Am Samstag, den 7. Mai 2022 findet am Kirchplatz von Algund der Eventmarkt selberGMOCHT statt. Von 9 bis 16.30 Uhr verkaufen Kunsthandwerker aller Coleur ihre Kreationen. Musik steuert die St. Pauls Tschäss Band bei und zwar von 10.30 bis 15.30 Uhr. Im Vorfeld gibt es als Geschenksidee selberGMOCHT-Gutscheine zum Verschenken. Jeder kann einen selbst definierten Geldbetrag an info@selbergmocht.it schicken und erhält dafür einen entsprechenden Gutschein. Infos unter www.selbergmocht.it
Kolping im Vinschgau - „Am 24. Februar 2022 um 5 Uhr morgens ist etwas Unvorstellbares passiert in der jüngeren Geschichte der Ukraine, aber auch Europas -Russland hat einen offenen aggressiven Krieg in Europa ausgelöst! Es ist ein Krieg gegen die Demokratie und die freie Welt.“ So schreibt in einer Mail der Vorsitzende von Kolping Ukraine Vasyl Savka.
Er schreibt dann weiter:“ In diesen schwierigen Tagen konnten wir in vollem Umfang die Kolping-Solidarität spüren und erleben. In den Kolpingverbänden in ganz Europa werden Sammel- und Spendenaktionen durchgeführt. Danke für diese Verbundenheit und lebendige Solidarität.“
Wir als Kolping Südtirol wollen uns dem nicht verschließen, sondern die Spendenaktion tatkräftig unterstützen. Kolping Südtirol hat ein eigenes Spendenkonto bei der Volksbank zugunsten der Ukraine- Hilfe eingerichtet: bitte unterstützt uns!!
Noch einige andere Informationen: derzeit gibt es weltweit aktuell 9.121 Kolpingsfamilien. Das sind 202 mehr als im Vorjahr.
4.695.003 Euro an Spenden gingen im Jahre 2021 von 16.268 Spendern und Kolpingsfamilien bei Kolping International ein. Das ist genau so viel im Rekordjahr zuvor!
1.422.417 Euro wurden für den Kolping Corona Fonds seit April 2020 über Kolping International gespendet. Menschen in 30 Ländern bekamen damit überlebenswichtige Unterstützung. Z.B. bekamen 700 Schulkinder allein in Togo Schulbücher, Hefte und Stifte, um während der Pandemie weiter lernen zu können. Weltweit wurden viele tausend Kinder unterstützt.
Otto von Dellemann
Der 89-jährige Martin Gamper lebt seit seiner Geburt auf dem 1.600 Meter hochgelegenen
Mitter-Pardatsch Hof, einem Erbhof auf St. Martin im Kofel. Obwohl sein Leben am steilen Hang oft sehr kräfteraubend war, hat er sich nie nach einem anderen Ort gesehnt.
von Magdalena Dietl Sapelza
Der Altbauer Martl verbringt heute die Zeit zurückgezogen in der getäfelten Stube, dort wo Generationen von Vorfahren ein- und ausgegangen sind. Er hat beim Umbau dafür gesorgt, dass die Stube in der ursprünglichen Form erhalten geblieben ist. „Di Brettr fün Bodn do hon i nou selbr gschnittn“, betont er. Martin wuchs als ältester von sieben Kindern auf Pardatsch auf. Die Familie lebte von dem, was der Hof hergab. Nur Salz, Zucker, Maismehl und Karbid für die Lampen trugen die Eltern im dreistündigen Fußmarsch von Latsch zum Hof. Als Achtjähriger durfte Martin seinen Vater erstmals begleiten. „Sel isch a Erlebnis gwesn“, erinnert er sich. Ein halbstündiger Fußmarsch führte ihn vom Hof zur Bergschule neben der Kirche. Die Schulmesse war Pflicht. „Miar hobm wegn dr Kommunion gmiaßt niachtern sein, unt Mux hobmer koan terft mochn“, erzählt er. Nachdem sich Martin einmal zu jemanden umgedreht hatte, dem schlecht geworden war, riss ihm der Pfarrer das Ohrläppchen los. Im ersten Schuljahr war die Unterrichtssprache Italienisch. „Verstondn hobm miar lei soldi unt mangiare“, scherzt er. Bei der Option entschieden sich Martins Eltern für das Dableiben. Das brachte ihm und den Geschwistern die hämischen Zurufe „walsche Kindr“ ein. Der Schulweg war vor allem im Winter sehr beschwerlich. Stürmischer Wind wirbelte den vielen Schnee auf. Einmal wäre Martin beinahe erstickt, wenn ihn nicht ein Nachbar gerettet hätte. Die Arbeit auf dem Hof ging nie aus. Schwierig war die Zeit, als der Vater im Krieg in Norditalien war. Mit Hilfe der Kinder pflügte die Mutter die Felder, mähte in alle Herrgottsfrüh die Wiesen und trug Heu und Getreide in die Scheune. „Do tatn heint viele schaugn, wia miar gorbatet hobm, zmorgaz mit dr Segaz unt Nomitog mit dr Krax.“ Erst viel später brachten Maschinen Erleichterung. Um etwas dazu zu verdienen, arbeitete Martin zeitweise beim Bau des Stausees in Martell, als Knecht in Latsch und als Holzarbeiter. „Nor hobmer obr a Gelt kopp, a Fackl z‘ kafn“, meint er. Während seines Militärdienstes in Meran führte ihn eine Reise zur Papstaudienz nach Rom. „Selm hots miar gor nicht gfolln, miar hobm lausig glebt“, betont er. Neben der Arbeit auf dem Hof gab es immer auch Zeiten der Geselligkeit bei Musik und Tanz, so am Ostermontag, nach dem Korntragen und zu Martini. Gar einige Burschen konnten Ziehharmonika spielen. „Dr Stubabodn do hot eppas ausholtn gmiaßt“, scherzt er. In seiner Stube tanzte er zum ersten Mal auch mit seiner späteren Frau Rosa Gamper (Jg. 1938). Von der Empore in der Kirche aus hatte er ihr zugezwinkert und sich dann mit ihr getroffen. Im Mai 1963 führte er sie zum Traualtar. Es schneite so viel, dass es im Pardatschhof vom Dach der Brautkammer auf das Bettzeug tropfte. „Di Rosa hot nor gmiaßt di gschenkte Bettwasch inbettn“, lacht er. Für das Hochzeitsfoto fuhr das Paar später nach Meran. Inzwischen konnte die Seilbahn benutzt werden. „Di Bohn isch für inz do s` Herzblattl“, unterstreicht Martin. Das Lachen von sieben Kinder füllte schon bald den Hof. In dunklen Wintern spielten sie bei Kerzenlicht. 1979, ein Jahr nachdem Martin den Hof übernommen hatte, wurde dieser an das Stromnetz angeschlossen. Endlich konnten eine Waschmaschine, ein Kühlschrank und eine Tiefkühltruhe gekauft werden. Ein schreckliches Ereignis hat sich in Martins Gedächtnis eingebrannt. Es ist der Tod seiner zwei Brüder und deren zwei Kollegen am 3. September 1966. Als Holzarbeiter am Nördersberg waren sie nachts in ihrer Baracke von einer Mure begraben worden. Tröstlich empfand die Familie die Anwesenheit von Bischof Josef Gargitter bei der Beerdigung in Latsch. Sehr geschmerzt hat ihn auch der Tod seiner Frau Rosa im November 2021. „Wenn i obr di gleich Frau kriagat, tat i in mein Lebm wiedr olz gleich mochn“, bekennt er. Von ihr geblieben ist ihm das Bild an der Wand und viele schöne Erinnerungen an die Zeit, die sie gemeinsam im Familienkreis in der getäfelten Stube verbracht haben.
Aus dem Gerichtssaal - Bei der Gemeinde Rovereto gibt es ein umfangreiches Archiv. Darin werden unter anderem die politisch interessantesten Prozessakten des Rechtsanwalts Sandro Canestrini aufbewahrt. Dieser hatte im Strafverfahren gegen den General Di Lorenzo und den Leutnant Palestro einige der Angehörigen der sieben toten Alpini als Nebenkläger vertreten. Zwei der Strafurteile, jenes des Untersuchungsrichters beim Landesgericht Bozen und das anschließende des Strafsenats vom Juli 1975, konnte ich einsehen. Der General wurde schon in der Voruntersuchung freigesprochen. Ihm war vorgeworfen worden, er hätte das Wintermanöver angeordnet bzw. nicht abgebrochen, obwohl er wusste oder bei Anwendung der gebotenen Sorgfalt hätte wissen müssen, dass die Witterungsbedingungen ungünstig waren und zum Abgang von Lawinen führen konnten. Diese Kenntnis war ihm nicht vorzuwerfen, auch weil er in seinen Anweisungen für die Manöver die konkrete Entscheidung über die Wahl der Routen dem Mannschaftsführer überlassen hatte. Somit blieb als einziger strafrechtlich für den Tod der sieben Alpini Verantwortlicher der Leutnant Palestro übrig. Und auf den prasselten in der Hauptverhandlung die Vorwürfe haufenweise herab: Warum er für den Marsch nach der Oberdörfer Alm nicht den lawinensicheren, über die sanften Böden auf der orografisch rechten Talseite verlaufenden Anstieg gewählt hatte? Warum er sich vor dem Abmarsch nicht bei Einheimischen über die Lawinengefahr auf der orografisch linken Talseite entlang des Sommerweges erkundigt hatte? Warum die Soldaten wie Schafe einer hinter dem anderen („in fila indiana“) gingen und sich nicht die 50 Meter langen Lawinenschnüre um den Leib banden? Warum ihn nicht die von jeder Karte ablesbare Steilheit des Geländes an der orographisch linken Talseite davon abhielt, diesen gefährlichen Anstieg zu wählen? Bloß weil dieser bis auf das Schlinigjoch in den Vortagen von einer anderen Einheit freigeschaufelt und damit bequemer begehbar erschien? Auf all diese und die vielen anderen Fragen, die wir schon in der 1. Folge angesprochen haben (nicht vorhandene medizinische Notversorgung, ausgefallenes Funkgerät, fehlende Schaufeln), konnte der Angeklagte nicht befriedigend antworten, weshalb ihn das Landesgericht Bozen zu einer bedingten Haftstrafe von acht Monaten wegen fahrlässiger Tötung verurteilte. Die Angehörigen wurden aus der Staatskasse entschädigt.
Der Strafprozess war wichtig und wohl auch nützlich. Wichtig nicht nur weil er für die Angehörigen der jungen Rekruten Gerechtigkeit und eine späte Genugtuung brachte. Wichtig auch, weil damit eine gerade unter Militärs verbreitete menschenverachtende Einstellung bloßgelegt wurde, die mit dem in der Verfassung verankerten Leitbild von Soldaten als „Staatsbürger in Uniform“ schwer in Einklang zu bringen war. Und nützlich schließlich, weil sich wohl auch im Anschluss daran bis in die hohen Ränge der „Forze armate“ herumsprach, dass man mit einem Präsenzdiener nicht nach Gutdünken umspringen kann sondern für dessen Wohlergehen verantwortlich ist. Tatsache ist jedenfalls, dass sich meines Wissens nach der Tragödie auf der Oberdörfer Alm vom Jahre 1972 keine ähnlichen tödlichen Unfälle mehr ereignet haben. Außerdem ist seit dem Jahre 2004 die allgemeine Wehpflicht abgeschafft, die ja ohnehin hauptsächlich dem Zwecke diente, zumindest numerisch die Verpflichtungen gegenüber der NATO zu erfüllen, nämlich eine bestimmte Anzahl von Divisionen unter den Waffen zu halten. Deren Tauglichkeit im Ernstfall war begrenzt, die wenigsten der Eingezogenen wussten überhaupt, wie mit einem Gewehr umzugehen. Über die Gefährlichkeit einer solchen Situation wissen wir spätestens seit dem russischen Überfall auf die Ukraine. So unrecht hatten die Römer nicht: „si vis pacem, para bellum“: Wenn du den Frieden willst, sei für den Krieg gerüstet. Aber das steht auf einem anderen Blatt!
Peter Tappeiner Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Schnals - Unter großer Publikumsbeteiligung wurde wetterbedingt im Vereinshaus in Unser Frau die Vernissage zur Ausstellung und Veranstaltungsreihe „KULTURLARCH 2022 – Hans Luis Platzgummer zum 70. Geburtstag“ begangen. Musikalisch umrahmt wurde das Fest von der Musikkapelle Schnals.
Hans Luis Platzgummer freute sich besonders über die Räumlichkeiten zur „Ausstellung 1“ mit einem Überblick über sein Lebenswerk: „Endlich werden die historischen Gebäude des Freilichtgeländes in Unser Frau genutzt und zugänglich gemacht, der ideale Rahmen für meine Werke.
Benjamin Santer, Präsident des Kulturvereins Schnals, und Projektleiter Dietmar Rainer würdigten sowohl das Schaffen des Künstlers, hoben aber auch das enorme Wissen und die Aktivitäten des Jubilars rund um Kultur, Archäologie und Musik hervor. Um diese Vielfältigkeit darzustellen, wird es bis in den Herbst Veranstaltungen zu den diversen Interessensgebieten wie Kirchenchor, Volksmusik, Archäologie etc. geben.
Die Ausstellung bleibt bis 8. Mai 2022 geöffnet (jeden Samstag & Sonntag, 10–17 Uhr).
Das komplette Programm ist unter www.kulturverein-schnals.it zu finden.
Kastelbell/Juval/Oberplars - Nach drei Jahren Lagerzeit im Saxnerbunker in Oberplars ist der neue Vinschger Sekt gereift und trinkfertig. Der Weinfachmann Martin Aurich vom Unterortlhof Castel Juval und Thomas Plack vom Lehengut in Galsaun sind experimentierfreudig und haben je zur Hälfte aus Blauburgunder und Riesling den neuen Sekt gewagt, „Duett“ getauft, was sinnbildlich für die zwei Ursprungsweine und auch für die Zusammenarbeit der zwei Weinbauern steht. Hilfe, Ratschläge und Tipps für den heiklen Vergärungsvorgang, für Abfüllung, Lagerung und das Abziehen der Hefe holten sich die beiden Weinbauern vom Sekt-Kaiser Sepp Reiterer von der Sektkellerei Arunda in Mölten.
Für die Lagerung war der Saxnerbunker von Matthias Schönweger wegen seiner gleichbleibend niederen Temperatur von 7 – 8 Grad bestens geeignet. Und zwei weitere Jahrgänge reifen bereits heran. Zum Sabrieren des Sekts, bei dem die Flasche mit dem Champagnersäbel geköpft wird und also zur Vorstellung und Erstverkostung, haben Aurich und Plack am 4. April 2022 eine kleine und erlesene Schar von Gästen und Freunden zum Saxnerbunker geladen.
Der Idee, als Weinbauern etwas gemeinsam zu machen, entsprang die konkrete Umsetzung 2018 Sekt herzustellen. Über die befreundete Partschinser Bäuerin Christine Schönweger kam man auf der Suche nach einem geeigneten Keller, einer geeigneten Lagerstätte zu Bunkerbesitzer Matthias Schönweger, der für derartige Experimente ein offenes Ohr hatte. Matthias Schönweger, der 55 Bunker vom Land erworben hat und diese peu à peu künstlerisch bespielt, wies darauf hin, dass er die ehemals martialischen Bunker positiv besetze, eben mit Kunst und auch mit wirtschaftlich interessanten Objekten, wie es die Sektlagerung sei. Schönweger referierte über die Entstehung, Nutzung und den Besitzwechsel der Bunker und bereicherte mit einer „Literaktion“, einer Leseperformance, die Sektverkostung.
Die junge Künstlerin Charlotte Aurich hat das Etikett zum Sekt gestaltet. Die Zusammenarbeit der Weinbauern sei ein kreativer Prozess, von Offenheit und Neugier begleitet, erläuterte Charlotte Aurich die lebendige Buntheit des Etiketts. Und der Sekt bringe Leute zusammen, so dass dabei neue, auch kreative Prozesse in Gang gesetzt würden.
Die Kooperation zwischen Martin Aurich und Thomas Plack, Matthias Schönweger und Charlotte Aurich sei eine intelligente Fortsetzung der Kooperationen, die die Bauern ohnehin mit den natürlichen Bedingungen in Weinbergen und Weinkellern einzugehen wissen, sagte Martin Aurich.
Der Sekt „Duett“ übrigens mundet vorzüglich, hat einen Vinschger Charakter und eignet sich für alle spritzigen Ideen und er ist ab sofort direkt bei den Weinbauern erhältlich. (eb)
Stellungnahme Ärztepraxis Latsch
Mut machen oder Mies machen. Was ist los?
Liebe Patienten!
Die Ergebnisse der Bürgerbefragung in Latsch mit der Kritik und der Unzufriedenheit der Bevölkerung über die Leistungen der Ärztepraxis, haben uns keine große Freude gebracht. Die Verantwortlichen dieser nicht gerade brillanten Initiative hätten sich wohl im Vorfeld bei uns erkundigen können, um sich selbst ein Bild zu machen über die Stimmung und die Probleme am Ende einer Pandemie.
Wir Ärzte und unsere tapferen Helferinnen, denen wir dankbar sind, haben 2 schwere Jahre hinter uns. Es war für uns ein Kampf, in dem wir um jeden Preis versucht haben, trotz des Chaos, die medizinische Betreuung im Dorf zu gewährleisten. Irgendwie ist es gelungen.
Das Schlimmste ist vorbei, auch wenn wir bis heute noch immer die Notrufzentrale für die Ängste der Bevölkerung sind. Wir kennen den Ton am Telefon, die verlangte Dringlichkeit, die Gefühle, die Angst und die wenige Geduld der Patienten. Wir versuchen unser Bestes, auch wenn wir immer mehr überfordert sind.
Wir sind 4 Ärzte und 5 Helferinnen, betreuen 8 Stunden in der Praxis und 24 Stunden im Notdienst mehr als 7000 Patienten. Der freie Gang zum Arzt verbunden mit einem wachsenden Angebot an Therapiemöglichkeiten und an medizinischem Wissen, steigert die Lebenserwartung aber auch den Andrang an unserer Tür. Wir sehen täglich im Durchschnitt 80 Patienten und bekommen gleichzeitig über 100 Anrufe, aufgeteilt auf drei Telefonlinien. Wir versuchen seit jeher neue Wege der Praxisorganisation, des Vormerksystems, der Notfälle, des Stundenplans, der Erreichbarkeit der Ärzte, der Zeit für Hausbesuche, der Altersheim-Betreuung, des Wochenenddienstes, der Amtsarzttätigkeit, des externen Ambulanzdienstes in Martell, Eyrs und Tschengels usw. zu finden. Zu diesen Leistungen summiert sich der tägliche Parteienverkehr für Verschreibungen, Einweisungen, Heilbehelfe und ärztlichen Zeugnissen. Die Patienten kennen das Warten, die Zettelwirtschaft und den Papierkrieg, denen sie ausgesetzt sind, wenn sie krank sind. Das Gleiche gilt für die Bürokratie, die uns Ärzte immer mehr belastet. Schon vor 5 Jahren hatten wir wegen all dieser Probleme bei der Verwaltung Alarm geschlagen. Es wurde nie besser.
Dann kam die Pandemie! Es war für die Bevölkerung der Krieg mit dem Ungewissen, der Einsamkeit und letztlich der Aggressivität. Es explodierte die Kommunikation und die gute und schlechte Information über digitale Medien, und es implodierte der Südtiroler Hygienedienst mit den alten und neuen chaotischen Regeln. Es kamen die Masken, der PCR-Test, der Antigentest, der Nasenflügeltest, der Antikörper Test, der Positive oder der Negative, die Ansteckungsgefahr, die Quarantäne, 7 , 10, 14 Tage, und dann kam die Impfung mit dem „No Vax“ Krieg, das Chaos an den Infostellen und Rufzentralen, die immer besetzten Telefonummern mit der gleichen Antwort: „Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt!“ Das war das Ende unserer gelernten Art, Medizin zu machen. Die Praxistür musste geschlossen, der Wartesaal leer bleiben. Es kam das ständige Läuten der Telefone, die Verdoppelung der Telefonlinien und der Sekretärinnen, die Antworten, die wir nicht geben konnten, die Patienten, die - wenn krank - nicht mehr in die Praxis kommen konnten oder sollten. Am Telefon, Fragen und Diskussionen ohne Ende, die uns stark zu schaffen machten.
Empathie, Respekt und Vertrauen zum Arzt, sind in diesen 2 Jahren bei vielen Patienten verloren gegangen. Jetzt nach zwei Jahren Barrikadenkampf stehen wir Ärzte wieder vor unseren Patienten. Bei einer improvisierten Befragung sagen sie, wir sind unauffindbar, unfreundlich und man bekommt bei uns nicht sofort einen Termin. Das passt zur Klagezeit, in der wir nun sind und in der es so schwer ist, die Übersicht zu behalten. Wir sollten aber doch gut die Augen öffnen und die reelle Lage im Vinschgau betrachten. Die Situation ist alarmierend: wir haben keine Ärzte mehr.
Ärztemangel im Territorium ist ein Riesenproblem. Es gibt zur Zeit allein im Mittelvinschgau 6 freie Stellen für Hausärzte. In den letzten 3 Jahren sind 11 Ärzte davon 6 in Frühpension gegangen. Die noch offenen Praxen - wie unsere - sind belagerte Burgen. Die Belastbarkeit des Personals ist am Limit des „Burn out“. Man sucht vergebens Jungärzte im Rest von Italien. Da leidet natürlich die Qualität der Leistungen. Von einem Arzt mit Zweisprachigkeit und Facharzttitel ist schon gar nicht mehr die Rede. Man muss froh sein, wenn kurzfristig eine Vertretung kommt. Die noch verbliebenen Ärzte im Territorium bekommen seit Jahren Patienten von anderen Sprengeln zugeschoben, auch wenn wir die gesetzliche Maximalquote unserer Eingeschriebenen weit überschritten haben. Das ist die Situation, die wir Ärzte zusammen mit der Bevölkerung zur Zeit erleben.
Da hilft kein Meckern und Klagen, wenn auch im sanitären Bereich nicht alles so geht, wie es einmal war und eine kopflose Befragung nur noch mehr Frust und Leiden bei den Lesern verursacht. Wir brauchen keine Miesmachung und noch weniger brauchen wir die ständige Sich-Behauptung und Konflikte-Schaffung. Es braucht Verständnis und vielleicht auch ein „Danke“ nach 35 Jahren Ärztepraxis, mit Liebe und Herz gemacht. Es ist eine Zeit der Unsicherheit und des Nicht-Wissens, in der jeder von uns sein Gleichgewicht wieder finden muss. Unsere Eltern und Großeltern hatten zwei Kriege erlebt. Wir haben Terrorismus, eine Pandemie, die Klimaerwärmung und jetzt einen Krieg in Europa entgegen zu steuern. Da heißt es eine gute Dosis Optimismus, Geduld und Toleranz in den Alltag zu bringen. Wir Ärzte und unser Team versuchen es und freuen uns wenn die Patienten uns dabei helfen .
Die Ärzte und Praxishelferinnen
der Ärztepraxis Latsch
i. V. Dr. Toni Pizzecco
Man sollte nicht mit Steinen werfen….
Man sollte nicht mit Steinen werfen, wenn man im Glashaus sitzt oder direkter ausgedrückt: «Kehrt zuerst vor der eigenen Türe!»
Das anonyme Inserat auf Seite 23 im Vinschger Wind vom 7. April 2022 ist ein Affront höchsten Grades. Da wird ein unfundierter, nicht recherchierter, bösartiger Vorwurf gegen den Schweizer Nachbarn und Arbeitsstätte vieler Südtiroler Grenzgänger erhoben, den man so nicht stehen lassen kann.
In den Schweizer Medien wurde das Gerücht laut, Angehörige des russischen Präsidenten befänden sich in der Schweiz. Das Bundesamt ist diesem Gemunkel umgehend nachgegangen und es wurde in den Nachrichten mitgeteilt, dass keine Beweise für einen Aufenthalt der Putin-Familie in der Schweiz nachgewiesen werden kann. Punkt. Dieser Aussage ist Glaube zu schenken oder das Gegenteil zu beweisen.
Hingegen wurde in den Mittagsnachrichten von Radio Südtirol mitgeteilt, dass russische Staatsbürger Wohneigentum und Hotelbeteiligungen in Meran und Umgebung hätten. Ob es sich dabei um Oligarchen handelt, wurde nicht mitgeteilt. Klar ist jedoch, dass ein normaler russischer Bürger sich ein solches Objekt nicht leisten könnte.
Der Vinschger Wind rühmt sich als neutrales informatives Printmedium, welches auch im Val Müstair verschickt wird. Es ist schade, dass Inserate oder Beiträge nicht kritischer hinterfragt werden und unhaltbare Äusserungen einfach so publiziert werden. In der Hoffnung, dass dies ein einmaliger Ausrutscher war, freue ich mich auf weiterhin gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit.
Annelise Albertin, Val Müstair
Sie ist nicht die älteste
Georg Horrer, seit 1977 Mitglied der Bürgerkapelle Schlanders und deren langjähriger ambitionierter Kapellmeister und, wenn’s brennt, mancherorts Aushilfskapellmeister, hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass die Bürgerkapelle Latsch 1773 die älteste Musikkapelle im Tal ist, dann folgt die Bürgerkapelle Schlanders mit Gründung 1804. Es stimmt also nicht, dass die Musikkapelle Burgeis die älteste Musikkapelle im Tal ist, wie wir in der Hommage auf das bezaubernde Frühlingskonzert der Burgeiser im letzten Vinschgerwind frei heraus behauptet haben. Die Musikkapelle Burgeis wurde 1818 gegründet und hat vor vier Jahren ihren 200. Geburtstag gebührend zu feiern gewusst.
Red.
Der Haidersee und die Frostberegnung:
klein gegen groß, Ökologie gegen Ökonomie
Nach dem Artikel über die Frostberegnung aus dem Haidersee muss ich dem Autor Dr. Wolfgang Platter für seine Nationalpark-Beiträge im Vinschgerwind danken, in welchen er jeweils am Tage eines Heiligen die LeserInnen über die Vielfalt und Schönheit der Natur im Nationalpark, über Wildentnahmen, Bartgeier und Biodiversität aufklärt und auch mahnend den Finger über die Zukunft der Artenvielfalt und des Klimawandels erhebt.
Im Beitrag über die Frostberegnung deckt er neben einer fundierten Abhandlung über den „Tolm“ und einer Zitatsammlung aus der Veranstaltung des Landeshauptmannes über Nachhaltigkeit in aller Klarheit die Diskrepanz zwischen Marketing und Realität, zwischen Reden und Tun auf. Die drei Krisen - Klimakrise, Biodiversitätskrise und Ressourcenkrise - lassen sich mit Marketing und Reden nicht bewältigen. Es braucht ein entschlossenes TUN und klare Pläne!
Beim Nachhaltigkeits-Abend in Schlanders hörten die TeilnehmerInnen mehrfach das Wort Partizipation und die Aufforderung „wir müssen die Menschen mitnehmen“. Doch auch dort habe ich diskrepante Entwicklungen im Kopf: So ist das Gesetz für Raum und Landschaft mit partizipativer Beteiligung entstanden, dann aber mit Lobby-Einfluss (SBB, HGV) angepasst und beschlossen worden.
Das Gesetz für direkte Demokratie ist parteiübergreifend mit Beteiligung der Bevölkerung entstanden und auch vom Landtag beschlossen worden; dann aber hat die Mehrheitspartei mit ihrem Koalitionspartner dem Gesetz einen seiner Kerne, das bestätigende Referendum über Landesgesetze, beraubt. Der Umgang mit den Ergebnissen des Autonomiekonvent mit großer Beteiligung von Bürgern ist nur Partizipationsbluff zu beschreiben.
Somit muss ich die wiederholte Ankündigung von Partizipation auch dem Marketing zuschreiben.
Gerhard Kapeller, Taufers i.M.
Terra Raetica: LH Kompatscher im Austausch mit den Gemeinden
Am 5. April hat LH Arno Kompatscher die Bürgermeister:innen des Vinschgaus bei einer Videokonferenz über die Ergebnisse des politischen Treffens Scuol in Graubünden informiert. Beim Treffen in Scuol am 2. März 2022 war es auf höchster politischer Ebene um die weitere strategische Entwicklung der Bahnverbindungen im Rätischen Dreieck gegangen. Dabei war vereinbart worden, entlang möglicher Trassenverläufe in der Terra Raetica geologische und hydrogeologische Untersuchungen mit vertieften Studien zur Machbarkeit durchzuführen.
Bei der Videokonferenz war auch Professor Konrad Bergmeister mit dabei. Bergmeister ist im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beauftragt, die verschiedenen Trassenvarianten unter vergleichbaren technischen Parametern aufzubereiten und zu analysieren. So hatten die Gemeindevertreter die Möglichkeit, alle Einzelheiten in Bezug auf die möglichen Varianten zu diskutieren. Die Sitzungsteilnehmer begrüßten die in Scuol beschlossenen weiteren Schritte, um durch vertiefende Machbarkeitsstudien mit geologischen und hydrogeologischen Untersuchungen die möglichen Trassierungen in den Bereichen Scuol-Mals, Landeck-Scuol, Landeck-Mals, für die Fernpasstrasse von Garmisch-Partenkirchen nach Silz (Inntal) und für die Strecke Tirano-Bormio mit Weiterführung nach Mals zu untersuchen.
Kompatscher hob die Überzeugung aller vier beteiligten Regionen hervor, „dass diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit die Grundlage für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung dieses alpinen Grenzraumes bildet und vorantreiben wird“. Deshalb werde man konsequent die gemeinsam beschlossenen nächsten Schritte weitergehen, damit die Vinschgerbahn in Zukunft auch über Mals hinaus fahren könne. „Es ist unsere gemeinsame Vision, dass die Schiene als Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs für die grenzüberschreitende Mobilität im Dreiländereck in Zukunft eine wichtige Rolle spielen sollte“, betonte der LH. Der Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, Dieter Pinggera, bedankte sich beim LH für den konstruktiven Austausch: „Für die Gemeinden im Vinschgau ist die Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität im Rätischen Dreieck von besonderer Bedeutung. Deshalb sind wir froh, dass unter der Federführung von Professor Bergmeister eine technische Basis geschaffen wurde, welche nun weiterführende Schritte ermöglicht.“ Gleichzeitig seien sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Vinschgau im Klaren, dass die Realisierung eines Eisenbahnkreuzes in der Terra Raetica viele Jahre in Anspruch nehmen werde.
Abschließend war man sich einig, dass in der Zwischenzeit der öffentliche Nahverkehr im Dreiländereck mit Bussen ausgebaut werden solle. (LPA)
Bitte keine Ausreden
Bin erstaunt, dass in letzter Zeit soviel in den verschiedenen Medien für eine Zug -Verbindung über Mals hinaus berichtet wird. Sogar der LH hat sich (könnte sich öfters um uns Vinschger kümmern) ins Zeug gelegt. Die sogenannte TERRA - RAETICA soll ja für grenzüberschreitende Projekte ins Leben gerufen worden sein. Das finde ich toll, sogar super. Nur schade ist, dass, wenn man ein sogenanntes Großprojekt (wenn es zustande kommt sogar ein JAHR HUNDERT PROJEKT) anpackt, dann soll man allererst die jetzigen Hausaufgaben machen. Es kann nicht sein (es werden viele bestätigen), dass man vor dem BAHN-ÜBERGANG in SPONDINIG bis zu 6 Minuten wartet, um weiterfahren zu können. Und bitte keine Ausreden. „Es wird alles aus Verona gesteuert.“ Warum müssen die Bahnschranken so früh abgesenkt werden - und wenn der Zug vorbei ist, dauert’s noch eine Ewigkeit bis sie hoch gehen und das Rotlicht erlischt. Bevor das alles nicht richtig funktioniert, wie es in unseren Nachbarländern geschieht, brauchen wir über eine BAHN-VERBINDUNG gar nicht zu diskutieren.
Herbert Marseiler, Prad/Zürich
„Die Erde war uns immer nur ein Acker, ein Feld. Alles war Nutzfläche. Jeder Ort auf dieser Erde hatte eine Funktion. Man fand gar keinen Ort mehr, der einfach nur er selbst war.“ Aus Anthropos, Tyrann von Alexander Eisenach.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Rabland/Alps Coffee/BASIS Campo#5 - Basis Vinschgau ist die Anlaufstelle für Zukunftsfragen im Vinschgau, für Wirtschafts- und Gesellschaftsprojekte und neue Konzeptideen. Neben Tagungen, Workshops und kulturellen Veranstaltungen, werden auch Stammtische und Begegnungen in einzelnen Betrieben organisiert. Campo werden diese Betriebsbesichtigungen genannt. Am 5. April lud Basis zu einem Werkstattgespräch nach Rabland in die Kaffeerösterei Alps Coffee/Schreyögg. Neben einen Vortrag über Nachhaltigkeit in Unternehmen gab es auch eine Betriebsführung durch den Geschäftsführer Stefan Schreyögg. Evelyn Oberleiter, die 2010 zusammen mit Günther Reifer das Terra Institut gegründet hat, berichtete über den Prozess der Nachhaltigkeit in Unternehmen. Vor 12 Jahren wurden sie als Außenseiter gesehen, durch die Klimaerwärmung und die Notwendigkeit der Transformation zu einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise ist der Ruf nach Wandel von allen Seiten spürbar, so Oberleiter. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO werden immer wichtiger. Die Nachhaltigen werden die Nicht-Nachhaltigen überholen, meinte Oberleiter. Vieles bewegt sich: Firmen werden Nachhaltigkeitsberichte vorlegen müssen, durch das Lieferkettengesetz wird die ganze Produktionskette auf Nachhaltigkeit überprüft, große Finanzinvestitionen werden zu Treibern der Nachhaltigkeit. Anschließend berichtete Stefan Schreyögg über die Familiengeschichte der Kaffeerösterei Schreyögg, die bis ins Jahr 1890 zurückreicht und vom Urgroßvater in Meran begründet wurde. 2002 wurde der Firmensitz nach Rabland verlegt, heute gibt es außerdem Filialen in Innsbruck und München. Die Firma beschäftigt 40 Personen, bezieht Kaffeebohnen aus 17 Ländern und exportiert 150 Kaffeemischungen höchster Qualität weltweit. Seit 2001 hat die Kaffeerösterei das Bio Siegel und seit 2013 das Fair Trade Siegel. Zusammen mit Richard Theiner vom Weltladen Latsch wurde vor zwei Jahren der neue Filterkaffee „Juanita“ eingeführt. Der Kaffee wird chemie- und pestizidfrei von indigenen Kleinbauern angebaut. Die Kleinbauern gehören zum Volksstamm der Pech, die im Biosphärenreservat Rio Platano in Honduras leben. (hzg)
Schlanders/Vortrag Bücherwelten - In Südtirol gibt es mehr als 1.700 Blockgletscher, 6 % der Landesfläche sind von Permafrost bedeckt. Klimamodelle prognostizieren für die Alpen eine Erwärmung von etwa 4 °C bis 2100, was u. a. zu einem verstärkten Abschmelzen des Permafrosts führen wird. Die Folgen sind Hanginstabilität, Steinschläge und Felsstürze sowie Muren und Hochwasser. Die Ergebnisse des Interreg IV Projektes permaqua Italien-Österreich aus dem Jahre 2015 zeigten, dass Gewässer aus abschmelzendem Permafrost auch hohe Gehalte an Schwermetallen enthalten können. Diese Werte liegen mancherorts weit über dem Grenzwert für Trinkwasser. Um 2004 wurden die ersten Weißfärbungen von Gebirgsbächen im Vinschgau beobachtet. Im Rahmen der Buchausstellung „Bücherwelten“ berichtete am 1. April der Geologe Christoph Wanner der Universität Bern über das Phänomen der weißen Bergbäche im Dreiländereck. Wanner hat dieses Phänomen in mehreren Gebirgsbächen in Graubünden und auch im Schlandrauntal untersucht. Beim Vortrag anwesend war auch der Landesgeologe Volkmar Mair, der über die Forschungsergebnisse am Lazaungletscher in Schnals im Rahmen des Interreg Projektes permaqua berichtete. Das Phänomen der weißen Gebirgsbäche (Aluminium Flocken genannt) findet man im Hochgebirge über 2.600 m. ü. M. beim Vorhandensein von Blockgletschern (Permafrost) und dem Mineral Pyrit im Gestein. Die Interaktion zwischen Wasser und dem Gestein führt zur Produktion von Schwefelsäure und im Anschluss zur Freisetzung von Aluminium, Nickel, Mangan und Flour. Da die chemische Zusammensetzung vor allem aus Aluminium (27 %) und Sulfaten (19 %) besteht, spricht man von Aluminiumsulfat-Ausfällungen, welche die Steine mit einer weißen Schicht überziehen. Durch diesen chemischen Prozess hat das Wasser einen geringen pH-Wert von 3,9 bis 5,1. Damit ist der Grenzwert für Trinkwasser deutlich überschritten. Da dieses Phänomen durch das Auftauen des Permafrostes geschieht, sind nach Wanner das Phänomen der weißen Bäche eine direkte Folge des Klimawandels. Man muss von einer weiteren Verschlechterung der Wasserqualität in den Ostalpen ausgehen. Derzeit gibt es noch keine Probleme. (hzg)
WINDMAGAZINE
Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus
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