Kolping im Vinschgau - Als Kind haben uns oft die Erwachsenen gefragt:“ Wie heißt du?“ Seit wir erwachsen sind, hören wir oft die Frage: „Wie geht es dir?“ Wollen die Fragesteller dies wirklich wissen oder ist es eine höfliche Floskel? Probiere dies aus und antworte, dass es dir schlecht geht. Kaum reden die Leute weiter mit dir, sagen sie, dass sie leider einen dringenden Termin haben, doch später würden sie gerne Näheres hören. Die meisten Menschen wollen nur hören: „Danke, es geht mir gut.“ Übrigens, Menschen, die häufig von ihren Krankheiten erzählen, sind keine angenehmen Menschen.
Können wir wirklich einander zuhören? Überlegen wir selber: Junge Mütter erzählen gerne von ihren Kindern; Männer eher von ihrer Karriere, ihrer Arbeit und ihren Plänen; Studenten von den Schularbeiten und Prüfungen; Sportler von ihren Wettkämpfen und Erfolgen.
Wovon erzählen wir als Kolpinger? Kennen wir das Verhalten des Gesellenvaters des Seligen Adolph Kolping? Vielleicht gönnen wir uns wieder einmal einige Minuten der Nachlese.
Es gibt Leute, die haben für jeden Menschen, dem sie begegnen ein freundliches Wort. Das Leben wäre um einiges farbiger und wärmer, wenn es gelänge, aneinander wirklich Anteil zu nehmen. Vielleicht hilft dazu ein Wort von Adolph Kolping: „Wer das Herz gibt, erhält leicht ein anders dafür.“ Überlegen wir es und öffnen uns….
Otto von Dellemann
Aus dem kleinen Bergdorf Tanas stammen drei Klosterfrauen, die in Meran leben. Franziska Siller (Schwester Birgitta) gehört zur Gemeinschaft der Salvatorianerinnen. Sie lebt in Obermais und beim ersten Blick schaut sie überhaupt nicht aus wie eine Ordensschwester.
von Heinrich Zoderer
Seit 1912 gibt es die Salvatorianerinnen in Meran. Damals kamen die Schwestern von Rom nach Meran, um ihr universales Wirken und ihre Spiritualität im Zeichen des Ordensgründers Pater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan (1848-1918) und der Mitgründerin der Salvatorianerinnen, Theresa von Wüllenweber (1833-1907) auch in Südtirol bekannt zu machen. 18 Schwestern aus verschiedenen Ländern gehören heute zur Ordensgemeinschaft in Obermais. Auch ihre jüngere Schwester Hedwig (Sr. Johanna) ist eine Schwester vom Göttlichen Heiland (SDS, besser bekannt als Salvatorianerinnen), während Antonia Alber (Sr. Elfriede), die dritte Klosterfrau aus Tanas, zu den Barmherzige Schwestern vom Hl. Kreuz (Kreuzschwestern) gehört. Die Gemeinschaft der Salvatorianerinnen führen in Obermais ein Gästehaus, als Ort der Ruhe, in dem Menschen an Leib und Seele Kraft schöpfen können und ein Schülerinnenheim (Salvaheim genannt), das Mädchen der Oberschulen nicht nur eine Unterkunft bietet, sondern auch Werte vermittelt. Schwester Birgitta empfängt mich im Gästehaus. Ich bin erstaunt, wie offen sie mir entgegen kommt. Sr. Birgitta trägt zivile Kleidung, denn es steht den Schwestern frei das Ordenskleid zu tragen oder nicht. Sie ist mit ihren 81 Jahren immer noch aktiv, teils im Haushalt, zeitweise führt sie Gespräche mit den Pensionsgästen, soweit diese es wünschen oder begleitet Menschen bei Exerzitien. Aufgewachsen in einer kinderreichen Familie in Tanas mit 14 Kindern, war es für die Eltern mit den drei Kühen, ein paar Hennen, Schafen und Schweinen nicht leicht allen Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Doch dem Vater war es ein großes Anliegen, dass alle eine Schulbildung erhalten bzw. einen Beruf erlernen. Sr. Birgitta wollte Lehrerin werden. Sie besuchte in Meran die Mittelschule, wohnte im Heim bei den Salvatorianerinnen und hatte anfangs großes Heimweh. Mit 16 Jahren beschloss sie in den Orden einzutreten. Es war eine Entscheidung fast über Nacht, meinte Sr. Birgitta. Ihre Eltern wollten es zuerst nicht glauben. Drei Jahre dauerte die Ordensausbildung. 1961 legte sie nach dem Noviziat die zeitliche Profess auf sechs Jahre ab. In dieser Zeit besuchte sie die Kindergartenschule in Bozen und arbeitete dann als Kindergärtnerin. Im Jahre 1967 legte Sr. Birgitta mit 26 Jahren die Profess auf Lebenszeit ab. Sie hat diesen Schritt bis heute nie bereut, ist zufrieden und kann auf ein abwechslungsreiches, erfülltes Leben zurückblicken. Eigentlich wollte sie als Schwester nach Afrika, da sie aber oft krank und schwach war, blieb sie in Meran. Nach wenigen Jahren wurde sie zur Provinzsekretärin und Vertreterin der Provinzoberin ernannt und musste den geliebten Kindergarten aufgeben. Später wurde sie mehrmals zur Provinzoberin gewählt und übte dieses Amt insgesamt 21 Jahre lang aus. Nach der Erziehungsarbeit musste sie sich nun um die Verwaltung und die Leitung des Klosters kümmern. Es ist und war ihr immer ein großes Anliegen die Salvatorianische Spiritualität zu leben, d.h. die Anliegen der Welt und der Menschen zu erkennen und in der Verbindung mit Christus als Kraftquelle am Heil der Menschen zu wirken. Spiritualität hat zwei Dimensionen: nach oben zu Gott und zu den Menschen, meint Sr. Birgitta. Wichtig sind für sie auch der internationale Austausch und die internationale Verständigung. Die Salvatorianerinnen haben Niederlassungen auf allen Kontinenten in über 30 Ländern. Der gegenseitige Austausch ermöglicht die Wertschätzung anderer Lebensumstände, Weltanschauungen und Kulturen. Als Provinzoberin nahm sie an vielen internationalen Treffen teil und hatte auch regelmäßige Kontakte mit der Generaloberin in Rom. Eine große Herausforderung für die Ordensgemeinschaft und besonders für Sr. Birgitta war der Großbrand des Provinzhauses am 27. April 1980. Sr. Birgitta hatte die Hauptverantwortung für den Wiederaufbau. Nach diesen schwierigen Aufgaben wurde ihr eine Sabbatzeit geschenkt, die sie zur theologischen Weiterbildung in Rom und für 30-tägige Exerzitien nutzte. Mehrmals war sie für die Ausbildung von Novizinnen zuständig. Fünf Jahre arbeitete Sr. Birgitta auch im Bildungshaus „Haus der Familie“ am Ritten. Die Rolle der Kirche sieht Sr. Birgitta kritisch. Besonders die Missbrauchsfälle kann sie nicht verstehen und fast nicht glauben. Das Priestertum der Frau wird kommen, aber ob es dann noch viel mit der jetzigen Form des Priestertums zu tun hat, ist eine andere Frage, meint sie. In der Religion sieht sie eine große Kraftquelle, die Halt und Richtung für das Leben gibt, so die zurückhaltende und ruhige Ordensschwester am Ende eines langen und intensiven Gespräches.
pr-info Odler Laas
Mit großem Zuspruch und vielen Gästen ist die Pizzeria Odler in Laas am 1. Juni von der Familie Tröger (im Bild) wieder eröffnet worden. Die Freude darüber, dass der Betrieb im Dorfzentrum die Türen wieder öffnet, war groß. Der Odler ist als ausgezeichnete Pizza-Adresse bekannt: Diese Tradition wird fortgesetzt. Klassiker, vegane Pizzas, vegetarische Pizzas, Kreationen mit Wurst und mehr oder mit Fisch und Meeresfrüchten: Die Pizzakarte führt fast 50 Sorten und hält für jeden Geschmack etwas bereit. Sogar Pizza-Kreationen mit Lokalkolorit sind dabei: Die Tanaser Pizza etwa mit Tomaten, Mozzarella, Speck, Ei und Zwiebel oder die Krautpizza mit Tomaten, Knoblauch Kraut und Zwiebel. Auch Kinder kommen mit den Pizzas auf der Kinderkarte auf ihre Kosten.
Im einmaligen idyllischen und liebevoll gestalteten Garten der Pizzeria Odler lässt es sich besonders gut genießen. (ap)
Die Öffnungszeiten:
Freitag – Dienstag
Bar von 8.00 – 24.00 Uhr
Pizzeria von 17.00 – 22.00 Uhr
Tel. 0473/626243
Obervinschgau - Es ist schon Tradition, dass die Raika Obervinschgau immer zwei Betriebe oder Institutionen aus ihrem Tätigkeitsgebiet zu den Wirtschaftsbeiratstreffen einlädt. Der Schwerpunkt des 21. Treffens am Freitag (13.05) wurde bewusst auf zwei Organisationen gelegt, welche im Kulturbereich tätig sind. Wolfgang Thöni, Vertreter der Sternwarte Langtaufers und Gerald Burger, Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass, gaben einen Einblick in ihre Organisation. Die Sternwarte Maseben wurde am 28.07.2019 eröffnet. „3000 Sterne auf Maseben, umrahmt von 30 Dreitausendern“ war die Ausgangslage der kleinen, aber feinen, durch ein Interreg finanzierten Sternwarte. Das Angebot wird bis 2023 durch den Ankauf von Kameras und Ferngläsern bereichert. Holzliegen werden zukünftig zur Beobachtung des Nachthimmels aufgestellt. Ein Kurs für die Ausbildung von Sternen-Guides ist bereits organisiert. Übersichtstafeln auf dem Wanderweg Kappel-Maseben bereiten Erlebnisschüler und Gäste auf die Sternenbeobachtung vor. Über die Gründung eines Vereines wird nachgedacht. Ein besonderes Beispiel eines Urban Hub im ländlichen Raum ist der Verein „BASIS Vinschgau Venosta“, den der Leiter Hannes Götsch vorgestellt hat. Im Jahre 2015 gab es mit dem Bürgermeister und der Gemeindeverwaltung von Schlanders erste konkrete Gespräche zur Umsetzung eines Gründer- und Innovationszentrums. Seit Herbst 2019 befindet sich BASIS Vinschgau in der PALAZZINA SERVIZI, dem ehemaligen Versorgungsgebäude der Drusus-Kaserne in Schlanders. Basis Vinschgau ist ein Ort für Wirtschaft, Kultur, Bildung und Soziales. Hier werden moderne Ökonomie, informelle Bildung, zeitgenössische Kunst und sozio-kulturelle Entfaltung gefördert, ausgetauscht und vernetzt. Globale Trends werden umgesetzt und mit lokalen Kreisläufen verbunden, um damit kreative Potentiale aufzubauen. Unternehmen, Fachleute, Schüler:innen und die Gemeinschaft finden hier verschiedenste Nutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. BASIS soll als Leuchtturm für einen kulturellen und gesellschaftlichen Wandel und einer positiven Transformation eines faschistischen Militärreliktes beispielgebend sein und weitere Initiativen befeuern. Das Angebot reicht von Co-Working zu verschiedenen Dienstleistungen, Atelierräumen. Schulungen, Konzerten und Veranstaltungen. In Mals wurde am 01.10.2021 ein Ableger des startbase Coworking der BASIS in der ex Weberei Salutt eröffnet. Hier können flexible und fixe Arbeitsplätze angemietet werden. Das Beiratstreffen wurde wie gewohnt von Mathias Theiner moderiert. (aw)
Schlanders/Basis Vinschgau - - In der ehemaligen Drususkaserne startet Basis Vinschgau immer wieder neue Initiativen, um Entwicklung und Innovation im Vinschgau voranzutreiben. Am 9. Juni wurde das Projekt EFRE1132 VERDE, ein EU Projekt zur Stärkung der Lebensmittelkreisläufe und der Kreativwirtschaft, vorgestellt.
von Heinrich Zoderer
Die Projektleiterin Ghali Egger arbeitete zusammen mit den beiden Arbeitsgruppen „Agrar- und Lebensmitteltechnologie“ und „Kreativwirtschaft“ seit März 2021 daran, zwei Arbeitsräume, eine Küche und ein Kreativlabor, einzurichten. Zur Veredelung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte wurde von der Arbeitsgruppe Agrar- und Lebensmitteltechnologie die Ausstattung einer modernen Küche definiert und teilweise auch eingerichtet. Mitglieder der AG waren u.a. ein landwirtschaftlicher Berater, der Geschäftsführer von Vinterra, die Gemeindereferentin für Landwirtschaft, ein Bäcker, mehrere Köche und ein Lebensmittelentwickler. Die Arbeitsgruppe „Kreativwirtschaft“ erarbeitete ein Konzept für ein Kreativstudio, um in den Bereichen Foto, Film, Musik und virtuelle Realität experimentieren und arbeiten zu können. Musiker, Fotografen, Techniker, Musikpädagogen, Informatiker, Musik-, Video- und Filmproduzenten waren Mitglieder dieser Arbeitsgruppe. Beide Räume bieten Möglichkeiten für Experimente, Forschung und den kreativen Austausch von gemachten Erfahrung. Dadurch soll die Wettbewerbsfähigkeit im Tal gestärkt und die Innovation auch auf dem Lande vorangetrieben werden. Neue Ideen und Rezepte im Bereich der Kulinarik sollen entwickelt werden. Film- Musik- und Fotoprojekte können in Workshops und verschiedenen Projekten in der Kreativwerkstatt entstehen. In den bestens ausgestatteten Räumen stehen bis zum Ende des EU-Projektes im Juni 2022 sehr viele und ganz moderne Geräte zur Verfügung: u.a. ein Roboqbo Qbo25, ein Kolbenfüller inklusive Schlauchverbindung zum Roboqbo, ein Wannenpasteur, ein Etikettiergerät und verschiedene Küchengeräte. Im Kreativstudio gibt es eine Hohlkehle für Foto- und Videografie, einen Synthesizer zur Erzeugung elektronischer Klänge, Meta Quest2-VR-Brillen zur Durchführung kreativer Prozesse in einer künstlich geschaffenen 3D-Welt, ein Rokoko Smarsuit + Gloves, eine Stereocam und AR-Brille. Projektträger des EU-Projekts Verde ist die Gemeinde Schlanders. Finanziert wurde das Projekt (Gesamtbetrag: 356.708 €) durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (50 %), aus staatlichen Mitteln (35 %) und Mitteln der Provinz Bozen (15 %). Nach der Projektvorstellung gab es eine Besichtigung der Räumlichkeiten und der Gerätschaften.
Vor rund 18 Jahren haben 9 Bauern zusammen mit Reinhold Messner den Vinschger Bauernladen aus der Taufe gehoben. Mittlerweile hat er über 100 Mitglieder mit über 1000 bäuerliche Produkte. Nach 15 Jahren Obfrauschaft übergibt Christina Hanni Bernhart die Führung an Klaus Oberhofer. Der neue Vorstand: Klaus Oberhofer, Urban Gluderer, Martin Aurich, Elisabeth Platzgummer, Magdalena Schuster, Joachim Luggin, Florian Wallnöfer und Daniel Folie.
Die Hintertürchen
Der SVP-Obmann wusste bereits am 5. Mai 2022 – nachzulesen im VinschgerWind -, dass er Schwierigkeiten haben würde, seine Leute zum Referendum zu bringen, und dass „die anderen Hooligans sicher hingehen“ werden. Damit hat „Freund“ Philip den ersten Teil der Aufgabe erfüllt, nämlich das Thema nicht hochzuspielen und den Ball, um es sportlich auszudrücken, flach zu halten. Für den zweiten Teil ist nun „Freund“ Arno zuständig. Jetzt wird es die Aufgabe des Landeshauptmannes sein, die Hintertürchen zu öffnen, damit die Volkspartei und ihre Lobbys zum gewünschten Ziel kommen. Beim Referendum zum Flugplatz hat er bereits bewiesen, wie effizient er darin ist.
Hanns Fliri, Naturns
Danke!
Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis diesen Leserbrief zu schreiben.
Ich bin Jahrgang 1930 und mein geistiger Lebenszustand ist nach wie vor in bester Ordnung. Allerdings brauche ich einen ROLLATOR, um mich beweglich zu halten um täglich unter die Leute zu gehen und um meine Erledigungen machen zu können. Bedanken möchte ich mich bei allen, ob junge oder ältere Personen, die mir immer wieder unaufgefordert helfen beim Ein- und Aussteigen in den Citybus wie auch in den Linienbussen. Es ist nicht leicht mit dem Rollator über die Stufen
ein- und auszusteigen. Gerade da helfen mir die Leute, wenn sie sehen, dass ich mich schwertue. Für diese Hilfe bedanke ich mich herzlichst, ich schätze sie sehr.
Vielen vielen Dank für diese Unterstützung.
Johann Graber, Schlanders
Von Farben und Sexualitäten
Ein ganz normaler Vormittag in einem Vinschger Gasthaus: Zwei junge Frauen unterhalten sich über eine andere, die draußen mit einem Kinderwagen vorbeispaziert. Die eine sagt: „Hot dia nit a Biabl? Wieso geat si nor mit an roatn Wagale ummer? Isch jo klor, dass der Bua nor schwul weard.“ Die Vorstellung, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Farbe des Kinderwagens (oder der Kleider und des Spielzeugs) eines Kindes und seiner Sexualität gibt, ist aus wissenschaftlicher Sicht ähnlich einzuschätzen wie die Vorstellung, dass die Farbe des Trainings- oder Matchtrikots die fußballerischen Fähigkeiten beeinflusst. Man könnte das Geratsche der beiden Frauen also als individuelle Naivität oder Dummheit einfach wieder vergessen. Wenn man das Gespräch allerdings in einem historischen und gesellschaftspolitischen Kontext analysiert, zeigt sich darin eine Schwulenfeindlichkeit, die in unserer patriarchalen Gesellschaft festen Bestand hat und einen brutalen Höhepunkt erreichte, als Menschen, deren Sexualität nicht der Geschlechterpolitik der Nazis entsprach, eingesperrt, gefoltert und ermordet wurden. Dass im Jahr 2022 die mögliche Homosexualität eines Kindes wie ein Problem dargestellt wird (den Zusammenhang mit der Farbe lassen wir jetzt einmal als absurde Fußnote weg), zeigt, dass diese Gesellschaft in Hinblick auf Menschenrechtsbildung noch einen weiten Weg vor sich hat. Ein möglicher Anfang wäre, diskriminierenden Aussagen in Gasthäusern und überall sonst klar und deutlich zu widersprechen.
Nadja Thoma, Mals/Bozen
Autoverkehr im Untervinschgau.
Das Pfingstwochenende hat es gezeigt: Die Straße im Vinschgau wird weit über ihre Kapazität hinaus belastet. Der Autoverkehr hat Ausmaße erreicht, die niemandem mehr gut tun. Weder den Durchreisenden, noch den Südtirol-Reisenden und schon gar nicht den Anrainern, denn sie leiden das ganze Jahr.
Seit 40 Jahren gab es gegen solche Zustände anscheinend nur ein Rezept: Man muss neue Straßen bauen und die vorhandenen größer bauen! Hat dieses Rezept je funktioniert? Nein, wir haben – trotz der vielen Umfahrungen, Verbreiterungen und schnellstraßenähnlichen Ausbauten – mehr Autos denn je.
Also müssen wir den Stressor Nummer Eins, das Auto, reduzieren. Durch bessere und verstärkte Züge, durch Busse, durch Bemautung von Durchzugsstraßen.
Rabland und Töll sind zwei der berüchtigten Nadelöhre an der Strecke Landeck – Bozen und die Bevölkerung leidet seit 40 Jahren sehr unter den Autos im Dorf. Viele Projekte zur Untertunnelung und Umfahrung sind gemacht worden, keines konnte technisch oder politisch befriedigen. Aber es herrscht dringender Handlungsbedarf. Immerhin soll das Dorfleben ja nicht durch die Straße geteilt werden, wie mit einer Mauer!
Touristiker und Lokalpolitiker sprechen nun von schnellen Lösungen. Gut so! Schnelle Lösungen sind meist viele kleine Schritte, weniger die Megaprojekte, die 10 Jahre Anlaufzeit und 10 Jahre Bauzeit benötigen. (Und dann noch mehr Transitverkehr produzieren!) Insofern haben wir endlich einen gewissen Konsens geschafft.
Eine schnelle Lösung wäre z.B. eine kleine, oberflächige Ortsumfahrung von Rabland, die für Bruchteile der Summen eines Megatunnels zu bauen ist. In relativ kurzer Zeit. Der angedachte Kreisverkehr in Töll wird m.E. kaum Besserung bringen, die Unterführung für den Radverkehr vielleicht etwas.
Alle diese technischen Lösungen werden aber nie die totale Erlösung bringen. Diese ist nur dann erreichbar, wenn wir den Autoverkehr massiv reduzieren. Die Tourismuswirtschaft ist gefordert, denn die Staus korrelieren direkt mit der touristischen Saison. Warum also nicht mehr Angebotspakete schnüren, wo die Anreise mit Zug und Bus belohnt wird? Warum sich nicht verstärkt für die Einrichtung direkter Züge aus Deutschland und Italien in unsere Zielorte in Südtirol einsetzen? Warum sich nicht für eine höhere Maut auf der Brennerautobahn und auch auf den Mautfluchtrouten, wie dem Vinschgau, einsetzen? Denn ein relevanter Teil des Autoverkehrs ist Transitverkehr. Warum sollen wir unser Steuergeld für Mautflüchtlinge ausgeben?
Eines hat dieses Pfingstwochenende gezeigt: die alten Rezepte funktionieren nicht mehr. Wir brauchen einen Systemwandel: Anreise der Gäste mit Zug und Bus, kleine Ortsumfahrungen, die keinen Transitverkehr fördern, technische Umbauten zur Förderung von Rad- und Fußgängerverkehr.
Sigmund Kripp; Partschins
HAIKU
DES MONATS Mai 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:
Stille such‘ ich -
Im Feld die Kornblumen
vom Wind bewegt
Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kontakt für die
Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau:
helga.gorfer58@gmail.com
Südtirol - Quo Vadis. Machen es uns die Psairer vor oder auf könnten lange Sicht die Matscher ein Vorbild sein? Wir wissen alle, dass die Naturressourcen begrenzt sind: Wasser, Energie und sogar Straßenkapazität sind beschränkt. Wieviel Inszenierung verträgt die Landschaft noch?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns
Am Sonntag, 19. Juni werden auf den Almen des Naturnser Nörderbergs wieder drei Südtiroler Musikgruppen für Unterhaltung sorgen
Eine familienfreundliche Wanderung über den Almenweg, eine knackige Uphill-Tour mit dem Mountainbike oder sich gemütlich mit dem Wandershuttle ab Naturns zur Alm bringen lassen und auf einer der Hütten köstliche Südtiroler Gerichte und traditionelle alpine Volksmusik genießen – das bietet Naturnser Almen Unplugged seinen Besucher/innen.
Auf der Naturnser Alm wird die „Maschlmusig“ ihre Musik zum Besten geben: die Band aus dem Pflerschtal interpretiert mit Geige, Gitarre und Ziehharmonika traditionelle Stubenmusik „zackig und schimissig“. Auf der Zetn Alm spielen die modern-alpinen Musiker von „hondmade“, und auf der Mausloch Alm tritt das Tiroler Duo „Hermann & Marian“ aus dem Schnalstal auf.
Erreichbar sind die Almen über verschiedene Wege: mit Start am Parkplatz unterhalb des Sportplatzes in Naturns bringt ein Shuttle-Dienst ab 9 Uhr die Besucher im Halbstundentakt bis zum Parkplatz Kreuzbrünnl. Von dort aus erreicht man die Zetn Alm zu Fuß in einer halben Stunde. Über den Almenweg weiter ostwärts erreichen Wanderer die unter neuer Führung stehende Naturnser Alm, westwärts die Mausloch Alm. Auch die Seilbahn Aschbach kann für die Auffahrt genutzt werden. Die Merano Bike Highline verbinden die verschiedenen Almen, d.h. auch Biker erreichen die Hütten bequem. Neben der musikalischen Unterhaltung mit Live-Musik werden die Hüttenwirte die Besucher wieder mit ihren traditionellen Gerichten verwöhnen! Keine Anmeldung erforderlich!
Pressemitteilung/Vinschgau/Bozen - Wie immer im Halbjahres-Rhythmus hat sich die SVP Kontaktgruppe kürzlich mit dem Landeshauptmann getroffen, um Vinschger Anliegen zu besprechen. Anwesend war auch LR Alfreider. Vorgestellt wurde auch die neue Bezirksobmannstellvertreterin Irmgard Gamper.
Bezirksobmann Plangger bedankte sich beim LH für die positiven Ergebnisse, die seit dem letzten Treffen eingefahren werden konnten wie z.B. beim Bezirksschießstand in Goldrain, bei der Steinschlaggallerie „Latschander“ und dem Eisenbahnkreuzungsdreieck in der Terra Raetica.
Es gibt nun wieder Beiträge für die unterirdische Verlegung von Strom-Mittelspannungsleitungen im Nationalpark, die Stilfserjoch-Gesellschaft ist nun endlich gegründet und der Landesbauhof wurde mit Schneefräsen und Radladern ordentlich aufgerüstet. Immer noch „unsicher“ sind der Bau einer seit über 10 Jahren angekündigten Tiefbauhalle Schlanders und zusätzliche Räumlichkeiten für den Hochbau (Fließenleger) und die Finanzierung des dringend notwendigen Schülerheim´s in Mals. Ein wichtiger Punkt war auch der Schnellbus vom Bahnhof Mals / Bahnhof Landeck, welcher mit dem Winterfahrplan am 10.12.2022 eingeführt werden soll. Es sind noch Anpassungsarbeiten an den zukünftigen Haltestellen notwendig, die man noch nicht durchgeführt hat. Deshalb wurde vereinbart, in den nächsten Wochen, in Absprache mit den Bezirksgemeinschaften Vinschgau und Landeck, den Bürgermeistern von Mals, Graun, Nauders und Pfunds, einen „Direkt-Bus-Gipfel“ einzuberufen, an welchem auch die Mobilitätslandesräte von Nord- und Südtirol und Buslinien-Konzessionäre teilnehmen sollten, um klar zu bekommen, wie es um das Projekt steht und dessen Inbetriebnahme am Ende dieses Jahres.Besprochen wurde weiters die Finanzierung / Kapitalisierung der Stilfserjoch-Gesellschaft und die sog. „Eintrittsgebühr“ zum Jochareal, sowie eine politische Vertretung des Vinschgau´s in den Alperia-Gesellschaften.
Weiters wurden auch die Themen wie Hausärztemangel, die Zusatzfinanzierung für die Radroute Prad / Stilfser Brücke, die neue Leader-Förderperiode und die immer noch beschränkten Öffnungszeiten der Postämter in Prad, Laas, Graun und Schluderns angesprochen.
WINDMAGAZINE
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