Für Stärkung des ländlichen Raums: Landesrat Walcher in Brüssel

Besondere Bedürfnisse der kleinen landwirtschaftlichen Betriebe besprochen: Südtirols Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher mit EU-Kommissar Christophe Hansen (links) (Foto: LPA) Besondere Bedürfnisse der kleinen landwirtschaftlichen Betriebe besprochen: Südtirols Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher mit EU-Kommissar Christophe Hansen (links) (Foto: LPA)

Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher bei Treffen der Coalition of AgriRegions und im direkten Gespräch mit EU-Kommissar Christophe Hansen in Brüssel 

BRÜSSEL/BOZEN (LPA). Vereinfachung bei Beitragsgewährungen, einheitlicher Hektarbetrag der Direktzahlungen, Risikovorsorge, Stärkung der landwirtschaftlichen Produktion: Diese und weitere Themen hat Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher beim Treffen der Coalition of AgriRegions und im direkten Gespräch mit EU-Kommissar Christophe Hansen in Brüssel vertieft.

Für eine drastische Vereinfachung in der Abwicklung der Beitragsgewährungenhat sich Landesrat Walcher in Brüssel eingesetzt, da nicht nur die landwirtschaftlichen Betriebe darunter leiden, sondern auch die lokalen Verwaltungen. Bei Betriebsgrößen von 2 bis 3 Hektar im Obst- und Weinbau und 10 bis 15 Hektar im Grünland mit jährlichen Beiträgen von wenigen Euro stehe der Verwaltungsaufwand häufig in keinem Verhältnis zum Nutzen, wies er hin. "Ein weiterer wichtiger Punkt für die kleinstrukturierte Landwirtschaft ist ein einheitlicher Hektarbetrag der Direktzahlungen in der Ersten Säule, auch das würde den kleinen und Kleinstbetrieben im Berggebiet zugutekommen", hob er hervor.

Risikovorsorge werde vor allem auch angesichts des Klimawandels für das Überleben er landwirtschaftlichen Betriebe immens an Bedeutung gewinnen, unterstrich er: "Allerdings müssen die Mittel für diese Risikovorsorge massiv aufgestockt und vor allem die technisch-bürokratische Abwicklung stark vereinfacht werden. In diesem Zusammenhang muss auch die Schaffung von Rückversicherungen überlegt werden." Es gelte, eine Stärkung der landwirtschaftlichen Produktion als Schwerpunkt der gesamten Gesetzgebungsaktivitäten in Brüssel zu setzen.

Die Gemeinsame Agrarpolitik GAP sei weiterhin absolut notwendig, um den Agrarsektor zu stärken, betonte der aus Luxemburg stammende Christophe Hansen, seit Dezember EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung. Es sei wichtig, den Betriebsstrukturen und deren Größe stärker Rechnung zu tragen, auch auf kleine Betriebe zu bauen und dafür Sorge zu tragen, dass der Beruf des Landwirts auch für künftige Generationen attraktiv bleibe. Die Ernährungssouveränität werde für Europa in den kommenden Jahren eine zentrale Frage, unterstrich Kommissar Hansen, dies bedeute, dass in die Produktivität der Landwirtschaft investiert werden müsse. Für die Erbringung von Ökosystemleistungen durch die Bauern müssen zusätzliche Anreize geschaffen werden, führte Hansen aus. Diese Neuausrichtung wird auch von Landesrat Walcher geteilt.

Die Coalition of AgriRegions ist ein 2019 gegründeter informeller Zusammenschluss von europäischen Regionen, die in landwirtschaftlichen Themen kooperieren und zusammenarbeiten. Dazu gehören neben Südtirol unter neben anderen Auvergne-Rhone-Alpes, Azoren, Baden-Württemberg, Bayern, Bretagne, Emilia-Romagna, Lombardei, Toskana. Sie vertreten 23 Prozent der Agrarflächen der EU.  Indem sie ihre Stimmen bündeln, haben die Regionen die Möglichkeit, sich mehr Gehör zu verschaffen.

mac

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