Kastelbell - Mit großer Beteiligung wurde am 12. April im Weingut Köfelgut von Kastelbell die 15. Kastelbeller Spargelzeit eröffnet. Was die vergangenen zwei Corona-Jahre verhindert hatten, brach sich Bahn. Denn Jörg Trafojer vom Gasthof Kuppelrain hatte unvergleichliche Leckereien aus Spargel vorbereitet, die Weinbauern Martin und Max Pohl vom Köflgut, Heiner Pohl vom Marinushof und Leo Forcher vom Rebhof stellten unter dem gemeinsamen Nenner „Asparagus“ feine Weißweine vor und endlich konnte auch die Zusammenarbeit mit der Meraner Oberschule FOS verwirklicht werden. Schüler:innen der Fachrichtung Ernährung haben eine neue, leichte Spargelsauce als Alternative zur eher schweren Bozner Sauce kreiert und Schüler:innen der Fachrichtung Tourismus haben neue Weinetiketten und ein neues Logo für die Kastelbeller Spargelzeit entwickelt. Tourismusvereinspräsident Manfred Prantl und TV-Direktorin Priska Theiner ließen ihrer Freude freien Lauf und konnten mit der Partschinser TV-Direktorin Karin Thaler und dem Präsidenten der Tourismusgenossenschaft Naturns Christoph Tappeiner und den Geschäftsführer Uli Stampfer benachbarte Vertreter aus dem Tourismus begrüßen.
Martin Pohl ist der Spargelbauer in Kastelbell der ersten Stunde. Vor 30 Jahren hat der Spargelanbau mit Vater Hubert auf kleiner Fläche begonnen, vor 15 Jahren wurde die erste Kastelbeller Spargelzeit ins Leben gerufen und derzeit sind es 1,2 Hektar Anbaufläche. Die Nachfrage ist aufgrund des besonders intensiven Geschmacks des Kastelbeller Spargel jährlich steigend Eine Erweiterung ist nicht ausgeschlossen, was auch BM Gustav Tappeiner sehr begrüßt. Denn die Kooperation zwischen Landwirtschaft, Gastronomie , Handel und Hotellerie ist mit dem Spargel in Kastelbell fruchtbar und vorbildlich. Mit dem Sterne Restaurant Kuppelrain, dem Gasthof Gstirnerhof, der Pizzastube Zur Sonne, dem Restaurant Himmelreich und dem Restaurant Kesslwirt ist der Spargeltisch in der Gemeinde Kastelbell-Tschars reichlich gedeckt. Die Spargelsaison geht voraussichtlich bist Ende Mai. (eb)
Schlanders - Als Anfang des 19. Jahrhunderts in Paris die Einkaufspassagen entstanden, betrat man eine Art Traumwelt. Dank neuester Technik waren diese beheizt und mit Gaslampen beleuchtet. Ein Ort zum Sehen und Gesehen werden, wo der Einkauf zum berauschenden Erlebnis wurde, mit Cafés und Teehäusern.
Seitdem hat sich viel verändert. Shopping mit unendlicher Auswahl, voyeuristisches Beobachten anderer Leute, sich selbst in Szene setzen - das alles passiert in Echtzeit, vom Sofa aus, online.
Diese Entwicklung ist längst auch in Dörfern und Städten spürbar. Ganze Straßenzüge sind manchmal von leerstehenden Geschäften und Gastbetrieben mit verdreckten Fenstern gezeichnet. Die Pandemie wirkte diesbezüglich wie ein Brandbeschleuniger. Schlanders ist hier keine Ausnahme: Gab es vor einem Jahr noch rund 20 leerstehende Ladenräume und Gastbetriebe, sind es jetzt bereits 24; bestenfalls gibt es noch eine schön gestaltete Vitrine - ohne Verkaufsraum. Auch Büroflächen sind vom Leerstand betroffen. Ist das Zentrum erst einmal unbelebt, wird es aber immer schwieriger, den Leerstand zu füllen, die Abwärtsspirale läuft. Der größte Attraktivitätsfaktor eines Standortes sind immer noch die Menschen, die ihn (be)leben: Sehen und gesehen werden, sich treffen, austauschen, flanieren, bummeln - diesbezüglich hat sich nichts verändert.
Was bedeutet dies für zukünftige Raumentwicklungen? Mischnutzungen und flexible Raumgestaltung sind mehr denn je gefragt. Die Gesetzeslage hinkt dabei jedoch stark hinterher. So etwa werden Wohnen, Dienstleistungen, Einzelhandel und gastgewerbliche Tätigkeiten als separate Zweckbestimmungen angesehen, wobei eine jede Änderung mit hohen Kosten und bürokratischem Aufwand verbunden ist. Dabei sind gerade jene Tätigkeiten von Erfolg gekrönt, welche geschickt Symbiosen eingehen können: Blumenladen mit Bistro, Büchergeschäft mit Bar, Museum mit Shop - in größeren Ballungszentren ist diese Tendenz schon seit Langem Realität. Einige dieser Ansätze sind durchaus auch auf den ländlichen Raum übertragbar, sofern von politischer Seite gewollt und gefördert.
Was bedeutet das für das Kasernenareal Schlanders? Mit dem Businesspark, der dort entstehen soll, ist das Risiko groß, weiteren Leerstand zu generieren, schlimmstenfalls Konkurrenten zu den Familienbetrieben im Dorfzentrum anzusiedeln. Beispiele aus anderen Ländern mit vereinsamten Innenstädten gibt es genug.
Sinnvoller erscheint, aus dem Kasernenareal ein attraktives Viertel mit buntem Nutzungsmix und ergänzendem Angebot zur FUZO zu machen. Die Öffnung zur Gemeinde mit allen Fraktionen bekommt dadurch neben der ästhetischen auch eine neue inhaltliche Bedeutung und bringt dadurch einen Mehrwert, auch für das Zentrum.
Die Initiative Drususkaserne möchte gern eure Meinung dazu erfahren:
idrukas@gmail.com
Basis Vinschgau - Auch die Bauwirtschaft beschäftigt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit. Am 8. April gab es einen ganztägigen Workshop über „Nachhaltiges Bauen und Sanieren“ mit Kurzreferaten, einer Diskussionsrunde und einem Parkour.
von Heinrich Zoderer
Basis Vinschgau hat zusammen mit Eurac Research und der Plattform Land diesen Workshop in der Drususkaserne in Schlanders organisiert. Der Bausektor verbraucht beim Bau, der Nutzung und Entsorgung rund 40% der Gesamtenergie und ist damit eine wichtige Größe bei der Klima- und Nachhaltigkeitsdiskussion, meinte Peter Erlacher in der Diskussionsrunde. Nachhaltiges Bauen muss man bei uns auch nicht erfinden. Früher wurden Holz und Steine aus der Umgebung verwendet. Das ist die höchste Stufe der Nachhaltigkeit, so Erlacher. Es bewegt sich viel, hauptsächlich im Bereich der Klimaeffizienz, aber auch im Bereich des nachhaltigen Bauens, meinte Alexandra Troi von der Eurac. Es geht darum eine Ökobilanz über den ganzen Lebenszyklus zu erstellen. Nicht nur die Nutzungsphase, sondern auch die Herstellungs- und Bauphase und auch die Entsorgungsphase bzw. das Rückgewinnungspotential müssen eingerechnet werden. Die Materialwahl, der Transport, die Lebensdauer, die Wärmespeicherung und die Wohnqualität spielen die entscheidende Rolle. Bei der Diskussion über Abriss oder Neubau müssen diese Fragen berücksichtigt werden. Der Holzbau spielt sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung eine große Rolle und die Ökobilanz gegenüber einem Standardbau ist eindeutig besser, meinte Erlacher. Wir haben genügend Nadelholz und besonders die sogenannte graue Energie, d.h. die Energiemenge, die für Herstellung, Transport, Lagerung und Entsorgung eines Gebäudes aufgewendet werden muss, ist bei einem Holzbau eindeutig besser. Nachhaltiges Bauen erfordert eine lange Planung, ausführliche Kommunikation und eine überlegte Materialwahl, meinte Mathias Piazzi. Die Kosten beim Hausbau stehen im Mittelpunkt, meinte Fabian Schwarz. Oft wird aber nur kurzfristig gedacht und nur die Bauphase gesehen. André Mallossek, der Koordinator der Plattform Land, berichtete über die verschiedenen Förderungen auf Landesebene und auf nationaler Ebene, sowie über Steuerabschreibungen und die verschiedenen Beratungsstellen. (Nähere Hinweise: https://www.plattformland.org/shelter/). Am Nachmittag gab es die Möglichkeit in einem Parkour Betriebe kennenzulernen, die ganz konkret das nachhaltige Bauen und Sanieren betreiben: Hanfziegel (Werner Schönthaler), Holzfaserwand (Markus und Thomas Habicher), Vollholzwand (Herbert Niederfriniger), Oberflächenbearbeitung Markus Pescoller), Fenster Sanierung (Josef Moser), Strohwand (Margareta Schwarz). Zum Abschluss des Workshops gab es noch eine Führung durch das Kasernenareal.
von Albrecht Plangger - Die Parlamentswahlen im kommenden Februar werfen erste Schatten voraus. Jeder will langsam seine „Fähnchen“ aufstellen und fühlt sich nicht mehr an die Notwendigkeit des Zusammenhalts in Covid-Zeiten rund um Draghi und Mattarella gebunden. Die sog. „riforma fiscale“ zu IRPEF, Ausweitung System „Flat Tax“, „Cashback“ für den digitalen Abzug von Steuerfreibeträgen z.B. Arztspesen, langsame Abschaffung der IRAP, Vereinfachungen bei der Mehrwertsteuer, den Akzisen und der IRES Kapitalrendite und Kataster „steckt“ fest. Lega und Forza Italia wollen ihre „Fähnchen“ durchsetzen und sind nun schon fast bereit, die Mehrheit in diesen Fragen platzen zu lassen. Noch nur bzgl. dieser Reform, aber wenn einmal der „Dammbruch“ erfolgt, dann ist die politische Katastrophe nicht mehr aufzuhalten. Unsicher ist auch die Reform des obersten Richterates (CSM). Die Ministerin Cartabia ist sehr flexibel und demokratisch vorgegangen. Dazu kommt jetzt, wenige Monate vor den Neuwahlen, eine neue Initiative der 5 Sterne Bewegung zum Wahlgesetz, zu mehr Verhältniswahlrecht und weniger Mehrheitswahlrecht. Das sog. „Germanicum“ des 5 Sterne - Kommissionspräsidenten Brescia hat man aus der Schublade herausgeholt und auf die politische Agenda gesetzt. Da wird jetzt schon richtig „gepokert“. Beim DL „caro bollette“ (es geht um Hilfsmaßnahmen zur Abfederung der finanziellen Belastung der Familien und Betriebe durch die horrenden Energiepreiserhöhungen) war wenig zusätzliches Geld zu finden gewesen und somit wenig Platz für finanzielle Verbesserungen. Wir konnten aber erfolgreich in sehr guter Abstimmung mit den Lega Kollegen im Trentino eine Angleichung der Termine für die Ausschreibung der Konzessionen für Großableitungen (im Vinschgau Graun und Schnals/Naturns) vom 31. Dezember 2023 in Trentino/Südtirol auf den einheitlichen staatlichen Verfallstermin vom 31. Juli 2024 erreichen. Es war ein mühsamer Weg. Bei mindestens 5-6 Versuchen bei anderen Gesetzen sind wir immer wieder gescheitert. Nun hoffen wir, daß im Konkurrenzdekret, welches derzeit im Senat behandelt wird, diese Konzessionen für die so wichtige Wasserkraft um einige Jahre – vielleicht sogar auf 2029 - verlängert werden.
Seit kurzem können sich über 80-Jährige sowie über 60-Jährige mit Vorerkrankungen die vierte Impfung verabreichen lassen. Die Coronaschutzimpfzahlen der vergangenen Woche.
Insgesamt wurden in vergangenen sieben Tagen 2.404 Impfdosen an in Südtirol ansässige Personen verabreicht. Davon waren 93 Erstdosen, 239 Zweitdosen, 1.658 Drittdosen und 414 Viertdosen. Die Durchimpfungsrate der in Südtirol ansässigen impfbaren Bevölkerung ab fünf Jahren beträgt nun 78,71 Prozent (Stand 14.04.2022).
Seit einigen Tagen ist es für über 80-Jährige sowie Risikopatienten über 60 möglich, sich die zweite Auffrischimpfung zu holen, also den zweiten Booster. Auch diese Impfung kann in den üblichen Impfzentren durchgeführt werden. Bewohnerinnen und Bewohner der soziosanitären Einrichtungen (z.B. Seniorenheimen) können sich ebenfalls die zweite Booster-Impfung verabreichen lassen. Diese Personen können sich direkt in der Einrichtung impfen lassen, in der sie untergebracht sind.
Einiges gilt es allerdings zu beachten: Personen, die nach der ersten Booster-Impfung an Covid erkrankt sind, sind von der zweiten Auffrischimpfung ausgeschlossen. Und: Der Abstand zur ersten Booster-Dosis muss mindestens 120 Tage betragen. Zum Einsatz für den zweiten Booster kommen die Impfstoffe von Pfizer und Moderna.
Empfohlen wird die zweite Auffrischimpfung besonders Personen mit fragilem Gesundheitszustand.
Seit 13. April können Impftermine für die vierte Dosis vorgemerkt werden. Zusätzlich gibt es in allen Impfzentren auch freie Zugänge ohne Vormerkung.
Vormerkung
https://sanibook.sabes.it/ oder telefonisch (Mo-Fr) von 8:00 bis 16:00 Uhr über die Einheitliche Landesvormerkstelle Tel. 0471 100999. Es wird empfohlen, die Online-Vormerkung zu nutzen, wo Vormerkungen bis am Vortag getätigt werden können. Wenn ein Termin am Vormittag für den Nachmittag vorgemerkt werden möchte, sollte dies telefonisch erfolgen.
Alle Impftermine: www.coronaschutzimpfung.it/de/impftermine/alle-impftermine
Der aktuelle Impfreport - die wichtigsten Daten in Kürze
(Stand: 14.4.2022)
Impfungen insgesamt (im Vergleich zu letzter Woche)
Verabreichte Impfdosen an Ansässige und nicht Ansässige: 1.100.247 (+2.655)
Verabreichte Impfdosen an in Provinz Ansässige: 1.062.529 (+2.404)
Erstdosis: 405.812 (+93)
Zweitdosis: 388.139 (+239)
Drittdosis: 267.104 (+1.658)
Viertdosis: 1.474 (+414)
Vollständig geimpfte Personen: 399.924 (+132)
In der Provinz verabreichte Impfdosen an in Provinz Ansässige: 1.049.158 (+2.401)
Erstdosis: 399.263 (+93)
Zweitdosis: 382.534 (+239)
Drittdosis: 265.888 (+1.655)
Viertdosis: 1.473 (+414)
Impfungen an in Provinz Ansässige nach Gruppen
Personen über 80 Jahre
Diese Personengruppe umfasst 33.505 Personen
Erstdosis: 30.413 (+4)
Zweitdosis: 30.248 (+8)
Drittdosis: 26.326 (+46)
Viertdosis: 475 (+322)
Personen über 70 Jahre
Diese Personengruppe umfasst 46.154 Personen
Erstdosis: 42.328 (+3)
Zweitdosis: 41.507 (+10)
Drittdosis: 34.349 (+71)
Viertdosis: 364 (+46)
Personen über 60 Jahre
Diese Personengruppe umfasst 58.546 Personen
Erstdosis: 52.532 (+1)
Zweitdosis: 51.307 (+22)
Drittdosis: 41.298 (+106)
Viertdosis: 312 (+29)
Personen über 50 Jahre
Diese Personengruppe umfasst 85.127 Personen
Erstdosis: 72.992 (+10)
Zweitdosis: 70.811 (+41)
Drittdosis: 53.325 (+280)
Viertdosis: 211 (+10)
Personen über 40 Jahre
Diese Personengruppe umfasst 75.144 Personen
Erstdosis: 61.050 (+10)
Zweitdosis: 58.435 (+34)
Drittdosis: 40.658 (+220)
Viertdosis: 69 (+7)
Personen ab 30 Jahren
Diese Personengruppe umfasst 63.576 Personen
Erstdosis: 50.867 (+7)
Zweitdosis: 48.232 (+36)
Drittdosis: 29.230 (+273)
Viertdosis: 27 (+0)
Personen ab 18 Jahren
Diese Personengruppe umfasst 72.764 Personen
Erstdosis: 59.326 (+12)
Zweitdosis: 55.781 (+47)
Drittdosis: 32.667 (+420)
Viertdosis: 15 (+0)
Personen von 12-17 Jahren
Diese Personengruppe umfasst 34.444 Personen
Erstdosis: 28.353 (+10)
Zweitdosis: 25.573 (+28)
Drittdosis: 9.251 (+242)
Viertdosis: 1 (+0)
Personen von 5 - 11 Jahren
Diese Personengruppe umfasst 38.835 Personen
Erstdosise: 7.946 (+35)
Zweitdosis: 6.244 (+13)
Drittdosis: 0 (+0)
Viertdosis: 0 (+0)
In der Provinz ansässige, geimpfte Personen nach Altersgruppen
80+: 91,53%
70+: 91,15%
60+: 89,32%
50+: 85,06%
40+: 80,15%
30+: 78,86%
18+: 80,10%
5 - 17: 46,18%
Gesamt (ab 5 Jahren): 78,71%
Impfungen an in Provinz ansässige nach Impfstoff
Pfizer BioNTech
Erstdosis: 283.675
Zweitdosis: 275.642
Drittdosis: 101.191
Viertdosis: 1.273
Moderna
Erstdosis: 41.429
Zweitdosis: 60.085
Drittdosis: 165.907
Viertdosis: 200
Vaxzevria (ex AstraZeneca)
Erstdosis: 60.163
Zweitdosis: 45.602
Drittdosis: 3
Viertdosis: 0
Johnson & Johnson
Erstdosis: 12.042
Zweitdosis: 0
Drittdosis: 0
Viertdosis: 0
Pfizer BioNTech pädiatrisch
Erstdosis: 7.939
Zweitdosis: 6.424
Drittdosis: 1
Viertdosis: 0
Novavax
Erstdosis: 338
Zweitdosis: 190
Drittdosis: 0
Viertdosis: 1
(TDB)
Am kommenden Samstag (16. April) endet die vierwöchige Aussetzung des samstäglichen Sirenen-Probealarms. Wichtig ist Information über Zivilschutz-System.
Um auf traumatisierte Flüchtlinge Rücksicht zu nehmen, wurde die wöchentliche Sirenenprobe an den vier vergangenen Samstagen ausgesetzt (LPA hat berichtet). Die Landesregierung hatte diesen Schritt am 15. März auf Vorschlag von Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler beschlossen. "Dies ist aus Rücksicht und in Solidarität mit traumatisierten Menschen erfolgt, die wir nicht durch die Sirenenprobe an den Krieg in ihrer Heimat erinnern wollten", erklärt Landesrat Schuler. Es gelte, Kriegsflüchtlingen zu erklären, dass Sirenen ein wesentlicher Teil des Zivilschutz-Systems sind, betont Schuler: "Es ist wichtig, dass wir unsere Gäste über unser Zivilschutz-System und die Tradition der Sirenenprobe informieren und ihnen auch erklären, dass wir am kommenden Samstag diesen Probealarm wieder aufnehmen."
Sirenenprobe überprüft Funktionstüchtigkeit der 570 Sirenen in Südtirol
Die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren erfolgt in Südtirol mit einem drei Mal 15 Sekunden langen Dauerton, eine Alarmierung der Einsatzkräfte bei Bränden und Notfällen kann zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgen. An jedem Samstag um 12 Uhr wird zusätzlich landesweit eine Sirenenprobe mit einem 15 Sekunden langen Dauerton durchgeführt. "Im Fall dieser Sirenenprobe", unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger, "besteht für die Bevölkerung keinerlei Grund zur Beunruhigung. Ganz im Gegenteil: Bei dieser Gelegenheit wird die Funktionstüchtigkeit unserer 570 Sirenen auf dem Landesgebiet immer wieder überprüft."
Drei verschiedene Alarmierungen durch Sirenen im Zivilschutz
Neben dem Feuerwehralarm und der wöchentlichen Sirenenprobe gibt es auch noch den Zivilschutzalarm: Um die Bevölkerung damit vertraut zu machen, wird jährlich am internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung am 13. Oktober ein Zivilschutzprobealarm durchgeführt (LPA hat berichtet). Im Falle eines Zivilschutzalarms ertönt ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton über die Sirenen. In diesem Fall muss möglichst schnell ein schützendes Gebäude aufgesucht werden. Wer sich bereits im Haus aufhält, sollte alle Fenster und Türen vorsichtshalber schließen und eventuelle Lüftungsanlagen abschalten. Anschließend sollen weitere Informationen über (ein batteriebetriebenes) Radio oder Fernsehen oder das Bürgernetz eingeholt werden. All diese Medien sind in das Bevölkerungsinformationssystem eingebunden, über das der Landeszivilschutz die Bevölkerung über das Ereignis und die entsprechenden Verhaltensregeln informiert.
Weitere Informationen zu den drei verschiedenen Alarmierungen im Bereich Zivilschutz gibt es auf der Internetseite des Landes Südtirol.
mac
Die Tötungsdelikte zum Schaden von Frauen, auch Feminizide genannt, sind nicht nur in Italien zu einer regelrechten sozialen Plage geworden. Studien haben ergeben, dass eine hohe Anzahl der später getöteten Frauen bereits eine oder mehrere Anzeigen gegen den Gewalttäter eingebracht hatten. Die Schlussfolgerung aus dieser Tatsache ist, dass der Staat nicht in der Lage ist diese Frauen zu schützen.
Auf diesen Umstand haben die Ministerinnen der Regierung Draghi reagiert und ein Maßnahmenpaket vorgelegt, dass am 16. Februar 2022 im Ministerrat verabschiedet worden ist.
Am 13. April hat die Behandlung in der Justizkommission des Senates begonnen. Senatorin Julia Unterberger ist zusammen mit Senator Giuseppe Cucca zur Berichterstatterin ernannt worden.
Das Paket verschärft vor allem die vorbeugenden Maßnahmen zum Schutz der potentiellen Opfer. Es weitet die Straftatbestände in Zusammenhang mit Gewalt gegen Frauen, für die eine Abmahnung durch den Quästor vorgesehen ist, auf weitere Hypothesen aus und sieht eine empfindliche Erhöhung der Strafen für bereits abgemahnte Täter vor.
Schutzmaßnahmen bei denen eine elektronische Fußfessel verfügt worden ist und diese manipuliert wurde, werden in Untersuchungshaft umgewandelt.
Auch sieht das Gericht bei der Verhängung von Schutzmaßnahmen eine strengere Maßnahme für den Fall, dass die Fußfessel nicht akzeptiert wird, vor.
Der Gesetzesvorschlag der Ministerinnen führt eine zusätzliche Hypothese der Verhaftung auf frischer Tat gegen die Personen ein, gegen die schwerwiegenden Indizien der Misshandlung von Familienmitgliedern und des stalkings vorliegen. Auch bei Verstoß gegen die vorbeugenden Maßnahmen, ist in jedem Fall eine Inhaftierung des Täters vorgesehen.
Das Gericht kann die Rechtswohltat der bedingten Aussetzung der Strafe bei Gewaltdelikten einem Anti-Gewalt-Programm unterordnen. Durch ein Gewaltdelikt geschädigte Personen, die sich in einer Notlage befinden, kann der Staat eine vorläufige Entschädigung bezahlen.
Der Gesetzesvorschlag der Ministerinnen wird mit weiteren bereits vorliegenden Gesetzesvorschlägen behandelt werden. Nach einem Zyklus von Anhörungen erfolgt die Generaldebatte und anschließend die Abstimmungen über die Abänderungsanträge der Kommissionsmitglieder.
"Ich hoffe, dass der Text noch vor der Sommerpause vom Senat verabschiedet wird", erklärt Senatorin Unterberger. "Es handelt sich nämlich um Neuerungen, die zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen dringend nötig sind."
Die Regierungen - ob in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien oder bei uns in Südtirol - sollten FÜR und nicht gegen das eigene Volk entscheiden.
Sanktionen gegen Russland, Ausstieg aus fossilen Energien, Erschaffen einer neuen Weltordnung, Aufnahme sämtlicher Flüchtlinge... und wer bezahlt? „Der kleine Bürger natürlich soll dafür herhalten,“ wettert der ENZIAN-Landtagsabgeordnete Josef Unterholzner. Der steuerzahlende Bürger, um den sich die Regierung eigentlich kümmern sollte, wird ausgenützt, bevormundet, schikaniert und ausgenommen, wie eine Weihnachtsgans, während politische Entscheidungsträger Inflationsanpassungen und Diätenerhöhungen anvisieren. „Eigentlich wäre es Aufgabe einer Regierung - somit auch unserer Landesregierung - sich FÜR und nicht gegen das eigene Volk zu entscheiden,“ meint Unterholzner.
„Immer mehr Menschen kommen finanziell nicht mehr über die Runden, die Armut nimmt zu und es wäre die Aufgabe der Landesregierung diese zu bekämpfen, statt durch fragwürdige Maßnahmen zu fördern,“ sagt der ENZIAN-Landtagsabgeordnete.
Steigende Mietpreise und Wohnnebenkosten, ausufernde Treibstoffpreise, in die Höhe schnellende Strom- und Lebensmittelpreise und eine rasante Inflationsentwicklung: Die Schuld haben weder das Klima, Putin noch die Flüchtlinge, sondern fragwürdig handelnde Regierungen!
„Dass uns teilweise Lügenmärchen aufgetischt werden, ist am Beispiel anderer Länder ersichtlich, wo so nebenbei alle Corona-Restriktionen längst Geschichte sind,“ sagt Josef Unterholzner und fordert die Südtiroler Landesregierung eindringlich auf, „endlich im Sinne des Südtiroler Volkes zu handeln, denn gerade der kleine Bürger ist für das Funktionieren unserer Gesellschaft überlebenswichtig,“ heißt es in der ENZIAN-Pressemitteilung abschließend.
Studienstandort Südtirol, Wohnungsnot, Stipendien und einiges mehr: Eine Reihe von Anliegen für Südtirols Studierende waren Themen eines Austauschs von LH Kompatscher mit dem SH-Vorstand.
Die Weiterentwicklung der Freien Universität Bozen, die Wohnungsnot der in Südtirol Studierenden und die Stipendien: Das waren die Hauptthemen eines Austauschs der Südtiroler HochschülerInnenschaft (SH) mit Landeshauptmann Arno Kompatscher am gestrigen Dienstag (12. April). Dem SH-Vorstand unter Vorsitz von Julian Nikolaus Rensi und Stellvertreterin Ariane Benedikter gehören weitere fünf Vertreterinnen und Vertreter aus den Studienorten Bozen, Brixen, Innsbruck, Salzburg, Graz und Wien an.
Der Landeshauptmann verschaffte dem SH-Vorstand einen Überblick über die geplanten Heimprojekte, mit denen in den nächsten Jahren rund 800 neue Wohnplätze für Studierende entstehen dürften. Einig war man sich, dass dies nur Teil einer weiter reichenden Lösung sein könne. Das kürzlich vom Südtiroler Landtag verabschiedete Leerstand-Gesetz sei dabei ein Baustein. "Wir begrüßen diese Reform", sagte SH-Vorsitzender Rensi, es brauche aber "eine allgemeine Bewusstseinsveränderung am Wohnungsmarkt, damit auch mehr privater Wohnraum zur Verfügung steht." Kompatscher informierte über ein "Paket an Reformen und Investitionen", dessen Umsetzung aber Zeit brauche und erst in einigen Jahren "voll spürbar" werde.
SH-Vorsitzender Rensi hob die Bedeutung des Stipendienwesens für die Studierenden hervor und bemängelte, dass die Studienbeihilfen seit zehn Jahren nicht mehr erhöht wurden. Man arbeite auch an einer Reform der Leistungsstipendien. Einig war man sich dabei, vor allem in Richtung einer umfassenderen Talenteförderung sowie der konkreten Bindung an das Land Südtirol durch spezifische Programme für Stipendiaten zu denken. Rensi schlug vor, für die Zeit während der Reform jedenfalls eine angemessene Übergangslösung für die Leistungsstipendien auszuarbeiten. Landeshauptmann Kompatscher verwies darauf, dass eine Weiterfinanzierung des bisherigen Systems der Leistungsstipendien aufgrund der vielen Covid-Sonderfinanzierungen in den vergangenen zwei Jahren schwierig sei, aber in enger Abstimmung mit dem für Bildungsförderung zuständigen Landesrat Philipp Achammer Thema der Haushaltsklausuren der Landesregierung sein werde.
Kompatscher zeigte sich überzeugt, dass die Freie Universität Bozen mit der geplanten Fakultät für Ingenieurwesen und der Integration des Konservatoriums Claudio Monteverdi als einzige Musikhochschule Italiens den Studienstandort Südtirol noch attraktiver mache. Der Landeshauptmann begrüßte die Bestrebungen der SH, sich stärker mit italienischen und internationalen Vertretungen Studierender zu vernetzen, und somit auch in Rom das Verständnis für die Bedürfnisse Südtiroler Studierender zu fördern. In der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino sei vor allem die gemeinsame Forschung ein großer Schwerpunkt. Landeshauptmann Kompatscher informierte auch über die Nachhaltigkeitsziele des Landes und forderte die Studierenden auf, sich an diesem Prozess aktiv zu beteiligen und beispielsweise für die kürzlich vorgestellten Sustainability Days vom 6. bis 9. September konkrete Projektvorschläge einzureichen.
gst
Das vom Tourismusverein Partschins und dem Pflegezentrum für Vogelfauna Schloss Tirol, 2021 gestartete Projekt, zwei Turmfalken-Paaren Nistkästen zu bauen und diese mit einer Webcam auszustatten, um live mit dabei zu sein, läuft auch heuer wieder weiter.
„Wir sind schon sehr gespannt und voller Hoffnung, dass beide Paare auch 2022 erfolgreich ihre Jungvögel aufziehen können“, betont Philip Ganthaler, Präsident des Tourismusvereins.
Beim Turmfalken-Paar im Nistkasten an der Feuerwehrhalle von Partschins liegen bereits 4 Eier, die bebrütet werden. Das angestammte Pärchen im Kirchturm von Partschins sind schon fleißig am Inspizieren ihrer Behausung. Es bleibt spannend.
„Das Bereitstellen der Nisthilfen ist ein aktiver Beitrag für den Natur- und Umweltschutz und in Partschins auch eine interessante Gelegenheit über die webcam, die heuer vom Kirchturm-Nest Bilder ausspielt, live dabei zu sein, meint Florian Gamper, der sich seit 24 Jahren gemeinsam mit Willy Campei im Vogelzentrum bei Schloss Tirol mit Wildvögeln beschäftigt.
Turmfalken bleiben ihrem Nistplatz, sofern sie nicht gestört werden, jahrelang treu. Der Turmfalke ist mit dem Mäusebussard der häufigste Greifvogel in Mitteleuropa und auch in Südtirol heimisch und verbreitet. Vor allem aber in niederen Gefilden ist er seltener geworden, da oftmals die geeigneten Brutmöglichkeiten fehlen und er doch grundsätzlich eher hoch gelegene Brutplätze bevorzugt – auf diese Vorliebe ist wohl auch sein Name zurückzuführen.
Die Live-webcam spielt heuer Bilder vom Kirchturm-Nest aus – zu beobachten im youtube-Kanal unter „Visit Partschins“ – heuer neu mit Ton: https://www.youtube.com/results?search_query=visitpartschins
Hier ein paar aktuelle Videoausschnitte beider Brutstätten zum Download: https://we.tl/t-5ECxv3wPar
Turmfalken (Falco tinnunculus)
Ansehnlich, schlank, mit lebhaften Augen und unverkennbar, wenn man ihn beim typischen Rüttelflug „stehend“ in der Luft sieht, bevor er sich pfeilschnell auf seine Beute stürzt: Der Turmfalke ist nach dem Mäusebussard der häufigste Greifvogel in Mitteleuropa und auch in Südtirol heimisch und weit verbreitet. Vor allem in niederen Gefilden ist er seltener geworden und daher unbedingt schützenswert. Ursprünglich ein Felsbrüter, lässt er sich heute bevorzugt in der Nähe des Menschen nieder und besiedelt alte Bäume, Gebäude oder Kirchtürme. Grundsätzlich bevorzugt er hoch gelegene Brutplätze – auf diese Vorliebe ist wohl auch sein Name zurückzuführen. Mit einer Körpergröße von etwa 35 cm und einer Flügelspannweite von 75 cm zählt er zu den kleineren Falkenarten. Die Weibchen legen zwischen Mitte April und Mitte Mai drei bis sieben Eier.
Nach einem Monat Brutzeit schlüpfen die Jungen, die dann gut vier Wochen lang gefüttert werden. Danach verlassen sie ihr Nest und werden weitere vier Wochen lang von ihren Eltern begleitet. Dann erst sind sie im wahrsten Sinne des Wortes „flügge“ und suchen sich ein eigenes Revier. Männlein und Weiblein unterscheiden sich in ihrer Gefiederfärbung: Turmfalkenmännchen haben eine rostbraune Oberseite mit schwarzen Rautenmustern und einen grauen Schwanz und Kopf, Turmfalkenweibchen dagegen eine eher unauffällige braune Färbung und dunkle Querbänder am braunroten Rücken. Zudem sind sie ein wenig größer als ihre männlichen Artgenossen. Bevorzugte Nahrung des Turmfalken sind Mäuse, dicht gefolgt von Käfern, Insekten, Eidechsen und Regenwürmern.
Kontakte für nähere Informationen:
Philip Ganthaler – Präsident Tourismusverein Partschins – Mobiltel. 339 4370460
Florian Gamper – Vogelexperte Pflegezentrum für Vogelfauna Schloss Tirol – Mobiltel. 335 8248788
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