Der Klimawandel in Waldökosystemen stand gestern (6. September) im Zentrum der EUSALP-Diskussionsrunde bei den Nachhaltigkeitstagen.
Wie werden die heutigen Wälder und Berglandschaften in Zukunft aussehen? Viele Auswirkungen des Klimawandels sind bereits in den Alpenregionen sichtbar: hohe Temperaturen und geringe Niederschläge mit extremen Wetterphänomenen und starkem Befall von Insekten und anderen Krankheitserregern. Sowohl Waldbesitzer als auch Gemeinden und Waldbesucher beobachten dies mit Sorge. Um Lösungen für diese Problematik zu finden, organisierten die derzeitigen EUSALP Vorsitzländer Südtirol und Trentino die Veranstaltung mit dem Titel "Wie können die Experten der Forst- und Holzwirtschaft sowie die Zivilgesellschaft auf die Klimakrise reagieren?", die gestern (6. September) im Rahmen der Sustainability Days und in Anwesenheit des Landesrates für Forstwirtschaft in der Messe Bozen stattfand.
Unter anderem waren Vertreter der Forstverwaltungen, der Möbelbranche, Forscher und Forstpolitiker vor Ort und tauschten sich aus. Die Moderation übernahm Christian Hoffmann von der Eusalp Task Force "Multifunktionale Wälder und nachhaltige Holznutzung". Wie Günther Unterthiner, Direktor der Landesabteilung Forstwirtschaft, erklärte, müsse in enger Zusammenarbeit mit den Waldeigentümern das mittel- und langfristige Ziel darin bestehen, anpassungs- und widerstandsfähige Wälder in Südtirol aufzuziehen. Nur so können vor dem Hintergrund der Klimaveränderungen die verschiedenen Ansprüche, die der Mensch an den Wald stellt, erfüllt werden.
Die stetigen Veränderungen werden erhebliche Auswirkungen auf die nachgelagerte forstwirtschaftliche Lieferkette haben, wie Angelo Marchetti, Präsident des gesamtstaatlichen Verbandes für Holzverarbeitung "Assolegno-Federlegno", betonte. Aus diesem Grund müssen die geeigneten rechtlichen, steuerlichen, finanziellen und wirtschaftlichen Instrumente allen Beteiligten an der Holzlieferkette zur Verfügung gestellt werden, um die Erst- und Weiterverarbeitung von Holz zu erleichtern.
Die Umweltaktivistin Ariane Benedikter sprach über ihr Engagement für die Forstwirtschaft. Sie wies darauf hin, dass eine aktive und unmittelbare Beteiligung in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel sein werde: Es müsse ein Gleichgewicht zwischen Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit gefunden werden. Ebenso sei es wichtig, junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren und den weiblichen Teil der Gesellschaft noch stärker in den Dialog mit einzubeziehen.
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