Schneller Profit oder weitsichtiger Naturschutz?
Der Umweltschutz wurde dieses Jahr in der italienischen Verfassung verankert: „Die Republik schützt die Umwelt, die Biodiversität und die Ökosysteme, auch im Interesse künftiger Generationen“. Unter dieser Voraussetzung muss der Schutz der Tierwelt, also auch der Fische, Vorrang haben vor dem Schutz einer wuchernden Monokultur. Man könnte ergänzen: „Der Mensch lebt nicht vom Apfel allein.“ Denn so (oder so ähnlich?) steht es schon in der Bibel. Und die Geschichte mit dem Apfel hat schon Adam und Eva bekanntlich kein „nachhaltiges“ Glück gebracht.
Erich Daniel, Schlanders
Nachgedacht März 2022
Gibt es einen Indikator, der den aktuellen Grad der Dummheit zumindest in einem Teil der Bevölkerung widerspiegelt? Aber ja, zum Beispiel, wenn (wieder einmal) die Regale mit Mehl in den Geschäften leergehamstert sind. So wie in der Pandemie oder eben auch jetzt. Wobei in der Pandemie das Toilettenpapier dem Mehl nicht nur in Deutschland eindeutig den Rang streitig gemacht hat. Derzeit sind es Mehl und andere Lebensmittel, die vielerorts in den Regalen fehlen, obwohl für alle immer noch genug wäre. Nur wenn einige meinen, sie könnten sich einen Vorteil verschaffen, indem sie möglichst viel für sich hamstern, dann ist zu wenig oder nichts mehr da. Aber: Selbst dann, wenn ich mir 100 Kilo Mehl sichere, auch die sind irgendwann verbraucht (oder verfallen). Und dann? In der Tat hat uns mit dem Krieg in der Ukraine und dessen Folgen für uns ein Problem eingeholt. Ein Problem, das unterschwellig immer da war: Die unverschämte Störung unserer vermeintlichen Normalität. Während der Pandemie (die übrigens mitnichten vorbei ist!) war oft die Rückkehr zur „Normalität“ gewünscht und herbeigesehnt worden. Was jedoch ist Normalität? Nur erwachsen werden, lernen, arbeiten, heiraten, Kinder, Auto Haus und Hund? Und das Ganze bitteschön ungestört! Auf derartig Normales – mit Verlaub – pfeife ich. Und zwar gerne. Weil das Leben anders ist, ganz anders. Wenn uns Situationen wie die Pandemie oder die spürbaren Folgen des Krieges derart aus der Bahn werfen, wenn grosse Firmen einen Produktionsstopp verfügen, weil die Teile nicht mehr zu bekommen sind, wenn die Teuerung der Energiekosten innert kurzer Zeit existenzbedrohend ist, dann sollten wir fragen bevor wir klagen: Was haben wir in den letzten Jahrzehnten bloss unterlassen, damit es so weit kommen konnte? Produktionen ins ferne Ausland verlagern, damit es billiger wird. Die billige Lösung haben wir jetzt: wer billig kauft, zahlt zweimal! Russland und die Ukraine sind die mit grössten Exporteure von Getreide in der Welt. Getreide, das dieses Jahr weitgehend fehlen könnte. Das Vinschgau galt einst als Kornkammer. Aber dafür haben wir ja Obst – bis zum Abwinken und wohl bald bis Reschen. Die Gifte erwähne ich gar nicht erst. Wie wäre es wohl, wenn das Vinschgau wieder zur Kornkammer würde? Dann könnten wir die Mehlregale selber füllen. So würde aus Dummheit nur noch Klugheit. Logisch, oder?
Don Mario Pinggera
Radwege asphaltieren. Warum?
Als ich kürzlich in einer Südtiroler Tageszeitung und auf „Südtirol News“ gelesen habe, dass der Radweg zwischen Laas und Göflan auch asphaltiert werden soll, sind mir einige Gedanken durch den Kopf gefahren. Weil dieser Teil des „Vintschger Radweges“ auch von Wanderern, Familien mit Kinderwagen und dergleichen genutzt wird, ist eine Asphaltierung, das heißt Versiegelung, in diesem Bereich keine gute Idee. Auf Asphalt gehen ist auf Dauer sehr schlecht für den „Gehapparat“. Das Argument, es werde damit die Sicherheit (von wem?) erhöht, ist schlichtweg Quatsch. Gute Fahrer können auch auf Schotterwegen gut fahren. Weniger gute werden dazu verleitet, ihre Fähigkeiten falsch einzuschätzen. Man kann das regelmäßig im oberen Vintschgau beobachten, wo schon einige asphaltierte Streckenabschnitte vorhanden sind und es oft dadurch zu Unfällen kommt.
Ich habe in meiner früheren Tätigkeit als Busfahrer auch mit Radtouristen gesprochen und dabei viel über unsere Radwege erfahren. Sehr oft wurde das Teilstück zwischen Laas und Göflan lobend erwähnt, weil es (noch) in einem natürlichen Zustand ist und deshalb meist auch nicht so gefährlich gefahren wird. Das Zusammenspiel zwischen Radfahrern, Wanderern und anderen Nutzern lässt sich mit gegenseitiger Rücksicht, sollte diese von allen gepflegt werden, auch bewältigen.
Dass ein geschotterter Weg mehr Pflege braucht, ist mir bewusst, aber das sollte es uns wert sein. Ein dunkler Teerstreifen in dieser sensiblen Gegend ist strikt abzulehnen. Wer diesen Weg, so wie ich schon mehrmals, in irgendeiner Weise genutzt hat, der kann einen solchen Eingriff in intakte Natur nie gutheißen.
Ich rufe alle „Verantwortlichen“ auf Landes-, Bezirks- und Gemeindeebene auf, dieses Vorhaben nicht zu realisieren und keinen einzigen Cent von unserem (Steuer)Geld in so eine sinnlose Versiegelung zu investieren.
Norbert Kofler, Kortsch/Prad am Stj
Es isch Zeit.
Ein so ein schönes Landl, ein Garten Eden sondergleichen. Nur wenn die ( schei..)Politk nicht wäre. Die Landesregierung ist auf einem TIEF PUNKT angekommen. Tiefer gehts foscht nimmer. Die Abhör- Affäre hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Sogar die ENGEFLEISCHTEN
S V P treuen Kartl-Abnehmer motzen richtig munter gegen PARTEI und die Landesregierung auf. Wir wissen mittlerweile in der Land-Haus-Politik gehts schon seit vielen Jahren nur um Macht und GELD. Diese Landesregierung ist nicht mehr tragbar, nicht mehr glaubwürdig, sie ist am Ende. Was wird in den nächsten Tagen noch alles zum Vorschein kommen? S V P ihr seids keine Sammelpartei nur ein wilder, machtbesessener, geld-geiler- gieriger Haufen. Die Mitgieder draußen aufm Land sollen die MITGLIED-SCHAFT sofort kündigen. Wenn der Landeshauptmann nur a bisserl FINGER SCHPITZ hat, dann muss er diese Landesregierung auflösen, um zu einen NEUANFANG zu starten. Die Personen, die sich bei ALLEN SANDALEN bereichert oder sich Gesetzes widrig verhalten haben, sollen die ganze Härte des Gesetzes zu spüren bekommen.
Es kann nicht sein, dass der brave Bürger und Steuerzahler denen die LÖHNE, die in EUROPA zu den höchsten gehören, weiter zahlen. Ich kann nur sagen: Macht euch ALLE vom Acker, wenn ihr nur ein wenig WÜRDE und VERSTAND hobs !!
Herbert Marseiler, Zürich-,Prad.
Schlanders/Südtirol - 22 Lehrgangsabsolventen haben kürzlich ihre Zertifizierungsprüfung an der Landesberufsschule Schlanders absolviert. Sie können sich nun mit der Beruflichen Qualifikation „Fenstermonteur“ bezeichnen.
Qualitätsfenster schöpfen ihre Funktionalität nur voll aus, wenn sie fachgerecht montiert sind. Aus diesem Grund haben Fensterproduzenten, Unternehmerverband, Landesberufsschulen und die Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung innerhalb der Landesdirektion deutschsprachige Berufsbildung im Jahr 2018 ein Qualifizierungspaket geschnürt, um Fenstermonteure technisch auf den letzten Stand zu bringen. Das Ergebnis ist eine Berufliche Qualifikation, die nach Besuch eines Lehrgangs mit anschließender Zertifizierungsprüfung erworben werden kann. 22 Kandidaten haben diese an der Arbeitspraxis orientierte Prüfung in der vergangenen Woche gemeistert und erhalten nun ihr Zertifikat.
Die Direktorin der Landesberufsschule Schlanders, Virginia Tanzer, freut sich über den Erfolg der Kandidaten und zeigt sich überzeugt von der Qualität des Lehrgangs: „Unser Ziel ist es, den Lehrgangsteilnehmenden jene Kompetenzen zu vermitteln, die sie im Alltag brauchen, um selbständig und professionell arbeiten zu können: von der Vorbereitung der Baustelle über die fachgerechte Durchführung der Montage, Instandhaltung oder Wiedereinsetzung verschiedener Fenster oder Türen bis hin zur Qualitätskontrolle.“
Das Konzept des Lehrgangs scheint zu funktionieren: Seit der Genehmigung der Beruflichen Qualifikation mit Beschluss der Landesregierung im Jahr 2018 wurden bereits mehrere Grund- und Aufbaulehrgänge durchgeführt, 60 Fenstermonteure haben nach bestandener Prüfung ihr Zertifikat erhalten. Der nächste Lehrgang startet voraussichtlich im Frühjahr 2023.
Südtirol/Online Petition - Auf die schwierige Situation der Südtiroler Milch-, Mast- und Zuchtbetriebe wird mit einer Online-Petition aufmerksam gemacht.
von Heinrich Zoderer
Mit einem aufrüttelnden Apell hat die Möltner Tierärztin Marianna Frena eine Online Petition gestartet, um auf die schwierige Situation der Südtiroler Milch-, Mast- und Zuchtbetriebe hinzuweisen. „Wie soll ein Bauer seine Tätigkeit finanzieren, wenn 1 kg Kraftfutter bereits mehr kostet als für 1 Liter Milch ausbezahlt wird! Wer nicht vollkommen blind ist, muss doch sehen, dass die Milchwirtschaf am Abgrund steht! Da so viele Arbeitsplätze von den Bauern abhängen, stellt sich die Frage, ob uns das nicht alle verpflichtet, unseren Bauern in dieser außerordentlich schwierigen Zeit unter die Arme zu greifen?“, so schreibt die Tierärztin in ihrem Apell. „Ich sehe den Fleiß meiner Kunden für ihre Tiere und deren Wohlergehen. Aber ich sehe auch immer mehr Leid und Verzweiflung.“ Frena, die seit 12 Jahren als Tierärztin arbeitet, zählt auf, dass die Bauern nicht nur viele Stunden das ganze Jahr arbeiten, sondern auch für die Gebäude und Maschinen viel Geld ausgeben müssen. Der Bauer muss außerdem Vorschriften zur Hygiene, Fütterung und Tierhaltung einhalten, um gesunde, nährstoffreiche und hygienisch einwandfreie Milch zu produzieren. Das alles kostet Zeit, aber auch viel Geld. Zusätzlich steigen die Preise und es kommen immer wieder neue Auflagen dazu, wie aktuell jene nach dem Tierwohl, was gut und richtig ist, aber auch wiederum Geld kostet. „Wir alle profitieren, bzw. leben von der Arbeit unserer Bauern!!“, heißt es in der Petition. Deshalb richtet Frena den Appell an die Verantwortlichen in der Politik, um schnell nach Lösungen zu suchen! Sie macht auch konkrete Vorschläge: Soforthilfe, um die Futtermittelpreise etwas abzufedern und Erhöhung des Milchpreises, so wie es in Österreich und Deutschland gemacht wurde. Außerdem sollten Mensen und die gesamte Sanität dazu verpflichtet werden, nur hochwertige einheimische Bauernprodukte zu verwenden. Auf den Speisekarten sollte über einen QR-Code die Herkunft der Ware festgestellt werden. Da die Bauern wichtige Dienste bei der Pflege der Landschaft leisten, sollten sie auch über die Kurtaxe 1 - 1,5 Euro erhalten. Über 7.000 Personen haben die Petition bereits unterschrieben.
von Albrecht Plangger - Ein absoluter Höhepunkt in meinem Parlamentarierdasein war die kürzliche Video-Direktschaltung des ukrainischen Ministerpräsidenten Zelensky in der „Aula“ der Abgeordnetenkammer. Es war für mich ein sehr emotionales Erlebnis.
Der ukrainische Präsident hat den „Nerv“ des Parlamentariers getroffen, mit Vergleichen zwischen Maripol und Genua, dem ersten in Italien geborenen ukrainischen Flüchtlingskind, mit der italienischen Gastfreundschaft. Er hat uns das Kriegsgeschehen und die Situation in den umzingelten ukrainischen Städten so nahe gebracht, dass man fast den Kriegslärm hätte hören können. In der Kommissionsarbeit geht es um das Notdekret „caro bollette“. Ganz konkret geht es um mehr Geld zur Abfederung der finanziellen Belastung der Familien und Betriebe durch die horrenden Energiepreis-erhöhungen, es geht um zusätzliches Schuldenmachen, um die Berücksichtigung von ausgeschlossenen Kategorien, die auch ums Überleben kämpfen müssen oder um Maßnahmen, die erneuerbaren Energien und deren Produktion zu fördern. Eine davon wäre die Senkung der Mehrwertsteuer auf „Pellets“ von 22% auf 10% (wie im nahen Ausland), um diesen erneuerbaren Brennstoff direkt vor unserer Haustür günstiger zu machen. Für Südtirol von größtem Interesse ist auch das Dekret zur Konkurrenz „concorrenza“, mit welchem die verfallenen Wasserableitungen zur Energieproduktion nicht mehr weiterverlängert sondern 2024 ausgeschrieben werden sollen. Damit hat bei uns niemand eine Freude. Zum Glück hat sich Frankreich erst vor rund einem Monat über alle Wettbewerbsbestimmungen der EU hinweggesetzt und ihre Wasserkraft zur „strategischen“ Infrastruktur des Staates erklärt und einfach verlängert. Für uns Südtiroler aber vielleicht ist es auch die Chance diesbezüglich neue Wege zu beschreiten. Detail am Rande: vielleicht gelingt es uns Abgeordneten, den seit Jahren aufliegenden Gesetzesentwurf zur Wiedereinführung des kirchlichen Festtages von „Josefi“ am 19. März (Erstunterzeichnerin Kollegin Gebhard) durch alle Kommissionen durch bis in die „Aula“ zur Endabstimmung zu bringen. Dieses Ziel wird seit der Abschaffung des Feiertages über mehrere Legislaturen immer von der SVP verfolgt. Soweit wie derzeit waren wir beim „iter parlamentare“ aber noch nie.
Ab sofort können Frauen einen kostenlosen Rechtsinformationsdienst des Landes in Anspruch nehmen. Eine Vormerkung ist telefonisch oder per Mail erforderlich.
Sich vertraulich und kostenlos zu familien- und frauenspezifischen Rechtsfragen beraten lassen: Diese Möglichkeit bietet der Rechtsinformationsdienst des Landes, den der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen und das Frauenbüro des Landes organisieren.
Die Sprechstunden müssen vorgemerkt werden. Sie finden jeden Dienstagnachmittag im Frauenbüro in Bozen, sowie alle zwei Monate am Dienstagnachmittag in Meran, Brixen, Bruneck und Neumarkt statt. Derzeit ist sowohl ein persönliches Gespräch mit einer der beauftragten Anwältinnen oder auch eine telefonische Beratung möglich.
Anmeldungen und Fragen nimmt das Frauenbüro des Landes (Dantestraße 11, Bozen) telefonisch unter 0471 416971 oder per Mail (frauenbuero@provinz.bz.it) entgegen.
red
Die Landesregierung hat am Dienstag (29. März) eine Ausweitung der kostenlosen Impfung gegen HPV und Herpes-Zoster beschlossen.
Das Humane Papilloma Virus kann bei Frauen und bei Männern verschiedene Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs, Scheiden- und Schamlippenkrebs, Tumore am Anus, Penis und Mundrachen auslösen. Derzeit können sich Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren kostenlos gegen HPV impfen lassen. Mit dem Beschluss der Landesregierung wird die Möglichkeit der kostenlosen Impfung um folgende Personenkategorien erweitert: Männer und Frauen bis 23 Jahre, Frauen im Rahmen des ersten PAP-Tests, immunsupprimierte Patienten bis 26, sowie Frauen, die aufgrund von HPV-Läsionen behandelt werden.
Wie Herbert Heidegger, Primar der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus Meran erklärt, "werden HP-Viren durch sexuelle Kontakteübertragen und können bei Frauen unter anderem Auslöser für Gebärmutterhalskrebs sein". Gebärmutterhalskrebs ist nach dem Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen zwischen 15 und 44 Jahren. "Die Impfungist die wirksamste Vorbeugemaßnahme gegen diese Krebsarten und wird vor Beginn der sexuellen Aktivität, für Frauen als auch für Männer, empfohlen", sagt Heidegger.
Neuer Impfstoff gegen Gürtelrose
Seit kurzem ist ein neuer Totimpfstoff gegen das Herpes Zoster Virus verfügbar, der den bestehenden ergänzt. Der neue Impfstoff wird rekombinant hergestellt und kann daher an weitere Personengruppen verabreicht werden. Das Herpes Zoster Virus (gemeinhin als Gürtelrose bekannt) kann bei Risikopatienten schwere Erkrankungen mit Krankenhausaufenthalten und auch Todesfälle verursachen. Bisher können sich allgemein Personen über 64 Jahren und Risikopatienten ab 50 mit bestimmten Erkrankungen (wie Diabetes mellitus, Herzkreislauferkrankungen, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung, immunsuppressiver Therapie) kostenlos impfen lassen.
Mit dem Beschluss der Landesregierung können sich nun weitere Risikogruppen mit dem neuen Impfstoff gegen das Herpes Zoster Virus impfen lassen. Dazu gehören Personen ab 18 Jahren mit Immundefizit oder jene, die eine immunsuppressive Therapie machen; Personen mit chronischer Niereninsuffizienzin Dialyse sowie Personen mit Rückfällen oder besonders schweren Formen an Herpes Zoster.
so
Der Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza (PNRR) ist das strategische Dokument, das die italienische Regierung erstellt hat, um Mittel aus dem EU-Programm der nächsten Generation (NGEU) zu erhalten. Auch Südtirols Gemeinden können bei verschiedenen Ausschreibungen mitmachen. Im Rahmen eines Treffens haben sich die Spitzen des Südtiroler Gemeindenverbandes und des Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister (lvh) dazu im Detail ausgetauscht. Die Vertreter waren sich einig: Bei der Auftragsvergabe gilt es alle Spielräume zu nutzen, damit lokale Handwerksbetriebe zum Zug kommen.
Den Gemeinden kommt im Rahmen des PNRR eine wichtige Rolle zu, denn auch sie nehmen an verschiedenen Projektausschreibungen teil und können die eingereichten Projektideen bei positiver Bewertung vor Ort umsetzen. „Unser Ziel ist es alle Spielräume zu nutzen, dass über die Auftragsvergabe lokale Handwerksbetriebe zum Zug kommen. Eine Möglichkeit bietet dabei die Vergabe über Gewerke“, unterstreicht lvh-Präsident Martin Haller, der gleichzeitig auch die sehr gute Zusammenarbeit zwischen dem Handwerk und der Gemeindeverwaltung betont.
Andreas Schatzer, Präsident vom Südtiroler Gemeindenverband ist überzeugt, dass die lokale Vergabe zweierlei Vorteile bringt. Neben der Stärkung des lokalen Wirtschaftskreislaufs ist es auch der Qualitätsgedanke, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. „Der Handwerker vor Ort ist nicht nur beim Bau selbst, sondern auch danach, wenn es um die Instandhaltung geht, ein verlässlicher Ansprechpartner für jede Gemeindeverwaltung“, so Schatzer.
Um die Möglichkeiten des PNRR bestmöglich zu nutzen ist auch der Südtiroler Gemeindenverband Teil der Task Force auf Landesebene, die aktuelle und relevante Ausschreibungen in Hinblick auf den PNRR im Auge behält und eine wichtige Schnittstelle darstellt. Der lvh hat für interessierte lvh-Mitglieder eine Anlaufstelle eingerichtet. Diese können sich für weitere Informationen im Verband an die Abteilung Innovation und Neue Märkte telefonisch unter 0471 323225 wenden.
Am 31. März endete in Italien der Corona-Notstand. Doch immer noch werden ganze Bevölkerungsgruppen diskriminiert und ausgeschlossen. Landeshauptmann Kompatscher hat einmal mehr die italienischen Regelungen für Süd-Tirol übernommen. Nachdem nun auch die Schweiz neben vielen anderen Ländern sämtliche Corona-Maßnahmen aufhebt, fordert die Süd-Tiroler Freiheit: „Auch in Süd-Tirol müssen endlich alle Corona-Diskriminierungen aufgehoben werden. Es gibt keine Rechtfertigung mehr für diskriminierende Maßnahmen.“
Die Lage in den Krankenhäusern ist seit längerer Zeit stabil, die Immunisierungsrate ist sehr hoch und auch die Infektionen verlaufen meist mild. Die Süd-Tiroler Freiheit hat daher bereits im Februar einen Antrag im Landtag zur Abstimmung gebracht, welcher die Aufhebung sinnloser Corona-Maßnahmen, die Abschaffung des Grünen Passes und die Rücknahme sämtlicher Suspendierungen vorsah. Dieser Antrag, welcher von einer erfolgreichen Online-Petition mit knapp 7.000 Unterschriften begleitet wurde, wurde von der SVP abgelehnt.
Die Süd-Tiroler Freiheit hat sich seit Anbeginn der Corona-Krise gegen eine Politik ausgesprochen, die Menschen diskriminiert und vom öffentlichen Leben ausschließt. Mit zahlreichen Anträgen und Anfragen im Landtag haben die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz-Tammerle und Sven Knoll, versucht, der Landesregierung einen alternativen Weg ohne Beschneidung der Grund- und Freiheitsrechte aufzuzeigen. „Die Landesregierung war jedoch so gut wie nie kompromissbereit und zog ihren harten Kurs, der viele Menschen in den Ruin trieb und noch immer treibt, knallhart durch“, kritisieren Myriam Atz-Tammerle und Sven Knoll.
Dennoch ist es der Süd-Tiroler Freiheit gelungen, in dieser schweren Zeit vielen Menschen zu helfen. So konnte man beispielsweise vielen Bürgern bei rechtlichen Rekursen gegen Corona-Strafen beistehen, durch Intervention bei den Behörden Familientreffen trotz geschlossener Grenzen ermöglichen, Angehörigen von Senioren den Besuch in den Heimen ermöglichen (insbesondere bei Sterbenden) und vieles mehr.
Die Süd-Tiroler Freiheit wird sich weiterhin für die Grund- und Freiheitsrechte der Bürger einsetzen. „Es gilt nun, sämtliche Corona-Schikanen aufzuheben und dafür zu sorgen, dass es nie wieder zu derartigen undemokratischen und unmenschlichen Maßnahmen kommt“, schreiben Atz-Tammerle und Knoll.
L.-Abg. Myriam Atz-Tammerle, L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit
Die italienische Energieaufsicht ARERA hat die Preise für Strom trotz der Ukraine-Krise um zehn Prozent gesenkt. Das ist der erste Preisrückgang für den „Rohstoff elektrische Energie“ seit 18 Monaten. „Das ist sicherlich zu begrüßen. Mit einer lokalen Energieaufsicht könnte man sogar noch stärker auf die Preise einwirken“, sagt dazu der Generaldirektor des Südtiroler Energieverbands SEV Rudi Rienzner.
In Zusammenarbeit mit der Handelskammer Bozen hat der SEV ein Rechtsgutachten zur Stromautonomie in Auftrag gegeben und am 24. März im 2. Gesetzgebungsausschuss des Landtags vorgestellt. Demnach übernimmt der Staat bei der Regulierung des Energiesektors derzeit Zuständigkeiten, die eigentlich dem Land Südtirol zustehen. Daher ist das Land verpflichtet, eine eigene Regulierungsbehörde in Südtirol aufbauen und eine autonome Marktregelung schließt Handlungsspielräume in der Preis- und Vertragsgestaltung mit ein.
Dabei könnte man sich bei der Festlegung der lokalen Preise auf den in Südtirol produzierten Strommix stützen. Denn in Italien nimmt Südtirol eine Sonderstellung ein und ist nicht auf teures fossiles Importgas angewiesen. Die Zahlen: 2020 wurden in Südtirol 7.960 GWh (Gigawattstunden) Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt – und 92 Prozent davon lieferte die Wasserkraft. Südtirol selbst verbrauchte 2020 aber nur 2.992 GWh (38 Prozent). Der lokale Stromüberschuss betrug daher 4.968 GWh oder 62 Prozent der Gesamtproduktion.
Das Rechtsgutachten wurde inzwischen an die Landesregierung und an die Wirtschaftsverbände weitergeleitet. Rudi Rienzner:„Eine Antwort der Landespolitik haben wir bisher nicht erhalten“.
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