Bei den Nachhaltigkeitstagen wurde heute die neu gegründete "Allianz für Lehre und Forschung" vorgestellt. "Ein Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik", so der LH.
"Um die große Transformation, die uns bevorsteht, zu gestalten, brauchen wir die Expertise der Wissenschaft", betonte der Landeshauptmann gleich zu Beginn der Vorstellung. Die Idee einer systematischen Zusammenarbeit der Südtiroler Forschungseinrichtungen im Rahmen der "Allianz für Lehre und Forschung für eine nachhaltige Entwicklung Südtirols" geht auf das Jahr 2020 zurück. Heute (8. September) hat sich der Zusammenschluss, der die Landesregierung in punkto Nachhaltigkeit wissenschaftlich begleiten und unterstützen wird, bei den Sustainability Days in der Messe Bozen präsentiert.
"Die Tatsache, dass wir nunmehr über einen einzigen Ansprechpartner zu den großen technologischen, klimatischen, sozio-ökonomischen und sozialpolitischen Fragestellungen verfügen, ist ein Meilenstein und eröffnet in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik eine neue Dimension", betonte der Landeshauptmann. Dabei sei es wichtig, dass diese wissenschaftliche Unterstützung von lokalen Forschungseinrichtungen komme: "Sie kennen das lokale Umfeld am besten. Mit ihrer Hilfe wird es möglich sein, konkrete Handlungsoptionen zu finden, die auf Südtirol und die örtlichen Gegebenheiten zugeschnitten sind", unterstrich der Landeshauptmann.
Know-how bündeln
"Die Herausforderungen der nächsten Jahre sind enorm, nur indem wir institutionenübergreifend zusammenarbeiten, können wir unser gemeinsames Know-how bündeln, unsere Aktivitäten in Forschung und Lehre abstimmen und Synergien nutzen", erklärte Alexander Weissensteiner, Freie Universität Bozen, die Zielsetzung der neu gegründeten Allianz. Für diese übernimmt die Freie Universität Bozen die administrative Leitung. Im Koordinierungskomitee sind neben der Uni Bozen EURAC research und die Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen vertreten. Mitglieder sind weiters das Versuchszentrum Laimburg, das Fraunhofer Institut, Naturmuseum Südtirol, Ökoinstitut Südtirol und Eco Research. "Wichtig zu betonen ist, dass die Allianz für weitere am Thema Nachhaltigkeit interessierte Institutionen offen ist", ergänzte Weissensteiner.
Der Beitrag von EURAC research wird vor allem im Bereich der Klimarisiko-Anpassung liegen, erklärte Marc Zebisch von EURAC research. Für ihn besteht die Aufgabe der Allianz für Lehre und Forschung auch darin, "nicht nur top-down - also von oben - Empfehlungen zu geben, sondern in Dialog mit allen Akteuren zu kommen und praxisbezogen zu arbeiten", sagte Zebisch und verwies auf das "Center for Climate Change and Transformation", dessen Gründung derzeit an der EURAC im Laufen ist.
Mutiges Handeln gefragt
Zu einem "nüchternen Blick auf die Fakten und mutigem Handeln Richtung Zukunft" rief Alexander Notdurfter von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen auf: "Philosophie und Theologie können helfen, Angst zu binden und Motivation zu stärken, um ins Handeln zu kommen und nicht zu erstarren", unterstrich Notdurfter. "Angesichts der großen Herausforderungen benötigen wir nicht nur den wissenschaftlichen Ansatz, sondern auch einen Wertewandel." Nur so könnten Fragen, wie jene nach dem Umgang mit Zielkonflikten, angegangen werden.
Dass die Vielfalt die Stärke der neuen "Allianz für Lehre und Forschung für eine nachhaltige Entwicklung Südtirols" ist, erklärte schließlich Johann Gamper von der Freien Universität Bozen, die quer durch alle Fakultäten Themen der Nachhaltigkeit behandelt. "Nur so können wir den ganzen Weg von der Grundlagenforschung bis zur Implementierung gehen."
mpi