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Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Lukas Ev., 18. Oktober 2021

Der Klimawandel durch die Erderwärmung ist zum Topthema geworden, das es nunmehr täglich auf die Titelseiten der Printmedien und zur Aufmacher-Meldung der Audiomedien schafft. Und was tun wir gegen den Klimawandel? Was sind wir bereit, an unserem Lebensstandard zu ändern? Dabei wird Klimaschutz binnen einer kurzen Zeitspanne zum akuten Menschenschutz.

Der 2. Südtiroler Klimaplan
In der Debatte unseres Südtiroler Landtages vom 6. Oktober d.J. hat unser Landeshauptmann Arno Kompatscher eingeräumt, dass die Ziele des 1. Südtiroler Klimaplanes 2011-2021 nicht erreicht worden sind. Der 1. Klimaplan „Energie-Südtirol 2050“ war unter Landeshauptmann Luis Durnwalder ausgearbeitet worden und hatte eine Laufzeit von zehn Jahren. Die wichtigsten Vorhaben aus dem Plan von vor zehn Jahren wurden im neuen Klimaplan fortgeschrieben. Dessen Entwurf hat die Landeregierung für Stellungnahmen durch uns Bürgerinnen und Bürger und/oder die verschiedenen Interessensgruppen auf den Weg geschickt. Der Landeshauptmann hat in der Landtagsdebatte zugesagt, dass in den neuen Klimaplan auch die Landwirtschaft und der Verkehr auf der Brennerautobahn aufgenommen werden, die im derzeitigen Entwurf nicht berücksichtigt sind.

Die Südtiroler Klimatreiber
Dem Klimareport 2018 der Europäischen Akademie Bozen ist zu entnehmen, dass in unserem Land Südtirol der Verkehr mit 50 %, unser Heizen mit 38 % und die Landwirtschaft mit 18 % die drei Haupttreiber des Treibhauseffektes sind.
Heute befindet sich eine so große Menge an Treibhausgasen in der Erdatmosphäre wie zu keinen anderen Zeitpunkt in den vergangenen 800.000 Jahren. 80 % dieser Treibhausgase hat der Mensch DSC 2319in den letzten 150 Jahren verursacht – durch den Verbrauch fossiler Brennstoffe und durch industrielle Prozesse. Der Gehalt an Kohlendioxid in der Erdatmosphäre in früheren Zeiten kann über einen langen Zeitraum aus der Untersuchung von Eisbohrkernen rekonstruiert werden.

Treibhausgase
Treibhausgase sind Kohlendioxid, Lachgas, Methan, Stickoxide und andere. Methan ist zwanzig Mal treibhausfördernder als Kohlendioxid. Methan entsteht unter anderem bei der Verdauung von wiederkauenden Tieren und großflächig weltweit beim Auftauen von Permafrostböden z. B. in Mooren.
Der natürliche Gehalt an Kohlendioxid in der Erdatmosphäre liegt bei 290 pars per million (ppm). Seit wir Menschen in der Industriellen Revolution mit der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdgas und Erdöl begonnen haben, steigt der Gehalt an Kohlendioxid durch den „menschengemachten“ Treibhauseffekt kontinuierlich an. Der natürliche Treibhauseffekt ist die Zurückspiegelung eines Teiles von Sonnenlicht als Wärmestrahlung an den Luftschichten der Erdatmosphäre. Er macht unsere Erde erst bewohnbar. Ohne den natürlichen Treibhauseffekt würde auf der Erde eine Oberflächentemperatur von -18° C herrschen. Der natürliche Treibhauseffekt erwärmt die Erde auf +15° C. 1960 lag der Gehalt an Kohlendioxid auf der Erde bei 315 ppm, 2021 liegt er aktuell bei 420 ppm. Und zur nächsten Jahrhundertwende wird er nach optimistischen Prognosen der Klimaforscher bei 550 ppm, nach pessimistischen dagegen bei 990 ppm liegen.
AdobeStock 57878959Die Weltklimakonferenz von Paris hat im Jahr 2015 beschlossen, die Erderwärmung auf maximal +1,5° C einzugrenzen und die Kohlendioxid-Emissionen bis 2030 auf 40 % im Vergleich zu 1990 zu senken. Im Moment sind wir aber zu einer Erwärmung von 3-4° unterwegs. Die Regierungschefs der G20-Staaten haben die Klimaziele von Paris noch verschärft und der „Green Deal“ der Europäischen Kommission von 2019 sieht vor, die CO2-Emissionen Europas bis 2030 um 55  % zu senken und Europa als ersten Kontinenten bis 2050 klimaneutral zu machen.
In den letzten 100 Jahren ist die Lufttemperatur auf unserer Erde um 0,82° C angestiegen, in den letzten sechs Jahren seit der Pariser Klimakonferenz von 2015 bis 2021 allein schon um weitere 0,4° C. Vom Klimaziel in Paris, die Erderwärmung auf +1,5° C bis zur Jahrhundertwende 2100 einzubremsen, haben wir also schon +1,2° C oder 80 % schon „verbraucht“, ¼ davon allein in den letzten sechs Jahren.

Die CO2-Äquivalente von uns Südtirolern
Wenn man die sogenannte „graue“ Energie für Transport von importierten Gütern dazurechnet, erzeugt jede Südtirolerin und jeder Südtiroler heute 7,5 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente. 5 km Autofahren erzeugen 1 kg Kohlendioxid-Emission und diese verursacht z. B. ein Abschmelzen von 15 kg Gletschereis. Ein Molekül Kohlendioxid bleibt in der Erdatmosphäre 120 Jahre bestehen.

Grünes Schrumpfen statt grünes Wachsen
Georg Kaser, der Südtiroler Universitätsprofessor und renommierte Kryosphärenforscher in Innsbruck, Mitverfasser des Weltklimaberichtes im Sachbereich Gletscher und Eis, ist seit Jahren ein permanenter und glaubwürdiger Mahner: „Wenn wir in den nächsten zehn Jahren nicht entscheidend auf die menschengemachte Erderwärmung reagieren und das +1,5° C-Ziel verfehlen, wird es brandgefährlich!“
DSC 2295Wirtschaft, Technik und Politik versuchen immer noch, auf den Klimawandel (nur) mit technischen Lösungen zu reagieren: Elektro- und Wasserstoffmotoren statt Verbrennungsmotoren, Windkraft und Solarenergie. Technische Lösungen allein werden aber nicht reichen, um den Klimawandel zu bewältigen. Wie hat es doch die Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann von der Berliner Tageszeitung TAZ bei den diesjährigen Toblacher Gesprächen drastisch formuliert: „Mit der Natur kann man nicht verhandeln. Die Natur kann permanentes Wachstum nicht mehr tolerieren. Es kann nicht mehr um grünes Wachstum gehen, grünes Schrumpfen ist angesagt: nicht mehr fliegen, nicht mehr mit dem Privatauto fahren, nicht mehr Fleisch essen. Es geht um das Überleben der Menschheit.“

Dienstag, 19 Oktober 2021 15:05

Spezial Krautwochen: Krautwochen in Laas

Kraut-Spezialitätenwochen >> in den Gastbetrieben
Attraktive Herbstangebote >> in den Geschäften
Lustige und kreative Krautgestalten >> im ganzen Dorf

von Dietmar Spechtenhauser

Der Vinschgau ist seit jeher bekannt für Gemüse- und Kohlanbau.
Die Verarbeitung zu Sauerkraut hat jahrhundertelange Tradition.
Der Kobis, wie der Weißkohl hier genannt wird, fand bald auch außerhalb der Tal- und Landesgrenzen großen Anklang und so ist es bis heute. Durch die Vergärung wird der geschnittene Weißkohl sehr lange haltbar gemacht und bereichert den Speiseplan der Südtiroler seit Generationen.
Besonders in der Talsohle zwischen Laas und Prad findet dieses Gemüse durch die kalkhaltigen Böden optimale Bedingungen.
In der kälteren Jahreszeit ist dieses gesunde und an Vitaminen reichhaltige Gemüse sehr beliebt, selbst Küchenchefs der gehobenen Restaurants und Hotels setzen diese vielseitige Beilage immer häufiger auf ihre Speisekarte.
Die Gastwirte und Kaufleute von Laas organisieren seit 2007 die Laaser Kraut-Spezialitätenwochen, wo natürlich das Vinschger Bauern Sauerkraut im Mittelpunkt steht. Darüber hinaus gibt es attraktive Angebote in den Geschäften, interessante Vorträge zum Thema Gesundheit, lustige Krautgestalten im Dorf u. v. m.

 

Krautgerichte in 6 Restaurants der Gemeinde Laas 16.10. bis 7.11.2021

Gasthof zur Sonne
Laas, Tel. 0473 62 65 23
Gasthaus zur Krone
Laas, Tel. 0473 62 61 17
Gasthaus Sonneck
Allitz 11, Tel. 0473 62 65 89
Gasthaus Tschenglsburg
Tschengls 35, Tel. 320 082 91 65
Bar Pizzeria Odler
Laas, Vinschgaustrasse 53,
Tel. 0473 62 62 43
Sport Bistro
Eyrs- Laas, Bahnhofstraße 27,
Tel. 346 479 23 92 - 0473 73 99 00

 

Vortrag: Fermentiertes Gemüse - Superfood für den Darm

Mittwoch, 04.11.
von 19.30 – 21.00 Uhr
Irene Hager/Sachbuchautorin
in der Pizzeria Odler

Fermentieren ist nicht nur eine jahrtausende alte Methode Lebensmittel haltbar zu machen, sondern auch eine einfache Möglichkeit unserem Körper was gutes zu tun. Fermentiertes Gemüse stärkt unser Immunsystem, denn es ist reich an Vitaminen und beeinflusst die Darmflora positiv. Gemeinsam verkosten wir verschiedene Fermente und stellen gemischtes fermentiertes Gemüse und einheimisches Kimchi her.

Anmeldung bei Lechner Evelyn
unter Tel. 347 993 44 83 oder
per E-mail: evelyn@lechner-bz.eu

 

Die Ungarische Krautsuppe vom Gasthaus Sonneck – Allitz

s50 krautsuppeZutaten:
∙ 2 EL Öl oder Schmalz
∙ 200 g Sauerkraut
∙ 80 g angeräucherter Bauchspeck
∙ 100 g Zwiebeln, fein gehackt
∙ 20 g Paprikapulver, edelsüß
∙ 1 EL Tomatenmark
∙ 1¼ l Rindssuppe
∙ 1 kl Kartoffel, mehlig
∙ 40 g Sauerrahm
∙ Salz
∙ 3 Knoblauchzehen, fein gehackt
∙ Kümmel
∙ 1 Paar angeräucherte
Schweinswürstchen
∙ 100 g Rindfleisch, grob faschiert
oder würflig geschnitten
∙ 1 Schuss Weißwein
Kochzeit: ca. 1h
Zubereitung:
Sauerkraut wässern, etwas zerkleinern. Fett erhitzen, kleinwürflig geschnittenen Speck Rindfleisch dazugeben, danach feingehackte Zwiebeln anschwitzen, Paprikapulver und Tomatenmark beigeben, durchrühren, mit Weißwein ablöschen, danach mit Suppe aufgießen, Sauerkraut und Gewürze beigeben. Wenn das Kraut weich erscheint, rohen, geschälten, fein geriebenen Kartoffel beigeben, 5 Minuten kochen, Wurst mitkochen (ca. 15 Minuten). Danach in Scheiben schneiden und nochmals aufkochen lassen. Suppe anrichten, Sauerrahm auf die Suppe geben oder kurz vorher unterrühren.

 

Angebote in den Laaser Betrieben

Konsum Laas
Auf die gesamte Unter- und Nachtwäsche 20% Skonto, Flanellbettwäsche von Kaeppel € 39,90! Erika-Blumen à 1,99/Stk.
sowie auf alle Ölmotivkerzen 15% Skonto.

Konfektion Stecher
Herbst-Aktionstage:
auf alle Hosen 10% Skonto

Lottobar
Herbstgetränke – kommt vorbei und probiert sie aus!

Venustis
Mittwoch, 20.10 und 27.10
sowie am 03.11 jeweils um 11.30 Uhr
Marmor trifft Schokolade –
Eine Verführung für alle Sinne
Marmor-Genuss-Führung mit Schokoladen und Pralinenverkostung inkl. unserem Herbstzauber – edle Kastanie trifft
fruchtiges Preiselbeermousse.
Treffpunkt: Bahnhof in Laas,
Infos & Anmeldung unter
Tel. 347 22 29 010 oder www.venustis.it

Insr Lodn
Weingläser Enobar 50 cl,
20% Skonto, solange Vorrat reicht

Schuh Spechtenhauser
Auf viele aktuelle Herbst-Modelle
10% Skonto

Am Freitag, 22.10. von 10-12 bis 15-17.30 Uhr Gratis - Blitz-Fußanalyse mit Birgit Seissl,
Körpertherapeutin - Anmeldung erforderlich unter Tel. 0473 62 65 74

Despar Kofler
Auf verschiedene Grabkerzen
vom 17.10. bis 31.10. 15 bis 25% Skonto!
Lechner Sauerkraut offen erhältlich!

Hofladen Lechner (Industriezone) Beim Kauf von 3 Produkten, schenken wir Ihnen einen „Koschter“ dazu!

Metzgerei Alber
Frisch Geselchtes, Würste und einheimisches Lamm

Metzgerei Muther
Krautzeit ist Törggelezeit – große Auswahl an geselchten Hauswürsten, Rippelen und geräuchertem Fleisch

Salon Carmen
Auf alle Haarpflegeprodukte 10% Skonto

 

 

Apfelkonzentrate, Apfelsaft, Fruchtpürees, Apfelscheiben, Aromen... VOG Products in Leifers verarbeitet im Laufe eines Jahres so viele Äpfel wie sie im Vinschgau in einem Jahr produziert werden. VOG Products ist eine Genossenschaft 2. Grades und verarbeitet Obst aus dem Trentino und aus Südtirol. Der Geschäftsführer Christoph Tappeiner über die Visionen, die Produkte und die Bedeutung von VOG Products.

 

Vinschgerwind: Wir nehmen an, dass Sie mit einem Aktenkoffer voller neuer Aufträge vor uns sitzen.
Christoph Tappeiner: Mit einem Aktenkoffer voller neuer Aufträge? (lacht). Das kann man schon so behaupten. Ich bin seit 3 Jahren bei VOG Products und es ist eine spanndende Realität. Das Potenzial ist unglaublich.

Vinschgerwind: Sie kommen gerade von der Anuga in Köln zurück. Die Anuga ist die „Weltleitmesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie“. Was tun Sie inmitten von Big Playern bzw. von Big Byern, also von Großeinkäufern der Welt?
Christoph Tappeiner: Anuga hat - nach dem Corona-Ausfall im vorigen Jahr - bei vielen Großeinkäufern und Verkäufern wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert, weil es die Möglichkeit geboten hat, viele Leute endlich wieder live zu sehen. Man muss allerdings sagen, dass es heuer nicht die Anuga war wie vor zwei Jahren. Vor zwei Jahren war alles, was Rang und Namen hat, präsent. Heuer war die Messe etwas abgespeckt.
Die Internationalität hat aufgrund der Einreiserestriktionen etwas gefehlt. VOG Products ist ein großer Partner der weltweiten Lebensmittelindustrie. Die internationale Lebensmittelindustrie zählt zu unseren Kunden. VOG Products hat sich in diesen Kreisen ein sehr gutes Image aufgebaut. Die Anuga ist willkommener Treffpunkt mit internationalen Unternehmen.

Vinschgerwind: Neue Aufträge?
Christoph Tappeiner: Wir befinden uns aktuell in einer sehr wichtigen Phase, weil unser Geschäft auf Halbwaren ausgelegt ist und wir Jahresverträge mit Mengen und Preise abschließen. Es hat bei der Anuga einige Verträge gegeben. Für neue Projekte ist es momentan etwas schwieriger, weil neue Projekte etwas unter der Corona-Geschichte gelitten haben.

Vinschgerwind: Lassen Sie uns auf die Halbwaren zu sprechen kommen. Wenn ich einen beliebigen Apfelsaft in Deuschland oder in Italien kaufe, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Apfelsaft ein Produkt von VOP Products enthält?
Christoph Tappeiner: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, weil unsere Kunden die großen Player der internationalen Lebensmittelindustrie sind. Es gibt keine Marke, die wir in diesem Bereich nicht beliefern.

Vinschgerwind: Babys kommen wahrscheinlich noch leichter in Kontakt mit Apfelmus aus Leifers.
Christoph Tappeiner: Babynahrung, Babyfood wird in unserem Haus mit Bio verbunden. Wir haben ein starkes Biowachstum in der Produktion. Unsere Kundenaquise legen wir auch darauf aus. Aus der Bioproduktion kommt ein großer Teil zu VOG Products. Unser Anliegen ist es, dass wir für hochwertige Produkte sorgen. Also die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Produkte in großen Babynahruns-Marken zu finden sind, ist sehr groß. Wir sind in diesem Bereich in den letzten Jahre stark gewachsen und das ist für uns ein Beweis dafür, dass wir das Vertrauen unserer Kunden gewonnen haben.

Vinschgerwind: Es ist erstaunlich, dass sehr viel Bioware bei Ihnen in VOG Products verarbeitet wird.
Christoph Tappeiner: Wir verarbeiten jeden 5. Apfel, der in Südtirol und im Trentino produziert wird, bei VOG Products zu Saftkonzentrat oder anderen Produkten. Im Biobereich ist es jeder 3. Apfel.

s46 VOG azienda servizio29Vinschgerwind: Saftproduzenten, Bäckereigroßhändler, Fruchtzubereiter für Molkereiprodukte und sonstige Hersteller für Produkte mit Früchten als Zutat zählen zu Ihren Kunden. Was liefert VOG Products an diese Kunden?
Christoph Tappeiner: Wir haben grundsätzlich zwei Produktkategorien: Wir haben flüssige und stückige Produkte. Flüssige Produkte sind Konzentrate, Direktsäfte und Pürees. Bei dieser Produktion fallen auch Aromen an, die in flüssiger Form auf den Markt kommen. Viele dieser Produkte sind Grundstoffe für die Nahrungsmittelindustrie. Die stückigen Produkte sind gekochte Äpfel oder Birnen und Tiefkühlprodukte. Diese werden von Großküchen und Großbäckereien verarbeitet.

 

Vinschgerwind: Welche Produkte gehen direkt in den Lebensmittelhandel?
Christoph Tappeiner: Alles, was wir an Fertigprodukten herstellen, geht direkt in den Lebensmittelhandel. Das macht rund zwei Prozent unseres Umsatzes aus. Wir können allerdings nicht feststellen, wie hoch der Anteil der Produkte unserer Kunden am Lebensmittelhandel ist. Der Bereich Horeca, also das Hotel- und Restaurant-Catering, ist für unsere Wertschöpfung ungemein wichtig. Gerade bei der Anuga gab es Gespräche über den Horeca-Bereich. Unsere Kunden freuen sich natürlich, dass dieser Bereich 2021 wieder zu 90 Prozent in die Normalität zurückgekehrt ist. Corona haben auch wir gespürt. Aber weil wir international agieren, haben wir doch ein zufriedenstellendes Ergebnis 2020/2021 erzielen können.

Vinschgerwind: Hagelware, Fallobst, aussortierte Äpfel - Welche Früchte kommen zu Ihnen in die Verarbeitung?
Christoph Tappeiner: Berechtigte Frage. Grundsätzlich haben wir gegenüber unseren Eigentümern einen Serviceauftrag. Im Herbst gilt es die Fallobstproblematik zu lösen. Also kommen täglich große Mengen an Fallobst zu uns, die wir dann verarbeiten. Unterschiedliche Qualitäten ermöglichen unterschiedliche Veredelungsstufen. Mäßige Qualitäten ermöglichen natürlich mäßige Wertschöpfung. Unser Ziel ist es, die Wertschöpfung im Interesse unserer Mitglieder zu verbessern. Wir wissen, dass auf europäischer Ebene mehr Äpfel produziert werden als es Nachfrage gibt und dass der Osten viele Äpfel produziert...

Vinschgerwind: Erlauben Sie einen Vergleich mit der Milch. Es ist bekannt, dass Milch von Südtiroler Milchhöfen zugekauft wird. Kauft VOG Products Äpfel aus Polen zu?
Christoph Tappeiner: Überhaupt nicht. Das ist für uns ein totales No-Go. Wir kaufen schon zu, aber ausschließlich integrierte Ware aus dem norditalienischen Raum. Was Bioware anbelangt, beziehen wir ausschließlich Obst von unseren Mitgliedsgenossenschaften. Das ist auch eine Botschaft an den Markt, aber auch eine Botschaft nach innen. Wir wollen da eine weiße Weste haben. Der Markt schätzt das und das ist eine Frage des Vertrauens.

Vinschgerwind: Die Anlieferung möchten wir genauer wissen. Nehmen wir den Vinschgau her. Die Anlieferung erfolgt von den Bauern in die Genossenschaften. Kann VOG Products dann bestimmte Qualitäten und Mengen einfach abrufen?
Christoph Tappeiner: Aufgrund des Serviceauftrages müssen wir z.B. Hagelware oder Fallobst übernehmen. Das ist die Anlieferungspflicht, die alle Genossenschaften betrifft. Aber im Laufe des Jahres können wir aufgrund von Kundenaufträgen Ware abrufen, um unsere Kunden entsprechend bedienen zu können. Es kann zum Beispiel sein, dass wir Bio-Babyfood benötigen. Dann müssen wir alles unter einen Hut bringen, um den Anforderungen gerecht zu werden.

s46 VOG azienda servizio43Vinschgerwind: Werden die Äpfel in Großkisten angeliefert und die Äpfel werden dann bei euch intern sortiert oder kommen vorsortierte Äpfel zu euch?
Christoph Tappeiner: Sowohl als auch. Die klassischen Saftäpfel werden lose mit den 30 Tonnen-LKW angeliefert. Wertigere Produkte für Pürees oder Schälprodukte werden in Kisten angeliefert. Die Äpfel werden bei uns einer Nachsortierung unterzogen und schadhafte Früchte aussortiert. Wir sind keine Altweibermühle: Aus guter Ware können wir etwas Vernüftiges herstellen, aus Ware mit reduziertem Wert können wir Konzentrat machen.

Vinschgerwind: „Den Apfel neu denken“ ist eines Ihrer Ziele. Was heißt das?
Christoph Tappeiner: Wir wollen die Potenziale des Apfels vollständig ausnutzen. Das heißt, wir haben neben der ganzen Frucht, die von den Konsumenten genossen wird, auch eine Reihe von Konsumenten, die den Apfel in flüssiger Form, in Püreee-Form oder in anderen Formen zu sich nehmen will. Wir sehen aber weitere Potenziale im Apfel. Das Thema Gesundheit etwa. Da geht es um die Extraktion verschiedener Inhaltsstoffe, die wir auf den Markt bringen können. Für uns ist die Verwertung der Reste ein wichtiger Punkt. Wir haben ein spannendes Projekt in der Kreislaufökonomie laufen: Apfeltrester war bisher ein Nebenprodukt, welches wir ann Biogasanlage verkaufen. Wir schreiben damit eine schwarze Null. Wir sind der Meinung, dass der Trester eine Schatztruhe ist. Wir können uns den Trester als Papierzusatz vorstellen, aber auch als Basis für andere Produkte. Diese Projekte sind derzeit in der Forschung und Entwicklung angesiedelt. Wir erkennen das Potenzial und werden Entscheidungen treffen, die nachhaltig, umsetzbar und ökonomisch sinnvoll sein müssen und auch der CO2-Effekt soll miteinbezogen werden.

Vinschgerwind: Malen wir die Zukunft. Eine Apfel-Papier-Fabrik sagen wir mal in Eyrs?
Christoph Tappeiner: Mit viel Phantasie vielleicht, nicht ausgeschlossen. Wir denken eher daran, dass wir Papierfabriken so beliefern, dass wir unsere eigene Verpackung aus unseren Trestern herstellen lassen könnten.

Vinschgerwind: Sie haben gesagt, dass jeder 5. Apfel aus der integrierten und jeder 3. Apfel aus der Bioproduktion bei VOG Products verarbeitet werden. Das dürften gewaltige Mengen sein, wenn 1,7 Millionen Tonnen Äpfel in Südtirol und im Trentino produziert werden.
Christoph Tappeiner: Ja das sind gewaltige Mengen. Im letzten Geschäftsjahr, welches mit 30. Juni geendet hat, haben wir 31.000 Waggon verarbeitet. Wir rechnen heuer mit der gleichen Menge.

Vinschgerwind: Sichtbarer wird diese Menge, wenn wir sie mit der Produktion der Obstgenossenschaft Texel vergleichen, bei der Sie bis vor 3 Jahren Geschäftsführer waren.
Christoph Tappeiner: Die Texel macht ungefähr 6.000 Waggon. Alle 7 Obstgenossenschaften im Vinschgau erzeugen jährlich in etwa soviel, wie wir im Jahr verarbeiten.

Vinschgerwind: Auch aus dieser Optik bekommt der Spruch in eurem Leitbild einen anderen Drall: „Wir sind eine tragende Säule der regionalen Obstwirtschaft und garantieren - zusammen mit unseren Mitgliedern - den vielen Bauern und ihren Familien Einkommen und langfristige wirtschaftliche Perspektiven.“
Christoph Tappeiner: Absolut. Ich rufe ins Gedächtnis, dass sich Verbraucherwünsche verändern. Junge Leute haben andere Bedürfnisse als ältere Jahrgänge. Uns muss es einfach gelingen, Verbraucherwünsche zu erfüllen. Wenn heute jemand den Apfel lieber löffelt als hineinzubeißen, dann sehen wir das als Chance und die müssen wir nutzen. Die Möglichkeiten sind diesbezüglich groß. Daran arbeiten wir.

Vinschgerwind: Der Verkauf des ganzen Apfels an den Einzelhandel wird weiterhin Bestand haben. Gemessen daran ist VOG Products eine äußerst dynamische Geschichte.
Christoph Tappeiner: Genau. Wir sagen auch ganz bewusst, wir wollen das weltbeste Apfelmus herstellen und anbieten. Wir wollen auch den weltbesten Apfelchip über verschiedene Vertriebskanäle anbieten. Das ist unsere Vision.

Vinschgerwind: Ist ein „Made in Südtirol“ in diesen Dimensionen unerheblich?
Christoph Tappeiner: Für uns ist das Label absolut wichtig. Zum Thema Herkunft haben wir eine klare Botschaft und das wird immer wichtiger. Wir sind dabei, das Label „From Italian Alps“ zu etablieren. Damit bringen wir Südtirol und Trentino unter einen Hut. „From“ ist ein Zusammenschluss von VIP, VOG, Trentino und Melinda mit dem Hintergedanken, dass auf bestimmten Märkten Äpfel aus einer Hand angeboten werden. Ursprünglich war das für den Markt in Russland gedacht, der dann aufgrund des Embargos seit 2014 nicht bespielbar ist. Die vier Erzeugergenossenschaften stehen dahinter. Der Konsument ist, vielleicht hat dies Corona beschleunigt, neugieriger geworden und will wissen, woher und unter welchen Bedingungen etwas erzeugt wird.

Vinschgerwind: VOG Products ist eine Genossenschaft. Eigentümer sind 18 Genossenschaften aus dem Trentino und aus Südtirol, darunter die 7 Obstgenossenschaften des Vinschgaus und die Vip.
Christoph Tappeiner: VOG Products ist 1967 gegründet worden. Wir verarbeiten heute soviele Früchte an einem Tag, wie vor 50 Jahren im ganzen Jahr. Die Mengen haben von Jahr zu Jahr zugenommen und auch die Wertschöpfungskette hat sich verändert.

Vinschgerwind: Die VOG Products ist sozusagen die Genossenschaft der Genossenschaften.
Christoph Tappeiner: Richtig, die VOG Products ist eine Genossenschaft 2. Grades.

Vinschgerwind: Welchen Benefit, welchen Nutzen lukrieren die einzelnen Genossenschaften aus der VOG products? Nehmen wir als Beispiel einen angenommenen Auszahlungspreis für die Bauern im Schnitt von 40 Cent pro Kilo Äpfel. Welchen Anteil an diesem Auszahlungspreis hat die VOG Products?
Christoph Tappeiner: Diesen Anteil können wir wegen der unterschiedlichen Qualitäten, die wir erhalten, nicht genau beziffern. Was wir beziffern können ist, dass wir im Jahr 2020 an die Genossenschaften insgesamt 40 Millionen Euro ausbezahlt haben. Wir haben für konventionelle Saftware zwischen 13 und 14 Cent bezahlt, für Bioware 21 bis 23 Cent ausbezahlt. Für Püreeware konventionell haben wir 19 Cent und für Püreeware Bio im Schnitt 36 Cent bezahlt. Für die Schälprodukte haben wir rund 23 Cent ausbezahlt.

Vinschgerwind: Wie ist es um die Identifikation von den Bauern mit VOG Products bestellt? Welchen Informationsgrad haben die Produzenten über Euer Tun?
Christoph Tappeiner: Eine berechtigte Frage, mit der wir uns intensiv beschäfigten. Wir haben da großen Aufholbedarf, weil wir eine große Distanz zwischen den Produzenten und VOG Products feststellen. Wir sind dabei, die Kommunikationskanäle zu verbessern. Wir senden mittlerweile einen monatlichen Mitgliedernewsletter an über 800 Produzenten, um direkt darüber zu informieren, was in unserem Hause zum Wohle der Produzenten von statten geht. Da haben wir noch eine große Aufgabe vor uns. Wir versuchen da den Dialog zu verbessern. Auch weil wir der Meinung sind, dass die Wertschöpfung für die einzelnen Produzenten durch die Tätigkeiten von VOG Products weiter steigen wird.

Interview: Erwin Bernhart

 

ECKDATEN ZU VOG PRODUCTS

Eigentümer:
18 Genossenschaften, 4 Erzeugerorganisationen; im Hintergrund rund 10.000 Obstbauernfamilien mit 28.000 Hektar Apfelanbaugebiet (Südtirol und Trentino)

Anlieferung:
1967: 3.000 Tonnen/Jahr
2020/2021: 314.800 Tonnen/Jahr
(in der Spitze 4.000 Tonnen/Tag)
Betriebsfläche: 8ha
Produktionsbereiche: Flüssig, Stückig und Fertigprodukte
Produkte:
• Konzentrate
• Säfte, Direktsäfte
• Aromen
• Fruchtmark, Püree
• Geschnittenes Frischobst, Dunstfrüchte, Tiefkühlfrüchte
Neben Äpfeln veredeln wir auch andere Früchte:
Birnen, Pfirsiche, Kiwi und Aprikosen
Fertigprodukte: Marke Leni’s und Private Label-Produkte

Mitarbeiter: ca. 190, in der Hochsaison ca. 230

Jüngste Investitionen:
- Püreelinie
- Annahmestation und Bandpresse
- Aseptische Abfüllanlage für Kleingebinde (Bag in box)
Exportquote: rund 90% (über 50 Länder, über 500 Kunden)

Geschäftsjahr 2020/2021:
Umsatz: 102,5 Mio. Euro
Auszahlung an die Mitgliedsgenossenschaften:
40 Mio. Euro
Auszahlungspreis Saftäpfel gemischte Sorten: 0,13 Euro/kg
Auszahlungspreis Golden Musware Äpfel Bio Babyfood: 0,42 Euro/kg
Auszahlungspreis Schäläpfel Bio: 0,44 Euro/kg

Die Neuen im Produktsortiment der VIP sind die sogenannten Clubsorten. Der Vinschgerwind stellt die neun Neuen vor: Geschmack und Aussehen. Bis zum Jahr 2025 sollen die sogenannten Clubsorten 16 Prozent der Anbaufläche ausmachen. von Angelika Ploner

Der Begriff Clubsorten fällt in Zusammenhang mit dem Obstbau im Vinschgau immer öfter. Doch was sind Clubsorten eigentlich? Die Erklärung liefert die VIP: „Im Gegensatz zu Standardsorten wie Golden Delicious, die allen Produzenten in der ganzen Welt frei zum Anbau zur Verfügung stehen, haben gemanagte Sorten oder sogenannte Clubsorten einen Besitzer, der seine Inhaberrechte an diesem Apfel durch einen, in der EU hinterlegten Sortenschutz gesichert hat. Richtigerweise spricht man aktuell eher von Vertragssorten als von Clubsorten, da nicht alle gemanagten Sorten auch immer einen eigenen Club dahinter haben, manche sind auch nur durch Vermarkungs und-Anbauverträge geregelt. Produzenten müssen also mit dem Inhaber der Sortenrechte Lizenzverträge für den Anbau und die Vermarktung abschließen. Darin wird unter anderem festgelegt, dass ein bestimmter Prozentsatz der Erlöse in Form von „Royalties“ an den Rechteinhaber geht. Diese Apfelsorten werden meistens nicht mit ihrem Sortennamen, sondern unter einer Marke verkauft. Bei uns im Vinschgau sind die bekanntesten Vertragssorten:  Kanzi®, Envy™, Ambrosia™, Cosmic Crisp®, SweeTango® und Yello®.“ Nachfolgend nun eine Übersicht über die Clubsorten, die im Vinschgau angebaut werden:

 

Ambrosia™
Ambrosia


ambrosiaAmbrosia™ besticht mit seinen ausgesprochen intensiven Aromen. Honig süss in Geschmack und Aroma begeistert er jedes Süssmaul. Zur Süsse bringt er noch eine Menge fruchtiger Noten von Honigmelone, Birne, Mango und etwas Aprikose mit, die im Gaumen lange anhalten. Ausgesprochen saftig und magenschonend säurearm.
Anbau: IP & BIO
Flächen: 200 ha aufgerundet
Geschmacksrichtung: süß
Geschmack: tropisch, blumig

 

yello®
Shinano Gold


yello 2yello® ist knackig, saftig, süß und ausgesprochen intensiv im Aroma. Tropische Aromen von Banane, etwas Ananas gepaart mit blumigen Aromen von Litschi und Pfirsich – die im Gaumen lange anhalten. Yello vereint intensives Aroma und komplexe Textur und ist trotz intensiver Süße in der Sensorik ausgewogen.
Anbau: IP & BIO
Flächen: 20 ha aufgerundet
Geschmacksrichtung: süß
Geschmack: tropisch, reif, blumig

 

envy™
Scilate


einzelapfel envy 2An der Schale zeigt envy™ etwas Zitrusaromatik. Sobald das Fruchtfleisch angeschnitten ist, entfalten sich die intensiven tropischen Aromen von Banane und Ananas. Gelbfruchtige Aromen von Aprikose und Mango tragen zum lange anhaltenden Aroma bei. Knackig, saftig, fest mit Säure und Süsse im Wechsel zeigt er eine breite sensorische Komplexität.
Anbau: IP & BIO
Flächen: 130 ha aufgerundet
Geschmacksrichtung: süß
Geschmack: tropisch, blumig

 

Kanzi®
Nicoter


kanziKnackigkeit, eine ausgeprägte Saftigkeit und ein festes Fruchtfleisch. Im Gaumen sehr erfrischend durch Aromen von grünem-Gras, grüner Birne und Zitronenschale. In etwas reiferem Zustand bereichern die Aromen von Ananas und die Blumigkeit von Koriandersamen das säuerlich-süsse Geschmacksprofil.
Anbau: IP & BIO
Flächen: 120 ha aufgerundet
Geschmacksrichtung: balaciert
Geschmack: zitrus, blumig

 

Natyra®
SQ159


natyraNatyra® ist das aromageladene Naturtalent. Der rustikale Apfel ist sehr aromatisch und saftig. Im Geschmack überzeugt er mit einer süß-säuerlichen Note gepaart mit einer feinen Birnen- und Zitruswürze. Außerdem ist er sehr schorfresistent. Die rote bis dunkelrote Schale wirkt rustikal. Auch die inneren Werte sind überzeugend: Natyra® hat eine gute Textur und Saftigkeit, ist knackig und kompakt.
Anbau: BIO
Flächen: 15 ha aufgerundet
Geschmacksrichtung: süß
Geschmack: reif, fruchtig, zitrus, blumig

 

SweeTango®
Minneiska

Sweet Tango Apfel WEBDas Aroma von SweeTango® ist ausgesprochen facettenreich. Noten von Ananas, Banane und Fenchelsamen dominieren das Aromaprofil. Beerige Aromen von Himbeere und Johannisbeere runden mit den blumigen Noten von Rosenblüte das Aroma ab. Intensiv aber ausbalanciert in Süße und Säure, saftig und knackig in der Textur.
Anbau: IP & BIO
Flächen: 45 ha aufgerundet
Geschmacksrichtung: balaciert
Geschmack: tropisch, blumig, würzig

 

Kissabel
R201


Kissabel 2Kissabel® unterscheidet sich nicht nur optisch. Eine intensive Quittennote macht den Auftakt sowie beerige Aromen, die an Erdbeere und Himbeere erinnern. Abgerundet wird das intensive Aroma von grünem Gras und krautigen Noten. Die Aromen bleiben lange am Gaumen. Etwas Gerbstoff geben dem Apfel Tiefe und harmonieren gut zur vorhandenen Süsse.
Anbau: IP & BIO
Flächen: 10 ha aufgerundet
Geschmacksrichtung: säuerlich
Geschmack: fruchtig, beerig

 

Cosmic Crisp®
WA 38

cosmicCosmic Crisp® besticht auf der Texturseite. Sehr knackig, außerordentlich saftig mit einer sehr festen Schale ist er etwas für Texturliebhaber. Die Aromen sind fein strukturiert, grünes Gras, Kiwi und Stachelbeere. Auf der Schale das Aroma von Orangen.
Anbau: IP & BIO
Flächen: 100 ha aufgerundet
Geschmacksrichtung:
balanciert
Geschmack: fruchtig/blumig

 

Bonita
Bonita

bonitaBonita überrascht mit seiner ausgeprägten Säure (Kongruenz Farbe <-> Geschmack). Ausgeprägt grüne Aromen sind die Leitaromen wie bsp. grüne Banane, Kiwi, geschnittenes Gras. Ergänzt durch „unreife“ Fruchtaromen wie Johannisbeere sowie Mango wobei letztere vor allem durch schweflige Aromen hervorsticht.
Etwas Holunderblüte im Abgang rundet Bonita ab.
Anbau: BIO & IP
Flächen: 80 ha aufgerundet
Geschmacksrichtung: säuerlich
Geschmack: fruchtig

pr-info Plack/Mitterer

Bereits über die Landesgrenzen hinaus bekannt und bei den Landwirten besonders aufgrund der Qualität der eigenen Produkte bekannt und geschätzt, arbeiten in Zukunft die beiden Familienunternehmen Plack Maschinenbau und Mitterer Professional Sprayers eng zusammen. Passend zum 25-jährigen Firmenjubiläum übernimmt daher der Vorzeigebetrieb aus Staben Beratung, Vertrieb und Service der Pflanzenschutzgeräte von Mitterer im gesamten Vinschgau. Und dies mit Leitwörtern, mit welchen sich auch die Firma Mitterer identifizieren kann: kompetent. individuell. hochwertig. In dieser Zusammenarbeit wird ganz besonders Qualität großgeschrieben, welche auch die Sprühgeräte der Firma Mitterer auszeichnen. Das neu designte VR-Modell wurde daher eigens für die Bedürfnisse der Obstbauern im Vinschgau entwickelt und stellt einen weiteren Fortschritt in Richtung Abdriftminderung und Umweltfreundlichkeit dar. Individuell über die Hydraulik vom Traktor angetrieben, verspricht die vertikale Anordnung der Ventilatoren eine besonders gezielte und abdriftfreie Benetzung der Apfelbäume. Des Weiteren werden bei diesem System keine Abdriftabdeckungen benötigt, da die Gebläseluft direkt vom Fahrersitz aus ausgeschalten werden und optimal an eventuelle Windbedingungen angepasst werden kann. Die selbst entwickelte Tandemachse hält den für eine gezielte Ausbringung notwendige Aufbauhöhe von 2,80 m stets gerade in den Fahrgassen und schützt vor Bodenverdichtungen. Somit ist das neue Gespann aus Plack & Mitterer optimal dafür gerüstet, den Vinschger Landwirten ein bestmöglichstes Produkt zur Verfügung zu stellen und darüber hinaus auch einen nachhaltigen Service zu jederzeit zu garantieren.

Christine Schönweger und Sohn Felix von Sölder bewirtschaften den „Gaudenz Gutshof Isser“ in Partschins. Christine ist passionierte Schnapsbrennerin, Felix kümmert sich um Äpfel und Wein.

von Erwin Bernhart

Der Gaudententurm in Partschins fällt auf, hat einen wunderbaren und inspirierenden Garten und einladende Keller mit Steinmauern und Gewölbe. Gern nutzt auch der Tourismusverein Partschins den Garten und die Schlossumgebung für Veranstaltungen, etwa „Ollz hondmocht“ oder sogar „Gaudenz rockt“. Christine Schönweger ist dann begeistert, wenn der Garten bevölkert ist, wenn die Gäste staunen, wenn sich die Leute gut unterhalten, die Umgebung genießen. Christine Schönweger ist aber auch ein Gesicht für Partschins und sie war bei den Charakterköpfen dabei, die international für die Marke Südtirol geworben haben. In der Schweiz ist vor einigen Jahren ihr s39 IMG 3123Porträt auf großen Plakaten mit dem Titel „Ich brenne“ zu sehen gewesen. Christine hat beim „Perfekten Dinner“ im Sender VOX Südtirol vertreten. Sie hat bei den „50 Gründe, warum wir Südtirol lieben“ beim Rundfunksender Berlin Brandenburg mitgemacht. „Unglaublich, was das alles bewirkt hat“, staunt Christine.
Christine hat vor mehr als 20 Jahren ihre ersten Reben in ihrer Wiese in Pröfing gesetzt, die ersten Weinfässer gekauft. Damals hat sie nur ein unverständiges Lächeln in Partschins geerntet. Äpfel waren für Christine zu wenig. Sie suchte neue Herausforderungen. „Die Entwicklung ist gut verlaufen“, blickt Christine zurück. Vor ein paar Jahre ist ihr Sohn Felix in die Landwirtschaft eingestiegen und managet Äpfel und Wein. Neben den Golden Delicious keltert Felix die Trauben für Müller Thurgau, Vernatsch, Zweigelt und Goldmuskateller. In einem Teil der Gartenanlage wachsen die Reben und ein Weingut hat er in Algund gepachtet. „In den steilen Terrassen ist alles Handarbeit“, sagt Felix. Im Keller stehen mehrere Weinfässer, die Weinpresse, allerlei Gerätschaft. „Wein ist meine Leidenschaft“, sagt Felix. Felix kommt vom Apfelklauben zum Termin mit dem Vinschgerwind. „Mein Risiko, meine Entscheidungen“, sagt Felix und beginnt mit Leidenschaft über die Obstwirtschaft zu diskutieren, über die Zukunft, über die Wirtschaftlichkeit, über den Rebschnitt, über Hagelnetze, über Spritzmittel. Beim Wein allerdings holt er sich Rat von Mutter Christine: „Wir wollen den optimalen Zeitpunkt für die Ernte, für das Wimmen gemeinsam festlegen.“ Felix hat sein Wissen und sein Wirtschaften aus der Erfahrung zu Hause („Ich hatte in meiner Schulzeit ein paar Panzelen zu Hause zur Verfügung“), aus der Laimburg und vor allem von prägenden Praktikas auf anderen Höfen. So hat er von Martin Aurich am Unterortlhof viel gelernt. Ratschläge und Diskussionen gibt es auch im Kollegenkreis.

s42 gaudenzTrotzdem. Es sei ein permanentes Lernen. Denn jedes Jahr bringt aufgrund von Witterung und anderen Einflüssen andere Früchte hervor. Aber die Früchte seines Tuns werden mehr und mehr sichtbar. So hat der Falstaff Wein Guide 2021/2022 die „Weinunikate, die mit Kraft und Persönlichkeit überzeugen“ den Kellermeister Felix von Sölder gelobt und mit einem Stern versehen. Auch der Vernatsch 2019 bekam Lob: Vier Sterne von „Vinibuoni Edizione 2022“.
Der Name des Hofes weist auf eine reichhaltige Geschichte des Ansitzes. Gaudenz von Partschins ist der erste Erbauer. Seine Geschichte beginnt 1348. Der Ansitz wechselt in den folgenden Jahrhunderten mehrmals Besitzer bis 1792 der Meraner Stadtschreiber Anton Simon von Isser den Gaudententurm erwirbt. Dessen Nachkommen – Felix ist ein Isser-Nachkomme - bewohnen und bewirtschaften den Ansitz bis heute und haben den alten Gemäuern mit ihrer Leidenschaft für edle Tropfen sprichwörtlich neuen Geist eingehaucht.
s40 IMG 5606Den „neuen Geist“ hat auch Christine hineingebracht, mit dem Schnapsbrennen, mit den Edelbränden. Nicht alle Äpfel bringt Felix in die Genossenschaft. Einige hängen länger an den Bäumen und diese Äpfel sind für Christine reserviert. Nach dem „Maischen“, dem Ansetzen der Äpfel mit Hefe und nach einer bestimmten Gärungszeit, in der die Hefen den Zucker zu Alkohol verstoffwechseln, brennt Christine Apfelbrände aus Jonagold, aus Golden Delicious, aus Morgenduft, aus Braeburn, mischt Golden Delicious mit Quitte oder Golden Delicious mit Himbeeren. Auch Edelbrände aus Williams Christ Birne, einen Zwetschgenbrand und Vinschger Marille stellt Christine her. Alle Edelbrände in limitierter Auflage. Dreh- und Angelpunkt ist der Ab-Hof-Verkauf. Auf Anfrage veranstaltet Christine Verkostungen. Mit ihrer „ Hofbrennerei Gaudenz“ ist sie das einzige weibliche Mitglied im Verband der Hofbrennereien Südtirols. Zum Brennen inspiriert wurde sie von Martin Aurich, der selbst renommierter Hofbrenner ist. Christine bildet sich laufend fort und hat in Salzburg den Kurs des Edelbrandsommeliers absolviert.
s40 IMG 5623Christine ist neugierig und experimentierfreudig. Der ehemalige Schafstall im Ansitz Gaudententurm ist heute ein prächtiger Keller umgeben von Natursteinmauern. Neben zu Tischen umfunktionierten Weinfässern mit Stühlen und neben mit Wein gefüllten Eichenfässern steht dort eine Amphore aus Ton. Christine hat in der großen Amphore einen Morgenduftbrand zur Reifung eingelagert. „Ich bin selbst gespannt, wie der werden wird“, lacht Christine, denn das Unterfangen ist eine Premiere. Und noch eine Premiere und eine Besonderheit lagert im Keller: der erste Gemeinschaftsbrand der Südtiroler Hofbrennereien. In einem Eichenfass reift ein Gemisch aus verschiedenen Apfelbränden einiger Hofbrennereien. In einem anderen Eichenfass ein Gemisch aus verschiedenen Grappas. „Das ist eine gemeinsame Aktion und die zeugt von Gemeinschaft“, freut sich Christine, die es als Ehre empfindet, die Fässer in ihrem Keller lagern zu können. Nach der Reifung bekommt jeder Hofbrenner seinen eingelagerten Anteil zurück.

pr-info Raiffeisen

Der Großteil der Bauernhöfe wird in Südtirol als Familienbetrieb geführt. Damit die Existenz dieser kleinstrukturierten Landwirtschaft gesichert ist, braucht es individuelle Absicherungen sowohl auf betrieblicher als auch auf persönlicher Seite.

Betriebsabsicherung
Hof und Betrieb verlangen über das ganze Jahr hinweg vollen Einsatz. Dabei haben vor allem Schäden am Eigentum sowie Sach- und Personenschäden an Dritten existenzgefährdende Folgen für den landwirtschaftlichen Betrieb. Um diesen Risiken präventiv vorzubeugen ist eine regelmäßige Anpassung des Versicherungsbestandes ratsam. Entwicklungen wie z. B. die Aufstockung des Fuhrparkes, die Veränderungen von Besitz- und Pachtverhältnissen oder die Erweiterung des Tätigkeitsfeldes machen dies notwendig.

Schutz der Familie
Der Erfolg des landwirtschaftlichen Betriebes hängt vorwiegend von der Leistungskraft des Bauers und der mitarbeitenden Personen am Hof ab. Gerade in den letzten Monaten waren in Südtirols Landwirtschaft viele Arbeitsunfälle mit schweren Verletzungen bzw. Todesfolge zu beklagen. Darum ist es für Landwirte besonders wichtig an die eigene Absicherung sowie an jene ihrer Familie zu denken und diese ständig an die aktuellen Bedürfnisse anzupassen. Für den Landwirt gilt es Berufsunfähigkeit/Invalidität, Todesfall/Hinterbliebenenversorgung sowie Pflegebedürftigkeit im Falle eines Unfalles oder einer Krankheit abzusichern. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die gesetzlichen Versicherungen wie INAIL generell lediglich eine Mindestabsicherung bieten. Einige Risiken wie beispielsweise die Berufsunfähigkeit oder Arbeitsausfälle durch Freizeitunfälle werden nicht oder nur teilweise abgedeckt.

Lösungen von deinem Raiffeisenberater
Die Bewertung der persönlichen Absicherung des Landwirtes gestaltet sich aufgrund der zweigleisigen Situation zwischen Betrieb und Privat zunehmend komplexer. Der Kontakt zum Versicherungsberater der Raiffeisenkasse vor Ort ermöglicht es einfach und individuell eine raika logobedarfsgerechte Lösung für den Landwirt zu finden. Dieser stellt im Beratungsgespräch fest, ob die beim Vertragsabschluss vereinbarten Versicherungssummen und Risiken noch dem aktuellen Bedarf entsprechen. Somit kann durch ein gemeinsames Überprüfen der eigenen Versicherungsverträge ein optimaler Versicherungsschutz gewährleistet werden.

 

Der Verkaufsförderung dienende Werbeanzeige. Vor Vertragsunterzeichnung nehmen Sie bitte prüfende Einsicht in das bei den Raiffeisenkassen erhältliche Informationsset.

Die Juryergebnisse der 10. Südtiroler Alpkäseverkostung in der Fürstenburg und der 27. Almkäseolympiade in Galtür sind ein großes Lob an die Senninnen und Sennen auf Vinschgaus Almen. Sie haben hervorragende Alpkäse hervorgebracht.

von Angelika Ploner

Ohne Publikum fand auch die 10. Südtiroler Alpkäseverkostung am vergangenen 2. Oktober in der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis statt. Den Tagessieg holte sich heuer Erich Staffler vom Eishof im Pfossental mit seinem Almkäse. Insgesamt haben sich 29 Südtiroler Almen mit ihrem Käse aus Kuhmilch und 3 Almen mit ihrem Almkäse aus Ziegenmilch einer 12-köpfigen Fachjury gestellt. In der Jury vertreten waren Fachleute aus Nord- und Südtirol und der Schweiz. Namentlich waren das: Martin Tschurtschenthaler (FS Salern), Stefan Recla (FS Dietenheim), Brigitte Wellenzohn (FS Kortsch), Sieglinde Nischler (Sennerin und Käsesommeliere), Bruno Beerli (Käsereiberater a.D, Schweiz), Ruedi Amrein (Käsereiberater a. D., Schweiz), Bernhard Pircher (Modellregion Landeck), Siegfried Patscheider (Almverantwortlicher Maseben), Josef Ladurner (Senn Schliniger Alm), Thomas Wallnöfer (Käserei Müstair), Christian Peer (FS Fürstenburg) und Andreas Österreicher (Sennereiverband Südtirol).
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Insgesamt war demnach auch die 10. Südtiroler Alpkäseverkostung ein großes Lob an die Senninnen und Sennen. Die Qualität der heurigen Alpkäse war wieder auf einem hohen Niveau. Hervorgebracht haben die Senninnen und Sennen eine sehr gute Qualität der Alpkäse mit einer sehr guten inneren Textur. Für die Jury war es deshalb nicht einfach die Käse zu bewerten. Einerseits weil die Qualität der Almkäse sehr hoch war, andererseits weil die Unterschiede zwischen den einzelnen s38 kaeseverkostungAlmen nicht mehr so groß sind. Wohl auch deshalb haben insgesamt sieben Vinschger Almäse die Note „Ausgezeichnet“ und die Gesamtpunktezahl von 19,5 bzw. 19 von der Jury erhalten. Namentlich sind das Erich Staffler von der Eishof Alm, Wolfgang Köhl von der Höfer Alm, Elisabeth Haid und Jasmin Stecher von der Kaproner Alm, Fabian Weisenhorn von der Planeiler Alm, Julia Daniel von der Lyfi Alm, Nadia Abart von der Melager Alm und Mathias Ziernhöld von Mitteralm in Taufers.
Die Blindverkostung ist natürlich immer nur eine Momentaufnahme eines Käselaibes und spiegelt nicht ausschließlich die Arbeit und das Ergebnis eines ganzen Almsommers wider. Und: Es ist auch immer etwas Glück bei der Auswahl des Käses notwendig. Die Alpkäseverkostung wurde vom Sennereiverband Südtirol, der Arbeitsgemeinschaft Vinschger Sennalmen und der Fachschule Fürstenburg organisiert und durchgeführt.
Eine Woche zuvor fand in Galtür die 27. Internationale Almkäseolympiade statt. 34 von 60 Südtiroler Produkten wurden prämiert. Die Vinschger Almen erhielten allein in der Kategorie Vollfette Schnittkäse zehn Medaillen. Insgesamt stellten sich mehr als 250 Almkäse aus Österreich, der Schweiz und Südtirol der 40-köpfigen, international besetzten Jury.

Am Mühlhof, oberhalb von Allitz, gibt es Sonne satt. Seit rund einem Jahr tummelt sich hier eine weiße Hühnerschar, deren Goggelen – Bio-Eier – erfolgreich vertrieben werden. Mit anderen Worten: Auf diesem sonnenverwöhnten Fleck haben die Hühner das Sagen.

Fotos & Text: Angelika Ploner

Aus der Ruhe bringen lassen sich die Hennen am Mühlhof selten. Nur, wenn es einer aus der weißen Schar gelingt, einen Apfel vom Baum zu holen, dann herrscht Aufregung und alle laufen zu einem Haufen zusammen. Ansonsten picken und scharren sie eifrig, manche nehmen ein Sonnen – oder ein Sandbad, andere gackern fröhlich unter den schattigen Apfelbäumen. Am Mühlhof haben die Hennen das Sagen. Die fünf Hähne müssen sich nämlich unterordnen.
Sandy nennt sich die Hühnerrasse, die hier am Mühlhof gehalten wird. „Diese Rasse ist ein Bio-Zweinutzungshuhn und sehr aktiv“, sagt Nadin Ratschiller, „nach den ersten zwei Wochen war kein Fleckchen grün mehr von der eingezäunten Apfelwiese zu sehen.“ Zweinutzungshuhn heißt nichts anderes, als dass Sandy zwei Dinge kann: Eier legen und Fleisch ansetzen. Sandy zeichnet sich mühlhof4durch eine besonders gute Legeleistung aus.
Die Hühner sind aber auch sehr sensibel. „Sie sind sehr wetterfühlig“, erklärt Nadin. Ist schlechtes Wetter oder kommt Wind auf, dann nimmt die Legeleistung ab.

 

Die Produktion. Der Mühlhof produziert und vertreibt seine Bio-Eier nach den strengen Bioland-Richtlinien. Die Anforderungen sind hoch. So gibt es beispielsweise detaillierte Regelungen für die Aufzucht oder strenge Vorgaben für das Stallsystem.
Im Mühlhof legen die Hennen in sogenannten Familiennestern im Stall ihre Eier, entspannen dann auf Sitzstangen und gelangen durch eine Luke in den überdachten Wintergarten, wo sie nach Herzenslust picken und scharren dürfen. Das Futter, Legemehl und Pickfutter, ist natürlich Bioland-zertifiziert. Vom Wintergarten führt der Weg dann direkt ins Freie zu den Apfelbäumen und auf die Liegewiese.
Die Eiablage erfolgt – wie erwähnt – in sogenannten abgedunkelten Familiennestern. Die Hennen mögen es nämlich dunkel und ruhig beim Eier legen. Legt eine Henne nun im Nest ein Ei, so rollt dieses auf ein Förderband und wird mit dem Eierlift – Elevator – in den unteren Stock befördert. Das hat mehrere Vorteile: Nur wenige Eier zerbrechen und für die Hühner entsteht sehr wenig Stress, weil der Arbeits- und Zeitaufwand beim Eier entnehmen entfällt. Kurzum: Die Hennen werden nie gestört und haben ihren geregelten Tagesablauf. Jeden Tag kommen zwischen 700 – 800 Eier in den Verpackungsraum am Mühlhof. Hier stehen die Eierschachteln bereit und werden von Samuel Zwick mühlhof 9099sofort mit dem Hofkodex versehen, also gestempelt und verpackt. Der Hofkodex gibt Ausschluss über die Herkunft. Die erste Ziffer bezeichnet die Art der Haltung. Null bedeutet Bio-Haltung, dann folgt der Ländercode und die weiteren Nummern markieren den Betrieb.
Die frischen Eier werden dann an die Kunden – Geschäfte, Kindergärten, Restaurants oder Hotels – ausgeliefert. Oft müssen kurzfristig neue Verkaufskanäle gesucht werden. Nadin Ratschiller: „Bio-Eier kauft nicht jeder. Der Kundenkreis ist begrenzt.“ Und doch: „Den Unterschied zwischen einem Bio-Freilandei und einem Freilandei schmeckt man“, sagt Nadin Ratschiller. Das bestätigen ihr auch die Kunden. Die cremefarbenen Eier der rund 900 Hühner hier sind demnach besonders hochwertige Qualitätseier.

Die Idee. Der Mühlhof liegt auf 1180 Meter Höhe. Eigentlich werden hier Äpfel von Vater Erich angebaut. Auf der Suche nach einem zweiten Standbein kam von Nadin Ratschiller die Idee für die Hühnerzucht samt Eierproduktion. Davon begeistert machte man sofort Nägel mit Köpfen und begann 2019 mit dem Bau eines Stalles, eigentlich zwei Ställer, die spiegelverkehrt zueinander genau demselben Grundriss folgen: Stall, überdachter Wintergarten und Freifläche. Dass alles doppelt vorhanden ist, hat einen einfachen Grund. „Sollte einmal eine Krankheit ausbrechen, dann ist nur ein Stall betroffen“, erklärt Nadin Ratschiller, „und der zweite Stall nicht.“

Das sichert auch das Einkommen und verhindert einen Totalausfall in der Produktion.
16 Monate ist die durchschnittliche Lebensdauer eines Huhnes. Weil die Hennen als Zweinutzungshühner zudem hervorragende Bio-Suppenhühner abgeben, startet ab Jänner bereits das nächste Projekt. „Wir möchten gerne Suppenhühner anbieten“, sagt Nadin. Am Schlachthof in Mals wurden die Voraussetzungen geschaffen, um das Projekt auch umsetzen zu können. Auch die Nachfrage ist da. Dann werden in ausgewählten Verkaufspunkten nicht nur „Insre Goggelen“ zu finden sein, sondern auch die „Bio-Suppenhühner vom Mühlhof“.

eikartonDie frischen Eier werden dann an die Kunden – Geschäfte, Kindergärten, Restaurants oder Hotels – ausgeliefert. Oft müssen kurzfristig neue Verkaufskanäle gesucht werden. Nadin Ratschiller: „Bio-Eier kauft nicht jeder. Der Kundenkreis ist begrenzt.“ Und doch: „Den Unterschied zwischen einem Bio-Freilandei und einem Freilandei schmeckt man“, ist Nadin überzeugt. Das bestätigen ihr auch die Kunden. Die cremefarbenen Eier der rund 900 Hühner hier sind demnach besonders hochwertige Qualitätseier.

 

Die Idee. Der Mühlhof liegt auf 1180 Meter Meereshöhe. Eigentlich werden hier Äpfel von Vater Erich angebaut. Auf der Suche nach einem zweiten Standbein für ihre Familie kam von Nadin und Vater Erich die Idee für die Hühnerzucht samt Eierproduktion. Davon begeistert machte man sofort Nägel mit Köpfen und begann 2019 mit dem Bau eines Stalles, eigentlich zwei Ställer, die spiegelverkehrt zueinander genau demselben Grundriss folgen: Stall, überdachter Wintergarten und Freifläche. Dass alles doppelt vorhanden ist, hat einen einfachen Grund. „Sollte einmal eine Krankheit ausbrechen, dann ist nur ein Stall davon betroffen“, erklärt Nadin Ratschiller, „und der zweite Stall nicht.“ Das sichert auch das Einkommen und verhindert einen Totalausfall in der Produktion.
16 Monate ist die durchschnittliche Lebensdauer eines Huhnes. Weil die Hennen als mühlhof 9063Zweinutzungshühner zudem hervorragende Bio-Suppenhühner abgeben, startet ab Jänner bereits das nächste Projekt. „Wir möchten gerne Suppenhühner anbieten“, sagt Nadin. Am Schlachthof in Mals wurden die Voraussetzungen geschaffen, um das Projekt auch umsetzen zu können. Auch die Nachfrage ist da. Dann werden in ausgewählten Verkaufspunkten nicht nur „Insere Goggelen“ zu finden sein, sondern auch die Bio-Suppenhühner vom Mühlhof.

Dienstag, 19 Oktober 2021 15:02

Trockenmauern

Mit der Sesshaftwerdung des Menschen durch die sogenannte Neolithische Revolution vor rund 12.000 Jahren in Vorderasien, begann die Zeit des Ackerbaus und der Viehzucht. Aus umherziehenden Jägern, Fischern und Sammlern wurden sesshafte Gruppen. Neben der veränderten Nahrungsbeschaffung, betrifft dieser Prozess aber ebenso soziale, technologische und kulturelle Faktoren. Die Landwirtschaft wurde zur Lebensgrundlage. Das Klima, der Boden und das Wasser zu den bestimmenden Faktoren. Die Bodenbearbeitung und die Wasserversorgung wurden zu den ersten Kulturtechniken, die das Überleben ganzer Gruppen sicherten. Das war in Asien so, genauso wie in Südamerika oder im Vinschgau. Der Talboden im Vinschgau bestand aus Auwäldern, Gewässern und Sümpfen. Auf Schuttkegeln, Hügeln und an Berghängen konnten landwirtschaftliche Flächen gewonnen werden. Die Wasserversorgung musste gesichert und der Boden bearbeitet werden. In trockenen Gebieten wie im Vinschgau wurde ein ausgeklügeltes Netz an Waalen entwickelt. Auch Trockenmauern waren eine weitere Voraussetzung für eine funktionierende Landwirtschaft. Trockenmauerwerk wird heute vor allem im Gartenbau angewandt bzw. als Zyklopenmauern beim Straßenbau oder Wegebau im steilen Gelände. Der Trockenmauerbau prägt ganze Landschaften und ist in vielfältiger Art immer noch sichtbar. Trockenmauern wurden jahrhundertelang als freistehende Mauern, z. B. als Weidebegrenzungen, Grenzen von Äckern und Wiesen oder als Stützmauern, z. B. zur Bildung von landwirtschaftlichen Terrassen in steilen Hanglagen verwendet. Die großen Reisterrassen in Asien, die Terrassenfelder der Inkas in Südamerika sind alte Zeugnisse dieser Kulturtechnik, die weltweit von verschiedenen Völkern entwickelt wurde. Es gibt aber neben der Bedeutung der Trockenmauern im Reis-, Oliven- und Weinbau, auch die Verwendung von Trockenmauern im frühen Haus-, Burgen- oder Kirchenbau. Die vielen alten Nuraghen, die Rundbauten auf Sardinien sind Zeugnisse davon. Auch beim Brunnen- und Wasserbau, beim Straßen- und Wegebau oder dem Bau von Grenzanlagen, werden Trockenmauern verwendet. Steine auf Almweiden wurden zu Steinhaufen zusammengeworfen oder man bildete mit ihnen Grenzmauern zu Nachbaralmen oder man „umzäunte“ damit kleinere s30 DSC 1431Weideflächen für die Nachtruhe oder für besondere Zwecke. Felder, Feldwege, Wanderwege, Weideflächen, Obst- und Weinanlagen und Äcker werden mit lockeren Steinmauern begrenzt. Auf steilen Wiesen und Feldern werden mit Trockenmauern Zufahrtswege bzw. Terrassenfelder angelegt. Nur so konnten viele Wiesen und Felder bearbeitet werden. Durch die Mechanisierung der Landwirtschaft, wurde der Bau bzw. die Restaurierung der Trockenbauten vernachlässigt, bzw. durch den Einsatz von Mörtel oder Beton ersetzt. In den letzten Jahren wurde der bautechnische und ökologische Wert der Trockenmauern wieder erkannt, die alte Bautechnik vielerorts wieder belebt und besonders durch die UNESCO auch gewürdigt und gefördert.

Der Trockenmauerbau wird 2018 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Am 28. November 2018 wurde in einer Sitzung auf Mauritius die Kunst des Trockenmauerbaus von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Die Bewerbung war eingereicht worden von Frankreich, Griechenland, Italien, Slowenien, Spanien, der Schweiz und Zypern. Die Begründung lautete: „Trockenbaumauern verhindern Bergrutsche, Überschwemmungen oder Lawinen und sichern den Boden vor Erosion oder Verwüstung. Außerdem verbessern sie die Biodiversität und schaffen für die Landwirtschaft ein günstiges Mikroklima.“ Außerdem würdigt die UNESCO die Herstellung von Trockenmauern, die „in perfekter Harmonie mit der Natur“ entstehen. Bei der Bautechnik, die ohne jeglichen Mörtel oder andere Bindemittel auskommt, werden bevorzugt Steine aus der direkten Umgebung verwendet. Muss eine Mauer restauriert werden, wird das ursprüngliche Baumaterial wiedereingesetzt. Nachdem die Technik des Trockenmauerns Ende des 20. Jahrhunderts fast vergessen war, werden heute in verschiedenen Ländern Ausbildungen angeboten. Seit 1986 gibt es auf Mallorca beispielsweise die Ausbildung für Trockenmaurer und in Deutschland lernen Landschaftsgestalter diese spezielle Mauertechnik. Auch bei uns wurde die alte Bautechnik des Trockenmauerbaus wieder aufgegriffen. Eine Besonderheit im Vinschgau sind die „Steiln“. Es sind alte Trockenmauern mit Terrassenfeldern am Sonnenberg, vor allem in der Gegend von Schlanders. Mit Hilfe von Gefangenen bzw. Zuchthäuslern sollen sie gebaut worden sein. So konnten auf dem steilen und teilweise unfruchtbaren Sonnenberg schöne und fruchtbare Weinanlagen angelegt werden. Der Bau war sicher nicht einfach und die ganzen Arbeiten mussten größtenteils von Hand ausgeführt werden, auch die Bewässerung war schwierig. Wie Stiegen zum Himmel bilden sie ein besonderes Bild im Mittelvinschgau. Im Frühjahr, wenn die Obstbäume blühen, im Herbst, wenn sich die Blätter färben und im Winter, wenn Schnee auf ihren Flächen liegt und die Trockensteine in der Sonne glänzen. Einige aufgelassene Steilen wurden wieder mustergültig hergerichtet, so dass frisches Obst und Wein gedeihen kann. Wanderer, die vorbeigehen und Autofahrer, die vorbeifahren, können diese prächtigen Anlagen bewundern, diese Bautechnik, sowie den Einsatz und Fleiß unserer Vorfahren bestaunen.

Heinrich Zoderer


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260

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KLEINANZEIGEN

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BILDER

Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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