Dienstag, 10 Januar 2017 12:00

„Die Landwirtschaft muss sich in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln“

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s10 Karl DietlVinschgerwind - Interview

Vinschgerwind:  Sie sind Vollerwerbsbauer, haben in ihrem Leben viele Entwicklungen und Veränderungen durchgemacht. Was hat sich in den letzten Jahrzehnten alles geändert?
Karl Dietl: Am Anfang waren wir noch mehr oder weniger Selbstversorger.

Mein Vater ist gestorben als ich acht Jahre alt war und mit 14 Jahren habe ich zusammen mit der Mutter und den Geschwistern den Hof bewirtschaftet. Wir hatten damals einen Viehbetrieb mit ein wenig Obst- und Marillenanbau. Die Milchwirtschaft haben wir aufgegeben und angefangen Kälber für die Mast aufzuziehen. Das hat gut funktioniert. Später habe ich einiges im Gemüsebau ausprobiert. Wir haben Blumenkohl angebaut, immer mit dem Hintergedanken langsam auf Obstbau umzustellen. Später habe ich einen ha Essiggurken gesetzt. Das war viel Arbeit, hat aber nichts gebracht. Es war für mich ein Schlüsselerlebnis und hat mich wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Bis 1977 war dann der ganze Betrieb auf Obstbau umgestellt.

Vinschgerwind: Sie waren 38 Jahre im Verwaltungsrat der Obstgenossenschaft GEOS, davon 23 Jahre als Obmann. Was hat sich bei der GEOS verändert?
Dietl: Die GEOS hat auch eine interessante Geschichte durchgemacht und sich gewaltig entwickelt. Es gab am Anfang Spannungen zwischen Kortsch und Schlanders. Es gab sogar Diskussionen, die Genossenschaft zu teilen weil sie so groß war. Die GEOS war damals die größte Genossenschaft und weil wir so stark gewachsen sind, musste viel investiert werden. Meine erste Amtshandlung 1993 als neuer Obmann war, diese Diskussion über eine mögliche Teilung zu beenden. Wir haben uns dann neu organisiert, eine Betriebsanalyse gemacht und den Betrieb neu aufgestellt. Als Genossenschaft haben wir die Anlagen ausgebaut und technisch angepasst, um den neuen Anforderungen zu genügen, so dass ein moderner Betrieb entstanden ist. Eine wichtige Weiterentwicklung der Obstgenossenschaft war die Gründung der VI.P als Dachorganisation der Vinschger Obstgenossenschaften. Eine Gesamtstrategie mit gemeinsamen Auftritten auf Märkten und beim Verkauf konnte so umgesetzt werden.

Vinschgerwind: Sie waren neben der GEOS auch beim Raiffeisenverband tätig. Welche Bedeutung haben die verschiedenen Genossenschaften für die Landwirtschaft?
Dietl: Das Genossenschaftssystem ist für die Landwirtschaft nicht nur das Fundament, sondern der Rohbau. Wir sind im internationalen Vergleich nur Minibetriebe. Die Lagerung und Vermarktung könnte ein einzelner Bauer nie machen. Die Genossenschaft ist für uns die Lebensgrundlage und es ist ein Glück, dass es in Südtirol so gut funktioniert. Aber nicht nur die Obstgenossenschaft ist wichtig, sondern das gesamte Netzwerk der bäuerlichen Organisationen. Dieses gesamte System ist einmalig in Südtirol und wurde auch von der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) gewürdigt.

Vinschgerwind: Während die Obstwirtschaft in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen hat, hat die Berglandwirtschaft an Bedeutung verloren. Wie kann die Berglandwirtschaft unterstützt werden?
Dietl: Grundsätzlich müssen wir als Landwirtschaft zusammenschauen und zusammenstehen. Wir wissen, dass die Berglandwirtschaft heute große Probleme hat und deshalb besonders gefördert werden muss. Die Obstwirtschaft zeigt sich solidarisch mit der Berglandwirtschaft und hat fast zur Gänze auf die Landesförderungen verzichtet.   

Vinschgerwind: Früher waren der Lebensalltag und auch die Politik stark von der Landwirtschaft geprägt. Die Anzahl der in der Landwirtschaft Beschäftigten nimmt ab. Durch aufwendige Imagekampanien will der Bauernbund die Landwirtschaft auch der nicht bäuerlichen Bevölkerung näher bringen. Wo steht die Landwirtschaft heute?
Dietl: Die Gesellschaft hat sich verändert, auch in unserem Land. Wir waren ein typisches Bauernland. Die Bauern hatten früher großen politischen Einfluss. Heute wird die Landwirtschaft kritisch betrachtet. Wir müssen uns auch der Gesellschaft anpassen, aber die Landwirtschaft verdient sich auch die Anerkennung. Das Landschaftsbild wird vor allem von der Landwirtschaft geprägt. Auch für das wirtschaftliche Aufkommen in der Peripherie spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Wenn die Landwirtschaft nicht funktioniert, bekommen andere Berufssparten Probleme.

Vinschgerwind: Die zunehmenden Monokulturen haben das Landschaftsbild verändert. Die Diskussionen um den Einsatz von Pestiziden werfen Fragen nach der Gesundheit der landwirtschaftlichen Produkte auf. Wie gehen die Bauern mit diesen Themen um?
Dietl: Wir wissen, dass diese Themen von der Gesellschaft sehr kritisch betrachtet werden. Wir produzieren in einem schmalen Talboden und haben kleine Betriebe. Jeder muss schauen, die Flächen so gut wie möglich auszunützen. Von den Bauern und der VI.P wurden Aktionen zur Steigerung der Biodiversität innerhalb der Obstanlagen durchgeführt, z.B. die Aktion Sonnenblumen. Viel gewonnen werden kann in diesem Sinne durch Einsaaten von Blumen und Kräuter als Nährboden für Nützlinge. Wir wollen weg von der Chemie und hin zur stärkeren Ökologisierung. Die großen Diskussionen sind die Nachhaltigkeit und die Pestizide. Die integrierte Produktion war ein riesiger Erfolg. Es entstand der Beratungsring, die Nützlinge wurden verstärkt miteinbezogen, so dass es zu einer starken Reduzierung der Spritzungen gegen Schädlinge kam. Der Besenwuchs hat uns zurückgeworfen. Mittlerweile müssen wir feststellen, auch durch das was in Mals passiert ist, dass wir uns verändern müssen. Die integrierte Produktion ist ins Stocken geraten. Wir müssen neue Schwerpunkte setzen. Im Bereich der Nachhaltigkeit müssen wir uns ganz anders entwickeln. Die ganze Pestizidthematik hat mit der Abdrift angefangen. Die Abdrift ist ein Problem. Die Ausbringungstechnik ist nicht mehr zeitgemäß. Die Sprühgeräte müssen so gebaut werden, dass der Sprühnebel dort aufhört, wo der Baum aufhört, vertikal und horizontal. Mit modernen Geräten funktioniert das. Der zweite Schritt betrifft die Pflege der Baumstreifen und der Verzicht auf Herbizide. Die Bioproduzenten haben aufgezeigt, dass man mit mechanischen Lösungen das machen kann und es gibt heute schon viele IP Bauern, die ohne Glyphosat auskommen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Entwicklung von naturnahen Pflanzenschutzmitteln. In diesem Bereich muss noch viel mehr geforscht werden. Aber um zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Landwirtschaft zu kommen, braucht es eine Gesamtstrategie. Der Boden, die Düngung und die Bewässerung müssen mitberücksichtigt werden. Es braucht auch ein Bienenmonitoring.

Vinschgerwind: In Schlanders haben viele Obstbauern auf Bio umgestellt. Soll der Obervinschgau oder der ganze Vinschgau zu einer Bioregion ohne Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel werden?
Dietl: Nur Bio ist nicht der richtige Weg, denn es gibt nicht nur schwarz und weiß. Die zukünftige Entwicklung muss so weiter gehen, dass in 10 Jahren beide zusammen kommen, der biologische Weg und der integrierte Anbau. Beide sollen sich weiterentwickeln und voneinander lernen. Das muss das Ziel sein. Heute gibt es noch eine große Nachfrage nach Bioprodukten. Aber nur wegen dem höheren Preis auf Bio umstellen, das ist bedenklich. Durch die Klimaerwärmung kommen viele neue Probleme auf uns zu. Die biologische Bewirtschaftung ist ein großes Risiko, weil neu auftretende Probleme die Existenzsicherung gefährden können. Wir müssen so weit wie möglich ökologisch produzieren, aber wenn es sein muss, muss man auch chemisch-synthetische Mittel einsetzen können. Mittel- und langfristig muss das mit natürlichen Mitteln möglich sein. Der Trend geht ganz klar in diese Richtung, nicht nur bei uns, sondern in ganz Europa. Der Direktor der VI.P hat dies auch bei der Obstbautagung im Vinschgau in seinem Referat aufgezeigt.   

Interview: Heinrich Zoderer

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
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Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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