von Chefredakteur-Stellvertreterin Magdalena Dietl Sapelza
Bürgerkarte, SPID, Anmeldungen über Online, Homeoffice, Fernunterricht und die vielen anderen Möglichkeiten der digitalen Revolution sind nützliche Instrumente, die vieles einfacher machen. Das ist unbestritten. Viele sprechen von einer genialen Neuerung, die sich speziell in der Corona-Zeit bewährt hat. Die Voraussetzung ist jedoch, dass die Bürger:innen über einen Internet-Anschluss verfügen und dass sie sich am Computer oder mit dem Smart Phone in der digitalen Welt zurecht finden. Wenn das nicht der Fall ist, fühlen sich so manche überfordert und ärgern sich über den digitalen Wahnsinn. Es handelt sich dabei um ältere Semester, genauer um die Hälfte der Erwachsenen in Italien. Denn eine Studie ergab, dass derzeit 52 Prozent eine digitale Identität in SPID besitzen, 34 Prozent der 65- bis 74-Jährigen und 14 Prozent der über 75-Jährigen. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind es 87 Prozent. In Südtirol dürfte es ähnlich sein. Tatsache ist: Wenn die Hälfte der Menschen im digitalen Abseits stehen, ist umgehend Handlungsbedarf gefragt. Jede technische Veränderung, jede Umstellung leidet an Kinderkrankheiten. Und es braucht seine Zeit, bis diese überwunden sind. Vieles ist zu schnell gegangen. Es braucht dringend eine Assistenz. In manchen Gemeindeämtern wir diese zwar im Rahmen des Parteienverkehrs angeboten, notwendig wären jedoch spezielle Büros, in denen Fachleute ausschließlich Online-Dienste für die Bürger:innen anbieten.
Obervinschgau - „Wir stärken die lokalen Kreisläufe und den sozialen Zusammenhalt. Wir sind da“. Mit diesen Grundgedanken wurde vor sechs Jahren am 29. Februar 2016 „Da – die Bürger*Genossenschaft Obervinschgau“ (BGO: www.da.bz.it) von 40 Einzelpersonen gegründet. Heute führt die Genossenschaft die Bio Dorfsennerei in Prad, sie ist auf den Wochenmärkten in Mals, Prad, Landeck und Meran mit einem Marktstand präsent, genauso wie auf dem Obstmarkt in Bozen und den Jahrmärkten im Obervinschgau. Festivals, Tagungen und Kinoabende werden durchgeführt, das Projekt Biotal Matsch wurde unterstützt. Seit drei Jahren werden Nikolauspakete und Osternester zum Kauf angeboten.
von Heinrich Zoderer
Bei der Gründung stand die Überzeugung im Mittelpunkt, dass ein Weitermachen wie bisher in eine Sackgasse führen würde. Noch mehr Wachstum, eine noch intensivere Bewirtschaftung und eine weitere Verbauung der Landschaft sind nicht zukunftsfähig. Idealisten suchten nach einem anderen Weg, so erzählt Armin Bernhard, der Präsident des Vorstandes der Bürgergenossenschaft. Aber es sollte nicht nur geredet, sondern konkret gehandelt werden, um eine nachhaltige Regionalentwicklung einzuleiten. Es geht um Kooperation und Vielfalt, um Beratung, Vermarktung, den Aufbau von Netzwerken, die Unterstützung von Projekten, um Resilienz und die Stärkung der lokalen Kreisläufe. Die Ideen waren so vielfältig wie die Gründungsmitglieder. Innovative Bauern, Geschäftsleute und Dienstleister waren genauso dabei wie junge Vinschger:innen, die im Ausland und Italien studiert haben und nach dem Studium mit neuen Erkenntnissen, aber auch mit neuen Ideen wieder zurückgekehrt sind. Heute hat die Genossenschaft 150 Mitglieder, zur Hälfte Einzelpersonen und zur Hälfte Betriebe. Seit dem 31. Jänner 2022 gibt es auch das Regionalgesetz Nr. 1 „Bestimmungen in Sachen Bürgergenossenschaften“, wodurch Bürgergenossenschaften, welche die „integrierte wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung des Bezugsgebiets“ fördern, auch unterstützt werden. Die Durchführungsbestimmungen fehlen noch, aber im Jänner 2022 wurde in Brixen bereits die zweite Bürgergenossenschaft b*coop gegründet. Durch die Corona Pandemie konnten einige kulturelle Programme nicht mehr durchgeführt werden, aber in der Not wurden auch neue Projekte entwickelt: die Nikolauspakete und die Osternester. Über die Homepage wurden vor dem Nikolaustag mehrere „Pakete“ mit biologischen Produkten angeboten. Die Kunden konnten auswählen und angeben über welche Geschäfte das Paket abgeholt wird. Genauso wurden vor Ostern „Osternester“ zur Auswahl angeboten. Rund 600 Pakete wurde so in ganz Südtirol von Geschäften im Vinschgau, über die Pur Südtirol Geschäfte, den Biomarkt Naturalia, sowie Geschäfte in Brixen, Bruneck, Kaltern und Neumarkt vertrieben. Durch die Pandemie hat sich auch das Bewusstsein, dass es kein Zurück zur alten Normalität mehr geben kann, verstärkt. Nachhaltigkeit, Innovation und Transformation sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen, meint Michael Hofer, der Betriebswirt und stellverstretende Vorsitzende der Genossenschaft. Während andere Betriebe erst anfangen darüber zu reden und erste Schritte der Umstellung planen, ist die Bürgergenossenschaft seit dem Bestehen auf dem Innovations- und Nachhaltigkeitskurs unterwegs.
Marktstände und die Bio-Dorfsennerei Prad
Mit einem Marktstand auf dem Wochenmarkt in Mals wurde das erste Projekt gestartet. Viele Bauern haben keine Zeit ihre Produkte auf dem Markt zu verkaufen, vielen liegt das Verkaufen auch nicht, obwohl alle wissen, wie wichtig der direkte Kontakt der Produzenten mit den Konsumenten ist. Heute ist die Genossenschaft auf den Wochenmärkten und Jahrmärkten im Obervinschgau, aber auch in Landeck und Meran präsent. Und auf dem Obstmarkt in Bozen können die Bioprodukte der obervinschger Bauern an sechs Tagen in der Woche gekauft werden. Von rund zwei Dutzend Biobauern werden auf den Märkten regionale Produkte angeboten. Die nächste große Herausforderung war 2019 die Übernahme und Führung der Bio-Dorfsennerei in Prad. Die alte Dorfsennerei wurde 1982 geschlossen. Nach der Neugründung der Sennerei-Genossenschaft Prad und nach dem Bau eines neuen Sennereigebäudes durch die Fraktionsverwaltung, konnte die Produktion 2011 im neuen Gebäude wieder aufgenommen werden. Doch bereits im Oktober 2014 wurde die Produktion eingestellt und die Sennerei musste wiederum schließen. Besorgte Bauern wandten sich an die junge Bürgergenossenschaft. Von den Vorstandsmitgliedern der BGO, Armin Bernhard, Michael Hofer, Elisabeth Prugger und Anna Folie wurde ein neues Konzept ausgearbeitet. Michael Hofer übernahm die Verwaltung und mit Sigrid Sparer aus Lana konnte eine erfahrene Produktmanagerin und Geschäftsführerin gewonnen werden. 2019 wurden 100.000 l Ziegenmilch abgeliefert und 10.000 kg Käse erzeugt. Heute werden bereits von vier Ziegenbauern 170.000 l Ziegenmilch im Jahr verarbeitet und zu zwei Dritteln in der Region und einem Drittel im deutschen Sprachraum bis nach Hamburg verkauft. Durch den günstigen Mietvertrag mit der Fraktionsverwaltung Prad können 5 – 6 Personen qualitativ hochwertigen Bio-Ziegenkäse herstellen und verkaufen.
Festivals, Tagungen und Kinoabende
Von Anfang an war die Genossenschaft danach bestrebt, nicht nur in den Bereichen Landwirtschaft und Handel, sondern auch in den Bereichen Kultur und Bildung aktiv zu werden. So wurde in den letzten Jahren das dreitägige Festival „Hier und da - Gut leben im ländlichen Raum“ organisiert. Das Festival ist eine bunte Mischung aus Marktständen verschiedener Initiativen aus dem In- und Ausland und Konzerten, Impulsreferaten, Filmvorführungen, Betriebsbesichtigungen, Landschafts- und Kulturwanderungen, Buchvorstellungen und Begegnungen mit interessanten Persönlichkeiten. Es geht vor allem darum neue Projekte sichtbar zu machen und zu stärken, aber auch mit verschiedenen Menschen ins Gespräch zu kommen und ein abwechslungsreiches Kulturprogramm anzubieten. 2016 wurde eine Schmetterlingstagung in Mals organisiert. Am 10. August 2019 gab es in Mals das „Sommerfest 50 Jahre Woodstock“ mit Kunst und Kino, Tanz und Musik. 2019 und 2020 wurde ein „SamenFest“ beim Sockerhof in Mals veranstaltet. Neben Referaten konnte auch Saatgut bewährter Obst- und Gemüsesorten getauscht und gekauft werden. Beim „StodlKino“ im Sockerhof wurden im Sommer und Herbst 2019 und 2020 mehrere Filme über die Landwirtschaft vorgeführt. Am 19. und 20. November 2021 wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schluderns und dem Heimatpflegeverband ein Tag der offenen Türen zum Thema „Ortskernrevitalisierung“ organisiert. Die „Herbatio Kräuterwochen“ wurden vom 26.06. – 09.07.2021 in Trafoi durchgeführt. Dabei gab es Kräuterwanderungen, einen Kräutermarkt und viele Informationen über Wildkräuter, Kräutersalben und die Vinschger Hexenküche.
BioTal Matsch
Das Projekt „Machbarkeit BioTal Matsch“ wurde 2017 im Rahmen des Bürgerhaushalts der Gemeinde Mals ins Leben gerufen. Mit Unterstützung durch die Bürgergenossenschaft und unter der Projektkoordination von Anja Matscher entstand 2018 eine Projektgruppe. Eine Ideensammlung wurde durchgeführt und eine Bio-Umstellungsberatung für Landwirt:innen wurde organisiert. Später gab es eine Erhebung und Kartierung der Bioflächen in Matsch und Muntetschinig und im November 2018 unternahm man eine Exkursion ins Schweizer Biotal Valposchiavo. Im Jahre 2019 wurde die Gonda-Alm im Matschertal nach der Kortscher Alm zur zweiten Alm im Vinschgau, die als Bioalm bewirtschaftet wird.
Frauenpower, Netzwerke, weitere Ideen
Auch in der Bürgergenossenschaft Obervinschgau stehen an der Spitze zwei Männer: Armin Bernhard, der Bildungswissenschaftler, Vordenker und Netzwerker, ist der Vorsitzende des Vorstandes und Jürgen Wallnöfer, der Architekt und Planer ist der Vorsitzende des Aufsichtsrates. Die Genossenschaft wird aber auch getragen und geführt von gut ausgebildeten, starken und bodenständigen Frauen. Elisabeth Prugger aus Tschengls hat an der Universität für Bodenkultur in Wien Landschaftsplanung studiert. Sie war Praxislehrerin für Milchverarbeitung in der Landwirtschaftsschule Salern. Sie kennt sich gut aus mit der Käserei und dem Gemüseanbau (www.greiterhaus.com) und hat viele konkrete Ideen. Anna Folie aus Mals hat ebenfalls in Wien studiert (Pflanzenwissenschaften), ist nach dem Studium nach Mals zurückgekommen und war bis vor kurzem auch im Vorstand der BGO aktiv. Sie hat vom Großonkel den Hof (www.sockerhof.it) übernommen und baut nun Roggen, Kartoffeln und verschiedenste Gemüsesorten an. Sigrid Sparer hat in Mailand studiert, arbeitete 10 Jahre in der Lebensmittelvermarktung des Großbetriebes Dr. Schär und 2 Jahre bei der Firma Loacker am Ritten. Nun vermarktet sie den Ziegenkäse der Prader Biosennerei (www.bio-dorfsennerei.it/). Weitere Powerfrauen der Bürgergenossenschaft sind Anja Matscher und Martina Schäfer. Anja Matscher hat in Wien an der Universität für Bodenkultur studiert und ist nun die Biobäuerin am Lechtlhof (www.lechtlhof.it/) oberhalb von Mals. Martina Schäfer kommt aus Stuttgart, hat Betriebswirtschaft studiert, ist Fachagrarwirtin der Milchwirtschaft, arbeitet in der Dorfsennerei Prad und leitet den Vinschger Obstmarktstand in Bozen. Neben den vielen Männern und Frauen der BGO gibt es ein breites Netzwerk von Kooperationspartnern: neben Biobauern, Geschäften und Hotels, u.a.: Sozialgenossenschaft Vinterra, Obstgenossenschaft OVEG, Plattform Land, Uni Bozen, EURAC, IDM, Basis Vinschgau, Weltladen Latsch, Biokistl, das Südtiroler Netzwerk für Nachhaltigkeit. Im Sommer will die Genossenschaft in Glurns ein Kulturkaffee eröffnen. Ein Projekt, von dem sowohl Armin Bernhard als auch Michael Hofer überzeugt sind, konnte noch nicht realisiert werden: ein eigenes Regionalgeld für den Obervinschgau. Auch die Idee einer Bioregion Obervinschgau wartet auf die Umsetzung.
Vinschgau - Die neue SVP-Bezirksfrauenleitung steht: Christina Hanni Bernhard bleibt Bezirksfrauenreferentin, Kunhilde von Marsoner Vize-Bezirksfrauenreferentin. Lydia Schötzer (Schlanders), Christiane Patscheider (Reschen) und Andrea Kofler (Latsch) ergänzen die Bezirksfrauenleitung als die drei - vom Statut vorgesehenen - gewählten Mitglieder. Kooptiert wurde bei der Wahl am 4. Juli in Schlanders hingegen Anni Thaler (Schluderns). In den kommenden Wochen werden die SVP-Ortsobfrauen und -männer die weiteren Mitglieder namhaft machen und jeweils eine Frau in die Bezirksfrauenleitung entsenden. Die Anliegen der Vinschger Frauen sind konkret. Elfi Kiermair (Laas): „Lösungen für die unerträgliche Verkehrssituation auf der Töll und im Vinschgau müssen gefunden werden.“ Es ist jene Situation, die sich mit dem Brückenbau in Tirol in zwei Jahren nochmal dramatisch verschärfen und zum Supergau werden könnte. „Wir wissen, wenn am Brenner eine Entscheidung getroffen wird, dann hat sie Auswirkungen auf den Reschen. Man muss jetzt sofort vorausschauende Lösungen suchen.“ Das Problem Töll ist für Pendler und Schüler ein täglicher Wahnsinn. Andrea Schwembacher (Kastelbell): „Warum müssen in Meran drei volle Ersatz-Busse gleichzeitig starten, um dann regelmäßig den Zuganschluss zu verpassen? Warum kann der erste Bus nicht einfach starten, wenn er voll ist? Das ist unlogisch.“ Jeglicher Logik entbehre auch die Impfpflicht für das Sanitätspersonal bis Ende des Jahres. Rosalinde Koch Gunsch (BM Taufers): „Wir haben eine dramatische Situation im Krankenhaus und in den Altenheimen. Jene, die bis jetzt das System aufrecht, Regeln befolgt und unglaubliche Arbeit geleistet haben, sind jetzt an ihren Grenzen und können nicht mehr.“ Ungeimpftes Personal habe man an die Schweiz verloren, die Impfpflicht für das Sanitätspersonal bis Ende diesen Jahres ist schlicht nicht mehr zu rechtfertigen. Renate Gebhard, die SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordnete weiß um die Probleme: „Das stimmt, es wird sich aber nicht ändern, Speranza lässt nicht mit sich reden.“ Nicht zuletzt sind Hausärztemangel und leistbare soziale Unterkünfte gefühlte dringende Themen, „wo etwas ganz Konkretes passieren muss.“ (Kiermair) Irmgard Gamper, die SVP-Bezirksobmann-Stellvertreterin versprach Unterstützung und wünschte den Frauen grundsätzlich „mehr Sicht- und Hörbarkeit.“ (ap)
Stellungnahme/Richtigstellung - Unter Tirolern spricht man normalerweise miteinander und nicht übereinander. Es ist traurig, wenn man Wahlergebnisse nicht akzeptieren kann und nicht der Wahrheit entsprechende Presseartikel verfassen muss, um weiterhin Zwietracht zwischen den Bauern zu schüren.
Angebote miteinander zu sprechen sind nie angenommen worden. Nicht nur die Jungen sondern auch die noch aktiven älteren Bauern sollten eine Zukunft haben. Die sogenannten sturen Bauern sind offen für klärende Gespräche über ihre Beweggründe den Berkwaal zu erhalten und wollen nicht mit feigen, der Wahrheit nicht entsprechenden Presseartikeln die Öffentlichkeit belästigen. Das Foto ist ein Fake Foto und entspricht nicht der aktuellen Situation. Es ist sehr traurig wenn man den sogenannten sturen Bauern Schlechtes wünscht und nicht aktuelle Fotos dafür herhalten müssen die Wahrheit zu verdrehen.. sehr schade...
Wir hoffen, dass wir es nicht nötig haben in Zukunft Presseartikel richtig stellen zu müssen, denn wir haben Wichtigeres zu tun.
Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen
Die sturen Besitzer der Feldwiesen:
Kurt Warger
Peter Linser
Karl-Heinz Zoderer
Luis Wegmann
Bernhard Prieth
Robert Sagmeister
Naturns/Schnals/Kastelbell - Die Untervinschger Gemeinden möchten sich bei der Neuvergabe der Konzession an der Großwasserableitung Schnals/Naturns beteiligen. Die Verhandlungen dazu laufen, denn die Konzession verfällt im April 2023.
von Erwin Bernhart
Die Verhandlungen zwischen den Gemeinden Schnals, Naturns und Kastelbell für eine Beteiligung an der Konzession Schnalser Stausee - Kraftwerk Naturns dürften noch nicht die heiße Phase erreicht haben, aber sie laufen. Die Zeit beginnt zu drängen, denn die Konzession verfällt im April 2023. Um sich Verhandlungsluft nach allen Seiten zu verschaffen, drängen die SVP-Parlamentarier in Rom, allen voran Albrecht Plangger, auf eine Verlängerung der Konzession. Voraussichtlich wird die italienische Regierung einer Konzessionsverlängerung bis zum 31.12.2024 zustimmen.
Die Verlängerung ist ein willkommenes Trostpflaster für die Anrainergemeinden. Denn bei einer Verlängerung sieht das Landesgesetz 13 von 2013 vor, dass der scheidende Konzessionär bis zur Erneuerung der Konzession einen Zusatzzins von 38 Euro pro Kilowatt Leistung zu zahlen hat. Dieser Zusatzzins kommt dem Land und den Anrainergemeinden zugute.
Im Falle des Krafwerkes in Naturns, welches eine Leistung von rund 40.000 Kilowatt, also rund 40 Megawatt, hat, ist der errechnete Zusatzzins zwischen Konzessionsverfall und provisorischer Verlängerung die erkleckliche Summe von knapp 2,5 Millionen Euro.
Von diesem Zustzzins erhält das Land ein Drittel, also 832.000 Euro. Die anderen zwei Drittel (1,66 Millionen Euro) werden auf die Gemeinden Schnals (49,73 %) Naturns (40,66 %) und Kastelbell (9,61 %) anteilsmäßig aufgeteilt.
Der Berechnungsschlüssel ist kompliziert, aber die Gemeinden können dabei auf einen unermesslichen Erfahrungsschatz von Albrecht Plangger zurückgreifen. Denn die Parameter für den Aufteilungsschlüssel sind im Wesentlichen bereits beim „Vinschger Stromkrieg“ ausgearbeitet worden: Das Wassereinzugsgebiet, die theoretisch entgangene Stromproduktion in den einzelnen Gemeinden, der Standort des Kraftwerkes und der Bevölkerungsanteil spielen dabei eine Rolle.
Nun sollen die Gemeinden mit dem voraussichtlichen Geld aus dem Zusatzzins Umweltmaßnahmen ausarbeiten und damit vorsehen, wie dieses Geld lokal investiert werden soll.
In den Gemeinden wird dieser Zusatzzins als erster Schritt in Richtung Beteiligung angesehen.
Für die Gemeinde Naturns ist das Verhandlungsteam mit BM Zeno Christanell und Referent Helmut Müller erfahren aufgestellt. Für die politische Begleitung wird der erfahrene Albrecht Plangger und für die technische Begleitung der erfahrene Ingenieur Walter Gostner den Untervinschger Gemeinden zur Seite stehen. Zuversichtlich ist man, zumal ein ehemalig rigider Zentralismus in Bozen nicht mehr vorhanden ist.
St.Valentin auf der Haide - Auf dem Radweg zwischen Rohrbrücke (Ponte Canale) und der Abzweigung nach Padöll in St. Valentin ist der Straßenbelag in einem sehr schlechten Zustand. Durch die Schneeschmelze ist der Asphalt aufgerissen und stellt so eine sehr hohe Unfallgefahr dar! Während ein Schlagloch für Autofahrende allenfalls unkomfortabel ist und vielleicht die Stoßdämpfer schädigt, kann es Radfahrende empfindlicher treffen. Sie können schwer verunglücken, wenn sie ein Schlagloch übersehen.
Wer trägt die Verantwortung? Dieser Straßenabschnitt ist nämlich Zufahrtsstraße für Padöll, Traktorweg, Fahrradweg und Wanderweg zugleich. Oft sind die Schlaglöcher mit Regenwasser gefüllt und damit kaum sichtbar. Durch die Schlaglöcher ist das Fahrverhalten eingeschränkt und kann dazu führen, dass der Lenker verrissen wird und es zu Stürzen mit schwerwiegenden Verletzungen kommt. (aw)
Der langjährige Streit zwischen dem „Göflaner Marmor“ und der „Lasa Marmo“ ist beigelegt. Offiziell zurückgezogen wurden die vielen Rekurse vor dem Verwaltungsgericht im Frühling 2022. Vergangene Woche folgte das Urteil des Staatsrates , das die Einigung im Marmorstreit nun offiziell bestätigt hat. Der Einigung waren jahrelange Streitigkeiten über Abbau- und Abtransportgenehmigungen vorausgegangen.
Die bisherige Vorsitzende, Kunhilde von Marsoner, wurde einstimmig wieder bestätigt. Das gilt auch für Egon Raffeiner, der ebenfalls einstimmig zu ihrem Stellvertreter gewählt wurde.
Burgeis Guntersblum (D) - Die Radfahrgemeinschaft Guntersblum 1984 e.V. (RFG) entstand aus einem Kreis befreundeter Radfahrer, die 1982 die Tradition der Radtouren nach Burgeis begründeten. Die diesjährige Radtour von Guntersblum nach Burgeis stand ganz im Zeichen des 40jährigen Jubiläums. Ab Reschen wurden die Guntersblumer von den Burgeiser Radfreunden begleitet. Die Ankunft in Burgeis war sehr emotional. Anton Punt begrüßte im Namen der Burgeiser Radler die Dorfbewohner, die Musikkapelle, die Feriengäste und den Fraktionsvosteher Werner Thöni. „Weiters darf ich einen ganz ganz großen Gruß aussprechen der RFG. Die 26 Radfahrer mit Begleitern haben in dieser Woche 714 km bei 7979 Höhenmetern von Guntersblum bis Burgeis zurückgelegt. Unter ihnen waren sechs Radfahrer aus Spanien und erstmals eine Frau. Es freut mich, dass ihr alle wohlbehalten in Burgeis angekommen seid. Eine beachtliche Leistung!“. Auch Fraktionsvorsteher Werner Thöni begrüßte die Sportler und ihre Begleiter recht herzlich und wünschte ein schönes Fest zum 40jährigen Jubiläum. Dann überreichte Punt dem Vorsitzenden Jürgen Schäfer vom RFG eine Urkunde für 40 Jahre Radtour Guntersblum-Burgeis. „Alle 5 Jahre radeln wir hierher. Es entstand eine wunderbare Freundschaft zu den Burgeisern und zum schönen Land Südtirol. Burgeis ist inzwischen seit 2021 Partnergemeinde von Guntersblum“, sagte Schäfer. Eine wunderbare Freundschaft sei entstanden. Dann übergab Schäfer eine von der RFG-Guntersblum gestiftete Holzbank aus Zirm, die einen Ehrenplatz am Burgeiser Dorfbrunnen erhalten wird. „Gute Freundschaft, die über das Fahrrad verbunden bleibt“ steht eingraviert an der Rückenlehne der Bank. Zu guter Letzt wurden Gastgeschenke ausgetauscht und der von Guntersblumer Winzern gespendete Wein ausgeschenkt. Die Radfreunde aus Spanien steuerten spanischen Cava und Vino-Tinto bei. Natürlich durfte Burgeiser Speck und Käse nicht fehlen. Bei launiger Blasmusik und Gesang aus 3 Nationen (Südtirol, Catalunia, Rheinhessen) klang der Empfang aus. Ein gemeinsames Abendessen im Gasthaus Mohren war der perfekte Abschluss nach 6 Tagen auf dem Rennradsattel. Die Burgeiser Radler werden bei der Kellerwegfesteröffnung am 19.8.2022. am Guntersblumer Gilljebrunnen erwartet, um auch damit den 2021 geschlossenen Partnerschaftsvertrag mit Leben zu füllen. (aw)
Vinschgau - Die Motorsportgemeinschaft Vingschau MSGV wurde im Jahre 1982 gegründet und feiert somit heuer ihr 40-jähriges Bestehen. Nach knapp zwei Jahren mit wenig Aktivitäten kann 2022 endlich wieder voll durchgestartet werden.
Aktuell zählt der Verein etwa 70 aktive Mitglieder, viele davon aktiv in verschiedenen Rennserien und Wettbewerben mit Auto, Prototypen, Go-Kart und Motorrad.
Am vergangenen Wochenende konnten zwei unserer Piloten ihr Können bei der 71sten Ausgabe der Bergrennens Trento Bondone unter Beweis stellen. Das älteste und längste Bergrennen Europas wird seit 1925 ausgetragen, und führt über 17 km von Trient bis in die Ortschaft Vason. Zum ersten Mal an den Start ging Markus Schuster aus Schlanders mit seinem Formular Gloria. Bereits seit Wochen hatte sich Markus zu Hause mit Videomaterial auf die Strecke vorbereitet, und das hat sich ausgezahlt! Auf Gesamtplatz 20, und mit einer Zeit von unter 11 Minuten kam er ins Ziel. Eine wirklich außerordentliche Leistung, nur wenigen Südtirolern ist es bisher gelungen die 11 Minuten Marke zu unterschreiten. Für Kevin Lechner mit seinem BMW M3 verlief das Rennen leider nicht nach Wunsch. Er traf beim Start am Sonntag die falsche Reifenwahl und musste sich mit dem zweiten Rang in seiner Klasse zufriedengeben.
Am zweiten Mai-Wochenende veranstaltete die MSGV ein eigenes Event. An der Zufahrtstraße zum Sessellift Tarscher Alm konnten mit großem Verständnis von Seiten der lokalen Bevölkerung und der Gemeinde Latsch auf abgesperrter Strecke Showfahrten organisiert werden. Über 70 Teilnehmer konnten ihre verschiedenen Fahrzeuge, vom Oldtimer bis zum Rennfahrzeug, zur Schau stellen. Mehrere hundert Zuschauer verfolgten das Geschehen am Samstagnachmittag.
Am Samstag 16. Juli steht das nächste Event der MSGV an. Nach 2 Jahren Pause findet in der Industriezone von Laas wieder ein Autoslalom statt. Heuer erstmal als“ Night Race“. Das Rennen beginnt um 14:00 Uhr und läuft bis am Abend um 21:00 Uhr. Das Rennen wird im Rahmen der Autoslalom Landesmeisterschaft ausgetragen.
Es wird in verschiedenen Auto- und Go-Kart-Klassen um den Sieg und Meisterschaftspunkte gekämpft, Piloten aus ganz Südtirol und Tirol werden erwartet.
Unsere Piloten, allen voran der Lokalmatador Kevin Lechner aus Laas wird um die Vergabe des Tagessieges mitkämpfen. Der amtierende Autoslalom Landesmeister aus Goldrain, Markus Tumler mit seinem Eigenbau Fiat 126 4x4, gilt als Favorit.
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