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Dienstag, 12 Juli 2022 16:03

Gut für Körper und Seele

Vinschgau - Das Wandern in der zweiten Lebenshälfte ist ein gutes Mittel, sich lange gesund und funktionstüchtig zu halten. Es fördert die Geselligkeit, wirkt gegen die Einsamkeit und tut der Seele gut. Die Verantwortlichen im Alpenverein Südtirol AVS tragen dem mit Wanderangeboten Rechnung.

von Magdalena Dietl Sapelza

Von März bis November 2022 stehen für Wanderfreudige insgesamt 17 Wanderausflüge auf dem Programm. Diese führen in unterschiedliche Gegenden in Südtirol, im Trentino, in Venezien und in Nordtirol. In den Zielorten können die Wandergruppen jeweils zwischen zwei Wanderrouten wählen, zwischen einer einfachen kürzeren Route und einer etwas längeren und oft auch schwierigeren Route. „Alles wird vorher genauestens geplant, von den Zusteigmöglichkeiten bis hin zu Rastplätzen und den Gasthöfen, in denen das gemeinsame Mittagessen eingenommen wird. „Und alles ist finanziell erschwinglich“, erklärt Regina Gardetto aus Martell. Sie ist seit 1998 eine der Hauptorganisatorinnen und treibende Kraft für die Seniorenwanderungen im AVS Vinschgau. Und das Interesse daran ist groß. In der Regel werden jedes Mal zwei Busse mit insgesamt rund 100 angemeldeten Personen gefüllt. Mittlerweile haben die wanderfreudigen Seniorinnen und Senioren aus dem Raum Vinschgau die Hälfte der Wanderungen bereits genossen. Bisher fanden folgende Wanderausflüge statt: Kaltern - Montiggl, Astfeld Sarnthein, Riva del Garda und Ledrosee, Altenburg - Graun - Kurtatsch, Peschiera - Lazise - Bardolino, Kronburg - Zams, Stange - Gilfenklamm - Gasteig, Baselga di Pine` Lago die Serraie - Brusago und Fendleralm Bruz. „Es ist einfach schön, man kommt irgendwohin und für alle ist etwas dabei“, schwärmt eine Teilnehmerin. „Niemand braucht Angst zu haben, dass er es nicht schafft.“ Ende Juli geht die Ausflugsreihe weiter. Nächste Ziele sind die Rittner und Villanderer Alm, Folgaria - Passo Coe - Monte Maggio, Layen - Gufidaun - Klausen, Aldein - Rotwand- Göllersee und Karthaus - Unser Frau. Die Abschussfeier findet in Goldrain statt. Zu guter Letzt wird auch noch eine Törggelewanderung bei Milland organisiert.
Unterstützt wird Regina Gardetto von Maria Luise Stecher aus Reschen und von Frieda Schöpf aus Prad. Als Begleitpersonen im Einsatz sind: Robert Matzholl, Maria Luise Folie, Veit Angerer, Oskar Tanzer, Maria Luise Mair und Robert Stecher. Interessierte können sich gerne anmelden.

 

Termine und Informationen bei Regina Gardetto unter
Tel. 3355856952 oder 0473 744547

s18 naturns lachtBeste Unterhaltung für Alt und Jung auch heuer wieder beim Kleinkunstfestival „Naturns lacht!“: Vom 2. August bis zum 19. August warten Comedy, Kabarett, Magie und Musik auf die Zuschauer. Die Aufführungen für Kinder finden jeweils am Mittwoch um 17.30 Uhr statt, jene für Erwachsene dienstags und freitags um 21.00 Uhr. Veranstaltungsort ist die Freilichtbühne Naturns neben dem Bürger- und Rathaus. Bei Regen werden die Aufführungen ins Bürger- und Rathaus verlegt.

Montag, 11 Juli 2022 08:06

Überlegungen von Kolping!

Kolping im Vinschgau - „Wie es jetzt geht und steht in der Welt, so kann es nicht mehr weitergehen“! Dieses Kolpingzitat aus dem Jahre 1858 hat in den letzten Wochen und Monaten drastisch an Bedeutung gewonnen. Wir lesen es heute mit anderen Augen und Empfindungen, vielleicht auch Ängsten. Dass es um unsere Welt nicht überall gut steht, das wussten wir schon lange, nicht erst seit dem aktuellen Krieg Putins, der sich nun auch gegen unsere Kolpingschwestern und -brüder in der Ukraine richtet.
Wer das Zitat liest, wird Parallelen zur Zeit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert suchen. Die Zeit, in der Adolph s18 kolpingKolping lebte und er in seinem Umfeld hautnah die soziale Ungerechtigkeit miterleben musste. Für Kolping war klar, dass es damals so nicht weitergehen konnte. Sein Rezept dagegen war die Gründung der katholischen Gesellenvereine – heute Kolpingsfamilien. Für die positive Entwicklung der Gesellschaft hatte seine Vision und Mission weitreichende Folgen auch als Basis unserer demokratischen und sozialen Grundwerte von heute.
Wie sieht unser Rezept heute aus? Die soziale Veredelung von einst, das starke soziale Gefälle von Arm und Reich, scheint bei uns in Europa nicht mehr existent zu sein oder ist zumindest aus unserem unmittelbaren Blickwinkel verschwunden. Wir leben in einer modernen Gesellschaft mit gelebter Demokratie und vielen sozialen Errungenschaften. Unser Blick richtet sich daher vermehrt auf die eine Welt und prägt seit 50 Jahren unser soziales Engagement. Tun wir es als Kolpinger?? Darüber mehr in der nächsten Ausgabe……
Otto von Delleman

Dienstag, 12 Juli 2022 15:01

Vom Autodidakten zum Künstler

Gianfranco Bonora, genannt Franco, sagt, er habe viel Glück in seinem Leben gehabt, darunter auch das Glück mit seinem künstlerischen Schaffen Menschen zu berühren.

von Christine Weithaler

Franco Bonora, ist 1948 in Kastelbell als zweitältestes von vier Kindern geboren. 1950 zog die Familie nach Laas. Nach der Pflichtschule in Laas macht er die Lehre als Maschinenbauschlosser bei der Firma Trojer in Schlanders. Die Freizeit verbrachte er mit seinem Bruder und dessen Freund, die in der Schweiz arbeiteten. Bei einer Spazierfahrt machten sie Halt in einem Hotel und Franco lernte Rainelde aus Schluderns kennen, die dort arbeitete. Im Gespräch fragte er nach ihren Eltern. Frei heraus antwortete er: „Aha, dann kenn ich schon ihren Schwiegersohn!“, und er meinte sich selbst damit. 1973 heiratete er sie. Rainelde hatte es nicht immer leicht mit Franco. Doch sie ging mit ihm durch dick und dünn. Er ist ihr für vieles dankbar. Denn ohne sie wäre er nicht der Mensch, der er heute ist. „Ich war kein Engel“, sagt er. Lange Zeit traf er sich nach der Arbeit mit seinen Kollegen zum Kartenspiel, wo viel Alkohol getrunken wurde. Rainelde war oft bis Mitternacht mit den zwei Töchtern allein daheim. Irgendwann wurde alles zu viel und er machte in Schlanders eine Entziehungskur. Von da an trank er keinen Schluck Alkohol mehr. Er verlor viele Kollegen mit denen er vorher zusammen war und wurde oft belächelt, weil er nur noch Kaffee trank. Das war eine schwierige Zeit für alle.
Franco arbeitete zuerst in der Firma Krumm und dann in der Firma Hoppe in Laas bis er 1974 zur Edison kam. Dort blieb er bis zur Pensionierung 2002. Die Familie wohnte in der Betriebswohnung in Kastelbell. Nach dem Tod von Francos Eltern übernahm er ihre Wohnung in Laas und zahlte die Geschwister aus. Das Geld war knapp, und so trat er neben seiner Arbeit bei der Edison eine Stelle als Hausmeister in Meran an. Zusammen mit seiner Frau kümmerte er sich dort sechs Jahre lang um die Residence Bichler.
Eines Tages fragten ihn seine Töchter: „Tata, was wünscht du dir zu Weihnachten?“ „An Block und an Stift“ antwortete Gianfranco. 1991 schrieb er sich in einen Acrylmalkurs in Schloss Goldrain ein. Er malte Blumen und Landschaften, aber diese Art sich auszudrücken sprach ihn nicht an. Er schwärmte für die Bilder von Kandinsky, der schon zu Weltkriegszeiten viel Farbe verwendet hatte. Von diesen ließ er sich inspirieren. Die Kursleiterin ermutigte ihn seinen eigenen Stil zu entwickeln. Schließlich fand er als Autodidakt seinen künstlerischen Weg. „Man darf keine Angst vor der Farbe haben“, sagt er begeistert. Jeder Pinselstrich ist für ihn einzigartig. Er habe öfter versucht dasselbe Bild ein zweites Mal zu malen, was nie gelang. Es gelingt ihm auch nicht ein Bild auszubessern. Da werde es nur verschmiert, erklärt Franco. Wenn er mit einem Bild nicht weiter kommt, zerreißt er es und beginnt neu. 1994 stellte er seine Bilder erstmals beim Altstadtfest im Meraner Kurhaus aus. Zuvor waren zwei Monate lang 16 Fahnen mit Neumeraner Typen in der Laubengasse zu sehen, die er als Karikaturen dargestellt hatte. Es folgten zwei Ausstellungen im Restaurant Kuppelrain in Kastelbell, im Café Hölderle in Martell, im Vintschger Museum in Schluderns, im „Spazio Rizzi“ in Latsch, in Siegmunds-Ried in Österreich, wo er dreimal zu Gast war, und bei „Marmor & Marille“ in Laas. Franco redet und erzählt gerne, aber nicht vor Publikum. Das ist nicht sein Ding, weil er zu aufgeregt ist.
Sein Kunststil veränderte sich im Laufe der Jahre. Heute arbeitet er oft mit Altholz, mit Schwemmholz oder alten Dachschindeln und schafft Verbindungen mit dem Laaser Marmor. Gerne bemalt er mit Schulkindern Steine und führt sie in die bunte Farbenwelt ein. Seine Bilder sind mittlerweile sehr gefragt.
Oft kann er sich selbst nicht erklären, warum Menschen von seiner Kunst so angetan sind. Gianfranco liebt auch die Musik und wollte sich das Gitarre spielen beibringen. Nach mehreren Versuchen gab er auf. Schon in der Volksschule war er beim Klavierunterricht nicht aufmerksam. Heute findet er es schade, dass er nicht genug Durchhaltevermögen gezeigt hatte, um ein Instrument zu lernen. Franco tanzte gern mit seiner Frau und auch mit anderen Frauen. „Die Frauen haben es mir angetan, in der Kunst wie im Leben“, verrät er. Er ist ein offener, positiver Mensch. Morgens und abends macht er seine Dorfrunde in Laas. Er fischt und geht Freunden geschickt bei alltäglichen Arbeiten zur Hand. Die meiste Zeit verbringt er in seinem Atelier. Er weiß nicht, wo ihn seine Kunst noch hinbringt, aufhören möchte der aktive Rentner noch nicht.

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Einer der berühmtesten und erfolgreichsten Knabenchöre mit mehr als 150 Konzert- und Opernauftritten im Jahr kommt nach Schlanders. Die Zusammenarbeit mit wichtigen Dirigenten, die Einladungen zu renommierten Festivals und Festspielen, die Verleihung von vielen internationalen Preisen für seine Auftritte und Einspielungen zeichnen den Chor aus. 28 Buben und16 Männer unter der Leitung von Michael Hofstetter präsentieren fol-gendes reichhaltiges Programm:
1. Teil - mit Bach-Schwerpunkt:
Johann Bach: Unser Leben ist ein Schatten, Johann Bach: Sey nun wieder zufrieden, Johann Michael Bach: Halt, was du hast, Johann Christoph Bach: Herr, nun lässest du, Johann Michael Bach: Nun hab ich überwunden, Johann Ludwig Bach: Unsere Trübsal, Johann Sebastian Bach: Lobet den Herrn
2. Teil - Orff - Tanzlieder
3. Teil - Deutsche Volkslieder:
Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Wer recht in Freuden wandern will, Das Wandern ist des Müllers Lust, Im schönsten Wiesengrunde, Der Lindenbaum, Der Jäger Abschied,
Därf i’s Diandl liab’n
4. Teil - Alpenländische Volkslieder: Das Schnitterlied, Fein sein, beinander bleib‘n, I mog net Kiah hiat‘n, Freuen Sie sich auf den unverwechselbaren „Tölzer Klang“ mit seiner besonderen Homogenität, leuchtenden Höhe, präzisen Intonation und klaren Artikulation!

Info: www.kulturhaus.it,
Tel. 0473 737 777

Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders und dem Bildungshaus Schloss Goldrain.

Aus dem Gerichtssaal - Zu den Aufgaben des Rechts gehört unter anderem zu verhindern, dass die Bürger Rechtsverletzungen mit Gewalt lösen: “ne cives ad arma veniant“, meinten schon die Römer, nämlich damit sich die Leute nicht gegenseitig die Schädel einschlagen, sondern zur Streitbeilegung das Gericht anrufen. Folgerichtig stellt das Gesetz den unerlaubten Selbstschutz auch unter Strafe.
Nun ist das vielfach leichter gesagt als getan. Zwischen der Rechtstheorie und der Praxis klafft ein erheblicher Unterschied. Dies auch deswegen, weil die Waffen zur Durchsetzung des Rechts manchmal stumpf sind oder dem Rechtssuchenden zeitlich mit großer Verzögerung zur Verfügung gestellt werden.
Ein klassisches Beispiel dafür war der Fall mit den Mietnomaden, der sich im Juni in St. Leonhard in Passeier zugetragen hat: Anfang November 2021 vermietete ein Passeirer eine 65 m² große Wohnung zum stolzen Preis von 1.000 Euro pro Monat an eine Familie aus Mazedonien, bestehend aus den Eltern, einer 18-jährigen Tochter und zwei Buben von 15 und 17 Jahren. Kurze Zeit nach dem Einzug stellten die Mieter die Zahlungen ein. Damit jedoch nicht genug. Sie provozierten den Vermieter auch noch durch nächtliches Randalieren und offene Drohungen. Schließlich riss dem Vermieter der Geduldsfaden. Es kam zu einem Handgemenge mit Verletzten auf beiden Seiten der „Barrikaden“. Am Ende verließen die Mazedonier zwar die Wohnung, aber nicht ohne dort vorher Schäden in Höhe von einigen Tausend Euro angerichtet zu haben. Der gerichtliche Räumungsbefehl kam viel zu spät und ging ins Leere.

Frage: Steht das Gesetz auf der falschen Seite?
Nicht notwendigerweise, wenn auch Vorsicht immer geboten ist, wieder nach einem lateinischen Motto: “vigilantibus non dormientibus iura succurrunt“, also dem Wachsamen, nicht dem Schlafenden steht das Recht zur Seite.
Ein überzeugendes Beispiel für intelligente vorbeugende Wachsamkeit gerade in Mietsachen hat mir der Immobilienmakler Bernd Regensburger aus Schlanders erzählt. Er vermietet seine Wohnungen im ehemaligen „Schwarzen Widder“ nur an Leute mit unbefristetem Arbeitsverhältnis und holt dabei auch den Arbeitgeber der Mieter mit „ins Boot“: dieser übernimmt gegenüber dem Vermieter die Haftung für ausfallende Mieten und Schäden an der Wohnung. Neben den Mietnomaden gibt es besonders in Großstädten das entgegengesetzte Phänomen: Aasgeier sprich Hedgefonds, die ganze Straßenzüge aufkaufen, die Mieter durch allerhand Schikanen hinausekeln, die Gebäude radikal sanieren, um sie dann lukrativ zu vermieten.

Peter Tappeiner
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Montag, 11 Juli 2022 08:00

100 Jahre E-Werk Stilfs

Am 13. Februar 1921 begann mit der Gründung der Elektrizitäts-Genossenschaft in Stilfs die moderne Zeit mit elektrischem Licht und Strom. Besonders unter der langjährigen Obmannschaft von Otto Moser (1975-2008) und Alois Reinstadler (ab 2008) wurde das E-Werk Stilfs zu einem modernen Dienstleistungsbetrieb für die Bereiche Stromversorgung, Fernwärme und Glasfaser.

von Heinrich Zoderer

Treibende Kraft bei der Gründung damals war der Ortspfarrer Alois Patscheider. 180 Personen konnten als Mitglieder der Genossenschaft gewonnen werden, obwohl jedes Mitglied einen Genossenschaftsbeitrag von 4 Lire bezahlen musste, um das erste Projekt, den Bau eines Elektrizitätswerkes am Tramentanbach, zu finanzieren. Wie Roland Wallnöfer, seit 2008 Geschäftsführer der Genossenschaft, in einem Vorgespräch mitteilte, war das E-Werk Stilfs damals eine der ersten Genossenschaften in Südtirol. Am 30. November 1921 brannte zum ersten Mal das elektrische Licht in Stilfs. Am Nikolaustag 1921 wurde auf dem Kirchplatz ein Lichtmast für die öffentliche Beleuchtung aufgestellt. Anfangs gab es viele Stromausfälle und 1930 war die Kapazität des Werkes bereits an seine Grenzen gelangt. In den 70er Jahren kam es zu einer Potenzierung und Erweiterung. 1998 wurde das Trafoibachwerk in Betrieb genommen. Mit den beiden Peltonturbinen liefert es jährlich 19 Mill. kWh, während die beiden kleineren Werke (Tramentanbachwerk bei der Stilserbrücke und das Furkelbachwerk) rund 5 Mill. kWh im Jahr produzieren. Beide Werke wurden 2011 bzw. 2012 rundum erneuert und modernisiert. Damit kann das E-Werk Stilfs in den Sommermonaten Strom verkaufen, während in den Wintermonaten Strom zugekauft werden muss. Beim Trafoibachwerk kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem E-Werk Prad. Im Jahre 2003 wurde in Trafoi das Blockheizkraftwerk zur Erzeugung von Fernwärme für die Bevölkerung von Trafoi gebaut. Ende 2005 konnte auch das neu erbaute Bürogebäude in Gomagoi bezogen werden. Im Jahre 2016 wurde das gesamte Stromnetz im Gemeindegebiet von der ENEL bzw. Selnetz übernommen. Das EWS war bereits im Jahr 2014 eines der ersten E-Werke in Südtirol, welches die Glasfaseranschlüsse flächendeckend und in teils unwegsamen Gelände realisierte. Damit sorgt das E-Werk nicht nur für eine sichere Stromversorgung, sondern auch für die Instandhaltung des rund 100 km langen Stromleitungsnetzes. Als historische Genossenschaft erhalten die heute insgesamt über 500 Mitglieder auch einen günstigeren Strompreis, was in den heutigen Zeiten nicht unerheblich ist.

Montag, 11 Juli 2022 07:59

Latsch in alten Filmen

Latsch - Zum Auftakt der Latscher Kulturtage konnte Hannes Gamper, der Vorsitzende vom Bildungsausschuss Latsch am 2. Juli 2022 im CulturForum Latsch einen ganz besonderen Film ankündigen. In Zusammenarbeit mit dem Amateurfilmer Verein Vinschgau und dem Landesamt für Film und Medien wurde im Rahmen des Projektes „Bewegtes Leben“ eine Filmkollage historischer Aufnahmen von Latsch zusammengestellt.
Josef Gufler von den Vinschger Amateurfilmern hat in einer zweijährigen Arbeit zusammen mit Günther Schöpf aus Latsch insgesamt über 100 Filmrollen mit unzähligen Stunden Filmmaterial mehrfach gesichtet, über die Hintergründe recherchiert und daraus unter der Gesamtleitung von Oscar La Rosa vom Amt für Film und Medien eine filmische Zeitreise durch die Dorfgeschichte vom Jahr 1960 bis zum Jahr 1985 erstellt. Der Zusammenschnitt aus historischen Schmalfilmen, die zum Großteil von Vinschger Amateurfilmern gedreht worden sind, erzählt in 80 Minuten von verschiedenen Menschen und Ereignissen aus der Vergangenheit von Latsch: so über unterschiedliche sportliche Aktivitäten, über den Bau der Sportanlagen, über das Skicenter Latsch, über Ausflüge organisiert von Vereinen des Ortes, über kirchliche Feiern und Prozessionen. Auch Filme über einige Hochzeiten sind dabei, auch einige über Faschingsfeiern und andere Dorffeste, über Unwetter und Brände, über das Almleben, über Aufmärsche, Übungen und Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr. Selbst Ausschnitte aus dem Westernfilm „Sheriff Tom jagt die Schreckensbande“ sind dokumentiert, sowie das Leben und Treiben in den Fraktionen. Der Altbürgermeister Josef Rinner, der Chronist Adolf Pedross und der Künstler Arthur Rinner Hornbacher erzählen Anekdoten aus dem Dorfleben und erinnern an historische Begebenheiten.
Eingeleitet werden die einzelnen Filmabschnitte von Peter Paul Mitterer und Arnold Pirhofer von der Volksbühne Latsch.
Nach der Filmvorführung zeigte sich auch der Latscher BM Mauro Dalla Barba sehr erfreut über die gelungene Arbeit und dankte allen beteiligten Personen und Institutionen. Am Ende des Filmabends erhielten die vielen Besucher:innen kostenlos bzw. gegen eine freiwillige Spende die Filmkollage „Bewegtes Leben – Latsch in alten Filmen“ auf DVD. Bei den Latscher Kulturtagen gibt es noch weitere acht Veranstaltungen bis am 1. September. (hzg)

s14 Rabland Weiher invasive Pflanzen1 foto Franzoi 2022Der Rablander Weiher hat vor kurzem ein ungewohntes Bild gezeigt: Die invasive ortsfremde Wasserpflanze „Elodea nuttallii“ hat sich stark ausgebreitet. Um sie zu beseitigen, wurden erste Arbeiten unter der Koordination der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz und in Zusammenarbeit mit der Wildbachverbauung, der Landesabteilung Forstwirtschaft, dem Landesamt für Jagd und Fischerei, dem Landesamt für Natur und dem örtlichen Fischerverein gestartet.

Montag, 11 Juli 2022 07:53

Leserbriefe Ausgabe 14-22

Nachgedacht Juli 2022

Wie gerne wir Menschen uns doch empören! Kürzlich geschehen anlässlich der historischen Traktoren, welche via Val Müstair ins Vinschgau gefahren sind. Luftverpester, Verkehrshindernisse, alter Schrott und andere Attribute waren zu hören. Ehrlich gesagt, wenn ich so einen Lanz-Bulldog der HR – Baureihe sehe, komme ich ins Staunen: 10,3 Liter Hubraum und das Bohrung-Hub-Verhältnis von 225 mm/260 mm sind eine Ansage. Der Prototyp war sogar mit Allradantrieb und Differentialsperren ausgestattet. Und das zu jener Zeit damals! Das ist höchste Technologie, und so mancher „moderne“ Traktor sieht dagegen alt aus. Und genau dieses Kulturgut – richtig, Kulturgut! – hat halt einen s10sp1 098Ausflug in unsere Gegend unternommen. Einmalig! Wieso sich also darüber aufregen? Ehrlich gesagt – für mich als Lastwagen- und auch Busfahrer – sind undisziplinierte Fahrradfahrer das weitaus größere Problem. Und die „nerven“ nicht nur einmal im Jahr, sondern täglich und in Scharen! Wer einmal einen Bus oder LKW über die Pässe gesteuert hat, oder beispielsweise durch die Stadt Zürich, weiß genau, wovon ich spreche. Nota bene: Nichts gegen disziplinierte Radfahrer. Aber umso mehr gegen Rowdies, ob nun mit Fahrrad oder Motorrad. Bei beiden helfen nur rigorose Kontrollen. Die Vernunft stellt sich nämlich meistens über das Portemonnaie ein, garantiert!
Demgegenüber ist mir ein beschaulicher Tross von historischen Traktoren im Vinschgau oder im Val Müstair (es heißt übrigens im Val Müstair und nicht in der Val Müstair, wie bisweilen zu lesen ist, das gibt’s nämlich nicht) wenige Male im Jahr bedeutend lieber. Übrigens standen mehrfach auch Fotografierende am Strassenrand und nutzten die Gelegenheit, diese seltenen Fahrzeuge zu dokumentieren, oder auch bei Pausen zu bestaunen. Bevor wir uns also wieder genüsslich empören, sei die Frage gestattet – die Mann und Frau sich am besten in einer aufkeimend akuten Phase der Empörung selbst stellen sollte – ob es sich wirklich lohnt, sich zu empören. In den meisten Fällen – dazu gehören bestimmt auch historische Fahrzeuge – ist Empörung vor allem Eines: Energieverschwendung. Und die Ventilation bestenfalls lauwarmer Luft. Wollten wir aber nicht eigentlich Energie sparen?

Don Marion Pinggera

 

Radrennen zu Herz-Jesu

Herz-Jesu-Sonntag im Vinschgau. Wie in ganz Tirol werden auch hier kostbare Fahnen und Statuen hervorgeholt und bei der Prozession, auf festlich geschmückten Wegen, mitgetragen. Musikkapellen, Feuerwehren, Schützen und viele andere Vereine und Verbände begleiten das Allerheiligste beim Umgang durchs Dorf - als ein Zeichen des gelebten Glaubens.
Und mitten drin? Radfahrer.
s12 3589Nein, keine Ausflügler, die absteigen, stehen bleiben und die Prozession nicht stören, sondern die Teilnehmer des 3-Länder-Giro, die auf Bestzeiten aus sind. Mit wenig Rücksicht auf die Prozessionsteilnehmer wird diese einfach gestört. Ob beim Verkünden des Evangeliums oder bei der Ehrerbietung der Schützen, es wird einfach durch die Veranstaltung geradelt. Viele stiegen zwar vom Rad ab, aber das Geklapper und Getrampel auf den Pflastersteinen stört extrem. Andere wiederum steigen nicht einmal ab und radeln an den Mitfeierenden vorbei. Im Anschluss beim Fahnenaustritt, wird die Fahnenrotte fast überfahren. Leider passierte das in einem Obervinschger Dorf nicht zum ersten Mal.
Der Schützenbezirk Vinschgau findet diesen Zustand unzumutbar. Wir verstehen die Notwendigkeit und die Wichtigkeit dieses Radrennens und bestreiten in keiner Weise seine Durchführung. Aber es kann nicht sein, dass sich zwei gemeldete Veranstaltungen auf öffentlichen Grund so in die Quere kommen. Ist es wirklich nicht möglich, dass sich die Veranstalter vorher informieren und eine Ausweichstrecke ausweisen? Auch die Pietätlosigkeit der Teilnehmer hinterlässt einen bitteren Beigeschmack dieses Radrennens. Der gegenseitige Respekt muss gegeben sein. Wenn sich in Zukunft beide Termine wieder schneiden, soll das Bild des undisziplinierten Radfahrers nicht wieder vorkommen und beide Veranstaltungen sollen für die Mitfeiernden, bzw. die Teilnehmer zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.
Für die Vinschger Schützen
Daniel Moriggl

 

HAIKU
DES MONATS Juni 2022

ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:

Bushaltestelle -
Der Sommerjasmin betäubt
meine Gedanken

Christine Matha, Bozen

Kontakt für die
Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau:
helga.gorfer58@gmail.com

 


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 sommerwind 2024

 

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  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
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  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
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  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
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  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
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  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
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  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
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  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
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  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
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  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
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  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
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  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
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