Vinschgau/Bozen - Der Vinschgau verfügt in dieser Legislatur über keinen Landesrrat . Über 15 Jahre war man mit Richard Theiner bestens vertreten. Nun ist der einzige Vinschger Landes- Mandatar Sepp Noggler Landtagspräsident , der aber nicht in der Landesregierung sitzt , wo die große und aktive Politik gemacht wird. In dieser Legislatur ist der Landeshauptmann der „Vinschger Landesrat“. Eine Kontaktgruppe trifft sich im Halb-Jahresrhythmus mit ihm , um die wichtigsten Vinschger Anliegen zu besprechen und weiterzubringen. Jüngst war es wieder soweit .
Mit von der Partie - neben dem Bezirksobmann Plangger, dem Landtagspräsidenten Noggler, dem Bezirkspräsidenten Tappeiner und Wirtschaftsvertreter Pfitscher auch der junge Prader SVP- Bürgermeisterkandidat Rafael Alber, um diesen dem Landeshauptmann vorzustellen,aber auch um ihn in das harte politische Geschäft „hinein schnuppern zu lassen“. Ging es doch als wichtigstes Thema um die Landesstrassenbegradigung für die Realisierung einer Radroute für die Radfahrer von Prad zum Stilfser Joch, welches dem Jungpolitiker ein großes Anliegen ist und ihn sicher längerfristig beschäftigen wird. Die Aussprache war von Erfolg gekrönt. Die Finanzierung konnte gesichert werden, sodass nächstes Jahr die Landesstraße aus Sicherheitsgründen auf zwei ca. 300 m langen Abschnitten begradigt wird. Somit steht der Realisierung der Radroute von Prad nach Gomagoi- parallel zum Landesstraßenverlauf und der Realisierung einer neuen Druckleitung des Prader Kraftwerkes am Suldenbach nichts mehr im Wege. „Gerade jetzt in der Covid 19 Phase ist es enorm wichtig in den nächsten Jahren gewichtige öffentliche Bauvorhaben auf den Weg zu bringen „ so der Jungpolitiker zufrieden nach seinem ersten hautnahen Kontakt mit der großen Politik in Bozen.
Beim Nationalpark warten die Gemeinden seit August des vorigen Jahres auf die Einarbeitung ihrer Stellungsnahmen in die entsprechenden Durchführungsbestimmungen und in das Reglement. Der Landeshauptmann hat dem Antrag der SVP Vertretung zugestimmt, der Landesregierung einen neuen gänzlich überarbeiteten Parkplan-Text vorzulegen, welcher den Vorstellungen der Gemeinden und den Bedürfnissen der Parkbewohner besser entspreche, als der Text von 2018, mit dem man leider „auf der Stelle trete“. Auch solle der neu bestellte Führungsausschuss sich zum neuen Vorschlag und dem neuen Kartenmaterial äußern.
Beim Gewässerschutzplan - der zur Zeit den Gemeinden zur Stellungsnahme vorgelegt ist - haben sich die SVP Politiker „Schützenhilfe“ erbeten. „Bei der Ausweiung von sog. „Trockenzonen“ im Vinschgau müssen Modell-Managementpläne auf den Tisch, damit alle wissen, wie die Sachen dann auch gehandhabt werden“, so Bezirksobmann Tappeiner. Auch solle man jetzt schon festschreiben, wie das Verfahren für eine eventuelle Ausnahmegenehmigung durch den Landeshauptmann bei extremer Trockenheit abzulaufen habe - diese komme sicher.
In der Frage zur Zugverbindung in die Schweiz konnte der Landeshauptmann von wichtigen Fortschritten berichten. Die Landeshauptleute von Südtirol, Nordtirol, der Lombardei und des Kantons Graubünden werden kurzfristig je einen Techniker nominieren, um mit einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie den gemeinsamen „Knotenpunkt“ (Alpen-Eisenbahnkreuz) zu definieren, um dann - nach Gesprächen mit den eigenen Eisenbahnverwaltungen - einen gemeinsamen Antrag um eine EU-Co-Finanzierung beim angekündigten „Van der Leyen Infrastrukturplan“ zu stellen. Nachgehakt wurde auch bezüglich Schülerheim in Mals, bei welchem ein sog. PPP-Projekt arg ins Stocken geraten ist. Es müssen schnellstens - nach Meinung der Vinschger SVP Politiker - neue Finanzierungsschienen gefunden werden. Hoffnung könnte sich bei der EU zeigen, wenn die „Recovery Fund“-Milliarden zur Beseitigung der Covid 19 Schäden an Italien und die Regionen und Provinzen fließen werden.