Rundwanderung entlang der Baumgrenze im Nationalpark Stilfserjoch.
Der Marmorrundweg weist eine Gesamtlänge von ca. 80 km aus und umrundet in sechs Etappen den faszinierenden Gebirgsstock der Laaser Gruppe zwischen Vinschgau, Sulden und dem Martelltal. Die mehrtägige Höhenwanderung verläuft in einem durchgehend konstanten Höhenbereich entlang der Baumgrenze. Nur eine Passage, jene beim Übertritt über das Madritschjoch (3.123 m), überragt die anderen.
Text: Verena Gufler
Der Marmorrundweg vermittelt dem Wanderer seine Vielfalt in eindrucksvoller Weise auf unterschiedlichen Thementafeln. Jede der über 30 Tafeln ist einem bestimmten Thema zugeordnet welches immer, im näheren oder auch weiteren Sinn, dem Nationalpark zuzuordnen ist. Natürlich erfährt man auf einer der Tafeln die Geschichte des Marmorabbaus im Gebiet um Laas und Göflan. Weitere Tafeln beinhalten zum Beispiel was es mit den Lawinenverbauungen auf sich hat oder widmen sich der Sagenwelt rund um König Ortler.
An den wichtigsten Einstiegen werden Tafeln mit klarer Start- und Zielbeschreibung angebracht. Insgesamt befinden sich davon 10 am Marmorrundweg. Diese bieten Eckdaten rund um den Weg, wie Höhenleistung, Länge, Dauer, Schwierigkeitsgrad, Etappenvorschläge, die Übersichtskarte mit dem Wegverlauf, Einkehrmöglichkeiten und weitere Informationen an.
Möchte man den Marmorrundweg im Ganzen begehen, sind 5 bis 7 Tage einzuplanen. Jedoch ist es auch äußerst interessant den Marmorrundweg in Tages- oder
auch Halbtagestouren zu erleben. Für bestimmte Teilabschnitte sollte der Wanderer über alpine Erfahrung verfügen. Am besten ist es, sich vor Start einer Tour
am Marmorrundweg, im Informationsbüro
Prad oder Sulden oder auch bei einer
Alpinschule über den genauen Wegverlauf
zu informieren.
1. Startet man von Hintermartell bei der Zufallhütte führt die erste Etappe bis Stallwies. Die Zufallhütte bietet sowohl Übernachtungs- als auch Einkehrmöglichkeiten. Von hier ab geht es weiter zur Lyfialm, die ebenso Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten bietet. Die nächsten Anhaltspunkte, bevor man auf Stallwies trifft, sind die Rosimalm sowie die Schluderalm. In Stallwies angekommen sind Sie ebenso wieder mit Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten bestens versorgt.
2. Etappe Nummer zwei startet von Stallwies bis zum Haslhof: Von Stallwies über Premstl zum Steinwandhof, der Einkehrmöglichkeiten bietet, geht es gestärkt weiter über den Morterer Leger zum Haslhof. Hier gibt es die nächste Möglichkeit seinen Speicher für die Weiterwanderung aufzuladen. Übernachtungsmöglichkeiten bieten bei dieser Etappe am Schlanderser Nördersberg der Bauernhof Mairing-Gurschler und der Mairinghof-Paris.
3. Etappe drei startet von Haslhof und führt zur Oberen Laaser Alm. Eine erste Einkehrmöglichkeit nach dem Haselhof findet sich auf der Göflaner Alm. Danach trifft man auf die unbewirtschaftete Untere Laaser Alm von wo man auf Oberen Laaser Alm aufsteigt die dann wieder eine Einkehrmöglichkeit, jedoch keine Übernachtungsmöglichkeit bietet. Mit einem Shuttle können jedoch die nahegelegenen Ortschaften mit einer Vielfalt an Unterkünften erreicht werden.
4. Etappe vier startet von der Oberen Laaser Alm, führt dann zur Oberen Tschenglser Alm und zur Gampenhütte und endet schließlich auf der Vellnairalm mit einem ersten, wunderbaren Blick auf die Gletscherwelten des Ortlergebietes. Entlang dieser Etappe gibt es keine Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit. Ist der Rucksack aber gut befüllt sollte dies kein Problem darstellen. Für eine Übernachtung können jedoch auch hier die Übernachtungsmöglichkeiten im Tal angestrebt werden.
5. Etappe fünf startet bei der Vellnarialm und führt zur Kälberalm, die Einkehrmöglichkeiten bietet. Weiter geht es von hier ab bis zum Ort Sulden wo es reichlich Möglichkeiten gibt sich zu stärken und über die Nacht auszuruhen.
6. Etappe sechs darf ruhig die Königsetappe genannt werden, führt sie doch über das über 3.000 Meter hohe Madritschjoch. Diese letzte Etappe startet bei Sulden und verläuft über die Schaubachhütte, die Übernachtungs – und Einkehrmöglichkeiten bietet, zur Madritschhütte, die ebenso Einkehrmöglichkeiten bietet und schließlich weiter über das Madritschjoch hinab zur Zufallhütte.
Entstehungsgeschichte Marmorrundweg
Im Herbst 2016 wurde die Idee geboren, einen mehrtägigen Wanderrundweg um den Gebirgsstock „Laasergruppe“ zwischen Laas, Martell und Sulden auszuweisen und zu bewerben, mit dem Ziel, die Betriebe direkt an der Strecke und auch in der Umgebung eine Wertschöpfung zu generieren.
Das LEADER Förderprogramm bat sich mit den geeigneten Maßnahmen an, diese weitgehend bestehenden Wanderwege in einen Rundwanderweg zusammenzufassen und mit einem einheitlichen Beschilderungskonzept auszustatten. Zwei LEADER Projekte wurden bereits umgesetzt. Das 1. davon, welches vom Forstinspektorat Schlanders eingereicht wurde, sah Verbesserungsmaßnahmen an den einzelnen Wegeabschnitten vor. Das 2. LEADER Projekt wurde 2019 in Delegierung von den Gemeinden Martell, Schlanders, Laas, Latsch, Prad am Stilfserjoch und Stilfs von der Gemeinde Martell eingereicht. Inhaltlich sah dieses Projekt ein Beschilderungskonzept entlang des Marmorweges vor. Da der Marmorrundweg Teil des übergreifenden touristischen Konzeptes „Höhenwege im Nationalpark“ ist, erfolgte deshalb auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Amt für Nationalpark Stilfserjoch und Vinschgau Marketing um eine gewünschte Einheitlichkeit der Höhenwege in der Beschilderung und touristische Bewerbung zu gewährleisten.
Ein 3. LEADER Projekt befindet sich derzeit in Ausarbeitung, welches weitere Verbesserungsmaßnahmen und neue Möglichkeiten rund um den Marmor Rundweg vorsieht.
Die Gesamtkosten beider Projekte betrugen 450.000 €, welche mit 80 % über LEADER finanziert wurden. Die 20 % Restkosten wurden von den Gemeinden Martell, Schlanders, Laas, Latsch, Prad am Stilfserjoch und Stilfs variabel nach dem Kriterium der Weglänge finanziert.
Der Marmorrundweg wird nach Fertigstellung der Beschilderung, Anfang August mit all seinen Attraktionen begehbar sein. Eine offizielle Eröffnung findet am 05.09.21 statt. Ein Dank gilt allen die das Projekt von Anfang an begleitet haben.
Info:
Martell / Martello
Linie / Linea 262: Schlanders / Silandro – Goldrain / Coldrano – Martelltal / Val Martello
Haslhof / maso Haslhof Shuttle Service, M +39 338 50 75 462, ca. 40 € pro Fahrt / a corsa
Obere Laaser Alm / malga Lasa di Sopra
Shuttle Service, M +39 338 50 75 462, ca. 40 € pro Fahrt / a corsa
Vellnairalm / malga Vellnairalm
Shuttle Service Ortler Bus, M +39 335 34 68 77 / T +39 0473 611 704 (Hotel Tannenheim, Trafoi),
ca. 25 € pro Person und Fahrt / a persona e corsa
Sulden / Solda Linie / Linea 271: Mals / Malles – Spondinig / Spondigna – Prad / Prato – Stilfs / Stelvio – Sulden / Solda → Kanzellift / Pulpito
Sulden / Solda (Empfehlung für Halbtagestour / percorso di mezza giornata) Linie / Linea 271: Mals / Malles – Spondinig / Spondigna – Prad / Prato – Stilfs / Stelvio – Sulden / Solda → Seilbahn Sulden / Funivia Solda, Seilbahn Madritsch / Funivia Madriccio, Beltovol
Etappenvorschläge:
Zufallhütte – Peder Stieralm – Lyfialm – Rosimalm – Schluderalm – Stallwies
Stallwies – Premstl – Morterer Leger – Haslhof
Haslhof – Göflaner Alm – Untere Laaser Alm – Obere Laaser Alm
Obere Laaser Alm –
Obere Tschenglser Alm – Vellnairalm
Vellnairalm – Kälberhütte – Sulden
Sulden – Madritschhütte –
Madritschjoch – Zufallhütte
Sentiero del Marmo
Il sentiero del Marmo ha una lunghezza totale di circa 80 km e circonda in sei tappe l‘affascinante catena montuosa del gruppo di Lasa tra la Val Venosta, Solda e la Valle Martello. L‘escursione ad alta quota, che dura diversi giorni, corre lungo la linea degli alberi ad un‘altitudine costante per tutto il tempo. Solo un passaggio, quello sul Madritschjoch (3.123 m), è più alto degli altri. Bisogna pianificare da 5 a 7 giorni se si vuole percorrere tutto il Marmorrundweg. Tuttavia, è anche estremamente interessante vivere il sentiero del Marmo in tour giornalieri o di mezza giornata.
Über 120 Jahre hat der Göflaner Alpbruch in der Nähe der Göflaner Alm hoch oben am Schlanderser Nördersberg im „Dornröschenschlaf“ verbracht. Nun wird er regelrecht Meter um Meter „wach geküsst“. Dabei kommt Bergbau-historisch Wertvolles zu Tage und das ehemalige Abbaugebiet nimmt immer mehr die Form einer Freilicht-Arena an, in welcher sich überaus interessante didaktische und kulturelle Nutzungsmöglichkeiten eröffnen.
von Ludwig Fabi
Unzählige Besucher wandern in den Sommermonaten zur Göflaner Alm, erblicken dabei den imposanten Wandlbruch, die Betriebsgebäude, riesige Mengen des Abräummaterials und können den ein oder anderen LKW mit den wertvollen Marmblöcken ins Tal fahrend beobachten. Weniger auffällig und bekannt ist der stillgelegte Göflaner Alpbruch, da er aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich ist. Eine Hinweistafel vor dem Eingang, ein Kalenderblatt im Göflaner Marmorweg-Kalender und einige Fundstücke in der Göflaner Alm informieren zwar über diesen Bruch, doch es gibt noch viel mehr Interessantes zu entdecken. Mit einer EU-LEADER-Projektförderung, eingereicht von der Gemeinde Schlanders und in Zusammenarbeit mit der Alminteressentschaft Göflan, der Fraktion Göflan, der Forstverwaltung und dem Nationalpark Stilfser Joch eingereicht, werden demnächst Studien und Recherchen im Zusammenhang mit der Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung dieses Bergbauhistorischen Erbes erstellt und ein mögliches Nutzungskonzept ausgearbeitet.
Der Göflaner Alpbruch
Auf einer Seehöhe von 1850 m gelegen, ist der Göflaner Alp Bruch der am Tiefsten gelegene Bruch im Göflaner Marmor-Abbaugebiet. Er ist ein Tag Bruch, der Stein war hochwertig und weißfarbig. Er wurde in großen Blöcken, meistens in Plattenform, gebrochen. Dadurch und durch die gleichmäßige Schichtung eignete sich der Stein besonders für Architekturzwecke. In seiner Blüte-Abbauzeit zwischen 1882 bis 1897 lieferte er als bequemer Tag Bruch laufend bis zu drei Kubikmeter große und bis zu acht Tonnen schwere Steine für kleinere und größere Steinmetzbetriebe. Neben vielen Kreuzen, Platten und Sockeln wurden größere Stücke vor allem für die Bildhauerei verwendet. Darunter ist ein Block für den „Sterbenden Achilles“ im Garten der Villa Achillion der Kaiserin Elisabeth von Österreich auf der Insel Korfu. Aus dem Alp Bruch stammen aber auch die Blöcke für die Giebelstücke am Parlamentsgebäude in Wien und das sieben Meter hohe Kreuz für Überlingen am Bodensee (1860 angeliefert).
Das Überhandnehmen des Abräummaterials, für welches nicht mehr genügend Platz von den damaligen Bauern- und Alm-Interessentschaften zur Verfügung gestellt wurde, hat wohl dazu geführt, dass die Arbeiten eingestellt und somit der Überwucherung und der Verformung durch die Naturgewalten überlassen wurde.
Die Fachlehrer der Berufsfachschule für Steinbearbeitung in Laas, Bernhard Grassl und Andreas Wieser haben in den vergangenen Jahren die Grundbesitzer Fraktionsverwaltung und die Göflaner Alm-Interessentschaft vom kulturellen und naturhistorischen Wert dieses Bruches überzeugt und diese haben damit begonnen, den Alpbrauch provisorisch zugänglich zu machen und weitere Erkundungen vorzunehmen. Moos, Bäume und Gesteine wurden entfernt und ein Teil des hinteren Alpbruchs frei gelegt. Bei diesen ersten vorsichtigen Arbeiten kam aber bereits Erstaunliches und Einzigartiges zum Vorschein, welches alle Erwartungen übertraf. Neben bereits für den Transport hergerichteten und bearbeiteten Marmorblöcken wurde Handwerkszeug und Teile der Transportstruktur gefunden und sichergestellt. Interessant ist auch, dass unterhalb der heutigen Almhütte Sand gemahlen wurde, der beim Schneiden mit den Stahlseilen Verwendung fand. Es sind aber noch weitere Arbeiten und Maßnahmen notwendig, um diesen einmaligen Ort - welcher eine natürliche Arena bildet - einer neuen, vor allem kulturellen Nutzung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die weitere Freilegung und Sanierung des Göflaner Alp-Bruches könnte einen umfassenden Einblick in die frühen Abbautechniken des Marmors im Göflaner Gebiet sozusagen hautnah ermöglichen und eine Bereicherung des bereits bestehenden Marmorweges im Göflaner Almen- und Marmorabbaugebiet bedeuten. Daher soll mit einer umfassenden geologischen Studie der Zustand des Bruches und damit die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen, Kosten und Folgekosten definiert werden, um diesen wohl Südtirol weit einzigartigen Marmorbruch als kulturelles Erbe aufzubereiten und für die Öffentlichkeit nutz- und besuchbar zu machen. Die Attraktivität des Göflaner Marmor-Abbaugebietes als Kultur-, Natur- und Erholungsraum kann dadurch gesteigert und mit einer sanften kulturellen Nutzung mit Lesungen, Musik, Theater und Performances bespielt werden. Ruhesuchende können hingegen im Alpbruch einen Rückzugsort der Stille finden.
Gli inizi dell‘estrazione del marmo
Da più di centoventi anni, il Göflaner Alpbruch vicino alla malga di Covelano dorme in una „Bella Addormentata“ in alto sul Nördersberg di Silandro. Ma ora viene letteralmente baciata, metro dopo metro. Nel processo, è stata portata alla luce una preziosa storia mineraria e naturale e l‘area della cava è diventata una sorta di arena a cielo aperto, offrendo opportunità culturali ed educative estremamente interessanti.
Süße Erdbeeren, saftige Kirschen oder aromatische Marillen aus dem Vinschgau eignen sich hervorragend als erfrischende Stärkung während einer Wanderung: Die leckeren Früchte schenken nämlich nicht nur gesunde Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch echte Genussmomente.
Der Vinschgau ist nämlich nicht nur ein Paradies für Äpfel, hier gedeihen auch weitere aromatische Obstsorten und knackiges Gemüse. Die Höhenlage bis zu 1.800 Metern, 300 Sonnentage mit wenig Regen, der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht – all diese klimatischen Vorzüge des Tales lassen Kirschen, Marillen, Beeren und Blumenkohl langsam reifen. Genügend Zeit also, um die fruchtspezifischen Aromen voll auszubilden. Dies schmeckt man!
Schon mal eine köstliche Vinschger Marille, süße Berg-Erdbeeren, samtige Himbeeren und herbsüße Johannisbeeren aus dem Martelltal oder die saftigen Kirschen aus dem oberen Vinschgau probiert? Den Sommerfrüchten tut die Höhenluft und die liebevolle Pflege der Vinschger Bauern sichtlich gut, denn sie überzeugen weit über die Landesgrenzen hinaus mit ihrem intensiven Geschmack.
Der professionelle Anbau, den die Bauern im Vinschgau seit Generationen pflegen, garantiert höchste Qualität – und die schmeckt man! Täglich erntefrisch gelangen das Obst und Gemüse je nach Reifegrad in die Regale der Detailgeschäfte der Vinschger Genossenschaften. Ein frisch-fruchtiger Gruß aus der Region, der den Sommer gleich doppelt versüßt!
Nutzen Sie die Zeit, in der die geschmackvollen saisonalen Produkte aus dem Vinschgau erntefrisch erhältlich sind!
In der Ebene zwischen den Dörfern Prad und Tschengls verläuft ein labyrinthartiges Wegesystem. An einem dieser Wege liegt ein besonderes Grundstück, es hebt sich augenscheinlich ab von den umliegenden. Inmitten verschiedenster Beete steht Elisabeth Prugger an der Grabe-Gabel. Damit lockert sie den Boden, beatmet ihn. Ihr dunkelblondes Haar weht im Wind, ihr Blick ist zur Erde gerichtet. In unzähligen Stunden konnte das Ackerle, wie es in der Familie Prugger vom Schmiedhof in Tschengls genannt wird, in einen Ort der Vielfalt verwandelt werden. Nach dem Prinzip des Biointensiven Gemüseanbaus.
Text & Fotos: Maria Raffeiner
Früher wechselte sich hier Karfiol mit Kartoffeln ab, dazu kam ein Streifen für die Selbstversorgung. Im Laufe der Jahre reifte die Idee, das Ackerle schrittweise in ein System für die lokale Versorgerlandwirtschaft umzuformen. Gemüse für viele, ohne hohe Summen und ohne schwere Traktoren. Unterstützt von der Familie und zusammen mit ihrem Lebensgefährten Simon Platter wirtschaftet Elisabeth nach ökologischen Kriterien. Originelle Kleingeräte erleichtern die Bearbeitung der 50 Freilandbeete. Elisabeth deutet auf die rote Radhacke, die zwischen den Kohlbeeten auf ihren nächsten Einsatz wartet. Alle Beete sind handgeschöpft, bereit für eine langfristige Nutzung. Klingt nach harter Arbeit? „Es ist eine schöne Arbeit“, strahlt Elisabeth, während sie sich in die Hocke begibt. Durch ihre Finger rieselt eine Handvoll dunkler Erde. „Dieser Boden gefällt mir, der ist schön!“
Am liebsten würde sich Lis, so wird sie gern gerufen, nur mehr der Landwirtschaft widmen. Als Praxislehrerin für Milchverarbeitung in einer Landwirtschaftsschule geht sie einer weiteren Leidenschaft nach, dem Käsen. Almsennerin war sie schon, bis sie sich für das Gemüse entschied. 25 selbst gezogene Tomatensorten bilden einen Teil des Sortiments. Große Folientunnel behüten sie. Auch wenn die Pflanzen im kühlen Frühling den Schutz dringend nötig hatten, hadert Lis mit den Mengen an Plastik. „Ökologische Landwirtschaft erfordert Kompromisse“, zuckt sie mit den Schultern. Die schmackhaften Tomaten werden zum Ketchup „Tilla“ veredelt. Der Name ist von der Ottilienkirche „Tilga“ im Alten Feld abgewandelt. Sie schaut als Zentrum der Hangwiesen herab auf die bunten Beete des flachen Ackers.
Lis führt durch das Gelände, reflexartig zieht sie im Vorbeigehen unerwünschte Pflanzen aus. „Ich nenn’s schon Unkraut,“ lacht sie, „weil‘s echt lästig ist.“ Ins Schwärmen gerät sie, wenn es um die Bodenqualität geht. „Die Starkzehrer unterstützen wir mit Komposterde. Wir setzen Kompost-Miete an, um eine gute Nährstoffgrundlage zu geben. Bodenexpertin bin ich keine, aber ich lerne viel. Es sollte unsere Aufgabe als Bäuerinnen und Bauern sein, sich weiterzubilden.
Das, was ich mache, hat dann auch einen Hintergrund. Schließlich ist der Boden die Grundlage, mit der wir arbeiten.“ Ihre Hände formen große Räume, unterstreichen ihre Sätze. Beim Wort „Mikroorganismen“ weiten sich ihre Augen. Einige Jahre hat sie in Wien gelebt und an der Universität für Bodenkultur Landschaftsplanung studiert. Dann zog es sie zurück. Hier will sie leben, im Vinschgau. Landschaftsgestaltung betreibt sie jetzt auf ihre Weise. Um den Hof als Organismus zu sehen, schwebt ihr auch Tierhaltung vor. „Noch sind wir nicht vollständig“, meint sie nachdenklich, „Milchschafe in mobiler Haltung mit Melk-stand wären toll.“
Neben dem Knoblauchbeet hebt sie eine Folie an, legt dann die Hand auf den warmen, feuchten Boden: „Es lebt hier darunter!“ Ihre Erzeugnisse vermarkten Elisabeth und Simon unter der Marke „Greiterhaus“, benannt nach dem Wohnhaus der Familie Platter in Eyrs. Verkauft werden sie am Marktstand der Bürgergenossenschaft Obervinschgau. Das Gemüse aus der Gemeinde Laas gelangt so bis Landeck und Meran. Heute schmiegen sich in grünen Kisten Salatköpfe an Radieschen, zarter Spinat und die ersten Karotten sind fertig für die Fahrt: Bald packt das Paar sie auf seine E-Lastenfahrräder und tritt in die Pedale.
Lis und Simon betreiben „Market Gardening“ oder „Biointensiven Anbau“, angelehnt an Grundsätzen der Permakultur. Die Hauptmerkmale sind bereits umgesetzt: kleinstrukturierter Anbau bei direkter Vermarktung. „Landwirtschaft müssen wir nicht neu denken, aber anders: Setzen wir sie in einen anderen Kontext, sehen wir sie standortangepasst für einen lokalen, regionalen Markt. Sie kann dennoch wirtschaftlich sein“, ist Lis überzeugt. Nicht nur im Anbauen, auch im Aufbauen hat die 34-Jährige Erfahrung. Schwierige Prozesse schrecken sie nicht ab, neue Wege zu gehen. Die Dorfkäserei Prad hat sie mitgestaltet, sie fasst bei der Bürgergenossenschaft Obervinschgau mit an. „Es heißt oft superflexibel zu sein, wie hier im Acker.“
Während das Anbaukonzept steht, lässt sie die Vermarktung noch grübeln. Ein eigener Marktstand wäre fein, Simon tüftelt daher an einem ausklappbaren Tisch am E-Bike. Im Raum steht auch die Idee der solidarischen Landwirtschaft: Mit Interessierten aus der näheren Umgebung würde ein Vertrag geschlossen, darin enthalten sind Gemüse-Abokisten. Was für das Greiterhaus Planungssicherheit bedeutet, Investitionen und Arbeitsaufwand inkludiert, garantiert den Kund:innen gesundes, geschmacklich unvergleichliches Gemüse. Darin sieht Lis Potential: „Anderswo läuft das richtig gut. Hier ist es herausfordernd, weil viele einen Garten pflegen. Aber wir hatten heuer Ende Februar den ersten Salat, können früh Karotten und Zucchini liefern. Im Sommer setzen wir auf Spezialkulturen oder Aufwändigeres.“ Noch sind die Pflänzchen im Freiland klein, der Frühsommer meinte es heuer nicht besonders gut mit ihnen.
Da die Beete intensiv genutzt werden, sind sie eng, aber nicht zu dicht bepflanzt. „Ich will den Boden sehen, um wahrzunehmen, wie schnell sich seine Struktur verändert.“ Am Rande des Ackers ragen frisch gepflanzte Hecken aus der Erde. Ein Lebensraum für viele Arten. Hinter dem Kräuterbeet halten junge Obstbäume den Wind von den Beeten ab. Violett leuchtet die blühende Haferwurzel. „Blühstreifen müssen unbedingt sein, denn jetzt kommt die totale Durststrecke für die Insekten!“ Noch brummt und surrt es. Zwei Schritte vom auffälligen, selbst gebauten Kuppelgewächshaus (Geodome) entfernt, duftet der buschige Colastrauch. Innen staut sich feuchte Wärme, obwohl der Pflanzenkohleofen Pause hat. Kräftige Jungpflanzen neigen einander die Köpfe zu, bald kommen auch sie in die Erde. Zuerst radelt Lis aber die heutige Ernte aus, gepflanzt wird später.
Rimanere a terra
Nella pianura tra i villaggi di Prato e Tschengls corre un sistema labirintico di sentieri. Lungo uno di questi sentieri si trova un terreno speciale, che si distingue da quelli circostanti. In mezzo a varie aiuole Elisabeth Prugger sta al forcone per scavare. Con essa scioglie la terra, la respira. I suoi capelli biondo scuro soffiano nel vento, il suo sguardo è diretto verso la terra. In innumerevoli ore, l‘Ackerle, come viene chiamato nella famiglia Prugger dello Schmiedhof di Tschengls, è stato trasformato in un luogo di diversità. Secondo il principio della coltivazione vegetale bio-intensiva.
Das Wohnhaus der Familie Spechtenhauser befindet sich in einem ehemaligen Stadel im Zentrum von Laas. Kunst und alte Bausubstanz treffen schon im Eingangsbereich aufeinander.
Text & Fotos: Maria Raffeiner
In seinem Militärjahr hatte Dietmar Spechtenhauser als Trompeter viel Zeit zum Üben und Überlegen. Wahrscheinlich wimmelte es in seinem Kopf schon damals von Ideen. Den Gesellenbrief als Orthopädieschuster trug er da bereits in der Tasche. Was er schon während seiner Lehre in Vorarlberg bewiesen hatte, verschönerte ihm auch die Monate bei der Militärmusik in Udine: Präzision, Anpassungsfähigkeit und Engagement.
Seine Handwerkskunst vertiefte er landesweit in verschiedenen Werkstätten. Daheim in Laas führte der Vater ein Schuhgeschäft mit Reparaturservice. Sobald Dietmar seine Meisterprüfung abgelegt hatte, folgte der Schritt in die Selbständigkeit. Er wurde der erste Orthopädie-Schuhmacher des Tales. Bis heute steht er mit seiner Frau Verena im modischen Schuhgeschäft, es lagern dort beträchtliche 15.000 Paar Schuhe, und fertigt in der Werkstatt Maßeinlagen, Maßschuhe und Reparaturen an. Sohn Florin ist als Geselle auch schon mit Leisten und Leder tätig. Vier Angestellte verstärken das Team. Dietmar, den Laaser Schuster, kennt man über die Talgrenzen hinaus. Das mag an seiner Geschäftstüchtigkeit liegen, an knackigen Radioslogans und Werbeinseraten. Aber nicht nur.
Der große, drahtige Mitfünfziger ist ein Macher. Als Obmann leitete er neun Jahre die Musikkapelle im Marmordorf, der er mit 13 Jahren beigetreten war, danach arbeitete er lange Zeit im Ausschuss mit. Er mag es gesellig, vielleicht hat es ihm deshalb die Fasnacht angetan. Wer hätte gedacht, dass er sich seine originellen Faschingskostüme selbst näht. Wo nimmt der vielseitige Organisator bloß die vielen Einfälle her? Einige sprudeln aus ihm heraus, manche setzt er gekonnt fort. Wie den Laaser Faschingsumzug. Und wieder andere Initiativen werden ihm zugetragen. Damit umschreibt er die Kraft der Gemeinschaft: „Ich habe gelernt, Anregungen anzunehmen und bei der Umsetzung mitzuhelfen.“ Die Laaser Kaufleute sind eine tüchtige Truppe mit vielen Aktionen durch das Jahr. Die Fäden laufen bei Dietmar zusammen, Ortsobmann seit 20 Jahren. Unsinniger Donnerstag, Schulende, Frühlings- und Krautwochen, Oster- und Adventsmarkt: Laas präsentiert sich geschickt, greift stimmungsvoll Anlässe auf. Davon profitieren Besucher:innen, Gastwirt:innen und Kaufleute.
Rhetorisch ist Dietmar ein Routinier. Er kann fesselnd erzählen, streut bildhafte Details. Füllwörter braucht er nicht. Wir sitzen am Esstisch im lichtdurchfluteten Wohnraum der Familie. Mit viel Eigenleistung hat sie einem alten Stadel im Ortszentrum neues Leben eingehaucht. Glas und Holz, kombiniert mit hellen Materialien, Möbelstücke mit Geschichte. Dietmar hält Rückschau, reflektiert selbstkritisch, da verfliegt die Zeit. Lange bleibt sein Wasserglas unberührt, weil er beseelt ist von seinem Unternehmungsgeist. „A tolle Gschicht“, sagt er öfters.
Vielen wird er vom beliebten Kulturfest „Marmor & Marillen“ bekannt sein. Die Programme der 20 Ausgaben hat er zur Hand, schnell blättert er durch die Sammlung. Fast wehmütig bleibt er bei Bildern hängen, während er die Entwicklung der Großveranstaltung nachzeichnet. Ob das Fest heuer stattfinden kann, steht noch in den Sternen. Was ihm als Botschaft wichtig ist: Alleine ist nichts zu schaffen. Respektvoll nennt er Helfer:innen, Ideengeber:innen, Mitdenker:innen, Vereine. Er spricht von Dorfstolz, von Flair und Atmosphäre. Ob er viel Überzeugungsarbeit leisten muss? „Ja, durchaus“, antwortet er mit verschmitztem Grinsen. „Meine Frau bremst mich manchmal, wenn ich auf die Leute einrede. Aber ist dann etwas gelungen, freuen sich alle.“ Erfolg ist sein Antrieb, wobei dem Macher bestimmt auch Fehler unterlaufen. „Wer etwas macht, macht auch falsch.“, aber davon lässt sich Dietmar nicht aus dem Konzept bringen. Einige Tage kann etwas schon in ihm arbeiten, dann muss es aber auch wieder gut sein. Wesentlich ist das Erfolgserlebnis, verbunden mit gemeinschaftlicher Leistung. Seit mehr als 10 Jahren bekleidet er zudem das Amt des Bezirkspräsidenten im Handels- und Dienstleistungsverband. Ein Netzwerker durch und durch – mit immer neuen Marketingideen. Tafeln, Taschen, Sensibilisierungsaktionen, Gewinnspiele: Dietmar kann Akzente setzen. Seine blauen Augen sprühen vor Enthusiasmus. Er brennt für seine ehrenamtlichen Posten, freilich auch für sein Gewerbe. Beißt er irgendwo auf Granit, muss er loslassen. Die „Freunde der Schrägbahn“ sind so ein Beispiel, sie setzen sich für den Abtransport des weißen Gesteins über den Bremsberg ein. „Lange rannte ich gegen den Wind, die Richtung unterstütze ich bis heute. Geht mir aber die Energie aus, muss ich es sein lassen“, resigniert Dietmar das einzige Mal im Gespräch. Was findet Dietmar, der sich strategisch für ein attraktives Laas einsetzt, am Dorf so liebenswürdig? Er muss nicht lange nachdenken: Vereinsleben, Dorfgemeinschaft. „Der Dorfplatz zeichnet uns aus. Auch das Dorf selbst! Laas ist ein schönes Dorf, ich würde noch viel Potential darin sehen.“ Der Versuch war da, die Gemeinde auch politisch weiterzuentwickeln. Spechtenhauser stieg bei den Vorwahlen um den Bürgermeistersessel in den Ring, musste sich aber geschlagen geben. Obwohl noch leichte Verbitterung mitschwingt, steckt er den Kopf nicht in den Sand. „Die Kinder können ja nichts dafür“, mit einer Hand streift er über die Drucksachen vor ihm. Mit Kindern sind nämlich nicht Florin und Lea, auch nicht Enkelsöhnchen Franz gemeint, sondern diverse Projekte, an denen er mitwirkt. Die lässt er nicht fallen, und wenn es auch mal heißt, über den Schatten zu springen. Hoffentlich stimmen nach der tauben Coronazeit das Umfeld und die Chemie in der Gesellschaft rasch wieder. Um dem auf die Sprünge zu helfen, richteten die Laaser Kaufleute in den letzten Wochen die Solidaritätsaktion „Laaser Genussschein“ zu Gunsten der Gasthäuser in der Gemeinde aus, die lange von den Schließungen betroffen waren. Ein Ablauf wie dieser stimmt ihn zufrieden, aus einer erdachten Vision wurde Wirklichkeit.
Fasziniert berichtet er von einer Lehrfahrt, die der Bezirk Vinschgau (HDS) bald unternimmt: Die schweizerische Kleinstadt Lichtensteig bewirbt sich als „Ort der Macher:innen“. Das möchte sich der Laaser Macher aus der Nähe ansehen.
Il calzolaio
Durante il suo anno nell‘esercito, Dietmar Spechtenhauser di Lasa, come trombettista, aveva molto tempo per esercitarsi e pensare. La sua testa probabilmente già allora brulicava di idee. Aveva già in tasca il suo diploma di calzolaio ortopedico. Ciò che aveva già dimostrato durante il suo apprendistato nel Vorarlberg ha arricchito anche i suoi mesi con i militari a Udine: precisione, adattabilità e impegno.
Ha approfondito il suo artigianato in vari laboratori in tutto il paese. Divenne il primo calzolaio ortopedico della valle.
Testo e Foto: Gianni Bodini
Lasa e il marmo sono un binomio inscindibile. Da tempo immemorabile dal territorio di questo paese della Val Venosta si estrae marmo di ottima qualità che viene esportato in tutto il mondo. Già i Romani lo utilizzavano per statue e pietre miliari ma alcune statue stele, rinvenute in diverse località poste lungo la valle dell’Adige, risalenti all’età del rame (3000 anni a.C.), furono realizzate con questa pietra bianca e lucente. Naturalmente allora il marmo non si estraeva dalle cave, che si trovano fino a 2000 metri di altitudine, ma si utilizzavano massi erratici, trasportati a valle dai ghiacciai. Fu a partire dalla fine del XVII secolo, grazie a degli imprenditori trentini, i fratelli Strudel, che il marmo di Lasa giunse alla corte imperiale di Vienna e da lì iniziò la sua marcia trionfale. Visitando Lasa ci si accorge subito dell’onnipresenza del marmo: ovunque statue e monumenti come quello enigmatico dell’imperatore Francesco Giuseppe, oppure l’abside della chiesa parrocchiale, e persino i marciapiedi sono lastricati con cubetti di marmo…
Per i più curiosi vengono offerte visite guidate nel corso delle quali si apprendono storie intriganti e si può visitare anche la sede della Lasa Marmo, per seguire le diverse fasi della lavorazione dell’oro bianco di Lasa.
Vor allem Spaß und schöne Aussichten, aber auch größte Sicherheit und Überwindung eigener Ängste hoch oben in den Baumwipfeln: All das verspricht der Waldseilgarten im Allitzer Waldele, der in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum feiert.
von Nora Kaserer
Vogelgezwitscher, Waldgeruch und Aufregung. Während Georg Maschler die Regeln erklärt, blicken ihm mindestens 40 Augenpaare gespannt entgegen. Heute ist eine Schulklasse aus Latsch hier im Waldseilgarten Allitz. „Die gesamte Anlage und die Ausrüstung sind auf dem modernsten Stand der Technik,hier muss niemand Angst haben,“ betont Maschler gleich zu Beginn. Neben seinem Job als Berg- und Skiführer ist er der Chef hier im Waldseilgarten. Kurz darauf kann es auch schon losgehen. Manche Schüler trauen sich gleich auf die ganz hohen Parcours, andere sind noch etwas unsicherer. Aber genau darum geht es, findet Maschler, der als Kind selbst Angst vor Höhe hatte. „Es geht nicht nur um Spaß und Vergnügen, sondern auch um Überwindung. Über sich hinauszuwachsen. Sich mal was zu trauen.“
Insgesamt gibt es im Waldseilgarten Allitz 10 Parcours mit ca. 100 Kletterübungen. Schon die ganz Kleinen kommen dabei auf ihre Kosten. Neben einem Kinderparcour gibt es auch einen Netzparcour, der komplett von Netzen umspannt ist, um die größte Sicherheit zu bieten. „Waalweg“, „Kuan Problem“ und „Vinschgerwind“, heißen die leichteren Parcours. Technisch anspruchsvoller wird’s auf der „Laaser-Tal-Runde“ in luftiger Höhe zwischen 10 und 15 Metern und auf dem Parcour mit dem Namen „Monsieur Gabalier“, entstanden aus einem Wortspiel unter Kletterkollegen. Maschlers Lieblingsparcours sind zwei: Der „Panoramaweg“, der um den ganzen Waldseilgarten herumführt und der „Dschungelparcour“, der höchste und längste, mit einer Höhe von bis zu 25 Meter. Nichts für schwache Nerven. „Es ist schwierig zu sagen, für welches Alter welcher Parcour bestimmt ist“, bemerkt Maschler. Es geht mehr um den Charakter, die Persönlichkeit des jeweiligen Menschen und natürlich darum, wie gut jemand klettert. Georg Maschler wollte mit seinem Waldseilgarten ein einmaliges Freizeitangebot für Familien mit Kindern schaffen, was ihm auch sicherlich gelungen ist. Trotzdem ist der Park mit seinen anspruchsvolleren Parcours auch für Jugendliche und Erwachsene eine echte Herausforderung. Inzwischen gilt der Waldseilgarten auch als Geheimtipp für Teambildungskurse und Schulen. Während Maschler erklärt, kommen Schüler angerannt. „Unser Freund traut sich nicht mehr weiter.“ „Dann soll er zurückgehen“, sagt Maschler. Die Möglichkeit abzubrechen ist immer vorhanden, man muss nichts machen, was man nicht will. Nicht ganz leicht gestaltete sich vor über 10 Jahren die Standortsuche. Nach Martell enstand die Idee es in der Nähe des Fischerteichs von Prad zu versuchen. Das Problem – hier fehlten die richtigen Bäume. Mit dem Allitzer Waldele war schließlich der perfekte Ort gefunden. Neben viel Sonne befinde man sich hier in einer wahrlich idyllische Lage, wie Maschler mehrmals betont. Mit Bergpanorama und Gletscherblick. Das Allitzer Waldele, ein alter Lärchenwald, war früher Schutzwall für Laas. Die Hanglage ist ideal für einen Waldseilgarten, die Bäume haben tiefe Wurzeln. „Hier ist noch nie ein Baum umgestürzt.“ Die ersten vier Parcours plante ein Unternehmen. Im Juli 2011 fand dann die Eröffnung statt. Seitdem hat sich viel verändert. Die späteren Parcours entwarf Maschler aus seinem Kopf heraus. Eigene Ideen zu entwickeln, war eine enorme Herausforderung und verlangte ihm viel ab.
Heute ist er stolz auf das, was er geschaffen hat. Eine ganze Weile wird im Allitzer Waldele jetzt schon geklettert, in diesem Jahr feiert der Waldseilgarten schon sein 10-jähriges Bestehen.
Waldseilgarten Allitz
www.hochseilgarten-laas.it
Tel. 380 420 6729 (Georg Maschler)
von Angelika Ploner & Magdalena Dietl Sapelza
Schuhe Spechtenhauser
Schuhe zum Wohlfühlen
Schuhtradition seit 1956, fachliche Kompetenz, ständige Innovation und die Freude am Arbeiten mit netten Menschen, das macht das Schuhhaus Spechtenhauser so anziehend für Kunden weit über den Vinschgau hinaus.
Staunen, reinschlüpfen, wohlfühlen - gemeinsam suchen und finden die begeisterten VerkäuferInnen den perfekt passenden Schuh für Sie. Nur komfortable, modische und hochwertige Schuhe genügen dem hohen Qualitätsanspruch und versprechen dadurch unvergessliche (Geh-)Momente.
Bei der Auswahl der Modelle fließt auch die langjährige Erfahrung aus der orthopädischen Schuhwerkstätte mit ein. Der Fokus liegt dabei auf Schuhe zum Wohlfühlen und dies ist 360° zu verstehen. Sie fühlen sich in einem Schuh erst wohl, wenn alles passt; die Optik, die Passform und natürlich der Auftritt, den Sie damit haben werden.
Dieses Wohlfühlen im Schuh ist besonders am Berg von großer Bedeutung. Fast könnte man meinen, das große Bergschuh-Sortiment bei Spechtenhauser hält für alle das richtige Modell bereit. Etwas bescheidener gesagt, ist man stets bemüht, diesem Ziel immer ein Stück näher zu kommen.
Glurnser Mäuse & Engadiner Nusstorte
Cafè Riedl - Glurns
Es ist schlicht eine Institution, das gemütliche fast schon nostalgisch anmutende Cafè Riedl in Glurns. Schon mehrmals wurde das Cafè – das Bäckerei und im Sommer auch Eisdiele ist – vom „Gambero Rosso“ - Italiens Genussbibel - ausgezeichnet. Alte Backtradition wird hier im Cafè Riedl hochgehalten, das „Vinschger Urpaarl“ wird nach alter Rezeptur des Marienberger Klosters gebacken, und für die Eigenkreation „Glurnser Mäuse“ kommen Einheimische und Gäste von weit her, um welche zu bekommen. Was die „Glurnser Mäuse“ sind? Schokoladenmäuse mit zartschmelzender Nougatcreme und zwei gerösteten Haselnüssen gefüllt. Im hausgemachten Eis schmeckt man vor allem die Früchte aus der Umgebung: Es wird das geadelt, was in und rund um Glurns wächst. Dem naturbelassenen Genuss hat man sich verschrieben, das gilt auch für die Kuchen und Torten und den hausgemachten Apfelstrudel. Kurzum: Das Cafè Riedl gehört zu den besten Genuss-Adressen im Vinschgau.
Verkosten Sie das Bergkräuter- und Honig-Walnusseis
DESPAR PINGGERA – SCHLUDERNS
Auch wir lieben gutes Essen!
...deshalb legen wir großen Wert auf frische und hochwertige Lebensmittel. Gutes Essen ist ein Maßstab für Genuss, Wohlbefinden und Lebensfreude. Immer. Wir berücksichtigen auch die lokale Wertschöpfung mit regionalen und nachhaltig hergestellten Produkten. Handwerklich hochwertiges Brot, feine Speck- und Wurstwaren, edlen Käse aus dem Tal und erlesene Weine aus Südtirol, mediterrane Spezialitäten und Bio-Produkte sind nur einige der Köstlichkeiten, die Sie in unserem Sortiment finden.
Familie Pinggera & Team freuen
sich auf Ihren Besuch.
Info: DESPAR PINGGERA -
Schluderns an der Hauptstrasse
TEL 0473 538 010
Durchgehende Öffnungszeiten:
MO – FR: 7.30 – 19.00 h
SA: 7.30 – 18.00 h
Optik Gritsch
Der Brillenmacher
Weshalb sollte man eine Sportbrille mit Korrekturgläser tragen? Unabhängig davon, ob du schnell reagieren oder winzige Details erkennen musst, bietet dir Optik Gritsch, den Schlüssel zur perfekten Wahrnehmung. Es spielt dabei keine Rolle, ob du auf einem Berggipfel unterwegs bist oder Details am Weg beim E- Biken wahrnimmst. Optik Gritsch bietet eine Auswahl an Korrekturgläser im Sportbrillensortiment, damit du im Einklang mit deiner Umgebung bleibst. Mit der Auswahl zwischen Gloryfy, Julbo und Cebe Kindersonnenbrillen, findest du garantiert die passende Brillen, um deine Leistung zu perfektionieren.
Alle Sportbrillenmodelle sind mit einer, auf den Träger abgestimmten Korrekturglaslösung erhältlich, damit du dein einzigartiges Potenzial ausleben kannst. Wähle aus den verschiedenen Farbvarianten in der Tönung, um ein kontrastreiches Sehen zu ermöglichen und ungestört von äußeren Einflüssen oder sich ändernden Lichtverhältnissen deiner Leidenschaft nachzugehen.
Einkehrtipp: Der Brillenmacher im Herzen von Prad a. Stj.
Nest nennt sich der erste Vinschger Gin, der von Peter Paul Schweitzer aus Latsch und Matthias Gamper aus Schnals kreiert wurde. Nun hat Erhard Klammsteiner vom Cafè Helene in Latsch den Gin geadelt und ein erfrischendes und genussvolles Gin-Sorbet entwickelt.
von Angelika Ploner
Würzig, gehaltvoll, dicht und am Gaumen langanhaltend: Die Rede ist von Nest, einem Gin kreiert von Peter Paul Schweitzer und Matthias Gamper. Schweitzer ist Chef des gleichnamigen Getränkehandels in Latsch und Spirituosensommelier, Gamper hingegen Hotelier in Schnals. „Wir wollten ein Produkt kreieren, das modern ist und zu uns passt.“ Entstanden ist ein Gin, der modern und alpin zugleich ist. Denn in der Kultspirituose stecken nicht weniger als zehn Kräuter: Wacholder, Koriander, Angelikawurzel, Orange, Meisterwurz, Enzian, Schafgarbe, Moschusblüte, Thymian, Ringelblume. Der Gin made im Vinschgau ist seit Dezember 2020 erfolgreich auf dem Markt. Kein Jahr brauchten die jungen Burschen für die Produktentwicklung, die Namensfindung und die Verpackung. Nest – der Name steht für Heimat, für Zuhause, für Nestcharakter eben. 42 Prozent hat er in sich, der Nest Gin Alpin London Dry. London Dry deshalb, weil keine Aromen und kein Zuckerzusatz verwendet werden. Was die wenigsten wissen: London Dry ist die höchste geschützte Qualitätsstufe. Einzig getrocknete Kräuter werden in Alkohol eingelegt und gebrannt. Letzteres übernimmt der Brennmeister Helmuth Oberhofer von der Destillerie Roner. Doch was wäre der beste Gin ohne passendes Tonic? Auf der Suche nach dem idealen Begleiter für den Vinschger Gin fand man das Alpex Indian Dry Tonic Water – ebenfalls eine Südtiroler Kreation.
Der Gin von Schweitzer und Gamper hat es jünst Erhard Klammsteiner vom Eiscafé Helene in Latsch angetan. In der Coronazeit ist er auf den Gin Nest gestoßen und war auf Anhieb begeistert. Einmal von der Kreativität der beiden Vinschger, zum anderen vom Gin selbst. Und weil Erhard die Herausforderung liebt und in seinem Metier, den Eiskreationen, zu den Besten zählt, ist nun ein Spiritsorbet – ein Gin-Nest-Sorbet – entstanden. Ehrlich und authentisch, wie der Gin selbst. Frisch, elegant, edel und harmonisch mit alpinen Nuancen – kurzum ein Genuss. Für eine sommerliche Erfrischung wie geschaffen. Und: Made in Latsch. Ein Vinschger Produkt, das bereits jetzt alle restlos begeistert hat und das zusammen mit dem Gin Nest genossen, das Potential zu einem Lifestyle-Getränk hat. Gin-Tonic mit Gin-Sorbet – zur Kultspirituose gesellt sich nun ein neuer Kult-Aperitivo....
Gin-Sorbet im Eis Cafè Helene in Latsch Nest-Gin von Traditum
www.traditum.info
Neben der Ruine von Obermontani befindet sich mit und in der St. Stefan Kapelle ein Schatzkasten: Die bedeutendsten gotischen Fresken im Vinschgau geben der außen unscheinbaren Kapelle auch den Namen „Sixtinische Kapelle im Vinschgau“.
von Peter Tscholl
Über einem Felsabsturz am Eingang ins Martelltal erhebt sich neben der Ruine Obermontani die Kapelle St. Stephan. Die Kapelle wurde mit großer Wahrscheinlichkeit gleichzeitig oder unmittelbar nach dem Bau der Burg Obermontani, in der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts errichtet. Man vermutet, dass die Kapelle auf einem prähistorischen Kultplatz errichtet wurde. Es war noch die Zeit der Romanik, die Bauform ist einfach.
Im Inneren der Kapelle sind die bedeutensten gotischen Fresken im Vinschgau zu bewundern. Die St. Stephan Kapelle wird nicht ohne Grund „Die Sixtinische Kapelle im Vinschgau“ genannt.
Der Beginn der Ausmalung des Innenraumes ist mit der Weihe der Kapelle im Jahre 1430 anzusetzen und erfolgte in mehreren Etappen. Die Fresken der Nordwand sind die ältesten. Sie wurden noch von Malern aus dem lombardischen Raum ausgeführt und haben die Legende des Kapellenpatrons Stephan zum Inhalt. Der Stephanszyklus beinhaltet die Wahl zum Diakon, die Predigt bzw. den Disput mit den Juden, die Verurteilung mit der anschließenden Steinigung, die Grablegung und die Wunder nach dem Martyrium. An den Zyklus schließen Darstellungen aus der Ursulalegende an. „Menschen kommen extra aus Köln wegen dieser Darstellungen hierher. Sie wissen genau, dass sich hier drei Bilder der Ursulalegende befinden. Sie sind gut informiert, da braucht man gar nichts zu erzählen“ sagt Matthias Oberhofer, der heute zusammen mit Ulrich Wielander die Führungen in der St. Stephankapelle bei Obermontani macht.
Die elf schwarzen Tropfen oder Flammen (in Köln spricht man von Tränen) im Wappen von Köln erinnern an den Kult der heiligen Ursula. Der Legende nach wurde die bretonische Prinzessin Ursula auf der Rückfahrt einer Pilgerreise nach Rom mitsamt ihrer 10 Begleiterinnen von Attila und den Hunnen bei Köln ermordet.
„Auch von Wien oder Turin kommen die Menschen hierher um den einzigartigen Bilderzyklus des Hl. Stephanus zu sehen. Nirgendwo anders ist eine Darstellung des Heiligen zu sehen, bei der ihm die Kleider genommen werden. Das ist ein Rätsel“ meint Oberhofer.
Die Fresken der Süd-und Westwand sind jüngeren Datums als die der Nordwand und entstanden anlässlich der Neuweihe von 1487. Sie wurden von schwäbischen Malern ausgeführt. Der hier abgebildete Passionszyklus beinhaltet den Einzug in Jerusalem, das Abendmahl, der Ölberg, die Gefangennahme, Christus vor Pilatus, die Geißelung und die Dornenkrönung. Zugleich mit der Passionsgeschichte wurde das Jüngste Gericht an der Westfassade in Auftrag gegeben. In der Mitte thront Christus in der Mandorla. Ein Lilienstengel berührt seine Wangen. Rechterhand von ihm steigen die Erlösten aus ihren Gräbern, zu seiner Linken werden die Verdammten dem Höllenrachen zugetrieben.
Auffallend in dem vollständig freskierten Innenraum sind die zahllosen Kritzeleien. Darunter befinden sich hebräische, griechische und lateinische Inschriften. Die älteste Datierung findet sich von 1458. Das Phänomen schließt alle Standesschichten mit ein. Neben den Signaturen von Burginhabern ( Caspar von Montani 1551, Franziskus Fortunatus ab Heydorf 1633, Isabella Gräfin von Mohr 1718) finden sich auch Inschriften prominenter Adeliger (Franz Hendl 1570, Sigmund Hendl zu Ober- und Niederreichenberg 1577), von Richtern, Geschichtsschreibern und Geistlichen. Aber auch einfache Leute, die hier ein und ausgingen, haben sich hier verewigt. Die Kapelle St. Stephan war bis 1965 öffentlich zugänglich.
Info: Zugänglich ist die Kapelle heute von Ostern bis Ende Oktober jeweils Freitag und Samstag von 14.30 bis 17:30 Uhr. Auf Wunsch kann die Kapelle auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten besichtigt werden.
Informationen und Anmeldung: Tourismusbüro Latsch 0473 623109 info@latsch.it
sowie Landesmuseum Schloss Tirol 0473 220221
I più importanti affreschi gotici della Val Venosta
All‘interno della cappella si possono ammirare i più importanti affreschi gotici della Val Venosta. La Cappella di Santo Stefano non è chiamata „La Cappella Sistina in Val Venosta“ senza motivo.
La pittura dell‘interno iniziò con la consacrazione della cappella nel 1430 e si svolse in diverse fasi. Gli affreschi sulla parete nord sono i più antichi. Sono stati eseguiti da pittori lombardi e raffigurano la leggenda del patrono della cappella, Santo Stefano. Il ciclo di Stefano comprende l‘elezione a diacono, il sermone o la disputa con i giudei, la condanna con la successiva lapidazione, la sepoltura e i miracoli dopo il martirio.
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