Landeshauptmann Arno Kompatscher hat gestern im Rahmen einer Pressekonferenz einer Abkoppelung Südtirols vom gesamtstaatlichen Stromnetz eine Absage erteilt. Ein Verlassen des Stromverbunds würde dazu führen, „dass in einigen Monaten das Licht ausgeht“. In einer Pressemitteilung bezeichnet der Generaldirektor des Südtiroler Energieverbands SEV Rudi Rienzner diese Aussagen als „Unsinn“ und „Panikmache“. Offenbar sei energiepolitisches Fachwissen in der aktuellen Landesregierung „kaum oder gar nicht vorhanden“. Der SEV weist darauf hin, dass schon sein Zukunftsentwurf „Der zweite Weg“ vom Frühjahr 2013, auf den sich viele Akteure in ihren öffentlichen Statements beziehen, zwar eine regulatorische Autonomie – aber keineswegs einen Ausstieg aus dem italienischen Verbundnetz vorsieht.
Die Position des SEV: Eine spürbare Absenkung der Strompreise ist in Südtirol – aufgrund der staatlich vorgegebenen Rahmenbedingungen und dazu gehört auch die Tarifordnung – nur in einem genossenschaftlichen System möglich. Entsprechende Konzepte wurden seit 2013 kontinuierlich weiterentwickelt, der Landespolitik vorgelegt – und von dieser ignoriert.
2015 präsentierte der SEV ein Strategiepapier („Südtiroler Haushalte und Betriebe wollen billigen Strom“) mit dem Modell einer Südtiroler Strombörse, um elektrische Energie aus Südtiroler Wasserkraft zu Vorzugspreisen an einheimische Verbraucher weiterzugeben zu können. 2017 folgte ein Positionspapier für die Aufsichtsbehörde AEEGSI (heute ARERA) über die Bildung einer autonomen Regulierungsbehörde in Südtirol. Rudi Rienzner: „Eigentlich sollte es doch die Aufgabe eines Landeshauptmanns sein, sämtliche Spielräume, die uns das Autonomiestatut gibt, auszuloten – und nicht von vornherein die Lichter ausgehen lassen“.
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Vinschgau/Südtirol - Explodierende Gas- und in der Folge davon Strompreise lassen auch in Südtirol, auch im Vinschgau Verbraucher zur Ader. Warum ist das so? Die Frage ist berechtigt, zumal Südtirol doppelt so viel Strom erzeugt als es verbraucht. Der Vinschgerwind hat bei Michael Wunderer nachgefragt.
von Erwin Bernhart
Es geht drunter und drüber auf dem Strommarkt. Die Verbraucher in Südtirol (in Italien, in Europa) spüren das auf der Stromrechnung. Die Stromkosten sind im Laufe des vergangenen Jahres um rund 129 Prozent gestiegen. Seit dem 1. Jänner 2022 müssen für die Kilowattstunde Strom 46,03 Cent, einschließlich aller Steuern, gezahlt werden. Auch bei uns. Dabei wird in Südtirol doppelt so viel Strom erzeugt, wie im Lande verbraucht wird. Vor einem Jahr lag der Kilowattstundenpreis für den Endverbraucher noch bei 20.06 Cent.
Was ist da los? Der Vinschgerwind hat beim Prader Michael Wunderer nachgefragt. Wunderer, seit 15 Jahren in der Energiewirtschaft tätig, ist Vizeobmann der E-Werk-Prad-Genossenschaft und seit 2015 Abteilungsleiter beim Südtiroler Energieverband (SEV) im Bereich Energiehandel und Geschäftsentwicklung.
Wunderer verweist zunächst auf die Geschichte des Energiemarktes und dort vor allem auf die von der EU angestoßene Liberalisierung. Der ehemalige italienische, staatliche Monopolbetrieb ENEL, in dessen Hand der Löwenanteil sowohl der Erzeugung, als auch der Übertragung und Verteilung und zudem der Verkauf von Strom lag, wurde ab 1999 sukzessive zerlegt und zerschlagen. Ziel war es unter anderem, neuen Marktteilnehmern, vor allem im erneuerbaren Bereich, einen diskriminierungsfreien Zugang zum Strommarkt zu ermöglichen. Im Schatten von ENEL überlebten nämlich nur einige wenige kommunale Unternehmen (etwa die Etschwerke) oder einige historische Genossenschaften (etwa die Energie-Werk-Prad Genossenschaft).
Im Jahr 1999 wurde die Liberalisierung in Italien durch das Bersani-Dekret konkret in Gang gesetzt. Mit dem Bersani-Dekret wurde jener weitsichtige Passus im Autonomiestatut von 1972 wirksam und es begann der Run zuerst auf das Stromverteilernetz und dann auf die Großableitungskonzessionen. Der Vinschger Stromkrieg mit dem Land war eine der Folgen, in dem es um die Frage der Beteiligung der Vinschger Gemeinden an den Konzessionen am Reschensee und später am Marteller Stausee gegangen ist. Auch ging es um die Frage der eigenständigen Verwaltung des Stromnetzes im Vinschgau, welches mittlerweile vom Vinschgauer Energeikonsortium umgesetzt ist.
Das ist die Kurzfassung, wie sich die Liberalisierung des Strommarktes im Vinschgau ausgewirkt hat.
Aus der damaligen SEL ist durch Fusion mit den Etschwerken Alperia entstanden und mit wenigen Ausnahmen sind die Südtiroler Großkraftwerke in der Hand von Alperia und die wiederum gehört der autonomen Provinz Bozen. Daneben sind neue Wasserkraftwerke entstanden, in Rojen, in Langtaufers, das Punikraftwerk in Planeil, Saldur in Matsch, jenes in Schleis, das Kloster Marienberg hat eines bauen lassen, das Kraftwerk am Rambach, in Partschins wurde ausgebaut... Zudem mehrere kleinere Kraftwerke.
Die Power im Land ist soweit gediehen, dass die Produktion von elektrischem Strom vorwiegend aus Wasserkraft von insgesamt rund 6 Terawattstunden doppelt so hoch ist wie der Verbrauch in Südtirol. Gigantisch. Warum zum Teufel steigen dann die Strompreise dermaßen an?
Nahezu alle Kraftwerke, sagt Michael Wunderer, müssen aufgrund des derzeitigen Strommarktmodells, ihren Strom an der Strombörse anbieten und verkaufen. An der Strombörse werden die Preise gebildet. Das funktioniert für Verbraucher im Sinne eines niedrigen Strompreises gut, solange die Energiepreise am Weltmarkt niedrig sind. Also billiges Erdgas, billiger Atomstrom, billiger Kohlestrom. Strom aus erneuerbaren Energiequellen, Strom aus Wasser, aus Wind, aus Sonne sind ohnehin billig. Denn weder Wasser noch Wind noch die Sonne schicken Rechnungen.
Das Gefüge des Billigen ist durcheinandergeraten. Der Gaspreis ist in den letzten Monaten durch die Decke gegangen und hat sich gegenüber dem Vorjahr nahezu verfünffacht. Als Grund dafür nennt Wunderer den enorm gestiegenen Bedarf an Erdgas in Ostasien, also in den brummenden Volkswirtschaften von China und Indien. Der zweite Grund ist der, dass nach dem Winter 2020/2021 die Gasspeicher in Europa ziemlich leer waren und dass das Auffüllen genau mit dem Bedarf in China zusammengefallen ist. Das verhältnismäßig geringe Gasabgebot am Markt hat die Preise explodieren lassen.
Was haben aber die internationalen Gaspreise mit unserer Stromrechnung zu tun? Zur Erinnerung: Der Strom, der in den heimischen Wasserkraftwerken erzeugt wird, wird vorwiegend über die Mailänder Börse (oder anderen europäischen Börsen) gehandelt und ebendort wird der Preis bestimmt.
„Der Preis an der Strombörse“, sagt Michael Wunderer, „ergibt sich im Schnittpunkt von Angebot und Nachfrage. Dieser Gleichgewichtspreis nennt sich „Market-Clearing-Price“. Es ist gerade das letzte Angebot zu jeder Stunde, welches an der Börse noch einen Zuschlag erhält, um gerade noch die Nachfrage zu decken. Das Kraftwerk mit den teuersten Grenzkosten - also das Grenzkraftwerk (welches als letztes Kraftwerk den Zuschlag erhält) - definiert den Börsenpreis für alle anderen eingesetzten Kraftwerke, unabhängig von den jeweiligen Erzeugungskosten.“
Tatsächlich ist die Erzeugung von Strom mit fossilem Erdgas eine der teuersten. Zum einen wegen des besagten Preisanstieges und zum anderen wegen der CO2-Zertifikate, die jährlich festgelegt und künstlich verknappt werden. Der Preis für CO2-Zertifikate ist von 20 auf 80 Euro pro Tonne CO2 gestiegen. Die für den Klimaschutz gut gemeinte Aktion bringt das ganze System in arge Verlegenheit.
Plötzlich ist die Erzeugung von Strom durch Atomkraft und sogar jene durch Kohlekraftwerke im Verhältnis deutlich lukrativer als die Erzeugung von Strom mit Erdgas. Das derzeitige Strommarktmodell ist paradox geworden.
Zuerst kommen die mit den niedrigsten Grenzkosten dran, das sind die Erneuerbaren Energie-Anlage, also Wind- und Sonnenkraftwerke, auch die Wasserkraftwerke. Es ist ein zugesichertes Vorrangprinzip für die Stromeinspeisung in das öffentliche Stromnetz. Als nächste Kraftwerke folgen jene mit den nächstniedrigen Grenzkosten. Europaweit sind das Atomkraftwerke, gefolgt von Kohlekraftwerken, Gasturbinen und Heizölkraftwerke. Der Sinn dahinter: Es sollen jene Kraftwerke vom Markt gedrängt werden, die Strom teuer herstellen.
Weil die flexibleren Gaskraftwerke plötzlich die teuersten sind, werden Dreckschleudern wie Kohlekraftwerke äußerst rentabel. Ein Irrsinn. Ein Irrsinn gerade auch in Südtirol, wenn dort doppelt so viel Strom - aus Wasserkraft - erzeugt wie verbraucht wird. Die EU weiß sich nicht anders zu helfen, als die Atomkraft und die Stromerzeugung mittels Gas als „nachhaltig“, als „green“ einzustufen. Mit dieser Klassifikation würden Förderungen und günstige Kredite fließen können. Als „vorgestrig“ bezeichnet Michael Wunderer dieses Ansinnen.
„Der Strompreis“, sagt Michael Wunderer, „wird wohl hoch bleiben, weil er vom Ankauf von fossilem Erdgas abhängt.“ In Italien wird fast die Hälfte des Stromes durch Erdgas erzeugt (Kohle 6 %, Erneuerbare Quellen 45 %, Atomenergie 3,2 %). „Hätten beispielsweise Italien oder Deutschland den Ausbau der Erneuerbaren Energie Anlagen in den letzten Jahren nicht zu sehr ausgebremst, stünden heute mehr Erneuerbare zur Verfügung und die derzeitige Preisexplosion hätte es zumindest in diesem Ausmaß nicht gegeben“, sagt Wunderer.
Gibt es einen Ausweg aus dieser paradoxen Situation?
„Das aktuelle Strommarktdesign ist nach wie vor auf die fossile Welt ausgerichtet,“ sagt Wunderer: „Es lässt beispielsweise zu, dass konventionelle Kraftwerke aufgrund ihrer Inflexibilität Strommengen produzieren, welche zum Teil nicht benötigt werden. Die so herbeigeführten Leistungsspitzen führen dann teilweise zur Abregelung von Erneuerbaren Energie Anlagen, die günstigen, sauberen und emissionsfreien Strom erzeugen. Das Gegenteil müsste eigentlich der Fall sein.“
Inzwischen gibt es eine Reihe von technischen Lösungen, mit welchen ein kostengünstiges, dezentrales, sauberes und smart vernetztes Stromsystem gelingen könne. Mit dem neuerdings geplanten massiven Ausbau der erneuerbaren Energiesysteme werden die Tage zunehmen, in welchen die Stromproduktion den Bedarf übersteigen wird. Anstatt diese Anlagen abzuregeln, sei es sinnvoll, Strom zu speichern, oder in andere Anwendungen umzuleiten z. B. zum Heizen (Power to Heat) oder mittels Wasserstoff dem Verkehr zur Verfügung zu stellen (Power to Gas).
Die Frage ist, ob diese Abhängigkeiten vom internationalen Gas- und damit Strommarkt so bleiben muss. Wunderer führt als Beispiel die lokalen Energiegenossenschaften an, etwa jene in Prad. Die Genossenschaften können ihren Strom an die Mitglieder über das eigene Verteilernetz weitergeben. Genossenschaften sind nicht gewinnorientiert, sondern können erwirtschaftetes Geld für Investitionen, für günstige Strompreise, für Optimierungen einsetzen. Im Gegensatz zu Kapitalgesellschaften, wo die erwirtschafteten Gewinne an Gesellschafter und Aktionäre ausgeschüttet werden.
Aber: Auch die Genossenschaften sind im nationalen Markt eingebettet, allerdings muss theoretisch nur dann Strom „dazugekauft“ werden, wenn die Eigenproduktion nicht ausreicht. Weil in den Wintermonaten gegenüber dem Verbrauch zu wenig Strom erzeugt wird (wie es aktuell aufgrund eines Kraftwerkumbaus in Prad der Fall ist), sind auch die Genossenschaften mehr oder weniger vom aktuellen Strompreishöhenflug betroffen. „Im Großen und Ganzen“, sagt Wunderer, „genießen die Genossenschaftsmitglieder allerdings einen gesicherten und stabilen Strompreis und sie sind weniger von den Einflüssen von außen betroffen.“
Ob ein solches Genossenschaftsmodell in Südtirol funktionieren könnte? Theoretisch ja, sagt Wunderer. Es bestünde nämlich die Möglichkeit, den lokal erzeugten Strom über bilaterale Geschäfte, also außerhalb der Börse, zwischen Erzeuger und Verkäufer abzuwickeln und Preis und Menge für einen vorgegebenen Zeitpunkt zu definieren. „Die Energiewirtschaft erzeugt in Südtirol unbestritten eine hohe Wertschöpfung. Ein Teil dieses ökonomischen Mehrwertes sollte bei jedem einzelnen Verbraucher ankommen. Vielleicht müssen die Spielregeln geändert werden, indem nicht nur im Interesse einzelner Gesellschafter und Aktionäre gehandelt wird, sondern im Interesse seiner Verbraucher. Ein Ansatz in diese Richtung könnte eine lokale Verbrauchergenossenschaft für alle Südtiroler sein, oder eine Einführung eines nicht gewinnorientierten Landestraders. Zu diesem Thema hat es bereits in Vergangenheit viele Ideen vom Prader Energiepionier und Verfechter des Genossenschaftswesens Georg Wunderer gegeben. Leider fanden diese Ideen bis heute auf Landesebene keine Umsetzung“, sagt Georg Wunderers Neffe Michael Wunderer.
Die Entscheidung, das Areal zu erwerben, auf dem sich die Disco Fix befindet, war keine Entscheidung für Leergut und gegen die Jugend.
Ganz im Gegenteil, es war eine notwendige und unaufschiebbare Entscheidung, die der Gemeinde Laas alle Optionen offenhält.
Die Raika Ritten hatte als Eigentümerin der Immobilie den Verkauf unwiderruflich beschlossen, da der Leasingpartner laut Raika Ritten in Schwierigkeiten kam. So wurde das Areal der Disco Fix sowohl auf dem privaten Markt als auch der Gemeinde Laas zum Kauf angeboten.
Von privater Seite meldeten sich verschiedene Interessenten; diese ließen jedoch keinen Zweifel daran, dass sie die Disco nicht weiterbetreiben, sondern das Areal auf andere Weise nutzen möchten.
Mit dem Ziel, dass das Grundstück in Zukunft im öffentlichen Interesse genutzt werden kann, hat deshalb die Gemeinde Laas mit Beschluss des Gemeinderates vom 28.12.2021 das Areal erworben. Was jedoch die künftige Nutzung betrifft, gibt es im Augenblick zwar verschiedene Überlegungen, aber keine endgültige Entscheidung.
War das Betreiben von Discotheken bereits vor Corona nicht einfach, so hat die Pandemie gerade diesen Sektor häufig in finanzielle Schwierigkeiten gebracht.
Es kann jedoch kein Zweifel darüber bestehen, dass es nicht Aufgabe der öffentlichen Verwaltung ist, eine Disco zu betreiben.
Die Raika Ritten hat für das gesamte Areal 1,5 Mio. Euro gefordert. Auf der Grundlage eines Schätzgutachtens, das der Gemeindeausschuss Laas eingeholt hat, und nach intensiven-Verhandlungen mit der Raika Ritten konnte der Kaufpreis auf 750.000 Euro, also auf die Hälfte, reduziert werden.
Mit dem Kauf der Immobilie hat die Gemeinde dem derzeitigen Pächter der Disco Fix die Möglichkeit eingeräumt, den Discobetrieb unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen bis Ende Juni 2023 fortführen zu dürfen.
Welche Zweckbestimmung das Areal schlussendlich erhält, ist noch nicht definitiv.
Die Jugendlichen waren gerade in den vergangenen zwei Jahren während der Pandemie jene Gruppe, welche oftmals vergessen und mit ihren Problemen allein gelassen wurde. Gerade was den Unterhaltungssektor anbelangt, gibt es seit der Corona-Pandemie große Defizite.
Darum:
Bei einem Treffen der Bürgermeister/innen des Vinschgaus mit den Jugendreferenten/innen und den Verantwortlichen der Jugenddienste wurde beschlossen, dass der Bezirksausschuss an diesem Thema dranbleibt und die Wünsche der Jugendlichen und der Eltern erhebt und anschließend in Zusammenarbeit konkrete Maßnahmen bezüglich Freizeitangebote für Jugendliche im Vinschgau erarbeitet.
Der Gemeindeausschuss Laas
Laas - Die obere Laaser Alm ist nicht nur aber vor allem für die Laaser ein beliebtes Ausflugsziel, ein willkommener Treffpunkt im bislang relativ unberührten Laaser Tal. Die Laaser Alm ist im Besitz der Fraktion Laas, sie ist an die Sektion Laas im Alpenverein verpachtet, es werden im Sommer einfache Speisen und Getränke auf der Terrasse verabreicht. Ein Idyll.
Dieses Idylle könnte sich ändern. Denn die Fraktion Laas unter Fraktionspräsident Oswald Angerer ist derzeit gemeinsam mit der Gemeinde Laas mit BMin Verena Tröger an der Spitze dabei, prüfen zu lassen, ob sich die obere Laaser Alm als Schutzhütte eintragen und umfunktionieren lassen könnte. Angerer hat seinen Techniker beauftragt, entsprechende Dokumente zusammenzutragen. Angerer hatte dazu schon Vertreter des Alpinbeirates, des AVS, der Forst und des Nationalparkes und der Gemeinde auf die Alm geladen. Der Alpinbeirat ist Beratungsorgan des Landes unter anderem für das Sachgebiet Alpinistik. Angerer hofft, die Angelegenheit noch vor Beginn der Sommersaison abgeschlossen zu haben.
Hintergrund einer möglichen Umwandlung der oberen Laaser Alm zu einer Schutzhütte ist der neu angelegte Marmorrundweg, der von der Zufallhütte in Martell über den Haslhof, die obere Laaser Alm, über die Obere Tschenglser Alm zur Vellnairalm in Richtung Sulden und dann über das Madritschjoch wieder zur Zufallhütte führt. Jeder Ein- und jeder Ausstieg ist möglich. Bei der Planung des Marmorrundweges, der in 5 bis 7 Tagesetappen im Ganzen begangen werden kann, war von vornherein klar, dass das Laaser Tal ein „missing link“ sein wird, was die Übernachtungsmöglichkeit betrifft. Mit der oberen Laaser Alm als Schutzhütte sollte diese Lücke wohl geschlossen werden. Wenn es soweit sein sollte, sagt Angerer, werde die obere Laaser Alm halt etwas adaptiert werden müssen, die Sanitärräume, die Küche und Schlafmöglichkeiten auch im Winter. Eine Planung sei derzeit nicht vorhanden. Zudem sei für eine Klassifizierung als Schutzhütte Voraussetzung, dass keine Straße vorhanden sei.
Damit tritt Angerer jenem Protest in Laas entgegen, der Änderungen an der oberen Laaser Alm befürchtet. In Laas hat es eine Unterschriftenaktion gegen jegliche Änderungen an der oberen Laaser Alm gegeben. Man befürchtet einen wie auch immer gearteten alpinen Neubau samt Forststraßenzufahrt und damit Halli-Galli im beschaulichen Laaser Tal. Die mehr als 300 Unterschriften aus allen Landesteilen wurden vor Weihnachten an BMin Verena Tröger übergeben. In Laas selbst ist man über Änderungen an der oberen Laaser Alm, ohne Detailwissen zu haben, geteilter Meinung.
Angerer sagt, dass mit einer Schutzhütte auch eine mögliche Verpachtung leichter vonstatten gehen könnte. (eb)
Mals/Laatsch/Schleis/Burgeis-Glurns - Die „politische“ Wahl des Glurnser Katastervertreters Egon Paulmichl, bei der Armin Bertagnolli „ausigwassert“ worden ist, könnte sich als Boomerang für die Glurnser entwickeln.
von Erwin Bernhart
Über die politische Wahl des Katastervertreters in Glurns hat der Vinschgerwind in der Ausgabe 1/2022 berichtet. Zur Erinnerung: Armin Bertagnolli, seit 20 Jahren Glurnser Katastervertreter und Obmann bei der Bergnung Untere Malser Haide wurde ab- und an seiner Stelle Egon Paulmichl mehrheitlich gewählt. Die Katastervertreter von Mals, Laatsch, Schleis und Burgeis sind gegen diese Wahl Sturm gelaufen, denn die Voraussetzungen für ihre Kandidatur hat sich mit Bertagnollis grundlegend geändert. Ein Rücktritt Paulmichls, der in Glurns politischen Rückhalt von der Liste Für Glurns entlang vom Kurt Warger bis hinauf zur VizeBMin Rosa Prieth und BM Erich Wallnöfer genießt, kam nicht in Frage und soll, so die Katastervertreter, darin gegipfelt haben, dass Paulmichl beim Bonifizierungskonsortium in Schlanders vor versammelten Delegiertenrat gesagt haben soll, dass man ihn nicht zurücktreten lasse. Die Katastervertreter Lukas Punter (Mals), Stefan Strobl (Burgeis), Günther Wallnöfer (Laatsch) und Lorenz Noggler (Schleis) forderten von Paulmichl, dass er Obmann der Anlage Untere Malser Haide machen und damit die Aufgaben Bertagnollis übernehmen solle. Dieses Druckmittel funktionierte in keine Richtung. Paulmichl weigerte sich, die Obmannschaft über die Beregnungsanlage zu übernehmen. Ein Rücktritt aller Katasterverteter wurde vom Malser BM Josef Thurner, selbst Bauer und auf die Beregnung angewiesen, und von den örtlichen Bauernbünden verhindert. Obmann will und kann auch keiner der Kataservertreter machen, denn die 2009 errichtete Beregnungsanlage ist eine komplexe Sache, umfasst knapp 600 Hektar, ein E-Werk und alle möglichen Kulturen mit unterschiedlichem Wasserbedarf. Von geringfügigen Reibereien („a Gosch voll kriag“) abgesehen hat Bertagnolli die Anlage beherrscht, Filter gesäubert, Schweißarbeiten durchgeführt und den Bau des 1 Million Kilowattstunden abwerfenden E-Werkes vor 5 Jahren vorangetrieben. Von Lichtenberg aufwärts war Bertagnolli bei den Beregnungsanlagen im Einsatz. Auch in Glurns kann diese Leistung nicht aberkannt werden. Erschwerend hinzu kommt, dass Beregnungswart Benno Malloth in Pension geht.
Nun müssen die Katastervertreter die Anlage auf andere Füße stellen. Der Gedanke, der von allen Katastervertretern grunsätzlich geteilt wird: einen Techniker anstellen. Die Beantwortung der Frage, welche Firma oder wer das sein kann oder soll, dürfte in Glurns wie ein Boomerang eingeschlagen haben: Armin Bertagnolli.
Laas - Die letzte Titelgeschichte des Vinschgerwind „Jugend ohne Disco“ hat große Wellen geschlagen. Der Jugend Wunsch ist es, eine Disco im Vinschgau haben zu können. In einer vom Jugenddienst Vinschgau durchgeführten Umfrage haben 1.950 Jugendliche eine Disco im Vinschgau mit „sehr wichtig“ befürwortet. Denn es ist ein Unding, wenn viele Vinschger Jugendliche nach Lana, gar nach Brixen oder sogar bis nach Bruneck pilgern müssen, um tanzen, sich amüsieren und sich unterhalten zu können. Die Eltern sind in großer Sorge wegen der langen Hin- und Rückfahrten. Bekanntlich hat die Gemeinde Laas das Areal der „Disco Fix“ in Laas mit der Zweckbindung „Wertstoffhof“ um rund 750.000 Euro gekauft. Bekannt ist auch, dass der Pächter Thomas Ramoser die Disco Fix bis Juni 2023 weiterführen kann. Nun besteht zusätzliche Disco-Hoffnung. Es gibt nämlich informell zwei Interessenten, die sich um die „Disco Fix“ interessieren und sogar an einem Kauf Interesse haben. Die Disco solle so erhalten bleiben. Es gibt Ideen, die Disco um eine Eventgastronomie erweitern zu wollen. Die Laaser BMin Verena Tröger bestätigt das informelle Kauf-Interesse von zwei Personen. Von vornherein abwimmeln will die BMin dieses Ansinnen nicht und man sei dabei, gemeindeintern rechtlich abzuklären, ob und unter welchen Umständen ein Weiterverkauf der Immobilie möglich sein kann. (eb)
Am 20. Jänner 1972 trat das Zweite Autonomiestatut in Kraft. Nur wenige Tage später, am 29. Jänner 1972, erteilte das italienische Schatzministerium die Genehmigung zur Wiedererrichtung einer Zentralkasse in Südtirol. Ein Meilenstein in der Geschichte der Südtiroler Raiffeisenorganisation. Die Raiffeisen Landesbank Südtirol AG wird im kommenden Jahr 50 Jahre alt. Ihrer Gründung am 14. Juni 1973 als „Raiffeisen Zentrale Südtirol A.G.“ gingen jahrelange Bemühungen voraus, um eine zentrale Lücke in der Südtiroler Raiffeisenorganisation zu schließen.
Im oberen Vinschgau, inmitten der beeindruckenden Gebirgskulisse, liegt die Rescher Alm, die zu Fuß, mit Schneeschuhen oder auf Tourenskiern erreichbar ist. Der Aufstieg ist leicht zu bewältigen und man wird mit einem beeindruckenden Blick auf die umliegenden Berge, dem zugefrorenen Reschensee, der markanten Klopaierspitze und dem Skigebiet Schöneben belohnt.
Es gibt zwei Möglichkeiten die Rescher Alm auf 2.000 Meter zu erreichen: Eine Möglichkeit ist die kurze Wanderung vom Rojental aus. Man fährt mit dem Auto ins Rojental bis zum Parkplatz „Kopferbrugg“. Von hier aus gelangt man über die gewalzte und gespurte Forststraße in rund einer Stunde bei leichter Steigung zur Alm.
Die zweite, etwas längere Variante startet im Altdorf in Reschen beim Parkplatz am See in Reschen. Von dort folgt man zuerst der Markierung Nr. 5 in Richtung Rescher Alm und nachher immer der Winterwanderwegbeschilderung. Durch den verschneiten Wald geht es neben der Rodelbahn auf einem gespurten Aufstieg in leichter Steigung bei der Wallfahrtskirche Vallierteck vorbei immer bergauf. Sobald man den Weg erreicht, hält man sich rechts und erreicht schon bald die Rescher Alm auf 2.000 Meter. Der Abstieg erfolgt über den Aufstiegsweg.
Mit den Tourenski kann man sich die Route von Reschen aus über den Pofellift über die Pofelwiesen bis zur Alm selbst auswählen.
Diese beiden Winterwanderungen, zu Fuß, mit Schneeschuhen oder Tourenskiern zählen zu den schönsten im Vinschgauer Oberland.
Rund 60 km gespurte oder gewalzte Winterwanderwege ziehen sich durch die Ferienregion Reschenpass mit herrlichem Panorama mit Haider- und Reschensee.
Sulden - Von Schneeverhältnissen wie im vergangenen Winter konnten die sportlichen Freunde der kalten Jahreszeit in der bisherigen Wintersaison nur träumen. Auch im Langlaufsport zeigt es sich heuer oftmals schwierig geeignete Loipenbedingungen bei uns im Land vorzufinden.
Der Raiffeisen Langlaufcup – die Plattform für Nachwuchsathleten aus ganz Südtirol – hätte am letzten Samstag diesen Jänners eigentlich im Sarntal Station machen sollen.
Aufgrund unzureichender Schneebedingungen im Tal musste der organisierende Verein ASC Sarntal das Ruder aber weitergeben. Rund 10 Tage vor Wettkampftermin erklärte sich die Sektion Langlauf des Vinschger Traditionsverein ASV Prad Raiffeisen bereit die Organisation zu übernehmen. Austragungsort sollte Sulden sein, wo auf gute Schneeverhältnisse allermeist Verlass ist.
In sehr guter Zusammenarbeit mit der Ferienregion Ortlergebiet stampften die freiwilligen Helfer der Prader Sportvereinssektion Langlauf eine vorzeigbare Veranstaltung aus dem Boden. Die Stimmung war ausgelassen und trotz der bekannt lästigen Covid-Regeln fanden sich einige Zuschauer und Fans im Start-Zielbereich und an der Strecke ein. Schlussendlich gaben sich rund 150 Athletinnen und Athleten aus neun unterschiedlichen Vereinen am 29. Jänner in Sulden die Hand. Bei besten Loipenbedingungen unterm König Ortler galt es – je nach Kategorie – zwischen einem und zehn Kilomter zurückzulegen. Die jüngsten Teilnehmer waren dem Jahrgang 2015 zuzuordnen. Der älteste Teilnehmer stand mit Baujahr 1960 am Start.
Tagesschnellste bei den Männern war Oberhofer Hannes gefolgt von Oberhofer David, beide vom ASC Sesvenna, gefolgt von Bachmann Michael von der Renngemeinschaft 5V Loipe. Bei den Damen holte sich Negrini Elisa vom ASV Sesvenna den Tagessieg. Auf Platz zwei und drei landete Folie Ylvie, ebenfalls vom ASC Sesvenna und Schwitzer Marie vom ASC Sarntal.
Den Sieg in der Mannschaftswertung holte sich der ASC Sesvenna vor den Athleten des ASC Sarntal und dem Gastgeber ASV Prad Raiffeisen.
Ein gelungener Renntag in Sulden mit Ausblick, dass vielleicht die Höhenloipe unterm Ortler in Zukunft auch Schauplatz nationaler oder gar internationaler Wettkämpfe im Langlaufsport wird. Auf das vorhandene Potenzial gilt es in jedem Fall aufzubauen.
Für die Sektion Langlauf des ASV Prad Raiffeisen
Peter Pfeifer
Landesliga - In Kürze endet in der Landesliga die Winterpause. Normalerweise würden die Teams nun in die Rückrunde starten. Da in der Landesliga jedoch der letzte Hinrunden-Spieltag Ende November auf das neue Jahr verschoben wurde, müssen die Mannschaften zunächst noch das letzte Hinrundenmatch bestreiten, ehe die Rückrunde beginnt. Die Ausgangslage der drei Vinschger Teams könnte unterschiedlicher nicht sein: Naturns überwinterte auf Platz 5 und liegt auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze. Latsch startet von Platz 10 in den zweiten Teil der Saison, Partschins belegt aktuell Platz 15 und muss in der Rückrunde voll angreifen. (sam)
WINDMAGAZINE
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