Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Antonius von Padua
Schon wiederholt habe ich auf diesen Seiten zum Wolf geschrieben. Aus mehreren Gründen komme ich heute nochmals auf dieses Thema zurück.
Die Bilder von gerissenen Nutztieren auf Heim- und Almweiden nach Wolfrissen sind auch für mich schwer auszuhalten. Nahrungskette und Pflanzen- und Fleischfresser hin oder her. Eine Lösung zum Wolfsmanagement ist in absehbarer Zeit nicht in Sicht und die Positionen von Artenschützern und geschädigten Tierhaltern und Standesvertretern werden immer fundamentalistischer und extremer.
Das Südtiroler Landesgesetz zur Landeszuständigkeit mit Einschränkungen zum eigenständigen Wolfsmanagement hat vor dem Verfassungsgerichtshof bestanden. Aber das vorgeschriebene Gutachten des wildbiologischen Institutes ISPRA zur Entnahme von Problemwölfen wird nicht gelegt und verzögert.
Dem Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti wird vom Innenministerium Personenschutz zugewiesen, weil er ob seiner Äußerungen zu den Großen Beutegreifern Morddrohungen erhält!
Die Wolfrisse nehmen in immer weiteren Landesteilen zu und geschehen auch auf hofnahen und eingezäunten Heimweiden.
Die Almsömmerung von Schafen ist im Wolfsgebiet Südtirols gefährdet. Einige Schafhalter aus dem Eisacktal, dem Deutschnonsberg und Ulten bringen ihre wertvollen Zuchttiere zur Sommerweide von den traditionellen Heimalmen ersatzweise in das derzeit noch wolffreie Gebiet des Hinteren Ötztales. Andere Züchter und Hobbyhalter geben enttäuscht auf. Wieder andere stellen auf Ziegen um. Nach den Angaben der Geschäftsführerin im Südtiroler Kleintierzüchterverband Barbara Mock ist der Schafbestand in Südtirol seit der letzten Landwirtschaftszählung vor zehn Jahren von 45.000 stark rückläufig, während die Ziegen von 16.000 Stück auf heute 25.000 zugenommen haben. Im Martelltal haben die Schafe in den letzten fünf Jahren trotz aufmerksamer und anerkannt guter Behirtung um 12% abgenommen.
Almweiden sind Pools der Biodiversität
Inzwischen schon mehrere wissenschaftliche Studien belegen, dass die pflanzliche Artenvielfalt auf extensiv genutzten Almweiden besonders hoch ist. Werden diese Almweiden nicht mehr genutzt, verstrauchen und verbuschen sie, in Zeiten der Erderwärmung noch schneller als sonst. Der Wald kehrt zurück und die Artenvielfalt in der Pflanzengemeinschaft nimmt ab. Oder umgekehrt formuliert: Wo das Schaf geht, wird schonend aufgeräumt, die Biodiversität wird erhalten. Schon die Ziege hat ein anderes Fressverhalten und eine andere Weidenutzung: Sie ist ein wählerischer Nahrungs-Selektierer und verursacht auch Verbiss-Schäden.
Die Rechtsebene
Der italienische Wolfsmanagementplan liegt seit Jahren wie eine heiße Kartoffel in den Schubladen des Umweltministeriums. Den Abschuss von Problemwölfen als Schutzmaßnahme im Plan zu verankern, stellt offenbar einen unaussprechlichen Tabubruch dar. Derweil werden im Apennin jedes Jahr bis zu 300 Wölfe vergiftet oder ungesetzlich abgeschossen. Die Klassifizierung des Wolfes auf der höchsten Schutzstufe in den Anhängen der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft bleibt derzeit für die Alpenländer immer noch unantastbar. Die Schweiz (als Nicht-EU-Land) macht es vor: Problemwölfe und überzählige Jungen aus einem Wurf in einem Rudel werden zum Abschuss freigegeben. Dies, obwohl auch die Schweiz Signaturstaat der sogenannten „Berner Konvention“ zum Schutz bedrohter Tierarten ist.
Der Vorschlag vom Innsbrucker Universitätsprofessor und Europarechts-Experten Walter Obwexer, Südtirol könne in Brüssel einen eigenen Weg zur Reduzierung im Schutzstatus des Wolfes versuchen, scheint mir nicht abwegig. Professor Obwexer verweist darauf, dass verschiedene EU-Mitgliedsländer wie Spanien, Griechenland, Lettland schon eigene Wolfsmanagement-Lösungen als Ausnahmen von der EU-Regel erreicht haben und umsetzen. Abwegiger erscheint mir die emotional verständliche Forderung mancher geschädigter und erzürnter Tierhalter, der Landeshauptmann möge couragiert sein und beim derzeitigen Schutzstatus des Wolfes Dekrete zu dessen Abschuss unterzeichnen. Ich erinnere daran, dass seinerzeit der Trentiner Landeshauptmann Lorenzo Delai einen als kritisch betrachteten Braunbären per Dekret zum Abschuss freigegeben hatte und vom Gericht zur Ersetzung des getöteten Tieres verurteilt wurde und das getötete Tier durch Freilassung eines neuen Bären aus Slowenien ersetzen musste.
Nicht das Einzeltier, sondern die Art sehen
In der Wildtierbiologie geht es nie um das einzelne Individuum, sondern um die Art als solche. Beispiel Braunbär: Wenn im Trentino vor Jahren die Bärin Jurka und deren Nachwuchs für mehr als drei Viertel aller Bärenschäden an Nutztieren (Haustiere und Bienen) verantwortlich war, hat sich das Problem durch die Entnahme von Jurka gemildert.
Der anerkannte Wolfsexperte und Wiener Universitätsprofessor Kurt Kortrschal schreibt fundiert, dass Mensch und Wolf zwei sozial organisierte Wesen auf hoher Intelligenzstufe sind. Die Beziehung zwischen dem Menschen und dem Wolf ist ambivalent, polarisierend, emotional und konfliktbeladen. Durch die Zähmung zum Haushund gehört der Wolf zu den ältesten Begleitern des Menschen. Der Wolf ist ein vermehrungsfreudiger Nahrungsopportunist. Nach seiner Ausrottung im Alpenbogen ist er spontan hierher zurückgekehrt und nimmt nicht nur Räume der Kulturlandschaft ein, die der Mensch aufgibt, sondern zieht auch in die bewirtschaftete Kulturlandschaft ein.
Ich schließe mit einer Überlegung und mache mein Herz auch nicht zur Mördergrube: Vielleicht ist der Abschuss von Problemwölfen ein Schutz für den Wolf. Denken Sie an das oben zur Bärin Jurka Dargelegte. Wenn ich ein kritisches Individuum entferne, erhalte ich die Art. Die von manchen erhobene Forderung des vollkommen wolfsfreien Südtirols wird wohl illusorisch sein.
Wenn es in Europa heute über 10.000 Wölfe, aber nur 150 Villnösser Schwarzen Brillenschafe mit weißer Kennzeichnung gibt, dann ist für mich klar, welcher Tierart in einer Gesamtschau zwischen Wild- und Nutztieren prioritärer Schutz zukommen muss.
Schluderns und Glurns bilden zusammen einen attraktiven Wirtschaftsraum mit einzigartigen Betrieben, Vorzeigeunternehmen und internationalen Marktplayern: Ein buntes Potpourri.
von Angelika Ploner
Schluderns, das Dorf am Fuße der Churburg, beheimatet vielfältige Unternehmen: innovative, traditionelle, qualitätsbewusste. Fleißige Hände und kreative Köpfe sind am Werk - geballt unter anderem im Gewerbegebiet in Schluderns. 7,6 Hektar misst dieses und beherbergt über ein Dutzend Betriebe, die verschieden in Angebot und Größe sind. Zusammen bilden sie das Rückgrat des Wirtschaftsstandorts Schluderns, sichern ein gutes Arbeitsplatzangebot und bieten viel Lebensqualität. Das Dorf unterhalb der Churburg zeichnet sich demnach durch einen bunten Branchenmix aus - mit einem unübersehbaren Leitbetrieb, der den Wirtschaftsstandort dominiert: die HOPPE. Das Türbeschlagunternehmen ist seit dem Jahr 1965 für Schluderns und den Vinschgau prägend. Weit über 400 Mitarbeiter verdienen ihr tägliches Brot bei der HOPPE im Gewerbegebiet in Schluderns, die - ganz nebenbei bemerkt - erste Betriebsansiedlung dort. Nach und nach siedelten sich weitere Betriebe an, soweit, dass viele Bereiche des Handwerks abgedeckt sind und vom Holzbau über die mechanische Werkstätte bis hin zum Raumausstatter reichen. Auch besondere Nischenmärkte werden besetzt.
Nicht anders in Glurns. Glurns hat Flair. Das Leben pulsiert innerhalb und außerhalb der Stadtmauern, ein buntes Potpourri an Betrieben bietet Glurns auf. Außergewöhnliche Menschen mit außergewöhnlichen Ideen gibt es hier. In der Gewerbezone zum Beispiel steht Italiens erste Whiskey-Destillerie. Überhaupt ist die Gewerbezone außerhalb der Stadtmauern eine pulsierende. Und natürlich ist Glurns, eine der kleinsten Städte der Welt, auch ein touristisches Kleinod, eine Perle, die wie kein anderer Ort im Vinschgau bekannt ist und besucht wird. Alles liegt hier gemütlich beeinander. Am Wirtschaftsleben in der Stadtgemeinde Glurns nehmen die vielfältigsten Betriebe teil: Handwerks-, Handels-, Dienstleistungs- oder Tourismusbetriebe.
Die größten Arbeitgeber. Wie bereits erwähnt dominiert ein Betrieb den Wirtschaftsstandort unübersehbar: die HOPPE. Das Türbeschlagunternehmen ist für den ganzen Vinschgau prägend. Jeder hat wohl schon ein Produkt von HOPPE in der Hand gehalten – im wahrsten Sinne des Wortes. „Wir beschäftigen im Werk Schluderns 466 Mitarbeiter“, erklärt Heidemarie Plangger, die Personalverantwortliche. Das ist eine stolze Zahl und macht HOPPE gleichzeitig zum größten Arbeitgeber im Vinschgau überhaupt. Nimmt man die Arbeitsplätze in Laas dazu, so kommt man weit über 700 Mitarbeiter, die HOPPE im Vinschgau beschäftigt. Kein anderes Unternehmen garantiert so vielen Menschen ein sicheres Einkommen.
Mit 85 Mitarbeitern ist das Unternehmen Transalbert der zweitgrößte Arbeitgeber im Wirtschaftsraum Schluderns-Glurns. 1994 wurde die Transalbert KG gegründet. 1997 übersiedelte das Unternehmen in das Gewerbegebiet Schluderns, wo es bis heute zu finden ist. 25 Mitarbeiter beschäftigte Transalbert damals. Vergangenes Jahr wurde die Transalbert GmbH von der Hegelmann-Gruppe übernommen. Ein einschneidendes Ereignis und doch: Das Team in Schluderns arbeitet auch weiterhin unabhängig und autonom. 85 Mitarbeiter, 73 LKW und 85 Auflieger: Das ist Transalbert in Zahlen, die für sich sprechen.
„Wir haben ca. 50 Mitarbeiter“, heißt es bei Windegger auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Eine stolze Zahl. Der Dienstleister in den Bereichen Mobilität, Umweltschutz und Reinigung zählt damit zweifelsohne zu den wichtigen und größten Arbeitgebern hier im Wirtschaftsraum Glurns-Schluderns. In diese Reihe stellt sich auch Moriggl. „Die Moriggl GmbH beschäftigt derzeit 32 Mitarbeiter. Die Moriggl RISAN GmbH hingegen 10 Mitarbeiter“, sagt Thomas Moriggl auf Nachfrage dem Vinschgerwind. In Summe sichert das Unternehmen also 42 Mitarbeitern ein festes Einkommen und einen Arbeitsplatz.
Glurns Marketing
Glurns zeichnet sich als eine der kleinsten Städte der Welt aus. Mit den historischen Mauern und Gebäuden und den einzigartigen Lauben ist Glurns etwas ganz Besonderes. Glurns ist Filmkulisse, viele Touristen vor allem Tagestouristen strömen nach Glurns und beleben das Gewerbe vor allem die Hotellerie, die Gastronomie und die Kaufmannschaft. Glurns zeichnet sich durch ein gutes Handwerk und vielfältige Landwirtschaft aus. Durch das vorbildliche Leerstandsmanagement ist die Einwohnerzahl von Glurns stetig gewachsen. Viele Veranstaltungen wie Märkte oder Ausstellungen positionieren Glurns - auch international - als Kulturort und schaffen Lebensqualität.
Elmar Prieth
Eine feste Größe im Wirtschaftsraum Schluderns-Glurns ist auch das Unternehmen Metallbau. „Wir beschäftigen derzeit 31 Mitarbeiter“, heißt es dort auf Nachfrage.„Wir haben 17 Mitarbeiter“, sagt VEK-Obmann Alexander Telser zum Vinschgerwind. Das VEK, das Vinschger Energiekonsortium, hat seit Februar 2020 seinen Sitz in Glurns. Der neue Firmensitz ist von weitem sichtbar: Mit einem großen V am Eck des Gebäudes hat das neue Bürogebäude ein markantes architektonisches Zeichen, welches für den Vinschgau steht. Rund 17 Mitarbeiter beschäftigt auch der Baustoffhandel Terzer in Schluderns. Marseiler Holztechnik hingegen „beschäftigt zur Zeit 9 Mitarbeiter“, erklärt Mike Marseiler auf Nachfrage. Das Bauunternehmen Baldauf hat sieben Beschäftigte.
Schluderns und Glurns zeichnen sich vor allem durch kleine und mittlere Betriebe aus, die zusammen für eine vielfältige und interessante Mischung sorgen. Der Großteil davon sind Familienbetriebe, die mit Herzblut geführt werden. Einige sind Nischenplayer. Wiederum andere sind international unterwegs. Die Bandbreite ist jedenfalls da.
Der öffentlicher Sektor. Ein wichtiger Arbeitgeber in Schluderns ist auch das Alten- und Pflegeheim Schluderns. „Derzeit arbeiten bei uns im Alten- und Pflegeheim 58 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Vinschgau in Voll- und Teilzeit. Betten haben wir 50“, sagt Sibille Tschenett, die Direktorin. Die Arbeitsbereiche sind folgende: die Pflege und Betreuung, die Küche, die Reinigung, die Wäscherei und die Verwaltung. Die Lohnkosten, sagt Tschenett, belaufen sich auf insgesamt knapp 2 Millionen Euro.
Im Jahre 2003 startete der Betrieb einen besonderen Bildungsweg mit dem Ziel, allen Mitarbeiterinnen die kinaesthetischen Konzepte in der Pflege näher zu bringen. Zum einen um der Fürsorgepflicht und Gesundheitsförderung gegenüber den Mitarbeiterinnen Rechnung zu tragen und zum anderen, um den Bewohnern die größtmögliche Eigenständigkeit und Lebensqualität zu bieten. „Mittlerweile hat sich der Betrieb einen besonderen Ruf durch den Einsatz der Kinaesthetics-Konzepte erworben“, erklärt Tschenett. Ein weiterer Schwerpunkt in der Betriebsphilosophie ist die Regionalität. „Wir achten beim Einkaufen auf die Regionalität – vor allem bei den Lebensmitteln“, erklärt Tschenett Damit soll die lokale Landwirtschaft unterstützt und kurze Transportwege gefördert werden. Arbeitsplätze in der Region werden erhalten und die Wertschöpfung bleibt vor Ort.
Zu den größeren öffentlichen Arbeitgebern zählt auch der Schulsprengel Schluderns. „Wir haben insgesamt 67 Beschäftigte und im abgelaufenen Schuljahr besuchten 304 SchülerInnen eine der Schulstellen im Schulsprengel“, teilt die Direktorin Martina Tschenett auf Nachfrage vom Vinschgerwind mit. Die Schulstellen des SSP sind die Grundschule Schluderns, die Grundschule Glurns, die Grundschule Taufers i. M. und die Mittelschule Glurns.
Zu den öffentlichen Arbeitgebern zählen auch die beiden Gemeinden Schluderns und Glurns selbst. In der Gemeinde Glurns sind 7 Personen in den Bereichen Verwaltung, Glurns Marketing und im Bauhof beschäftigt. „Im Sommer werden weiters 2 Saisonsmitarbeiter angestellt“. In der Gemeinde Schluderns hingegen haben 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Angestelltenverhältnis.
Tourismus in Glurns und Schluderns. Glurns ist touristisch eine Perle. Die kleine mittelalterliche Stadt mit Ringmauern und Wehrturm zieht viele Touristen - vor allem Tagestouristen - an. Das hat natürlich mit dem Flair hier zu tun, aber auch mit dem touristischen Angebot. In Glurns ist man einfach rührig.
Der Veranstaltungskalender ist ein proppenvoller. Die Palabirntage, der Glurnser Advent – der Weihnachtsmarkt - der Laubenmarkt oder diesen Samstag, den 26. Juni 2021 die „Notte Romantica nei Borghi più belli d‘Italia“ seien hier nur stellvertretend erwähnt. Das ganze Jahr über ist Glurns - dank Glurns Marketing - aktiv und lebendig.
In Schluderns ist vor allem die Churburg touristischer Magnet. Doch auch sonst ist Schluderns einen Besuch wert. Schluderns hat das Vinschger Museum, einen idyllischen Ortskern und eine lebendige Gastronomie. In beiden Gemeinden führt der deutsche Gast die Gästestatistik an, gefolgt vom italienischen Urlauber. Gäste wie Einheimische wissen Schluderns und Glurns in jedem Fall wertzuschätzen.
Frau Martha Ebner, die Grand Dame des Südtiroler Journalismus, feierte ihren 99sten Geburtstag. Noch immer besorgt sie die Redaktion der Athesiapublikation „Die Frau“.
Praktische Hilfe bekam ich bereits als Student bei unserer ersten Begegnung. Als Sommeraushilfe für die Redaktion der „Dolomiten“ wurde ich für mehrere Wochen in ihrem Bozner Haus aufgenommen. Beim Frühstück gab es allerhand zu reden, sie erkundigte sich auch nach meinen Sorgen. Und als ich darüber klagte, wie lange man auf die notwendige Verlängerung, die Passprobleme betreffend, warten musste, hörte sie sich in aller Ruhe meine Sorge an und verlangte nach meinem Pass, den ich ihr zeigte. Sie nahm ihn, steckte ihn ein und nach zwei Stunden hatte ich einen von der Quästur verlängerten Pass in der Hand.
Für die Sommeraushilfe bei der Athesia empfohlen haben mich Journalisten der Südtiroler Hochschülerschaft, zumal ich als Pressereferent drei Jahre lang den „Skolast“ geleitet und wesentlich verändert habe.
Auch bei meiner redaktionellen Nachtschicht habe ich allerhand gelernt. Einmal, als die Arbeit fast fertig war - so gegen 1/2 vier Uhr in der Früh - entdeckte der Chef, also der Abgeordnete Dr. Toni Ebner, in einem Titel einen Fallfehler: „Der Fremdenverkehr in Vinschgau“ entwickelt sich gut. Es muss natürlich heißen „Der Fremdenverkehr im Vinschgau“. Die Druckplatten waren bereits moniert, ein Zurück gab es nicht mehr. Dr. Ebner ist besorgt, denkt nach, ergreift einen Schraubenzieher und beginnt direkt an der Druckmaschine die Titelzeile mit dem Schraubenzieher zu bearbeiten. Aus dem „n“ wird ein leicht beschädigtes „m“und der Schaden ist behoben.
Diese schnelle Reaktion und Selbsthilfe hat mich sehr beeindruckt. Schnelligkeit und Tempo gehören zur Redaktionsarbeit, besonders bei einer Tagespresse mit Rotationswalzen.
Was Beziehungen bedeuten, habe ich bei meiner Tätigkeit als Pressereferent der Südtiroler Hochschülerschaft erfahren: Fast alle der damaligen Referenten haben Karriere gemacht, in der Politik, Wirtschaft, Kultur und vor allem im Pressewesen.
Für die Wirksamkeit von Beziehungen suche ich nach einem Bild aus meiner Sammlung und entscheide mich für eine Balkenlandschaft: Hier wird Selbsthilfe und Fantasie, technischer Mut und Improvisation in hohem Maße sichtbar. Dies gilt für den - inzwischern erneuerten Stadel von Oberfrinig bei Tanas - ebenso wie für zahllose andere bäuerliche Bauten.
Durch gute Beziehungen zu Österreich und Deutschland sind aber auch kulturell wichtige Einrichtungen entstanden: Fachschule, Bibliotheken, Kindergärten.
Die „Stille Hilfe für Südtirol“ hat vor allem den Bergbauern geholfen.
Hans Wielander
Schlanders - Am 27. Mai wurden in der Landesberufsschule Schlanders die besten Malerlehrlinge und Gesellen prämiert.
Bereits zum dritten Mal vergab die Sto-Stiftung, in Zusammenarbeit mit der LBS-Schlanders, Preise an besonders tüchtige Malerlehrlinge.
Der Vizedirektor, Benedikt Zangerle, zeigte sich in seinen Begrüßungsworten erfreut darüber, dass die Ehrungen trotz coronabedingter Einschränkungen stattfinden konnten. Er dankte dem Referenten der Sto-Stiftung Italien, Antonio Romano, für die Zurverfügungstellung der wertvollen Preise.
Romano unterstrich bei dieser Gelegenheit, dass es zur Kernaufgabe der Stiftung gehöre, junge Menschen in ihrer handwerklichen und akademischen Ausbildung zu unterstützen.
Aber ohne Fleiß kein Preis. Ausschlaggebend für die Prämierung waren der Notendurchschnitt und die durchwegs hervorragenden Leistungen der letzten drei Jahre. Für diesen konstanten Einsatz bekamen die fünf Malerlehrlinge, die ihnen zustehende Anerkennung.
Die Gewinner sind (vor rechts nach links) Denny Schneider, Palese Lukas, Pflug Devid, Peterlunger Renè und Seelaus Marion.
Gleich anschließend durften die drei besten Kandidaten der Lehrabschlussprüfung 2020, Koch Stefan, Antholzer Moritz und Dellasega Philipp ein neues iPad in Empfang nehmen. Die prämierten Malergesellen überzeugten die Prüfungskommission mit großem Fachwissen und Können, sowohl im theoretischen als auch im praktischen Bereich.
Am Ende der kurzen Veranstaltung gratulierten Vizedirektor Zangerle, Referent Romano und der Fachlehrer Walter Gemassmer allen Preisträgern und wünschten ihnen alles Gute für die anstehende Lehrabschlussprüfung und für die weitere Zukunft.
Laas - Seit 2007 vergibt die Gemeinde Laas zusammen mit dem Bildungsausschuss, dem Künstlerbund und dem Verein der Vinschger Bibliotheken den Franz-Tumler-Literaturpreis für den besten deutschsprachigen Debütroman. Er ist mit 8.000 Euro dotiert und an einen Schreibaufenthalt in Laas, einem Ort mit literarischer Tradition, gekoppelt. Die fünfköpfige Jury gab vor Kurzem bekannt, wen sie für die 8. Ausgabe vorschlägt. Anna Felnhofer („Schnittbild“) kommt auf Einladung von Daniela Strigl nach Laas. Sie reist wie Romina Pleschko („Ameisenmonarchie“) aus Österreich an, Gerhard Ruiss hat sich für die Teilnahme von Pleschko ausgesprochen. Juror Manfred Papst nominierte Mischa Mangel („Ein Spalt Luft“) aus Berlin. Die Südtiroler Juryvertretung, Autorin und Lektorin Tanja Raich aus Lana, wählte Hengameh Yaghoobifarah („Ministerium der Träume“) aus Deutschland aus. Der Jurydiskussion stellt sich auf Einladung von Jurorin Jutta Person auch die in den USA wohnhafte Autorin Yulia Marfutova („Der Himmel vor hundert Jahren“).
Die fünf Nominierten geben am 17. September Leseproben aus ihren Werken. Wer das Preisgeld erhält, ist Juryentscheidung. Beim Publikumspreis dürfen hingegen alle mitbestimmen: In den Bibliotheken liegen die fünf Romane und Stimmzettel auf. Nach dem Schmökern kann abgestimmt werden, wer von den Autor:innen den beliebten Schreibaufenthalt hoch oben am Rimpfhof einlösen darf.
In den nächsten Ausgaben des Vinschgerwind werden die fünf Romane vorgestellt.
Maria Raffeiner
im “JuMa” Mals
Endlich konnte das “JuMa” die angehenden 1. Klässler*innen der Mittelschule zum Aktionstag einladen. Wir haben leckere Nudeln, Pudding und Cookies selbst gemacht und dann natürlich gegessen, bunte Insektenhotels aus Konservendosen gebastelt und zum Schluss hat ein Film den Tag abgerundet. Zwischendrin noch Fußball, Ligretto, Karten und Verstecken und schon war der super Tag vorbei. Aber alles, was wir heute nicht geschafft haben, werden wir beim nächsten Besuch im JuMa nachholen, bestimmt!
im Jugendzentrum “JuMa” Mals
Auf Anfrage einer engagierten Mutter wurde ein sexualpädagogischer Workshop für die Jungs und Mädels, welche im Herbst die Mittelschule besuchen werden, organisiert. Das Projekt wurde spontan im Mai und Juni durchgeführt, sobald es die Corona-Bestimmungen zugelassen haben. Dank der spontanen Bereitschaft unserer Referentin Evi Gufler, konnte der Mädlsworkshop dann schon am Pfingstmontag durchgeführt werden. Mittels Bilder und Symbole werden Mädchen in einer einfachen und wertschätzenden Sprache die komplexen Zusammenhänge des Zyklusgeschehens nachvollziehbar erklärt und erfahrbar gemacht. Herz und Emotionen werden angesprochen und ein positiver Zugang zum Körper verstärkt.
Am 12. Juni findet der Workshop dann für Jungs statt. Ein großes Dankeschön allen, welche das Projekt so schnell auf die Beine gestellt haben und wir hoffen die einen und anderen Themen noch bei unserem Mädls- und Buabmcamp im Sommer vertiefen zu können.
WINDMAGAZINE
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