Bozen/Vinschgau - Der Sennereiverband Südtirol warnt: Explodierende Kosten, sinkende Preise - Suche nach Lösungen für die Berglandwirtschaft
Die extreme Teuerungswelle könnte ein Opfer fordern, das nur die wenigsten auf dem Schirm haben: die Berglandwirtschaft.
Die Lage der Milchviehbetriebe ist so dramatisch wie noch nie. Die Produktionskosten steigen rapide, während die Milchpreise sinken“, sagt Joachim Reinalter, der Obmann des Sennereiverbandes.
Seit Anfang des vergangenen Jahres sind die Preise für Futtermittel um ein Drittel gestiegen, jene für Treibstoff um 50 Prozent, für Strom um über 200 Prozent, für Gas um mehr als 350 Prozent und auch andere Kosten. „All das hat zur Folge, dass sich die Produktion und Verarbeitung von Milch enorm verteuert hat“, so Rainalter.
Mit dieser Teuerung müsste im Normalfall der Milchpreis ansteigen, allerdings ist dies nicht der Fall. „Im Lebensmittelsektor gibt es eine eklatante Schieflage zugunsten der großen Lebensmittelketten und diese akzeptieren nur geringe Preiserhöhungen“, so Reinalter. Der Obmann des Sennereiverbandes zeigt dabei durchaus Verständnis, dass die Kostenexplosion bei einem Grundnahrungsmittel nicht eins zu eins an die Konsumenten weitergegeben werden könnten. „Es darf aber genauso wenig sein, dass allein der Produzent auf den in die Höhe schießenden Kosten sitzen bleibt. Es braucht eine gerechte Verteilung auf alle Glieder der Kette.“
Reinalters Schlussfolgerung ist eine ebenso logische wie beängstigende: „Wenn auf der einen Seite die Ausgaben um ein Vielfaches steigen, auf der anderen die Einnahmen im besten Fall stabil bleiben und schon zuvor die Margen bei den Bauern extrem gering waren, dann geht sich die Rechnung für viele Betriebe einfach nicht mehr aus.“ Heißt im Klartext: „Sehr viele der Südtiroler Bergbauern, vor allem jene, die ihren Hof gerade noch im Haupterwerb führen, fürchten um ihre Existenz“, so der Obmann.
Sollte die Milchwirtschaft nicht wieder rentabel und den Bergbauern das Fundament ihrer Existenz entzogen werden, seien die Folgen für Südtirol weitreichend, warnt Reinalter. Die Versorgung mit Südtiroler Milch und Milchprodukten könne nicht sichergestellt, die Qualitätsstrategie nicht fortgeführt, die gesellschaftlichen Leistungen der Berglandwirtschaft nicht garantiert werden. „Das wiederum würde sich dramatisch auf die Tourismusdestination Südtirol auswirken, man denke nur an verfallende Höfe, zuwachsende Wiesen, nicht mehr bewirtschaftete Almen oder kostenpflichtige Wanderwege und Loipen“, so Reinalter. Reinalter ruft die Konsumenten – allen voran Hotellerie und Gastronomie – daher auf, konsequent auf Südtiroler (Milch-)Produkte zu setzen. „Damit sichern sie das Fundament, auf dem sie selbst stehen, sorgen also dafür, dass auch morgen noch heimische Qualitätsprodukte zu haben sind und die Landschaft gepflegt wird“, so der Obmann. Landwirtschaft könne nur nachhaltig sein, so Reinalter, wenn die Landwirte nachhaltig davon leben könnten.
Parallel dazu sucht der Sennereiverband im engen Austausch mit LH Arno Kompatscher und dem Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler nach Lösungsmöglichkeiten auf allen Ebenen. „Die Politik weiß um die Bedeutung der Berglandwirtschaft und es sind auch die politischen Rahmenbedingungen, die dazu beigetragen haben, dass sich die Milchwirtschaft in den letzten Jahrzehnten gut entwickeln konnte“, erklärt der Obmann. Er ist deshalb zuversichtlich, dass man gemeinsam Lösungen finde. „Das werden mit Sicherheit keine kurzfristigen sein, letztendlich geht es aber einerseits darum, die derzeitige Lage zu überstehen, und andererseits um die Sicherung einer langfristigen, wirtschaftlich nachhaltigen Zukunft der Berglandwirtschaft“, so Reinalter. (r)
Stilfs 2020: Pfluagziachn. Bräuche können sich ändern, verschwinden oder neu entstehen...: Sie haben die Geschichte der Menschen immer und überall begleitet und wenn sie nicht als touristischer Zeitvertreib verkommen, dann strahlen sie eine gewisse Sakralität aus.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Wer soll das bezahlen?
In fast allen Bereichen des täglichen Lebens steigen die Preise stark an. Neben den Energiekosten werden auch die Lebensmittelprodukte immer teurer. Nun kündigen auch die heimischen Milchproduzenten an, dass die Produktionskosten massiv ansteigen, während die Preise für die Milch sinken. „Wir dürfen in der ganzen Diskussion unter keinen Umständen die Lohnabhängigen, die Rentner und die Pensionisten vergessen, denn genau diese Menschen sind die Konsumenten und denen geht bald das Geld aus. Sobald sie kein Geld mehr in der Tasche haben, werden das auch alle Wirtschaftszweige zu spüren bekommen“, warnt der Landtagsabgeordnete und SVP- Arbeitnehmervertreter Helmuth Renzler.
Vor mehr als 10 Jahren, also während und nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, hat die Politik mit entsprechenden Maßnahmen dafür gesorgt, dass Unternehmen nicht in Schwierigkeiten geraten und somit konnten viele Arbeitsplätze gerettet werden. In den letzten beiden Jahren wurde die Welt dann durch die Corona- Pandemie auf eine neue große Probe gestellt. Und jetzt steht auch noch der Krieg vor der Tür. Die heute berufstätige Generation muss sich vielen Herausforderungen stellen und die Suche nach bestmöglichen Lösungen kann nur gemeinsam erfolgen. „Es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis der ganze ‚Laden‘ kippt. Um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, müssen jetzt Maßnahmen gesetzt werden, von denen alle profitieren, nicht nur die Arbeitgeber, sondern auch die Arbeitnehmer, die Rentner und die Pensionisten“, unterstreicht Renzler.
Wer kann sich den Einkauf im Supermarkt morgen noch leisten?
Sobald das Geld in der Brieftasche ausgeht, beginnt der Mensch, sich Überlegungen zu seinem Konsumverhalten zu machen. Dann wird er vor dem Supermarktregal stehen und sich genau überlegen, was im Einkaufswagen landet. In diesem Fall landet dann das billige Importprodukt auf dem Esstisch, und nicht die teure einheimische Ware.
„So weit darf es nicht kommen, denn dann haben alle Seiten verloren. Deshalb ist es an der Zeit, die über viele Jahre verlorene Kaufkraft der Löhne und Renten endlich nachhaltig zu stärken, denn nur so kann auch weiterhin ein sozialer Frieden in unserem Lande gewährleistet werden. Es müssen so schnell wie möglich Maßnahmen gesetzt werden, und zwar bevor es zu spät ist. Denn wenn wir nicht bald gegensteuern, verschlimmert sich die Lage für alle Menschen, egal ob sie der Arbeitgeber- oder der Arbeitnehmerseite angehören“, betont Helmuth Renzler und warnt davor, nur einseitig bestimmte Bevölkerungsgruppen zu unterstützen.
Helmuth Renzler, SVP-Arbeitnehmer
Friede
Bei der Andreas- Hofer-Gedenkfeier am Abend des 19.02.2022 in Plaus hielt die Ortsobfrau der SVP Plaus, Claudia Seeber eine tiefsinnige Rede. - Sie nahm unter Anderem auch das Wort FRIEDE, welches auf dem Gefallenendenkmal sehr groß geschrieben steht, zum Anlass über den Frieden gerade auch in der heutigen Zeit nachzudenken. So wird z. B. in Europa, in der Ukraine schon wieder ein Krieg geführt! Anschließend las sie auch alle Vornamen der gefallenen- und vermissten Plauser vom 1. und 2. Weltkrieg vom Kriegerdenkmal ab, um besonders an diese damaligen jungen Männer und deren Lieben daheim mit ihrem großen Leid zu gedenken.
Frau Seeber bedankte sich bei der Abordnung der Plauser- und Rablander Schützen für ihre sehr wertvolle Präsenz bei der Gedenkfeier. Auch den Musikanten von Naturns dankte sie für die schön gespielten Weisen am Gefallenendenkmal. Zum Schluss las sie von einem danebenstehenden sehr alten Grabkreuz den hoffnungsvollen Sinnspruch: Am Ende steht nicht der Verlust, sondern ewige Vollendung des Lebens!
Danke an Alle für die würdevoll gestaltete Gedenkfeier.
Gögele Ernst, Plaus
Biogas: Förderung für Anlagen in Südtirol verlängert
Im Abgeordnetenhaus wurde die Förderung für Biogasanlagen um ein Jahr verlängert – der SEV dankt dem SVP-Abgeordneten Albrecht Plangger
Im Rahmen der Beratungen über das „Milleproroghe“-Dekret hat die Abgeordnetenkammer gestern Förderungen für kleine Biogasanlagen mit einer Leistung von weniger als 300 kW bei der Stromproduktion bis Ende 2022 verlängert. Der entsprechende Abänderungsantrag war vom SVP-Abgeordneten Albrecht Plangger formuliert worden. Der Südtiroler Energieverband begrüßt die Entscheidung – und bedankt sich bei Albrecht Plangger für dessen Engagement.
Die Nutzung von Biogas ist ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, fossile Energieträger durch erneuerbare Energie zu ersetzen. In Südtirol gibt es mehr als 30 Anlagen, die Biogas vor allem zur Erzeugung von Strom und Wärme einsetzen. Aber es gibt noch weitere Anwendungsmöglichkeiten: So können die Gärreste zu organischem Dünger weiterverarbeitet werden und somit im Rahmen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft Kunstdünger im Südtiroler Obst- und Weinanbau ersetzen. Zudem wird aus Biogas Bio-LNG gewonnen – ein CO2-neutrales Flüssiggas mit einer höheren Energiedichte als Dieselkraftstoff, das an Tankstellen abgegeben werden kann und die Lebensmittelindustrie könnte das bei der LNG-Produktion gewonnene CO2 wiederum bei der Anreicherung von Kohlensäure einsetzen.
SEV - Südtiroler Energieverbnd
Kein Kreuz
Die neue Kirche zur hl. Monika in Plaus ist sehr gut gelungen und fügt sich als Baukörper gut an die alte Kirche zum hl. Ulrich und der hl. Barbara mit ihrem romanischen Kirchturm an.
Der neue Kirchenraum wird von natürlichem Lichteinfall schön und angenehm erhellt.
Auch die vergoldete Lichtkuppel an der Decke lässt viel Helligkeit in den Sakralraum.
Das schöne farbige Lichtkreuz über dem Altarraum bringt andächtige Stimmung in den Raum.
Schade ist nur, dass im ganzen Sakralraum kein Kreuz mit dem Corpus Christi angebracht wurde. Ein schönes, großes altes Holzkreuz, mit dem gekreuzigten Jesus hängt in der neuen Sakristei, ist aber leider nicht sichtbar für die Gläubigen im neuen Sakralraum.
Dieses schöne alte Kreuz würde den modernen neuen Kirchenraum sehr bereichern und zusätzlich zu mehr und tieferer Glaubensandacht anregen. Somit würde sich Altes und Neues zu einer schönen, andächtigen Einheit verbinden und ergänzen, ohne dass die Wände dadurch überfüllt würden.
Ernst Gögele, Plaus
HAIKU
DES MONATS Januar 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:
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Bis zum Morgen
ist er wach und grübelt …
der Neujahrsmond.
Jan Hosemann, Halle an der Saale
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
Schlanders/Vinschgau - Es war keine leichte Ausgangslage, betonte hds-Bezirksobmann Dietmar Spechtenhauser. Nichtsdestotrotz kam die Summe von 6.557 Euro für das Vinschger Weihnachtslicht 2021 zusammen. Vor dem Hintergrund von Corona ein schöner Betrag, darin waren sich die Vertreter der beteiligten Verbände - hds und lvh - und der Raiffeisenkassen des Vinschgaus einig. Das Vinschger Weihnachtslicht, das vergangenes Jahr, nachdem es 2020 ausgefallen war, zum 8. Mal stattfand, ist gelebte Solidarität. „Es ist uns ein Anliegen, in dem Tal, wo wir wirtschaften, einen Teil zurückzugeben und jenen, denen es nicht so gut geht helfen zu können“, sagte Spechtenhauser bei der symbolischen Übergabe am 22. Februar in Schlanders. Und: „Schenken zu können ist ein schönes Gefühl.“ Günther Platter, lvh- Bezirksobmann Obervinschgau sprach auch im Namen des lvh- Bezirksobmannes Untervinschgau Hermann Kerschbaumer-Raffeiner: „Die Wirtschaft gibt mit dieser Aktion ein gemeinschaftliches Bild ab. Erich Ohrwalder von den Raiffeisenkassen lobte das Vinschger Weihnachtslicht: „Es ist ein tolles Projekt, das da auf den Weg gebracht worden ist.“ Mit der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau unter dem Vorsitz von Regina Marth Gardetto hat man den richtigen Partner gefunden. Jeder Euro kommt in Not geratenen Menschen hier im Vinschgau zugute. „Danke für die große Hilfe“, bedankte sich Gardetto. Man hätte vor allem 2020 viele Lebensmittelgutscheine ausgegeben, aber auch Mieten oder Therapien für Kinder bezahlt. Sechs Konferenzen sind derzeit im Vinschgau aktiv. Gardetto: „Schluderns, Prad oder Laas sind noch weiße Flecken, wo es Konferenzen bräuchte.“ Die Zusammenarbeit unter den Konferenzen ist eine ausgezeichnete, unbürokratisch und schnell kann geholfen werden. (ap)
Vinschgau/Pressemitteilung SVP-Bezirk Albrecht Plangger
LANDESTOURISMUSENTWICKLUNGSKONZEPT – Was kommt auf den Vinschgau zu ?
SVP Vinschgau, Bürgermeister/innen und Touristiker treffen sich mit Tourismus-Landesrat Schuler
Auf Einladung der Vinschger SVP und den Bürgermeistern Ende Jänner 2022 wurde Landesrat Schuler nach Schlanders eingeladen, um das Landestourismusentwicklungskonzept vorzustellen und mit den Vinschgern zu diskutieren.
SVP Bezirksobmann Plangger und Bezirkspräsident Pinggera haben in die Thematik eingeführt. Danach hat Landesrat Schuler mit viel Geduld in anderhalb Stunden an Hand einer übersichtlichen Power Point Präsentation mit Statistiken die Entwicklung von Betten und Übernachtungen im Vinschgau bzw. im Land aufgezeigt und die Leitmotive für den Südtiroler Tourismus und die geplanten Handlungsmaßnahmen für die Tourismusentwicklung im Rahmen der Erstellung der Gemeindeentwicklungskonzepte vorgestellt.
„Dass die touristische Entwicklung Grenzen brauche, hatten alle eingesehen, aber grundsätzlich fragt man sich im Vinschgau, warum die Diskussion um die Bettenobergrenze und Bettenbörse auch im Vinschgau geführt werden muss, wenn sich dort die Betten in den vergangenen 10 Jahren kaum erhöht haben und der Zuwachs an Übernachtungen nichts am „Over-Tourismus“ beigetragen hat, nachdem zudem wahrscheinlich keine Vinschger Gemeinde als „stark entwickelt“ eingestuft werden kann (2,1 Mio. Übernachtungen auf 33 Mio. insgesamt – Vinschgau 1/5 der Landesfläche)“ … so der Bezirksobmann.
Bezirkspräsident Pinggera erinnerte an den Beschluss des Gemeindenverbandes, welcher dem Landeskonzept nur zugestimmt habe, mit klaren Bedingungen für eine Einteilung der Gemeinden in 3 statt nur 2 Kategorien (stark entwickelt – entwickelt – strukturschwach), für eine weitere Entwicklung in strukturschwachen Gebieten, sowie für klein- und mittelgroße Familienbetriebe.
Diesbezüglich konnte der Landesrat zustimmen und somit wird sich in der Liste mit 3 Kategorien Martell nicht mehr in der gleichen Kategorie wie Corvara finden. Die in der Vergangenheit von der Landesregierung gemachten Zuweisungen von Betten über ein Tourismuskonzept habe nicht funktioniert. Von 27.000 Betten seien nur knapp 10 % realisiert worden. Es gebe aber im Lande ca. 37.000 Betten, die zwar in der Bettenstatistik aufscheinen, die aber nicht mehr „aktiv“ sind. Die Gemeinden sollten unbedingt im Rahmen des Gemeindenentwicklungsplanes erheben, wieviele solche Betten es in der Gemeinde gibt. Vielleicht wäre das Angebot höher als der momentane oder mehrjährige Bedarf. Diese Betten können in nicht stark entwickelten Gebieten wieder für Erweiterungen zugewiesen werden.
Laut LR hätten die Gemeinden jetzt alle Informationen und Unterlagen, um die Tourismusentwicklungs- bzw. Gemeindenentwicklungspläne zu erstellen (ein Tourismuskonzept für das ganze Tal ist in der BM-Runde angedacht). Die Finanzierung und Bezuschussung durch das Land ist aber noch ungeklärt. Es besteht dringender Handlungsbedarf !
Der LR soll alle Informationen und Unterlagen der Landesämter und EURAC an die Gemeinden weitergeben. Er soll diese Themen in die Landesregierung bringen, damit die Gemeinden starten können.
„Die sog. Bettenbörse werde von den Bürgermeistern und Touristikern nicht als zielführend angesehen. Die Vinschger Betten müssen unbedingt dem Vinschgau verbleiben und nicht in die Landes-Bettenbörse nach Bozen kommen,“ auch müssen touristische Erweiterungen - am Beispiel Martell und Langtaufers, wo sich die meisten Tourismusbetriebe außerhalb der Siedlungsgrenzen befinden – weiterhin möglich sein, auch neue Betriebe (evtl. über einen Ausnahmebeschluss der Landesregierung). Unbedingt abklären, wie bei diesem Weilern das Siedlungsgebiet definiert wird!
Es muss unbedingt festgeschrieben werden, dass die Landesregierung begründete Ausnahmen zulassen kann (bei Erweiterungen und neuen Betrieb). Zum Beispiel für Gemeinden, für die eine touristische Entwicklung erst aufgrund neuer Gegebenheiten möglich wird. Es könnte eine stark verkehrsgeplagte Gemeinde nach dem Bau einer Umfahrung sein. Eine Ausnahme soll auch für Gemeinden, in denen Aufstiegsanlagen bestehen, möglich sein, um diese besser anzulasten bzw. wirtschaftlich zu führen.
Das Treffen war notwendig und positiv. „Im Vinschgau hoffe man jetzt“ – so der Bezirkspräsident – „dass die Anregungen und Forderungen des Vinschgaus bei der normativen Umsetzung des Landeskonzeptes berücksichtig werden, Entwicklung weiter zugelassen und die notwendigen Ausnahmeregelungen geschaffen würden. Man wolle sich vielleicht in einem halben Jahr wieder treffen.
Albrecht Plangger, Dieter Pinggera
Schlanders - Ästhetik, Erholung, Lebensraum, Sauerstoffproduktion, CO2-Speicher: Die Liste der Funktionen, die Bäume für uns und andere Lebewesen übernehmen, ist lang und dies sind nur ein paar Beispiele. Die Wichtigkeit von Bäumen nimmt in Zeiten des Klimawandels auch für den urbanen Raum zu: Große Bäume spenden Schatten und kühlen die Umgebungstemperatur deutlich ab.
Diese Bedeutung der Bäume erkennt auch die Gemeinde Schlanders in ihrer Bauordnung an, wenn sie im Abschnitt „Schutz der Grünflächen und Baumschutz“ schreibt: „Im Sinne von ökologischer Nachhaltigkeit ist die Erhaltung ökologisch wertvoller Bestandsbäume (…) zu fördern.“ Anschließend findet sich der Satz „Bestandsbäume auf öffentlichen und privaten Flächen dürfen nicht in ihrem Aufbau gravierend verändert oder ihr Überleben gefährdet werden.“ Trotz dieser in der Bauordnung enthaltenen Punkte, sieht der Plan zur Umgestaltung des Kasernenareals Schlanders die Rodung fast aller Bäume auf dem Kasernenareal vor. Der Plan der Grünflächen wurde im Rahmen der Gemeinderatssitzung am 18. November vorgestellt. Müsste nicht gerade die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen und die Bäume erhalten? Oder sind die z.T. knapp 100 Jahre alten Bäume im Kasernenareal nicht ökologisch wertvoll oder zu alt, um erhaltenswert zu sein?
Der Baumexperte Valentin Lobis hat die Bäume im Kasernenareal auf Anfrage der „Initiative Drususkaserne“ begutachtet. Seine fachkundige Einschätzung besagt, dass besonders die Nadelbäume sehr wertvoll, gesund und erhaltenswert seien. Die Bäume wurden seit der Auflassung des Kasernenareals 1990 nicht gepflegt oder bewässert. Trotzdem sind sie in einem sehr guten Zustand. Lobis unterstreicht vor allem die Tatsache, dass die Bäume die letzten Jahrzehnte ohne Bewässerung in einem recht trockenen Klima sehr gut überstanden haben. Dies weise darauf hin, dass diese Bäume gut für den Klimawandel und trockene Phasen gerüstet seien.
Wie in der Gemeinderundschau Schlanders vom 02.12.2021 zu lesen war, waren im Sommer 2020 außerdem einige Südtiroler Biologinnen und Biologen im Kasernenareal, um den Status quo eines urbanen Raums zu untersuchen, der jahrzehntelang sich selbst überlassen war. Sie konnten hier einige interessante Arten erheben. Darunter z.B. den Großen Abendsegler. Dies ist eine Fledermausart, die in Südtirol recht selten vorkommt. In Siedlungsgebieten hält sie sich bloß auf, wenn viele Bäume vorkommen, wie es im Kasernenareal der Fall ist. Werden diese Bäume nun gefällt, verliert diese seltene Art, sowie andere Fledermaus- und Vogelarten, ihren Lebensraum.
Die Initiative Drususkaserne findet den Erhalt der großstämmigen Bäume wichtig. Gleichgesinnte können sich gerne melden unter: idrukas@gmail.com
Bozen/Vetzan - Paul Recla wurde kürzlich bei der Mitglieder-versammlung des Südtiroler Speckkonsortiums zum neuen Präsidenten gewählt.
In der jährlichen Mitgliederversammlung des Südtiroler Speck Konsortiums, die dieses Jahr im historischen Merkantilgebäude in Bozen abgehalten wurde, blickten die Mitglieder auf das vergangene Jahr zurück und stellten die Weichen für die Zukunft. Dabei wurde Paul Recla zum neuen Präsidenten des Speck Konsortiums gewählt. Er vertritt für die nächsten Jahre die Interessen der 28 Südtiroler Speckproduzenten, die im Südtiroler Speck Konsortium zusammengeschlossen sind.
Der Beginn des Jahres 2021 stand ganz im Zeichen der Corona – Situation, welche die Speck Produzenten das ganze Jahr über beschäftigt hat. 2021 konnte man mit einem Anteil von 43,1 %, den höchsten Anteil von Südtiroler Speck an der Gesamtproduktion aller Zeiten verzeichnen. Die Gesamtproduktion 2021 ist hingegen zum dritten Mal in Folge rückläufig. „Der Markt verlangt auch in Krisenzeiten ein Qualitätsprodukt mit strikten Qualitätsvorgaben, wie dem Südtiroler Speck g. g. A.“, betonte der Präsident des Südtiroler Speck Konsortiums Paul Recla bei der Mitgliederversammlung.
Für den neu gewählten Präsidenten, Paul Recla bleiben die Kernthemen des Südtiroler Speck Konsortiums im Fokus:“Wir sind bemüht, die Produktqualität des Südtiroler Speck g. g. A. konstant zu verbessern, die Bekanntheit der Marke „Südtiroler Speck“ durch effiziente Maßnahmen weiter zu steigern und die Marke vor Missbrauch zu schützen. Der Präsident Paul Recla wird im Verwaltungsrat von Günther Windegger als Vizepräsident sowie Florian Siebenförcher, Walter Nocker, Peter Moser und Roland Obermair unterstützt. Die Vollversammlung fand unter Einhaltung der geltenden Covid Regeln (2 G) statt.
66,3 % der Produktion wurde in Italien abgesetzt, ein Großteil davon in Südtirol selbst. Wichtigster Exportmarkt ist Deutschland (28,9 %), wo sich der Absatz auch in den letzten Jahren konstant gezeigt hat. Weitere Exportmärkte sind die USA, Frankreich, Schweiz und Österreich. Im Jahr 2021 hat vorgeschnittener Speck am besten den Bedürfnissen der modernen Konsumenten entsprochen. Durch die Corona – Pandemie hat sich dieser Trend verstärkt und auch im abgelaufenen Jahr weiter stabilisiert. Hinzu kommt, dass die Haushalte immer kleiner werden und besonders kleine Verpackungseinheiten überdurchschnittlich wachsen. 2021 wurden 41 % von Südtiroler Speck g. g. A. als Stückware verkauft, 21 % als ganze Hammen und 38 % als Fächerware, was einem Zuwachs von 3 % im Vergleich zu 2021 entspricht. Im Vergleich zu 2019 wurde ein Zuwachs von 20 % der Fächerware registriert. Besonders beliebt sind Verpackungseinheiten zu 90 g, 125 g und 150 g; die 100 -g-Packung bleibt jedoch die am meisten verkaufte Verpackungstypologie mit 28,2 Millionen verkauften Verpackungen.
Zum ersten Mal findet am 22. Mai 2022 der „Südtiroler Specktag in Naturns“ statt. Im Dorfkern von Naturns präsentieren sich Südtiroler Speck Produzenten und weitere Südtiroler Qualitätsprodukt mit Ständen., moderner Musik und kulinarische Highlights mit innovativen Gerichten von Südtiroler Speck g. g. A. erwarten die Gäste. (r)
Der Abbruch des „Felberwirt“ auf der Töll steht unmittelbar bevor und soll demnächst beginnen. Dies war dem Bericht von BM Alois Forcher bei der jüngsten Gemeinderatssitzung von Partschins zu entnehmen, schreibt die Neue Bürgerliste Partschins. Damit würde der Weg frei zur Errichtung eines Kreisverkehrs auf der Töll mit den Zufahrten nach Partschins, nach Quadrat und zum Zugbahnhof. Der lange Stau an der Ampel hätte damit ein Ende.
von Albrecht Plangger - Terminverlängerungungsgesetz Milleproroghe – gleich viermal in einer turbulenten Nachtsitzung ist die Regierung „überstimmt“ worden bzw. „ist die Regierung untergegangen“. Die Alarmglocken schrillen… Ministerpräsident Draghi musste den jeweiligen Verhandlungsführern in der sog. „cabina di regia della maggioranza“, die „gelbe Karte“ zeigen und die Rückendeckung des Staatspräsidenten einholen. Mit einem sehr wohl geplanten „Handstreich“, wurde die Bargeldgrenze von € 1.000,00 wieder auf € 2.000,00 angehoben, bei den Stahlwerken in Taranto/Apulien wurden gar € 575 Mio. gegen den Willen der Regierung umgeschichtet. Die Kommissionssitzungen waren echt chaotischer als in den Vormonaten. Auch wir SVP Parlamentarier haben keine großen Würfe gemacht. Mit der Angleichung der Konzessionsausschreibetermine für verfallene Großableitungen (Bruneck, Graun, Barbian usw.) in Südtirol 2023 an den gesamtstaatlichen Termin 2024 konnten wir uns nicht durchsetzen, trotz persönlicher Versprechungen des Ministers Cingolani. Die Lega-Abgeordneten haben aus Protest sogar die Kommissionsarbeit verlassen, weil das Thema im Trentino (und somit für die Trentiner Lega-Abgeordneten) noch wichtiger ist. Wir konnten uns beim Milleproroghe lediglich bei einem Aufschub der Revision von landwirtschaftlichen Maschinen miteinbringen und die Förderung für die kleinen Biogasanlagen unter 300 kW bis Ende 2022 festschreiben. Richtig freuen kann es aber die „Bachforelle und den Bachsaibling“. Ein für heuer in Kraft getretenes Besatzverbot in Gebirgsbächen und Seen, wurde bis Ende 2023 aufgeschoben und eine Kommission – in welcher auch Bozen und Trient dabei ist – wird bis dahin feststellen, welche Arten in Südtirol wirklich „heimisch“ sind und welche nicht. Umweltorganisationen und das Umweltministerium hatten im Schatten der Corona-Beschränkungen ein Dekret erlassen, das ab heuer den Besatz von Fischen verboten hätte, die in den betroffenen Gewässern nicht schon zu Kaiser Maximilians Zeiten heimisch gewesen sind.
In der Sitzung vom letzten Freitag, den 25. Februar 2022, hat sich der Rat der Gemeinden noch einmal mit der Reform der Gemeindeimmobiliensteuer befasst und das bereits abgegebene positive Gutachten bestätigt. Damit unterstützen die Gemeinden den von Landeshauptmann Arno Kompatscher eingebrachten Gesetzentwurf zur Erhöhung der GIS für leerstehende Wohnungen. Ziel der Maßnahme ist es, leerstehende Wohnungen wieder auf den Markt zu bringen und damit die Wohnungsnot zu lindern.
Die Kritik wonach diese Maßnahme vor allem den Mittelstand treffe, lässt der Präsident des Gemeindenverbandes Andreas Schatzer nicht gelten. Das Problem des Mittelstandes ist es nicht, leerstehende Wohnungen zu haben, sondern viel mehr, dass sich der Mittelstand aufgrund des beschränkten Marktes und der hohen Preise, nur schwer mehr eine Wohnung leisten kann.
Zudem ist festzuhalten, dass die Maßnahme nur in jenen Gemeinden greift, in denen Wohnungsnot herrscht bzw. die Wohn- und Mietpreise überdurchschnittlich hoch sind. Diese Gemeinden werden von der Landesregierung gemeinsam mit dem Rat der Gemeinden festgelegt. Die betroffenen Gemeinden entscheiden dann, im Rahmen der vom Gesetz vorgegebenen Spanne von 2,5 bis 3,5 Prozent, selbst über die maximale Besteuerung. Für vermietete Wohnungen wird die Steuer im Vergleich zu heute sogar reduziert. Nicht zuletzt sind auch eine Reihe von Ausnahmen vorgesehen, so etwa im Falle der unentgeltlichen Nutzungsleihe an einen Verwandten. Schließlich lässt das Gesetz den Gemeinden auch noch einen gewissen Spielraum bei der Definition der leerstehenden Wohnungen. „Jetzt geht es aber darum, das Gesetz auf den Weg zu bringen, um die Leerstände zu reduzieren und leistbare Wohnungen auf den Markt zu bringen. Es ist dies sicher ein guter erster Schritt, um den Mietmarkt anzukurbeln. Gleichzeitig müssen wir schauen, ob noch weitere Maßnahmen notwendig werden, um das angepeilte Ziel erfolgreich zu erreichen.“ sagt Andreas Schatzer.
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