Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Ausgabe 17/2020

Ausgabe 17/2020 (60)

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Es gibt überall Familien und Menschen in schwierigen Lebenssituationen, die nicht die Kraft und die Möglichkeiten haben, die eigenen Kinder zu betreuen und zu begleiten. Früher kamen Kinder aus solchen Familien vor allem in das Liebeswerk nach Meran oder in das SOS-Kinderdorf nach Brixen. Oft wurden und werden Kinder auch in einer Pflegefamilie aufgenommen. In Schlanders wurde vor 15 Jahren die SOVI, die erste Sozialgenossenschaft im Vinschgau, gegründet, um Kinder und Jugendliche zu begleiten und zu betreuen.

von Heinrich Zoderer

Das Liebeswerk und das Kinderdorf gibt es immer noch. Kinder und Jugendliche werden da weiterhin aufgenommen und unterstützt. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde es notwendig, außerdem in allen Bezirken Südtirols sozialpädagogische Wohngemeinschaften und familienbegleitende Tagesgruppen einzurichten, um den Kindern und Jugendlichen eine familienähnliche Gemeinschaft, ein Zuhause, Halt und Orientierung im Alltag anzubieten. Wie Silvia Valentino, die Geschäftsführerin und pädagogische Leiterin der SOVI in einem ausführlichen Gespräch mitteilte, kann die Wohngemeinschaft und die Tagesgruppe die Familie niemals ersetzen, der Aufenthalt in diesen Strukturen kann nur eine Zwischenlösung sein. Das Ziel ist und bleibt immer die Rückführung in die Herkunftsfamilie und die Begleitung und Unterstützung der Familie. Sollte dies nicht möglich sein, wird auf die Selbstständigkeit der jungen Menschen hingearbeitet.
Die Idee, im Vinschgau eine sozialpädagogische Wohngemeinschaft und Tagesgruppe einzurichten, kam von den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Nach einer einjährigen Vorarbeit wurde vor 15 Jahren, am 29. Juni 2005, die SOVI, die erste Sozialgenossenschaft im Vinschgau gegründet. Von den 10 Gründungsmitgliedern war nur ein einziger Mann dabei. Die fünf Gründungsmitglieder Elisabeth Hickmann, Silvia Valentino, Fabrizio Sommavilla, Silvia Holzner und s6 Wohngemeinschaft VetzanMartina Wallnöfer arbeiteten auch aktiv in den beiden Strukturen: der Tagesstätte und der Wohngemeinschaft. Die erste Präsidentin der Genossenschaft und Leiterin der pädagogischen Tagesstätte in Schlanders war die Sozialpädagogin Elisabeth Hickmann, die Geschäftsführerin und Leiterin der pädagogischen Wohngemeinschaft die Pädagogin Silvia Valentino. Die beiden waren auch maßgeblich, zusammen mit der damaligen Sprengelleiterin der Sozialdienste im Mittelvinschgau, Irmgard Ladurner, bei den Vorarbeiten beteiligt. Ein Genossenschaftsstatut und ein Konzept für die sozialpädagogische Arbeit mussten erarbeitet, geeignetes Personal und die passenden Räumlichkeiten gesucht und ein Netzwerk an Projektpartnern aufgebaut werden. Die gefundene Wohnung musste umgebaut und eingerichtet werden, um Platz für neun Jugendliche zu bieten. Die SOVI ist eine private Sozialgenossenschaft, finanziell unterstützt von der öffentlichen Hand, aber autonom und eigenverantwortlich. Deshalb war und ist es für die Genossenschaft und für den Verwaltungsrat wichtig, neben der sozialpädagogischen Arbeit, auch immer die wirtschaftlich-finanzielle Seite und die notwendigen Investitionen im Auge zu behalten. Heute beschäftigt die Sozialgenossenschaft 15 ErzieherInnen mit einer sozialpädagogischen Ausbildung, bzw. einem Studium der Pädagogik, Psychologie oder Sozialer Arbeit. In der Wohngemeinschaft in Vetzan sind momentan acht Jugendliche, davon zwei Mädchen zwischen 11 und 18 Jahren untergebracht, in der Tagesstätte werden 10 Kinder bzw. Jugendliche zwischen 6 und 15 Jahren betreut und begleitet.

Es gibt ein ganzheitliches sozialpädagogisches Angebot mit unterschiedlicher Intensität der Begleitung und Betreuung: ambulante Begleitung, Tagesgruppe und Wohngemeinschaft

Wie Manuel Rammlmair, der derzeitige Präsident der SOVI und der Verantwortliche für die verschiedenen Projekte und Initiativen erklärte, bietet die Genossenschaft ein breites Angebot an unterschiedlichen sozialpädagogischen Maßnahmen an. Die ambulante Betreuung ist eine niederschwellige sozialpädagogische Maßnahme und besteht hauptsächlich aus Gesprächen, Beratung und Begleitung von Jugendlichen und deren Familienangehörigen. Soweit es möglich ist, bleiben die Kinder in den Familien und erfahren Unterstützung durch die Genossenschaft. Auch nach einem Aufenthalt in der Tagesgruppe bzw. der Wohngemeinschaft werden die Familien begleitet und betreut, soweit das sinnvoll, notwendig und gewünscht wird. Ziel in den Einzelgesprächen ist es, dass Familien Halt und Orientierung finden, das Wohlbefinden, die Sozialkompetenzen und die Selbstwirksamkeit der Kinder gestärkt wird und die Gruppenfähigkeit der Jugendlichen wieder hergestellt wird. In der Tagesgruppe sind die Kinder von 12 bis 18 Uhr. Die Tätigkeit beginnt mit dem gemeinsamen Mittagessen. Schwerpunkte in der familienbegleitenden Tagesgruppe sind die Hausaufgabenhilfe und eine bedürfnisorientierte Freizeitgestaltung. Die Kinder sollen in einem strukturierten Rahmen den schulischen Verpflichtungen nachkommen und dabei unterstützt werden, in der Gemeinschaft mit anderen Kindern ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm zu erleben. Neben der Begleitung und Beratung geht es dabei auch um Bildung und für die älteren Schüler auch um die Berufsorientierung. Von 2006 bis 2013 gab es auch eine Tagesgruppe in Mals, außerdem gibt es ein Angebot zur Hausaufgabenbegleitung für alle Grund- und Mittelschüler in Mals.
Die sozialpädagogische Wohngemeinschaft in Vetzan befindet sich in einem geräumigen Haus mit Garten, etwas oberhalb von Vetzan. Dort ist Platz für maximal neun Jugendliche, die über die Sozialdienste aufgrund der schwierigen Familienverhältnisse einen Platz in der Wohngemeinschaft erhalten. Früher sind viele Kinder und Jugendliche durch ein Dekret vom Jugendgericht aufgenommen worden, heute erfolgt die Aufnahme auch im freiwilligen Kontext zwischen den Eltern und den Sozialdiensten. Das Hauptziel der sozialpädagogischen Arbeit ist es, den Jugendlichen in der schwierigen familiären Situation Halt und Orientierung zu geben und sie zur Selbständigkeit im Alltag hinzuführen. Außerdem sollen sie Unterstützung und Betreuung erfahren, um die schulischen Anforderungen zu bewältigen und berufliche Perspektiven zu entwickeln. Die Freizeitgestaltung ist ein geeigneter Rahmen für die Erweiterung der individuellen Beschäftigungsmöglichkeiten und die Erprobung von Kompetenzen, die im Umgang mit gruppendynamischen Aspekten hilfreich sind.

Vielfältige Projekt- und Netzwerkarbeit

Neben den drei Schwerpunkten, gibt es immer wieder besondere Projekte und Herausforderungen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, um die gesellschaftlichen Anliegen und die verschiedenen Anfragen zu bewältigen. Nach Rammlmair ist es wichtig als Sozialgenossenschaft das Bestehende weiterzuführen und auf die gemachten Erfahrungen aufzubauen, aber auch offen zu bleiben, neue Wege zu gehen und neue Projekte zu planen und durchzuführen. In den letzten Jahren wurden mehrere Sommerprojekte in Schlanders, Laas und Mals durchgeführt. Allein im letzten Jahr wurden 10 Gruppen betreut. Dieses Jahr gab es eine Filz- und Malwoche in Mals. Außerdem wurde dieses Jahr die Sommerbetreuung für Kindergartenkinder im Auftrag der Gemeinden in Schlanders, Latsch und Kastelbell durchgeführt. In den Monaten Juli und August betreute die SOVI dieses Jahr eine Minigolfanlage mit einer Bar in Sulden. So erhielten Jugendliche die Möglichkeit ein Sommerpraktikum zu machen. 2019 wurde in Zusammenarbeit mit der EURAC für Migranten im Haus Ruben in Mals ein Projekt zur Job- und Wohnungsvermittlung durchgeführt. In Zusammenarbeit mit anderen Genossenschaften werden an Schulen ESF-Projekte organisiert. Silvia Valentino betonte, dass es bei der ganzen Arbeit wichtig ist mit den verschiedenen Netzpartnern zusammen zu arbeiten. Da ist einmal das Landesamt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion, die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft, die Schulen, der psychologische Dienst, der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst, die Gemeinden und die Berufsberatung. Ein wichtiger Aspekt in der ganzen Arbeit ist die Zusammenarbeit mit den Eltern bzw. Familien. Deshalb gibt es monatliche Elterngespräche. Unter den MitarbeiterInnen werden wöchentliche Teamsitzungen abgehalten, außerdem in regelmäßigen Abständen eine Supervision mit einem externen Supervisor für alle MitarbeiterInnen, sowie interne und externe Weiterbildungen zu verschiedenen Themenbereichen. Nach einer 15-jährigen Tätigkeit blicken der Präsident und die Geschäftsführerin mit Zufriedenheit auf die gemachte Arbeit zurück. In den 15 Jahren wurden Erfolge erzielt, die Arbeit war jedoch auch herausfordernd. Das Haus war immer voll, der Bedarf ist in den letzten Jahren gewachsen, auch die Herausforderungen haben zugenommen. Immer früher werden psychische Störungen bei Kindern festgestellt, immer mehr Familien geraten in Schwierigkeiten und es wird immer schwieriger den Kinderschutz und das Kindeswohl zu garantieren.

 

SOVI-Sozialgenossenschaft Vinschgau

Gegründet: 29.06.2005
Hauptsitz:
Schlanders, Marconistraße 6
Einrichtungen:
Wohngemeinschaft Vetzan
Tagesgruppe Schlanders
Weitere Tätigkeitsfelder:
Ambulante sozialpädagogische Begleitung
Sommerprojekte und Hausaufgabenprojekt
Minigolfplatz Sulden
Präsident:
Manuel Rammlmair
Geschäftsführerin und pädagogische Leiterin:
Silvia Valentino
Koordinatorin der Wohngemeinschaft und
Tagesgruppe:
Stefanie Siller
ErzieherInnen: 15 Personen
Jahresumsatz: ca. 600.000 Euro
Verwaltungsrat:
Manuel Rammlmair
Silke Parth
Christian Sommavilla
Bisherige PräsidentInnen:
Elisabeth Hickmann (2005-2008)
Martha Lechthaler (2008-2009)
Gertraud Wellenzohn (2009-2012)
Christian Sommavilla (2012-2015)
Manuel Rammlmair (seit 2015
Internet: www.sovi.bz.it

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Naturns - Der Oberboss der Südtiroler Volkspartei in Naturns ist Helmut Müller. Müller, der sich eigentlich neutral verhalten sollte, hat eine eindeutige Präferenz für einen BM-Kandidaten. Deshalb soll es auch keine öffentliche Kandidatenvorstellung geben.

von Erwin Bernhart

In Naturns ist, wie in anderen Gemeinden, Wahlkampf. Nur anders. Öffentlich soll der Wahlkampf nämlich gar nicht stattfinden. Denn der SVP-Ortsobmann Helmut Müller weiß das zu verhindern. Müller hat allen Grund dazu: Kommt es in der Öffentlichkeit, auf einem Podium etwa, zu einer Konfrontation zwischen „seinem“ BM-Kandiaten Jonas Christanell und dem BM-Kandidaten Zeno Christanell könnte Müllers Kandidat den Kürzeren ziehen. Denn mit Zeno Christanell tritt in Naturns ein in Gemeindebelangen erfahrener und versierter und immer noch Jung-Politiker an, der in der Jugendarbeit mindestens ebenso bewandert ist wie in der Raumordnung. Und Zeno Christanell hat seit langem eine rote Linie gezogen: Mit einen Helmut Müller könne er sich eine Zusammenarbeit im Gemeindeausschuss nicht vorstellen. Müller selbst hat sich nicht als BM-Kandidat aus dem Fenster gelehnt. Deshalb hat Müller im Vorfeld der Vorwahlen zu Beginn des Jahres mit Jonas Christanell einen eigenen Kandidaten aus dem Hut gezaubert - der dann prompt - der berühmte Fußballer Maradona würde sagen „mit Gottes Hand“ - die SVP-internen Vorwahlen gewonnen hat.
Mittlerweile gehen mit dem Juristen Tobias Gritsch und mit Werner Albrecht zwei weitere BM-Kandidaten ins Rennen. Gritsch als unabhängiger BM-Kandidat für die Süd-Tiroler Freiheit und Albrecht, dem höchstens Außenseiterchancen eingeräumt werden, mit einer Liste „Für Naturns - per Naturno“. Auf einen BM-Kandidat verzichtet hat die Liste „Zukunft Naturns“, die in der zu Ende gehenden Legislaturperiode zuerst mit 5 und nach dem Austritt von Hans Pöll mit 4 GemeinderätInnen aktiv am politischen Geschehen mitgewirkt hat. Es ist in Naturns ein offenes Geheimnis, dass die Liste „Zukunft Naturns“ eher Zeno Christanell den Rücken stärkt und mit der rustikal-brachialen Politik von VizeBM Helmut Müller nicht viel anfangen kann.
Nun hinterlässt ausgerechnet der ausgleichend regieren wollende amtierende BM Andreas Heidegger einige Goggelen in Naturns, die im Wahlkampf durchaus eine Rolle spielen könnten: die Abbruchverfügung des Saumoarhofes, der noch nicht abgebrochen ist und das Urbanistikproblem beim Lindenhof. Der Gemeindeausschuss hat - mit einer Gegenstimme - am 28. Juli im Eilverfahren einer Abänderung des Durchführungsplanes zugestimmt, so dass das Bauvergehen des Lindenhofes saniert wäre. Definitiv wird wohl der Gemeinderat darüber befinden müssen. Wahlkampf - nur anders in Naturns.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Partschins/Rabland/Töll - In der Gemeinde Partschins hat der Sturm am vergangenen Samstag die Apfel-Ernte regelrecht vernichtet. Offizielle Zahlen gibt es noch keine, aber der Ortsobamnn des Bauernbundes von Partschins Sepp Sprenger schätzt einen Schaden von 80 bis 100 Prozent. In den Anlagen, die nicht von Hagelnetzen geschützt sind, ist die Apfelernte zerstört. In diesen Tagen werden die Schätzungen von Seiten der Hagelversicherung vorgenommen. Die Hagelversicherung deckt allerdings den Schaden nicht vollkommen ab. Wird ein Schaden von etwa 80 Prozent geschätzt, zahlt die Versicherung nach Abzug des Selbstbehaltes der Bauern (rund 15%) und der Hagelschutzprämie rund 60% des Schadens aus. Seit 2012 kommt es jedes Jahr zu Ernteverlusten - Frost im Frühjahr wechselt mit Hagelschäden ab. So ist auch die Durchschnitts-Erntemenge, die versichert werden kann, von Jahr zu Jahr gesunken.
Die Vernichtung eines Teils der Ernte hat aber auch andere Auswirkungen: Neben dem direkten Verlust der Bauern spielen die Betriebsspesen in der Genossenschaft Texel eine große Rolle und auch für die in der Landwirtschaft direkt oder indirekt Angestellten ist möglicherweise ein Arbeitsrückgang die Folge der Hagelschäden. (eb)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Glurns Gemeindewahlen - In der Stadtgemeinde Glurns werden die Wahlen zum Gemeinderat und vor allem auch die Wahlen zum Bürgermeister mit großer Spannung erwartet. Denn Glurns ist die einzige Gemeinde im Vinschgau, in der mit Erich Wallnöfer ein Alt-Bürgermeister in die Wahlkampfarena steigt. Bereits Ende Mai hat der Vinschgerwind Wallnöfer als möglichen BM-Kandidat für die Oppositionsliste „Für Glurns“ ins Spiel gebracht - unwidersprochen. Wällnöfer musste vor 5 Jahren als mandatsbeschränkter Bürgermeister gehen.
Gegen den amtierenden BM Luis Frank wollte ursprünglich der Prader Gemeindesekretär Kurt Warger als BM-Kandidat auf der SVP-Liste antreten. Weil die Wahrscheinlichkeit bestanden hat, dass die Opposition selbst mit einem BM-Kandidaten kommen wird, hat der SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger Kurt Warger von einer Kandidatur als zweiten SVP-BM-Kandidat abgebracht. Auch mit dem ausdrücklichen Wunsch des Glurnser SVP-Ortsausschusses. Warger, der mit der Stadtgemeinde Glurns in Rechtsstreitigkeiten verwickelt ist, hat dann Front gewechselt und tritt nun auf der Liste „Für Glurns“ als Kandidat für den Gemeinderat an. Wählbar wird Warger schon sein, aber das Mandat als Gemeinderat wird er, sollte er gewählt werden, wohl nicht antreten können. Denn mit dem Mandat als Bürgermeister oder auch als einfaches Gemeinderatsmitglied unvereinbar ist, wenn jemand mit der Gemeinde in einem Rechtsstreit verwickelt ist.
Der Hintergedanke der Wahlkampf-Operation ist es, so viele Stimmen wie möglich für die Liste „Für Glurns“ zu sammeln, wenn auch das Amt als Gemeinderat danach nicht angetreten werden kann. So ist der Putsch in Glurns mit Hilfe der Wählerstimmen geplant mit dem Ziel, Frank - aber nicht nur - aus dem Amt zu jagen.
Der amtierende BM Luis Frank, der wieder für die SVP als BM-Kandidat antritt, nimmt die „Sfida“ von Seiten eines Teiles der Glurnser Bauern sehr ernst - aber auch sportlich. Er wolle, so Frank, einen fairen Wahlkampf machen. Zudem habe er junge, dynamische und auch kompetente Kandidaten für die SVP-Liste gewinnen können, mit denen die Zukunft im und außerhalb des Stadtls gestaltet werden könne. Frank sagt, er wolle Ordnung haben und etwas weiterbringen. Vor einem Teil der Glurnser Bauern wolle er keinesfalls in die Knie gehen. „Palle“ bewiesen hat Frank unter anderem, als er für das Entstehen des E-Werkes am Rambach die Kohlen aus dem Feuer geholt hat, sprich die Konzession auch für die damalige Rambach Konsortial GmbH aus Bozen losgeeist und in die Gemeinden des Obervinschgaus bzw. Konsortialmitglieder geholt hat.
In Glurns wird’s trotzdem äußerst spannend. (eb)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Burgeis-Mals - Zu Bestuhlungen mit Abgrenzung, die Gasthäuser und Bars auch im Bereich von Gehwegen und Straßen nutzen, sagt man in Wien „Schanigarten“. Der „Schanigarten“ auf dem Dorfplatz von Burgeis (Bild), errichtet und betrieben vom Gemeindereferenten Joachim Theiner, hat erheblich Staub aufgewirbelt (sh. Vinschgerwind Nr. 13/2020 „Wem gehört der Dorfplatz?“). Theiner hat um die Nutzung des öffentlichen Grundes angesucht und BM Ulrich Veith hat mit der Konzession 10/2019 die „Besetzung öffentlichen Gemeindegrundes mit Tischen, Bänken und Blumentrögen“ - ohne Rücksprache mit den Nachbarbetrieben - erlaubt - für die Dauer von 9 Jahren. Nun hat das Hotel zum Mohren und Plavina d.A. Theiner & Co. K.G. vor dem Verwaltungsgericht Rekurs eingereicht und der Rekurssteller verlangt die „Aufhebung der Konzession für die Besetzung öffentlichen Grundes und Feststellung der Unrechtmäßigkeit der Errichtung des Podiums samt Brüstung und Sitzmöglichkeiten“. Der Gemeindeausschuss von Mals hat am 3. August 2020 beschlossen, sich in das Verfahren einzulassen und die Staatsadvokatur Trient mit der Prozessvollmacht betraut. (eb)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

s4 sven Knoll 21„600 Euro sind viel Geld, wenn man durch die Corona-Krise unverschuldet in finanzielle Nöte gerät und nicht weiß, wie man die nächste Miete zahlen soll. Gemessen am Wert der Glaubwürdigkeit und des Vertrauens in die Politik, sind 600 Euro jedoch gar nichts. Umso verwerflicher ist es daher, dass einige Abgeordnete wegen „läppischen“ 600 Euro die Glaubwürdigkeit der gesamten Politik verspielt haben und durch ihre haarsträubende Ausreden nun auch noch den letzten Rest an Vertrauen in die Politik zerstören. Als Politiker kann und muss man sich bei der Bevölkerung für dieses Verhalten nur entschuldigen.“ Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit

Publiziert in Ausgabe 17/2020

In der Gemeinde Martell soll auf der Landesstraße (LS 2) ein 100 Meter langer Lawinenschutzdamm errichtet werden. Die technischen Eigenschaften des Projektes sind genehmigt.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Landesrat Arnold Schuler ist nicht mehr Stellvertreter des Landeshauptmannes, Helmut Tauber ist nicht mehr Präsident des III. Gesetzgebungsausschuss und nicht mehr Mitglied des Präsidiums im Regionalrat (wer hat gewusst, dass er das war?), Gerd Lanz ist von der SVP-Parteileitung begnadigt. Das sind die Sanktionen, die „Strafen“, die die SVP-Parteileitung ihren drei „Furbetti“ „aufgebrummt“ hat. Alle drei hatten um den 600 Euro Bonus aus dem Corona-Notstandsfonds für in Krise geratene Unternehmer angesucht. Alle drei sind hochbezahlte Politiker. Auch Paul Köllensperger vom Team K hat um diesen 600 Euro Bonus angesucht, ihn erhalten, sich entschuldigt und zurückgezahlt. Seine Kollegen im Team K stehen zu ihm, außer dass Josef Unterholzner das Team K verlassen hat. War’s das? Offenbar schon. Etwas bleibt hängen: Allein die Tatsache, dass die Herren die Möglichkeit - ohne einen moralischen Gedanken dabei zu verschwenden - genutzt haben, birgt die Möglichkeit einer Wiederholungstat. Das ist das eine. Das andere ist, dass die Moral eine höchst volatile also veränderbare zu sein scheint und je nach Gesellschaftslage - die Corona-Krise ist eine davon - strenger oder weniger streng ausgelegt wird. Ich erinnere daran, dass bei jenem Angestelltenverhältnis, welches der Malser Bürgermeister Ulrich Veith nach seiner Wahl gezimmert hat und welches der Gemeindeverwaltung rund 100.000 Euro gekostet hat, kein moralischer Aufschrei erfolgt ist. Veith hat erst mit gerichtlichem Vergleich die 100.00 Euro zurückgezahlt.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Reschen - Zum Gedenken an den am 12. November 2019 tödlich verunglückten Geometer Peter Oberhofer veranstaltete der Segelverein Reschensee eine außergewöhnliche Yardstick-Regatta mit anschließender Feier, welche allen Segelfreunden aus Nah und Fern offenstand. Das Skipperbriefing hatte mit einer Gedenkminute für Peter begonnen. Er war Segelpionier am Reschensee, Gründungsmitglied des Segelvereins Reschensee, Vizepräsident, Skipper, Regatteur, Soling-Vereinsmeister, Förderer der Jugend, Visionär, Planer, Lebemensch und Freund. 15 Segelboote und Katamarane, gesteuert von Seglern jeder Altersstufe, trafen sich an der Startlinie bei der Startplattform, die mitten im Reschensee auf der Linie Grauner-Turm und Giern vor Anker lag. Das Außergewöhnliche an der Wettfahrt bestand darin, den Turm zu umrunden und an der Peter Oberhofer Gedenkboje im Vorbeifahren eine weiße Rose zu fischen und mitzunehmen. Die Übergabe der Rosen an Peter Oberhofers Frau Rita gehörte zu den emotionalsten Momenten des Nachmittags. Laut Richtzeit hat die Regatta das Team „Claudia Augusta“ mit Christoph Koch, Jürgen Tonezzer und Philipp Schöpf, das sich spontan zu einer Mannschaft zusammengetan hatte, gewonnen. „Der eigentliche Gewinner ist heute aber das Boot SÜD 1 von Peter mit Rita Wwe. Oberhofer, Pius Letter, Didi Punter und Heini Patscheider“, so Christoph Koch. Er gab den Sieg an SÜD 1 weiter. Die Veranstaltung hat dank der vielen Freiwilligen und der Bootsgruppe der Feuerwehr Reschen ausgezeichnet geklappt. Nach einer warmen Abendmahlzeit versammelten sich die Segler und Freunde von Peter gesellig um ein nächtliches Lagerfeuer am Strand und erzählten sich hübsche Anekdoten über den 2019 verstorbenen Segelpionier Peter Oberhofer. (aw)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

St. Valentin a. H. - Fußball ist sein Leben. Das sagt Günther Gutwenger aus St. Valentin auf der Haide von seinem Sohn Dimitri. Dieser trainiert seit einem Jahr in der U-15 Profimannschaft des FC Wacker Innsbruck. Dreimal wöchentlich bringen ihn seine Eltern ins Tivoli Stadion, wo er für einige Stunden dem Ball nachjagt. Doch der Reihe nach: Aufgefallen war Dimitris Fußballtalent bereits als er beim FC Oberland spielte, ein Trainer war damals Jürgen Schöpf. Auch Dimitris Vater Günther verbrachte unzählige Stunden auf dem Sportplatz und förderte das Talent seines Sohnes weiter. Dimitri war stets eine große Stütze seiner Mannschaft und erzielte immer wieder entscheidende Tore.
Dimitri wechselte dann vom FC-Oberland zur Spielgemeinschaft Schluderns/Glurns. Seine dortigen Trainer Michael Telser und Umberto Ghitti waren von Dimitris Spielweise genauso fasziniert, wie die Trainer im Förderzentrum des VSS in Latsch und besonders auch der ehemalige Fußballprofi und Lehrer an der Sportoberschule Mals, Arnold Schwellensattel.
Jakob Moriggl aus Burgeis, ein Bekannter der Familie mit Beziehungen zum FC Red Bull Salzburg, arrangierte schließlich, dass Dimitri im Jahre 2018 dort vorspielen durfte. Und er überzeugte die Fußballexperten. Um ihm eine allzu lange Anreise zu den Trainings in Salzburg ersparen zu können, vermittelten ihn die dortigen Verantwortlichen an die Mannschaft FC Wacker Innsbruck. Auch dort spielte Dimitri vor und sein Fußballtalent wurde genauso erkannt wie in Salzburg. Er bekam das Angebot, ab sofort in der Profi-Nachwuchsgruppe zu trainieren. Als Stürmer wurde er mittlerweile bereits bei einigen Spielen eingesetzt. Dimitris Traum von einer Profi Fußball Karriere könnte in Erfüllung gehen. Er ist hoch motiviert und will alles dafür tun, um ein Ballprofi der Spitzenklasse zu werden.
Nach seinem Mittelschulabschluss werde Dimitri, laut seinem Vater, einen Vertrag bei FC Wacker Innsbruck erhalten und auch in die Tiroler Hauptstadt ziehen. Dort werde er sich dann hauptsächlich auf Fußball konzentrieren und nebenbei aber auch eine Oberschule besuchen. Ein bisschen vermissen wird er dann wohl seine Geschwister Janik und Cèline und vor allem die kleine Nichte Maja, die ihm besonders ans Herz gewachsen ist. (mds)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Glurns - Die jungen Nachwuchsspieler der Jahrgänge 2007/08 des Tiroler Fußball-Klubs FC Wacker Innsbruck zeichneten sich durch Höflichkeit und Disziplin aus. Und sie folgten strikt den Anweisungen ihres Trainers Fabian Lantschner, ein Südtiroler aus Natz/Schabs, der die Mannschaft in Innsbruck trainiert. Auf Einladung des ASV Glurns um Präsident Stefan Sagmeister und Fußballsektionsleiter Umberto Ghitti war die Wacker-Mannschaft am 15. August nach Glurns gekommen, um ein Freundschaftsspiel gegen die B-Jugend der Spielgemeinschaft Schluderns/Glurns/Prad auszutragen. Die Spielgemeinschaft wird von Hans Daniel Fahrner trainiert. Hie und da springt auch Raimund Lingg, der Präsident des ASV Schluderns, als Trainer ein. Nach einem kampfbetonten und fairen Spiel setzten sich die Wacker Kicker mit ihrer Spielklasse durch und gewannen schließlich mit 5 : 1 Toren. Zwei Torvorlagen bei Wacker kamen vom 12-jährigen Stürmer Dimitri Gutwenger aus St. Valentin auf der Haide, der seit einem Jahr in Innsbruck trainiert (siehe Bericht "Dimitri Gutwenger gilt als großes Talent").
Anschließend waren die Spieler, Trainer und Betreuer zu einem Grillfest geladen. Das Freundschaftspiel war das zweite Großereignis in der Glurnser Sportzone nach dem Milan Junior Camp, das vom 28. Juli bis 1. August über den Rasen ging.
„Der ASV Glurns ist grundsätzlich gerne bereit, die Sportanlagen für sportliche Tätigkeiten zur Verfügung zu stellen, auch den Vereinen von auswärts“, erklärte Sektionsleiter Ghitti.
Für die coronabedingten Sicherheitsmaßnahmen wurde und wird gesorgt. (mds)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Ein Team – zehn Läufer – zehn Marathons! Das ist das neue Laufevent „Resia Rosolina Relay“, das vom 2. bis 4. Oktober stattfindet. Der Lauf führt die Teilnehmer von der Quelle bis zur Mündung der Etsch, dem zweitlängsten Fluss Italiens. Absolviert wird die 420 Kilometer lange Strecke als Staffellauf. Jede Staffel besteht aus zehn Läufern, jeder Athlet muss eine Marathonstrecke aufgeteilt in vier Etappen zurücklegen.

Von Sarah Mitterer

 

Vom Speck zum Fisch bzw. vom Reschen nach Rosolina ans Meer. Diese Strecke von 420 Kilometern müssen die Teams zurücklegen, die Anfang Oktober beim neuen Laufevent „Resia Rosolina Relay“, das als Staffelbewerb ausgetragen wird, an den Start gehen. Entstanden ist die Idee dieses Laufs erst vor kurzer Zeit. „In der Zeit der Pandemie kam die Idee aus Verona einen Lauf von der Etschquelle zum Meer zu machen und gleich haben wir - Verona Marathon, die Ferienregion Reschenpass und die Gemeinde Rosolina Mare- an der Organisation gearbeitet. Es ist ein interessantes Projekt und wir haben „a mords Gaudi“, freut sich Gerald Burger, Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass.
Gestartet wird am Reschenpass bei der Etschquelle, wo vor kurzem die neue Aussichtsplattform eröffnet wurde. Von dort aus geht es entlang der Etsch über Verona nach Rosolina. Fast die gesamte Strecke, die durch die fünf Provinzen Bozen, Trient, Verona, Venedig und Rovigo führt, wird auf dem Radweg zurückgelegt.
Ein Team besteht aus zehn Läufern, die Startreihenfolge legt jede Mannschaft selbst fest. Jeder Teilnehmer läuft einen Marathon, jedoch nicht an einem Stück, sondern aufgeteilt in vier Etappen, daher muss man kein Marathonläufer sein um am Lauf teilzunehmen. Der erste Läufer läuft die erste Etappe und übergibt dann beim ersten Wechselpunkt den Staffelstab an den zweiten Starter des Teams, dieser übergibt nach der zweiten Etappe an den dritten Starter usw. Am Ende ist jeder Athlet vier Etappen gelaufen, wobei zwischen jeder von ihm gelaufenen Etappe ein bestimmtes Ruheintervall liegt. Jede Staffel wird in zwei Gruppen zu je fünf Läufern aufgeteilt und von zwei Fahrzeugen begleitet.
Die Mannschaften geben bei der Anmeldung die ungefähre Zeit – wie lange man für die 420 Kilometer benötigt – an. Die langsameren Teams starten bereits am Freitagnachmittag, während die schnellsten Mannschaften voraussichtlich erst in der Nacht starten werden. „Ziel ist es, dass alle Teams am Sonntagvormittag am Meer in Rosolina angekommen sind“, erklärt Burger, der darauf hofft, dass sich aus dem Vinschgau einige Mannschaften zu einer Staffel zusammenschließen und am Lauf teilnehmen werden.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Reschenseelauf 2021 - Termin steht fest
Lauffreunde aufgepasst, den 1
7. Juli 2021 sollte man sich schon jetzt rot im Kalender anstreichen. An diesem Tag findet die 21. Ausgabe des Reschenseelaufs statt. (sam)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

s54 LogoResia Rosolina Relay
Alle Infos zum Laufevent „Resia Rosolina Relay“ findet man auf der offiziellen Homepage der Veranstaltung unter
undefined (sam)

 

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Bartholomäus, 24. August 2020

Die Landschaft um den Haider See im Obervinschgau hat Weite, Ruhe und Naturbelassenheit. Dies schätzen nicht nur die Menschen als Besucher, sondern auch die Tiere: Es gibt neue Zuzügler und Mitbewohner. Drei dieser relativ frischen Neuankömmlinge unter den Vogelarten stelle ich Ihnen heute vor: den Karmingimpel, den Haubentaucher und die Reiherente. Dass ich das mit so aussagekräftigen, ästhetischen und technisch perfekten Fotos tun kann, verdanke ich Horand Maier, der mir seine Bilder bereitwillig zur Verfügung gestellt hat. Dr. Horand Maier ist in seinem Beruf Amtsdirektor im Verwaltungsamt für Raum und Landschaft in der Südtiroler Landesverwaltung und in seiner Freizeit begeisterter und kompetenter Naturfotograph.

Der Haider See
Nach dem Kalterer See ist der Haider See der größte Natursee Südtirols. Hanspaul Menara und Josef Rampold geben in ihrem Buch Südtiroler Bergseen (1976) die Ausmaße mit 2,34 km Länge, 0,63 km Breite, 0,89 km² Oberfläche und 7 m Tiefe an. Das Seebecken besteht aus Gneisphyllit, der See ist durch beidseitige Murkegel abgedämmt worden. Seinen Zufluss erhält der See durch die junge Etsch und aus dem Zerzer Bach im Westen. 1326 hat der Tiroler Landesfürst König Heinrich von Böhmen die Fischereirechte (Äschen, Renken, Forellen, Saiblinge) an die von ihm gestiftete Kartäusersiedlung Allerengelberg in Karthaus Schnals übergeben. Das Fischereirecht ist in den Folgezeiten mehrfach bestritten gewesen. Eine künstliche Aufstauung des Haider Sees konnte im Nachgang zum Bau des Reschen-Stausees in den 50er-Jahren verhindert werden. Der neue Film über die Seestauung in Graun dokumentiert mit einem Statement von Karl Stecher den Abwehrkampf. Karl Stecher war in dieser schwierigen Zeit Bürgermeister der Gemeinde Graun. Vom Haider See hat man einen großartigen Ausblick auf den Ortler und seine Nachbarberge.
Neben der offenen Wasserfläche ökologisch wertvoll sind der kleine Auwald am Einlauf der jungen Etsch in den See und dann vor allem auch das Schilfröhricht und der Pflanzengürtel am Nord-, Ost und Südufer. Stockente (Anas platyrhynchos) und Blässhuhn (Fulica atra) sind am Haider See schon lange präsent und verweilen auch im Winter, zusammengedrängt an der lange eisfreien Fläche am Etsch-Einlauf. Die eingangs erwähnte drei Vogelarten als Sommergäste und neue Brutvögel stelle ich in den Kurzporträts vor.

Karmingimpel
CarpodacusDer Karmingimpel (Carpodacus erythrinus) ist ein sibirisch asiatischer Vogel von Sperlingsgröße aus der Familie der Finkenvögel. Kopf, Brust und Bürzel sind beim Männchen ab dem 2. Jahr karminrot gefärbt. Der Karmingimpel bewohnt feuchte Wälder, unterholzreiche Gebüsche an Seen und Wasserläufen und frisst vorwiegend Samen. Als Zugvogel ist er ein Langstrecken- und Tagzieher und überwintert auf dem indischen Subkontinent. In Südtirol ist der Karmingimpel ein Neuankömmling (Neozoe). Die erste Beobachtung wurde der Südtiroler Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz 1985 vom Reschen gemeldet, weitere von singenden Männchen folgten in den 1990er-Jahren aus Toblach, dem Ahrn- und dem Schnalstal, aus Meran und vom Haider See. In den letzten Jahren war der Karmingimpel regelmäßig am Haider See zu beobachten. Dort besteht Brutverdacht (singende Männchen, Nistmaterial tragende Weibchen).

Haubentaucher
Der Haubentaucher (Podiceps cristatus) ist vor allem in Brutkleid durch seinen schwarzen, zweigeteilten Schopf, seine Halskrause, seinen Backenbart und den langen, dünnen Hals unverkennbar. Er ernährt sich hauptsächlich von kleinen Fischen mit einer mittleren Länge von 10-15 cm, aber auch von Wasserinsekten, kleinen Krebstieren, Kaulquappen und Fröschen. Durch seine Stromlinienform und die weit hinten ansitzenden Beine ist der Haubentaucher extrem an das Tauchen angepasst. An Land bewegen sich die Vögel eher unbeholfen. Haubentaucher haben einen sogenannten Spaltlappenfuß, d.h. die Zehen sind mit Schwimmlappen versehen, aber nicht wie z.B. bei den Enten durch Schwimmhäute miteinander verwachsen. Das Fliegen des Haubentauchers auf schmalen Flügeln wirkt etwas angestrengt und erfolgt flach über dem Wasser. Der Haubentaucher ist an im Winter eisfreien Gewässern Standvogel, sonst Kurzstreckenzieher. Er zieht in der Nacht. Bei kaum einen anderen Vogel ist das Balzverhalten so auffällig und daher leicht zu beobachten. Die stark ritualisierte Balz IMG 0069besteht aus mehreren Figuren in einer festen Abfolge. Elemente der Balz sind z.B. das Synchronschwimmen, die sogenannte Katzenpose oder auch der Pinguintanz. Die beiden Geschlechter sind im Federkleid nicht zu unterscheiden. In der sogenannten Drohstellung schwimmen zwei Vögel mit horizontal vorgestreckten Hälsen und abgespreizten Halskrägen bellend aufeinander zu. Sind sie sich nahegekommen, werden die Hälse angehoben und die Schnäbel gesenkt, schließlich dicht voreinander bei gestrecktem Hals und aufgestelltem Schopf die Köpfe rasch geschüttelt, oft alternierend unter den beiden Vögeln. Seltener ist der Pinguintanz zu beobachten. Dabei stellen sich die Paarpartner durch rasches Paddeln der Füße fast senkrecht voreinander aus dem Wasser auf, so dass sie sich an der Brust fast berühren. In der Katzenpose zieht der Haubentaucher hingegen den Hals an, breitet die Flügel aus und schwimmt mit gewinkelten Flügeln auf die Partnerin. Dabei wird auch Pflanzenmaterial heraufgetaucht und dem Weibchen präsentiert. Alle diese Verhaltensweisen kann man in der Regel vom Spätwinter bis zum Frühsommer beobachten. Sie tragen dazu bei, aggressive Tendenzen zu überwinden und die Paare zusammenzuführen.
Die Ausbreitungstendenz der Haubentaucher ist auch in Südtirol bemerkbar. Am Haider See und am Kalterer See brüten seit einigen Jahren regelmäßig einige Paare.

Die Reiherente
Reiherente9Die Reiherente (Aythya fuligula) ist eine kleine, gedrungene Tauchente mit vergleichsweise großem Kopf und mit einem Federschopf am Hinterkopf. Ihre Augen sind auffällig schwefelgelb. Ihr Kopf ist ungleichmäßig gerundet mit hoher, steiler Stirn und flachem Scheitel. Der hellblau-graue Schnabel ist kurz und breit und hat eine schwarze Spitze. Männchen und Weibchen zeigen in ihrem Federkleid einen deutlichen Farbdimorphismus. Das Männchen im Prachtkleid ist beim Schwimmen durch das schwarze Gefieder mit dem rechteckigen weißen Flankenfleck unverkennbar. Das Weibchen ist tief braun gefärbt mit leicht angedeutetem Federschopf. Die Reiherente hat in den letzten hundert Jahren ihr Verbreitungsgebiet nach Westen ausgeweitet. Sie lebt an Seen und Fließgewässern und verträgt auch eine gewisse Eutrophierung. Ihre Nahrung besteht aus Muscheln, Samen von Wasserpflanzen und Insekten. Die Reiherente ist in Mitteleuropa sowohl Brutvogel, als auch Durchzügler und Wintergast. Im Vogelzug ist sie Kurzstreckenzieher und Nachtzieher. In Südtirol war die Reiherente in den 1980er-Jahren nur auf Durchzug oder als Wintergast zu beobachten. Im Jahr 1991 hat sie für Südtirol das erste Mal am Haider See gebrütet.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Glieshof - mein Almhotel am Talschluss des Matschertals erstrahlt nach mehrmonatigen Umbauarbeiten seit Juni 2020 im neuen Licht. Das Konzept – die umliegende Naturlandschaft und Bergwelt in den gesamten Komplex fließen lassen, um dem modernen Wohnstil einen alpinen Charakter zu verleihen. Neben zusätzlichen Panoramazimmern im Zubau, die bis in die Abendstunden mit Sonnenschein und weitem Ausblick auf die Gipfel überzeugen, wurde auch das Wellnessangebot erweitert: Hinzu kamen eine Außensauna, ein Ruhebereich und Infrarotliegen. Dabei wurde bereits der Grundstein für eine weitere Vergrößerung mit Pool und Panorama-Ruhebereichen gelegt.

Wir sind den Bau mit Blick auf die Zukunft angegangen, weil wir uns entschieden haben,
das Hotel durch eine qualitative und quantitative Erweiterung auf eine Größe zu bringen, die es uns ermöglicht, wirtschaftlich gut zu arbeiten“, sagt Bauherr Manfred Heinisch. „Denn es soll auch noch für die nächste Generation interessant sein, das Hotel zu führen.“ Den Zuschlag für die Planung erhielt 2018 der Vinschger Architekt Iwan Zanzotti, der unter anderem alle bürokratischen und technischen Details im Blick hatte. Anfang 2019 wurde das Projekt eingereicht und im Mai 2019 genehmigt. Zuständig für die komplette Planung und Gestaltung der Innenräume war Robert Koch Waldner, Chef der Firma Internform in Prad. Als Mentor und Bauleiter war er auch für die Koordinierung des Bauzeitplanes sowie für die Kommunikation mit den beteiligten Handwerksbetrieben verantwortlich und sorgte damit für reibungslose Arbeitsabläufe. Zudem wurde durch wöchentliche Sitzungen mit allen Beteiligten sichergestellt, dass der Zeitplan ordnungsgemäß eingehalten werden konnte.

„Es ist dann alles problemlos Hand in Hand gegangen“, so Heinisch. Am 19. August 2019 wurde mit den Aushubarbeiten begonnen. Dabei wurde das Material auf der Grünfläche vor dem Hotel zwischengelagert, um unnötigen Zeitverlust und hohe Kosten zu vermeiden. Zuvor war jedoch die Humusschicht gesichert worden, damit die Bergwiese nach den Arbeiten mühelos neu gesät werden konnte. „Dank dieser Bereitschaft meines Bruders sind uns lange Transportwege für das Material erspart geblieben, was nicht nur aus ökologischer Sicht sehr s46 glieshof2sinnvoll war“, sagt Manfred Heinisch. Am 8. September 2019 begannen die Maurerarbeiten und bereits zu Weihnachten war der Rohbau abgeschlossen.
Im Jänner 2020 ging es zügig mit dem Innenausbau weiter. Gewählt wurden hochwertige Materialien, insbesondere Holz, welches das alpine Umfeld unterstreichen und dem Ambiente somit einen natürlichen Glanz verleihen sollte. Im Juni war der Bau dann größtenteils fertiggestellt. „Wir hatten zwischenzeitlich coronabedingt eine Bauverzögerung von einem Monat“, erklärt Heinisch. „Doch letztendlich hat alles geklappt, wie wir es uns vorgestellt hatten, und wir hoffen nun, dass die Gäste wieder den Weg zu uns finden und sich im neuen Glieshof wohlfühlen werden.“ Die Umbauarbeiten sahen einerseits eine Modernisierung des bestehenden Gebäudes vor und andererseits die Errichtung eines dreistöckigen Traktes in kubischer Architekturform mit Flachdach, Blechverkleidung und Holzfassade, welcher das Raumangebot dank weitläufiger Panoramazimmer erweitert.

„Die Herausforderung bestand darin, den alten Bestand stilvoll mit dem neuen Trakt zu verbinden und das Gelände in den Bau zu integrieren“, erklärt Architekt Iwan Zanzotti. Dabei ist die fast unauffällige L-förmige Einbettung des neuen Zubaus in den Hang mit einem Innenhof, der für optimalen Lichteinfall sorgt, besonders gut gelungen. Als Vorgabe seitens des Hausherrn für die Planung galt zudem, die Gästezimmer mit vorgelagerten Balkonen zur Sonnenseite nach Südwesten auszurichten. „Denn auf einer Höhe von 1824 Metern kann man die Sonne auf dem Balkon den ganzen Tag genießen“, meint der Hausherr. Insgesamt erhöhte sich die Anzahl der Zimmer von 22 auf 35, mit Flächen von 26 bis 44 Quadratmetern. Auch bestehende Zimmer wurden teilweise erweitert und renoviert. Bei der Wahl der Materialien legten alle Beteiligten großen Wert auf Umweltbewusstsein, Qualität und Ästhetik, somit wurde schnell klar, dass Naturholz das dominierende Element werden sollte. Neben seinen zahlreichen positiven Eigenschaften, welche den Nachhaltigkeitsgedanken von Familie Heinisch unterstützen, wurde es vor allem deshalb eingesetzt, um einen fließenden Übergang von draußen nach innen zu schaffen. Damit das Wohlgefühl jedoch nicht nur durch die natürlichen Materialien hervorgerufen wird, wurden alle Zimmer so angelegt, dass sie viel Platz s48 glieshof3und Freiraum bieten sowie das einströmende Tageslicht gut genutzt werden kann.
Eine schlichte, elegante und hochwertige Einrichtung rundet dabei den Komfort, den man hier erfährt, ab. Die Zimmer verfügen jeweils über ein Badezimmer mit separatem WC, über eine gemütliche Sitzecke und einen begehbaren Kleiderschrank, der gleichzeitig auch als Garderobe dient. Das Besondere: Vom Bett aus lässt sich der Blick durch die großen Fenster- und Balkontürfronten auf die grünen Wälder und Wiesen des Matschertales betrachten und auch die großen Balkone laden dazu ein, die frische Bergluft einzuatmen und die Gedanken in die Ferne schweifen zu lassen. Und dank der Ausrichtung der Panoramazimmer in südwestliche Richtung hat man sogar bis halb acht abends Sonnenschein. Das Hauptgebäude des Almhotels hingegen ist in seiner Struktur und Funktion weitgehend erhalten geblieben, wurde allerdings im Rahmen des Gesamtkonzeptes teilweise umstrukturiert und bekam durch gezielte Eingriffe ein frisches Image. So wurde zum Beispiel die Größe des Speisesaals an die neue Bettenkapazität angepasst.

Eindrucksvoll präsentiert sich die auf Zelluloid angebrachte Matscher Bergkette, welche die Wände des Restaurants ziert und den Gästen während des Genießens ihrer feinen Gerichte das Gefühl gibt, mitten in der Natur zu sein. Ein Blickfang ist außerdem der schwarze Flügel mitten im Raum, der dem Ambiente eine besondere Note verleiht und die Leidenschaft der Familie für Musik zum Ausdruck bringt. Dieser wird regelmäßig von den Töchtern des Hauses Carolin (19 J.) und Stefanie (13 J.) gespielt. Die angrenzende Lounge Bar wurde auch modernisiert und lädt mit exklusiver Einrichtung und gemütlichem Ambiente zu entspannten Momenten bei einem guten Glas Wein ein. Neu sind zudem der Hotel-Eingangsbereich, der nun heller wirkt und einladender gestaltet wurde, und eine große Parkgarage, die für noch mehr Komfort sorgt. Darüber hinaus wurde das Wellnessangebot ausgebaut, immer mit dem Fokus auf die Natur, die hier miteinfließt, und bietet nun zusätzlich zum bestehenden Wellnessbereich mit finnischer Sauna, Dampfbad, Bio-Kräutersauna, Kneippbad und Massagewanne auch Infrarotliegen, einen Kaltwasserbottich, einen Ruheraum und eine Außensauna auf der Wellnessterrasse.
s50 glieshof4Im Großen und Ganzen bildet der vollendete Gesamtkomplex eine stimmige Einheit und das neue Almhotel wurde zu einem Ort, an dem Tradition und Moderne eine perfekte Symbiose eingehen. Im Rahmen des Projektes wurden bereits die Weichen für ein weiteres bereits genehmigtes Baulos gestellt. Neben einem neuen Bettentrakt sieht das zukünftige Bauvorhaben eine rundum Modernisierung des gesamten Wellnessbereiches vor, sprich die vorhandenen Wellnessräume werden vergrößert und mit Glasfassaden ausgestattet. So können die Gäste zukünftig das authentische Landschaftskino der Matscher Bergwelt auch beim Entspannen und Schwimmen genießen. Das Ziel ist es, das Gefühl der Naturverbundenheit hervorzurufen und die Einzigartigkeit der Lage des Glieshofs hervorzuheben – in der Natur und mit der Natur lautet die Devise. Eine besondere Neuheit, worauf sich die Gäste freuen dürfen, ist die Fertigstellung des bereits betonierten Hallenbades. Das Schwimmbad wird an die bestehende Wellness-Anlage angrenzen und mit dem Ruheraum verbunden, welcher ebenfalls mit großen Fensterfronten ausgestattet wird und sich somit in einen Panoramaruheraum verwandelt. Naturliebhaber und Aktivbegeisterte finden so einen authentischen Ausgleich nach einem spannenden Tag an der frischen Luft. Familie Heinisch ist mit dem Endergebnis sehr zufrieden und freut sich über das positive Feedback vonseiten ihrer Stammgäste und der vielen neuen Gesichter, die im neuen Glieshof ein Urlaubszuhause auf Zeit finden.

 

Daten zum Bau:
Almhotel Glieshof – qualitative und quantitative Erweiterung in zwei Baulosen
Errichteter Bau 2019/20: Baulos I
Bauherr: Gasthof Glieshof KG des Manfred Heinisch & Co.
Planung: Architekt Iwan Zanzotti
Bauzeit: August 2019 bis Juni 2020

Glieshof - Mein Almhotel
Matsch 69 Mals Vinschgau-Südtirol
hotel@glieshof.it +39 0473 84 26 22

Publiziert in Ausgabe 17/2020

St. Medardus und St. Karpophorus sind zwei christliche Heilige denen in Tarsch eine Kirche geweiht ist. Neben St. Prokulus, St. Johann in Taufers i. M. und St. Benedikt in Mals gehören sie zu den s42 grasserältesten Zeugen christlichen Glaubens im Vinschgau. Der christliche Glaube hatte sich schon im 4. Jahrhundert über Trient entlang der Via Claudia Augusta in den Norden ausgebreitet und war somit auch in den Vinschgau gekommen.
Die etwas ältere Kirche St. Medardus wurde über einem prähistorischen Quellenheiligtum erbaut. Nicht weit entfernt davon wurde St. Karpophorus gebaut. Beide Kirchen waren ursprünglich in weltlicher Hand und gingen erst später an christliche Institutionen über. St. Karpophorus 1215 an den Deutschen Orden und St. Medardus 1228 an den s42 0627Johanniterorden. Sowohl Johanniter als auch Deutscher Orden waren Ritterorden und betrieben St. Medardus und St. Karpophorus als Gebirgshospiz. An beiden führte eine wichtige Nord-Süd-Verbindung vorbei. Vorbei an Medardus führte der Weg über Freiberg und das Rontschner Joch ins Ultental und vorbei an Karpophorus verlief er zur Tarscher Alm und über das Tarscher Jöchl nach Ulten. Während das Hospizgebäude in St. Medardus heute noch besteht ist von dem einstigen Hospiz in St. Karpophorus leider nichts mehr erhalten.

s46 0609Der Johanniterorden wurde anfangs des 19. Jahrhundert aufgehoben. Kirche und Hospiz in St. Medardus ging in bäuerlichen Gewahrsam. 1898 verkaufte die Gemeinde Tarsch das ganze Anwesen St. Medardus dem Jakob Gunsch aus Schlinig. Seitdem ist es im Besitz der Familie Gunsch. Am 8. Juni wird jedes Jahr in St. Medardus das Patrozinium gefeiert. Heuer mußte das Kirchweihfest aufgrund von Corona leider abgesagt werden. Letztes Jahr feierte noch der neue Dekan von Schlanders, Pater Mathew den Festgottesdienst. In seiner Rede sagte er: „Ich bin jetzt 40 Jahre Priester, aber von einen Hl. Medardus habe ich noch nie etwas gehört. Ich habe nachgegoogelt und gefunden dass Medardus Bischof in Nordfrankreich war und für seine Mildtätigkeit heiliggesprochen wurde“.
Medardus war ein fränkischer Vieh- und Wetterpatron. Unter anderem ist er heute auch der Schutzpatron der Bierbrauer. Wahrscheinlich geht das auf das besondere Wasser zurück, dass in der Kirche entspringt und das von den Gläubigen früher bei Prozessionen immer abgeholt werden konnte.

Besonderes Augenmerk verdient die Kirche St. Karpophorus in Tarsch. Sie ist die einzige Kirche in Südtirol, die dem Hl.Karpophorus geweiht ist. Karpophorus (der Name kommt vom griechischen und bedeutet soviel wie der Fruchttragende, daher Schutzheiliger guter Ernte) wird in der katholischen Kirche auch als Märtyrer verehrt. Er wurde in der Diokletianischen Verfolgung nach grausamer Marter mit dem Schwert hingerichtet.
Der romanische Turm der Kirche St. Karpophorus ist einer der schönsten seiner Zeit aus dem Vinschagu. Die Kirche wurde unter s43 Familie Gunsch LeoErzherzog Eugen anfangs des 20. Jahrhunderts durchgreifend restauriert. Von den spärlichen Resten der spätmitteralterlichen Ausstattung sind leider nur mehr einige Flachschnitzereien an den Bänken vorhanden.
Sehenswert ist das Altarbild am heutigen Hochaltar. Es stellt Maria als Himmelskönigin dar, umgeben von einer Engelschar. Zu ihren Füßen sind die Ordens- und Kirchenpatrone, der Hl. Georg, der Hl. Karl Borromäus und die Hl. Afra als Fürsprecher.
Noch heute gehört die Kirche St. Karpophorus dem Deutschen Orden in Lana. Am Gedenktag den 20. August wird die Erinnerung an den Orden immer wieder wachgehalten. Trotz Corona fand die Patroziniumfeier heuer statt. Alt-Prior Peter Lantschner aus Lana wollte das unbedingt, nachdem schon St. Medardus ausgefallen war. Der Festgottesdienst wurde aber nicht wie üblich in der Kirche St. Karpophorus gefeiert sondern musste in das Vereinshaus „Sigmund Angerer“ verlegt werden.
Peter Tscholl

 

Zum Deutschen Orden

Der Deutsche Orden wurde 1190 gegründet. Der Orden wurde im Laufe der Zeit immer wieder erneuert und reformiert. Nach dem 2. Weltkrieg wurde er unter Hochmeister P. Marian Tumler in seiner alten Dreigliedrigkeit wieder aufgebaut: Brüder, Schwester und Familiaren. Die Familiaren, auch Marianer genannt sind Laien, Männer und Frauen. Sie verpflichten sich bei der Aufnahme die Werke des Ordens mitzutragen, seine Unternehmen zu fördern und seine Ideale zu verwirklichen. Die Familiaren unterstützen den Orden z.B. in der Pflege der Kranken, Alten, Armen und Hilfsbedürftigen. Bei der Aufnahme werden ihnen die geistlichen Abzeichen überreicht: der mit dem Ordenskreuz gezierte schwarze Mantel und das Halskreuz. Heute zählt die Ballei „An der Etsch und im Gebirge“ um die 75 Familiaren. Wohltäter können dem Orden als Ehrenritter angegliedert werden.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

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Publiziert in Ausgabe 17/2020

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders

Theater für unsere Kleinsten:
Tiger & Bär – „Komm, wir finden einen Schatz“

Wer kennt sie nicht – die wunderbaren Geschichten mit Tiger und Bär von Janosch!
Am Freitag, 18. September kommt das österreichische theater tabor mit dem Stück „Komm, wir finden einen Schatz“ nach dem gleichnamigen erfolgreichen Buch zu uns nach Schlanders.
„Was ist Glück?“ - Das ist die zentrale philosophische Frage dieses Kindertheaters.
Der kleine Bär und der Tiger suchen einen Schatz. Dabei werden sie von ihren Tierfreunden unterstützt. Nach vielen Abenteuern und Überraschungen erkennen sie, dass ihnen das persönliche Glück immer sehr nahe war.
Clownerien, Pantomime und Tanzeinlagen machen diese Geschichte über Wünsche, Glück und Freundschaft zu einem Erlebnis für Jung und Alt.

Geeignet für Kinder ab 3 Jahren.

Karten sind an der Theaterkasse vor der Aufführung erhältlich – Vormerkungen erforderlich:
Telefon 0473 732052 oder kulturhaus@schlanders.it

Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, Rechtsanwaltsbüro Pinggera und Hotel / Restaurant „Goldener Löwe“.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Schluderns/Obervinschgau - Noch nie haben sich so viele Kinder aus dem Raum Laas bis Mals zur „Musikalischen Woche“ in Schluderns Anfang August angemeldet wie heuer. Das erklärt der Musiklehrer Hubert Eberhöfer, der die Wochen bereits seit Jahren als Referent begleitet. Es waren sage und schreibe an die 80 Kinder. Um deren Anmeldungen gerecht zu werden, mussten die Organisatoren der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung GWR in Spondinig das Angebot heuer von einer Woche auf zwei Wochen verlängern, um niemanden abweisen zu müssen. Die große Nachfrage macht deutlich, wie groß nach den Corona Einschränkungen der vergangenen Monate das Bedürfnis der Kinder ist, endlich wieder gemeinsam mit anderen etwas zu unternehmen und kreativ zu sein. Und auch die meisten Eltern haben nach dem Lockdown eine Entlastung bitter nötig.
Um den Corona-Sicherheits-Bestimmungen mit Abstandregeln, Fiebermessen und Desinfektion gerecht zu werden, hatten die Organisatoren heuer eine große logistische Herausforderung zu bewältigen. Sie mussten kleine Gruppen formieren. In der ersten Woche wurden deshalb im Grundschulgebäude von Schluderns je sieben Kinder in sieben Gruppen betreut, in der zweiten Woche waren es fünf Kinder in fünf Gruppen. Ein Kind mit Beeinträchtigung erhielt Einzelbetreuung. An die Gruppenzahl musste auch das Betreuerteam angepasst werden. Es bestand aus fünf Referenten beziehungsweise Referentinnen und neun Betreuerinnen und Betreuern. Diese waren motvierte Studentinnen und Studenten, die sich über den Sommerjob freuten und gleichzeitig viel Spaß mit den Kindern hatten. Der Vormittag stand im Zeichen der Musik. Alles drehte sich um Klänge, um unterschiedliche Musikrichtungen, um Musikinstrumente, um Rhythmus und Tanz. Das Mittagessen nahmen die Gruppen dann im nahen Kulturhaus ein. Am Nachmittag vergnügten sich die Gruppen bei Spiel und Spaß im Freien. Auf dem Programm standen Wanderungen auf Waalwegen und Aufenthalt im Schludernser Park, genauso wie Exkursionen in den Schludernser Auen.
Die Kinder waren von 8.00 Uhr morgens bis 16.00 Uhr abends beschäftigt. (mds)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Bereits zum 7ten Mal findet heuer das Krampusmaskenprojekt im Jugendtreff All In, in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Kastelbell und den Pfoffagonder Tuifl statt- dieses Mal unter Auflagen. Aufgrund der COVID Bestimmungen werden dieses Jahr nämlich weniger Jugendliche am Projekt teilnehmen können- deshalb heißt es dieses Jahr besonders schnell zu sein um einen der begehrten Plätze zu ergattern. Alle Interessierten sollten sich deshalb so schnell wie möglich unter der Email Adresse allin@jugendtreff.bz melden um sich einen der begehrten Plätze zu sichern.
Die Schnitzmesser sind bereits gewetzt, die Rohlinge startklar und auch der Jugendtreff „All in“ steht ausgestattet mit Werkzeug und Pinseln, Gummihämmern und Farben, in den Startlöchern. Wir freuen uns auf einen regen Zuspruch.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Der Jugendtreff in Laas steht nun schon seit Längerem unter Wasser, der Grund ein Rohrbruch. Deswegen haben wir neue Räumlichkeiten gesucht, die wir in Eyrs über dem „Sport Bistro“ gefunden haben. Der Jugendtreff Eyrs dient als Übergangslösung bis die Renovierungen in Laas abgeschlossen sind. Wie lange dies dauert, ist noch ungewiss.
Bei schönem Wetter ist der Jugendarbeiter von Montag bis Donnerstag im Schwimmbad Laas anzutreffen. Freitags und samstags, sowie bei schlechtem Wetter treffen wir uns im Jugendtreff Eyrs.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Dieser Vorschlag von der Jugendlichen im JuMa wurde prompt umgesetzt und so fanden wir uns im Escape Room in St. Valentin wieder. Das geheime Buch haben die Mädels mit Köpfchen und Teamwork auch gefunden. Aber auch in den Hochseilgarten Allitz zog es einige JuMa Besucher*innen, wo sie gut gesichert und absolut schwindelfrei in große Höhen aufstiegen.ckere Pizza zu Mittag, zwischendrin ein Eis und ein selbstgemachter Cocktail, dazu eine zünftige Wasserschlacht und ein Film auf Leinwand während die nassen Sachen trocknen. So sah der erste Tag am JuMa Strand aus und wir freuen uns auf die nächsten zwei!

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Warum sollen wir weit reisen, wenn wir den Urlaub vor der Haustür haben?
Ein Tag am JuMa Strand, war der Name der Aktion für 5. Klässler*innen bzw. angehende Mittelschüler*innen. Leckere Pizza zu Mittag, zwischendrin ein Eis und ein selbstgemachter Cocktail, dazu eine zünftige Wasserschlacht und ein Film auf Leinwand während die nassen Sachen trocknen. So sah der erste Tag am JuMa Strand aus und wir freuen uns auf die nächsten zwei!

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Die Neueröffnung des Jugendtreffs Revoluzer ist uns gut gelungen. Wir konnten uns schon recht gut organisieren, haben z.B. unseren Lebensmittelvorrat aufgestockt und einen Putzplan erstellt. Im Juni und Juli haben wir einige Aktionen gestartet wie Holundersirup zubereiten, Calcettoturnier und Filmabend angeboten, wobei miteinander ratschen, Eis und Popcorn essen und Kissenschlacht am beliebtesten waren.
Am 25. Juli fand die Abschlussaktion statt. Wir gingen zum Grillplatz „Sommaprada“ und genossen den Abend!
Ab September starten wie gewohnt die Öffnungszeiten, dienstags ab 17:00 bis 20:00 Uhr und freitags von 18:00 bis 21:00 Uhr. Zwischendurch öffnet der Treff auch samstags.
Ab dem Mittelschulalter ist man im Treff herzlich willkommen.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Schlanders/Laas/Martell - Bozen - Die Landesregierung hat am 11. August Geld für die Finanzierung zwischengemeindlicher Dienste bestimmt. Es handelt sich um den dritten Beschluss der Landesregierung zur Finanzierung und Stärkung der zwischengemeindlichen Zusammenarbeit in diesem Jahr. Von den zweckgebundenen Mitteln geht der größte Betrag an die Gemeinde Schlanders. Diese führt gemeinsam den Gemeinden Laas und Martell die Buchhaltung und den Bereich Lizenzen und Handel, wofür sie mit einem Beitrag von 82.000 beziehungsweise 42.000 Euro rechnen kann.
Bereits im Mai gingen 310.000 Euro an die Stadtgemeinde Glurns. Diese führt gemeinsam mit der Gemeinde Taufers den Sekretariatsdienst, die demografischen Dienste, die Steuer- und Gebührenverwaltung, die Buchhaltung, das Bauamt, die öffentlichen Arbeiten, die Lizenzenverwaltung und den Bereich Handel sowie die Personalverwaltung. Für die Zusammenarbeit bei der Buchhaltung und im Bauamt mit der Gemeinde Mals erhielt die Gemeinde Schluderns einen Zuschuss von 128.000 Euro.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Gemeinderatswahlen Stilfs - Auch in Stilfs kann bei den kommenden Gemeinderatswahlen wieder Süd-Tiroler Freiheit gewählt werden. Die motivierte Liste tritt diesmal zu siebt mit einer eigenen Bürgermeisterkandidatin an. 2015 kandidierte die Süd-Tiroler Freiheit erstmals in Stilfs und erreichte auf Anhieb drei Mandate. Rund jeder sechster Stilfser wählte damals patriotisch. Die drei amtierenden Gemeinderäte brachten frischen Wind in die Ratsstube und die Alleinherrschaft der SVP ging somit zu Ende.
Fest entschlossen stellen sie sich auch in diesem Jahr mit einer eigenen Bürgermeisterkandidatin zur Wahl und erhöhen ihren Anspruch: „Wir wollen nicht nur die Oppositionsbank drücken, sondern politisch aktiv mitgestalten und mit guten Ideen die in den letzten Jahren stagnierende Gemeinde wieder zum Blühen bringen.“ Die Bürgermeisterkandidatin ist Simone Platzer. Simone Platzer traut sich das Amt zu. Platzer ist eine waschechte Stilfserin aus dem Dorf, 42 Jahre jung und Mutter zweier Söhne. Sie besuchte die Handelsoberschule in Mals und maturierte dort. Anfangs war sie im Tourismusverein in Sulden und Tourismusverband Vinschgau in Schlanders tätig. Später arbeitete sie über elf Jahre bei einem Steuerberater. Derzeit führt sie die Buchhaltung eines Privatbetriebs. Des Weiteren ist Platzer auch ehrenamtlich tätig und Mitglied im Theaterverein Stilfs. Neben der Bürgermeisterkandidatin stellen sich zur Wahl:
Andreas Eller, amtierender Gemeinderat; Benjamin Steinhauser, 29, amtierender Gemeinderat; Patrick Ratt, 25, amtierender Gemeinderat; Petra Platzer, Gründungsmitglied der Theatergruppe s`Lorgagassl Stilfs; Lisa Kanestrin, 30, Zahnarztassistentin und Richard Angerer, 58, Seilbahnangestellter.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Schloss Kastelbell - Am 05. August bot sich den Konzertbesucher*innen im Schloss Kastelbell ein besonderer, musikalischer Genuss: verschiedenste Werke der hoch- und spätbarocken Zeit. Die vier jungen Musiker - um genau zu sein drei Musiker und eine Musikerin - haben eines gemeinsam: Sie studieren alle an der Schola Cantorum Basiliensis, an der Musik Akademie in Basel und haben als zusätzlichen Schwerpunkt zu ihrem bereits abgeschlossenen Musikstudium die Barockmusik gewählt. Dieses Faible verbindet alle vier. Gleich zu Beginn seiner Begrüßung erklärte der Präsident des Kuratoriums von Schloss Kastelbell, was der Name des Ensembles „La Tibicina“ bedeutet: Die Flötenspielerin. Danach stellte er die einzelnen Mitglieder kurz vor: Rui Stähelin aus Basel, Lukas Frank aus Niederösterreich, Eleonora Biscevic aus Monza und Johannes Kofler aus Naturns. Mit dem Cellisten Johannes Kofler war den Zuhörer*innen auch der Bezug zu Schloss Kastelbell gegeben.
Der Verlauf des einstündigen Konzertes folgte dem Tagebuch einer musikalischen Reise von Charles Burney aus dem Jahre 1770. In diesem Sinne machten sich auch die vier jungen Musiker*innen als Ensemble mit Burneys Tagebuch in der Tasche auf eine musikalische Reise durch Europa, um gemeinsam mit ihrem Publikum die Musiker*innen und Komponisten in den bereisten Städten kennenzulernen.
Die einzelnen Routen sprich Komponisten und Stücke wurden von den Musiker*innen gekonnt zweisprachig vorgestellt. Das junge Ensemble überzeugte in seiner Darbietung barocker Musik durch musikalisches Können und Begeisterung. Alle Instrumente (Traversflöte, Cembalo, Cello und Theorbe) entstammen der Zeit des Barocks und mussten während des Konzertes öfter nachgestimmt werden. Das circa einstündige Konzert umfasste die Werke von Johann Joseph Fux (Wien), Johann Sebastian Bach (Leipzig), Christoph Schaffrath (Berlin), Luigi Boccherini (Madrid), Johann Gottfried Müthel (Riga) und Georg Philipp Telemann (Hamburg), allesamt Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts. Der ehrwürdige Allianzsaal in Schloss Kastelbell bot für das Konzert der besonderen Klasse den passenden Rahmen. Der Besuch hat sich für alle Anwesenden dem anhaltenden Applaus nach zu schließen durchaus bezahlt gemacht.
Sabine Kuppelwieser

 

Für Interessierte: www.facebook.com/latibicina/

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Buchtipp

Renate Felderer:
Dreckula & Sauberinchen und der Undinen Schatz. Ein Südtiroler Märchen zum Nachwandern
(Tintenherz, Villanders 2020, 76 S.)

Wenn der Kaiserschmarrn auf der Hütte für die Sprösslinge nicht Wandermotivation genug ist und die Schönheiten der Natur vielleicht noch nicht so verlockend sind, um begeistert unser Land zu durchkämmen, gibt es ein zauberhaftes Buch für Familien. Es schickt Dreckula und Sauberinchen, einen artigen Vampir und seine gar nicht prinzessige Freundin, zusammen mit dem Haustierdrachen Hitzkopf auf Abenteuerreise durch Südtirol. Angespornt von einem Stück Papier, das sich als Teil einer Schatzkarte herausstellt, machen sich die drei neugierig auf. Immer einem Hinweis folgend, entlocken sie mythischen Figuren wie dem Latschenmandl auf der Villanderer Alm oder den Schlernhexen weitere Teile der Schatzkarte. Bei manchen Stationen verlangt es den niedlichen, aber furchtlosen Figuren mit guten Spürnasen einiges ab. Auch im Vinschgau schauen sie vorbei – Autorin und Illustratorin Renate Felderer schildert eine rührende Geschichte am Grauner Turm im See, schickt die Abenteurer zu den Erdbeerzwergen ins Martelltal und setzt sie ans Lagerfeuer des blinden Märchenerzählers Ignaz in Partschins. Er weiht sie in die Geschichte des Undinenschatzes ein, dem sie möglicherweise auf der Spur sind - Undinen sind Wasserwesen mit magischen Kräften. Im Sarntal warten die Steintrolle Brockhard und Kieselinde, im Pustertal zanken sich die Riesen Haudrauf und Haunold, allein schon die Namen machen Lust auf einen Besuch! Mit etlichen Südtiroler Kostbarkeiten können Kids auf dieser Bilderbuchreise bekannt werden, mit Burgen, Seen, Bergen, Schluchten, tierischen, märchenhaften und historischen Figuren und Naturspektakeln wie den Maiglöckchen im Frühlingstal. Sagenhafte Handzeichnungen illustrieren all die Mutproben und Rätsel, sie werfen mehr Glanz auf das Buch als die Texte. In der Umschlag-Innenseite wartet eine Überraschung: Eine gefaltete Wanderkarte in Schatzkartenform stellt die 17 realen Schauplätze vor, enthält Eckdaten der Wanderungen und lädt zum Nachwandern ein. Nichts wie los - viel Lesegaudi und Ausflugsspaß mit Dreckula, Sauberinchen und Hitzkopf!

Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Schluderns - Mattia und Carla De Filippis waren überrascht, als sie in ihrem Garten auf 12 cm lange fette Raupen stießen. Nach Recherchen im Internet wurde bald klar, dass es sich um die Raupen des Totenkopfschwärmers handelt, einem Schmetterling, der vorwiegend in der tropischen Zone in Afrika lebt und der sich als Wanderfalter auch nach Europa begibt. Sorgsam betteten sie die Raupen in eine Kiste auf einer dicken Erdschicht und fütterten sie mit Gräsern. Schon Tage später buddelten sich die Raupen in der Erde und verpuppten sich. Die Falter schlüpften aus ihrem braunen Kokon. Und ihre beiden jungen „Pflegeeltern“ entließen sie in die Freiheit. (mds)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Göflaner Alm - Marmorbruch - Nach dem Lockdown, verursacht von Covid-19, möchten sich Südtirols Berg- und Wanderführer beim Gesundheits- und Heimpersonal mit einem Bergtag bedanken. 800 Touren sind dabei zusammengekommen. Eine der Wanderungen führte über das Kreuzjöchl zum Göflaner Marmorbruch und weiter zur Göflaner Alm.
Die Aktion „Es geht wieder bergauf“, des Verbandes der Südtiroler Berg- und Wanderführer, soll ein kleines Zeichen der Solidarität und Anerkennung für die „COVID-19 Heldinnen- und Helden sein. Während das Gesundheits- und Heimpersonal in den Wochen des Lockdowns Außergewöhnliches geleistet hatte, konnten die Berg-, Wander- und Skiführer im Land für zweieinhalb Monate nicht arbeiten. Die während des Stillstandes gesammelte Energie möchten sie nun in Form von Bergtagen zurückgeben.
Für die Monate Juli und August sind knapp 800 kostenlose Bergtouren und Wanderungen zusammengekommen. „Im Vergleich zu dem, was das Personal in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen schultern musste, ist dies aber nur ein kleines Opfer“, sagt Kurt Walde, Präsident der Landesberufskammer der Berg- und Skiführer.
Wanderleiter Siegfried Tappeiner beteiligte sich an der Aktion „Es geht wieder bergauf“ und führte drei Mitarbeiter aus dem Bozner Krankenhaus am 25. Juli 2020 über das Kreuzjöchl, zum Schartl, zum Göflaner Marmorbruch und weiter zur Göflaner Alm. Dort schloss sich Almwirt Christian Tappeiner der Aktion an und spendierte dem teilnehmenden Gesundheitspersonal ein köstliches Mittagessen. Dafür möchten sich alle Beteiligten nochmals herzlich bedanken. Nach der Besichtigung des Alpbruchs (Alter Marmorbruch) wanderte die Gruppe am Nachmittag zurück zum Ausgangspunkt, dem Haslhof. Es war ein Bergtag an dem alle wieder Kraft und Energie tanken konnten, ganz nach dem Motto der Aktion „Es geht wieder bergauf“.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Taufers i. M. - Zahlreiche Gläubige verabschiedeten sich am Sonntag, den 9. August 2020 vom geschätzten Pfarrer Paul Schwienbacher. Er wird ab 1. September fünf Pfarreien im Pustertal betreuen. Obwohl Pfarrer Paul, der von Schluderns aus mehrere Pfarreien betreut, erst vor zwei Jahren auch die Pfarrei Taufers i. M. übernommen hatte, war er den Menschen im Dorf mit seiner herzlichen und offenen Art schnell ans Herz gewachsen. In seiner Predigt erklärte er, dass auch ihm der Abschied schwerfällt. Er blicke jedoch dankbar auf die vergangenen Jahre zurück. Er dankte allen Vereinen und Helfern der Pfarrgemeinde, insbesondere dem Spiritual Gregor Niggli, der ihn gelegentlich würdig vertreten hatte. Als Dank und Anerkennung überreichte die Bürgermeisterin Frau Roselinde Gunsch Koch dem Herrn Pfarrer eine Dorfchronik, damit ihm Taufers i. M. auch immer in guter Erinnerung bleibe. Gleichermaßen bedankte sich Frau Kathrin Hohenegger, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, für die stets gute Zusammenarbeit und wünschte ihm alles erdenklich Gute für die Zukunft. Vertreterinnen des Frauenchors überreichten Pfarrer Paul zum Abschied einen Geschenkskorb. Der Dankgottesdienst wurde von Herrn Gernot Niederfriniger mit der Zither musikalisch umrahmt.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Schlinig/Vinschgau - Normalerweise werden beim jährlichen Baumfest der Vinschger Eisbärengesellschaft hunderte Bäume selbst in schwer zugänglichen Lagen gepflanzt. Heuer musste das für Mai geplante Baumfest coronabedingt abgesagt werden. Um angesichts von Hitzewellen und starken Unwettern auf die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Klimaschutzes hinzuweisen, haben die Vinschger Eisbären kürzlich zumindest symbolisch drei Bäume gepflanzt. Im Anschluss daran haben sie sich dann auch vergewissert, dass die bis dato gepflanzten Bäume gut gedeihen. Die drei Bäume - und zwar Bergahorne, die die Forststation Mals vertreten durch das Eisbärenmitglied Martin Stecher zur Verfügung gestellt hatte – wurden im Calvenwald nahe der Laatscher Kreuzung fachgerecht eingesetzt. Drei Teams zu je vier Leuten pflanzten unter Einhaltung des Mindestabstands jeweils einen Ahorn. Ein Eisbärenmitglied grub dabei das Loch, ein zweites pflanzte den Baum, das dritte festigte das Erdreich rund um den Baum, und das vierte wässerte den Bergahorn ordentlich ein. Durch diese arbeitsteilige Pflanzmethode blieb der Präsident der Gesellschaft Martin Trafoier heuer erstmals auch von Blasen an den Händen verschont. (mds)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Weltladen Latsch - „Anders leben, anders reisen“ - Eigentlich hätte der Dokumentarfilm „Rising of the Setting Sun“ im Rahmen der Latscher Kulturtage 2020 gezeigt werden. Aber Corona bedingt mußte er auf den 6. August verschoben werden. „Hoffentlich hält das Wetter!“ meinte Richard Theiner zur Einführung des Abends. Es herrschte eine eigenartige Stimmung. „Das Wetter ist wie auf den Azoren!“ meinte auch Claudia Gerstl, die Filmeditorin aus Latsch.
Der Film erzählt von einer kleinen portugisischen Insel der Azoren inmitten des Atlantik. Die Bewohner ringen mit dem scheinbar unaufhaltsamen Versiegen der natürlichen Quelle des Lebens. Naturkräfte, wie der Vulkan, aber auch die Menschen selbst gefährden das Leben immer wieder. Es gibt Vermutungen, dass hier das von Platon beschriebene Paradies auf Erden, das sagenumwobene Atlantis war. Weil aber die Menschen zusehends von der Gier nach Macht und Reichtum ergriffen wurden, wurden sie von den Göttern bestraft und das Land verschwand im Meer.
Auch heute gibt es noch Habgier und Egoismus. „Alles was zuviel ist stinkt!“ meinte der Fischer am Hafen von Faial. „Wir können unsere Erde nur durch Respekt und Vernunft retten.“
Gibt es noch Hoffnung? Wir alle sind gefordert einen Beitrag zu leisten! Am Ende des Films wurde die Regisseurin Julie Hössle gefragt, wie sie eigentlich auf den Titel „Rising of the Setting Sun“ (in deutsch übersetzt mit „Das Aufgehen der untergehenden Sonne“) gekommen sind? Hössle antwortete: „Wir wollten eigentlich ein Gefühl vermitteln. Die Natur verändert sich, leidet, aber man spürt dass etwas kommt!“ Dieses Gefühl zu vermitteln ist ihnen mit dem Film definitiv gelungen und deshalb gebührt allen Beteiligten Dank und Anerkennung.
Peter Tscholl

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Latsch - Eine „Ackerfreiluftgalerie“ zum 70sten Geburtstag von A.R.Hornbach: „Wenn man 70 Jahre alt wird und so wie ich gelebt hat, dann kann man schon von sich behaupten, dass man ein harter Knochen ist“, erzählte A.R. Hornbacher.
Als er von Deutschland nach Latsch zurückkam war das anders. „Aber vorher war nicht Quantität auschlaggebend sondern Qualität. Der Maßstab war nicht, wie lange man lebt sondern wieviel man erlebt bevor der Stecker gezogen wird!“ sagte Arthur. Mit den Jahren machte sich allerdings auch bei ihm die Erkenntnis breit, dass man halt doch gerne lebt.
In den letzten Jahrzehnten hat sich Hornbacher sehr intensiv mit der Malerei beschäftigt. Er hat dabei aber gespürt, dass die Kraft des Körpers so langsam zurückgeht, dass der Geist nicht mehr so fit ist wie früher.
Arthur hat schon zu seinem 50sten und 60sten Geburtstag etwas Künstlerisches gemacht aber jetzt mit 70 wollte er es noch einmal wissen. Er beabsichtigte in seinem Grundstück, einem Acker von ca: 3.000 Quadratmeter „die nicht mehr rentabel waren“ etwas zu tun, was mit Kunst verbunden ist. „Ich habe mir gesagt, so jetzt fordere ich mich noch einmal heraus, Körper und Geist. Ich will eine 2 x 50m lange Galerie bauen mit 200m Ausstellungsfläche. Das ist eine körperliche Arbeit, die an die Grenzen geht, das passt zu mir!“
Arthur hat in seinem Leben immer alles bis ins Letzte ausgekostet. Das lag in seiner Natur. Und auch dieses Vorhaben sollte wieder so ein Akt sein. Er rodetee alle seine Apfelbäume „über 700 Tellices M 9“, um den Acker für seine Ausstellung vorzubereiten. Hinzu kam der „blöde Virus“, der eine Darstellung im Freien regelrecht anbot.“
„Ich bin schon gespannt alle meine Bilder in den zwei Reihen zu sehen. Da gibt es Trauer, Leid, Zorn und Gewalt“ sagte Arthur. Aber wer ihn kennt, der erkennt in seinen Landschaftsbilder auch seine andere Seite, seine Fähigkeit zu den weichen Dingen des Lebens. „Hoffe mir eine Freude zu machen“ sagte Arthur und fügte hinzu: „Ich bin in ganz Europa herumgereist aber so etwas habe ich noch nie gesehen, so etwas hat noch niemand gemacht. Ein schwingendes Dach auf Stahldraht, der vorher die Obstbäume festgehalten hat. Allein schon die Galerie ist für mich persönlich ein Kunstwerk. Das Risiko zum 70er ist, wenn ein Sturm mit Wind kommt, dass dieser alles kaputt machen könnte. Aber ich bin zuversichtlich, dass es hält!“
Seit Februar dieses Jahres arbeiten seine Frau Bernadette und er an der „Ackerfreiluftgalerie Tieftal“ in Latsch, in der Tieftalstrasse zwischen Latsch und Kastelbell Nummer 69. Die Ausstellung sollte vom 1. bis 30. September 2020 zugänglich sein, sofern die Natur es zuläßt. „Wenn sich ein Individuum die Mühe gibt und daher kommt sich das anzuschauen hätte ich eine Freude. Auch würde es meine Einsamkeit in dieser so schwierigen Coronazeit etwas aufheben“ sagte er.
Peter Tscholl

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Kindersommer Schlanders - Ein klein wenig anders – bedingt durch die Coronakrise - als in den vergangenen Jahren präsentiert sich heuer der „Kindersommer Schlanders“, der vom 22. Juni bis zum 7. August stattfindet und ein Teil des Projekts „Mittelvinschger Sommer“ ist. In diesen sieben Wochen werden die Kinder im Grundschulalter ganztägig betreut und erleben spannende und abwechslungsreiche Ferientage. Organisiert wird diese Kinderbetreuung seit vielen Jahren vom Jugenddienst Mittelvinschgau, die Finanzierung übernehmen die Familienagentur und die Gemeinde Schlanders.
s24sp23 gruppe 1Anstatt in einer großen Gruppe gemeinsam verschiedene Aktivitäten auszuüben, verbringen die 35 Kinder heuer ihre Tage bei diesen besonderen Erlebniswochen in Kleingruppen zu maximal sieben Kindern und einem Betreuer. Jede Gruppe absolviert ihr eigenes Programm, so können die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. Doch der Spaßfaktor ist weiterhin gegeben und die Kinder erleben jeden Tag ein neues Abenteuer. Das Programm, das sich die Betreuer ausdenken, ist sehr abwechslungsreich und für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Neben den von den Kindern stets beliebten Besuchen der Freibäder von Laas und Schlanders entdecken sie in ihren Gruppen neue Spielplätze im Vinschgau, machen Ausflüge ins Bärenbad Sulden, zu den Drei Brunnen in Trafoi, wandern den Gumperleweg entlang oder erobern den Zipf-Zapfweg in St. Valentin auf der Haide. Auch das wöchentliche Grillen auf verschiedene Plätzen gehört stets zu den Highlights der Grundschüler. Neben dem actionreichen und abenteuerlichen Teil kommt aber auch der kreative Bereich nicht zu kurz. So fertigen die Kinder verschiedene Kunstwerke und Bastelarbeiten aus Holz, Ton, Filz, Gips usw. an und können dabei ihrer Kreativität und Fantasie freien Lauf lassen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Schluderns - Es war ein gelungener Start in die Normalität. Die Big Band Mals begeisterte am 1. August 2020 zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf Einladung der Betreiber des Despar Geschäftes Pinggera und der Bar Loki in Schluderns mit ihren beschwingten Klängen und den Gesangseinlagen, dargeboten von Thomas Moriggl und Uli Gamper. Das Motto lautete „49 Monate Drhoam“. Denn 49 Monaten zuvor hatte die Familie Pinggera ihr Geschäft mit Bar am Fuße der Churburg eröffnet. „Miar sein in der Gemeinde flott aufgnummen gwortn“, sagt Susanne Pinggera. Der Dank ging an Kundinnen und Kunden, an Gäste, Lieferanten, Familienmitglieder. Und es war der erste Auftritt der Big Band unter der Leitung von Bandleader Carlo Moser nach der Corona Pause. Zuvor hatten sich die Musiker lediglich in kleinen Gruppen zu Teilproben getroffen. Die Gäste saßen im vorgeschriebenen Abstand an den Tischen, lauschten den Jazz-Klängen und erfreuten sich an Titeln wie „Sky Fail“, „Time oft the Time“, „Big Spender“, „Aber bitte mit Sahne“ und viele andere. (mds)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Tarsch/Latsch - Das Wetterkreuz auf dem Tarscher Joch steht wieder. Am 1. August haben die Schützenkompanie Tarsch/Latsch, die Bauernjugend und der Bauernbund Latsch und Tarsch mit vielen Freiwilligen in einer Gemeinschaftsaktion das vor zwei Jahren niedergerissene Wetterkreuz wieder aufgestellt. Das schwere Kreuz wurde mühevoll zu Fuß in rund anderthalb Stunden hinaufgetragen. Für den Traktor war bei der Zirmruanhütte Schluss, dann mussten kräftige Burschen Hand anlegen und das neue Wetterkreuz auf das Tarscher Joch auf 2.346 Meter tragen. s22 8072„Ursprünglich war die Rede davon, das Kreuz mit dem Hubschrauber auf das Joch zu transportieren, aber wir waren dann dafür es auf die traditionelle Weise hinauf zu bringen“, sagt Markus Sachsalber, der Schützenhauptmann auf Nachfrage dem Vinschgerwind, „früher haben sie das Kreuz sogar auf das Hasenöhrl getragen.“ Sieben bis acht Meter hoch ist das neue Wetterkreuz mit drei Querbalken und Lanze und Ysopstab mit Schwamm, zwei religiöse Zeichen, die auf das Leiden Jesu hinweisen. Gefertigt wurde es unter der Regie von Jakob Braun, einem pensionierten Zimmermann. Aus Zirmholz ist das Wetterkreuz, das mit Unterstützung der Fraktion, der Gemeinde und der Raika wieder aufgestellt werden konnte. (ap)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

tanaser weistTanaser Weistümer
Freitag, 11.09.2020
20.00 Uhr

Bildungsausschuss Laas

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Mit einem Gewinnspiel haben wir in den letzten Monaten das Wissen um die Bildungsausschüsse getestet bzw. vertieft. Mit Buch- und Wellnesspreisen wurden die glücklichen GewinnerInnen belohnt. Aus den zahlreichen Einsendungen wurden Ingrid Bernhart und Susanne Pinggera aus Prad sowie Hanna Stampfer aus Laas und Sigrid Plangger aus St. Valentin a.d.H. ausgelost. Wir gratulieren nochmals herzlich.

Am Samstag, den 12.09.2020 wird im Rahmen der Feierlichkeiten zum Bahnhof des Jahres, welcher an den Bahnhof Spondinig-Prad-Stilfs verliehen wurde, eine Informationstafel „Vinschger Bildungszug“ angebracht, welche auf die vielfältigen Tätigkeiten der Bildungsausschüsse im Vinschgau hinweist.

Am 23.09.2020 ist hingegen der landesweite Tag der Bildungsausschüsse, welcher sich heuer dem Thema: Klimawandel: wir sind gefragt! widmet.
Der Klimawandel ist nicht nur ein Thema, das uns alle betrifft, Klima fängt auch bei uns allen an. In kleinen tagtäglichen Entscheidungen und Handlungen bestimmen wir mit, wie das Klima in unserer Familie oder unserem gesellschaftlichen Umfeld ist und tragen genauso dazu bei, wie sich das Weltklima entwickelt. Mit den kleinen Karten, die uns mit einem Satz zum Nachdenken bringen oder unserem Verhalten einen kleinen Spiegel vorhalten können, wollen wir ein kleines Zeichen setzen und damit vielleicht einen positiven Klima-Wandel anstoßen. Bewusst haben wir keine klassischen Aufkleber produziert, sondern klimaneutral Aktionskarten drucken lassen, die mit einem wasserstoffbasierten Klebepunkt zwar aufgeklebt werden können, sich aber auch wieder leicht ablösen lassen. Sie sollen nicht in unserer Umwelt, sondern in unseren Köpfen langlebige Spuren hinterlassen!

Bezirksservice Vinschgau

Publiziert in Ausgabe 17/2020

03.09.2020 um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Prad

Bildungsausschuss Prad

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Fünf junge VinschgerInnen eröffneten heuer die Sonderausgabe des Kulturfestes marmor&marillen mit einer Kunstausstellung. Die freie Ecke am Spielplatz zwischen Marmorfachschule und Josefshaus in Laas bot die passende Kulisse und trotz widriger Prognosen hat auch das Wetter den ganzen Abend über gehalten. AuststellerInnen, ihre Verwandten und Freunde sowie viele Kunstinteressierte wurden von der Gemeindereferentin für Kultur Verena Tröger begrüßt und die 20200802 175502jungen KünstlerInnen zu ihrem Mut beglückwünscht. Dietmar Spechtenhauser, Kordinator der heurigen m&m-tage 2020 erklärte, wie es zu dieser Sonderausgabe kam und stellte die weiteren Programmpunkte vor. Nach dem offiziellen Teil sahen sich viele junge Leute die Bilder ihrer Freunde an und unterhielten sich mit Musik von Robin‘s Huat (Robin Diana). Die ganzen Ausstellungstage kamen immer wieder BesucherInnen, um den AusstellerInnen über die Schulter zu schauen und zum fachsimpeln. Für Franziska Gabl (Glurns) und Rafael Micheli (Schlanders) war es die erste Ausstellung. Franziska besuchte das Kunstgymnasium Walter von der Vogelweide in Bozen und studiert derzeit Kunstgeschichte in Wien. Sie beherrscht unterschiedliche Techniken und verwendet verschiedene Materialien und zeigte in Laas vorwiegend Ölbilder. Rafael Micheli (Schlanders) fotografiert leidenschaftlich gerne. Er spezialisierte sich auf Natur- und Tierfotografien, sehr häufig bz laas1auf Macroaufnahmen. Über die Fotografie kam er zur Malerei. In Laas zeigte er vorwiegend Werke mit Acrylfarben, teilweise mit Marmorsand, aber auch Federzeichnungen. Heike Niederholzer (Mals) ist gelernte Malerin und Steinbildhauerin. Sie arbeitet mit Stein, Ton, Holz und Linol. In Laas präsentierte sie neben Arbeiten aus Laaser Marmor hauptsächlich Bleistiftportraits. Thomas Biedermann (Eyrs) präsentierte seine Arbeiten bereits zum zweiten Mal bei m&m. Skatebords stehen bei seiner Kunst im Mittelpunkt. Alberto Dell‘Antone (Schlanders) ist bei der Lasa Marmo beschäftigt und hat viele Schmuckstücke aus Marmor und Edelmetallen bzw. Karbon entworfen und hergestellt. Seit 15 Jahren designt er Kleinmöbel und Rucksäcke. Als Autodidakt stellt er in mühevoller Kleinarbeit hergestellte bz laas2Kunstmöbel aus Styrodur und Fiberglas aus. Als „Kurator“ und gute Seele der Ausstellung fungierte Gianfranco Bonora. Der Bildungsausschuss Laas unterstützte diese gelungene und mutige Kunstausstellung und freute sich, dass die junge KünstlerInnen so motiviert tielnahmen und viele Interessierte trotz Corona-Auflagen die Ausstellung besucht haben. (lu)

Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Tanas-Allitz

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Naturns - Gemeinderatswahlen - Wir übernehmen Verantwortung! Mit diesem Wahlversprechen stellt die Süd-Tiroler Freiheit Naturns ihr Wahlprogramm und ihre Kandidatenliste für die kommenden Gemeinderatswahlen vor. Als breitgefächerte Liste mit unabhängigen Kandidaten, heuer zum ersten Mal mit einem eigenen, unabhängigen Bürgermeisterkandidaten, stellen sich neun Bewerber um ein Gemeinderatsmandat der kommenden Wahl.
Bürgermeisterkandidat DDr. Tobias Gritsch (42 Jahre, Rechtsberater und landwirtschaftlicher Unternehmer) führt die Liste an, mit ihm werben um das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler die amtierende Gemeinderätin Natascha Santer Zöschg (30 Jahre, Friseurin), Jugendkandidat Patrick Egger (23 Jahre, Handwerker), Karin Meister (36 Jahre, Tourismusfachfrau), Michael Lochmann (44 Jahre, Verwaltungsinspektor beim Land), Wolfgang Stocker (52 Jahre, selbstständiger Handwerker), Dietmar Rainer (35 Jahre, Industrieelektroniker, von 2010 bis 2015 bereits Gemeinderatsmitglied für die STF), Michael Christanell (32 Jahre, Handelsagent) und Barbara Schgör (29 Jahre, Bäckereifachverkäuferin).
Mit dem Willen und dem Mut, einen grundlegenden Wechsel in der Gemeindepolitik herbeizuführen und für alle Bürger gleichermaßen im Sinne einer gerechten und guten politischen Führung präsent zu sein, gilt ihr Einsatz vor allem fünf großen Themenbereichen: Politik und Finanzen, Familie und Soziales, Wirtschaft und Gesellschaft, Natur und Umwelt, Kultur und Tradition. Grundlage für das Versprechen, politische Verantwortung für die Dorfgemeinschaft zu übernehmen, sind die Fachkompetenz der Kandidaten, das Wissen um die Sorgen und Nöte der Naturnser Bevölkerung und eine absolute Transparenz in allen politischen Bereichen und Verwaltungsangelegenheiten. Der direkte Draht zur Bevölkerung sowie zu den Vereinen und Verbänden, garantiert eine schnelle und unmittelbare Kommunikation und eine lösungsorientierte Politik, in der jeder seine Meinung einbringen und frei Stellung beziehen darf.
Als unabhängiger BM-Kandidat hat sich Tobias Gritsch folgende politische Ziele gesetzt: „Mein Herzensanliegen ist es, den Bürger in den Mittelpunkt zu stellen, offen und ehrlich die politische Willens- und Meinungsbildung zu ermöglichen und dann im Anschluss gute und für alle korrekt nachvollziehbare Entscheidungen für das Allgemeinwohl zu treffen. “
Benjamin Theiner, zur Zeit amtierender Gemeinderat, gilt ein besonderer Dank für seinen politischen Einsatz in den letzten Jahren. Aus privaten Gründen stellt er sich nicht mehr der Wahl.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Schlanders - Gemeinderatswahlen - Der gelernte Metzgermeister und jetzt selbständige Monteur Oliver Wallnöfer stellt sich als Bürgermeisterkandidat der Süd-Tiroler Freiheit in Schlanders zur Verfügung. Der 47-jährige Familienvater ist bereit, sich den Herausforderungen zu stellen und möchte eine bürgerliche Alternative zum derzeit regierenden SVP-Bürgermeister bieten. Er will damit dem Wähler eine wirkliche Wahlmöglichkeit bei den kommenden Wahlen geben.
Geboren und aufgewachsen in Schlanders lernte Oliver Wallnöfer den Metzgerberuf und führte dort einige Jahre eine kleine Metzgerei. Danach zog es ihn für mehrere Jahre in die benachbarte Schweiz. Seit zwei Jahren hat er seinen Wohnsitz wieder in Schlanders und arbeitet nun als selbständiger Monteur. Wallnöfer ist sich sicher, dass die Zeit für eine Veränderung in der heimischen Politik gekommen ist.
Als Vater einer Tochter mit Beeinträchtigung ist ihm die bessere Integration im Alltags- und Arbeitsleben für Menschen mit Beeinträchtigung ein Anliegen. Zudem ist es ihm wichtig, dass in Schlanders das traditionelle Dorfbild erhalten bleibt und es nicht zu übertriebenen Protzbauten kommt. Auch ist Wallnöfer gegen ein übertriebenes Toleranzdenken und für eine bessere Integrations- und Flüchtlingspolitik.
Seiner Meinung nach braucht es auch eine bessere Unterstützung der einheimischen Bevölkerung bei der Vergabe geförderter Wohnungen. Auch für das gefühlte Parkplatzproblem in Schlanders möchte Wallnöfer eine Lösung finden. Bei Möglichkeit sieht er es zudem für sinnvoll, die öffentlichen Arbeiten an einheimische Firmen und Betriebe zu vergeben.
Außerdem ist ihm die traditionelle Tiroler Werterhaltung sowie die Unterstützung des Vereinswesens durch Vermeidung unnötiger Bürokratie sehr wichtig. Als begeisterter Sportler liegt ihm auch eine Förderung der Jugend in Sport- und Kulturvereinen besonders am Herzen.
Oliver Wallnöfer steht für eine offene und bürgerfreundliche Gemeinde. Ihm geht es nicht darum, auf Fehler und Mängel hinzuweisen, sondern auch selbst konstruktive Vorschläge einzubringen.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Gemeinderatswahlen - Kastelbell - In Kastelbell-Tschars ist eine neue politische Kraft entstanden, welche sich „Freies Bündnis Kastelbell-Tschars“ nennt. Dem Bündnis gehören vorwiegend jugendliche Kandidaten an, die eine unabhängige Gemeindepolitik gestalten wollen. Zehn Kandidaten befinden sich auf der Liste. Angeführt wird die Liste vom amtierenden Gemeinderat Benjamin Pixner. Pixner sieht sich und die Liste als klare und starke Alternative zur derzeitigen Regierung.
Mit dem Motto „Wir wollen! Wir machen! Wir für Kastelbell-Tschars!“ ziehen zwei Frauen und acht Männer in den Wahlkampf und ihr Ziel ist, nicht nur deutlich stärker zu werden und damit die alten verkrusteten Strukturen aufzubrechen, sondern auch aktiv und tatkräftig im neuen Gemeinderat mitzuentscheiden und mitzubestimmen.
s18sp4 kastebellMit Benjamin Pixner (29) Verkaufsberater, Manuela Gerstgrasser (23) Gebäudetechnikerin, Thomas Schwienbacher (30) Technischer Zeichner, Benjamin Zwick (31) Student der Ingenieurwissenschaften, Daniel Kaufmann (28) Installateur Heizung Sanitär, Simon Kaserer (31) Schlosser und Bauer, Michael Niedermair (34) Fitnesstrainer, Saunameister und Maschinenschlosser, Martin Winkler (27) Koch, Margareta Gluderer (56) Arbeiterin und Philipp Hauser (20) Maurer haben sich Kandidaten bereit erklärt, nicht in den Gemeinderat zu wollen um bei Abstimmungen nur die Hand auf zu halten, sondern mit jungen, frischen Wind bestehende Probleme aktiv zu lösen und neue Ideen für die Zukunft zu erarbeiten.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Irmgard Gurschler Klotz, 1965 geboren, wuchs als älteste von vier Kindern am Wibenhof
am Schlanderser Nördersberg auf.

von Christine Weithaler

Schon früh verließ sie das behütete Elternhaus, lernte ihren Mann Walter kennen und führte gemeinsam mit ihm die gleichnamige Pizzeria in Galsaun. Irmgard ist Mutter von zwei Töchtern. Als die Erstgeborene in die Schule kam, ergab sich für Irmgard und Walter die Entscheidung, die Pizzeria oder den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb, den Weberhof, in Galsaun, weiterzuführen. Sie entschieden sich für Letzeres. Nun war Irmgard Mutter, Hausfrau und Bäuerin. Durch einen Ausflug der Bäuerinnen ins Ultental, wurde sie auf die Winterschule dort, aufmerksam. Sie besuchte die intensive und umfangreiche Ausbildung. Schon im Kindesalter versuchte sie während des Hütens der Tiere aus verschieden Ruten, die sie im Wald fand, Dinge zu flechten. Damals gelang es nicht. Das sollte nun anders werden.
In der Winterschule erlernte sie verschiedene Flechttechniken in Verwendung von verschiedenen Materialien. Irmgard entdeckte eine neue Leidenschaft. Irmgard flocht Vieles in ihrer Freizeit. Sie verschenkte die Stücke an Familienmitglieder und Freunde. Das Flechten wurde ein Teil von ihr. Ihr Mann, Walter, ging damals schon auf Märkte. Ihr kam die Idee, ihn zu begleiten und bot ihre Werke, vorwiegend Körbe an. Dies war eine gute Möglichkeit für Irmgard herauszufinden, ob den Kunden ihre Stücke gefallen und bereit wären sie zu kaufen. Das Interesse war da und wuchs. So entschied sich Irmgard ihr Hobby zum Beruf zu machen. Sie kaufte die verschiedenen Weiden ein und setzte sich konsequent an das Flechten. Irmgard meint: “Man soll sich selber die Zeit geben, etwas wachsen zu lassen“. Sie selbst bildet sich durch verschiedene Kurse weiter. Viele, nicht immer einfache Schritte, brachten sie dorthin wo sie heute ist.
Mittlerweile bietet sie ihre Unikate auf verschiedenen Weihnachts- und traditionellen Märkten, sowie auf dem Bauernmarkt in Schlanders und Naturns an. Irmgard genießt neben dem Verkauf den Ratscher mit den Kunden, welche bei ihr auch nur schauen dürfen. Die Passanten können ihr beim Flechten zusehen. Viele Kunden fragen, ob sie das alles selber mache. Staunend darüber wollen die Menschen die Techniken des Flechtens erlernen. Eine neue Idee entstand. So leitet Irmgard verschiedene Flechtkurse. Anfangs war dies ein Sprung ins kalte Wasser für sie. Trotz vieler aufkommender Zweifel gab sie nicht auf, blieb hartnäckig, lernte selber viel und wuchs über sich hinaus.
Irmgard arbeitet gerne mit Weiden, ein robustes natürliches Material, welches sie inzwischen selber züchtet. Weicht man die trockene Weide in Wasser ein, wird diese geschmeidig und kann so vielseitig verwendet werden. Irmgard erfährt durch das Flechten und dem Schaffen mit den eigenen Händen innere Freude und Zufriedenheit, eine Art Selbstbestätigung.
Der Austausch mit den Kunden gibt Irmgard Inspiration wieder etwas Neues zu machen. Oft sieht sie selbst Werke, die sie interessieren und versucht sich an neuen Techniken. Wenn etwas auch nicht auf Anhieb gelingt, ist das nicht schlimm, findet Irmgard. Durch das Weiterversuchen wächst man selber daran und Ideen entwickeln sich weiter. Wichtig dabei ist, dass jemand dabei hinter einem steht. Irmgard erfährt diesen Rückhalt immer wieder in ihrer Familie. Besonders ihr Mann baut sie immer wieder auf, bringt sie zum Lachen. Anfangs wurde ihre Tätigkeit von einigen Personen als Basteln angesehen. Doch der Trend, mit Naturmaterialien zu flechten, hielt an. Inzwischen begegnen ihr die Menschen mit Respekt für ihren Beruf und ihr Durchhaltevermögen. Die Vorbereitungszeit für die Märkte ist intensiv und sie muss konsequent darauf hin arbeiten. Das Flechten hat dann Priorität, Haushalt und Garten müssen in dieser Zeit auch mal warten. Gerne arbeitet sie dort. Irmgard gönnt sich aber auch Auszeiten. So ist der Jänner jeden Jahres, für sie der Monat, indem sie Kraft für das neue Jahr tankt. Irmgard zieht sich bewusst zurück. Dies ist für sie sehr wichtig und wertvoll, denn dies ist in der heutigen Gesellschaft oftmals nicht möglich und geht in der Schnelllebigkeit verloren. Irmgard wünscht sich, dass wir uns wieder auf die wesentlichen Dinge im Leben besinnen, vermehrt Wert auf das Selbermachen legen, naturbewusster, nachhaltiger einkaufen und leben. Sie hat dadurch mehr Lebensqualität für sich und ihre Familie gewonnen.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Der Innerschweizer Kabarettist Thomas Lötscher tritt seit 2004 regelmäßig erfolgreich auf. Er verkörpert den etwas linkischen, aber liebenswerten „Veri“, der als kleiner Mann die Welt erklärt; große Gedanken wälzt und diese in einem unterhaltsamen und hintergründigen Kabarett - Abend preisgibt.
Überzeugend, vergnüglich und dennoch kritisch, frech und schlagfertig beleuchtet er aktuelle Themen und lässt groß – und kleinkarierten Wichtigtuern aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik genüsslich „die Hosen runter“.
Als „Meister der leisen Pointe“ bringt er Dinge auf den Punkt und den Saal zum Lachen.

Für sein „Feinstes Sozialkabarett “ wurde der Künstler schon mit vielen Jury – und Publikumspreisen ausgezeichnet.

Karten sind an der Abendkasse vor der Aufführung erhältlich – Vormerkungen erforderlich: Telefon 0473 732052 oder kulturhaus@schlanders.it

Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, Fa. Karl Pedross AG und Fa. Getränke Walzl.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Naturns - Gemeinderatswahlen - Die freie Liste Zukunft Naturns ersucht die BürgerInnen um Vertrauen für die kommenden politischen Grundsatzentscheidungen. Neun KandidatInnen treten bei der Gemeinderatswahl am 20./21. September an um das bereits gute Ergebnis von 27,2 Prozent im Jahr 2015 weiter zu verbessern. Angesichts der Ereignisse der vergangenen Monate hat sich die Dringlichkeit für einen deutlichen Politikwechsel in unserem Dorf noch weiter zugespitzt. Schließlich ist die wirtschaftliche Situation bereits angespannt, mit denkbaren Auswirkungen auf das soziale Gefüge in Naturns.
Viele unserer Betriebe sind stark zyklisch ausgerichtet (Handel, Tourismus, verarbeitendes Gewerbe). Entsprechend viele Arbeitsplätze sind von Umsatzrückgängen bedroht. Steigerungen in der Produktivität, etwa durch billigere Energiekosten oder schnellere Internetverbindung sind nicht s15sp2 naturnsgreifbar. Es gibt keinen Termin für die Fertigstellung des Glasfasernetzes. Das Fernheizwerk wurde in der Vergangenheit nicht als Priorität angesehen. Auch warten die angekündigten Fortschritte in der Mobilität auf ihre Umsetzung. Die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes wird ohne politische Veränderung in Gefahr geraten.
Neben den privaten Betrieben steht auch die öffentliche Hand vor einem Dilemma. In Erwartung höherer Inflation sind stärkere Preisaufschläge für Müllentsorgung, Trink- und Abwasser, sowie etwa bei den Friedhofsgebühren indiskutabel. Das entstehende Loch im Gemeindehaushalt wird somit nur durch Einsparungen auf der Ausgabenseite einigermaßen aufgefangen werden können. Dabei werden in Rat und Ausschuss auch unangenehme Entscheidungen zu treffen sein. Die Maßnahmen müssen jedenfalls stets erforderlich, geeignet und angemessen sein.
Unser Augenmerk gilt sachpolitischen Themen. Wir stellen aus strategischen Überlegungen keinen Bürgermeister-Kandidaten. Auch werden wir uns an Personaldiskussionen im Vorfeld der Wahlen nicht beteiligen. Wir, das sind: Margot Tschager Svaldi, Evi Prader, Astrid Tappeiner, Klaus Abler, Kurt Fliri, Stefan Fliri, Daniel Pircher, Joachim Rainer und David Stricker. Darüber hinaus kann Zukunft Naturns auf das Fachwissen eines ebenso breiten Unterstützerkreises zählen. Interessierte BürgerInnen melden sich bitte per E-Mail an zukunft.naturns@hotmail.com
Alle NaturnserInnen sind am 20. September aufgerufen, ihre Wahl für die Zukunft zu treffen.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Kolping im Vinschgau - Der Sonntag als Tag der Erinnerung an die Auferstehung Jesu Christi ist ein Tag des Dankes und der Freude. Über das runde Kirchenjahr erinnern wir Christen uns der wichtigen Ereignisse im Leben Jesu. Die Auferstehung ist dabei von so zentraler Wichtigkeit, dass wir uns an jedem Sonntag daran erinnern. Wir setzen sie wie ein Ausrufezeichen unseres Glaubens an Jesus Christus in den Alltag hinein. An jedem Sonntag feiern wir unsere Hoffnung, dass mit der Auferstehung Jesu auch unsere Auferstehung möglich ist. So bekommt unser Leben - und sogar unser Sterben – Sinn und Ziel.
s14sp1 tagDer bürgerliche Kalender und – leider oft unser Denken – beginnt seit einigen Jahren mit dem Montag: mit den Arbeitstagen. Der Sonntag als letzter Tag der Woche dient dann der Erholung für die nächste Arbeitswoche. Aus dieser Anordnung des Kalenders könnte man schließen, dass Arbeit und Leistung das Wichtigste im menschlichen Leben sei, da der Ruhetag ausschließlich der Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit dient.
Genau dieser Gedankengang wird gesprengt, indem wir den Sonntag als den ersten Tag der Woche feiern. So wird von vornherein deutlich, dass der Mensch von Gottes Schöpfungsgedanken her, nicht von seiner Leistung her zu definieren ist. Gott schenkt uns das Leben, wie er uns im dritten Gebot den Sabbat als Tag der Ruhe, der Erholung und der Besinnung schenkt. Nehmen wir diesen Tag als Geschenk Gottes an. Der Sonntag, der den Sabbat in sich aufnimmt, ist eine der ältesten sozialen Errungenschaften aus religiöser Wurzel. Setzen wir alles daran, ihn genau vor diesem Hintergrund und mit diesem Bedeutungsinhalt auch in unserer Heimat als Sonntag zu erhalten.
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 17/2020

„...Politik des Vertrauens...“
Um was es geht? Natürlich um den „Coronabonus“, um den Paul Köllensperger moralisch absolut nicht berechtigt bei der INPS angesucht und auch erhalten hatte. Von der „moralischen Seite“ betrachtet weiß auch Paul Köllensperger im Nachhinein, dass er ein „Esel“ war, sowas zu tun… Nun, Fakt ist, dass er angesucht und seinen Namen unter dem Ansuchen gesetzt hatte, aber Fakt ist auch und es gibt Beweise dafür: Paul hat den vollen Betrag vor dem Ersterscheinen der TZ an die INPS Roma rücküberwiesen….ich denke, es war sein Gewissen, das ihn dazu bewog. Paul Köllensperger hat Charakter bewiesen, er hat als einziger der Vieren am folgenden Tage die Südtiroler Bevölkerung um Entschuldigung gebeten, seinen großen, schweren Fehler durch das Ansuchen um den rechtlich ja legalen Coronabonus eingestanden. Ich kenne Paul Köllensperger nun schon seit einigen Jahren. Es waren nur wir beide, die sooft über eine Politik auf Augenhöhe…Politik der Unabhängigkeit und Gerechtigkeit diskutiert haben…uns schwebte eine Politik des Vertrauens vor… Paul Köllensperger ist ein guter, gradliniger und gerechter Mensch, dazu empathisch, intelligent und vertrauenswürdig…. Er ist der Gründer, Leader und Sprecher unserer noch sehr jungen Partei/Bewegung…..er hat bis jetzt einen wirklich guten Job gemacht…..soll das jetzt alles vorbei sein? Als hätte es das „Team K“, zusammen mit den Mandataren, den Mitgliedern/Unterstützern und Sympathisanten nie gegeben? Er ist und bleibt der Leader dieser Partei/Bewegung…und das ist gut so! ….wer ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein….!
Was mich aber persönlich zudem sehr zum Nachdenken veranlasst ist, wie in unserer ständig auf Vollstrom eingeschalteten Erregungsgesellschaft einzelne Anlässe, vor allem in den sozialen Medien, zu einem Sturm an Beleidigungen, Verunglimpfungen, ja Drohungen, entweder noch mit dem moralisierenden Zeigefinger oder schon als Verbalfaust, auswachsen können. Hier haben wir noch nicht die richtigen Antworten gefunden, nicht in erster Linie wir als „TEAM K“, sondern als Gesellschaft. Daher sollten wir eben als Gesellschaft uns vielleicht mit noch mehr Nachdruck darum bemühen, dass dieser, unser aller Zusammenhalt weder durch Einflussnahme von Medien, Parteien, Verbänden und gerade sozialer Netzwerke noch weiter verlorengehen darf.
Wegmann Erwin, „TEAM K“ - Vinschgau

 

Schämt euch
Es ist eine Schande für jeden Arbeitnehmer in Südtirol der keinen Bonus erhalten hat. Aber solche Typen haben wir in unserem schönen Land jede Menge die den Hals auf Kosten der braven Steuernzahler nicht voll kriegen. Hinterher haben sie dann zwielichtige Ausreden. (Spende. Steuerfuzzi u. u.). Schämt euch. Könnt ihr euch noch erinnern RENTEN vor Auszahlung? Wieviele haben in den Topf gegriffen? Und immer auf Kosten der braven Bürger. Damals sind welche verschwunden oder wie man sagt man hat an ihrem Stuhl gesägt. Die von heute und jetzt sollte man sofort vom Hof jagen ohne wenn und aber. Leider hat unser Landes-Patriach keine Eier um diesen Schritt zu wagen. Er, der in meinen Augen nur ein Märchen-Erzähler isch.
Herbert Marseiler, Prad Zürich

 

Coronagesellschaft...
Die Bandbreite reicht mittlerweile von Verweigerern bis hin zu Hypochondern. Es kursieren Verzichtserklärungen über eine, für den Fall eines Krankheitsausbruchs, nicht zu erfolgende Behandlung und Fotos von Parties ohne Hemmungen. Es wird mit Beschuldigungen und Begrifflichkeiten um sich geworfen, welche andere Sichtweisen diskreditieren und somit von Anfang an jede Diskussionsbasis zu nichte machen. Ihr wisst bestimmt worum es geht? Um unsere schriftlichen und verbalen Meinungsäußerungen zum Thema Covid.
Vieles wird meist nur schwarz oder weiß gesehen, obwohl sogar die besten und anerkanntesten Experten ihre Aussagen im Wochentakt anpassen mussten und immer noch müssen. Die Wahrheit ist, dass wir zu wenig wissen! Deshalb müssen Entscheidungen immer wieder hinterfragt werden. Dies sollte übrigens bei allen Themen der Fall sein, da sich vermeintliche Fakten nach einiger Zeit oft als überholt herausstellen können und neue Sichtweisen hinzukommen.
Im Fall unseres Umgangs mit der aktuellen und wahrscheinlich noch länger anhaltenden Situation, leben die meisten von uns einen Mittelweg. Man versucht einerseits so gut als möglich sinnvolle Verhaltensweisen zu implementieren um Risikogruppen zu schützen und andererseits trotzdem nicht die zwischenmenschliche Nähe zu seinen Liebsten total abzubrechen.
Deshalb bin ich der Meinung, dass wir wieder anfangen sollten unseren Mitmenschen in jeglicher Hinsicht mit Respekt gegenüberzutreten und uns ergebnisoffen auszutauschen. Nur so können wir als Gesellschaft einen gemeinsamen Nenner finden. Vergesst nicht: Keiner hat die Weisheit mit dem Löffel gegessen und bis zu guter Letzt sitzen wir alle im Glashaus. Also nicht unnötig mit Steinen werfen ;)
Benjamin Schupfer, Partschins

 

Nachgedacht Sommer 2020

In der Tat war es auch für mich eine neue Erfahrung, die einzigartig für meine Tätigkeit als Kirchenmusiker war und ist, eine Tätigkeit, welche ich immerhin seit 1983 ausübe. Am 12. Juli konnte in Prad die Orgel nicht bespielt werden, da sich auf der Abdeckung des Spieltisches ein Haufen Scheiße (der einzig angemessene Ausdruck dafür) befand. Offenbar von unten auf die Empore geworfen, streifte dieser zunächst das Gehäuse, dann das Notenpult. Auch das Pedal war kontaminiert. Wenige Tage später kam es – auch in Prad – zum Brand im Country-Dorf. Wahrscheinlich hängen die Fälle nicht zusammen, der geringe Abstand von wenigen Tagen erstaunt dann doch. Während sich in der Kirche der materielle Schaden in engen Grenzen hält, sieht das s14 don mariobeim Country-Dorf anders aus. Aber in der Kirche gibt es einen anderen Schaden zu beklagen: hier ist die Würde beschädigt worden. Die Würde des Gotteshauses und damit die Würde Gottes. Als Zelebrant an jenem Sonntag werde ich die verstörten Gesichter der Gläubigen denn auch nicht vergessen. Und ja: ich war sauer, sehr sogar! Es ist nicht geklärt, wer hier in Kirche oder Country-Dorf gewütet hat. Beides sind jedoch Straftaten und keine Kavaliersdelikte. Ich weiss nicht, was in einem Menschen vorgeht, der derart destruktiv zu Werke geht. Denn dazu sind wir nicht auf dieser Erde, um zu verletzen und Schaden zuzufügen. Jesus Christus hat geheilt und nicht verletzt. Ausgerechnet er kam nicht zuletzt deswegen ans Kreuz. Ausgeführt von einem schreienden, spuckenden und schlagenden Mob. Im Unterschied zur Täterschaft in Prad war die Täterschaft um Jesu Kreuzigung jedoch nicht anonym. Es war bekannt, wer hier die Verantwortung hatte. Es ist sehr zu hoffen, dass die Täterschaft in Prad ausgemacht wird, erst dann hält Gerechtigkeit Einzug. Wie heißt es beim Evangelisten Johannes im dritten Kapitel:

„Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.“

Menschen, die nur Schändung und Zerstörung vorhaben, haben ihre Menschlichkeit abgegeben. Vielleicht kann diese durch Gebet und Einsicht wiedergewonnen werden. Das wäre ein riesiger Fortschritt.

Don Mario Pinggera

 

Lunaparks
Wie man aus den Medien liest und sieht, werden auf vielen unserer Berge und sogar auf Bergspitzen wie z.B. auch im Schnalstal und im Naturpark Texelgruppe im Zieltal immer öfter künstliche Aussichtsplattformen und Klettersteige gebaut. Ist es nicht schon genug wenn im Tal schon sehr vieles verbaut und zubetoniert wird?
Zum Glück melden sich die Stimmen des Alpenvereins, des Heimatpflegevereins und der Naturschutzverbände mahnend und kritisch zu Wort, damit endlich solche unnützen Natur zerstörenden und viel Lärm und Unruhe bringenden Lunaparks ähnliche Kunstbauten in Zukunft gestoppt werden! Unsere schönen und mit Ehrfurcht zu begehenden Berge, Felsen, Bergseen, blühenden Berg- und Almwiesen und Wälder mit ihren Tieren, haben von Natur aus die besten Ausstrahlungs- und Anziehungskräfte, auch ohne diesen zusätzlichen sogenannten Attraktionsbauten. Einige unserer maßgeblichen Politiker und Tourismusverantwortlichen müssten viel mehr auf die natürlichen Ressourcen, Werte und Ausstrahlungskräfte unserer Berge und Naturlandschaften geschult und sensibilisiert werden!
Danke an alle, welche sich vorausschauend und nachhaltig für unsere Heimat einsetzen und sich gegen solche Größenwahnsinnigen baulichen Untugenden zur Wehr setzen!

Gögele Ernst, Plaus

 

Danke
Liebes „Vinschger Wind- Team“,
ich möchte Danke sagen für den schönen Artikel: Freundschaftsbänke und Großmütter
Schade dass dies nicht mehr üblich ist, miteinander zu „ratschen“ und dabei zu helfen. Viele würden wahrscheinlich „Schlange stehen“!!
In der heutigen Zeit sind Bänke oft nur Treffpunkt für Alkoholkonsum, Vandalenakte oder Müllablagerungen. Wohl deshalb stellt kaum jemand eine Bank vor seine Haustür.
Auch noch ein Kompliment an die wundervollen Impressionen von Gianni Bodini. Es ist einfach nur traumhaft seine Bilder zu genießen. Die Texte knapp aber optimal passend!
Danke auch an Gianni!
Liebe Grüße aus der Mühlgasse in Schlanders

Ingeborg Rettenbacher

 

Ein Brief aus der Fraktion St. Martin im Kofel:

„6,5 Jahre Fischer-Zagler sind genug!“

Es ist hart mit anzusehen, wenn der zuständige Referent für St. Martin Robert Zagler und der Bürgermeister Helmut Fischer (beide Obstbauern) nicht hinter den Bergbauern stehen und die Latscher Bergfraktion vernachlässigen. Zuerst ließen sich die beiden Vertreter eine zu 90 Prozent vom Land finanzierte Überdachung der Umlaufrollen der Bergstation durch die Finger gleiten, weil sie das Projekt nicht rechtzeitig einreichten. Jetzt ist seit rund zwei Monaten die Straße nach St. Martin für den Schwerverkehr gesperrt, weil die zwei Herren im Corona-Lockdown nicht imstande waren, die nötigen Gutachten einzuholen, um die seit Dezember letzten Jahres abrutschgefährdete Straße zu sanieren. Andere asphaltierte Straßenabschnitte weisen 20 cm tiefe Löcher auf.
Viele Bergbauern müssen noch in Eigenregie und ohne jegliche Unterstützung vonseiten der Gemeinde die öffentlichen und zum Teil nicht asphaltierten Straßen zu ihren Höfen instand halten. Im Gegensatz zum Tourismusverein, der für die Instandhaltung der Radwege und Trails ausreichend mit Geld unterstützt wird. Auch eine Straßenreinigung vom Winterkies, war der Gemeinde Latsch anscheinend zu teuer.
In meiner Eigenschaft als Präsident des BVK St. Martin baute ich in den Jahren 2018 und 2019 die Leitplanken von Platz nach St. Martin. Bislang weigert sich der Bürgermeister die für dieses Projekt aufgetretenen Verwaltungs- und Umstandskosten von knapp 6.000 Euro zu bezahlen, obwohl Robert Zagler als Gemeindevertreter im erweiterten Ausschuss des BVK-St. Martin im Frühjahr noch zustimmte, nun vom Beschluss aber plötzlich nichts mehr wissen will. Auch der Bürgermeister rühmte sich beim Bürgermeisterdialog im CulturForum, mit einen von mir in Auftrag gegebenen Brief an das Amt für Bergwirtschaft für die Dringlichkeit dieses Projektes. Obwohl der Bürgermeister in diesem Zuge seit 2017 nicht im Stande war die Besitzverhältnisse für den Ausbau der Kehre bei den Kaserhöfen in St. Martin zu regeln. Eine Enteignung kam für ihn nicht in Frage, zum Leidwesen der Bürger von St. Martin, die diese gefährliche Stelle im Winter bei Schnee und Eis ohne Leitplanken passieren müssen!
Wir Bürger von St. Martin brauchen nicht mehr, wir wollen nur gleich behandelt werden wie ihr drunten im Tal. Wenn für ein 450.000 Euro teures vom Land finanziertes Projekt, ein 6.000 Euro Beitrag vonseiten der Gemeinde Latsch für die tägliche Sicherheit zu hoch sind, dann sind 6,5 Jahre Fischer-Zagler auch lang genug!

Werner Perkmann Präsident des BVK - St. Martin im Kofel

 

Kompliment

s14 2292Der erste intelligente Radständer, bei dem das Rad nicht umfällt und der die Bremsscheibe nicht verbiegt: Eine einfache Aufhängung an der Lenkstange - gesehen an der neuen Bar in Göflan. Ein Kompliment an die Person, die das entworfen und ausgeführt hat!

Erich Daniel, Schlanders

 

Ausschluss

Bauernbund schließt Bürgerliste bei Podiumsdiskussion und Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten in Latsch von vorneherein aus!
Am 18. 8. 2020 hat der Bauernbund zu einer Podiumsdiskussion geladen.
Ziel dieses Treffens war es die bäuerlichen Gemeinderatskandidaten wie auch die Bürgermeisterkandidaten vorzustellen.
Doch anstatt, wie es sich geziemt hätte und der Bauernbund überparteilich handelt und alle Bürgermeisterkandidaten und bäuerlichen Gemeinderatskandidaten aller teilnehmenden Listenzeichen einzuladen, hat der Bauernbund nur jene der SVP geladen.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Herrn Ulrich Höllrigl, SBB-Vizedirektor, und ehrlich gesagt, sollte ein Mann in dieser Position wissen wie die rechtlichen Vorgaben sind und vor allem wie man sich korrekt verhält.
Offensichtliche lehnte es der Bauernbund ab, auch den Bürgermeisterkandidaten Michele Modica von der Bürgerliste Latsch einzuladen, um die Programmpunkte der Bürgerliste vorzustellen. Dies widerspricht nicht nur den öffentlichen Vorgaben für einen Verein, welcher öffentliche Mittel erhält, sondern es stellt auch eine klare Bevormundung aller Mitglieder von Bauernbund, Bäuerinnen Organisation und Bauernjugend dar wen man am 20. September wählen soll. Man konnte ja nur das Programm einer Partei erfahren, jenes der SVP.

Wiederum ein Beispiel, welchen Stellenwert Transparenz und ehrliche Meinungsbildung in unserem Lande und offensichtlich leider auch im Bauernbund, haben.

Im Auftrag der Bürgerliste Mitanond - Insieme
Steger / Trafoier Agnes - Bäuerin aus Leidenschaft

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Bei Mals. Es gibt sie noch, die „Goldenen“ Getreideacker die einst den Vinschgau bekannt machten. Dannach ist die Zeit der „Golden“ gekommen. Und was kommt jetzt?
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 17/2020

TischerHolz, der Baustoff mit Zukunft

Ökologisch und ökonomisch betrachtet ist der nachwachsende Baustoff Holz ideal: Holz ist langlebig, verfügt über hohe Festigkeit, ist wärmedämmend (schlechter Wärmeleiter), ist feuchtigkeitsregulierend – Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz (1m³ Holz bindet ca. 1 to CO2). Ist auch nach seiner Nutzung Rohstoff oder Energielieferant für die weitere Verwertung und damit zu 100% biorecyclingfähig. Holz ist deshalb ein nachhaltiges Kreislaufprodukt.
Wichtige Qualitätskriterien für den Holzbau aus baubiologischer und bauphysikalischer Sicht laut Empfehlung des IBN (Institut für Baubiologie und Nachhaltigkeit):
• Trockenes Bauholz (Holzfeuchte = 18 %) und je nach Einsatzzweck definierte Gütebedingungen
• Weitgehender Verzicht auf chemischen Holzschutz unter Beachtung der Normen (konstruktiven Holzschutz anwenden)
• Schutz vor Elektrosmog
• Weitgehender Verzicht auf Klebeverbindungen
• Vermeidung größerer Metallteile, vor allem im Daueraufenthaltsbereich (z.B. Bett)
• Guter Wärme-, Brand- und Schallschutz
• Gute Ökobilanz: Holz aus der Region. Verwendung natürlicher oder naturnaher Baustoffe.

Tipps für Holzhäuser:
• Welches Bausystem wähle ich: Holzrahmenbau oder Massivholzbauweise
• Wärmedämmung (aus nachwachsenden Rohstoffen) oder ohne Wärmedämmung mit Vollholzsysteme
• Ist genügend Masse in der Außenhülle für Hitze- und Schallschutz vorhanden
• Kombination mit anderen natürlichen Baumaterialien wie Lehm und Kalk
• Zukünftigen Sondermüll vermeiden, und überprüfen ob Trennung der verwendeten Baustoffe möglich ist
• Gesamtbilanz des Bauwerkes betrachten (gesamten Lebenszyklus - „Von der Wiege bis zur Bahre“ (engl. „from cradle to grave“)) – Holz hat dabei eine positive Energiebilanz

Für weitere Informationen besuchen sie unsere Webseite www.baubiollogie.bz.it

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Gemeinderatswahlen - Latsch - Wir sind bereit! Das Team der Bürgerliste MITANOND – INSIEME will sich mit voller Kraft für das Wohl aller Bürgerinnen und Bürger von Latsch, Goldrain, Morter, Tarsch und St. Martin im Kofel einsetzen. Wir wollen eine kraftvolle Stimme für die Anliegen aller Menschen sein; gemeinsam mitgestalten, mitentscheiden und aktiv für die Zukunft unserer Gemeinde arbeiten. Vor allem nehmen wir unsere politische Verantwortung wahr.
Wir stehen vor Veränderungen, es bleibt keine Zeit für Halbherzigkeiten! An erster Stelle stehen s11 mitanondNachhaltigkeit und ein effizienter Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen in allen Bereichen des Lebens, sowie die Förderung des lebenswerten Zusammenlebens. Dies können wir gemeinsam schaffen indem wir eine gemeinsame, ehrliche, parteiunabhängige und transparente Lösungsfindung fördern. Gerade in dieser Zeit braucht es neuen Schwung für die gesamte Gemeinde Latsch. Mitanond nicht gegen sondern FÜR ETWAS!

Wir wollen:
- Familie und Soziales stärken
- Kultur und Jugend festigen
- Ehrenamt und Vereinswesen fördern
- Gesunden Lebensraum schaffen
- Wirtschaftszweige unterstützen

Für eine dynamische Gemeindepolitik und neuen Schwung!
Hilf mit und gehe zur Wahl! Gib uns Deine Unterstützung!
Die Bürgerliste Mitanond - Insieme

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Gemeinderatswahlen - Partschins - Mit Jutta Pedri, Benjamin Schupfer und Johannes Tappeiner kommt neue Bewegung in die Politlandschaft auf der Partschinser Gemeindeebene. Bei einer gut besuchten Vorstellung der „Neuen Bürgerliste Partschins, Rabland und Töll“ im Cafe Taufenbrunn am 4. August bekundeten die drei Juristen viel Lust, in der Gemeindepolitik aktiv mitarbeiten zu wollen. Unabhängigkeit, Transparenz und Bürgernähe - das sind die Eckpfeiler, auf der die Arbeit im Gemeinderat fußen solle. Johannes Tappeiner zu Unabhängigkeit: „Keine Vorgaben von einer Partei oder von einer Lobby soll es geben. Wir werden frei heraussagen, was wir denken.“ „Die Prozesse sollen aktiv kommuniziert und die Bürger eingebunden werden. Etwa bei der großen Umfahrung, beim Bau der Feuerwehrhalle in Rabland, beim Bau des Kindergartens“, so erläuterte Benjamin Schupfer den Eckpfeiler Transparenz. „Wir heißen nicht umsonst Bürgerliste“, sagte Jutta Pedri, „wir sind für alle Bürger da. Politik soll nicht von oben herab, sondern von unten gemacht werden. Wir werden jeden Monat einen Bürgertreff veranstalten.“ Damit erläuterte Pedri unter anderem das Verständnis von Bürgernähe. Man wolle Sprachrohr sein für die Jugend, für Frauen auch und für Senioren. Es gebe nicht nur eine Partei in der Gemeinde. Es gebe auch die Freiheitlichen usw., sagte Pedri. Bürokratische Hilfestellungen über logistische Hürden hat der für das Team K arbeitende Rablander Michael Haller übernommen. Deshalb war bei der Vorstellung auch der damalige und mittlerweile aus dem Team K ausgetretene Josef Unterholzner dabei.
Aufmunternde Wortmeldungen kamen aus dem Publikum. Die Obfrau des Heimatpflegevereins Hanni Laimer rief als mögliche Themen den Ensembleschutz, der bisher kläglich umgangen werde, den Verkehr in Richtung Wasserfall und das neue Raumordnungsgesetz in Erinnerung. Sigmund Kripp wies darauf hin, dass die Rechtsausbildung der Kandidaten wichtig sei, dass man viele Dinge mit Beharrlichkeit bewirken könne und Kripp rief dazu auf, dass sich noch weitere Kandidaten melden sollen. Froh über die neue Liste zeigte sich auch Sibille Braun, die mit Sigmund Kripp zu Zeiten eines BM Robert Tappeiner im Gemeinderat saß. Die Anregung, auf die Tagesordnung Bürgerfragen und Fragen der Gemeinderäte setzen zu lassen, ging inss Leere, denn dies haben längst schon die Freiheitlichen bewerkstelligt.
Der Aufruf von Sigmund Kripp, dass sich noch Kandidaten für die neue Liste melden sollten, hat gefruchtet. Kurz vor der Abgabe der Listen und Kandidaten sind mit der Lehrerin im Ruhestand Monika Pföstl und dem Sozialbetreuer Max Sparber noch zwei Kandidaten dazugestoßen. (eb)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Gemeinderatswahlen Graun - Die SVP stellt in der Gemeinde Graun 7 Frauenkandidatinnen und eine relativ junge Mannschaft für die Gemeinderatswahlen am 20. und 21. September. Aus der Ortschaft Graun stammen 2 KandidatenInnen (Waldner Hannah und Paulmichl Valentin). Graun war fast eine Legislatur lang nicht im Gemeinderat vertreten. Erst in den letzten Monaten sind durch Rücktritte von anderen Gemeinderatsmitgliedern 2 Räte aus Graun nachgerückt. Aus Langtaufers kommen 4 Kandidaten/innen, aus Reschen incl. BM-Kandidat Franz Prieth 6 KandidatenInnen und aus St. Valentin incl. BM-Kandidatin Andrea Frank 7 Kandidaten/innen,.
In der Gemeinde Graun wird es heuer - corona bedingt- eine KandidatInnen- Vorstellung in allen 4 Fraktionen geben: am 2 September in Graun , am 4. September in Langtaufers , am 7. September in Reschen und am 8. September in St. Valentin. Es werden immer alle Kandidaten und Kandidatinnen bei den Bürgerversammlungen anwesend sein und in allen Fraktionen ihre Konzepte und Vorstellungen an den Mann und an die Frau bringen. So kann die Diskussion sehr dorfspezifisch und konkret geführt werden. Die KandidatInnen müssen über die Wünsche und Sorgen aller Fraktionen Bescheid wissen und Antworten bieten.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Vinschgau/Bozen - Der Vinschgau verfügt in dieser Legislatur über keinen Landesrrat . Über 15 Jahre war man mit Richard Theiner bestens vertreten. Nun ist der einzige Vinschger Landes- Mandatar Sepp Noggler Landtagspräsident , der aber nicht in der Landesregierung sitzt , wo die große und aktive Politik gemacht wird. In dieser Legislatur ist der Landeshauptmann der „Vinschger Landesrat“. Eine Kontaktgruppe trifft sich im Halb-Jahresrhythmus mit ihm , um die wichtigsten Vinschger Anliegen zu besprechen und weiterzubringen. Jüngst war es wieder soweit .
Mit von der Partie - neben dem Bezirksobmann Plangger, dem Landtagspräsidenten Noggler, dem Bezirkspräsidenten Tappeiner und Wirtschaftsvertreter Pfitscher auch der junge Prader SVP- Bürgermeisterkandidat Rafael Alber, um diesen dem Landeshauptmann vorzustellen,aber auch um ihn in das harte politische Geschäft „hinein schnuppern zu lassen“. Ging es doch als wichtigstes Thema um die Landesstrassenbegradigung für die Realisierung einer Radroute für die Radfahrer von Prad zum Stilfser Joch, welches dem Jungpolitiker ein großes Anliegen ist und ihn sicher längerfristig beschäftigen wird. Die Aussprache war von Erfolg gekrönt. Die Finanzierung konnte gesichert werden, sodass nächstes Jahr die Landesstraße aus Sicherheitsgründen auf zwei ca. 300 m langen Abschnitten begradigt wird. Somit steht der Realisierung der Radroute von Prad nach Gomagoi- parallel zum Landesstraßenverlauf und der Realisierung einer neuen Druckleitung des Prader Kraftwerkes am Suldenbach nichts mehr im Wege. „Gerade jetzt in der Covid 19 Phase ist es enorm wichtig in den nächsten Jahren gewichtige öffentliche Bauvorhaben auf den Weg zu bringen „ so der Jungpolitiker zufrieden nach seinem ersten hautnahen Kontakt mit der großen Politik in Bozen.
Beim Nationalpark warten die Gemeinden seit August des vorigen Jahres auf die Einarbeitung ihrer Stellungsnahmen in die entsprechenden Durchführungsbestimmungen und in das Reglement. Der Landeshauptmann hat dem Antrag der SVP Vertretung zugestimmt, der Landesregierung einen neuen gänzlich überarbeiteten Parkplan-Text vorzulegen, welcher den Vorstellungen der Gemeinden und den Bedürfnissen der Parkbewohner besser entspreche, als der Text von 2018, mit dem man leider „auf der Stelle trete“. Auch solle der neu bestellte Führungsausschuss sich zum neuen Vorschlag und dem neuen Kartenmaterial äußern.
Beim Gewässerschutzplan - der zur Zeit den Gemeinden zur Stellungsnahme vorgelegt ist - haben sich die SVP Politiker „Schützenhilfe“ erbeten. „Bei der Ausweiung von sog. „Trockenzonen“ im Vinschgau müssen Modell-Managementpläne auf den Tisch, damit alle wissen, wie die Sachen dann auch gehandhabt werden“, so Bezirksobmann Tappeiner. Auch solle man jetzt schon festschreiben, wie das Verfahren für eine eventuelle Ausnahmegenehmigung durch den Landeshauptmann bei extremer Trockenheit abzulaufen habe - diese komme sicher.
In der Frage zur Zugverbindung in die Schweiz konnte der Landeshauptmann von wichtigen Fortschritten berichten. Die Landeshauptleute von Südtirol, Nordtirol, der Lombardei und des Kantons Graubünden werden kurzfristig je einen Techniker nominieren, um mit einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie den gemeinsamen „Knotenpunkt“ (Alpen-Eisenbahnkreuz) zu definieren, um dann - nach Gesprächen mit den eigenen Eisenbahnverwaltungen - einen gemeinsamen Antrag um eine EU-Co-Finanzierung beim angekündigten „Van der Leyen Infrastrukturplan“ zu stellen. Nachgehakt wurde auch bezüglich Schülerheim in Mals, bei welchem ein sog. PPP-Projekt arg ins Stocken geraten ist. Es müssen schnellstens - nach Meinung der Vinschger SVP Politiker - neue Finanzierungsschienen gefunden werden. Hoffnung könnte sich bei der EU zeigen, wenn die „Recovery Fund“-Milliarden zur Beseitigung der Covid 19 Schäden an Italien und die Regionen und Provinzen fließen werden.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Gemeinderatswahlen Latsch - Die Süd-Tiroler Freiheit wird erneut bei den Gemeinderatswahlen im September in Latsch antreten, um weiterhin eine starke Alternative zu bieten. „Wir treten dafür ein, dass die volkstumspolitische Stimme nicht schwindet“, sagt das vierköpfige Team.
2014 ist die Süd-Tiroler Freiheit erstmals mit Christian Fasolt aus Goldrain in Latsch angetreten. Fasolt schaffte dabei den Einzug in den Gemeinderat. „Wir sind davon überzeugt, dass es mehr denn je eine patriotische Stimme im Latscher Gemeinderat braucht“, meint das amtierende Gemeinderatsmitglied.
Konkrete Themen der Süd-Tiroler Freiheit in Latsch sind die Einführung der Preis-Leistung in die Politik, der Vorrang für Einheimische bei Sozialwohnungen und -leistungen, der Erhalt des Bezirkskrankenhauses in Schlanders, die Förderung sowie der Schutz von Brauchtum und Kultur und die Mitsprache bei der Dorfgestaltung sowie beim Thema Umweltschutz.
In den letzten Jahren konnte sich die Süd-Tiroler Freiheit in Latsch immer wieder kritisch und zugleich konstruktiv im Gemeinderat miteinbringen. Die Kandidaten kündigen an, diesen Einsatz fortzuführen. „Denn auch Latsch braucht eine starke Oppositionskraft in der Gemeindestube, die den Regierenden auf die Finger schaut“, sind die Kandidaten der Süd-Tiroler Freiheit in Latsch überzeugt.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Münstertal/Sta. Maria - Durch den kleinen Ort Sta. Maria fahren täglich im Schnitt 2200 Fahrzeuge. In den Sommermonaten Juli und August gibt es an den Samstagen Spitzen von über 4000 Fahrzeugen pro Tag. Und die Belastung ist entsprechend groß. Immer größer wird auch der Wunsch nach einer Umfahrung. Diese sollte jedoch so angelegt werden, dass die Kulturlandschaft so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen wird. Eine Möglichkeit wäre dabei beispielsweise der Bau eines Tunnels. Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung einerseits für die Entlastung des Dorfkerns mit der historischen Kreuzfom und andererseits zur Schonung der umliegenden wertvollen, einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft fand am 8. August eine Tagung der Biosfera Val Müstair statt, an der rund 80 Personen teilnahmen darunter die Referenten Reto Knuchel, Kantonsingenieur vom Tiefbauamt Graubünden, Raimund Rodewald von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Monika Imhof Dorn vom Schweizer Heimatschutz, Simon Berger von der Denkmalpflege Graubünden und Hermann Knoflacher, dem Professor für Verkehrsplanung aus Wien. Alle kamen zum Schluss, dass es sich lohnt, eine umfassende Planung unter Berücksichtigung aller Aspekte in Angriff zu nehmen, um aus dem von Autos verstopften Dorfzentrum einen belebten Raum für Menschen zu machen. Als sinnvolle Sofortmaßnahme wurde die Einführung einer Tempo 30 Zone und eventuell auch die Errichtung einer Lichtsignalanlage angeregt. Die Gemeindeverwaltung wird dies nun beim Kanton beantragen. Gleichzeitig wird sich die Gemeinde auch intensiv darum bemühen, dass die Planung einer Umfahrungsvariante im Süden des Dorfes vorangetrieben werden kann, um schnellstmöglich die langfristig beste und nachhaltigste Lösung zu erreichen. (mds)

Publiziert in Ausgabe 17/2020

Sulden - Vor 50 Jahren verlor Reinhold Messner beim Abstieg vom Nanga Parbat seinen Bruder Günther auf tragische Weise. Gleichzeitig wurde er als außergewöhnlicher Bergsteiger weltberühmt. Deshalb wurde der Nanga Parbat zu seinem Schlüsselberg, seinem persönlichen Schicksalsberg. Im Dokumentarfilm „Die Nanga-Parbat-Tragödie“ erzählt Messner seine Geschichte über die damaligen Ereignisse.

von Heinrich Zoderer

Der Nanga Parbat (der nackte Berg), auch als Diamir (König der Berge) bekannt, war der Schicksalsberg der Deutschen. In den 30er Jahren versuchten mehrere Expeditionen durch eine Besteigung die Niederlage im Ersten Weltkrieg zu verdrängen. Das Ziel wurde nicht erreicht, viele Bergsteiger fanden den Tod. Erst 1953 gelang dem Tiroler Hermann Buhl im Alleingang die Erstbesteigung. 1970 sollte eine Expedition unter der Leitung von Karl M. Herrligkoffer den Nanga Parbat (8125 m) erstmals über die 4500 Meter hohe Rupalwand besteigen. Mit dabei waren Reinhold und Günther Messner. Das Wetter war schlecht und Reinhold wollte im Alleingang den Gipfel besteigen. Günther Messner folgte ihm und gemeinsam erreichten sie am 27. Juni den Gipfel. Der Abstieg erfolgte über die Diamirflanke. Beide hatten Nahtoderlebnisse, Halluzinationen, waren verzweifelt und erlebten das Verlorensein am Berg. Günther Messner starb, während Reinhold nach sechs Tagen mit schweren Erfrierungen ins Tal kam und überlebte. 1978 gelang Reinhold Messner der erste absolute Alleingang auf einen Achttausender, den Nanga Parbat. Die ganzen Hintergründe der Expedition 1970 und der Tod von Günther Messner blieben lange ungeklärt. Nicht nur Reinhold Messner schrieb mehrere Bücher darüber, auch die anderen Expeditionsteilnehmer, es kam zu Prozessen und zu gegenseitigen Beschuldigungen. 2005 wurden Knochen und Ausrüstungsgegenstände gefunden, die nach gerichtsmedizinischen Untersuchungen ergaben, dass die Knochen von Günther Messner stammen. Damit wurde die Version von Reinhold Messner bestätigt, dass Günther auf der Diamirseite des Nanga Parbat starb. 2010 brachte Joseph Vilsmaiers den Spielfilm „Nanga Parbat“ in die Kinos, wo er die damaligen Ereignisse aus der Sicht von Reinhold Messner eindrucksvoll schildert. Zu seinem 75. Geburtstag fuhr Reinhold Messner mit seinem Sohn Simon nochmals in das Himalayagebiet, um in einem Film seine Geschichte der damaligen Ereignisse zu erzählen und die majestätische Bergwelt mit den Bergvölkern einzufangen. Auch mit seinen noch lebenden Geschwistern fuhr er nach Asien, um gemeinsam vom verstorbenen Bruder Abschied zu nehmen. Das Ergebnis dieser Reisen ist ein sehr persönlicher Film von Reinhold Messner über seine Nanga Parbat Tragödie.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

von Albrecht Plangger - Der Sommer ist vorbei und das Parlament öffnet wieder seine Tore. Die Kommissionen beginnen wieder mit der Arbeit, soweit bestimmte Fälligkeiten dazu zwingen. Auch wurden für die ersten Septembertage die ersten Plenarsitzungen einberufen. Es geht um die Verlängerung des „Ausnahmezustandes“ wegen der Covid 19 Epidemologie, welche der Regierung Sondervollmachten erteilt, die Rechte der Bürger einzuschränken und entsprechende Verordnungen zu erlassen, sollte sich die Lage wieder verschärfen. Ansonsten sind bei uns in der Kammer nur noch eine Reihe von Ratifizierungen internationaler Verträge auf dem Programmm. Alle warten aber gespannt, was jetzt aus der Wahlrechtsreform wird, welche laut Regierungspakt von 5 Sterne Bewegung, Partito Democratico, LEU und Italia Viva noch vor dem Referendum am 20. September in erster Lesung genehmigt werden soll: reines Verhältniswahlrecht mit einer 5%Sperrklausel, außer bei den ethnischen Minderheiten. Ich gaube persönlich nicht, dass man diesen Termin einhalten wird können. Einen positiven Beschluss wird es wohl nur in der Kommission selbst geben. Beim Verfassungs-Referendum zur Reduzierung der Parlamentarier selbst rühren sich jetzt wieder vermehrt meist nur Kleinstparteien, die sich mit dem Nein wieder etwas Aufmerksamkeit des Wahlvolkes ergattern wollen. Irgend etwas liegt aber doch im Busch. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Rechtsparteien doch noch im allerletzten Augenblick versuchen könnten, das Referendum zu kippen, um somit auch den Ministerpräsidenten Conte zu kippen, Daran haben viele ein Interesse, auch in den Regierungsparteien. Wer weiß, ob nicht doch noch das Unmögliche versucht wird. Mit dem Referendum wird es auf jeden Fall eine Veränderung geben, wie immer es ausgehen mag. Aus Südtiroler Sicht werden wir es überleben. Uns interessiert in diesem Moment mehr das Ergebnis des Treffens unseres Landeshauptmanns, des Parteiobmanns und der Fraktionsvorsitzenden in Kammer und Senat in den allerersten Septembertagen.
Hoffen wir, dass was „Gscheidtes“ rauskommt. Zumindest die definitive Autobahn-Konzessionsverlängerung und einige Durchführungsbestimmungen, die für uns intern wichtig sind.

Publiziert in Ausgabe 17/2020

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