Unzählige Wanderungen, flowige Biketrails, glitzernde Bergseen, urige Einkehrmöglichkeiten, zahlreiche Kulturstätten und einzigartige Veranstaltungen
Das Feriengebiet Latsch-Martelltal besticht durch seine Einzigartigkeit; Latsch überzeugt durch zahlreiche Kulturstätten, wunderbare Wanderwege, flowige Biketrails und unvergessliche Veranstaltungen. Das natürliche Martelltal im Herzen des Stilfserjochs Nationalparks ist als beliebtes und weit über die Grenzen hinaus bekanntes Wintersportparadies, die schmackhafte Marteller Erdbeere, der glitzernde Zufrittstausee und die wunderschönen Themenwege in den Gedanken tief verwurzelt.
Immer der Sonne nach
Der Sonnenberg macht seinem Namen alle Ehre. Die in Richtung Süden ausgerichtete Talflanke punktet mit ihrem steppenähnlichen Landschaftsbild aus Trockengräsern und blühenden Kräutern. Vom Dorf St. Martin im Kofel starten Sie mit der Seilbahn bequem Ihre Entdeckungsreise auf den sonnigen Hausberg des Vinschgaus. Oben angekommen, eröffnet sich ein einzigartiges Wander- und Mountainbike-Terrain: Zwischen Steppengräsern und Flaumeichen säumen sich facettenreiche Wege und Trails durch die Berglandschaft. Und wenn Sie genau hinsehen, entdecken Sie seltene Insekten- und Reptilienarten.
Nördersberg – für kühle Sommertage: schattige, dichte Wälder und satte Almwiesen. Der Nördersberg bietet das Gegenspiel zum Sonnenberg. Das Erlebnis beginnt schon bei der Fahrt: Der Sessellift zur Tarscher- & Latscher Alm versprüht nostalgischen Charme. Angekommen an der Bergstation, warten auf Wanderer und Biker unbegrenzte Möglichkeiten: Darf es eine gemütliche Familienwanderung sein? Eine anspruchsvolle Alpintour? Oder doch eine Trailabfahrt? In der Tarscher Alm, dem Berggasthof Tarscher Alm, sowie der Latscher Alm kommen auch Genießer auf Ihre Kosten.
Auf steilen Pfaden & ebenen Wegen durch
das Martelltal: die abwechslungsreiche Landschaft im Nationalpark Stilfserjoch ermöglicht Touren aller Ansprüche, von gemächlich bis hochalpin. Wissenswertes für die ganze Familie auf den zahlreichen Themenwegen wie dem neuen Almenweg oder auch dem Erdbeerweg. Dem Himmel nahe sein können Sie auf den unzähligen Gipfeln der herrlichen Bergwelt des Martelltales. Ein herrliches Panorama erwartet Wanderer auf der Zufrittspitze und auf der Rotspitze, sowie auf dem bekannten Cevedale, aber auch die Orgelspitze eröffnet allen Bergsteigern einen wundervollen Ausblick.
Almen und Schutzhütten: Typische Südtiroler Spezialitäten in luftigen Höhen saftige Knödel, Südtiroler Brettelmarende oder ein süßer Kaiserschmarrn, erwartet sie auf den urigen Almen und Hofschänken im Feriengebiet Latsch-Martelltal. Hoch über dem hinteren Martelltal liegt die Marteller Hütte, die Lyfi Alm und die Zufallhütte. Die sonnige Tarscher-und Latscher Alm, der gemütliche Berggasthof und auch die urige Morterer Alm am Nörderberg, aber auch die etwas höher gelegenen Soy Alm. Am Sonnenberg in St. Martin im Kofel finden Sie heimelige Jausen Stationen mit hauseigenen Produkten, genießen Sie die Aussicht und die köstlichen Gerichte im Restaurant an der Bergstation, Platzmairhof, Platztairhof, in der Jausenstation Oberratschill, oder im Hofschank Oberkaserhof .
Feriengebiet Latsch-Martelltal
Tourismusverein Latsch-Martell
Hauptstraße 38/a
I-39021 Latsch
Tel. +39 0473 62 31 09
info@latsch.it
www.latsch-martell.it
Der Lederer Altar in der Spitalkirche Heilig-Geist in Latsch wurde vom schwäbischen Meister
Jörg Lederer um 1520 errichtet. Der gotische Altar gilt als einer der schönsten Flügelaltäre in Südtirol.
von Peter Tscholl
Jörg Lederer (1470 – 1550) war ein deutscher Bildhauer. Über seine Existenz und seine Lebensumstände ist relativ wenig bekannt. Seine Beziehung zum Vinschgau bezeugen mehrere seiner Kunstwerke. So zum Beispiel schuf er den Flügelaltar in Schlanders, von dem nur mehr Einzelfiguren existieren, den Flügelaltar in Hinterkirch bei Reschen, der sich heute in Budapest befindet, den Flügelaltar in der Martinskirche in Göflan und den Flügelaltar der Pfarrkirche von Partschins, von dem sich Reste in der Spitalskirche von Meran befinden. Zu seinen Meisterwerken zählt der Flügelaltar in der Spitalkirche in Latsch. Dieser Altar ist ein Höhepunkt spätmittelalterlichen Kunstschaffens in Tirol.
Der Altaraufbau mit Predella, zentralem Mittelschrein, seitlichen Flügelaltären und abschließendem Gesprenge folgt dem klassischen Aufbau eines spätgotischen Schnitzaltars. Die ursprüngliche Predella, der Unterbau des Altars ging leider verloren und wurde im Jahr 1870 durch einen barocken Tabernakel ersetzt. Hoch oben im abschließendem Gesprenge steht eine Christopherusskulptur. Sie steht in Zusammenhang mit dem ursprünglichen Hospitalsbetrieb und dem damit verbundenen Pilger- und Verkehrsstrom.
Im Zentrum des Flügelaltars ist der Gnadenstuhl der hl. Dreifalftigkeit dargestellt, an seiner Seite sind Johannes der Täufer und der heilige Wolfgang zu sehen. Die beiden Schreinwärter, der Hl. Georg und der Hl. Florian stellen die Verbindung zu den Flügeltafeln her.
Laut dem Historiker Hermann Theiner aus Latsch verwendete Lederer in seinen Werken die Holzschnitte des damaligen Ausnahmekünstlers Albrecht Dürer. Einer der Schreinwächter, der hl. Georg, trägt beispielsweise die Züge des jungen Maximilian nach einem Porträt Dürers.
Die Reliefs der Flügelinnenseiten zeigen die Verkündigung, die Beschneidung, die Geburt Christi und die Anbetung der drei Könige. Die gemalten Tafelbilder der Flügelaußenseiten haben Szenen aus der Passionsgeschichte zum Inhalt: Jesus am Ölberg, die Darstellung Jesus Christus vor Pilatus, die Geiselung und Dornenkrönung. Als Maler der Tafelbilder ist Jörg Mack aus Kaufbeueren nachgewiesen.
Der Grundstein für die Spitalkirche in Latsch wurde 1337 gelegt. Bauherrn waren die Herren von Annenberg. Nachdem das Geschlecht der Annenberger ausstarb, ging die Kirche zunächst auf die Grafen von Mohr über, seit 1759 ist sie im Besitz der Gemeinde Latsch.
Die Spitalskirche und der Lederer Altar sind leider aufgrund von Corona zur Zeit noch nicht öffentlich zugänglich. Besichtigungen sind nur im Rahmen einer Führung möglich.
Laces
L’altare alato della chiesa dell’ospedale di Laces è uno dei capolavori dello scultore tedesco Jörg Lederer. Questo altare è un punto di forza dell’arte tardo-medievale in Tirolo.
Diverse sue opere d‘arte testimoniano il suo rapporto con la Val Venosta. Ad esempio, realizzò l‘altare alato di Silandro, di cui oggi esistono solo singole figure, l‘altare alato di Hinterkirch presso Resia, oggi a Budapest, l‘altare alato della chiesa di San Martino a Covelano e l‘altare alato della chiesa parrocchiale di Parcines, i cui resti si trovano nella chiesa dell‘ospedale di Merano.
Informationen: Tourismusbüro Latsch 0473 623109 info@latsch.it
Eine Sensation bahnte sich an, als im Sommer 1992 bei Restaurierungsarbeiten in der Kirche Unsere Liebe Frau auf dem Bühel, „Bichlkirche“ in Latsch eine marmorne Steinplatte entdeckt wurde.
von Peter Tscholl
Bei den Restaurierungsarbeiten wurde u.a. die barocke Holzverkleidung des gotischen Altars entfernt. Zum Vorschein kam eine Steinplatte aus Marmor. Gianni Bodini aus Schlanders war bei seiner Freilegung dabei. Er erzählt: „Es war im Juli 1992. Ich fuhr mit meinem Rad durch Latsch, vorbei an der Bichlkirche. Ich sah die Aufregung der Leute, die dort arbeiteten. Das machte mich neugierig und so ging ich in die Kirche um nachzusehen. Auf dem Altar lag ein besonderer Stein. Die Arbeiter sagten mir, dass Spezialisten aus Bozen schon verständigt seien und bald ankommen müssten. Ich aber war so aufgeregt, dass ich nicht warten wollte bis die Archäologen von Bozen kommen würden. Ich stieg auf den Altar und habe mit Hammer und Meisel die Marmorplatte von Mörtel und Kalk befreit. Ich wollte sehen, was dahinter war. Mir war sofort klar, dass es sich um eine Stele handelt. Ich hatte mich schon immer mit diesem Thema beschäftigt und bin viel in Europa herumgereist um Steine zu fotografieren. Bald kamen die Fachleute aus Bozen, darunter der Archäologe Hans Nothdurfter und die Archäologin Annaluisa Pedrotti aus Trient. Pedrotti ist eine Spezialistin auf dem Gebiet der Stelen. Eine Sensation bahnte sich an, für Latsch und den gesamten Vinschgau. Pedrotti wußte sofort, dass es sich hier um einen Stein aus der Kupfersteinzeit, um 3.000 vor Chr. handelt. Anhand der abgebildeten Beile, Typ Remedello konnte sie die Zeit bestimmen. Beinahe wäre der Stein nach Bozen gebracht worden aber die Latscher wehrten sich degegen und sorgten dafür, dass er in Latsch bleiben konnte. Sie waren sich der Bedeutung dieses Fundes bewußt und wollten dass der Stein im Dorf bleibt. Im Gebiet von Latsch wurden schon früher ähnliche Funde gemacht, so z.B. in den 60er Jahren ein weiterer Menhir, der heute als verschollen gilt.
Ein Bauunternehmer aus Schlanders erzählte mir einmal, dass er bei Bauarbeiten in den Auen in Latsch nahe der Etsch einmal ein Einmannboot, ein Boot aus einem einzigen großen Baumstamm gefunden hätte. Aus Sorge dass die Bauarbeiten eingestellt werden hat er den Fund nicht gemeldet und das Boot entsorgt. Auch bei Arbeiten an der Latscher Umfahrungsstraße wurden Reste einer Siedlung gefunden. Dass es sich beim Latscher Menhir um ein Heiligtum dieser Siedlung handeln könnte, ist zwar eine gewagte Hypothese aber nicht auszuschließen“.
Der Latscher Menhir ist für Gianni Bodini auf jeden Fall der schönste Stein im Vinschgau. „Obwohl schon 30 Jahre vergangen sind, fasziniert mich der Stein immer wieder. Die Nikolauskirche in Latsch, wo der Menhir heute aufbewahrt wird, ist für mich zu einer Art Pilgerstätte geworden, wo ich immer wieder gerne einkehre“ sagt er.
Sensazionale
Nell‘estate del 1992, durante i lavori di restauro della chiesa di Nostra Signora sul Bühel, la „Bichlkirche“ di Laces, è stata scoperta una lastra di marmo che ha fatto scalpore.
Durante i lavori di restauro sono stati rimossi, tra l‘altro, i rivestimenti lignei barocchi dell‘altare gotico. È stata rivelata una lastra di marmo. Gianni Bodini di Silandro era presente al momento del ritrovamento.
Seit 2017 ist die Ausstellung „Der Latscher Menhir“ in der Nikolauskirche beheimatet.
Öffnungszeiten: täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr. Mehr Informationen unter www.menhir-latsch.it
In den Weinbergen an den Hängen der Vinschger Sonnenseite reifen die Trauben für außergewöhnliche Spitzenweine. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ist eine kontinuierliche Qualitätssteigerung erfolgt, auch dank regelmäßiger Verkostungen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Vier Dorfverkostungen stehen jährlich auf dem Programm des Weinbauvereins Vinschgau. Dabei sind die Vereinsmitglieder unter sich. Sie tauschen sich in ungezwungener Atmosphäre aus, verkosten die Weine und lauschen den Bewertungen der Juroren. Es wird analysiert und diskutiert.
Die erste Verkostung im Jahre 1977 in der „Moarstube“ in Galsaun beschreibt der Vinschger Wein-Pionier Leo Forcher aus Galsaun noch folgendermaßen: „Von den 33 Eigenbauweinen waren nur drei genießbar. Alle anderen waren fehlerhaft.“ Diese Zeiten sind längst vorbei. Bei den heutigen Dorfverkostungen werden kaum noch fehlerhafte Weine eingeschenkt. Die edlen Vinschger Tropfen, ob weiß, rosé oder rot, überzeugen durch ihre Spitzenqualität und durch ihre Einzigartigkeit. Forcher, jahrzehntelang Obmann des Vinschger Weinbauvereins und heute dessen Ehrenobmann, war seit der Gründung des Vinschger Weinbauvereins 1981 um die Qualitätssteigerung der Vinschger Weine bemüht. Forcher und seine Vorstandsmitglieder hatten die regelmäßigen Verkostungen iniziert und vorangetrieben. Dabei stellen die Winzer ihre Weine zur gegenseitigen Bewertung und zu Bewertung durch Fachleute aus dem Versuchszentrum für Obst und Weinbau Laimburg bereit. Sein Nachfolger als Obmann Matthias Bernhart aus Partschins setzt diese Tradition fort. Besprochen werden eventuelle Fehlentwicklungen bei der Kelterung, deren Vermeidung und einiges mehr. 33 Weine standen beispielsweise bei der ersten diesjährigen Verkostung im März in Kastelbell auf dem Programm. Wirklich getrunken werden von jedem Wein nur wenige Tropfen.
Unbestritten ist, die Vinschger Weine haben seit der Gründung des Weinbauvereins 1981 einen gewaltigen Qualitätssprung gemacht. Ein wichtiger Punkt in der Entwicklung war unter anderem die Reduzierung der Traubendolden an den Weinreben, um mehr Klasse als Masse zu erzeugen. Die Weinreben auf den Gneis- und Schieferböden des Sonnenberges sorgen für mineralhaltige Weine, die mit einem individuellen Charakter punkten. Die Besonderheiten des Vinschger Weinbaugebietes sind die geringen Niederschlagsmengen (500 Millimeter pro Jahr) und die vielen Sonnenstunden. Das Zusammenspiel zwischen nächtlicher Abkühlung durch die nahen Gletscher des Ortlergebietes und der Ötztalen Alpen mit den warmen Temperaturen am Tag sorgt während der Reife für einzigartige Aromen und für die besondere Note des Vinschger Weines. Zu den Haupt-Weißweinsorten zählen Riesling, Weißburgunder, Müller-Thurgau, Solaris, zu den Haupt-Rotweinsorten Blauburgunder, Vernatsch und Zweigelt. Dazu kommen bei den Weißen in kleineren Mengen noch die Sorten Chardonnay, Ruländer, Gewürztraminer und Frauerler (autochthone Sorte), bei den Roten Lagrein und Cabernet. Im Weinbauverein wurde stets großer Wert auf die Aus- und Weiterbildung gelegt.
Eine große Errungenschaft des Weinbauvereins war die DOC – Schutzbezeichnung für Vinschger Weine. (DOC - denominazione di origine controllata, vergleichbar mit dem deutschen Q.b.A = Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete). Die Anbaufläche ist mittlerweile von 48 Hektar im Jahre 1981 auf heute 87 Hektar gestiegen, die Mitgliederzahlen des Vereins von 60 auf 230. Das Vinschger Weinbaugebiet reicht von der Töll bis Burgeis und umfasst 80,74 Hektar (siehe Tabelle). Auf der höchst gelegenen Weinbaufläche des Tales am Benediktinerkloster Marienberg auf 1250 Metern oberhalb von Burgeis werden seit 2011 versuchsweise Bioweine der Sorten Solaris und Cabernet Cortis kultiviert. Im Gegensatz zu anderen Regionen ist der Vinschger Weinbau nicht von großen Genossenschaften geprägt, sondern von kleinen Kellereien und Hofproduzenten, die ihre Weine als Direktvermarkter verkaufen. Und es lohnt sich in jedem Fall, die edlen Tropfen zu probieren. Die Verantwortlichen des Weinbauvereins organisieren gelegentlich auch größere Verkostungen für Publikum. Auch Winzer laden auf Wunsch gerne zu kleinen Verkostungen auf ihren Weinhöfen ein.
Der Weinbau im Vinschgau hat bereits in der Römerzeit Einzug gehalten und war seit jeher mit viel Arbeit und Fleiß verbunden. Die Terrassen an den Hängen der Sonnenseite wurden in mühevoller Handarbeit mit Trockenmauern gesichert. Und die geernteten Trauben mussten in Körben zu den Fuhrwerken gebracht und mit Pferdegespannen zu den Höfen transportiert werden. Heute stehen technische Hilfsmittel zur Verfügung, die die Pflege der Anlagen und die Ernte der Trauben erleichtern. Weinbau Hochburgen waren noch bis vor kurzem die drei Orte Kortsch, Kastelbell und Naturns. Mittlerweile breitete sich der Weinbau weiter nach Norden aus. Größere Rebanlagen sind jüngst bei Schluderns auf 900 Metern angelegt worden.
Weinverkostung: So läuft sie ab:
Eine Weinverkostung ist eine schöne Gelegenheit, in geselliger Runde zwanglos unterschiedliche Weine zu probieren und ganz nebenbei interessante Dinge darüber zu lernen. Schnell kommt man miteinander ins Gespräch und kann gemeinsam die geschmackliche Vielfalt der edlen Tropfen entdecken. Um die Eigenheiten eines Weins beurteilen zu können ist es wichtig, alle Sinne auf Empfang zu stellen.
1. Zuerst wird der Wein mit den Augen beurteilt. Was hat er für eine Farbe? Ist er klar oder trüb? Bildet er Schlieren im Glas (sogenannte „Kirchenfenster“)?
2. Die Nase spürt den Aromen des Weins zuerst nach. Man riecht am Wein und schwenkt dann das Glas, damit sich die Aromen durch zusätzlichen Sauerstoff weiter entfalten können.
3. Dann wird der Wein verkostet. Die Geschmacksknospen der Zunge nehmen die Aromen auf, und die Sinne werden belebt.
Weinbauflächen im Vinschgau: 87 ha
Weißweine 47 ha
Riesling 16 ha
Weißburgunder 12 ha
Solaris 2,9 ha
Rotweine 40 ha
Blauburgunder 20 ha
Vernatsch 11 ha
Zweigelt 6,8 ha
Degustazione di Vino
Una degustazione di vini è un‘ottima occasione per assaggiare casualmente diversi vini e imparare cose interessanti su di questi. Si entra subito in conversazione con gli altri e si scopre insieme la diversità di gusto delle gocce nobili. Per poter giudicare le caratteristiche di un vino, è importante usare tutti i sensi.
La viticoltura in Val Venosta esiste fin dall‘epoca romana e ha sempre comportato molto lavoro e diligenza. Le terrazze sui pendii del lato soleggiato sono state assicurate con muretti a secco in un minuzioso lavoro manuale. E l‘uva raccolta doveva essere portata sui carri in ceste e trasportata alle fattorie con squadre di cavalli. Oggi sono disponibili ausili tecnici per facilitare la cura dei terreni e la raccolta delle uve.
Fino a poco tempo fa le roccaforti della viticoltura erano i tre villaggi di Corces, Castelbello e Naturno. Nel frattempo la viticoltura si è diffusa più a nord. Recentemente sono stati piantati vigneti più grandi vicino a Sluderno a 900 metri di altitudine.
Der Faire Handel beruht auf Dialog, Transparenz und Respekt und strebt nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel. Es geht nicht nur um den Verkauf von Fair Trade Produkten, sondern auch um Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. In den Weltläden wird nach diesen Prinzipien gearbeitet.
von Heinrich Zoderer
Im Jahre 1981, also vor mehr als 40 Jahren, entstand in Brixen der erste Weltladen und 1985 der zweite in Bozen. Damals nannte man diese neuen Geschäfte noch „Dritte Welt Läden“. Vor allem Kaffee und Schokolade aus den sogenannten „Entwicklungsländern“, wurden anfangs verkauft, später weitere Lebensmittel wie Tee, Kakao, Zucker, Nüsse, Gewürze und Reis. Mit der Zeit wurden die Angebote erweitert und auch Kleider, Spielzeug und unterschiedliche Geschenkartikel angeboten. Vor allem der soziale Gedanke spielte anfangs eine große Rolle. Durch den Verkauf sollte aber auch ein kleines Zeichen der Solidarität mit den Ländern in der südlichen Hemisphäre gesetzt werden. 1967 wurde bereits in den Niederlanden die erste Faire Handelsorganisation (Fair Trade Organisation oder auch FTO) gegründet. Der gesamten Fair Trade Bewegung ging es nicht nur um den Verkauf, sondern auch um eine Bewusstseinsbildung. In der Namensänderung von „Dritte Welt Läden“ in „Weltläden“ sollte der neue Ansatz und die neue Sichtweise zum Ausdruck kommen. Es geht um eine Partnerschaft auf Augenhöhe, Kostendeckung statt Gewinnmaximierung, um eine unterstützende Zusammenarbeit, gerechte Preise für Produzenten und Konsumenten, den Austausch zwischen den Kulturen, um gegenseitigen Respekt, um den Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Produzent:innen. Rudi Dalvai aus Bozen, der 1985 den ersten Weltladen in Bozen eröffnete, war 1988 auch einer der Gründer von CTM Altromercato und damit ein wichtiger Förderer bei der Entstehung von weiteren Weltläden in Südtirol und der ersten italienischen Importorganisation von Fair-Trade-Produkten. Von 2011 bis Herbst 2019 war Dalvai Präsident der WFTO (World Fair Trade Organization). Die internationale Dachorganisation vereint 412 Produzentenorganisationen, Importeure und Einzelhändler des Fairen Handels in 76 Ländern der Erde. Von einem Südtiroler Online Magazin wurde er deshalb auch „Mister Fair Trade“ genannt, außerdem erhielt er für seine Arbeiten das Verdienstkreuz des Landes Tirol. In den letzten Jahrzehnten entstanden in mehreren Länder Europas, jedoch auch in Japan und Nordamerika mehrere Fair Trade Label Initiativen (Z. B Transfair Italien, TF Österreich und TF Deutschland), die sich im Jahre 1997 in den weltweiten Dachverband „Fair Trade Labeling Interlnational“, kurz FLO, zusammenschlossen. Allein in Südtirol gibt es derzeit 13 voneinander unabhängige Weltläden. 2013 haben sie sich zum Netzwerk der Südtiroler Weltläden zusammengeschlossen (https://www.weltladen.bz.it/), um den Fairen Handel in Südtirol zu fördern. Man findet sie in folgenden Städten und Ortschaften: Bozen, Meran, Lana, Neumarkt, Brixen, Sterzing, Klausen, Gröden, Kastelruth, Bruneck, Sand in Taufers, Toblach und Latsch.
Weltladen Latsch seit 2015 – der einzige Weltladen im Vinschgau
Im Juni 2015 wurde in Latsch die Sozialgenossenschaft Weltladen Latsch gegründet und am 10. September 2015 der erste Weltladen im Vinschgau eröffnet. Treibende Kraft und Obmann der Sozialgenossenschaft ist der ehemalige Landesrat und Landeshauptmannstellvertreter Richard Theiner, die Geschäftsführerin Dolores Stecher. Wie Theiner in einem Gespräch mitteilte, war er immer schon von der Entwicklungszusammenarbeit fasziniert und am Schicksal von Kindern in der ganzen Welt, besonders von Straßenkindern, interessiert. Zusammen mit rund 15 Freiwillige wird der Weltladen betrieben und seit einigen Jahren auch ein buntes Rahmenprogramm mit Vorträgen, Konzerten, Aktionen und Benefizveranstaltungen durchgeführt. Großes Echo hat die Vortragsreihe „Anders leben – anders reisen“ erfahren. In den letzten zwei Jahren musste coronabedingt vieles abgesagt bzw. verschoben werden, seit April dieses Jahres wird die Veranstaltungsreihe fortgeführt. (weltladen-latsch.com). Neben Produkten aus Lateinamerika, Afrika und Asien, gibt es auch verschiedene regionale Produkte von Bauern, Handwerkern, der Lebenshilfe und der Behindertenwerkstätte Prad. Sowohl die internationale Vernetzung, als auch die regionale Verankerung sind für Theiner wichtig. Neben dem Trend zu mehr regionalen und biologischen Produkten, gibt es heute auch einen verstärkten Trend zum Online Einkauf über internationale Plattformen wie Amazon. Dass dabei in erster Linie der Preis ausschlaggebend ist und soziale oder ökologische Fragen untergeordnet beachtet werden, ist wahrscheinlich nicht allen bewusst. Eine weitere Folge des Onlinehandels bzw. E-Commerce ist, dass dadurch auch die lokale Wertschöpfung und heimische Arbeitsplätze verloren gehen. Die Weltläden, Bauernläden, die vielen Dorfgeschäfte und lokale Genossenschaften sind ein Gegenmodell zu den globalen Billiganbietern. Um die Produkte aus den anderen Kontinenten anbieten zu können, gibt es Partnerschaften mit italienischen, deutschen und österreichischen Organisationen, welche den Handel mit Fair Trade Produkten organisieren. Neben CTM Altromercato, der größten alternativen Handelsorganisation Italiens, sind dies GEPA – The Fair Trade Company, der größte europäische Importeur fair gehandelter Lebensmittel und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt, WeltPartner eG mit Sitz in Ravensburg, GLOBO, ein deutscher Fair Trade Partner, Contigo, eine Faire Handelsorganisation, Fairkauf, eine Genossenschaft in München und Fairer Handel EZA, die Pionierin des Fairen Handels in Österreich. Regionale Produzenten, die ihre Erzeugnisse im Weltladen zum Verkauf anbieten sind: Bio Hofbäckerei Folie, Vinschger Ölmühle, Aussererbhof (Ulten), die Kräuterrebellen, Fasui Bio-Kräuter (Latsch), Bio Dorfsennerei (Prad), Gandhof (Martell), Tälerhof: Palabirne & Apfelsidro (Schluderns), Fisolgut (Schlanders), Luggin Kandlhof (Laas), die Hausbrennerei von Kuppelwieser Richard aus Tarsch, Kofler Thomas Imkerei (Latsch), Niedermairhof (Trumsberg), Niederwieshof aus Martell, Bio-Hofkäserei Oberkaser aus St. Martin am Kofl, Spezialitätenkäserei Patscheider aus dem Obervinschgau, Weingut Rebhof (Kastelbell), Fruchtschokoladen Venustis (Laas) und Weingut Falkenstein (Naturns). Theiner meint, dass das alles langsam aufgebaut wurde und man jeden Tag neu dazulernt und das Netz an Kooperationspartnern immer größer wird. Um auf die Vielfalt der lokalen Produkte aufmerksam zu machen und zu einer stärkeren Vernetzung zu kommen, hat der Weltladen Latsch und die Bürgergenossenschaft Obervinschgau „da“ im April dieses Jahres zu einem Frühstücksbuffet im Kloster Marienberg geladen.
„Juanita“, das Kaffeeprojekt und „Malaya“, der Apfel-Mango-Saft
Mit großem Stolz erzählte Richard Theiner von zwei besonderen Projekten, die der Weltladen in enger Zusammenarbeit mit indigenen Völkern in Südamerika und Asien und Kooperationspartnern im Vinschgau durchgeführt hat. Einmal ist es das Projekt „Juanita“, ein Kaffee aus Honduras vom indigenen Volk der Pech und andererseits der Apfel-Mango-Saft „Malaya“, eine Mischung aus Latscher Bio-Äpfeln und Bio-Mangos vom Urvolk der Aeta auf den Philippinen. Zusammen mit Peter Schreyögg, dem Seniorchef der Kaffeerösterei Alps Coffee/Schreyögg aus Rabland und dem indigenen Volk der Pech aus Honduras wurde das Projekt vor zwei Jahren gestartet. Richard Theiner und Patrick Linser von Alps Coffee besuchten die Indios im Biospährenreservat Rio Platano in Honduras und vereinbarten zusammen mit einem NGO Entwicklungsdienst mit den Idios, dass regelmäßig chemie- und pestizidfreie Arabicabohnen geliefert werden. Geröstet und verpackt wird der Kaffee in der Kaffeerösterei in Rabland. Um die Qualität des Kaffees zu steigern, baute Alps Coffee zehn Solartrockner im niederschlagsreichen Indio Dorf. Nicht nur in den Weltläden, sondern auch in einigen Geschäften des Vinschgaus wird „Juanita“, der Kaffee aus Honduras verkauft. Das Projekt „Malaya“ ist ebenfalls ein Gemeinschaftsprojekt von drei Partnern. Neben den indigenen Völkern der Aeta, die in isolierten Bergregionen der Insel Luzon auf den Philippinen leben und dem Weltladen Latsch sind es Irmi und Klaus Oberhofer vom Burghof (EVA bio Apfelsaft), einem biologisch-dynamischen Bauernhof aus Latsch. Mit dem Verkauf des schmackhaften Fruchtsaftes wird die Kinderrechtsorganisation Preda, die sich für missbrauchte Kinder auf den Philippinen einsetzt, unterstützt. Zum Abschluss des Gespräches meinte Richard Theiner, dass der Weltladen nicht nur eine Verkaufsstelle lokaler und internationaler Produkte ist, sondern auch ein Ort der Begegnung, zum Reden und Diskutieren über lokale und globale Themen, die uns alle berühren.
Dialogo, trasparenza, rispetto
Solo in Alto Adige ci sono attualmente 13 botteghe del mondo indipendenti. Nel 2013 hanno unito le forze per formare la Rete delle Botteghe del Mondo dell‘Alto Adige (https://www.weltladen.bz.it/) al fine di promuovere il commercio equo e solidale in Alto Adige a bocca aperta.
www.weltladen.bz.it/
www.weltladen-latsch.com
Was haben das Queen-Victoria-Denkmal in London, die U-Bahn-Station im World Trade Center in New York und der Pallas-Athene-Brunnen in Wien gemeinsam? Alle Denkmäler sind gefertigt aus einem einzigartigen Naturstein, der im Örtchen Laas seinen Ursprung hat.
von Anna Alber
Marmor, vor Millionen Jahren entstanden, ist keineswegs ein kalter, alter Stein - sondern steckt voller Faszination, Geheimnis und historischer Bedeutung. Zusammen mit Fremdenführer, Buchautor und Künstler Franz Waldner begeben wir uns auf Marmor-Spurensuche.
Kunstvoll und ausdrucksstark
„In den Bildern meiner Kindheit sind alle Wege weiß. Marmorweiß.“ So beschreibt der gebürtige Laaser Künstler und Autor Luis Stefan Stecher seine prägendsten Kindheitserinnerungen. Wahrhaftig: Gehsteige sind mit dem edlen Material gepflastert, der Dorfplatz und Dorfbrunnen sind aus Marmor gestaltet und zahlreiche Denkmäler und Skulpturen schmücken die Ortschaft. Eine besonders beeindruckende Geschichte verbirgt sich hinter dem Werk „Mutter mit Kindern“, die vom Bildhauer Elmar Kopp im Rahmen der internationalen Steinbildhauersymposien von 1992 bis 1994 in Laas angefertigt wurde. Tag für Tag, stundenlange Knochenarbeit. Doch trotz des Verlustes der rechten Hand in seinen Jugendjahren schaffte es der Tiroler Künstler, den unerbittlichen Naturstein zu bearbeiten und das Werk zu vollenden.
Ein Kaiser im Schafstall
Im Gegenzug zur zeitgenössischen Bildhauerkunst von Elmar Kopp wirkt das Marmordenkmal des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. äußerst prunkvoll und anmutend. Die Portraitbüste samt Unterbau, die 1911 in der „K. k. Fachschule für Steinbearbeitung“ in Laas fertiggestellt wurde, ist Zeugnis der künstlerischen Blütezeit des Laaser Marmors unter dem habsburgischen Kaiserhof in Wien. Es ist erstaunlich, dass die jungen Bildhauer aus Laas bereits um die Jahrhundertwende zu einem solch präzisen Steinmetzhandwerk fähig waren. Auftraggeber sowie der genaue Auslieferungsort sind bis heute unbekannt. Nach dem ersten Weltkrieg musste das Denkmal vor der faschistischen Diktatur in Sicherheit gebracht werden und wurde zwischen blökenden Schafen in einem Schafstall versteckt. Dort geriet der Kaiser aus Marmor in Vergessenheit und wurde erst Jahrzehnte später entdeckt und öffentlich aufgestellt.
Hinter Mauern verborgen
Das Wertvollste, das Laas besitzt, ist allerdings ein anderes Schmuckstück. Handwerker staunten nicht schlecht, als sie im Zuge von Restaurierungsarbeiten an der St.-Johannes-Kirche in den 1970er-Jahren hinter den unscheinbaren Mauern der damaligen Sakristei auf zahlreiche Marmorrelikte stießen.
Il marmo di Lasa
„Nelle foto della mia infanzia, tutti i sentieri sono bianchi. Bianco marmo“. È così che l‘artista e autore Luis Stefan Stecher, nato a Lasa, descrive i suoi ricordi d‘infanzia più formativi. È vero: i marciapiedi sono pavimentati con il nobile materiale, la piazza e la fontana del villaggio sono in marmo e numerosi monumenti e sculture adornano il paese.
La cosa più preziosa che Lasa possiede, tuttavia, è un gioiello. Gli artigiani rimasero stupiti quando, nel corso dei lavori di restauro della chiesa di San Giovanni negli anni Settanta, si imbatterono in numerose reliquie in marmo dietro le pareti poco appariscenti dell‘ex sacrestia.
Da die Marmorstücke zum größten Teil geborgen werden konnten, ist es gelungen, ein wahres Zeugnis des Hochmittelalters zu rekonstruieren: eine romanische Rundapsis aus dem 12. Jahrhundert aus feinstem Marmor. Verziert mit Rundbögen und ausdrucksstarken Tierreliefs wirkt der Prachtbau sehr gegensätzlich zur schlicht und schmucklos gestalteten St.-Marx-Kirche an der Südseite der Pfarrkirche. „Beim Markus ist immer was los“, erzählt Franz Waldner schmunzelnd und erläutert, dass die Markuskirche im Laufe der Zeit vielfältige Verwendung fand: als Unterrichtsraum für Fachschüler der Steinbearbeitung, Probelokal der Musikkapelle oder als örtliche Milchsammelstelle. Während im Frühmittelalter noch überwiegend Findlinge für sakrale Bauten und Kunstwerke verwendet wurden, begann Jahrhunderte später der systematische Abbau des edlen Natursteins.
Vom Knecht zum Millionär
Josef Lechner, bekannt als der „Marmor-Lechner“, stieg im großen Stil ins Marmorgeschäft ein und schaffte es, durch zähes und weitblickendendes Handeln vom Bauernknecht zum reichsten Marmorunternehmen seiner Zeit. Durch harte Arbeit und einfache Technik wurde der Naturstein aus dem Berg gebrochen und als Rohmaterial in die ganze Welt verkauft oder von Steinmetzen zu kunstvollen Grabsteinen und Denkmälern verarbeitet. Während früher noch mehrere hundert Mann im Einsatz waren, um das weiße Gold ins Tal zu befördern, reichen heute eine Hand voll Mitarbeiter und ausgeklügelte Technik aus, um den wertvollen Stein im Weißwasserbruch auf 1.567 m Meereshöhe untertage abzubauen. Ein technisches Meisterwerk ist die Laaser Marmorbahn, die vor über 92 Jahren erbaut wurde. Leider ist die Schrägbahnanlage trotz voller Funktionstüchtigkeit aus Sanierungsgründen nicht mehr im Einsatz. Der „Schrägbahnsteig“ lädt Wanderbegeisterte ein, die Einzelanfertigung, die über Jahrzehnte hinweg die schweren Marmorblöcke zum Marmorwerk beförderte, zu besichtigen.
Heimlicher Exportschlager
Das weiße Kalkgestein, seit jeher edler Werkstoff kunstfertiger Steinmetze, wird nun einer breiten Produktpalette zugeführt. Als klassische Rohplatte, Außenverkleidung oder Sonderanfertigung tritt der Laaser Marmor seinen Siegeszug an und begeistert Geschäftskunden weltweit. Wien, New York, Abu Dhabi und viele weitere Metropolen schmücken sich mit dem kühlen weißen Stein aus Laas. Auch in Griechenland, China, Brasilien oder Carrara wird das weiße Kalkgestein abgebaut. „Warum unser Marmor der Beste ist? Der Laaser Marmor ist extrem hart, widerstandsfähig und wetterbeständig“, erklärt Waldner. Dazu ist jeder Stein ein Unikat und überzeugt durch eine feine kristalline Körnung, die dem Marmor einen glitzernden Schimmer verleiht. Schneeweiß, marmoriert, geschliffen oder unbearbeitet. Marmor prägt das Dorfbild, aber – Sie werden sehen – auch die Menschen, die mit diesem einzigartigen Naturstein in Berührung treten.
Il marmo di Lasa
La pietra calcarea bianca, da sempre materiale nobile per abili scalpellini, viene ora introdotta in un‘ampia gamma di prodotti. Come lastra grezza classica, rivestimento esterno o prodotto su misura, il marmo di Lasa sta iniziando il suo corteo trionfale e delizia i clienti commerciali di tutto il mondo. Vienna, New York, Abu Dhabi e molte altre metropoli si adornano con la fresca pietra bianca di Lasa.
1150 Musikant:innen spielen in den 25 Musikkapellen von Partschins bis Reschen. 45 Prozent davon sind Frauen und 55 Prozent Männer. Fast Gleichstand. Mit 23 musizierenden Mitgliedern ist die MK Katharinaberg die kleinste und mit 85 Musikant:innen ist die MK Mals die größte Musikkapelle im Vinschgau.
von Erwin Bernhart
Die Tradition des Musizierens in Formationen geht weit in die Vergangenheit zurück. Die Wurzeln der Bürgerkapelle Latsch gehen auf das Jahr 1773 zurück, 1804 wurde in Schlanders die Musikkapelle gegründet. Die MK Partschins und die MK Burgeis haben 2018 ihren 200-jährigen Geburtstag gefeiert.
Die landesweiten und damit auch die Vinschger Musikkapellen gehen also auf eine Tiroler Tradition zurück und sind keine Erfindung der Neuzeit. Der Beginn liegt im Wunsch nach musikalischer Begleitung von kirchlichen Festen, von Prozessionen, Begräbnissen. Allerdings waren es rasch auch weltliche Feste und Anlässe, die die Musikbanden begleitet haben.
Musica
La tradizione di fare musica in formazioni risale a molto tempo fa. Le radici della Bürgerkapelle Latsch risalgono al 1773 e nel 1804 fu fondata la Musikkapelle Schlanders. MK Partschins e MK Burgeis hanno festeggiato i loro 200 anni nel 2018.
Le bande musicali regionali e quindi anche quelle venostane risalgono a una tradizione tirolese e non sono un’invenzione dei tempi moderni. L’inizio risiede nel desiderio di accompagnare musicalmente le festività ecclesia-stiche, le processioni e i funerali. Tuttavia, anche le feste e le occasioni laiche furono presto accompagnate dalle bande.
Mit dem Verbot auch der Musikkapellen in der Zeit des italienischen Faschismus wurde eine wichtige Tradition jäh unterbrochen und konnte erst nach dem 2. Weltkrieg wieder aufleben. Waren es in der Hauptsache begabte Musiker der Dörfer, die sich in der Musikkapelle wiederfanden, so werden nach dem 2. Weltkrieg die Musikant:innen gezielter gefördert. „In den letzten dreißig Jahren hat sich viel entwickelt“, sagt Dietmar Rainer. Rainer hat ein abgeschlossenes Master-Studium in Blasorchesterleitung (Windband and Brassband Conducting in Maastricht), unterrichtet Dirigieren an der Musikschule Untervinschgau und leitet unter anderem die Musikkapelle Naturns. Rainer liefert dem „Sommerwind“ das Hintergrundwissen und die Daten zu den Musikkapellen im Vinschgau.
Das Institut für Musikerziehung, der Vorläufer der heutigen Musikschulen wurde 1978 gegründet, sorgte für eine gediegene musikalische Ausbildung junger Leute. Diese Ausbildung hat die Qualität der Bläser in den Musikkapellen gesteigert und auch neue Instrumente erklingen seit Jahren in den Reihen der Musikanten, etwa seit den 70er Jahren Saxophone, Querflöten und Waldhörner und bis heute noch selten Fagotte oder Oboen. Parallel zu den Ausbildungsstätten in den Musikschulen sind nach und nach gut ausgebildete Leute mit abgeschlossenem Musikstudium nach Südtirol, auch in den Vinschgau zurückgekehrt. Und seit rund 50 Jahren sind die Musikkapellen nicht mehr ausschließlich Männerdomäne. Mittlerweile befinden sich die musizierenden Geschlechter, wie eingangs erwähnt, fast im Gleichgewicht.
Wichtig war die Ausbildung der Dirigenten. Seit den 1960er Jahren gab es Kurse der Verbandes der Südtiroler Musikkapellen, seit 2016 wird das Fach Kapellmeisterausbildung in den Musikschulen angeboten. Früher haben musikalisch begabte Instrumentalisten aus den Reihen der Musikanten den Dirigentenstab in die Hand genommen, die entsprechende musikalische Literatur ausgewählt und die Kapelle so musikalisch angeführt. Heute, sagt Rainer, geht die Anforderungen allmählich dahin, dass Dirigenten ein Dirigierstudium haben sollten. Denn es sind die Dirigenten, die je nach musikalischer Vorbildung die Literatur der Musikkapelle auswählen.
Heute werden an den fünf Musikschulstandorten im Vinschgau viele Instrumente gelehrt und in Ensembles musiziert. Dies ist für die Musikkapellen eine äußerst wichtige Brutstätte musikalischer Talente.
Die Tätigkeiten bzw. Ausrückungen der Musikkapellen haben sich im Laufe der Jahre etwas verschoben. Das Frühjahrskonzert bildet mittlerweile den musikalischen Höhepunkt vieler Musikkapellen. Die akribische Vorbereitung, das Einstudieren neuer Literatur und das Abfeilen in den Registern dient den Musikant:innen, dem Dirigenten und auch dem vorwiegend einheimischen Publikum als musikalische Standortbestimmung. Konzerte bei Festen, Frühschoppen, bei Wald- und Zeltfesten und im Sommer Abendkonzerte für Gäste und Einheimische gleichermaßen gehören zum Standardrepertoire der Musikkapellen.
Geblieben sind die musikalische Begleitungen bei kirchlichen Festen, bei Erstkommunionen, bei Prozessionen, für die Florianifeier, beim Erntedank, zu Allerheiligen – je nach Musikkapelle. Wichtiges Ereignis ist das Neujahrsanspielen, bei dem wohl der engste Kontakt zur Bevölkerung mit dem Gang von Haus zu Haus gepflegt wird. Weltliche und kirchliche Anlässe werden von kleinen Gruppen musikalisch begleitet. „Von der Radständereinweihung bis zur Bergmesse“, ironisiert Dietmar Rainer das rege Geschehen.
„Mein Gefühl sagt mir, dass die Bevölkerung die Musikkapellen eher noch als Folklore sieht, als eine Art gewohnte Töne im Hintergrund. Als eigenständige künstlerische Formation werden die Kapellen noch nicht so wahrgenommen“, sagt Rainer. Natürlich sei der Wechsel von Unterhaltungsmusik zu anspruchsvoller Darbietung internationaler Musikliteratur schwierig.
Was die individuelle Ausbildung an den einzelnen Instrumenten und die Dirigentenausbildung für die Musikkapelle bedeutet hat und bedeutet, also einen Qualitätssprung, muss wohl für das einheimische Publikum die Zeit mit sich bringen, dass diese Qualitäten auch Anerkennung finden.
Il Direttore d’orchestra
Dietmar Rainer:
“La mia sensazione è che la popolazio-ne veda ancora i gruppi musicali più come folklore, come una sorta di suono abituale in sottofondo. Le band non sono ancora percepite come una formazione artistica indipendente. Naturalmente, il passaggio dalla musica leggera alle esecuzioni impegnative della letteratura musicale internazionale è difficile. “
Daniel Götsch aus Naturns spielt Klarinette in der Musikkapelle Naturns und ist Bezirksjugendleiter im VSM-Bezirk Meran und 11 Jahre Jugendleiter der MK Naturns
„Meine Aufgabe ist es, Jungmusiker anzuwerben. Dazu gehört das Vorstellen von Blasmusikinstrumenten und Schlagwerkzeuge in den Grundschulklassen. Ziel ist es, dass der eine oder andere Grundschüler oder die eine oder andere Grundschülerin Gefallen an Blas- oder Schlaginstrumenten bekommt und diese lernen möchte.
Ein zweiter Bereich ist die Betreuung von Jungmusikanten und Musikschüler. Wir versuchen, den jungen Musikant:innen die Freude an der Musik in Jugendkapellen und in Musikensembles entfalten zu lassen. Man muss immer innovativ sein und neue Wege beschreiten. Das Initiieren einer Bläserklasse wäre eine Idee, damit die Musikant:innen in der Schulzeit ihr Instrument in einer Gruppe erlernen können.
Ich habe Klarinette gelernt. Ich wollte, das ist vielleicht familienbedingt, immer schon der Musikkapelle Naturns beitreten.“
Georg Horrer aus Schlanders, seit 45 Jahren Mitglied der Bürgerkapelle Schlanders und seit 30 Jahren deren Dirigent, ist als gefragter Juror, vielfach als Juryvorsitzender, und Gastreferent für den Internationalen Blasmusikverband (CISM) international in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz unterwegs.
„Grundsätzlich brauchen die Musikkapellen im Vinschgau den Vergleich zu den deutschen und österreichischen Kapellen nicht scheuen. Wir sind im Ausland konkurrenzfähig. Natürlich ist das Niveau in den Kapellen unterschiedlich. In den letzten 20 Jahren hat sich die Musikkapellen-Szene durch ambitionierte Kapellmeister qualitativ gut entwickelt. Es gibt Musikkapellen im Vinschgau, die gut spielen, aber bei Wertungsspielen nicht antreten. Herausragend, wenn ich das so betonen darf, sind sicher die Musikapelle Naturns, die Bürgerkapellen Schlanders und Latsch, sowie auch die Musikkapellen von Mals, Kortsch und Partschins. Aufgrund ihrer Besetzung haben diese Kapellen einfach mehr Möglichkeiten, sich in der gehobenen Blasmusik zu bewegen.Wobei auch die vielen kleineren Musikkapellen im Tal durchwegs Großartiges leisten und viel Potenzial haben, gediegene Blasmusik zum Besten zu geben.
Mein Wunsch: Das Einrichten von Bläserklassen als Schwerpunktfach in allen Schulsprengeln nach dem Vorbild von Oberösterreich wäre schön, um den Nachwuchs für die Musikkapellen flächendeckend noch besser zu fördern.
Und noch etwas: Weil es ein Problem sein kann, wenn in naher Zukunft einige altgediente Kapellmeister wegfallen werden, wünsch’ ich mir, dass sich junge Musikanten für das Kapellmeisteramt begeistern.“
Georg Horrer, dirigente d’orchestra a Silandro:
In sostanza, le bande musicali della Val Venosta non devono temere il confronto con quelle tedesche e austriache. Siamo competitivi all‘estero. Naturalmente, il livello delle bande varia. Negli ultimi 20 anni, la scena delle bande musicali si è sviluppata molto bene in termini di qualità grazie a dirigenti ambiziosi.
Sebastian Kurz ist Kapellmeister der Musikkapelle Eyrs.
„Die Tracht: Die Musikkapellen im Vinschgau tragen bei ihren Aufmärschen und Konzerten die sogenannte Tracht.
Damit sind die Musikantinnen und Musikanten einheitlich gekleidet und es ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild.
Die Tracht hat sich aus der bäuerlichen Kleidung entwickelt. Bis gegen Ende des Mittelalters bestand das bäuerliche Gewand grundsätzlich aus einem wollenen Kittelhemd mit einem Gürtel um die Körpermitte und zwei enge Beinstrümpfe aus Leinen. Dazu einfache Bundschuhe und meist kegelförmige Filzhüte.
Trotz strenger Kleiderordnung, integrierte das bäuerliche Volk Elemente aus der Mode. Teilung von Rock und Oberkleid, bzw. Betonung des weiblichen Oberkörpers durch Schnürmieder bei der Frau. Bei den Männern wurden die Beinstrümpfe zu Hosen zusammengenäht und das aufknüpfbare „Leibl“ eingeführt. Durch die wachsende wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit des Bauerntums Anfang des 17. Jh. erstarkte deren Standesbewusstsein. Die eigene Produktion von Seide ermöglichte kostbarere Elemente in die Tracht einzubauen. Mit einher ging die Differenzierung des Aussehens der Tracht. Wohlhabendere Talschaften zeigten dies durch schön ausgestattete Kleidung. In der anschließenden Barockzeit erreichte die Ausschmückung der Trachten ihren Höhepunkt.
Heute tragen die Musikantinnen im Vinschgau vor allem die Miedertracht, die Musikanten vor allem die erneuerte Tracht mit schwarzer Lodenhose. In einigen Kapellen hat sich die lederne Kniebundhose erhalten. Die Musikkapelle Eyrs und Latsch tragen eine historische Tracht: die alte Schlanderser Gerichtstracht: Kniebundhose aus Leder , blaue Stutzen, violettes „Leibl“ mit grünen Hosenträgern. Dazu einen fast knielangen braunen Rock und einem tellerförmigen Filzhut.“
Anna Pedross ist seit 2019 Obfrau der ältesten Musikkapelle im Vinschgau, der Bürgerkapelle Latsch. Ihre Vorgängerin ist Maria Kuppelwieser, die 2005 bis 2018 Obfrau der Bürgerkapelle Latsch war.
Maria Kuppelwieser: „Für die Latscher Bürgerkapelle war ich die erste Obfrau. Mir ist es in diesen Jahren gut ergangen. Natürlich muss man sich durchsetzen, vor allem weil ich beim Amtsantritt mit 24 Jahren recht jung war. Als Führungskraft war ich aber sofort akzeptiert, heute ist eine Obfrau mittlerweile Normalität. In den Kapellen gibt es sehr viele Frauen. Auffallend bei uns in der Bürgerkapelle Latsch sind die vielen Mütter, das ist sicherlich ein Zeichen, dass der Verein gut funktioniert.“
Anna Pedross: „Als Obfrau habe ich die Organisation außerhalb des musikalischen Bereiches inne, das sind Terminkoordinationen, die Organisation bei den Konzerten von der Deko bis zum Essen und vieles mehr. Der wachsende bürokratische Aufwand ist enorm, digitale Unterschrift…schauen wir mal, ob die Ämtergänge und der Bürokratismus mit der Umstellung auf den 3. Sektor vereinfacht werden. Zusammenfassend kann man sagen, dass wir Musikantinnen und Musikanten eine große Familie sind die alle am gleichen Strang ziehen. ◂
Wer am höchsten Punkt steht, blickt am weitesten. Der Ortler ist mit 3.905 Metern der höchste Berg Südtirols und eine Einladung, die Welt von Oben zu betrachten. Die Gegend zu seinen Füßen geizt nicht mit Weite, Unentdecktem, stillen Orten und gelebter Gastfreundschaft.
Am besten erkundet man die weite Landschaft zu Fuß; damit bleibt Zeit für Schätze am Wegesrand, scheue Waldbewohner und die Farbenpracht von Gletschern, Felsen und Pflanzen. Wer dies alles genussvoll wirken lassen möchte, setzt sich in Seilbahn oder Sessellift und gleitet mit etwas Gletscherwind im Nacken und einem leichten Höhenrausch sanft nach Oben oder Unten.
Natur für Neugierige
Gletscherwasser im Bärenbad, Gämsenpfeifen an der Naturonda, Abenteuerwiese statt langweiligem Spielplatzeintopf oder aufgeregtes Schaukeln auf der Hängebrücke sind Garanten für einen feinen Entdeckertag in Sulden und bleiben sicher in Erinnerung. Wer höher hinauf mag, ist den Bergen nirgends so nahe wie auf den Hütten. Mal sind sie Zwischenstation auf dem Weg zu den Gipfel, mal Ziel für den besten Blick auf die Welt weiter unten oder eisige Gipfelpracht.
Unentdecktes in Fels und Flora
Mit Klettersteigset ausgestattet bietet der Klettersteig Trafoi eine gute Möglichkeit, sichere Bewegung am Felsen und eingerostetes Bergwissen wieder aufzufrischen. Mutige schweben über den Trafoi Canyon, um zum Einstieg zu gelangen. Wer lieber bodenständig bleibt, benützt einfach den Wanderweg als Zustieg. Für so manchen die erste Bergliebe und der Beginn einer großen Leidenschaft.
Der Kräuterpfad in Trafoi belebt nicht nur die Sinne und ermutigt zu genauem Hinschauen, sondern lehrt auch einen achtsamen Umgang mit der Natur und frischt vergessenes Heilwissen wieder auf. Die Gehzeit von rund einer Stunde ist lediglich eine kleine Hilfe: Wir wissen jetzt schon, dass die Stehzeiten mindestens genauso lange sein werden.
Überraschendes im Berg und Dorf
In Stilfs geht es jetzt in den Berg und in die Vergangenheit. Weil den meisten von uns die wechselvolle Geschichte des Bergbaus am Fuße des Ortlers unbekannt ist, lohnt sich der Besuch in Stilfs, und natürlich nicht nur deshalb. Die Dauerausstellung “Der Einstieg: Bergbau und Siedlungen am Ortler” am Ortseingang von Stilfs in der „Knappenstube“ des ehemaligen Feuerwehrhauses ist genauso lohnenswert wie ein Rundgang durch das Dorf: garantiert auch ohne Steigeisen machbar!
Wandertipps, Veranstaltungen und alles weitere unter ortler.it
Testo e Foto: Gianni Bodini
Il versante soleggiato della Val Venosta, ovvero la catena di monti che si estende da Malles a Naturno rivolta a sud, è denominata Sonnenberg o Monte Sole. Qui, a differenza del versante opposto ombroso e ricoperto da verdi foreste di pini e abeti, che nei lunghi mesi invernali non vedono mai il sole, si trovano ampie fasce ricoperte da prati magri, cespugli e vegetazione steppica. Si tratta di un’isola climatica particolare che offre riparo a numerose specie viventi di farfalle, di insetti e vertebrati ormai rari. Questo ambiente particolare, dovuto solo in parte al clima, è soprattutto frutto delle attività umane che si sono susseguite nel corso dei millenni: è un vero paesaggio culturale! Infatti, quasi tutti i siti archeologici della Val Venosta sono venuti alla luce proprio sul Monte Sole; si tratta di insediamenti stabili che a partire dal III millennio a.C. si sono susseguiti, dove si praticava un allevamento intensivo con il conseguente disboscamento. Solo a partire dal 1884 e fino al 1965, in varie fasi, si è cercato di rimboschire alcuni tratti di queste coste assolate, con successi più o meno evidenti. Oggi, compresa la particolarità di questo ambiente, si cerca di tutelarlo per conservarne la peculiarità!
Für viele sind die 36 Bergsteigerdörfer, mittlerweile verteilt im ganzen Alpenraum, zu beliebten Urlaubszielen geworden.
von Karin Thöni
Die Idee zwei Bergsteigerdörfer in einer Mehrtagestour miteinander zu verbinden ist allerdings neu. Aber wir finden, es ist eine naheliegende Idee. Was könnte das Wanderherz mehr erfreuen, als bei einer atemberaubenden Tour über mehrere Tage gleich zwei bzw. vier Bergsteigerdörfer kennen zu lernen? Seit 2021 sind Lavin, Guarda und Ardez mit dabei in der Familie der Bergsteigerdörfer. Das Vinschger Seitental Matsch ist 2017 aufgenommen worden.
Die Tour liegt wie eine riesige Acht über das Unterengadin und den Obervinschgau. Knotenpunkt ist die Schutzhütte Sesvenna im hintersten Schlinigertal.
Was sind Bergsteigerdörfer?
Die Bergsteigerdörfer sind eine länder- und kulturübergreifende Initiative, die vom Österreichischen Alpenverein ins Leben gerufen wurden. Den Rahmen der Initiative bildet die Alpenkonvention, deren Hauptziel eine nachhaltige Entwicklung im gesamten Alpenraum ist.
Der Titel Bergsteigerdorf versteht sich auch als Qualitätssiegel, weshalb Bewerber einen strengen Kriterienkatalog zu erfüllen haben, ehe sie die Bezeichnung offiziell tragen dürfen.
Einige wesentlichen Grundsätze lauten:
• Bewahrung der örtlichen Kultur und Tradition
• Nachhaltiger Tourismus unter Verzicht auf technische Erschließungsmaßnahmen, qualitativ hochwertige Beherbergungsbetriebe und Fokus auf ein anspruchsvolles Bergsportangebot.
• Nachhaltige Berglandwirtschaft unter dem Aspekt der Produktion und Vermarktung lokaler und regionaler Erzeugnisse
• Aktiver Natur- und Landschaftsschutz
• Sanfte Mobilität und weitläufiger Verzicht auf motorisierten Verkehrs
Im Angesicht aktueller Diskussionen und Probleme mit Klimawandel, überbordenden Verkehr, Sterben von bäuerlichen Betrieben, Rohstoffknappheit sicherlich Grundsätze, die mehr als auf der Höhe der Zeit sind.
Wanderung: Varianten, Abkürzungen, Öffis
Natürlich kann man die Wanderung auf weniger Tage verkürzen, indem man die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, die Wanderung nur in eine Richtung begeht oder Teile der Etappen mit den Öffis verkürzt. Alles ist möglich. Bus und Zug sind auf beiden Seiten der Grenze gratis, wenn man übernachtet (CH- Gästekarte, Vinschgau- VinschgauCard).
In absehbarer Zeit wird die Tour online auf alpenvereinaktiv.com mit dem Titel „Von Bergsteigerdorf zu Bergsteigerdorf- Matsch, Lavin, Guarda, Ardez“ zu finden sein. Hier gibt es dann eine Karte, einen digitalen Streckenverlauf, eine Beschreibung der Tagesetappen, viele Fotos und Infopoints auf einen Blick.
Die Tourismusvereine beider Regionen erteilen natürlich auch gerne Auskunft.
Geschichtlich gesehen hat der Obervinschgau und das Engadin sowieso eine sehr enge Verbindung, sprachlich lassen sich heute noch im Matschertal sehr viele Spuren der gemeinsamen Vergangenheit finden: Tanaluv, Plan dal Uors, Zanezza, Fastei, Valfur… die Liste ist lang.
Im Unterengadin liegen an den Sonnenhängen Ardez und Guarda, eingebettet in die Bergkulisse der Silvretta. In beiden Dörfern kommt man sich vor, wie in einer Geschichte des „Schellen- Ursli“: rätoromanischer Dorfkern, typischer Häuserbau mit Engadiner Sgrafiti verziert, ruhig und verträumt.
Lavin, 1869 komplett abgebrannt, unterscheidet sich stark im Erscheinungsbild von den beiden anderen Bergsteigerdörfern. Hier haben Auswärtige geplant. Die Bergriesen wie Piz Linard und Piz Buin, die für viele Bewohner noch wichtige Landwirtschaft und starke Traditionen wie der „Chalandamarz“ prägen das Unterengadin.
Matsch hingegen punktet mit einer traumhaften Kulisse vor König Ortler und den umgebenden 3000ern. Das Haufendorf blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bekannten Matscher Raubritter sind nur ein Teil davon. Die vielfältige Landschaft ist das Extra des Tales: von Trockenrasen am Anfang des Tales, bis zum Gletscher unter der Weißkugel ist alles zu finden.
Villaggi alpinistici
L’idea di collegare due villaggi alpinistici in un tour di più giorni è nuova. Cosa può piacere di più al cuore dell’escursionista che conoscere due o quattro villaggi alpinistici in un tour mozzafiato di più giorni?
Doch nun zur Mehrtageswanderung:
Etappe 1: Ankunft in Matsch, Aufstieg zur AVS Oberetteshütte (gut mit den Öffis erreichbar, am besten über die Fahrplansuche suedtirolmobil.info oder die App). ( 2 h, 5 km)
Etappe 2: Von der Oberetteshütte geht es über das höchste Seeenplateau der Alpen, die Saldurseen hinunter und über den Waalweg nach Matsch. Von dort über den alten Waal hinaus nach Muntetschinig und hinunter nach Mals. Alternativ kann man auch den öffentlichen Bus vom Glieshof bis nach Mals nehmen. Gute Einkehrmöglichkeiten. (7 h, 24 km)
Etappe 3: Von Mals über Schleis, dann über den Patersteig bis zum Kloster Marienberg (sehenswerte Führungen) und von dort über den alten Seppalesteig hinein bis zum Bergdorf Schlinig und zur AVS Schutzhütte Sesvenna. Auch hier können alternativ die Öffis benutzt werden. Gute Einkehrmöglichkeiten. (6 h, 15 km)
Etappe 4: Von der Sesvennahütte startend geht die Wanderung weiter durch das Val d’ Uina. In Sur En angekommen geht es mit dem Schweizer Postauto nach Scuol. ( 4,5 h, 13 km) In Scuol auf den Zug umsteigen, welcher in die Bergsteigerdörfer Lavin, Guarda & Ardez fährt. Bei der Übernachtung hat man hier die freie Wahl in den Dörfern. Dann Aufstieg zur Schutzhütte Tuoi. (3 h, 10 km)
Etappe 5: Von der Schutzhütte Tuoi, vorbei an dem markanten Piz Buin, auf die Anhöhe Furcletta hinauf. Anschließend führt die Wanderung weiter durch das wilde Val Tasna, welches im Winter Ausgangpunkt von zahlreichen Skitouren ist. Am Ende des Tals führt die Wanderung zurück nach Ardez, hier empfiehlt sich der Besuch der Schlossruine Steinsberg. (6 h, 19 km)
Etappe 6: Diese Etappe startet von einem der Bergsteigerdörfer Richtung Scuol. Die Wanderung führt durch einen Wald hinauf auf die Chamonna Lischana. Hier empfiehlt sich es eine kurze Verschnaufpause einzulegen. Anschließend geht es zurück Richtung Sesvennahütte vorbei am umwerfend schönen „Lais da Rims“. (6,5 h, 16 km)
Etappe 7: Von der Sesvennahütte über das Zerzertal, Haidersee, Dörfl nach Planeil. Die Strecke ist ein Teil des bekannten „Romans Weg“, in Erinnerung an Roman Burgo; gute Einkehrmöglichkeiten. (20 km, 6 h)
Etappe 8: Von Planeil über den Aussichtsberg Spitzige Lun und den Matscher Höhenweg zur Oberetteshütte. Auch hier kann man von der Spitzigen Lun nach Matsch absteigen und mit dem Bus bis zum Talschluss Glieshof fahren. Ansonsten lange Tour ohne Einkehrmöglichkeiten. (7,5 h, 20 km)
Alle Wege sind gut markiert und Teile von anderen Wanderungen. Eine gute Wanderkarte, Kondition, alpine Erfahrung und Orientierung sind sicherlich wichtig. Ansonsten warten geniale Ausblicke, beschauliche Dörfer, gut geführte Schutzhütten, alpines Gelände, Seen, Waale, Kultur und vieles mehr auf die Wanderer.
Escursione di più giorni
La grande escursione circolare può essere percorsa in 8 tappe. Tutti i sentieri sono ben segnalati e fanno parte di altre escursioni. Una buona carta escursionistica, la forma fisica, l‘esperienza alpina e l‘orientamento sono certamente importanti. Per il resto, panorami splendidi, villaggi tranquilli, rifugi ben gestiti, terreni alpini, laghi, cultura e molto altro attendono gli escursionisti.
WINDMAGAZINE
Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus
Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege