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Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Josef, 19. März 2022

In den nächsten Tagen erscheint die Ausgabe Nr. 38 von „infogipeto“, dem Mitteilungsblatt zum Monitoring der Bartgeier in Europa. Es aktualisiert den Kenntnisstand zu den Bartgeiern aus Naturbruten im Freiland, Gehegezuchten in Zoos und Aufzuchtstationen und Freilassungsaktionen zum Dezember 2021. Dr. Enrico Bassi, der Ornithologe aus Bergamo, ist für das Bartgeier- und Steinadler-Monitoring im Nationalpark Stilfserjoch verantwortlich. Er ist federführend an der Herausgabe dieses wissenschaftlichen Mitteilungsblattes beteiligt und hat mir die Angaben für diesen heutigen Beitrag zur Verfügung gestellt.

Der Bartgeier ist ein reiner Aasfresser
Der Bartgeier (Gypaetus barbatus) war, historisch betrachtet, eine von vier Geierarten im Alpenbogen. Mit ihm kamen in den Alpen der Gänsegeier, der Mönchsgeier und der Schmutzgeier vor. Der volkstümliche Name „Lämmergeier“ hat dem Bartgeier den Kragen gekostet: Als vermeintlicher Lämmerdieb wurde er gnadenlos von uns Menschen verfolgt bis zur völligen Ausrottung in den Alpen in den 1930er-Jahren.
Dabei ist der Bartgeier ein reiner Aasfresser und das letzte Glied der Nahrungskette. Wenn von 1564B4 SW 2019 Roberto Melottieinem Tier nur mehr das nackte Skelett übriggeblieben ist, schlägt die Stunde des Bartgeiers: Mit seiner aggressiven Magensäure, die im pH-Wert der Salzsäure entspricht, kann der Bartgeier die Kalksubstanz von Knochen auflösen und das eiweiß- und fettreiche Knochenmark aus Röhrenknochen gewinnen. Diese konkurrenzlose Nahrungsnische hat sich diese Vogelart im Laufe ihrer Evolution als alleinstellende Besonderheit erschlossen.

Die Wiederansiedlung
Im Jahr 1986 hat ein wissenschaftlich abgestütztes Projekt zur Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen begonnen. Die Gründertiere stammten aus Zoos und Aufzuchtstationen. Am Projekt sind über 30 Zoos und Zuchtstationen zwischen Leningrad und Lissabon beteiligt. Nach elf Jahren geduldigen Wartens hat sich 1997 in den französischen Seealpen die erste Naturbrut ereignet, im Jahr darauf brütete erstmals das Paar „Bormio“ im Brauliotal jenseits des Stilfserjoches.
Im Zeitraum zwischen 1978 und 2021 sind an den beteiligten Zuchtstationen Stationen insgesamt 611 junge Bartgeier aus Gehegezuchten geschlüpft, 367 wurden für das Wiederansiedlungsprojekt als nicht ganz flügge Junge zur Auswilderung in künstlichen Horstnischen zur Verfügung gestellt.
Der Nationalpark Stilfserjoch ist Projektpartner und hat zwischen den Jahren 2000 und 2008 im Marteller Schludertal insgesamt 11 Junggeier freigelassen.

Das Bartgeierjahr 2021
Das Bartgeierjahr 2021 war ein erfolgreiches: Vom internationalen Bartgeier-Monitoring IBM werden derzeit im Alpenbogen 72 besetzte Territorien mit ebenso vielen Brutpaaren monitoriert. Von diesen 72 Bartgeier-Paaren sind im Jahr 2021 61 zur Brut geschritten. 44 Paare konnten ihren Jungvogel erfolgreich aufziehen und zum Ausfliegen bringen. 17 Bruten sind misslungen. In fünf Territorien des Alpenbogens gab es 2021 erstmals einen Bruterfolg und zwar von den Paaren Ötztal, Nordosttessin, Sondrio, Bourg-Saint-Maurice 2, Sardieres (Frankreich).

Die Situation im Nationalpark Stilfserjoch
Im Nationalpark Stilfserjoch sind inzwischen sechs Brutpaare von Bartgeiern ansässig und in den umliegenden Tälern weitere vier. In Südtirol sind derzeit vier Brutpaare von Bartgeiern erfasst. Alle vier Paare horsten bisher im Vinschgau und zwar im Trafoital, im Martelltal, in Planeil und im Pfossental. Im Brutjahr 2021 waren alle vier Vinschgauer Paare erfolgreich, das Planeiler Paar nach sieben erfolglosen Versuchen 2021 das erste Mal, das Marteller Paar seit 2015 in 7 Versuchen zum 7. Mal! Beim Marteller Paar war der Bruterfolg also 100% über einen Zeitraum von 7 Jahren.
2020 hat sich im Trentino mit dem Paar Rabbi/Pejo das erste trentiner Bartgeierpaar in einem Territorium niedergelassen, es hat aber noch nicht gebrütet.
Insgesamt erzielt das Wiederansiedlungsprojekt des Bartgeiers in den Alpen gute Erfolge. Seit Jahren ist die Zahl der aus Naturbruten geschlüpften Jungvögel schon deutlich höher als die Zahl der aus Zoos freigelassenen Zuchtvögel. Aber es gibt immer auch Verluste. Im Jahr 2021 konnten 12 Bartgeier, welche Satelliten-telemetriert waren, tot geborgen werden (4 in Spanien, 4 in Frankreich, 2 in der Schweiz, je 1 in Italien und in den Niederlanden). Von 9 Vögeln konnte die Todesursache geklärt werden. Aus den Todfunden zeigt sich, dass besonders junge und immature Bartgeier gefährdet sind. 2021 ist erstmals ein Bartgeier am Windrad von Wieringerwerf in Holland zu Tode gekommen; ein weiterer Bartgeier ist an der Pflegestation in Aosta verendet, nachdem er vorher Verbrennungen an einer Stromleitung erlitten hatte. Und drei Bartgeier in Spanien, von denen man zuerst angenommen hatte, sie seien vergiftet worden, sind zeit- und ortsgleich von einem Blitz getötet worden.
Die Bartgeierpopulation in den Alpen wird derzeit auf ca. 380-400 Tiere geschätzt.

Blei ist nicht nur des Hasen Tod
Es ist schon seit Längerem bekannt: Fleisch-, Aas- und Knochenfresser nehmen über die Nahrungskette das Schwermetall Blei aus Wildtieren auf, die mit bleihaltiger Munition geschossen wurden und als Jagstrecke verloren gegangen sind. Bei Gründelenten, die im Schlick nach Nahrung schlabbern oder bei Flamingos, die mit ihrem Seihschnabel Kleinkrebse aus dem seichten Wasser filtern, sind Bleivergiftungen aus Schrottkügelchen im Schlamm ebenfalls schon länger beschrieben. Die Eingeweide von jagdlich erlegten Huftieren, welche als Aufbruch im Gelände verbleiben, können ebenfalls Bleisplitter enthalten, welche aasfressende Vögel (sog. Nekrophagen) aufnehmen und in ihren Organen und Knochen anhäufen. Man spricht von Bioakkumulation und von akuter Vergiftung, wenn das Schwermetall in Niere oder Leber angehäuft wird, und von chronischer Vergiftung, wenn Blei in die Knochenbälkchen eingelagert wird. Blei ist ein Nervengift und führt je nach Dosis zu Lähmungen und Flugunfähigkeit bis hin zum Tod.
Der bereits eingangs erwähnte Enrico Bassi, hat sich in den letzten Jahren des Themas Saturnismus (Bleivergiftung) besonders angenommen und ist Experte. Im europaweiten Austausch hat er dafür gesorgt, dass im Zeitraum zwischen 2005 und 2019 aus 252 Totfunden von Greifvögeln und Geiern 595 Gewebeproben auf Blei untersucht wurden. Die untersuchten Proben sind den vier Arten Bartgeier (29 Proben), Gänsegeier (112), Mönchsgeier (19) und Steinadler (92) zuzuordnen. Untersucht wurden jeweils die Organe Leber, Niere und Gehirn sowie die langen und kurzen Knochen.

Die Ergebnisse
Von 223 Knochenanalysen wiesen 96 (entspricht 42 %) einen Bleigehalt über dem physiologischen Normwert auf, davon 47 (20,6 %) in einer subtoxischen Konzentration und 49 (21,5 %) mit Werten einer chronischen Vergiftung. Die Untersuchung der Organe ergab bei 38 von 170 Proben (=22,4 %) Bleiwerte über der physiologischen Norm, davon 12 (7,1 %) in subakuter Vergiftungskonzentration und 26 (16,3 %) mit Konzentrationen einer akuten Vergiftung.
Zusammenfassend: Insgesamt wiesen 111 Vögel der 252 untersuchten (=44 %) in einer Gewebeprobe Bleikonzentrationen über dem Normwert auf und 66 (26,2 %) Blei in hoher Konzentration von einer klinischen Vergiftung.
Folgen der nicht tödlich verlaufenden Vergiftung sind z.B. die spätere Geschlechtsreife der Vögel und der niedrigere Fortpflanzungserfolg. Unter den Arten am stärksten von den Vergiftungen betroffen ist der Steinadler (33 von 52 untersuchten Individuen = 63,4 %), gefolgt vom Gänsegeier (29 von 62 gleich 48,3 %).
Wer als Jäger bleifreie Munition verwendet, leistet einen Beitrag zum Greifvogel- und Geierschutz.

Alpenweite Bestände
Noch eine quantifizierende Einordnung zu den Beständen der vier Arten: Der Steinadler-Bestand im gesamten Alpenbogen wird im Zeitraum 2009 – 2016 auf 1.428 – 1.503 Brutpaare geschätzt, jener der Gänsegeier im Zeitraum 2005 – 2021 auf 730 – 1.500 Paare. Der Bestand der Mönchsgeier in den Alpen betrug 2020 48 Paare. Vom Bartgeier kannte man 2020 57 Brutpaare in den Alpen.

Dienstag, 22 März 2022 08:30

Wassernotstand: Verordnung unterzeichnet

Heute Abend (21. März) hat Landeshauptmann Arno Kompatscher eine Verordnung zum Wassernotstand im Einzugsgebiet der oberen Etsch bis Kastelbell unterzeichnet.

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und Instandhaltungsarbeiten am Kraftwerk Glurns, dessen Wasser aktuell nicht für die Frostberegnung zur Verfügung gestellt werden kann, hat Landeshauptmann Arno Kompatscher am heutigen Montag (21. März) eine Notverordnung unterzeichnet. "Mit dieser Notstandsregelung reagieren wir auf den sich abzeichnenden Wassermangel im Oberen Vinschgau", erklärt Landeshauptmann Kompatscher. "Einerseits bleibt seit Wochen der Niederschlag aus, andererseits könnte bereits ab Ende März die Forstberegnung für die Apfelanbauflächen notwendig werden."

Betroffen sind circa 800 Hektar landwirtschaftliche Anbauflächen im Bereich Kastelbell-Laas, die von Wasserentnahmen aus der Etsch zu Frostschutzzwecken abhängig sind. Aufgrund der vorläufigen Außerbetriebnahme der Kraftwerke Glurns und Laas kann die zwischen Bonifizierungskonsortium Vinschgau und Alperia vereinbarte Wasserlieferung für die Frostschutzberegnung nicht wie üblich sichergestellt werden. Mit der Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks Glurns ist erst in der Woche vom 4. bis 10. April zu rechnen.

Die heute unterzeichnete Verordnung sieht vor, dass im Falle prognostizierten Frosts im Einzugsgebiet dieser Flächen mit entsprechender Vorlaufzeit eine zusätzliche Wassermenge von bis zu 6 Kubikmeter pro Sekunde aus dem Haidersee in die Etsch abgelassen werden darf. Der Wasserpegel im Haidersee ist bei Frostgefahr über eine längere Einspeisung von 3 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus dem Reschenstausee zu gewährleisten. Da es sich beim Ablass von 6 Kubikmetern Wasser in die obere Etsch um einen Eingriff in ein sensibles Ökosystem handelt, muss die Einspeisung von Wasser mit gradueller Steigerung der Wassermengen erfolgen, ebenso die Reduktion der eingespeisten Wassermengen. Auf dem betroffenen Flussabschnitt erfolgt ein Monitoring des Ökosystems und des Fischbestandes.

Der Wassernotstand zur Sicherstellung der Wassermengen für die Frostberegnung aus der Etsch gilt ab sofort bis zur Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks Glurns.

mpi

Dienstag, 22 März 2022 15:06

Wirtschaftsstandort Latsch

Die Latscher Wirtschaft ist stark. Nimmt man allein die Zahl der Betriebe her, so ist Latsch – und das ist beeindruckend - der drittstärkste Wirtschaftsort im Vinschgau. 670 Betriebe aller Couleur sind in Latsch Zuhause.

 

von Angelika Ploner

Latsch ist ein vitaler Wirtschaftsraum. Das belegen allein schon die Zahlen. 670 Latscher Betriebe sind bei der Handelskammer Bozen registriert und sorgen für wirtschaftliches latsch2Wohlergehen. Zum Vergleich: 708 Betriebe hat etwa der Hauptort Schlanders, die Gemeinde Naturns hat 690 registrierte Betriebe. Natürlich ist der Wirtschaftsstandort Latsch eng mit der Landwirtschaft verknüpft. Die Branchenbreite ist nichtsdestotrotz da und zeigt sich vor allem in der Industriezone Latsch, eine der attraktivsten und vielfältigsten im Vinschgau. Vor knapp 50 Jahren wurden die Weichen für die Industriezone Latsch gestellt.

Industriezone Latsch.
1973 beschloss die Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Sepp Rinner eine Handwerker- und Industriezone auszuweisen. Im Dorfkern war es zu eng geworden, vor diesem Hintergrund wurden fünf Hektar ausgewiesen. Dass damals kein Quadratmeter Grund enteignet werden musste, ist eine bemerkenswerte Leistung. Die Gemeindeverwalter verhandelten geschickt (s. Seiten 38 und 39). Zwei Betriebe waren bereits in der heutigen Industriezone angesiedelt: Die Pedross AG, damals Euroform Sockelleistenherstellung und die Firma Sepp&Franz Rinner OHG. Die Zone 1, wie die Industriezone Latsch in ihren Anfängen getauft wurde, platzte schon bald aus allen Nähten. In drei Phasen erlangte sie dann im Laufe der Jahre ihre heutige Größe. Allein die MIVOR nimmt 9 Hektar davon ein.


Interview mit Sepp Rinner
Der „Vater der Latscher Industriezone“

Im kommenden Jahr werden es genau 50 Jahre, seit der Latscher Gemeinderat unter Bürgermeister Sepp Rinner die Industriezone in den Ziesgelwiesen ausgewiesen hat. Der Vinschgerwind hat mit dem „Vater der Latscher Industriezone“ gesprochen. Rinner wurde heuer im März - ganz nebenbei bemerkt - 85 Jahre alt.

 

Vinschgerwind: 1973 wurde die Latscher Industriezone vom Latscher Gemeinderat ausgewiesen. Im kommenden Jahr werden das 50 Jahre. Sie waren der damalige Bürgermeister und werden oft als der „Vater der Latscher Industriezone“ bezeichnet.
s36 1646Sepp Rinner: 1973 haben wir in der Gemeinde beschlossen eine Zone von ca. 5 Hektar auszuweisen. Der Pedross Karl war schon seit 1959/1960 draußen in den sogenannten Ziesgelwiesen, ich und mein Bruder hatten unseren Betrieb seit 1964 dort. Wir haben in der Gemeinde gesagt, wir müssen schauen die Betriebe vom Ortskern hinauszubekommen, auch weil der Tourismus immer stärker wurde. Man muss sagen, wir haben auch Glück gehabt. Da draußen in den Ziesgelwiesen, hat man am ehesten mit den Grundbesitzern verhandeln können, weil diese Zone nach den damaligen Einschätzungen nicht die beste war. Gleichzeitig war aber für uns der Standort Richtung Plima sicher der Richtige.

Vinschgerwind: Sie mussten mit zehn Bauern verhandeln.
Sepp Rinner: Ja, es war damals so, dass man bei Zonen in Gemeinde- oder Landesinteresse 50 Prozent von den Kauf- und Erschließungskosten vom Land bekommen hat und noch einmal 10 Prozent, wenn alles einvernehmlich über die Bühne geht. Dazu hat es ein Schätzgutachten gebraucht. Und das Einvernehmen war der springende Punkt, denn zwei Grundbesitzer haben von anderen Gemeinden gewusst, wo die Bauern mehr bekommen haben. Wir wollten unbedingt eine einvernehmliche Lösung. Dann hab ich die interessierten Unternehmer zusammengerufen und gefragt, ob sie bereit wären, die Mehrkosten zu übernehmen, denn alle haben ja hart gewartet. Man muss sich vorstellen wir hatten damals eine Inflationsrate von ca. 15 - 16 Prozent. Die Unternehmen wollten bauen und wir mussten schnell handeln. Das haben wir auch gemacht. Sobald die Unternehmer sich bereit erklärt haben, die Mehrkosten zu zahlen, ging alles schnell und unbürokratisch. Hätten wir nicht diesen Weg gewählt, hätten wir ja von vorne anfangen müssen und sicher zwei Jahre verloren.
Vinschgerwind: In Schlanders hat man neidisch nach Latsch geschaut, weil dort so schnell gearbeitet wurde.
Sepp Rinner: Wir haben praktisch zwei Jahre zwischen Grundsatzbeschluss der Zonenausweisung und der Übergabe gebraucht. In Schlanders hat man fünf Jahre früher begonnen und fünf Jahre nach uns abgeschlossen. Mit den Erschließungsarbeiten wurde im Frühjahr 1974 begonnen. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 19. August 1974 konnte die Grundzuweisung erfolgen. 1975 wurden die Kaufverträge abgewickelt.

Vinschgerwind: Es hat Mut und Verhandlungsgeschick gebraucht.
Sepp Rinner: Ich erzähle Ihnen da eine Geschichte dazu. In Schlanders fand eine Versammlung mit Alfons Benedikter, damals Landeshauptmann-Stellvertreter bezüglich Industriezone Vetzan statt. Und da hat der Benedikter schwere Kritik von den Bauern einstecken müssen. Wörtlich hat es geheißen: In Schlanders redet man seit fünf Jahren und kommt nicht weiter, in Latsch hat man in zwei Jahren alles durchgeführt und die Bauern haben dazu noch einen Betrag „schwarz“ bekommen. So ist es wörtlich in der Versammlung gesagt worden. Keine zwei Tage später ist der Anruf vom Alfons Benedikter zu dieser Sache gekommen und ich bin in Bozen vorgeladen worden. Horchen Sie, hat er gesagt, in Latsch hätten die Bauern die Entschädigung und noch „Schwarzgeld“ bekommen. Dann hab ich gesagt: Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, die Unternehmer haben hart gewartet, dass sie anfangen können. Dieses Zusatzgeld ist von den Unternehmern auf ein privates Konto eingegangen und bis auf den letzten Cent auf die Quadratmeter aufgeteilt worden und bei den Grundeigentümern gelandet. Dann hat der Benedikter zu mir gesagt: Sie verstehen schon, dass das nicht gesetzeskonform ist und Sie abgesetzt werden können. Dann hab ich gesagt: Herr Benedikter, dann machen Sie bitte bei der nächsten Sitzung der Landesregierung den Beschluss, der Bürgermeister Rinner muss abgesetzt werden. Das ist mir recht. Ich muss ohnehin wieder zurück zu meinen Betrieben und kann nicht ewig für andere arbeiten. Schließlich habe ich damals über die Firma Sepp&Franz Rinner OHG und der Firma Kofel über 30 Leute beschäftigt
ohne die Gemeinde zwecks Grunderwerb oder Finanzierung in Anspruch zu nehmen.
Der Benedikter hat sich mit mir nicht ausgekannt und schließlich eingelenkt: Ja, ja, dann muss ich halt schauen, wie ich das mit Schlanders mache, hat er gemeint. Also rückblickend muss ich sagen: Das war schon auch ein Risiko, das wir da eingegangen sind, aber es ist alles gut gegangen.

Vinschgerwind: Latsch war damals die erste Gemeinde, die ihre Genossenschaften in die Industrie- und Handelszone ausgesiedelt hat.
Sepp Rinner: Die Genossenschaften konnten damals überall bauen, in der A-Zone, B-Zone oder in landwirtschaftlichem Grün. Wir haben 1975 die Industriezone erweitert und wollten die Mivo und die Ortler dorthin übersiedeln. Wegen der urbanistischen Fragen bin ich wieder beim Benedikter gelandet, der ja Assessor für Urbanistik war und habe ihm unsere Idee erklärt, nachdem es damals nicht üblich war, die Obstgenossenschaften in die Gewerbezonen zu platzieren. Das ist eine gute Idee, Bürgermeister Rinner, hat er zu mir gesagt. Sie müssen nur dafür sorgen, dass die bestehenden Betriebsgelände der damaligen zwei Genossenschaften nicht zu Spekulationsobjekten zugeteilt werden, nachdem diese bereits öffentliche Finanzierungen erhalten haben und durch die Neuinvestitionen
erneut Finanzierungshilfen in Anspruch nehmen werden. Die Ablöse mit den Grundbesitzern und Erschließungen der Erweiterungen haben die Genossenschaften schließlich selbst getätigt, während die Gemeindeverwaltung für die urbanistischen Voraussetzungen zuständig war.

Vinschgerwind: Sie haben für Ihren Vorschlag zur Aussiedlung viel Kritik bekommen.
Sepp Rinner: Ich konnte eine Zeit lang in kein Gasthaus gehen, weil ich nur auf den Deckel bekommen habe. Als dann die beiden Obmänner, der Karl Weiss und der Josef Holzner dieses Vorhaben unterstützt haben, dann ist das Ganze gut über die Bühne gegangen. Heute sind ja alle froh darüber. Ich muss sagen, wir - der damalige Gemeindesekretär Josef Raffeiner und der Vizebürgermeister Hans Gufler – haben sehr gut zusammen gearbeitet. Aber das war schon eine harte Zeit mit viel Streit – auch unter den Mitgliedern innerhalb der Genossenschaften. Das war schon eine Zerreißprobe.

Vinschgerwind: Wieviel hat die Industriezone Latsch damals gekostet?
Sepp Rinner: 1973 wurden Akontozahlungen geleistet, 1975 wurden dann die Kaufverträge gemacht. 402 Millionen Lire hat alles gekostet, Grund und Erschließung. 196 Millionen Lire Beitrag haben wir von der Landesregierung bekommen, das heißt die Unternehmer haben damals 206 Millionen Lire gezahlt.


Interview: Angelika Ploner

 

Die Entwicklung der Industriezone Latsch in den 70er und 80er Jahren
ein kurzer Überblick.

s39 img746Der Sockelleistenhersteller Pedross, der hat damals noch Euroform Sockelleistenherstellung hieß und das Unternehmen Sepp und Franz Rinner OHG waren schon in den 60er Jahren in der Industriezone Latsch beheimatet. Holzland Fuchs entschloss sich 1977 zur Aussiedlung, weil der Platz zu klein war für ein großes Sägewerk. Das Bauunternehmen Latsch wurde 1973 gegründet und ist 1977 in die Industriezone übersiedelt. Einen enormen Vorteil brachte die Ansiedelung auch für den Zimmerei- und Holzbaubetrieb A.Pedross, der heutigen Firma Holzbau Pedross, die 1975 von engen und kleinen Werkstätten in großzügige und moderne Werksanlagen in die Industriezone wechseln konnte. Auch die Stahlbau d. K.Pedross OHG, die heutige Firma Stahlbau Pedross, errichtete 1975 in der Industriezone einen neuen modernen Betrieb und bezog diesen ein Jahr später. Ebenfalls 1975 begann die Firma Gebr. H.S. Pohl OHG, die heutige Pohl Zimmerei mit der Errichtung eines Werkstattgebäudes in der Industriezone. Bis darin war man drei Generationen lang in der Fraktion Tarsch tätig. Auch für die Tartarotti OHG war der Bau einer 1.500 Quadratmeter großen Lagerhalle in der Indstriezone ein Quantensprung in der Betriebsentwicklung. Im Oktober 1975 nahm auch die Hermann Schweitzer & Co. KG an ihrem heutigen Sitz in der Latscher Industriezone Produktion und Vertrieb auf. Im selben Jahr erwarb auch die Fuchs Romed – Autotransporte und Baggerarbeiten – einen Baugrund in der Industriezone und errichtete dort eine Lagerhalle, genauso wie Viland Landmaschinen. Drei Jahre später, 1978, kaufte auch die frisch gegründete Firma Karosseriebau Toni des Anton Ennemoser & Co. OHG einen Baugrund in der Industriezone und später – Ende der 80er Jahre - kamen die Fiberplast OHG des Andreas Nagl und die Spenglerei Ennemoser Otto hinzu.


Latsch ist international.
latsch3Der größte private Arbeitgeber in Latsch ist der Leistenhersteller Karl Pedross AG. „Wir beschäftigen derzeit 155 Mitarbeiter“, heißt es bei Pedross. 1956 wurde der Betrieb am heutigen Standort von Karl Pedross gegründet. Mit 4 Mitarbeitern hat er damals die Tätigkeit aufgenommen, heute gehen die Produkte der Pedross AG in die ganze Welt hinaus. Der Latscher Sockelleisten-Hersteller gehört zu den international anerkannten Protagonisten in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Fußbodenzubehör, Furnierkanten und Ummantelungsware. Ein Vorzeigebetrieb, den in Latsch zu haben, stolz macht. Zu den weiteren größeren privaten Unternehmen zählt auch die Rizzi Group. „Aktuell haben wir 30 Mitarbeiter im Büro und 40 Mitarbeitern in der Produktion“, sagt Simone Rizzi auf Nachfrage dem Vinschgerwind. Beim Möbelmitnahmemarkt Avanti, der ebenfalls zu den größeren Arbeitgebern der Gemeinde zählt, arbeiten genau 63 Mitarbeiter, die sich auf die Filialen in Latsch und in Bozen aufteilen. Angefangen hat beim erfolgreichen Möbel-Mitnahmemarkt alles mit Schnaps. Damit verdiente Josef Fuchs sein erstes Geld, als er 1906 die „Landesproducten-Brennerei“ gegründet hat. 1994 wurde Avanti in Latsch eröffnet, wenige Jahre später – 1999 – auf 2.400 Quadratmeter ein weiterer großer Avanti-Markt in Bozen. Einer der traditionsreichsten Betriebe in Latsch ist die WMH. „Wir beschäftigen 27 Mitarbeiter“, erklärt Patricia Herion-Ropte, die Geschäftsführerin. Der Industriebetrieb bedient den hochspezialisierten Nischenmarkt, nämlich die Verzahnungstechnik. Im nächsten Jahr feiert die WMH 60 Jahre.

Latsch ist vielfältig.
Der überwiegende Teil der Betriebe in Latsch sind aber Klein- und Mittelbetriebe, sie bilden das Rückgrat der Latscher Wirtschaft, sind produktiv und qualifiziert. 100 Betriebe sind im Bereich Handwerk und Dienstleistungen zu finden, 85 Prozent davon beschäftigen zwischen 1 und 5 Mitarbeiter, 15 Prozent hingegen zwischen 6 und 30 Beschäftigten. Demnach ist Latsch nicht nur für die Landwirtschaft ein fruchtbarer Boden, sondern auch für verschiedene Unternehmen, vor allem Traditionsbetriebe oder Familienbetriebe.


lvh-Obmannn Latsch Andreas Nagl

latsch naglZum Wirtschaftsstandort Latsch aus ist folgendes zu sagen: Wir haben eigentlich eine komfortable Situation, fast alle Handwerker haben genügend Arbeit.
Einzelne kleine Transport- und kleine Busunternehmen stecken aber in der Krise und speziell die kleinen Busunternehmen leiden unter Corona und dem Ausschreibungssystem des Landes.
Kleine Lebensmittelhersteller kämpfen gegen die Großen und haben Einbußen, weil sich leider viel über den Preis abspielt.
Ein großes Thema ist der neue Entwicklungsplan für Raum und Landschaft für die Gemeinde Latsch. Da bin ich der Meinung, das dieses Konzept hauptsächlich Familien und die Bürger betrifft.
Andreas Nagl


 

 

Vieles sind innovative und leistungsstarke Betriebe. Zusammen bilden diese ein beeindruckendes Arbeitsplatzangebot mit knapp 2.000 Arbeitsplätzen. Um genau zu sein hatten im vergangenen Jahr 1.796 Personen ihren Arbeitsplatz in Latsch. Von den 2.272 Arbeitnehmern in Latsch pendeln 1.373 aus, 899 arbeiten in Latsch.
Die Unternehmen in Latsch bilden einen bunten Mix mit verschiedenen Bauunternehmen, Elektrobetrieben, Einrichtungsstudios, es gibt Maler, Spengler, Schlosser, Betriebe, die einen Nischenmarkt bedienen oder eine Vielzahl an Dienstleistern wie technische Büros. Apropos technische Büros: Auffallend in Latsch ist die geballte Fachkompetenz was den technischen Bereich anbelangt. Konkret: Es gibt im Vinschgau wohl kein Dorf mit einer vergleichbar hohen Anzahl an Technikern, Ingenieuren und Architekten.

latsch4Die MIVOR
Die MIVOR ist unter den sieben Genossenschaften die mengen- und mitgliederstärkste Genossenschaft im Vinschgau. Seit 17 Jahren gibt es die MIVOR in ihrer heutigen Form, hervorgegangen aus der Fusion von Ortler und MIVO. Die MIVOR ist zweifelsohne eine wichtige Säule der Latscher Wirtschaft. Die insgesamt 337 Mitglieder bewirtschaften eine Fläche von 1.068 Hektar und produzieren eine Menge von 76.857 Tonnen Äpfel. Das Ernteverzeichnis in der MIVOR geht aber über den Apfel hinaus. 13 Tonnen Kirschen und 14 Tonnen Biogemüse wurden 2021 geerntet. Beeindruckendes Zahlenmaterial. Nicht weniger beeindruckend ist die Anzahl der Mitarbeiter. In der MIVOR sind 161 Mitarbeiter, die 148 Vollzeit-Äquivalenten entsprechen, beschäftigt. Auch dieVIP - das Herz der Genossenschaften - ist in Latsch beheimatet. 1990 wurde die VIP aus der Taufe gehoben. Im Verkauf, in der Verwaltung, im Marketing, in der Qualitätssicherung, im Controlling und im EDV-Bereich arbeiten hier - in der VIP - „derzeit insgesamt 47 Mitarbeiter“, heißt es auf Nachfrage vom Vinschgerwind.

Die Milchviehwirtschaft. Abseits von den Äpfeln wird vor allem am Latscher Sonnenberg latsch 5Milchviehhaltung betrieben. 12 Mitglieder zählt die Bergmilch Südtirol in der Gemeinde Latsch. Zusammen haben diese 2020 insgesamt 598.026 kg Milch angeliefert, das entspricht durchschnittlich 51.259 kg pro Mitglied. Was die Bergbauern hier leisten, ist einzigartig. Die ebenen Flächen im Tal mit überschaubarer Arbeitsleistung und zufriedenstellenden Auszahlungspreisen stehen im starken Kontrast zu steilen Wiesen am Berg mit unzähligen Stunden harter Arbeit. Der Ertrag kann niemals mit dem mithalten, was im Tal generiert wird. Während im Tal die Auszahlungspreise vorherrschendes Thema sind, zählt am Berg das Überleben.


Stellungnahme Martin Metz, Geschäftsführer der MIVOR
Die MIVOR gehört zu den größten und renommiertesten Obstgenossenschaften Südtirols und ist mit 161 Mitarbeitern gleichzeitig auch einer der größten Arbeitgeber in der Gemeinde Latsch. Wir bieten krisensichere Arbeitsplätze. Zusammen mit der VIP ist die MIVOR verantwortlich für das Ein- und Auskommen von 337 Familien im Großraum Latsch. Der Obstanbau hat hier eine
lange Tradition und ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Gemeinde.
Von einer positiven Entwicklung profitieren alle vor- und nachgelagerten Bereiche.
Martin Metz, Geschäftsführer


latsch6Der öffentliche Sektor. Die Autonome Provinz Bozen ist bei den Arbeitgebern unter den ersten in Latsch, das ist unter anderem auf den großen Schulsprengel zurückzuführen. Der Schulsprengel Latsch umfasst die Grundschulen Latsch, Morter, Goldrain, Tarsch, Kastelbell, Tschars und die Mittelschule Latsch. Direktor Stefan Ganterer: „Wir haben 88 Lehrpersonen und 12 Mitarbeiterinnen für Integration für SchülerInnen mit besonderen Bedürfnissen. Im Sekretariat arbeiten 7 Personen, dazu kommen 15 Schulwarte und ich als Direktor.“ Macht in Summe 123 Beschäftigte im Schulsprengel Latsch. Eine Zahl, die sich auf die effektive Anzahl an Personen bezieht und nicht Vollzeiteinheiten darstellt.
Das Bildungsangebot in der Gemeinde Latsch umfasst neben dem Schulsprengel auch das Bildungshaus Schloss Goldrain, Vinschgaus einziges Bildungshaus. Und noch etwas zeichnet das Bildungsangebot der Gemeinde Latsch aus: Die Kindertagesstätte, kurz KITA. In Latsch wurde vor 17 Jahren die erste Kindertagesstätte eröffnet, heute gibt es KITAS in vielen Gemeinden Vinschgaus. Geführt werden diese von der Sozialgenossenschaft der Tagesmütter.
Ein wichtiger Arbeitgeber - um im öffentlichen Sektor zu bleiben - ist auch das Seniorenwohnheim Annenberg Latsch. Fast 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vorwiegend natürlich Frauen, sind dort in den verschiedenen Arbeitsbereichen beschäftigt. (siehe oben)
Bemerkenswert: Zwei 100 Jährige Heimbewohnerinnen sind im Annenbergheim untergebracht.


Stellungnahme Iris Cagalli und Alexander Janser, Annenbergheim Latsch
latsch cagalli janser„Wir haben fast 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weil Pflege und Betreuung ein Frauenberuf ist, beschäftigen wir natürlich anteilig viele Frauen: Derzeit sind hier 58 Frauen beschäftigt und 8 Männer. Aus diesem Grund ist uns auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein großes Anliegen. Alle Altersgruppen von 23 bis über 60 Jahre sind im Seniorenwohnheim Annenberg vertreten. Zu finden sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Verwaltung, Küche, Reinigung&Wäscherei, Pflege&Betreuung und im Bereich der Tagesbetreuung. Wesentlich ist ein eigenes Einarbeitungsprogramm für Berufs- und Wiedereinsteigerinnen als eine der Maßnahmen im Annenbergheim, die dem europaweit schwierigen Arbeitsmarkt im Bereich Pflege und Betreuung entgegenwirken soll. Wir ermöglichen derzeit für 2 Personen eine berufsbegleitende Ausbildung zur PflegehelferIn und habe seit Jahren eine gut funktionierende Arbeitsgruppe, die die PraktikantInnen begleitet. Außerdem haben wir für BerufseinsteigerInnen unter 30 Jahren und für WiedereinsteigerInnen ein eigenes Programm entwickelt. Wir fördern aber auch die Arbeitsintegration in Form von Projekten in Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten und erfüllen auch die Vorgaben der Pflichtanstellungen. Neben der hohen fachlichen Qualifikation und lebenslangem Lernen ist „Das Alter zu ehren“ eine wesentliche Aufgabe der stationären Seniorenbetreuung. Wir hoffen sehr, dass die Diskussionen um Covid-Maßnahmen abnehmen und die pflegebedürftigen SeniorInnen und ihre Bedürfnisse wieder wahrgenommen werden und MitarbeiterInnen im Pflegebereich gewonnen werden können. Im Annenbergheim gab es von März 2020 bis März 2022 keine Corona-Herde und wir waren von Juni 2020 (als die Besuche gesetzlich wieder möglich waren) in der Lage trotz gesetzlicher Auflagen mit Ausnahme von wenigen Tagen Besuche zu ermöglichen und das Leitbild des Hauses „Selbstbestimmt Leben im Alter“ aufrecht zu erhalten, Weiterbildung zu ermöglichen und das Qualitätsmanagement der Südtiroler Seniorenwohnheime weiter zu bearbeiten. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir das Siegel in den zwei vergangenen Ausgaben mit besonderen Nennungen erhalten haben und hoffen, dass auch die dritte Rezertifizierung positiv verläuft. Die größte Herausforderung steht nun mit den Lockerungen an! Wir möchten das Annenbergheim trotz der lauernden Gefahr wieder zu einem offenen Haus in Sicherheit machen und auch das Tagespflegeheim wieder eröffnen, das 2021 mit einer Tagesbetreuung für bis zu 3 Notfälle ersetzt wurde. Die Kurzzeitpflege wurde auch in den beiden vergangenen Jahren so weit als möglich gewährleistet, für 2022 ist diese bereits ausgebucht.“ Die Teuerungen im Energiesektor bereiten derzeit das größte Kopfzerbrechen und im komplexen Ausschreibungssystem der öffentlichen Dienste versucht das Annenbergheim immer lokale Anbieter einzuladen: Es bezieht beispielsweise auch Biogemüse von einer Vinschger Sozialgenossenschaft. Derzeit leben 37 Frauen, davon zwei mit 100 Jahren, und 18 Männer im Annenbergheim und alle im Haus freuen sich über das entgegengebrachte Vertrauen!

Direktorin Iris Cagalli und Präsident Alexander Janser


Tourismus.
latsch7Der Tourismus in Latsch und Martell hat – wie in allen Tourismusdestinationen – unter Corona gelitten. Nach dem Einbruch von 2020 hat sich der Tourismus im vergangenen Jahr erholt, kann aber noch nicht an die Zahlen vor der Pandemie anknüpfen.
Touristisch kann man in Latsch und Martell natürlich aus dem Vollen schöpfen: Landschaftlich einzigartig mit einer unvergleichlichen Bergwelt und zwei Aufstiegsanlagen - davon träumen andere Gemeinden im Vinschgau, besonders Nachbargemeinden. „Das Feriengebiet Latsch-Martelltal besticht durch seine Einzigartigkeit. Latsch überzeugt durch zahlreiche Kulturstätten, wunderbare Wanderwege, flowige Biketrails und unvergessliche Veranstaltungen“, so definiert der Tourismusverein Latsch-Martell das Feriengebiet. Zu einem großen Angebot an Kulturschätzen gesellt sich ein nicht weniger großes an Genusswelten. Die Erdbeere und die Kräuter - regionale Produkte überhaupt - haben in kaum einem anderen Tourismusgebiet einen so hohen Stellenwert wie hier. Beispiel Erdbeerfest. Die Regionalität ist in Latsch-Martell nicht frommer Wunsch, sondern wird gelebt. Die Produtke aus dem Nationalpark Stilfserjoch sind kostbare und gefragte. Auch das ist beeindruckend - nicht nur die Anzahl der Betriebe insgesamt, die Latsch zweifelsohne zu einem starken Wirtschaftsraum machen.


Stellungnahme Roman Schwienbacher , Präsident und David Stocker, Geschäftsführer des TV Latsch - Martell
Die letzten beiden Geschäftsjahre waren geprägt von der COVID-19 Pandemie. Die damit zusammenhängenden Verordnungen und Maßnahmen hatten weltweit, das gesellschaftliche Leben und vor allem die wirtschaftliche Tätigkeit stark eingeschränkt. Die Krise stellte die ganze Welt vor beispiellose Herausforderungen. Auch und vor allem aber die Tourismusbranche erlebte eine schwierige und vor allem eine Zeit der „Planlosigkeit und Unwissenheit“.
Wonach sehnten sich die Menschen in ganz Europa nach den Lockdowns? Richtig – nach Urlaub und Erholung, sowie Gastfreundschaft und Genuss. Dies alles hat das Feriengebiet Latsch-Martelltal, der Vinschgau und Südtirol zu bieten. Mit gezielten Werbekampagnen, wie #alleswaswirlieben oder #Lichtblicke, haben Tourismusvereine mit der IDM Südtirol eine positive und hoffnungsvolle Kommunikation ausgearbeitet und eine klare und starke Botschaft zu den Gästen gesendet. Die Sommersaison 2021 ist dann allen Vorzeichen zum Trotz sehr zufriedenstellend verlaufen.

Roman Schwienbacher, Präsident David Stocker, Geschäftsführer

Latsch ist einen Besuch wert.
latsch8Auch der Einzelhandel im Ortszentrum bildet einen attraktiven Mix. Hier, im Ortszentrum sitzt das Herz des Handels. Das Modeangebot zeichnet sich durch besondere Vielseitigkeit aus, hinzu kommen Geschäfte, die Tabak- und Geschenkartikel oder Schmuck anbieten und sich mit Begegnungsorten wie verschiedenen latsch9Bars abwechseln. Zusammen sorgen sie für ein frisches und lebendiges Angebot, das entdeckt werden will.

Stellungnahme der HGV-Ortsobfrau Andrea Kofler
latsch koflerBesonders der Tourismus und alle, die in diesem Sektor beschäftigt sind, haben durch die Pandemie eine sehr schwierige Zeit erlebt. Trotzdem, oder gerade deshalb haben in der Gemeinde Latsch mutige junge Menschen stillstehende Betriebe wieder eröffnet. Alle unsere Betriebe tragen dazu bei, dass unsere Orte mit Leben gefüllt werden und bieten Einheimischen und Gästen eine Möglichkeit, sich zu treffen und auszutauschen. Durch die vielen unterschiedlichen Betriebe gibt es auch eine Menge interessanter Arbeitsplätze vor Ort in vielen verschiedenen Bereichen.
Stellungnahme der hds-Ortsobfrau Marion DeBon
latsch debonWir haben im Handel das Sortiment zum größten Teil abgedeckt und sind gut aufgestellt. Hervorzuheben ist, dass wir keine coronabedingte Schließung verzeichnen mussten. Besonders in unserer Branche hat sich mit Corona der Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit verstärkt. Der Handel hier in Latsch bietet wichtige Arbeitsplätze vor Ort. Arbeits- und Ausbildungsplätze vor der Haustüre werden in Zukunft mehr geschätzt und gefragt sein. Da ist sicher noch nicht ausgeschöpftes Potential.

Quellen: Amt für Arbeitsmarktbeobachtung, WIFO - Handelskammer Bozen, lvh, verschiedene Betriebe in Latsch, Gemeinde Latsch, Seniorenwohnheim Annaberg, Tourismusverein Latsch-Martell, hds, hgv, Schulsprengel Latsch.
 
Pohl+partner
Ein Techniker an der Seite des Kunden
POHL+PARTNER vereint Expertise und Erfahrung
Fachliche Expertise, Vielseitigkeit und Erfahrung zeichnen das Vinschger Ingenieurbüro POHL+PARTNER aus. Gegründet wurde es 1977 von Bauingenieur Siegfried Pohl und bis heute zählt das Unternehmen mit Hauptsitz in Latsch und einer Außenstelle in Bozen zu den verlässlich Leistungsstarken
in der Branche.

„Wir sehen uns als Problemlöser, Experten und Vertrauenstechniker des Bauherrn. Wir sehen uns aber auch als treibende Kraft und Entscheidungsunterstützer, indem wir Bauvorhaben für unsere Kunden planen, vorantreiben und zu einem erfolgreichen Abschluss bringen,“ erklärt Bauingenieur Michael Hofer. Seit 2015 übernehmen Architektin Heike Pohl, Verwaltungsleiterin Valeria Pohl und er gemeinsam die Führung des Ingenieurbüros von Siegfried Pohl. Gemeinsam mit einem professionellen Team von Mitarbeitern verfügen sie über langjährige Erfahrung und Knowhow. Durch Planungsqualität, Kompetenz und termingerechte Projektabwicklung hat sich POHL+PARTNER weit über Latsch hinaus einen Namen gemacht.

Heute zeichnet sich das Unternehmen durch ein vielfältiges Leistungsspektrum aus. Von Lösungen für die Obstwirtschaft bei Lagerung und Verarbeitung, für Bonifizierungskonsortien bei Bewässerung und Speicherbecken, über öffentliche Bauten wie Schulen, Kindergärten, Feuerwehrhallen oder Krankenhäuser bis hin zum Bau von Infrastrukturen oder Privatobjekten – immer sieht sich POHL+PARTNER als lösungsorientierter, zuverlässiger und kompetenter Entscheidungs- und Verantwortungsträger im Interesse des Kunden. „Wir legen großen Wert darauf, ein greifbarer Ansprechpartner zu sein. Wir sind zur Stelle, wenn es brennt, ob nun ein Hang rutscht, eine Leitung unterbrochen ist oder eine Mauer kippt“, erklärt Hofer abschließend.
 
Gerstl Einrichtungsstudio
DAS Einrichtungsstudio

latsch gerstlSeit 63 Jahren steht das Einrichtungsstudio Gerstl in Latsch für schönes Wohnen, exklusive und pfiffige Ideen, für Neues und Kreatives. Im Familienbetrieb, in dem nun bereits die 3. Generation am Start steht, zählen die persönlichen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden. Diese fließen in die persönliche Beratung mit ein. Die Ausstellungsflächen halten viele Ideen und Neuheiten direkt in der Herrengasse bereit. Die aktuelle Neuheit - ist der sogenannte Quooker. Dahinter steckt ein einfaches Prinzip. Einfach den Hahn aufdrehen und warmes, kaltes, 100°C kochendes oder gekühltes sprudelndes und stilles Wasser erhalten. Direkt aus dem Wasserhahn. Mit dem Quooker-System.

Weitere Infos zum Quooker oder anderen Neuheiten erhalten Sie direkt im Einrichtungsstudio Gerstl in Latsch. Ein Besuch lohnt sich!

 

Rathauscafe

Neuer Treffpunkt in Latsch

Modern, hell und einladend: Das vor wenigen Wochen neu eröffnete Cafe am Rathaus in Latsch latsch rathauscafeerfreut sich nicht nur wegen des einladenden Ambientes großen Zuspruchs. Der lokale Kaffee von Caroma und die große Auswahl an Torten sind ein Genuss, dazu gesellen sich Snacks für den kleinen Hunger. Martin und Marion, die neuen Pächter des Rathauscafes haben ein rundes Angebot für ihre Gäste zusammengestellt und alle Voraussetzungen für einen beliebten Treffpunkt im Dorfkern geschaffen. Freuen dürfen sich die Gäste ab April auf verschiedene leckere Eisspezialitäten, die bereits jetzt einen Vorgeschmack auf das Frühjahr und den Sommer bieten.
Freitags bleibt das Cafe Rathaus ab April bis 22 Uhr geöffnet. Da werden auch Cocktails serviert, die ganz gemütlich im Innenraum oder auf der großzügigen, einladenden Terrasse genossen werden dürfen.
Die Öffnungszeiten:
Montag – Donnerstag 7 – 19 Uhr | Freitag 7 – 22 Uhr
Samstag Ruhetag | Sonntag 9 – 19 Uhr

 

50 Jahre Garage Rinner

latsch rinner garageDie Erfolgsgeschichte der Garage Rinner begann im Jahr 1970, als Josef Rinner und seine Frau Elfriede eine Tankstelle eröffneten. Der Grundstein für die heutige Kfz-Werkstatt wurde bereits ein Jahr später, 1971, gelegt. Josef erweiterte die Tankstelle um eine Werkstatt mit autorisiertem Opel Service und angegliedertem Fahrzeughandel. Durch Fleiß, Verlässlichkeit und ausgezeichneter Arbeit wuchs der Betrieb stetig, soweit, dass Anfang der 80er Jahre das Team bereits aus mehreren Gesellen und Lehrlingen bestand. Ende der 80er Jahre übernahm die Garage Rinner die offizielle Markenvertretung für Subaru. Die Tankstelle wurde verpachtet.
2006 stand die nächste Generation mit Sohn Hansjörg Rinner in den Startlöchern, übernahm den Betrieb und erweiterte die Werkstatt. 2014 setzte Hansjörg zu einem weiteren Quantensprung an: Die alte Werkstatt wurde zu einem autorisiertem Prüfzentrum für Hauptuntersuchungen umgebaut. Vier Jahre später schloss er einen Servicevertrag mit Bosch ab, seitdem ist die Garage Rinner - direkt an der Hauptstraße - autorisierte Bosch-Car-Service-Werkstatt. Fleiß, Verlässlichkeit und ausgezeichnete Arbeit sind nach wie vor die Grundpfeiler im täglichen Tun. Das Team bei Garage Rinner besteht aus 2 Kfz-Meistern, 3 Gesellen und einem Lehrling in der Werkstatt, Hansjörg und Vivian Rinner in der Verwaltung, der Seniorchefin Elfriede und Seniorchef Josef. Zufrieden blickt man bei Garage Rinner auf die 50-jährige Betriebsgeschichte zurück, zufrieden auch deshalb, weil man immer noch - wie 1971 - ein verlässlicher und hoch geschätzter Familienbetrieb geblieben ist.

 

Metzgerei Rinner

Vielfalt und guter Geschmack

latsch rinnerAls Genussadresse hat sich die Metzgerei Rinner in Latsch bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen einen Namen gemacht. Das Sortiment im Rinner Detailshop - nur unweit von der Vinschgauer Staatsstraße gelegen – steht für Regionalität und für Saisonalität. Wertvolles, Handgemachtes, Hochwertiges hat hier seinen Auftritt, ausschließlich Qualitätsprodukte füllen die Regale und die Vitrinen. Dazu zählt eine große Auswahl an Salamis, Wildsalamis – mit Chili oder Kräutern verfeinert - Südtiroler Markenspeck, Bauchspeck oder Kräuterspeck und auch die Wurstwaren in Bio-Qualität sind beliebte und begehrte Produkte. Der Speck wird seit Generationen nach altem und bewährtem Familienrezept hergestellt. Zu den Südtiroler Spezialitäten aus Meisterhand gesellt sich allerlei Feines aus Südtirol, Honig, Schüttelbrot, Käse, Wein, Marmeladen, Eingelegtes und sogar Schokolade ist dabei. Insgesamt ein buntes Potpourri, das sich auch in verschiedenen, wunderschön verpackten Geschenkkörben wiederspiegelt, die jedem Geschmack und jeder Preisvorstellung gerecht werden. Die Geschenkkörbe werden individuell und nach Wunsch zusammengestellt: für Firmen, Familien oder einfach Genussliebhaber eine lohnende Geschenkidee.

TIPP: Im Sommer sind verschiedene Veranstaltungen geplant:
Verkostungen und Aperitivi.

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Dienstag, 22 März 2022 15:05

Spezial: Modetrends - Frühjahr/Sommer 2022

von Angelika Ploner

mode 1Unterwäsche ...
und Pygiamas mit Stil und hohem Tragekomfort – hochwertig, hautverträglich, strapazierfähig, anschmiegsam und modisch in verschiedenen Designs.
Für KINDER, DAMEN und HERREN.
Einfach zum Wohlfühlen.

Gesehen bei Konsumgenossenschaft
in Laas

 

mode2TIPP für unsere Kundinen und Kunden:
Wir sind mit dem Zug bequem in 10 Gehminuten zu erreichen.

Gesehen bei Konsumgenossenschaft in Laas

 

mode3BUNT
Der Sommer 2022 wird bunt. Knallige Farben machen gute Laune. Die neuen Modelle sorgen für Frische und sind zweifelsohne ein Hingucker.

Gesehen bei Schuhe Reporter Schluderns

 

TASCHEN
Handtaschen sind und bleiben auch heuer modisches Accessoires. Und : In jedem Fall praktischer Begleiter. 2022 ist leichtes mitunter geflochtenes Design bei den Taschentrends zu finden.

Gesehen bei Schuhe Reporter Schluderns

 

mode4

Der Kulturverein Schnals lässt den „Kulturlarch“ wieder aufleben: Er findet in Zukunft in jedem zweiten Jahr, alternierend mit „Kunst in der Kartause“, statt und soll neue Veranstaltungsorte und –arten im gesamten Tal erschließen. 2022 widmet sich der „Kulturlarch“ dem vielseitigen Schaffen des Schnalser Künstlers Hans Luis Platzgummer mit diversen Veranstaltungen, die sich über das Jahr verteilen.

Auftakt der Veranstaltungsreihe wird am 3. April 2022 eine Retrospektive seiner Werke in den renovierten historischen Gebäuden des Freilichtgeländes in Unser Frau sein, die bei dieser kultur 12 rdaniela bruggerDSC 0859 2 KopieGelegenheit erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Bert Röltgen, Kurator der Ausstellung „Kunst in der Kartause 2000“, über den Künstler: Hans Luis Platzgummer versteht sich nicht als jemand der seine Bilder lautstark in den öffentlichen Raum stellen wollte, immer suchte er, gemäß seiner zurückhaltenden Art, eher den Austausch, das Gespräch mit denen, die auf meist zufälligen Wegen mit ihm oder seinen Bildern Bekanntschaft machten. Nicht orientiert an irgendwelchen Vorbildern entwickelte er einen eigenen künstlerischen Ausdruck. Er gestaltet seine Bilder mit den althergekommenen Techniken Zeichnung und Malerei. Als Farben verwendet er Materialien wie Kreiden und Trockenpigmente, die er selbst aus den Steinen und Erden des Schnalstals herstellt. Diejenigen, die seine Bilder schätzen, sind meist Artverwandte, die wie er eine kritische Verbundenheit zu der alpenländischen Natur und Kultur verspüren. Es ist keine nostalgische Sicht, auch keine romantisierende. Die Bilder mit ihren verwendeten Farben und Materialien sezieren das was ist, aber oft übersehen wird. Mit einem fast mikroskopischen Gespür findet Hans Luis Platzgummer die Strukturen, die im Kleinen das Ganze zu zeigen vermögen. Ob Berge und Felsmassive oder die Oberflächen einzelner Gesteinsbrocken, zeigen im Bild sowohl das Detail wie die größeren Zusammenhänge.“
kultur Hans Luis Platzgummer rElke WasmundDie jahrtausendealte Tradition des Schaftriebs von Schnals über die Jöcher ins Ötztal ist eines der zentralen Themen im Schaffen des ehemaligen Hüttenwirts der Similaunhütte. Auf einer rund 19 Meter langen Papierrolle hat Hans Luis Platzgummer über mehr als zwei Jahrzehnte das Thema behandelt. Das fragile Papier und die Möglichkeit des „Abspielens“ des „Endlosbildes“ von der Rolle vermitteln einerseits eine Ahnung von etwas, das „immer schon da war“, und gleichzeitig das Gefühl der Verletzbarkeit und der Veränderung von Umwelt und Tradition in unseren Hochgebirgstälern. Ausgewählte, auf Tafeln gedruckte Szenen dieses Werkes werden von Juni bis Oktober den Wanderweg rund um den Vernagter Stausee säumen.
Hans Luis Platzgummer ist ein großer Kenner der hochalpinen Region sowie der Vor- und Frühgeschichte des Tales. Sein Interesse gilt speziell den Schalensteinen, von denen er etliche entdeckt hat. Nach dem Fund des „Ötzi“ kultur 04 rdaniela bruggerDSC 0846 2 Kopiehat er unzählige Journalisten und Archäologen beraten und ins Gelände begleitet. Eine Exkursion begibt sich mit dem Archäologen Andreas Putzer (Südtiroler Archäologiemuseum) auf die Spuren der Schalensteine ins Langgrubtal.
Neben der Natur spielt die Musik in Platzgummers Leben seit früher Jugend eine wichtige Rolle: Er ist ein begnadeter und begeisterter Chorsänger und Musikant. Ihm zu Ehren veranstaltet der Kulturverein mit dem Kirchenchor Schnals am 22. Mai 2022 ein Kirchenkonzert mit Chor, Solisten und Orchester in der Wallfahrtskirche in Unser Frau.
Als Bub war Hans Luis Platzgummer Mitglied der ersten „Schnolser Gletscherfleach“ und spielt noch heute auf dem „Raffele“. An einem Nachmittag im Oktober werden dieses historische Volksinstrument und die Besonderheit des „Schnolser Raffeles“ im Mittelpunkt stehen.

 

 

TERMINE

Ausstellung 1 – Lebenswerk
Freilichtgelände oberhalb des Archeoparc in Unser Frau
3. April – 8. Mai 2022
jeden Samstag & Sonntag von 10 – 17 Uhr
Vernissage: Sonntag, 3. April 2022, 11 Uhr
Einführung: Bert Röltgen

Ausstellung 2 – Zug der Schafe
Seerundweg Vernagt
Juni bis Oktober 2022

Kirchenkonzert
Wallfahrtskirche Unser Frau
Sonntag, 22. Mai 2022, 18 Uhr

Auf den Spuren der Schalensteine
Archäologische Exkursion mit Andreas Putzer
Kurzras – Langgrub
Samstag, 18. Juni 2022, 10 Uhr

Weitere Veranstaltungen und Informationen auf www.kulturverein-schnals.it/kulturlarch

Montag, 21 März 2022 14:32

OSZ Schlanders sagt NEIN zum Krieg

OSZ Schlanders - Am Freitag, 11.03.2022 hielt die Schulgemeinschaft in der Pause eine Schweigeminute für den Frieden in uns, um uns und in der Ukraine.
An der TFO bildeten alle Schüler*innen und Lehrpersonen eine Menschenkette in Form eines Peace-Zeichens (Bild). Die Schweigeminute wurde durch einen Gongschlag eingeleitet und beendet.
Die Schulgemeinschaft zeigte damit Mitgefühl allen, die unter diesem Krieg leiden und legte ein Bekenntnis für Frieden und Freiheit ab.
An allen vier Schulen (WFO, TFO, SG und RG) st zudem in diesen Tagen Zeit und Raum um Gedanken zum Frieden zuzulassen und Texte, Gedichte, Gebete dazu auf Papier zu bringen.
Ein weiterer Akzent wird mit der Aktion „Eine Münze für den Frieden“ gesetzt: Jeder Schüler, jede Lehrperson und jede Mitarbeiterin ist aufgerufen, eine Münze in die dafür aufgestellten Urnen einzuwerfen. Insgesamt kann dadurch ein kleiner Geldbetrag gesammelt werden, der als Spende dann ebenfalls helfen kann.
Erziehung zum Mitgefühl und zum Frieden – wichtiger denn je.

Montag, 21 März 2022 14:30

Zehn Laptops für den Schulsprengel

Schluderns - Es hat etwas länger gedauert, bis die versprochenen Laptops angekommen sind. Grund für die Verzögerung sind Lieferengpässe gewesen, die infolge der Coronapandemie aufgetreten sind. Mit diesen Worten entschuldigte sich der Direktor der Raiffeisenkasse Prad-Taufers Werner Platzer kürzlich bei der offiziellen Übergabe der zehn Kleincomputer an die Verantwortlichen im Schulsprengel Schluderns für die Verspätung. Für die Raiffeisenkasse waren auch Obmann Karl Heinz Kuntner und die Schludernser Raika-Vertreterin Andrea Dietrich anwesend.
Die Direktorin Karin Mazzari war flankiert von Sonja Abert (Schulstellenleiterin GS Schluderns), Marco Basso (Schulstellenleiter GS Taufers), Manuela Thöni (Schulstellenleiterin GS Glurns) und Johanna Messner (Vizedirektorin und Schulstellenleiterin MS Glurns).
Die Coronazeit hat deutlich gemacht, wie wichtig die Ausrüstung der Schulen mit funktionstüchtigen Computern ist, um den Fernunterricht gut organisieren zu können. „Laptops sind jedoch nicht nur für den Fernunterricht wichtig, sondern auch für die unterschiedlichen Formen der Wissensvermittlung im Präsenzunterricht, zum Beispiel bei Gruppenarbeiten“, erklärt Mazzari. Es sei auch wichtig, dass man die Möglichkeit habe, einen Laptop zeitweise an Schüler:innen auszuleihen, die sich keinen leisten können. Die digitalen Medien sind im Alltag allgegenwärtig. Sie gehören mittlerweile zur Grundausstattung in den meisten Haushalten. Deshalb gehören sie auch in die Schulen. Das Schulteam dankte den Verantwortlichen der Raiffeisenkasse für die Laptops der neuesten Generation. (mds) 

Meist liest du auf dieser Seite über Aktionen, Programmpunkte und Tätigkeiten, doch was steckt eigentlich dahinter?

 

Was ist das, Beziehungsarbeit in der Offenen Jugendarbeit (OJA)?
Sie ist Hauptbestandteil unserer täglichen Arbeit, ohne sie können wir keine Jugendlichen im Treff professionell begleiten, sie ist unser täglich Brot und somit der Kern der offenen Jugendarbeit. Damit die Beziehung wachsen kann braucht es Zeit, Raum, Kontinuität und Wertschätzung. Die Poster Bibione `22regelmäßigen Öffnungszeiten der Jugendtreffs und -zentren im Vinschgau bieten somit nährhaften Boden für solche tragfähigen Beziehungen. Dort sind Zeit und Raum gegeben, die Jugendphase auszuleben, zu experimentieren und auszuprobieren und dies auch und gerade außerhalb der eigenen Familie.
Wenn das für dich nun nach Narrenfreiheit klingt, müssen wir dich enttäuschen.
Denn wenn Grenzen überschritten werden, zieht die Jugendarbeit Konsequenzen, welche jedoch nie den/die Jugendlichen/n als Person treffen, sondern immer die grenzüberschreitende Handlung. Manches Tun junger Menschen kann in Frage gestellt werden, nie aber ihre Person.
Durch diesen Spagat zwischen Nähe und Distanz, Konsequenzen setzten und Freiraum ermöglichen, zeichnet sich der professionelle Zugang der Jugendarbeiter‘*innen in ihrem Beruf aus und die Beziehung zu den Jugendlichen bleibt bestehen und wird sogar gestärkt.

Poster Mädelscamp '22Wie du oben bereits gelesen hast, gilt es diesen Kern der Jugendarbeit, die Beziehungsarbeit, zu schützen bzw. ihr eine gute Basis zum Wachsen zu geben. Das gelingt dadurch, dass OJA nach bestimmten Prinzipen lebt und arbeitet. Welche das sind, werden wir euch in den nächsten Ausgaben des Vinschger Winds erfahren lassen.
Wir freuen uns, dass wir euch auf diesem Wege unsere Arbeit nahbringen können.

1 Bild 1Euer OJA TEAM Vinschgau
(by the way, OJA TEAM das heißt: alle Jugendarbeiter*innen im Vinschgau)

Montag, 21 März 2022 14:25

Theater: Kerle auf Kur

Theatergruppe Kortsch

Zwei unterschiedliche ältere Herren treffen sich nach längerer Zeit zufällig in der Kureinrichtung in Prissian. Der eine ist Kassenpatient, der andere Privatpatient. Beide versuchen sich gegenseitig mit unkonventionellen und abenteuerlichen Argumenten von den Vorteilen ihres jeweiligen Lebensstils zu überzeugen. Dabei kommen unser Gesundheitssystem und dessen Nutzer arg unter die Räder. Aber auch sie selbst zelebrieren ein Männerbild, über das man sich trefflich amüsieren kann. Ihre Alterswehwehchen und verpassten Gelegenheiten werden genussvoll aufgerechnet. Die beiden Helden schenken sich gegenseitig nichts und die Zuschauer werden garantiert ihren Spaß daran haben. Nach der Sommer-Premiere im Musikpavillon Schlanders, freut sich die Theatergruppe Kortsch die charmant-freche Komödie nun auch drinnen aufführen zu können.

Montag, 21 März 2022 14:20

„Großartige Ergebnisse erzielt“

Prima la Musica - Musikschule Unterer Vinschgau - Die Musikschule unterer Vinschgau ist stolz auf ihre Sieger: Beim größten österreichische Jugendmusikwettbewerb „Prima la Musica“ haben 6 Schüler der Musikschule jeweils erste Preise gewinnen können. Lorenz Geiser und Leo Schweitzer, beide lernen an der Musikschule Naturns bei Wolfgang Schrötter, konnten am Schlagwerk je einen ersten Preis mit Auszeichnung erzielen. Felix Pirhofer, der an der Musikschule Latsch bei Hannes Reiterer lernt, konnte einen 1. Preis mit Berechtigung zur Teilnahme am Bundeswettbewerb erreichen. Das erreichte auch Jakob Bertol, der an der Musikschule Naturns bei Wolfgang Schrötter Schlagwerk lernt. Einen ersten Preis erringen konnte auch Christain Nischler, der an der Musikschule Naturns bei Andrea Leiter die Zither lernt. Ludovico Zanghellini lernt bei Musikschuldirektor Stefan Gstrein an der Musikschule Naturns Orgel und erhielt einen 1. Preis bei „Prima la Musica“. Einen Einblick in die Arbeitsweise, in die Aufgeregtheit und in die Genugtuung, endlich wieder vor Publikum bei einem Wettbewerb auftreten zu können, bieten die folgenden Kurzinterviews mit Lehreren und Schülern.
Die Schlagzeuger Wolfgang Schrötter und Hannes Reiterer, Lehrpersonen an der „Musikschule Unterer Vinschgau“, sind zufrieden mit der Wettbewerbsleistung ihrer Schüler – wie sie im folgenden Interview berichten.

Herr Schrötter, Herr Reiterer, wie geht es den Lehrpersonen während des Wertungsspiels der eigenen Schüler?
Wolfgang Schrötter: Teilweise ist man nervöser als bei einem eigenen Auftritt. Man hat es nicht mehr in der Hand und die Schüler sind auf sich gestellt. Dazu mischen sich dann aber auch Gefühle von Freude und auch einmal etwas Stolz.
Sind Sie zufrieden mit den Ergebnissen?
Schrötter: Ja, sehr. Unsere Schüler konnten sich beim Auftritt mit viel Adrenalin nochmal richtig steigern und haben großartige Ergebnisse erzielt. Das spornt uns als Lehrpersonen dann an, so weiterzumachen und im nächsten Jahr wieder teilzunehmen.
Warum sollen Musikschülerinnen und Musikschüler an so einem Wettbewerb teilnehmen?
Schrötter: Wichtiger als das Wettbewerbsergebnis ist der große Fortschritt, den die Schüler in der Zeit der Vorbereitung machen – und auch die Erfahrung, vor einer Jury zu spielen.
Wie geht es jetzt weiter?
Schrötter: Zwei unserer Ensembles haben sich für den Bundeswettbewerb im Mai qualifiziert. Jetzt werden wir das Wettbewerbsprogramm etwas ruhen lassen und die Zeit nutzen, um etwa technische Mängel auszubessern. In circa einem Monat werden wir dann wieder mit den Proben beginnen.

„Würde wieder teilnehmen“
Zum Wettbewerb angetreten ist die Gruppe „grUVI Percussion“ (gr=Gruppe UVI=Musikschule unterer Vinschgau); das Duo besteht aus den Schülern Jakob Bertol (13 Jahre) und Felix Pirhofer (14 Jahre). Jakob besucht die Musikschule in Naturns (Lehrperson: Wolfgang Schrötter) , Felix die Musikschule in Latsch (Lehrperson: Hannes Reiterer).

Warum hast du dich gerade für das Schlagzeug entschieden?
Jakob: Mein Vater hat mein rhythmisches Talent entdeckt und mich gefragt, ob ich nicht Schlagzeug lernen möchte und es hat mir sofort gefallen.
Was begeistert dich an deinem Instrument?
Felix: An meinem Instrument begeistert mich, dass mir dabei viele verschiedene Instrumente zur Verfügung stehen. Ich kann Melodien auf dem Xylophon oder auf der Marimba spielen, aber auch nur rhythmische Stücke auf den reinen Schlaginstrumenten. Ich kann solistisch genauso spielen wie in einer Gruppe oder in der Musikkapelle und das gefällt mir.
Würdest du so eine Wettbewerbsherausforderung noch einmal annehmen?
Jakob: Ja, ich würde wieder teilnehmen, weil ich die Herausforderung liebe und es mag, auf der Bühne zu stehen.

Endlich vorspielen!
Seit 3 Jahren widmet sich Christian Nischler (10 Jahre) aus Partschins dem Zither-Spiel. Er besucht die Musikschule Unterer Vinschgau. Auf den Wettbewerb vorbereitet wurde er von Andrea Leiter Pircher.

s26 0003Christian, warum hast du dich gerade für die Zither als Instrument entschieden?
Christian: Weil es kein Blasinstrument ist und auch keine Gitarre, die schon so viele andere spielen wollen.
Die Vorbereitung für so einen Wettbewerb nimmt sicher viel Zeit in Anspruch. Was war dabei das Schwierigste?
Christian: Das Schwierigste war, dass ich immer wieder dieselben Stücke üben beziehungsweise spielen musste.
Würdest du noch einmal an so einem Wertungsspiel teilnehmen?
Christian: Ja, schon. Da kann ich endlich mal vor anderen vorspielen. Gibt ja sonst kaum Möglichkeiten momentan.

„Die Orgel war für mich ein Glücksfall“
Schon in der 1. Grundschul-Klasse hatte Ludovico Zanghellini den Wunsch, ein Instrument zu spielen. Mit 8 Jahren schenkte ihm seine Tante ein Klavier und er konnte endlich in die besondere Welt der Musik eintauchen. Jetzt ist er 17 Jahre alt, besucht die Musikschule in Naturns und nahm in diesem Jahr bei „prima la musica“ in der Wertungskategorie Orgel teil. Darauf vorbereitet wurde er von seinem Lehrer und Direktor der „Musikschule Unterer Vinschgau“ Stefan Gstrein.

Ludovico, was geht dir auf der Bühne durch den Kopf?
s27 orgelLudovico: Ich bin aufgeregt, aber sobald ich anfange zu spielen, versuche ich mich mit dem Stück zu identifizieren und verwandle die Anspannung in Konzentration – um am besten zu vermitteln, was ich spiele.
Warum hast du dich gerade für die Orgel entschieden?
Ludovico: Die Orgel war für mich ein Glücksfall. Im Alter von 9 Jahren ergab sich die Gelegenheit, einen für Kinder bestimmten Experimentierpfad des Konservatoriums in meiner Stadt zu besuchen. Von diesem Tag an begann ich mich immer mehr für Musik zu begeistern und mich von der Vielfältigkeit, von der Schönheit und Komplexität der Orgel – der Königin der Instrumente – verführen zu lassen.
Wie geht es für dich voraussichtlich nach dem Wettbewerb weiter?
Ludovico: Ich bereite mich auf die Aufnahmeprüfung am Konservatorium vor und möchte danach eventuell auch nach Möglichkeit zum Studium in die Schweiz oder nach Deutschland gehen.


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 sommerwind 2024

 

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Sommerwind 2024

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