Latsch/Schloss Goldrain - Claudia Santer, seit 20 Jahren Direktorin im Bildungshaus verlässt Schloss Goldrain in Richtung Cusanus-Akademie. „Die katholische Bildungslady“, wie vor 20 Jahren getitelt worden ist, kehrt in den Schoß der Diözese zurück.
von Erwin Bernhart
AClaudia Santer wird ab 1. September die Cusanus-Akademie übernehmen. Demnach stehen große Veränderungen in Schloss Goldrain an. Der Vorstand hat derweil mit der Gemeinde Latsch, mit den Gemeinden im Vinschgau und mit dem Land vorverhandelt. Im denkmalgeschützten Schloss Goldrain fallen immer wieder Instandhaltungsarbeiten an. Weil das Schloss der Gemeinde Latsch gehört, zahlt Latsch dabei immer mit. Mit dem Land ist vereinbart, dass man sich die Kosten für die Instandhaltung aufteilt und zwar 70 % das Land und 30 % die Gemeinde Latsch. Die Genossenschaft Schloss Goldrain muss demnach Investitionen mit den Latschern absprechen. Für das laufende Jahr will Schloss Goldrain um insgesamt rund 400.000 Euro Investitionen tätigen - um rund 170.000 Euro die Lüftungsanlage komplett austauschen und um rund 120.000 Euro das Sonnensegel vor dem Restaurant austauschen und die Terrasse etwas erweitern. Der Latscher VizeBM Christian Stricker vertritt die Gemeinde Latsch im Verwaltungsrat und berichtete jüngst dem Latscher Gemeinderat über Bauvorhaben und Finanzierungsschienen. Die Genossenschaft wird demnach um die rund 400.000 Euro beim Land ansuchen und die Gemeinde Latsch wird ihren 30-Prozentanteil im Haushalt vorsehen.
Mit den Beiträgen wegen der Coronakrise ist das Bildungshaus über 2020 und 2021 hinübergekommen, ohne dass große Löcher in den Bilanzen zu verzeichnen sind. 2022 gibt es Neuwahlen in der Genossenschaft und es ist anzunehmen, dass Ernst Steinkeller wiederum als Obmann zur Verfügung stehen wird, zumal es kaum eine Alternative dazu gibt. Außer der Abgang von Santer ändert alle Vorzeichen, auch für die Genossenschaft Schloss Goldrain.
Um das Jahr 2022, auf das man im Schloss mit vorsichtigem Optimismus blickt, finanziell halbwegs über die Runden bringen zu können, sind Gespräche mit den Gemeinden im Vinschgau und mit Landesrat Philip Achammer aufgenommen worden. Grundsätzlich ist vereinbart worden, dass als Führungsbeitrag bei Bedarf 100.000 Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt werden sollen. 50.000 Euro sollen vom Land kommen und 50.000 Euro von den Gemeinden. Die 50.000 sollen nach Entfernung und nach Einwohner gewichtet werden. Latsch wird demnach rund 13.000 Euro berappen. Schlanders hat rund 9000 Euro bereits vorgesehen. Zwei Jahre sollen diese Zahlungen erfolgen.
Entlang der Staatsstraße von Spondinig bis Schluderns kann 5G empfangen werden - bis kurz vor der ehemaligen Tankstelle in Schluderns. Dann kommt 5G wieder nach Schluderns bis nach Tartsch. Auch von der Hoppe bis kurz vor Glurns ist 5G. Schluderns ist demnach punktuelle vom neuen Netzstandard 5G reglerecht umzingelt - bislang als einzige Gemeinde im Vinschgau.
von Albrecht Plangger - Nach der etwas turbulenten Staatspräsidentenwahl ist Ministerpräsident Draghi wieder mit konkreter Regierungsarbeit durchgestartet. Die Justizministerin und erste Verfassungsgerichtshof-Präsidentin Cartabia – eine zeitlang auch als erste weibliche Staatspräsidentin gehandelt – muss jetzt mit der Justizreform und der Reform des Obersten Richterrates (CSM) unbedingt liefern. Auch das Problem von Richtern und Staatsanwälten – einmal in der Politik, dann wieder in der „Unabhängigkeit“ der Judikatur – soll jetzt angegangen werden. Die sog. „porte girevoli“ (Flügeltüren) sollen durch Türen, die nur in eine Richtung aufgehen, ersetzt werden. Richter und Staatsanwälte die in die Politik gehen, müssen danach in die Verwaltung. In der Abgeordnetenkammer haben wir letzthin die Abstimmung (mit 2/3 Mehrheit) zur Verfassungsreform beim Thema Umwelt und Biodiversität gemacht. „Ambiente e biodiversità“ sind nun verfassungsrechtliche Prinzipien, der Tierschutz wird Staatskompetenz. Mit dieser Reform passen wir uns europäischen Standards an, aber persönlich sehe ich für Südtirol da keinen großen Mehrwert. Der Umweltschutz sollte nicht nur als Prinzip in die Verfassung, sondern vielmehr hätten die Kompetenzen beim Umweltschutz vom Staat zu den Regionen und autonomen Provinzen gehen sollen. Bei den autonomiepolitischen Forderungen Südtirols steht dies an erster Stelle und die großen Regionen wie Lombardei, Veneto und Emilia Romagna haben vor Jahren sogar über Volksabstimmungen dies gefordert. Beim Tierschutz sollte Südtirol jetzt nicht auf die staatlichen Einheits-Standards warten, sondern schleunigst selbst nachbessern, wo Bedarf ist und Verbesserungen möglich sind. Andere aktuelle Baustellen sind das sog. „decreto milleproroghe“, wo es jetzt ins Eingemachte geht und wir viele Südtirol-relevante Verlängerungs- oder Aufschubsanträge zu verfolgen haben (in der Kommission ist die Regierung gar 4 mal „untergegangen) und das „decreto concorrenza“, welches mehr Wettbewerb bei den Großableitungen (E-Werke), bei Taxi, Strände, Geschäftsöffnungszeiten und Sanität einführen will. Von dieser Reform macht Europa weitere Ratenzahlungen beim Aufbaufond PNRR abhängig.
OSZ Schlanders – 3BRG
Seit zwei Jahren hält uns Corona auf Trapp. Nichts scheint gleich wie vorher – weder zu Hause, bei Freunden oder in der Schule. Vor allem die Jugendlichen haben in dieser langen Zeit viel erlebt: Lockdown; Fernunterricht; digitaler Unterricht; Freunde, die man kaum mehr sah… Die Liste wäre sehr lang, wenn man wirklich auf alles eingehen würde, auf was sie alles verzichten mussten und teils auch immer noch müssen. In dieser Zeit, wo man teils nur mehr über soziale Medien erreichbar war, haben sich Verschwörungstheorien verdreifacht und ihre Anhänger werden immer mehr.
Es gibt eine ganze Reihe an Verschwörungstheorien wie z. B. der 11. September 2001 - nach den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 waren die Täter zwar schnell bekannt, die Spekulationen wurden dennoch immer wilder: Die sogenannten "Truther" (von Englisch "truth" = Wahrheit) vermuten bis heute, die US-Regierung selbst habe hinter den Attentaten gesteckt – um einen Vorwand für den Einmarsch in Irak und Afghanistan zu haben. Andere halten eine internationale Finanzverschwörung, den israelischen Geheimdienst Mossad oder die Bankiersfamilie Rothschild für die Täter. Und manche Leute behaupten, es habe gar keine Flugzeuge gegeben; die Türme seien gezielt gesprengt worden. Chemtrails - Kondensstreifen, die Flugzeuge durch Wasserdampf und Abgase hinterlassen, beflügeln die Fantasie der Chemtrail-Anhänger. Sie sind der Meinung, durch die "Chemtrails" würden Gifte versprüht, die wahlweise zur Klima-, Gedanken- oder Bevölkerungskontrolle genutzt würden oder zur Zeit die Verschwörungstheorien rund um Corona - Corona sei in einem Labor künstlich hergestellt worden; es werde über 5G verbreitet, um möglichst viel Schaden anzurichten; Corona sei ein Vorwand, die Bevölkerung zu kontrollieren; Bill Gates sei verantwortlich für die Pandemie, wolle alle Menschen zwangsimpfen und Macht über sie erlangen; und schließlich: "Corona gibt es gar nicht."
Aus diesem Grund hat sich die 3BRG des OSZ Schlanders im Philosophieunterricht mit diesem Phänomen auseinandergesetzt: Warum sind Menschen anfällig für Verschwörungstheorien? Welche Elemente hat eine typische Verschwörungstheorie? Wie kann man auf Familienmitglieder oder Freunde reagieren, die Verschwörungstheorien verbreiten? Hilfestellung bekam die Klasse von „Wiebke“, einer jugendlichen Verschwörungstheoretikerin mit Aluhut und Alien-Maske. In „Wiebkes wirrer Welt“, einem online Lernraum verknüpft mit filmischen und spielerischen Elementen, sind die Schüler den Verschwörungstheorien auf den Grund gegangen.
Ihre Ergebnisse wollen sie nun auch veröffentlichen, denn dieser Trend ist auch in Südtirol erkennbar und Aufklärung ist angebracht.
Welche Merkmale haben überhaupt Verschwörungstheorien?
1. Eine angebliche, geheime Verschwörung
2. Eine Gruppe von Verschwörern
3. „Beweise“, die die Verschwörungstheorie zu stützen scheinen
4. Sie suggerieren, dass nichts von ungefähr geschieht, und dass es keine Zufälle gibt; nichts ist, wie es scheint — und alles gehört zusammen
5. Sie unterteilen die Welt in Gut und Böse
6. Sie machen bestimmte Menschen oder Gruppen zu Sündenböcken
Vorwiegend werden Verschwörungstheorien übers Internet verbreitet, denn dort können sie viele Menschen erreichen wie z. B. über soziale Netzwerke und Messenger-Dienste (Whatsapp, Telegram, Facebook, Instagram, TikTok, Youtube).
Worauf sollte jeder Einzelne achten, um Verschwörungstheorien zu erkennen?
Eine Frage, welche die Schüler sehr beschäftigte war, warum Menschen überhaupt erst anfangen an solchen Theorien zu glauben. Ein wichtiger Aspekt ist natürlich die Unsicherheit und Ungewissheit, die den Glauben an Verschwörungstheorien begünstigen. Sie liefern Erklärungen für gesellschaftliche Probleme und sind daher besonders attraktiv, wenn offizielle Erklärungen fehlen oder als unbefriedigend erachtet werden. Hinter großen Ereignissen vermutet man eine schwerwiegende Ursache und der Glaube an Verschwörungstheorien kann so dazu beitragen, ein positives Selbstbild zu wahren.
Gesellschaftliche Auswirkungen von Verschwörungstheorien
Verschwörungstheorien sind keine Erfindung der Gegenwart, sondern es gab sie schon immer. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass meist Juden an unterschiedlichen Theorien beteiligt waren, angefangen im 12. Jahrhundert bei den Ritualmordlegenden oder den Brunnenvergiftungen während der großen Pestepidemien im 14. Jahrhundert. Antisemitismus ist der Kernpunkt vieler politischer Verschwörungstheorien und auch die Nationalsozialisten im 2. Weltkrieg nutzten in ihrer Propaganda Verschwörungstheorien rund um "Die Protokolle der Weisen von Zion", um gegen die Juden zu hetzen.
Verschwörungstheorien wird es vermutlich immer geben. Wir alle sind empfänglich für wilde Spekulationen und haben eine gewisse Verschwörungsmentalität. Dich selbst kannst du am besten davor schützen, wenn du dich über das Thema informierst.
Aber was tun, was wenn ein Mitglied der Familie Verschwörungstheorien in der Familien-Whatsapp-Gruppe teilt? Oder jemand dich auf einer Party mit Verschwörungstheorien zu labert?
Wer hat eine Verschwörungstheorie zum Besten gegeben? Hast du einen engen Draht zu der Person, dann kannst du eher ein Umdenken anstoßen, als Menschen, die weniger nah dran sind.
Verbreite keine Nachrichten über deine Social-Media-Accounts, die du nicht geprüft hast. Überprüfe Aussagen und angebliche „Beweise“ auf ihre Richtigkeit. Insbesondere wenn dir Quellen merkwürdig vorkommen, solltest du schauen, ob die genannten Fakten auch in anderen Medien vorkommen.
Antisemitismus ist oft ein Bestandteil von Verschwörungserzählungen. Aber auch gegen andere Menschengruppen wird in Verschwörungstheorien gehetzt. Auch, wenn es manchmal Mut erfordert dazwischen zu gehen, solche Aussagen dürfen nicht unwidersprochen bleiben.
In manchen Situationen kann ein überstürztes Handeln gefährlich sein, etwa wenn du eine aggressive oder alkoholisierte Person konfrontierst. Deine eigene Sicherheit und die der anderen sollte deshalb immer Vorrang haben. Auch in den Sozialen Medien solltest du darauf achten, so wenig Daten wie möglich von dir preiszugeben, wenn du Verschwörungsgläubige konfrontierst.
Vor allem bei Personen aus deinem nahen Umfeld, denen deine Meinung und deine Ansichten wichtig sind, kannst du Einfluss nehmen. Dabei musst du davon ausgehen, dass es Menschen schwerfällt, das eigene Weltbild zu hinterfragen. Eine Abkehr von Verschwörungsglauben kann deshalb ein langwieriger Prozess sein. Jenseits von Fakten und Argumenten spielt dabei auch die Frage, warum eine Person an Verschwörungstheorien glaubt, eine Rolle.
Wie überprüfe ich Nachrichten und Fakten?
Bundeszentrale für politische Bildung - #StopFakeNews - Fake News erkennen
Klicksafe – Verschwörungstheorien
Seit bald fünf Jahren gilt auch in Südtirol die europaweit einheitliche Notrufnummer 112. Zum morgigen (11.2.) Europäischen Tag des Notrufs einige Daten zur Einheitlichen Notrufzentrale in Bozen.
"Notruf – Emergenza": 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Schichten in der Einheitlichen Notrufzentrale in Bozen. Als Calltaker (Notrufsachbearbeiter) nehmen sie den Notruf entgegen und sehen gleichzeitig dessen Herkunft auf einem ihrer Bildschirme. Ihre Schreibtische im Landeszivilschutzzentrum an der Drususallee 116 in Bozen sind rund um die Uhr besetzt. "Wo befinden Sie sich? Können Sie beschreiben, was passiert ist?" Während des Anrufs füllen sie ein Formular mit den Erstangaben aus und übermitteln es den Disponenten der Landesnotrufzentrale im Nebenraum. Diese fragen nach weiteren Details und schicken die Einsatzfahrzeuge auf den Weg.
Seit der Einführung der Einheitlichen Notrufnummer am 17. Oktober 2017 gehört auch Südtirol zum länderübergreifenden Notrufsystem in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union und darüber hinaus: Unter der Rufnummer 112 wird eine Leitstelle erreicht, die je nach Art des Notfalls die zuständigen Blaulichtorganisationen alarmiert. Das Europäische Parlament hat 2009 wegen der im Datum enthaltenen Notrufnummer (11.2.) den 11. Februar zum jährlichen Europäischen Tag des Notrufs 112 erklärt, um dessen europaweite Gültigkeit sichtbarer und die Vorteile bekannter zu machen.
Autonomiepolitische Errungenschaft
Die Einführung dieser Einheitlichen Notrufnummer, unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, sei eine autonomiepolitische Errungenschaft: "Für Südtirol und das Trentino haben wir mit einer Ausnahmeregelung erreicht, dass der Dienst in einem Einzugsgebiet mit nur einer Million Einwohnern aufgebaut werden konnte. Zudem können die beiden Länder Südtirol und Trentino die Organisation des Dienstes selbst regeln." Das Wissen um diese einheitliche Notrufnummer diene der Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger, betont der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger, "denn im Notfall zählt jede Minute, und das unverzügliche Wählen der Notrufnummer 112 kann lebensrettend sein".
Einheitliche Notrufzentrale 112 : die Zahlen
Im Jahr 2019 hat die Einheitliche Notrufzentrale 235.677 Anrufe beantwortet, 2020 belief sich die Zahl der Anrufe auf 226.907, und 2021 waren es 221.214 Anrufe, berichtet der Koordinator der Notrufzentrale Paolo Berenzi: Durchschnittlich wurden 610 Anrufe täglich beantwortet, davon wurden rund 68 Prozent für einen Einsatz von Rettung oder Feuerwehr weitergeleitet, bei 32 Prozent war ein Einsatz der Behörden (Carabinieri, Polizei) vonnöten. Die Wartezeit auf die Antwort lag unter 3,6 Sekunden. Die durchschnittliche Gesprächsdauer betrug 49 Sekunden: um aufzunehmen, was der Anrufende braucht, die Daten zu erfassen und an die Landesnotrufzentrale, Berufsfeuerwehr oder Behörden weiterzuleiten. Dabei werden rund 30 Prozent der Anrufe herausgefiltert, die keine Notfälle sind. Notrufe, die keine Notrufe sind, werden nicht an die operativen Zentralen - Feuerwehr, Rettung, Polizei und Carabinieri - weitergeleitet. Somit werden diese Zentralen entlastet und können sich auf die Einsätze konzentrieren. Es steht ein Dolmetscherdienst für zwölf Sprachen zur Verfügung.
Notfallnummer nur für echte Notrufe
"Die Notrufnummer 112 soll nur in echten Notfällen gewählt werden, denn unnötige Anrufe blockieren die Leitungen für Notrufe, die wirklich wichtig und dringend sind", weist Notfallmedizin-Primar Marc Kaufmann hin: Die 112 soll bei Unfällen oder Bränden gewählt werden oder wenn sich jemand in einer akuten, potentiell lebensbedrohenden Notlage befindet, zum Beispiel bei schweren Verletzungen oder Verbrennungen, Bewusstlosigkeit, Symptomen, die auf einen Schlaganfall (akute Lähmungen, Seh- oder Sprechstörungen) oder Herzinfarkt (starke Brustenge, kalter Schweiß) hinweisen, bei allergischem Schock oder akuter starker Atemnot. Auch wenn die Situation unklar ist, aber lebensbedrohlich sein könnte, soll die 112 angerufen werden.
Außerdem soll die 112 angerufen werden, wenn die Hilfe der Sicherheitskräfte benötigt wird, wenn sich jemand bedroht fühlt, in Gefahr oder einer Straftat ausgesetzt ist oder beobachtet, dass andere in solche Situationen geraten.
Flächendeckendes Netz an Einsatzorganisationen
In Südtirol steht eine Vielzahl an Einsatzorganisationen für Notfälle bereit: 306 Freiwillige Feuerwehren landesweit und eine Berufsfeuerwehr mit Sitz in Bozen, 55 Bergrettungsgruppen im Alpenverein Südtirol AVS und im nationalen Verband der Berg- und Höhlenrettung Corpo nazionale soccorso alpino e speleologico CNSAS, 38 Rettungswagen des Weißen und des Roten Kreuzes, First Responder, Helferinnen und Helfer vor Ort, Notfallseelsorge, 5 Einsatzgruppen der Südtiroler Wasserrettung, 5 Einsatzgruppen des Landesverbandes für Rettungshundeeinheiten. Die Flugrettung Südtirol mit den beiden Notarzthubschraubern Pelikan 1 mit Basis in Bozen und Pelikan 2 mit Basis in Brixen wird saisonal durch den seit Februar 2020 in Laas stationierten Pelikan 3 sowie durch den Aiut Alpin Dolomites mit Basis in Pontives im Grödnertal unterstützt. Außerdem stehen das Heeresfliegerregiment Altair sowie Staatspolizei, Carabinieri und Finanzpolizei bereit, um schnellstmöglich vor Ort zu sein und in Notfällen helfend einzugreifen.
Die Einheitliche Notrufzentrale wird in Südtirol personalmäßig vom Sanitätsbetrieb geführt und technisch von der Agentur für Bevölkerungsschutzbetrieben. Im Sitz der Agentur für Bevölkerungsschutz ist sie auch untergebracht, und zwar in unmittelbarer Nähe der Landesnotrufzentrale. Die Landesnotrufzentrale mit der Notrufnummer 118 für den Rettungs- und Bergrettungsdienst in Südtirol war ab November 1993 aktiv. Ab dem Jahr 2003 waren die Notrufnummern 118 und 115 in der Landesnotrufzentrale zusammengefasst.
112: kostenlos und ohne Vorwahl
Die 112 ist kostenlos und kann vom Mobiltelefon oder vom Festnetzanschluss ohne Vorwahl gewählt werden. Mit dem Handy kann über die Netze anderer Anbieter ein Notruf abgesetzt werden, auch wenn das eigene Netz nicht zur Verfügung stehen sollte. Die 112 kann immer zurückverfolgt werden, auch bei Rufnummernunterdrückung.
Die App "Where Are U" unterstützt im Notfall: Ein Vorteil dieser Anwendungssoftware ist die automatische Übermittlung der persönlichen Erkennungsdatenund der genauen Standortbestimmung im Moment des Anrufes und damit Zeitersparnis bei der telefonischen Abfrage. Sollte der Anrufende aus irgendeinem Grund nicht sprechen können, so hilft die Funktion "Stummer Anruf", dabei erhält der Mitarbeitende in der Einheitlichen Notrufzentrale 112 zusätzliche Informationen, die helfen können.
Welche Fragen sind bei einem Anruf zu beantworten? Was ist am Ort des Geschehens zu tun? Mehr zur Notrufnummer auf dem Bevölkerungsschutz-Internetportal des Landes Südtirol.
mac
Die Verordnung Nr. 7 des Landeshauptmanns verlängert die 3G-Regel auf dem Schulweg in öffentlichen Verkehrsmitteln. Im Freien gilt die Maskenpflicht nur mehr bei Menschenansammlungen.
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat heute (9. Februar) die Verordnung Nr. 7 des Jahres 2022 zur Vorbeugung und Bewältigung des Covid-19-Notstands unterzeichnet. Die darin enthaltenden Regelungen gelten - in Anlehnung an die am gestrigen (8. Februar) Dienstag vom Gesundheitsminister per Verordnung vorgenommenen Änderungen - vom 11. Februar bis 31. März, sprich für die Dauer des derzeit geltenden staatlichen Covid-Notstands.
Keine Maskenpflicht, wenn Sicherheitsabstand garantiert ist
Die erste wesentliche Änderung lockert die Maskenpflicht im Freien: Demnach muss man künftig zwar immer einen Schutz des Atemweges bei sich haben, ihn aber nur im Fall von Menschenansammlungen oder Menschenaufläufen tragen. Auch bei sportlicher Tätigkeit müssen Personen keine Maske mehr tragen. Bisher hatte eine generelle Maskenpflicht im Freien gegolten, es sei denn, man war isoliert unterwegs. Die Verordnung stellt klar, dass unabhängig von den genannten Lockerungen die spezifischen Vorschriften, Protokolle und Richtlinien zum Schutz vor Ansteckung aufrecht bleiben. In geschlossenen Räumen bleibt die Maskenpflicht hingegen aufrecht.
Auf dem Schulweg weiterhin 3G-Regel
Bis zum 31. März verlängert wird die sogenannte 3G-Regel - geimpft, genesen oder getestet - für Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberschule ab 12 Jahren in öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie gilt für Fahrten vom eigenen Wohnort zur Schule oder von dort zurück. In diesem Fall müssen sie die grüne Bescheinigung vorweisen können. Für alle anderen Fahrten unterliegen die Schülerinnen und Schüler den allgemeinen Regeln für den öffentlichen Nahverkehr. Die Möglichkeit, weiterhin unter Anwendung der 3G-Regel zur Schule zu fahren, geht einher mit der von den staatlichen Regeln abweichenden Regelung bezüglich des Präsenzunterrichtes: Demnach dürfen laut Verordnung Nr. 6 vom 4. Februar auch ungeimpfte Schülerinnen und Schüler weiterhin am Präsenzunterricht teilnehmen, wenn sie sich am Coronavirus-Screening-Programm des Südtiroler Sanitätsbetriebes an den Schulen beteiligen. Aufrecht bleibt die Pflicht, in den öffentlichen Verkehrsmitteln FFP2-Masken zu tragen.
Diskotheken und Tanzlokale können wieder öffnen
Am 10. Februar enden zudem die bisherigen Einschränkungen, und somit automatisch auch das Verbot der Tanzaktivitäten. Diskotheken und Tanzlokalen können also ab 11. Februar wieder Tanzmöglichkeiten anbieten, müssen sich dabei aber weiterhin an die in der Anlage A zum Coronavirus-Landesgesetz (Nr. 4) vom 8. März 2020 angegebenen Regeln halten.
Die Verordnung Nr. 7/2022 und weitere Verordnungen, Dokumente und Informationen zum Coronavirus sind im Corona-Portal des Landes Südtirol veröffentlicht.
sf/gst
Die Freiheitlichen zeigen sich mehr als verwundert über die jüngsten Aussagen von Landeshauptmann Kompatscher, wonach der Aufbau eines Südtiroler Energienetzwerkes und ein unabhängigeres lokales Tarifsystem nicht machbar seien. „Noch bevor gemeinsam mit allen Akteuren der Energiewirtschaft sämtliche Spielräume für ein lokales Energie-Netzwerk ausgelotet wurden, bemüht sich der Landeshauptmann bereits um Ausreden, die die bisherigen Versäumnisse in der Strompolitik kaschieren sollen“, so Parteiobmann Andreas Leiter Reber.
„Wir werden morgen im Landtag über unseren Antrag abstimmen, der die Landesregierung auffordert endlich alle autonomen Möglichkeiten auszuschöpfen und ein Südtiroler Energie-Netzwerk aufzubauen, von dem Südtirols Haushalte und Betriebe profitieren können. Dass es hierzu bereits praktische und umsetzbare Lösungen gibt, haben Experten wie Rudi Rienzner vom Südtiroler Energieverband mehrfach aufgezeigt“, so Leiter Reber.
„Jetzt mit der SVP und dem Landeshauptmann darüber zu streiten, was bisher alles falsch gemacht oder versprochen wurde, bringt uns und die Bürger nicht weiter. Wir erwarten uns von Kompatscher aber die Einsicht und den Weitblick unseren Vorschlägen jetzt zuzustimmen und zum Wohle der Südtiroler in Sachen Strompolitik neue, innovative Wege einzuschlagen“, so der F-Obmann Andreas Leiter Reber.
Morgen, am 11. Februar, ist der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. "Die Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft, insbesondere in den MINT-Fächern, hat Folgen für die Weltwirtschaft", erklärt Gleichstellungsrätin Morandini.
Am 11. Februar wird der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft zum siebten Mal begangen. Der Tag wurde 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen eingeführt und erinnert daran, den Zugang von Frauen und Mädchen zur technologischen und naturwissenschaftlichen Bildung zu verbessern sowie ein förderndes Umfeld für Wissenschaftlerinnen zu schaffen.
Eines wird auf Anhieb klar: Im Wissenschaftlichen Bereich sind Frauen stark unterrepräsentiert. Laut dem UNESCO-Institut für Statistik liegt der weltweite Frauenanteil in der Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei unter 30 Prozent. In Italien liegt der Anteil von Frauen in der Wissenschaft bei 33 - 35 Prozent. Im Informatikbereich erreicht der Männeranteil 97 Prozent.
Dabei entscheiden sich immer mehr Frauen für ein Studium und streben eine wissenschaftliche Laufbahn an. Allerdings zeigt sich, je wichtiger die Position, desto mehr schrumpft der Frauenanteil. Laut italienischen Bildungsministerium sind 50,5 Prozent der Personen, die ein Forschungsdoktorat abschließen, Frauen. 46,8 Prozent der Forscherinnen an italienischen Universitäten sind Frauen, aber nur 23, 7 Prozent der ordentlichen Professorenstellen sind von Frauen besetzt.
Besonders eklatant unterrepräsentiert sind Frauen in naturwissenschaftlichen Fachgebieten - den sogenannten MINT-Fächern. Das zeigt sich bereits bei der Auswahl der Oberschule. Laut Astat besuchten in Südtirol im Schuljahr 2018/2019 nur 18 Schülerinnen die technologische Fachoberschule.
Die Gründe für das große Ungleichgewicht sind vielschichtig, folglich auch die Interventionsfelder. „Der Abbau des Vorurteils, dass Männer besser für technologische und naturwissenschaftliche Bereiche geeignet sind, Investitionen in die Weiterbildung von Pädagog*innen, gendersensible Technologien und Innovationen sind nur einige Interventionsbereiche, um die Unterrepräsentation auszugleichen“, so die Gleichstellungsrätin. „Besonders hartnäckig sind Stereotype und Vorurteile, dass Frauen weniger für den wissenschaftlichen Bereich als ihre männlichen Kollegen geeignet sind“ zeigt sich die Gleichstellungsrätin überzeugt. Dies wird allerdings von Studien widerlegt. Wenn Frauen sich für wissenschaftliche Disziplinen entscheiden, schneiden sie durchschnittlich besser als ihre männlichen Kollegen ab. Gesellschaftlicher Druck, wenig Aussicht auf beruflichen Aufstieg und der daraus resultierende Pay Gap, wenig Entscheidungsspielraum und die hohe Unvereinbarkeit von Familie und Beruf halten viele Frauen von einer wissenschaftlichen Karriere ab. Besonders in den Mint-Fächern kommen diese Unterschiede zum Tragen. „Der Unterschied zu Ungunsten der weiblichen Wissenschaftlerinnen, besonders in den MINT-Bereichen, hat Folgen für die globale Wirtschaft“, so die Gleichstellungsrätin Morandini.
Um die Unterrepräsentation der Frauen in der Wissenschaft auszugleichen, bedarf es Interventionen auf mehreren Ebenen, zeigt sich die Gleichstellungsrätin überzeugt. Dabei muss dieser Veränderungsprozess auch auf politischer Ebene unterstützt werden. „Dies beginnt z. B. bei Richtlinien für gendersensible Lehr- und Bildungspläne, fortlaufender Aus- und Weiterbildung von Pädagog*innen, Sichtbarmachung von Frauen in der Wissenschaft, Förderprogrammen für junge Mädchen und Frauen und gendersensiblen Rekrutierungs- und Personalpolitik“, so die Gleichstellungsrätin.
(GSR)
Das Burgenland hat in Sachen Pflege eine vielversprechende und vielseitige Pflegestrategie aufgesetzt. Für die SVP ArbeitnehmerInnen ein Ansatz, der auch für Südtirol interessant und relevant sein kann, um der Belastung in der Pflege sowie dem Personalmangel entgegenzuwirken. „Die Pflegestrategie im Burgenland ist ein für Südtirol sehr interessantes Pilotprojekt, mit dem Ziel die Familien und Angehörigen in Pflege und Betreuung zu entlasten“, unterstreicht Magdalena Amhof, Vorsitzende der SVP ArbeitnehmerInnen.
„Das burgenländische Pilotprojekt rund um die Betreuung durch Angehörige ist eine Herangehensweise, mittels welcher mehrere Problemfelder angegangen werden sollen“, berichtet Magdalena Amhof und führt aus: „Pflegende bzw. betreuende Angehörige können im Burgenland mit einem Angestelltenverhältnis mit ordentlicher Entlohnung und sozialer Absicherung durch das Land angestellt werden. Dadurch sollen die stationären und teilstationären Dienste entlastet werden und die zu Pflegenden können so lange als möglich Zuhause bei ihrer Familie bleiben. Zudem erhalten sie, wenn gewollt, ‚berufsbegleitend‘ eine Ausbildung zur Pflegekraft damit kann dem Personalengpass im Pflegebereich etwas entgegengesetzt werden. Die Angehörigen erhalten nämlich eine anerkannte Ausbildung, die ihnen den Berufseintritt in den Pflegebereich sichert“.
Auch Landesrätin und stellv. Vorsitzende der ArbeitnehmerInnen, Waltraud Deeg unterstreicht ihr Interesse an der burgenländischen Herangehensweise. „Das Burgenland hat hier einen interessanten Weg gewählt, der breit aufgestellt und zielorientiert ausgerichtet ist. Nach der zweijährigen Pilotphase wird nun am Evaluationsbericht gearbeitet, den wir mit Spannung erwarten. Denn schließlich könnte dieser Bericht als höchst interessantes Referenzdokument auch für uns in Südtirol neue Lösungsstrategien im Bereich der Pflege aufzeigen.“
Als SVP Arbeitnehmerorganisation werde man hier den Austausch suchen, um aus den Burgenländischen Erkenntnissen für Südtirol passende Maßnahmen zu erarbeiten.
Ein Beschlussantrag dazu wird von den ArbeitnehmerInnen auf alle Fälle im Landtag folgen.
Die Landesregierung hat sich in ihrer heutigen (8. Februar) Sitzung mit dem Thema der hohen Energiekosten auseinandergesetzt und dazu die Führung der Landesenergiegesellschaft Alperia eingeladen.
Der Anstieg der Energiepreise macht sowohl Unternehmen als auch privaten Haushalten zu schaffen. Die Südtiroler Landesregierung beschäftigt sich mit möglichen Abfederungsmaßnahmen, um Familien und Betriebe zu entlasten. Zugleich will sich die Landesregierung gegen den Griff des Staates in die Kasse der Landesenergiegesellschaft wehren.
Auf Einladung der Landesregierung führte die Spitze der Landesenergiegesellschaft Alperia, Vorstandsvorsitzende Flora Kröss, Aufsichtsratsvorsitzender Mauro Marchi und Generaldirektor Johann Wohlfarterzu Beginn der heutigen (9. Februar) Regierungssitzung aus, welche Faktoren derzeit die europaweiten und nationalen Energiepreise in die Höhe treiben und welche Maßnahmen Alperia bereits zur Stützung der Südtiroler Haushalte und Wirtschaft umsetzt. Dabei wurde betont, dass Alperia in den Jahren 2021 und 2022 bereits knapp 200 Millionen Euro zur Stützung der Südtiroler Haushalte und Wirtschaft einfließen habe lassen. Die steigenden Energiepreise seien in erster Linie der europaweit gestiegenen Nachfrage sowie Lieferengpässen geschuldet.
LH Kompatscher: "Dekret in Widerspruch zu Nachhaltigkeitsgedanken und Autonomiebestimmungen"
Die Südtiroler Landesregierung bewertet es als befremdlich, dass der Staat über das Gesetzesdekret "Decreto Sostegni ter" festgelegt hat, dass die Zusatzgewinne, die Produzenten von erneuerbaren Energien aufgrund der gestiegenen Strompreise haben, nun an den Staat abgeführt werden müssen. Dies komme laut Landeshauptmann Arno Kompatscher einem doppelten Schaden für Südtirol gleich: zum einen in Form von verminderten Erträgen, die dem Land und den Gemeinden so verloren gehen, zum anderen aber auch in Form von Steuern, die Südtirol entgehen würden.
Grundsätzlich sei es schwer nachvollziehbar, dass der Staat als öffentliche Institution einer anderen öffentlichen Institution (Land und Gemeinden in Südtirol als Eigentümerin von Alperia) Erträge abschöpft. Auch sei es unverständlich, dass dieses Dekret ausschließlich die Produzenten erneuerbarer Energien - und dies betrifft neben Alperia natürlich auch die anderen Energieproduzenten in Südtirol - im Visier hat, während die Produzenten fossiler Brennstoffe von diesem Dekret nicht betroffen sind. "Dies widerspricht jeglichem Bemühen um mehr Nachhaltigkeit", betont Landeshauptmann Kompatscher.
Das vorliegende Gesetzesdekret widerspreche laut Kompatscher auch geltenden Autonomiebestimmungen: "Gemeinsam mit unseren Parlamentariern und in der Regionenkonferenz in Rom werden wir alles daransetzen, dass das Dekret in der vorliegenden Fassung nicht zur Anwendung kommt. Auch werden wir einfordern, dass die angekündigten staatlichen Abfederungsmaßnahmen für Menschen mit geringem Einkommen so rasch wie möglich umgesetzt werden. In der Folge wollen dann wir prüfen, inwieweit es zusätzliche Landesmaßnahmen für Härtefälle geben kann und muss."
red
WINDMAGAZINE
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