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Die ersten 8.800 Dosen des neuen hochwirksamen Corona-Impfstoffes werden am Mittwoch, den 2. März ausgeliefert.

Nuvaxovid – so der Name des vom Unternehmen Novavax produzierten Impfstoffes – ist ab Mittwoch, 2. März in allen Impfzentren des Landes vorrätig. Die Vormerkungen für die Impfungen mit diesem Impfstoff können über Sanibook ab Samstag 26. Februar, um 00:00 Uhr, getätigt werden.

Der Primärzyklus des Impfstoffes, von der Arzneimittelagentur AIFA am vergangenen 22. Dezember 2021 genehmigt, ist mit zwei Dosen, welche jeweils im Abstand von 21 Tagen verabreicht werden, vorgesehen.

Im Unterschied zu den Impfstoffen von Pfizer und Moderna, ist Novaxovid derzeit nur für Personen ab 18 Jahren zugelassen und darf nicht für die Auffrischimpfung (Booster) verwendet werden.

Ein weiterer Unterschied ist die Herstellung: Der Impfstoff ist auf Protein-, nicht auf mRNA-Basis. Deshalb wird der Impfstoff auch den klassischen Impfstoffen, welche bereits seit vielen Jahren gegen virale Infektionen, wie z.B. Hepatitis oder Keuchhusten, eingesetzt werden, als ähnlich bezeichnet. Gemeinsam ist sowohl den Protein-, als auch mRNA-Impfstoffen, dass beide hochwirksam gegen das Coronavirus sind, klinische Studien geben die Wirksamkeit mit rund 90% an.

Laut Gesundheitslandesrat Thomas Widmann kann der neue Impfstoff für bestimmte Personengruppen interessant sein: „Der Impfstoff Novavax ist eine Ergänzung zu den bereits bestehenden Impfstoffen. Vor allem für diejenigen, die noch unentschlossen waren, ist dies eine zusätzliche Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Die Infektionszahlen sinken zwar stetig, dennoch bleibt die Impfung der beste Schutz vor schweren Krankheitsverläufen.“

Generaldirektor Florian Zerzer bekräftigt dies: „Die bei der Entwicklung dieses Impfstoffes verwendete Technologie ist seit Jahrzehnten bekannt und stellt eine weitere Möglichkeit für all jene dar, die sich bisher nicht impfen haben lassen.“

Weitere Infos zum Impfstoff Novavax sind unter den FAQs des Südtiroler Sanitätsbetriebes ersichtlich: https://www.sabes.it/de/covid19/faq-covid19.asp


Informationen für die Medien: Abteilung Kommunikation des Südtiroler Sanitätsbetriebes

(RL/SF)

Südtirols Nachhaltigkeitsstrategie soll von allen Interessierten mitgestaltet werden. Dazu gibt es ab 8. März acht Abendveranstaltungen, acht Workshops und Online-Beteiligung in ganz Südtirol.

Für eine nachhaltige Entwicklung Südtirols hat die Landesregierung im Juli 2021 eine Strategie auf den Weg gebracht. Ab 8. März geht die Nachhaltigkeitsstrategie auf Südtirol-Tour, die der Auftakt einer Serie an Beteiligungsaktionen ist. Unter dem Motto "Wir gestalten Zukunft. Gemeinsam" werden bis zum 7. April die wichtigsten Inhalte dieses dynamischen Plans vorgestellt. Zugleich werden weitere Ideen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger für eine nachhaltige Zukunft gesammelt. "Mit einem konstruktiven Dialog übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für Südtirol und eine nachhaltige Entwicklung der Zukunft", unterstreicht Landeshauptmann Arno Kompatscher und lädt zum Mitmachen ein.

Drei Mitmach-Möglichkeiten: Infoabend, Workshop und Onlinebefragung

Geplant sind acht Informationsabende in verschiedenen Orten in Südtirol mit Landeshauptmann Kompatscher und jeweils einem weiteren Mitglied der Landesregierung, den Vorsitzenden der Bezirksgemeinschaft und der Gemeindevertretung. Dabei werden vier Zukunftsszenarien aufgezeigt, über die die Anwesenden abstimmen können. Die Nachhaltigkeitsstrategie und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die "Sustainable Development Goals" (SDGs) werden erklärt. Außerdem steht eine Diskussionsrunde auf dem Programm.

Jeweils am Tag nach dem Informationsabend findet am selben Ort ein moderierter Workshop statt, bei dem interessierte Zukunftsthemen vertiefen und an der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes mitarbeiten können.

Die Nachhaltigkeitsstrategie mitgestalten kann man im Zeitraum der Südtirol-Tour auch online über einen Fragebogen.

Acht Infoabende und acht Workshops

Die Infoabende beginnen jeweils um 19.30 Uhr, und zwar:

  • am Dienstag, 8. März, mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Daniel Alfreider im Kulturhaus Luis Trenker im St. Ulrich;
  • am Donnerstag, 17. März, mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Thomas Widmann im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders;
  • am Montag, 21. März, mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Giuliano Vettorato im Theater St. Jakob in Leifers;
  • am Mittwoch, 23. März, mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrätin Waltraud Deeg im Michael-Pacher-Haus in Bruneck;
  • am Dienstag, 29. März, mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer im Josef-Resch-Haus in Innichen;
  • am Donnerstag, 31. März, mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Massimo Bessone in der Cusanus-Akademie in Brixen;
  • am Montag, 4. April, mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Achammer im Stadttheater in Sterzing und
  • am Donnerstag, 7. April, mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Arnold Schuler im KIMM in Meran.

Die Workshops finden immer am Tag nach dem Informationsabend von 15 bis 19 Uhr am selben Ort statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

san

Donnerstag, 24 Februar 2022 10:38

Landschaftspflege: Neue Richtlinien genehmigt

Die Landesregierung hat die neuen Richtlinien für die Landschaftspflegebeiträge genehmigt. Für mehrere Objekte wurden die Beitragssätze erhöht.

Das Land Südtirol fördert die Erhaltung und Aufwertung der Landschaft. Seit 1975 werden auf der Grundlage des Landschaftsschutzgesetzes und nunmehr des neuen Landesgesetzes "Raum und Landschaft" Beiträge für die Pflege der traditionellen Kulturlandschaft Südtirols vergeben.

Nach der grundlegenden Überarbeitung der Beitragskriterien aus dem Jahr 2015 hat die Landesregierung am Dienstag (22. Februar) die neuen Richtlinien genehmigt. "Die Richtlinien wurden neu strukturiert und bürgerfreundlich konzipiert, so dass sie für die Antragstellenden ein Leitfaden sein können", erklärt die zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer. "Ziel ist eine reibungslose Abwicklung des Verwaltungsverfahrens zum Vorteil der Bürgerinnen und Bürger und der Verwaltung."

Aufwertung des traditionellen Landschaftsbildes

Dem Landschaftspflegeprogramm der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung komme weiterhin eine große Bedeutung zu, "da es zur Aufwertung und Erhaltung des traditionellen Landschaftsbildes beiträgt", so die Landesrätin. "Bei den förderfähigen Vorhaben handelt es sich um traditionelle Elemente der Kulturlandschaft, die ohne Förderung seitens der öffentlichen Hand verloren gehen würden. Es sind – insbesondere in den als Dolomiten Unesco-Welterbe ausgewiesenen Gebieten – prägende Elemente des Südtiroler Kulturerbes."

"Für mehrere Objekte wurden die Beitragssätze erhöht", erklärt Landesrätin Hochgruber Kuenzer. So wurde etwa für die Errichtung neuer Trockenmauern oder die Sanierung bestehender Trockenmauern der Beitrag von 40 Euro auf 50 Euro pro Quadratmeter vertikale Sichtfläche erhöht. Auch für Schindeldächer(Legschindeldächer) wurde der Beitrag von 40 Euro auf 50 Euro pro Quadratmeter erhöht. Die Neuerrichtung und die Sanierung bestehender Holzzäune werden nun mit circa 5 Euro pro Laufmeter zusätzlich zur bisherigen Förderung unterstützt.

Im Nationalpark Stilfserjoch werden nach wie vor einige gebietstypische Besonderheiten gefördert. "Zudem mussten die Richtlinien auch in Hinsicht auf die digitale Rechnungslegung ergänzt werden", unterstreicht Landesrätin Hochgruber Kuenzer. Die Neueindeckung von Strohdächern und die Sanierung von Kleindenkmälern soll hingegen künftig vom Landesdenkmalamt gefördert und geregelt werden.

Förderansuchen von 1. März bis 31. Mai einreichen

Die Förderansuchen für Vorhaben und Objekte innerhalb und außerhalb von Schutzgebieten (Natura 2000 Gebiete, Nationalpark, Naturparke, Biotope, Naturdenkmäler) für das Jahr 2022 können von 1. März bis 31. Mai beim Verwaltungsamt für Raum und Landschaft bzw. beim Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch eingereicht werden. Die Antragstellung muss in jedem Fall vor Beginn der Arbeiten erfolgen.

Gefördert wird die Erhaltung von Schindeldächern, traditionellen Holzzäunen, Waalen, Trockenmauern, Zufahrts- und Wanderwegen sowie weiteren förderungswürdigen Objekten gemäß landschaftlicher Unterschutzstellung.

mpi

Donnerstag, 24 Februar 2022 07:53

Ehrenamt: Neuer Anlauf für Südtiroler Register

Mit Blick auf die strengeren staatlichen Regeln für ehrenamtliche Vereine und Verbände setzt sich die Landesregierung erneut für ein zweisprachiges Südtiroler Register und weitere Vereinfachungen ein.

Mit dem Thema Ehrenamt hat sich die Landesregierung am heutigen Dienstag (22. Februar) befasst. Konkret geht es um das neue einheitliche staatliche Register, in das sich ehrenamtliche Vereine und Verbände bis 21. Februar eintragen sollen, falls sie Zuschüsse vom Staat bekommen möchten. Landeshauptmann Arno Kompatscher betonte nach der Sitzung: "Wir nehmen die Sorgen der Ehrenamtlichen in Bezug auf das neue Verzeichnis ernst. Das Ehrenamt ist Teil der Identität der Südtirolerinnen und Südtiroler und den Menschen in Südtirol und auch der Landesregierung wichtig."

Gleichzeitig stellte der Landeshauptmann klar, dass "zum einen keine generelle Pflicht besteht, sich in dieses Register einzutragen. Diese gilt nur dann, wenn die Vereine die vom Staat für diese Tätigkeit vorgesehene steuerliche Begünstigungauch tatsächlich in Anspruch nehmen wollen," stellte der Landeshauptmann klar. Nur dann müsse man die Voraussetzungen für die Eintragung erfüllen. Bei steuerlichen Begünstigungen habe der Staat die Gesetzgebungsbefugnis – daran habe sich nichts geändert. Geändert habe sich, dass der Staat hier strengere formelle Vorschriften eingeführt habe und dafür ein staatliches Register führe. Das Land Südtirol habe bereits mehrfach auf dem Gesetzeswege ein Landesregistereingefordert. Auf diesem Wege sei dies zwar abgewiesen worden. "Wir haben heute in der Landesregierung aber beschlossen, dass wir erneut eine Durchführungsbestimmung auf den Weg bringen wollen, damit das Land Südtirol ein eigenes Register für den Staat führen kann", sagte Kompatscher: "Damit wäre Südtirol statt Rom der erste und direkte Ansprechpartner für die ehrenamtlichen Organisationen und gleichzeitig würden die Obliegenheiten der Zweisprachigkeit zur Gänze erfüllt."

Daher werde sich die Landesregierung parallel dazu zusammen mit den Südtiroler Parlamentariern in Rom und den Regierungen der anderen Regionen für weitere Vereinfachungen für die Vereine und Verbände einsetzen. Unter anderem strebe man auch an, die Vereine möglichst gleichzustellen und die derzeit lediglich für den Bereich Sport vorgesehenen Befreiungen auch für die anderen Bereiche zu übernehmen, erläuterte Kompatscher.

Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Südtirol als Ansprechpartner

Inzwischen gilt laut Landeshauptmann, dass das Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Südtirol DZE in Bozen Hilfestellung für die Eintragung der Organisationen in das staatliche Verzeichnis leistet. "Man muss also nicht Rom kontaktieren, sondern bekommt dort erklärt, für wen es überhaupt sinnvoll ist, sich eintragen zu lassen, was es dazu braucht und wie man sich einträgt", sagte Kompatscher.

"Wir werden also die ehrenamtlichen Vereine und Verbände weiterhin nach Kräften unterstützen und schauen, dass das Verzeichnis von Südtiroler Hand geführt wird und gleichzeitig, welche Vereinfachungen sich noch erreichen lassen, für diejenigen, die die Steuerbegünstigungen des Staates in Anspruch nehmen möchten", unterstrich der Landeshauptmann abschließend.

san/gst

In diesen Tagen jährt sich der zweite Jahrestag des Beginns der Pandemie. Zeit Rückblick zu halten und sich über Strategien zur Rückkehr zur Normalität auszutauschen. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb organisierte einen Informationsabend über die Impfkampagne und Pandemie-Bekämpfung in der Lombardei mit Guido Bertolaso, der derzeit seinen Urlaub in Südtirol verbringt.

Guido Bertolaso ist seit Februar 2021 Koordinator der Impfkampagne in der Lombardei. Die 10-Millionen-Einwohner-zählende Region war in Italien als erste von der Corona-Pandemie betroffen und kann mittlerweile auf eine sehr erfolgreiche Impfkampagne zurückblicken. Über 90 Prozent der Einwohner sind geimpft und auch in der Altersgruppe der 5-11-Jährigen wurde einen Durchimpfungsrate von über 40 Prozent erreicht.

Im Rahmen eines Treffens mit Expertinnen und Experten des lokalen Gesundheitswesens referierte Guido Bertolaso am Montagabend (21.02.2022) in Bozen zum Verlauf der Impfkampagne und zur Situation in der Lombardei.

Der Unterschied dieser dicht besiedelten Region zu Südtirol ist frappant. Die Herausforderung in der Lombardei bestand nicht in erster Linie darin, die Impfung zu den Menschen zu bringen, als vielmehr der enormen Nachfrage nach Impfterminen gerecht zu werden. Die Impfkampagne wurde deshalb in großen Impfzentren organisiert, in denen die beeindruckende Anzahl von bis zu 130.000 Personen an einem Tag geimpft wurde. Einzelne der 76 Impfzentren hatten eine Impfkapazität von über 10.000 Personen am Tag.

Auch bei den Strategien der Betreuung von Coronapatienten gab es beträchtliche Unterschiede. In der ersten Pandemie-Phase, als die Lombardei zu den am stärksten betroffenen Gebieten gehörte, hatte Bertolaso die Errichtung eines Covid-Notkrankenhauses auf dem Messegelände in Mailand mit 200 Intensivbetten innerhalb von nur 10 Tagen organisiert. In Südtirol konnte dagegen die Neue Klinik in Bozen genutzt werden, um eine Covid-Intensiv- und Normalstation einzurichten; gleichzeitig wurden alle 7 Krankenhäuser in die Betreuung der Covid-Patienten eingebunden.

Am Treffen mit Guido Bertolaso nahm auch Gesundheitslandesrat Thomas Widmann teil und unterstrich die Wichtigkeit, sich mit anderen Regionen auszutauschen: “Es freut uns, dass sich Herr Bertolaso während seines Urlaubs Zeit genommen hat, seine Erfahrungen mit uns zu teilen. Die Impfkampagnen unserer beiden Regionen mussten aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen anders organisiert werden: Die Lombardei hat deutlich mehr Einwohner und große Ballungszentren, in Südtirol hingegen haben wir die Impfung bis in die Dörfer – bis fast vor die Haustür der Bürger - gebracht. In Anbetracht dieser unterschiedlichen Realitäten war es für alle sehr interessant, sich über die letzten zwei Jahre Pandemie auszutauschen und voneinander zu lernen."

Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes Florian Zerzer hob in seinem einleitenden Statement hervor, dass es in Südtirol nur dank der äußerst guten Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol, dem Zivilschutz, dem Gemeindenverband, den Freiwilligenorganisationen, dem Weißen und Roten Kreuz, dem Verband der Freiwilligen Feuerwehren und vielen anderen Institutionen und Organisationen gelungen war, die Pandemie im Schach zu halten: „Ohne dieses Netzwerk wären wichtige Meilensteine, mit denen wir versuchten, die Pandemie zurückzudrängen, wie die Testung von 350.000 Personen an einem Wochenende im Dezember 2020, und die Anstrengungen im Rahmen der Impfkampagne nicht möglich gewesen.“

Alle anwesenden Expertinnen und Experten waren sich darin einig, dass es nun darum gehen müsse, schrittweise in die Normalität zurückzufinden. Gleichzeitig müsse man lernen, mit dem Virus zu leben und sich bestmöglich auf den Herbst vorzubereiten, man müsse darauf vorbereitet sein, dass das Virus wieder vermehrt im Umlauf ist oder möglicherweise sogar eine neue Variante auftreten könnte. Spielentscheidend bleibe dabei nach wie vor die Impfung.

Informationen für die Medien: Abteilung Kommunikation, Südtiroler Sanitätsbetrieb

Video- und Audiomaterial:
https://we.tl/t-Po6ZYpjYp4

(VS)

Um die Erstellung der Gemeindeentwicklungsprogramme zu erleichtern, fördert das Land die zwischengemeindliche Zusammenarbeit. Das sieht es eine neue Zusatzvereinbarung zur Gemeindenfinanzierung vor.

Um die Entwicklung der 116 Gemeinden Südtirols vertieft nachhaltig zu planen, sieht das Landesgesetz für Raum und Landschaft vor, dass jede Gemeinde ein Gemeindeentwicklungsprogramm ausarbeitet. In diesem sektorenübergreifenden Gemeindeentwicklungsprogramm werden die strategischen Entwicklungsziele in den verschiedenen Bereichen wie Mobilität oder Tourismus aber auch im Sozialen definiert und mit dem Landschaftsplan abgestimmt. Das Programm, das im Hinblick auf eine landesweite Gesamtplanung der Landesverwaltung vorgelegt wird, gibt die Raumentwicklung der einzelnen Gemeinden für die nächsten zehn Jahre vor und legt unter anderem die jeweiligen Siedlungsgrenzen fest.

Gemeindeentwicklungsprogramme: Erarbeitung voranbringen

Um die Erarbeitung der Gemeindeentwicklungsprogramme voranzubringen und die Gemeinden in dieser komplexen Aufgabe zu unterstützen, soll es nun finanzielle Förderung im Rahmen der Gemeindenfinanzierung geben. Auf Vorschlag von Landeshauptmann Arno Kompatscher, der für die Gemeinden verantwortlich ist, und der für Raumentwicklung und Landschaft zuständigen Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer hat die Landesregierung heute (22. Februar) grünes Licht für eine Zusatzvereinbarung zur Gemeindenfinanzierung des laufenden Jahres gegeben. Den Entwurf dazu haben die Landesabteilungen für Örtliche Körperschaften und Sport sowie für Natur, Landschaft und Raumentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Gemeindenverband vorbereitet.

"Die zwischengemeindliche Zusammenarbeit ist bei der zunehmenden Komplexität der Verwaltungsarbeit ein Gebot der Stunde, damit die Gemeinden ihr Aufgabenspektrum gut bewältigen und die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen nachhaltig sichern können", betont Landeshauptmann Arno Kompatscher. Eine Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen sei bei der Erarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogrammes besonders sinnvoll, da letzteres viele Sachbereiche umfasse, die eine übergemeindliche Behandlung erforderten.

Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden ein Gebot der Stunde

"Indem wir die zwischengemeindliche Zusammenarbeit bei der Erstellung der Gemeindeentwicklungspläne fördern, fördern wir die Abstimmung der Raumentwicklung im gesamten funktionalen Gebiet", erklärt Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer, "und erzielen dadurch einen Mehrwert für das Gebiet." Die Landesrätin verwies darauf, dass es sich bei der heutigen Entscheidung um einen wichtigen Schritt im Hinblick auf die Umsetzung des Gesetzes Raum und Landschaft handle. Gemeinsam mit den den Fachleuten sei sie derzeit in den Gemeinden unterwegs, um diese für das Gesetz und das Programm zu begeistern. Bisher hätten schon 55 solcher Informationsabende stattgefunden, der letzte gestern in Prettau.

Einmalige Förderung von bis zu 80 Prozent

Wie in dem heute von der Landesregierung genehmigten Vereinbarungsentwurf vorgesehen, kann die Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsplanes mit 80 Prozent des Auftragsvolumens bezuschusst werden, wenn eine Gemeinde mit mindestens zwei Gemeinden die Ausweisung des Siedlungsgebietes auf der Grundlage einer Landschaftsanalyse entwickelt oder wenn eine Gemeinde mit mindestens zwei Gemeinden in prioritären Sachbereichen zusammenarbeitet, beispielsweise in der Mobilitätsplanung oder der Erstellung des Tourismusentwicklungskonzepts. Eine Förderung von 50 Prozent des Auftragsvolumens ist vorgesehen, sofern eine Gemeinde mit mindestens zwei Gemeinden in insgesamt drei nicht prioritären Sachbereichen zusammenarbeitet. Gefördert werden kann auch die Zusammenarbeit von nur zwei Gemeinden, wenn nachweislich geografische Gegebenheiten oder strukturelle Notwendigkeiten dafür sprechen.

Ansuchen laufend bis 31. Oktober möglich

Die Vereinbarung tritt nach ihrer Unterzeichnung durch den Landeshauptmann und den Gemeindenverbandspräsidenten Andreas Schatzer in Kraft.

Die diesbezüglichen Ansuchen können jährlich bis zum 31. Oktober im Landesamt für Gemeindenfinanzierung eingereicht werden. Diese werden dann vom Landesamt für Gemeindeplanung begutachtet, wobei dieses Gutachten im Hinblick auf die Betragsgewährung bindend ist. Jede Gemeinde kann nur einmal um Förderung ansuchen.

Die detaillierten Informationen, die neue Vereinbarung sowie die Vordrucke werden in Kürze auf den Landeswebseiten zum Thema Verwaltung unter "Örtlichen Körperschaften" und "Gemeinden" veröffentlicht.

jw

Dienstag, 22 Februar 2022 16:20

Waale unter neuer Flagge

Burgeis - Das 1165 erstmals erwähnte Bewässerungssystem mittels Waale im Obervinschgau ist alles andere als ein museales Beiwerk. Die Waale leben, das Wasserwosser wird ab 1. Mai unter neuer Flagge in die traditionelle „Road“ eingeteilt und das Bewässerungssystem könnte immaterielles Weltkulturerbe werden.

von Erwin Bernhart

Die Waale im Oberen Vinschgau, auf den „Multn“, werden ab heuer unter neuer Flagge stehen. In Burgeis ist ein Bodenverbesserungskonsortium gegründet worden, welches die Betreuung der traditionellen Bewässerung übernehmen wird. Die Vorzeichen für den Erhalt der Waale, für die Bodenbewässerung über Kandl und Ilzn stehen bestens. Rund 400 Hektar werden vom Nuiwaal, vom Töschgwaal, vom Larginwaal und vom Margrinswaal bewässert.

Die Diskussion über eine Neuorientierung der Waalpflege hat im Frühjahr 2019 begonnen. Das sagen der Obmann des Ortsbauernbundes Burgeis Urban Telser und der langjährige Obmann der Sennereigenossenschaft Burgeis, Peter Moriggl im Gespräch mit dem Vinschgerwind.
Es hat früher eine Interessentschaft Largin-&Töschgwaal gegeben, mit gewähltem Komitee und Obmann. Lorenz Pobitzer und Florian Punt sen., beide verstorben, haben dann die Waale in der harten Beregnungsdiskussion betreut. Danach sind die Waale von der Ortsgruppe Burgeis im Bauernbund mit Werner Baldauf als Obmann und dann von Gregor Moriggl als Ansprechpartner dem Land gegenüber betreut worden.
Früher hat der Waaler die „Road“ geboten, seit Jahren ist diese in der Sennerei Burgeis aufgeschlagen.
Es gibt für die vier Waale zwei Fassungen: Eine direkt am Damm des Haidersees. Das Wasserwossr wird derzeit in einem hölzernen Kandl vom See abtransportiert und teilt sich dann in Nuiwaal und Töschgwaal. Eine zweite Fassung ist an der jungen Etsch und dieser Waal teilt sich dann in den Largin- und in den Margrinswaal.
Eine Neuorientierung für die Waale ist aus verschiedenen Gründen höchst notwendig, eine davon ist, dass im Zuge des Wassernutzungsplanes das Amt für Gewässernutzung für die Waale Wassermessungen vorschreiben möchte und damit die Waale den Wasserableitungen für die Stromerzeugung gleichsetzen möchte. Und auf dieses abgezählte Wasser wären dann entsprechende Gebühren an das Land fällig. Eine auf die traditionelle Bewässerung auf der Malser Haide höchst umstrittene und diskutable Situation.

Nach Einholung von Informationen im Amt für ländliches Bauwesen konnte beim zuständigen Amtsdirektor Claudio Sordini mit Hinweis auf die Besonderheiten der Waale auf der Malser Haide bewirkt werden, dass ein „Bodenverbesserungskonsortium“ gegründet werden kann. Bei den Besprechungen mit dabei war neben Peter Moriggl und Michael Spechtenhauser auch der Vertreter der Fraktion Burgeis Hansjörg Bernhart.
Der Hauptteil der Waale sind jeweils eigene Grundparzellen. Haupteigentümerin der Grundparzellen, auf denen die Waale verlaufen, ist die Fraktion Burgeis.

Ganz einfach war die Gründung des Bodenverbesserungskosortiums nicht. Denn auf der rund 400 Hektar großen mittels Waale bewässerten Fläche gibt es rund 1200 Grundparzellen mit 354 Grundeigentümern. Den Gründungsantrag hat Peter Moriggl gestellt und die Gründungsversammlung konnte aufgrund der Corona-Situation erst am 27. Oktober 2021 abgehalten werden. Voraussetzung einer effektiven Gründung war die Zustimmung von rund einem Viertel der Fläche von den jeweiligen Grundbesitzern. Im Kulturhaus von Burgeis war der Saal voll besetzt und nach einer Präsentation von Michael Spechtenhauser konnte die Gründung besiegelt werden.
Mit einem 7-köpfigen aus der Vollversammlung gewählten Delegiertenrat, in dem Peter Moriggl (Tenz) als Obmann und Urban Telser (Senzele) als Obmannstellvertreter gewählt wurden, steht das vorgeschriebene Verwaltungsorgan. Neben Obmann und Obmannstellvertreter sind Engl Patscheider (Gruber Engl), Evi Fabi (Kommandantin der FF Burgeis), Gregor Moriggl (Lenza-Gregor), Lukas Pobitzer (Flirele) und Arno Zwick im Verwaltungsrat. Als Rechnungsprüfer sind Michael Spechtenhauser (Schmiedschuster), Karl Wegmann (Becka-Kari) und Benedikt Jörg (Peerl) ernannt.

Handlungsfähig

Das Bodenverbesserungskonsortium ist operativ und handlungsfähig. Die Ansuchen, dass die beiden Konzessionen für die Waale auf das Bodenverbesserungskonsortium überschrieben werden, sind am Laufen und ein Abschluss der Übertragung wird in Burgeis demnächst erwartet.
Ebenfalls wird man demnächst ein Ansuchen an die Fraktion Burgeis stellen, um die Bewässerung, die Instandhaltung, möglicherweise auch die Haftpflichtversicherungen und die Organisation an den Waalen auf das Konsortium zu übertragen.
Die Vegetationsperiode beginnt am 1. Mai. Bis dahin sollen alle bürokratischen Hürden genommen sein, um das Wasser in den Waalen unter neuer Flagge fließen lassen zu können. Bewässerungsbetreiber wird dann ab 1. Mai das Bodenverbesserungskonsortium sein.
„Die Waale sind unsere Lebensadern“, sagen Moriggl und Telser. Ohne Wasser, keine Landwirtschaft. Das gilt für alle landwirtschaftlich genutzten Flächen. Der Modus der Bewässerung macht den Unterschied. Nicht nur in der Bewässerungsform, sondern vor allem auch in der Anbauform. Von daher wird das Engagement der Burgeiser verständlich: Die Burgeiser haben eine eigene Sennereigenossenschaft mit weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte und beliebte Käsesorten. Und Bauern mit klarer Perspektive siedeln aus dem Dorf in moderne, großzügige, dem Tierwohl entsprechende Ställe an den Dorfrand.

Unterstützung

Von einer ganz anderen Seite bekommen die Waale Unterstützung: Der Heimatpflegeverband Südtirol ist Trägerorganisation für eine Eintragung der Waale als immaterielles Weltkulturerbe bei der UNESCO. Ein Dossier ist verfasst und laut dem Obmann des Heimatpflegevereins Mals Roland Peer ist die Eintragung ins nationale Register bereits erfolgt.
Die vier Waale im Obervinschgau und das traditionelle Bewässerungssystem reiht sich in eine europäische Initiative von Österreich über die Schweiz nach Deutschland (insgesamt 7 Nationen), zur Aufnahme „traditioneller Bewässerung“ in die „Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“. Die Projektleitung des Antragsverfahrens liegt bei der Österreichischen Nationalen UNESCO-Kommission, die als „lead nation“ für das multinationale Projekt amtet, die Unterlagen vervollständigt und nach letzten Prüfungen Ende März 2022 bei der UNESCO einreichen wird. Ein Entscheid ist im Laufe des Jahres 2023-2024 zu erwarten.

Der Start des Unterfanges geht auf den Juli 2019 zurück. Gerhard Kapeller aus Taufers hat den Kontakt zwischen dem Heimatpflegeverein Mals um Roland Peer und den Geschäftsleiter der Stiftung Landschaft Schweiz, Raimund Rodewald, angebahnt. Rodewald hat im Vinschgau Kontakte gesucht, die Interesse für die Aufnahme der traditionellen Bewässerung in die repräsentative Liste der immateriellen Kulturgüter unterstützen.
Roland Peer und Joachim Winkler haben die Initiative ergriffen und auch beim damaligen Malser BM Ulrich Veith vorgesprochen und volle Unterstützung erhalten. Weil das Unterfangen den lokalen Heimatpflegern eine Nummer zu groß war, hat man über den Heimatpflege-Bezirksobmann Franz Fliri den Heimatpflegeverband mit Zentrale in Bozen eingeschaltet. Der dortige Verantwortliche Florian Trojer hat dann auch Vertreter der IDM eingeschaltet. Der Kreis wurde erweitert, der SBB Bezirksobmann Raimund Prugger und Experten wurden hinzugerufen. Roland Peer hat dann vom Burgeiser Bauernbundobmann Urban Telser informelle Bereitschaft signalisiert bekommen.

Im November 2021 kam es zu einem großen Workshop in Zams. „Rund 35 Vertreter der sieben beteiligten Staaten Europas nahmen unter Leitung der Österreichischen UNESCO-Kommission an der Fachveranstaltung teil, die vom 8.-11. Oktober 2021 in Zams, Tirol, stattfand,“ heißt es in einer Mitteilung der Uni Bern. Auch Vertreter aus dem Obervinschgau waren dabei.
So haben der Heimatpflegeverband Südtirol mit Unterstützung des Bauernbund-Ortsobmannes Urban Telser, dem Bauern Peter Moriggl, dem Heimatpflegeverein und der Gemeinde Mals die Kandidatur für die Eintragung in das italienische Register verfasst.
Telser und Moriggl sehen in der Bewerbung und, wenn die Eintragung erfolgt ist, im immateriellen Weltkulturerbe der Menschheit große Chancen für die Waale im Obervinschgau. Sei es bei einzureichenden Projekten für finanzielle Zuwendungen, sei es wegen des erhofften großen Werbeeffektes für die erzeugten Milchprodukte auch für den Tourismus.

 

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IDM und Heimatpflegeverband haben einen Imagefilm über die Waale im Obervinschgau erstellt: Als „Waaler“ erklärt Otto Jochberger die Funktionsweise des Largin- und Margrinswaal und die Aufgaben des „Waalers“. Die Bauern Urban Telser und Peter Moriggl erklären die „Road“ und die Überflutungsbewässerung...

Dienstag, 22 Februar 2022 13:19

Neuer Recyclinghof in Naturns in Aussicht

Naturns - Bekannt ist, dass der Recyclinghof in Naturns den gesetzlichen Bestimmungen längst nicht mehr entspricht. Der prosperierenden Gemeinde Naturns steht der rückständige Recyclinghof nicht gut an. Man behilft sich seit Jahren bei der Sammlung von Problemstoffen mit - auch teuren - Provisorien. Der Vinschgerwind hat im Oktober 2019 in seiner Titelgeschichte die Problematik aufgeworfen und unter anderem geschrieben: „Dem Recyclinghof in Naturns droht die Schließung. Er entspricht seit langem nicht mehr den Normen und stellt eine Gefahr für die Umwelt dar. Aus einem der ersten Recyclinghöfe im Lande ist ein unappetitliches Aschenputtel geworden. Naturns ist damit Vorreiter in Sachen Vernachlässigung einer eigenen Struktur.“
Das möchte man Schritt für Schritt ändern, aber das dauert halt seine Zeit. Die Gemeinde Naturns hat 2300 m2 Grund angekauft, der am bestehenden Recyclinghof angrenzt. Im August 2021 hat dann der Gemeindeausschuss von Naturns eine Änderung am Bauleitplan in die Wege geleitet: Das Grundstück soll von Landwirtschaftsgebiet in „Zone für öffentliche Einrichtungen - Verwaltung und öffentliche Dienstleistung“ umgewandelt und damit kompatibel für das bestehende Recyclinghof-Areal gemacht werden. Die Gutachten der Ämter waren, mit kleineren Auflagen (wegen der Wassergefahr H3 möge man entweder das Gelände um einen Meter erhöhen oder eine Stahlbetonmauer von 1 m Höhe errichten), positiv, so dass der Gemeinderat Naturns am 20. Dezember 2021 den Antrag um Änderung des Bauleitplanes genehmigt hat.
Nun hat auch die Landesregierung dem Ansinnen am 8. Februar 2022 stattgegeben. Damit die Naturnser nicht trödeln und damit die geduldigen Naturnser nicht ganz lang mit einem Provisorium leben müssen, macht die Landesregierung von Amts wegen Dampf. Beim Durchführungsprogramm zum Bauleitplan sollen die Naturnser den Absatz „Die Erweiterung des Naturnser Recyclinghofes ist im Jahr 2023-2024 geplant“ ergänzen. Erst nach der Verwirklichung eines neuen topmodernen Recyclinghofes kann sich Naturns vielleicht wieder in eine Vorreiterrolle einordnen.
Wenn zudem gelingt, was angebahnt wird, könnte der Recyclinghof sogar früher gebaut sein. Denn der für Bauhof und Recycling zuständige Referent Helmut Müller hegt die Hoffnung, dass eine Finanzierungsschiene über den Recovery Fond möglich sein könnte. Jedenfalls sei das Recyclinghof-Projekt, mit einem Kostenvoranschlag von etwas mehr als 1,5 Millionen Euro und einem förderbaren Anteil von 725.000 Euro, in Richtung staatliche Umweltabteilung unterwegs. Dieses Ansuchen an das Ministerium hat der Gemeindeausschuss am 8. Februar 2022 auf Schiene geschickt.
Zufrieden, so Müller, sei er erst dann, wenn ein moderner Bauhof stehe, in dem die Arbeiter im Recyclinghof eine gute Arbeitsstelle vorfinden und in dem die Naturnser Bürger ihre Wertstoffe sachgemäß abgeben könnten. (eb)

Dienstag, 22 Februar 2022 16:10

Armutszeugnis

Glurns - Günther Elsässer vom Fischteich in Glurns kauft von der Gemeinde Glurns 2018 das ehemalige Tankstellenareal zwischen Schluderns und Glurns. Elsässer baut - ohne Genehmigung - darauf zwei Hallen - und die Gemeinde schaut weg. Und nun soll das Ganze saniert werden - und auch die Landesregierung spielt mit.

von Erwin Bernhart

In Glurns ist man ob der Dreistigkeit seit geraumer Zeit mehr als verwundert, ja verärgert. Normal ist, wer bauen will, muss sämtliche Genehmigungen haben. Diese Normalität gilt offensichtlich nicht für alle. Günther Elsässer baut auf dem Areal einer ehemaligen Tankstelle in den Nachtstunden zwei längere Gebäude, lässt nachts einen Dachstuhl draufsetzen. Alles ohne Genehmigung. Die Gemeinde Glurns schaut dem Treiben untätig zu. Erst nachdem alles steht, erlässt die Gemeinde im Juli 2021 eine Baueinstellung. Eigentlich müssten illegal errichtete Bauwerke abgerissen werden. Nicht so in Glurns. Elsässer kauft das 1659 m2 große Grundstück im Jahr 2018 von der Gemeinde Glurns. Möglicherweise mit dem Versprechen, dass er darauf eine Elektro- und Gastankstelle errichten dürfe. 2016 hat die Gemeinde Glurns das Grundstück als „öffentliche Grünfläche“ in den Bauleitplan eintragen lassen. Elsässer legt los, errichtet Mauern, hebt händisch Gruben für Fundamente aus - und die Gemeinde schaut tatenlos zu.
Ab August 2021 läuft ein Rettungs- und Sanierungsaktion an. Der außerordentliche Kommissär Toni Patscheider beschließt in Ausübung der Befugnisse als Stadtrat einen Entwurf für eine Änderung des Bauleitplanes: „Änderung der Zone „öffentliches Grün“ in „Landwirtschaftsgebiet“ für die Realisierung einer E- und Gastankstelle“. Der Antrag wird von der Landeskommission für Raum und Landschaft positiv begutachtet, der neue Gemeinderat genehmigt den Antrag am 30.12.2012.
Die Landesregierung hat jüngst, am 8. Februar 2022, der Änderung letztinstanzlich zugestimmt. Die Landesregeirung betont in ihrem Beschluss, dass „das beabsichtigte Projekt einem separaten Genehmigungsverfahren unterliegt“.
Lediglich der Straßendienst Vinschgau legt sich in seinem Gutachten quer. Die Bauleitplanänderung werde befürwortet, allerdings ohne die Errichtung einer E- und Gastankstelle.
Tankstellen, so der Straßendienst Vinschgau, gelten als „Anlagen für die Verteilung von Benzin, Diesel, Methangas und Flüssiggas. Eine reine Elektrotankstelle fällt somit nicht in die Kategorie Tankstelle. Folglich kann der Errichtung einer Elektrotankstelle nicht zugestimmt werden“.
Auf der neuen gesetzlichen Basis wird Elsässer nun in der Gemeinde Glurns mit einem Sanierungsprojekt aufkreuzen. Aufgrund der vergangenen Untätigkeit wird die Gemeinde Glurns wohl um eine Genehmigung nicht umhinkommen. Nach dem Motto „ist der Ruf erst einmal ruiniert...“

Dienstag, 22 Februar 2022 13:17

Sandstürme statt Schneeverwehungen

Graun - In den 70 Jahren des Bestehens des Reschensees hat es diese Situation noch nicht gegeben, dass der Reschensee im Winter aper ist und dass Sand und Staub aufgewirbelt wird. Der Staub wurde in den letzten Wochen dermaßen in alle Richtungen verweht, dass die Einwohner der Gemeinden Graun und Mals unter extremer Staubbelastung litten. Der Staub setzte sich an Hausfassaden und Fenstern fest und wurde mit den Schuhen in die Häuser und Wohnungen getragen. Eine Putzorgie hat im oberen Vinschgau eingesetzt, die sich vom Haus auf die Autos ausgedehnt hat. In den 70er Jahren hat man die sommerliche Staubbelastung auf Anregung vom damaligen Gemeindearzt Hans Waldner mittels Beregnung zu bekämpfen gewusst. Derzeit ist nur das Warten auf Schnee die Devise. (aw)


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  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
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  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
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  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
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  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
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  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
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  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
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