröffneten Bären-Lounge in Mals legen DJs nur jeden Freitag ab 20.00 Uhr Tanzmusik auf, und zwar für Fox&Oldie-Liebhaber. Es kann also nicht täglich getanzt werden, wie irrtümlich berichtet. Geöffnet ist die Bärenlounge von Montag bis Samstag ab 20.00 Uhr.
Prad.
Der Nationalpark Stilfserjoch veranstaltet wieder eine Vorbereitung auf die Fischerprüfung im Nationalparkhaus „aquaprad“.
Am 27. Jänner, 3., 9. u. 10. Februar wird im National- parkhaus aquaprad jeweils ab 14.30 Uhr eine spezielle Führung als Vorbereitung auf die Fischerprüfung angeboten, welche vom Referenten inhaltlich den Anforderungen des praktischen Teils der Fischerprüfung angepasst wird. Die Führung dauert ca.1,5 Stunden.
Anmeldung erforderlich unter Tel. 0473 618212 bis 17.00 Uhr des jeweiligen Vortages.
Unkostenbeitrag: Eintrittskarte (4 € Gruppenpreis) zuzüglich 2 € für die Führung.
OEW – Gruppe Laatsch
Gedenkmesse für Sr. Lydia
Seit Jahren unterstützt die OEW-Gruppe Laatsch mit Spendengeldern Projekte in armen Ländern, unter dem Motto: „Hilfe zur Selbsthilfe“. In Südamerika fördern die Mitglieder unterschiedliche Projekte von Pater Toni Amort und in Afrika von Sr. Lydia Pardeller. Beide haben schon öfters Laatsch besucht und stehen in persönlichem Kontakt mit der OEW-Gruppe. Im vergangenen November hat Isabella Erhard Sr. Lydia in Nairobi besucht und kam überzeugt von ihrem Projekt zurück. Kurz darauf ist Sr. Lydia überraschend verstorben. Die Schulen, in denen viele hundert Kinder Grundnahrung erhalten und Bildung erfahren und die Frauengruppen, die zusammenarbeiten, werden von der österreichischen Caritas unter dem Namen „Hilfswerk Sr. Lydia“ weitergeführt. Am Sonntag, 27. Jänner 2013, um 10.30 Uhr findet in Laatsch ein Gedenkgottesdienst statt. (ba)
Wort/Unwort.
Die deutschsprachige Jury hat „Skandal“ zum Wort des Jahres 2012 in Südtirol gewählt. Das Unwort des Jahres kommt aus dem Bereich der Finanzwelt. Es ist die „Fieberkurve der Wirtschaft“, auf die nicht nur Italien gebannt schaut: der „Spread“. Ein englischer Begriff, den außerhalb der Finanzwelt wohl kaum jemand erklären kann und der bestens dazu geeignet ist, komplexe Sachverhalte noch mehr zu verschleiern.
Die Einsiedlerin in der Kachel - Martell.
Auf meinen einsamen Streifzügen im Hochgebirge mache ich oft die seltsamsten Begegnungen. So mit dieser Zirbe auf 2.400 m in einer unwirtlichen Gegend.
Weit und breit kein Baum, nur sie, und sie hat mich zum Gespräch, zur Besinnung eingeladen. Plötzlich habe ich die Kälte vergessen.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Glurns
Die Verantwortlichen der Stadtgemeinde haben mit der Wiedergewinnung alter Bausubstanz im Sinne der Stadtentwicklung Ernst gemacht. In Kürze wird das „Schaller Haus“ (Architekt: Martin Stecher) in der Laubengasse fertig gestellt sein. Ein kleines Juwel ist entstanden, mit dem besonderen historischen Flair, mit qualitativ hochwertigen Wohnungen und Geschäftslokalen im Parterre. Diese können nun gekauft oder gemietet werden. In zwei bis drei Monaten wird auch das „Söles Haus“ (Architekt Jürgen Wallnöfer) in unmittelbarer Nähe bezugsfertig sein. Mit den Arbeiten an den beiden Laubenhäusern war im Frühjahr beziehungsweise im Frühsommer 2012 begonnen worden. Im Jahre 2010 hatte die Stadtgemeinde die historischen Gebäude im Rahmen des Projektes „Glurns 2020“ erworben, den Architektur-Wettbewerb ausgeschrieben und die Sanierungsmaßnahmen eingeleitet. Ziel der Aktion war es, möglichen Verkäufen der wertvollen Bausubstanz an ortsfremde Touristen auf der Suche nach Zweitwohnsitzen, oder an Bauspekulanten und dergleichen entgegenzutreten. „Wir setzen auf unsere Leute und wünschen uns, dass in erster Linie Bürgerinnen und Bürger der Stadt oder jene aus dem Vinschgau ihr Interesse bekunden“, erklärt Christoph Prader, Präsident von „Projekt 2020“. Für Erstwohnungskäufer sind zurzeit öffentliche Unterstützungen möglich. So können neben der seit zirka einem Jahr bestehenden Ortskernförderung (Unterstützung abhängig von der verbauten Kubatur) 48.000 Euro innerhalb von zehn Jahren in Abzug gebracht werden. Diese staatliche Förderung ist vorerst nur noch bis zum 30. Juni.2013 möglich. Zudem kann jeder Erstwohnungskäufer auch die ihm zustehende Wohnbauförderung nutzen. Der Stadtgemeinde ist es außerdem möglich, die Spesen und Gebühren beim Kauf auf ein Minimum zu reduzieren. Und dazu ist sie bereit. Durch die Unterstützungen erhalten junge Menschen eine Chance, zu den eigenen vier Wänden zu kommen, um zu wohnen oder gewerblich tätig zu werden. BM Erich Wallnöfer ist zuversichtlich, dass die Strukturen ihre Besitzer finden und neues Leben in die Stadt einzieht. (mds)
Telefon 0473 835526;
E-Mail: dominik.telser@glurns.eu
Referendum gegen Pestizide
Dank an Elisabeth Scarpatetti für ihren Leserbrief „Pestizidrückstände“ im Vinschgerwind Nr. 25. Dank an Margit Gaiser für ihren Rambacheinsatz u.ä.m.. Schweigen, wenn es zu reden gilt? Nein! Religiosität, Traditionalität? – Traditionalen Charakter hat auch die Mode der heutigen monokulturellen Landwirtschaft angenommen – Nein! Artenvielfalt auch für Meinungen? Sie ist völlig ausgestorben! Wahlen, Bürgerbefragungen, die in Wahrheit keine sind! Nein! Davon genug! Zur Reportage „Wahlen mit Nebengeräuschen“ im Vinschgerwind Nr. 25: Großen Dank an Gabriella Binkert für ihren Mut zum Einsatz einer zukunftsfreundlichen und nachhaltigen Entwicklung in Val Müstair, und für ihr jüngst zusätzliches Interesse an der politischen Führungsspitze teilzunehmen. Schämen muss sich der alte und der neue Gemeindepräsident Arno Lamprecht, weil er wohl der Hauptschuldige ist, welcher Garbiella Binkert ausklammerte, und das noch nach seinem eingestandenen Fehlverhalten tut. Gut daran ist nur die Form, dass zur betreffenden Gemeindevorstands-Wahl alle Stimmberechtigten ihre Kandidaturbereitschaft im Gemeindeamt anmelden durften. Diese gute Form von Demokratie wird aber, wie aus der o.g. Reportage hervorgeht, untergraben. Ob nicht auch bei den Wahlen selbst getrickst wurde. Wahlen mit einem solchen ungerechten Vorfeld, würde ich als ungültig verurteilen. Ist Ähnliches nicht auch beim Referendum in Mals geschehen? Zumal wurde hier kein Wahlbeobachter zugelassen. Die Wahlkontrolle lag nur in der Hand der Wahlkommission, welche vom Wahlamt ernannt wurde. Dieses aber liegt „traditionell“ in den Händen der Gemeindevorsteher und diese schrien einstimmig und „anständig“, vor allem durch das Sprachrohr des Großtechnikers Ing. Walter Gostner, für ein, zwei Klein- Mittelkraftwerke am Rambach. Nur die Freiheitlichen haben sich „vorsichtig“ zurückgehalten. Anfang eines neuen Jahres! Ein eindeutig kontrolliertes Referendum für oder gegen Pestizideinsätze in der Gemeinde Mals ist dringend anzustreben! Möchte ich sehen, wie viele Bürger für eine wahre und nachhaltige Lebensgrundlage, die allen gleichviel gehört, stimmen? Nur zum Kopfschütteln wurden bisher die allgemeinen Bürger von dem „gestrigen“ Führer angeleitet! Diese Führer – Verführer sind nur auf Symptombehandlung und nicht auf Ursachenbekämpfung darauf aus. Bin ich froh, dass die kartenspielende, schwachsinnige, massenstarke, dürre Hinterwäldler Landesregierung zu Ende geht. Nun wünsche ich mir eine markante, umwelt- und zukunftsrelevante Vinschgerin an die Regierungsspitze. Versenkung aller Piratenparteien! Schiff ahoi für eine wahre Demokratin, die hinter alle Larven schaut und keinen Hampelmann u.ä.m. um sich herum duldet! EVA PRANTL heißt der prächtig, kräftigst brennende, hellbrennendste Stern!
Dank an das Vinschgerwind Team für seinen kräftigen Freiheitssinn, welcher sich besonders in den Kommentaren und Leserbriefen zeigt und für die Superfotos von Gianni Bodini!
Paul Gruber, Mals
Vinschgau
Am Freitag, den 10. Jänner 2013 gab Rita Egger im Rahmen der SWR-Bezirksausschusssitzung in Latsch den Vorsitz ab. Rita Egger hatte das Amt der Bezirkspräsidentin seit 16. April 2009 inne. SWR-Präsident Hansi Pichler hob in seinen Grußworten die wichtige Rolle der Bezirksausschüsse als Interessensvertretung für sektorenübergreifende Themen und Anliegen auf lokaler Ebene hervor. Im Anschluss verlas Rita Egger ihren Tätigkeitsbericht und verlieh dabei ihrer Hoffnung Ausdruck, dass der Bezirk vom SWR auf Landesebene weiterhin so gut unterstützt wird, wie dies in den vergangenen zwei Jahren der Fall war und weiter auf Zusammenhalt gebaut wird. „Ich bin überzeugt, dass der Zusammenhalt der Wirtschaft eines Tales grundlegend für den Erfolg ist. In diesem Sinne wünsche ich meinem Nachfolger viel Energie und weiterhin eine glückliche Hand“, so Egger, die abschließend ihrem Verband für das Vertrauen und dem Ausschuss für den starken Rückhalt dankte. Letzterer zollte der scheidenden Präsidentin viel Anerkennung. „Du hast es verstanden die einzelnen Sektoren an einen Tisch zu bringen und bei den unterschiedlichen Themen gegenseitiges Verständnis aufzubauen“, sagte etwa der Präsident der Bezirksgemeinschaft, Bauernbundbezirks-obmann und SWR-Ausschussmitglied Andreas Tappeiner an Eggers Adresse. Dies bestätigten auch Hans Moriggl (UVS), Erhard Joos (LVH), Thomas Rinner (HGV) und Dietmar Spechtenhauser (hds). Nachdem sich der SWR-Bezirksausschuss bei seinen letzten beiden Sitzungen auch mit der Frage der Nachfolge befasst hat und sich dafür aussprach, dass ein Vertreter der Landwirtschaft in den nächsten zwei Jahren den Vorsitz übernehmen soll, gab Andreas Tappeiner bekannt, dass der SBB Johann Wallnöfer nominiert hat. Er wurde von den anwesenden Verbandsvertretern einstimmig bestätigt. Wallnöfer, Jahrgang 1961, ist als ehemaliger Bürgermeister von Schlanders sowie Talschaftspräsident und Bezirksleiter des Bauernbundes im Vinschgau kein Unbekannter: „Ich führe selbst einen Obstbaubetrieb und fühle mich damit als Teil der Wirtschaft. Als ehemaliger Bürgermeister habe ich eng mit den Wirtschaftstreibenden zusammengearbeitet und kenne damit die unterschiedlichen Realitäten der einzelnen Sektoren. Zuletzt fühle ich mich als leidenschaftlicher Vinschger, dem der Zusammenhalt und die Einigkeit immer wichtig war und die ich weiter pflegen will“, so Wallnöfer.
Gegen Ende stieß auch noch Senator Manfred Pinzger zur Sitzung hinzu. Ihm dankte der SWR-Bezirksausschuss für seine geleistete Arbeit in Rom, sein stets offenes Ohr und seinen Einsatz für die Wirtschaft und den Vinschgau.
Latsch
Vinschgerwind: Herr Plörer. Wie ist die Gemeinderatssitzung verlaufen?
Harald Plörer: Von 18 Räten wurde ich 16-stimmig gewählt, 2 Enthaltungen, zum einen habe ich mich der Stimme enthalten, zum anderen enthielt sich Thomas Pichler, Freiheitliche. Er hat sich nicht dazu geäußert, er wollte wohl erst meinen genauen Zuständigkeitsbereich kennen, welcher erst am Donnerstag definiert wurde, außerdem wäre ihm wohl ein Wirtschaftsvertreter recht gewesen.
Schlanders
Bereits seit dem 01.11.2012 bietet das Schlanderser Bürgerheim eine Seniorenmensa. Sieglinde Hanny, Vorsitzende des Seniorenbeirates erklärt dazu, dass es schon lange ein großes Anliegen war, älteren Menschen diesen doppelt wertvollen Service anbieten zu können. Einerseits besteht nun endlich die Möglichkeit, an allen Wochentagen, bzw. auf Wunsch auch nur an bestimmten Tagen, den Mensadienst zu beanspruchen, andererseits können soziale Kontakte gepflegt oder neu geknüpft und Alterseinsamkeit vorgebeugt werden. Begleitend werden die Senioren von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen betreut. So ist man froh und voll des Lobes fürs Bürgerheim: Der Speisesaal ist schön und behaglich eingerichtet und die 10-12 Senioren, welche derzeit ihren Lunch im Heim genießen, fühlen sich im etwas separierten Essraum überaus wohl. Es herrscht eine vertraute, nahezu familiäre Stimmung: Man kennt sich, isst gemeinsam, redet und genießt gute, abwechslungsreiche Mahlzeiten in trauter „Mehrsamkeit“. Vor allem liefert die Mensa aber einen willkommenen Anlass, drohender Vereinsamung zu entfliehen, um aktiv am gemeinschaftlichen Leben - auch kulinarisch – teilzunehmen.
Die Gäste fühlen sich im Bürgerheim bestens umsorgt und die Kosten sind für alle erschwinglich, zumal die Bezirksgemeinschaft Berechtigten auf Antrag einen Teil des Preises rückvergütet.
An 2 Tagen in der Woche dinieren zudem über ein Dutzend Oberschüler im Bürgerheim, welche ihrerseits die feinen, schmackhaften Menüs ebenso hochschätzen und uneingeschränkt weiterempfehlen. (re)
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