Dienstag, 06 März 2018 09:26

Nationalpark Stilfserjoch - Wolf und Mensch Ein schwieriges Verhältnis zwischen Angst und Gemeinsamkeit

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4NW30935Wolfgang Platter am Tag des Hlg. Matthias, 24. Februar 2018

Seit seiner Rückkehr in die Zentralalpen ist der Wolf ob seiner Haustierrisse zu einem großen Thema der viehhaltenden Landwirte, der Politik und der Medien geworden. Der Südtiroler Bauernbund hat das wolffreie Südtirol gefordert. Die Landespolitik arbeitet auf nationaler und europäischer Ebene daran, den Schutzstatus des Wolfes zu reduzieren. Derzeit ist der Wolf kraft der EU-Richtlinie Flora-Fauna-Habitat  als Natura 2000-Art in der höchsten Schutzkategorie geschützt.


Um es vorweg zu nehmen: Ich bin für die Verabschiedung eines umsetzbaren Managementplanes für den Wolf und für den Erhalt der Almwirtschaft, die ein wesentlicher und bedeutsamer Teil der viehhaltenden Berglandwirtschaft ist.
In meinem heutigen Aufsatz möchte ich die Biologie des Wolfes und sein Sozialverhalten ein Bisschen beleuchten und damit einen Beitrag zu objektivierendem Wissen versuchen. Ich bediene mich dabei des Buches von Elli H. Radinger „Die Weisheit der Wölfe“, welches 2017 im Ludwig-Verlag erschienen ist. Elli Radinger hat in den letzten 20 Jahren in den USA, in Kanada und in Deutschland mehr als 10.000 Wolfssichtungen erlebt und den Wolf im Freiland intensiv beforscht und beobachtet.

Beim Wolf bedeutet Familie alles
In den letzten Jahrzehnten war das soziale System der Wolfsrudel im Fokus zahlreicher Studien von Biologen und Psychologen. Bei den Wölfen dreht sich alles um die Familie. Sie ist ihre Basis, Sicherheit, Stabilität. Mit zahlreichen gemeinsamen Ritualen vermitteln Wölfe im Rudel einander Beständigkeit und Verlässlichkeit. Ebenso wie die individuellen Wölfe haben auch Wolfsfamilien eine Art Gruppenpersönlichkeit. So werden manche Rudel beispielsweise durch selbstherrliche Herrscher oder verdrießliche Individuen geprägt.
Bei den Wölfen funktioniert Erziehung nach der laissez- faire-Methode: Dem Jungwolf wird nichts verboten, er darf eigene Erfahrungen machen und lernt dabei, dass jedes Verhalten Konsequenzen hat. In einem unterscheidet sich die Erziehungsmethode der Wölfe von der vieler menschlicher Eltern: Die kleinen Wölfchen haben keine Chance, die Eltern gegeneinander auszuspielen. Alle sind an der Disziplinierung des Nachwuchses beteiligt. Bei der Aufzucht kümmert sich die ganze Familie um den Nachwuchs. Während die Welpen im Bau noch gesäugt werden, bringen der Vater und die älteren Geschwister der Mutter Futter. Später versorgen alle Familienmitglieder die Sprösslinge, indem sie ihnen vorverdautes Fleisch hervorwürgen. Wolfsväter sind absolut verrückt nach ihren Kindern. In einer Wolfsfamilie ist jedes einzelne Mitglied wichtig und hat seinen Platz, an dem es gebraucht wird. Es gibt schnelle Hetzer bei der Jagd, kräftige Spurenbrecher im hohen Schnee und besonders geduldige Babysitter im Bau.
Im Wolfsrudel orientieren sich alle Mitglieder an den erfahrenen Leittieren. Besonders bemerkenswert ist auch das ausgeprägte Sozialsystem: Wölfe kümmern sich fürsorglich um Kranke und Verletzte in ihrem Rudel. Nahrung das ganze Jahr hindurch herbeizuschleppen und die anderen Familienmitglieder auch im Krankheitsfall zu versorgen, sind Eigenschaften, die man ausschließlich bei Menschen und bei Wölfen beiderlei Geschlechts findet. Schimpansen scheinen auf dem ersten Blick dem Menschen ähnlicher zu sein als Wölfe. Aber Primatenmännchen helfen nicht, die Jungen zu füttern oder die Alten zu versorgen. Elli Radinger ist der Meinung, dass diese Verhaltensanalogie zwischen Mensch und Wolf  der Grund ist, mit Wölfen seit der Steinzeit das Leben zu teilen und weshalb es zur frühen Domestikation vom Wolf zum Hund gekommen ist.
Das Erfolgskonzept einer  jeden Wolfsfamilie beruht auf drei Säulen: erstens der Konzentration auf das Wesentliche, d.h. alle arbeiten zusammen zum Wohle der Familie, zweitens der ständigen Kommunikation sowie gemeinsamen Ritualen und drittens einer starken Führung.

Führung nach dem Wolfsprinzip
„Du musst nicht immer der Boss sein“, so könnte laut Radinger die Devise in der Wolfsfamilie umschrieben werden. Ihre Beobachtungen ergaben ein vorbildliches Führungsverhalten. Kein Dominieren, kein „Plattmachen“, keine Aggression, sondern stille Autorität und die Übernahme von Verantwortung. Wichtig für die Führung einer Wolfsfamilie ist Erfahrung. Eine Studie zeigt, dass die Anführer in einer Wolfsfamilie diejenigen sind, die am meisten Stress haben. In ihrem Kot fand man das Hormon Glukokortikoid, das bei Langzeitstresssituation ausgeschüttet wird.
Führung ist weiblich. Eine Wolfsfamilie braucht keine Frauenquote. Wichtige Entscheidungen trifft das Leitpaar grundsätzlich gemeinsam, wenngleich sich im Zweifelsfall die Wolfsfamilie, einschließlich des Leitrüden, am Leitweibchen orientiert. Die Rüden haben damit kein Problem.  Die Leitpaare bleiben im Allgemeinen ein Leben lang zusammen. Leitwölfe sind auch nicht in jeder Situation souverän. Natürlich können sie durchaus einmal unsicher reagieren. Das schadet ihrem Ansehen im Rudel aber nicht.

Wölfe und Frauen
Wie oben dargestellt, entscheiden in einer Wolfsfamilie zwar die Eltern gemeinsam, die wirklichen Entscheidungen jedoch – beispielsweise wie, wann und wo man jagt oder wo die Geburtshöhle gegraben wird – so Elli Radinger – werden beim Menschen und beim Wolf vom ranghöchsten Weibchen getroffen.
Die Wolfswelt ist eine Frauenwelt. Die meisten Menschen-Frauen waren bei der Begegnung mit den Wölfen furchtlos. Der große deutsche Wolfsforscher Erich Zimen meint: Beide, die Wölfe und die Frauen sind in der Geschichte vordergründig die Unterdrückten. In Wirklichkeit aber sind sie die Starken.
Betrachten wir die Rolle der Frau bei der Domestikation des Wolfes, denn ohne sie gäbe es aller Wahrscheinlichkeit nach noch heute keine Hunde. Hätte ein Mann vor vielen Jahren auch einen Wolfswelpen auf sich prägen können? Radinger meint mitnichten. Denn dazu gehörte die Fütterung mit Milch, und die gab es in einer Zeit ohne Haustiere nur bei der Frau. Schafe, Rinder, Ziegen und Schweine wurden erst nach dem Wolf domestiziert. Es muss also eine Frau gewesen sein, die eines Tages einen jungen Wolfswelpen zu sich nahm und ihm die Brust gab.
Interessant ist auch die geschlechterspezifische Einstellung von Männern und Frauen zu den Wölfen. Als alle neun Wölfe aus dem Beobachtungs- und Forschungsgehege von Erich Zimen im Bayrischen Wald ausgebrochen waren, löste diese Wolfsflucht bei vielen Männern die Forderung und Reaktion der sofortigen Entfernung aus. „Weg mit ihnen“, „Kein Platz bei uns“. Dagegen baten Frauen in den Medien, die Wölfe leben zu lassen.

Von Menschen und Wölfen.
Eine schwierige Beziehung zwischen Liebe und Hass
Es gibt den Wolf, wie ihn die Wissenschaft beschreibt, aber es gibt auch den Wolf, der in den menschlichen Köpfen ist, eine Konstruktion, geschaffen von unserer individuellen, kulturellen und sozialen Konditionierung. Vorurteile sind eine zutiefst menschliche Eigenschaft und fest in unserem Gehirn verankert. Dabei haben sie nichts mit der Realität zu tun. Sie sind im Grunde ein Trick des Gehirns, um bei der Informationsverarbeitung in  der Reizüberflutung Energie zu sparen. Vorurteile sind komplex und vielfältig und daher schwer abzubauen. Negative Erfahrungen machen es schwer, einen Kompromiss zwischen menschlichen Interessen und tierischem Artenschutz zu finden. Der symbolische Status des „bösen Wolfes“ ist dermaßen in den Köpfen der Menschen verhaftet, dass biologische Fakten oft irrelevant sind. Reale Zahlen beispielsweise darüber, ob und wieviele Menschen durch Wölfe getötet wurden. In Europa sind in den letzten 50 Jahren neun Menschen durch Wölfe getötet worden: fünf durch an Tollwut befallene Tiere und vier Kinder in Spanien, die in der Nähe eines Dorfes gespielt hatten, wo die Wölfe gefüttert worden waren.
Die Angst vor dem Wolf war einer der Hauptgründe für die Vernichtung ganzer Populationen. Die Furcht der Menschen vor dem Wolf ist tief in unsere Gene eingegraben.  Dazu kommen eben die Vorurteile und die Intoleranz. Sie sind die Hauptbedrohungen für die Existenz der Wölfe. Die Urdämonen unserer Kindheit lassen niemandem gleichgültig. Weil ihre domestizierten Brüder und Schwestern seit Jahrtausenden als Hunde bei uns im Haushalt leben, sind uns Wölfe so vertraut wie kein anderes Tier. Wir lieben sie, oder wir hassen sie. Sie sind Fremde und somit per se eine Bedrohung. „Wölfe gehören in die Wildnis, der Mensch in die Kulturlandschaft. Beide können nicht zusammenleben“. So zumindest die gängige Meinung. Es folgen absurde Vorschläge, wie beispielsweise jener, die Wölfe in ein Naturschutzgebiet zu bringen und „irgendwie“ dafür zu sorgen, dass sie dort auch bleiben. Aber dem Wolf ist der Unterschied zwischen Wildnis und Kulturlandschaft einerlei, der uns Menschen so wichtig erscheint. Wölfe sind Kulturfolger und Opportunisten. Sie leben angepasst. Wolfsgegner wollen die Wölfe in die Natur zurückverweisen. Wolfsfreunde sind der Auffassung, dass Wölfe und Menschen Teil der Natur sind. Unsere Gesellschaft hat eine Art Kontrolle über die Natur übernommen, die noch vor einem Jahrhundert undenkbar gewesen ist. Menschen wollen keine Wildnis, sie wollen Sicherheit. In  einer Kultur, die davon besessen ist, alles zu kontrollieren, was in unserer Umgebung geschieht, stellen Wildtiere, die uns begegnen, die Kontrollfähigkeit in Frage. Darum sind manche Menschen der Auffassung, man solle alle Raubtiere einfach vernichten. Unsere Vorfahren hätten Wölfe und Bären ausge-rottet, weil sie keinen Platz mehr in der Welt haben. Für andere Menschen symbolisieren dagegen Wölfe eine freie Natur und eine gesunde Umwelt. Für sie sind die großen Kaniden von ultimativem Nutzen. Den Wolf als rein, heilig, ehrlich und authentisch und als Opfer der Zivilisation darzustellen, ist aber ebenso eine falsche Darstellung der Realität. Als Raubtiere töten Wölfe ihre Beute und darunter auch Nutztiere, wenn sie ungesichert sind.

E. Radinger: “Es ist leicht, tiefe Gefühle für ein derart majestätisches Tier wie den Wolf zu empfinden, aber schwierig diese Gefühle mit dem Wissen zu verbinden, dass Wölfe eine Funktion als Topbeutegreifer haben.“  Und weiter „Wir schützen nur was wir lieben, und wir lieben nur, was wir kennen. Daher brauchen wir neben fundiertem Faktenwissen auch eine emotionale Verbindung zu den Wölfen“. „Wölfe wirklich kennenzulernen und sie zu verstehen…, Wölfe zu beobachten heißt auch, Härte Grausamkeit, Blut zerbrochene Knochen zu ertragen“.

Es ist noch ein längerer Weg für uns Menschen, uns mit dem zurückkehrenden Wolf auch in unserer Kulturlandschaft  zu organisieren.

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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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