Leichtathletik
Am 2. Juni fand in Mals der nächste Lauf der VSS/Raiffeisen Stadt- und Dorfläufe statt. Es war der einzige Bahnlauf der heurigen Laufsaison. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Urban, Bischof von Autun und Langres, Patron der Winzer, 25, Mai 2022
Vom Besucherzentrum avimundus in Schlanders gibt es Neues zu vermelden: Mit der Wildtier-Ökologin Birgith Unterthurner konnte eine neue Mitarbeiterin eingestellt werden und das Begleitbuch zur Ausstellung liegt druckfrisch in der deutschen und italienischen Sprachversion vor.
Vollzeitstelle und Ganzjahresöffnung
In langwierigen und schwierigen Verhandlungen zwischen der Südtiroler Landesverwaltung, der Gemeinde Schlanders und dem Amt für den Nationalpark Stilfserjoch ist es durch amtsinterne Umschichtungen gelungen, für das Besucherzentrum avimundus eine Vollzeitstelle zu schaffen und damit die Ganzjahresöffnung des Nationalparkhauses sicherzustellen. Dieses ganzjährige Bildungs- und Informationsangebot scheint mir besonders am Mittelpunktsort und Schulstandort Schlanders mit Schulen der verschiedensten Stufen und Ausrichtungen wichtig. Mit Sicherheit wird das Besucherzentrum avimundus auch die Fußgängerzone Schlanders mit einer zusätzlichen Attraktion für die Gäste und die Wohnbevölkerung bereichern.
Mit Frau Birgith Unterthurner konnte im Wege eines Wettbewerbes eine gut ausgebildete und fachlich kompetente Betreuerin für die Struktur gefunden werden. Ich wünsche ihr viel Freude, Begeisterung, Einsatz und motivierende Erfolgserlebnisse in ihrem neuen Aufgabenbereich.
Begleitbuch zu den Ausstellungsinhalten
Auf Ersuchen der Gemeindeverwaltung von Schlanders und des Südtiroler Amtes für den Nationalpark Stilfserjoch durfte ich nach dem Ausstellungskonzept für das Besucherzentrum avimundus auch den Begleitkatalog zu den Ausstellungen im Haus verfassen.
Gemeinsam erschien es uns wichtig, dass die Besucherinnen und Besucher eine nachlesbare Information zu den Ausstellungen aus dem Haus mitnehmen können. Dies gilt im Besonderen für die Vor- und Nachbereitung der Ausstellungsinhalte im Schulunterricht. Das Begleitbuch ist nunmehr fertig und am 20. Mai druckfrisch ausgeliefert worden. Es ist in einer deutsch- und in einer italienischsprachigen Version erschienen und konnte großzügig bebildert werden. Die Landschaftsaufnahmen zu den Lebensräumen hat, so wie für die Ausstellung im Haus selbst, wieder Gianni Bodini beigesteuert. Die Porträtfotos zu den verschiedenen Vogelarten haben verschiedene Naturfotografen, vornehmlich aus den verschiedenen Auflagen des Fotowettbewerbes vom Nationalpark Stilfserjoch und anderer drei Nationalparke zur Verfügung gestellt. Es verdient eine Sondererwähnung, dass alle Fotografen ihre Vogelbilder unentgeltlich und ohne Honorarforderung zum Abdruck überlassen haben. Die Aufnahmen von den Ausstellungselementen und -räumen hat René Riller beigesteuert.
Das Buch umfasst insgesamt 160 Seiten und folgt in seiner Struktur dem Ausstellungsparcour. Im Hauptkapitel werden die verschiedenen Lebensräume beschrieben und exemplarisch jeweils einige typische Vogelarten für jeden Lebensraum in einem Kurzporträt in Text und Bild vorgestellt. Diese Vorstellung von Habitaten und Arten geht in der horizontalen Ebene vom menschlichen Siedlungsraum in der Talsohle hinaus in die umliegende Kulturlandschaft der Obstanlagen, Wiesen und Äcker. In der vertikalen Richtung werden die Lebensräume vom geschlossenen Bergwald über die offenen Gesellschaften der alpinen Rasen bis zu den Geröllhalden, Felsen und Gletschervorfeldern mit ihren typischen Vogelarten porträtiert. Darüber hinaus durften in diesem Kapitel die Vinschgauer Kleinodien wie der Sonnenberg, die Auwald-Reste oder der Haider See nicht fehlen.
Breiten Raum nimmt das Wiederansiedlungsprojekt des Bartgeiers in den Alpen ein, war doch das Martelltal mit den Freilassungen von 11 Junggeiern aus Gehegezuchten in den Jahren von 2000 bis 2009 ein wichtiger Projektpartner. Und die vier derzeit in Südtirol brütenden Bartgeier-Paare sind allesamt im Vinschgau zu Hause.
Ein Ausstellungselement in der Ausstellung und im Begleitkatalog ist den Fledermäusen als fliegende Säuger gewidmet. Auch nicht von ungefähr, gibt es doch im Pfarrturm von Schlanders und im Dachgeschoss der Vetzaner Kirche bedeutende Kinderstuben und Kolonien von zwei verschiedenen alpinen Fledermausarten.
Weitere Kapitel in der Ausstellung und im Buch sind der Biologie der Vögel gewidmet wie dem Vogelflug dank Federkleid, der extrauterinen Fortpflanzung über das Ei und dessen Erbrütung außerhalb des Körpers - dann auch der Vogelstimme und dem Gesang.
Der besorgniserregende Artenverlust in unserer Jetztzeit wird ausgeleuchtet, so wie die Schutzgebiete alpenweit und in Südtirol kartographisch und im dreidimensionalen Modell vorgestellt werden.
Der Zankapfel Nationalpark hat die Südtiroler Autonomiepolitik seit 1948 über Jahrzehnte mit ausgefüllt, bis 2016 die Übertragung der Verwaltungsbefugnisse zum Nationalpark Stilfserjoch vom staatlichen Umweltministerium an die territorial zuständigen Länder Lombardei, Südtirol und Trentino gelungen ist. Ein jahrzehntelanger Mitkämpfer war Alfons Benedikter. Ich habe das Kapitel zu den Etappen aus der Geschichte des Nationalparks in memoriam Alfons Benedikters geschrieben.
Nachworte von Bürgermeister Dr. Dieter Pinggera und vom Architekten Dr. Stephan Marx zu den Zielen, Kosten, Finanzierungen der Struktur vervollständigen das Bild zur Planung und baulichen Umsetzung der Struktur.
Das Untergeschoss im Besucherzentrum avimundus birgt in seinen Vitrinen alle Vogelarten der Südtiroler Brutvögel und der Durchzieher, geordnet nach der zoologischen Systematik nach Vogelfamilien. Die im Artenspektrum vollständigen und in der Präparationsqualität hochwertigen Präparate aus der Ausstellung von Hansjörg Götsch bilden insgesamt das Herzstück der Ausstellung. Hansjörg hat sie dankenswerter Weise der Gemeinde Schlanders und dem Nationalpark als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. So ist das Untergeschoss im Haus und das nachlesbare Kapitel im Buch ein guter Lernort für alle an der Vogelwelt Interessierten, von den Schülern, Naturfreunden, Artenschützern und Bewerbern zur Jägerprüfung.
Dem Haus seien Besucherinnen und Besucher und dem Buch Leserinnen und Leser beschieden. Glück auf!
Das E-Werk Konfall in Schluderns ist seit kurzem im Probebetrieb. Vielleicht war es gut, dass es eine mehr als 10-jährige Vorlauf- und Diskussionsphase gegeben hat. Entscheidend für die Verwirklichung war die Abstimmung über die Beregnung in der Ebnet. In Schluderns hängt nämlich alles mit allem zusammen. Das elegante Design beim E-Werk Konfall ist, dass alle profitieren: Bauern, Gemeinde, Schludernser Energiegesellschaft SEG, das Vinschgauer Energeikonsortium und die Natur gleich dreifach: mit der Erzeugung CO2-freier und damit nachhaltiger Energie, mit konstanterem Wasser im Saldurbach und mit der ökologischen Aufwertung der Schludernser Au. In Schuderns herrscht große Freude.
Seit Anfang April 2022 ist das neue Elektrizitätswerk Konfall in Schluderns in Betrieb. Mit gut 300 Sekundenlitern (die Konzession ist im Mittel 194,4 l/s Wasser und max. 482 l/s Wasser) wird das Werk von der Zuleitung des Saldurbachwasssers bei Montetschinig bei einer Fallhöhe von rund 524 Metern beschickt. Vom 20. März bis zum 31. Oktober, also in der Vegetationsperiode, werden vorausichtlich 7 Millionen Kilowattstunden erzeugt werden. Sehr zur Freude der Eigentümer. Eigentümer ist die Konfall-Konsortial GmbH, die zu 76 % der Gemeinde Schluderns und zu je 12 % dem Vinschgauer Energeikonsortium und dem Fernheizwerk Schluderns gehört. Mit großer Genugtuung und auch mit Stolz präsentieren der Schludernser BM Heiko Hauser, VizeBM Peter Trafojer und Martha Innerhofer (alle drei im Verwaltungsrat der Konfall Konsortial GmbH) im Namen des Haupteigentümers das E-Werk. Am 3. September wird es in Konfall ein großes Einweihungsfest für alle Schludernser Bürger:innen geben.
Mit dem Präsidenten der Konfall-Konsortial GmbH Alexander Telser vom VEK und mit Bernd Stocker vom Fernheizwerk als Vize haben zwei Macher die Ausschreibungen, die Verhandlungen mit den Lieferanten und den Bau begleitet und durchgezogen, so dass das Werk nach einem Jahr Bauzeit in Betrieb genommen werden konnte.
Von der Idee bis zur ersten Umdrehung der Turbine sind mehr als 10 Jahre vergangen - die Idee von damals, erstmals von Siegfried Stocker und dann von Andreas Hauser im Rahmen des Etschdialoges geäußert - ist in wesentlichen Züge gleich geblieben. Eine Konstante im jahrelangen Prozedere war und ist der Projektant Ingenieur Walter Gostner vom Malser Ingenieursteam Patscheider und Partner. Gostner hat die Idee mit Begeisterung aufgenommen, wohl wissend, dass sie ein elegantes Design darstellt. Die Grundidee: Das Wasser des Saldurbaches wird in Richtung Reschensee abgeleitet. Wenn man diese Leitung anzapfen und ein E-Werk anschließen könnte? Oberhalb des HOPPE-Areals? In Konfall? Und wenn die Bewässerung in der Ebnet von Berieselung über die Waale auf Berwegnung umgestellt werden könnte? Denn die damalige SEL musste für die Waale in der Ebnet ohnehin 400 Sekundenliter (plus die Restwasermenge von 140 Sekundenlitern) an der Fassung in Matsch abgeben. Die Idee war, diese 400 Sekundenliter in den Kanal in Richtung Reschensee bzw. in Richtung Wasserschloss zu leiten, diese Leitung anzuzapfen und die 400 Sekundenliter über ein E-Werk zu schicken und dann 100 Sekundenliter für die Beregnung bereitzustellen und die restlichen 300 Sekundenliter in den Saldurbach abzugeben.
Ein Vorprojekt, so erinnert sich Walter Gostner, wurde mit den Behörden abgesprochen, löste Wohlwollen aus, auch in der SEL-Chefetage bei Klaus Stocker. Die SEL wollte, dem damaligen Zeitgeist folgend, eine Beteiligung von 50 %. Die Bauern sahen im Projekt eine Querfinanzierung für die Beregnung.
Mit dem damaligen BM Erwin Wegmann wurde ein Projekt eingereicht. Dann kam es zu heftigen Diskussionen in der Gemeindestube. Die Beteiligung der SEL war Gegensstand, die Querfinanzierung für die Beregnung auch, eine Lösung mit den Eigentümern des E-Werkes Alte Mühle. Ein politischer Krimi. Der Karren steckte fest. Das Projekt war auf Eis und blieb es jahrelang.
2017 ist wieder Bewegung in die Sache gekommen. Denn das Bonifizierungskonsortium Vinschgau hat die Beregnung in der Ebnet in die staatliche Förderungen bekommen. Der positive Entscheid für die Förderungen und die informelle Zusage der Gemeinde Schluderns unter BM Peter Trafojer für 750.000 Euro machte im Februar 2021 die Abstimmung der Grundeigentümer möglich. Diese stimmten mit großer Mehrheit einem Beregnungsbau zu. Parallel dazu kam es im Oktober 2020 zum Regierungswechsel und der neue BM Heiko Hauser drängte auf eine E-Werks-Lösung und riskierte mit seiner Unterschrift noch vor der unabdingbaren Abstimmung das Anzapfen der Alperia-Leitung. Der Stausee musste wegen der Reparaturen Am Druckstollen in St. Valentin ohnehin abgelassen werden
Nach der positiven Abstimmung der Grundeigentümer wurden in Schluderns die Ärmel hochgekrempelt. Die Verwirklichung des E-Werks hängt nämlich von der Bereitschaft der Grundeigentümer, die Beregnung zu bauen, ab. Denn die Konzessionen am Saldurbach sind fast alle in der Hand der Bauern bzw. für die Waale vorgesehen.
Mit der Gündung der Konfall Konsortial GmbH (am 26. April 2021) hat die Gemeinde Schluderns die Baubegleitung privatwirtschaftlich ausgelagert.
So haben Telser und Stocker die Sache in die Hand nehmen können. Eine erste Kostenschätzung hat rund 5 Millionen Euro betragen. „Wir konnten den Bau um rund 4 Millionen Euro verwirklichen“, sagt Alexander Telser. Telser spricht auch von Glück, denn der Bau des E-Werkes blieb von den jüngsten Preissteigerungen verschont.
Der Bau der Beregnung ist derzeit im Gange. Wenn diese fertig ist, dann wird es eine große ökologische Aufwertung geben. Denn der vor allem im Monat Mai oft trockengelaufene Saldurbach von den Fassungen der Waale bis zur Mündung wird dann mindestens 350 Sekundenliter durch das Dorf führen. Nicht nur dem Gemüt der Schludernser wird das guttun, sondern auch der Flora und Fauna. Fische kehren vielleicht wieder in den Saldurbach zurück. Und vor allem die Schludernser Au wird in ökologischer Hinsicht profitieren, wenn eine konstantere Wasserzufuhr gewährleistet wird.
Die Entscheidung für den Beregnungsbau und in der Folge der Bau des E-Werkes bringt Bewässerungserleichterung und lukrativeren Obstbau in der Ebnet, bringt Geld in die Gemeindekassa (bei den derzeitigen Strompreisen reichlich), erzeugt ökologische und CO2-freie Energie und bringt ökologische Aufwertungen von Bachbett und Schludernser Au. Die derzeit weithin sichtbare Natur-Narbe aufgrund des Druckleitungsbaues wird sich in einigen Jahren auf natürliche Art und Weise geschlossen haben.
Ein in Summe elegantes Design, das seinesgleichen im ganzen Land sucht.
Schlanders/Vinschgau - Maja Wenzel heißt die Siegerin der 16. Vinschger Mathematikolympiade. Und wenn es denn stimmt, dass Mathematik und Musik miteinander verwandt sind, dann ist die Schülerin der Mittelschule Schlanders das beste Beispiel dafür. Sie erhielt nämlich doppelten Applaus: Zum einen für ihr Musikstück am E-Keyboard - eine Premiere, zum Zweiten für den 1. Platz bei der diesjährigen Vinschger Mathematik-Olympiade. Die Prämierung - moderiert von Stefan Ganterer, Direktor der MS Latsch - der bestplatzierten Drittklässler fand am 19. Mai im Kulturhaus in Schlanders statt. Lob gab es für Hermann Schönthaler, Christian Köllemann und Sonja Saurer, jene, die die Mathematik-Olympiade vor 16 Jahren ins Leben gerufen und zu dem gemacht haben, was sie ist: Ein südtirolweit einzigartiger Leistungswettbewerb der begabtesten Mathematiker im Vinschgau und gleichzeitig ein tolles Gemeinschaftsprojekt der acht Vinschger Mittelschulen.
Insgesamt knobelten 56 Drittklässler der Abschlussklassen der Mittelschulen zwischen Naturns und St. Valentin auf der Haide an den Mathematik-Aufgaben, die von den Mathematik-Lehrpersonen der verschiedenen Schulsprengel zusammengestellt worden waren.
Nach der Siegerin Maja Wenzel lösten Andreas Obwegeser, MS Glurns und Leo Wallnöfer, ebenfalls MS Glurns die Aufgaben am souveränsten und reihten sich damit auf den zweiten und auf den dritten Platz. Drei Musikstücke unter der Leitung von Dietmar Rainer hoben den Spannungsbogen bis zum Schluss. Tolle Anerkennungspreise gab es zu gewinnen, gesponsert von vielen Betrieben, denen die Talentförderung von Jugendlichen am Herzen liegt, allen voran den Raiffeisenkassen des Vinschgaus. (ap)
Die 15 Besten bei der Mathematikolympiade:
1. Maja Wenzel (MS Schlanders)
2. Andreas Obwegeser (MS Glurns)
3. Leo Wallnöfer (MS Glurns)
4. Julian Gitterle (MS Latsch)
5. Mia Jasmin Pircher (MS Latsch)
6. Lorenzo Bonavigo (MS Laas)
7. Jakob Wallnöfer (MS Glurns)
8. Felix Patscheider (MS St. Valentin)
9. Hannes Flader (MS Laas)
10. Jonas Alber (MS Laas)
11. Noah Zischg ( MS Prad)
12. Isabel Theiner (MS Mals)
13. Hannah Hauser (MS Laas)
14. Julia Tröger (MS Latsch)
15. Noemi Caldi (MS St. Valentin)
Am Sonntag, 12. Juni findet der diesjährige UNESCO-Welterbetag in Müstair statt. Unsere Gäste erwarten spannende Führungen im Kloster zum Thema Archäologie, den bewährten Biosfera Markt mit regionalen Produkten und Festwirtschaft sowie ein Konzert mit über 100 Mitwirkenden als musikalischen Abschluss. Der zweite Sonntag im Juni wird ein Welterbetag hoch Drei.
Ausrichter, Kulisse und Herzstück des Welterbetages ist das Kloster St. Johann in Müstair. Es wurde im ausgehenden 8. Jahrhundert gegründet und vereint über 1200 Jahre Geschichte, Kultur, Architektur und benediktinische Spiritualität. 1983 wurde es in die Liste der UNESCO Welterbestätten aufgenommen. Am 12. Juni bietet die Welterbestätte neben den bewährten Führungen in Kirche, Klostermuseum und Heiligkreuzkapelle, auch zwei spezielle Angebote zum Thema Archäologie im Kloster Müstair.
Die Forschungsarbeiten vor Ort werden interdisziplinär und mit Weitblick von der Stiftung Pro Kloster St. Johann koordiniert und finanziert. 50 Jahre Archäologie haben dabei sensationelle Funde zutage gebracht: marmorne Chorschranken aus der Zeit Karls des Grossen, Stuck und Kleinfunde aus Metall. Die Stiftung unterstützt aber auch Projekte, die sich mit der unmittelbaren Umgebung des Klosters befassen, wie z.B. die geophysikalische Prospektion östlich des Klosters oder die Grabungen im Bereich der Strasse vor dem Kloster. Auch hier wurden spannende Entdeckungen gemacht. Der Welterbetag bietet nun Gelegenheit einen Einblick in die Forschungsergebnisse zu gewähren.
Umrahmt wird der Tag mit dem Biosfera Markt, welcher seine Gäste mit regionalen Köstlichkeiten und innovativen Produkten empfängt. Auch für das leibliche Wohl ist durch die Agricultura Val Müstair und Meier-beck gesorgt. Als Abschluss des Welterbetages findet ein Konzert besonderer Art statt. In Zusammenarbeit mit dem Naturpark, dem Kloster, der Opera Engiadina und dem UNESCO-assoziierten Gymnasium Rämibühl Zürich wird im Juni 2022 das Projekt «COOPERAZIUNS e GENERAZIUNS» durchgeführt und gibt unterschiedlichen Institutionen und Generationen die Möglichkeit gemeinsam aufzutreten. Zusammen musizieren, Musik erleben und zusammen als Orchester und Chor auftreten – das verspricht das Projekt «COOPERAZIUNS e GENERAZIUNS». Es werden unterschiedliche musikalische Stilrichtungen aus Oper, Musical und Film zusammengeführt. Musiker und Sängerinnen aller Altersklassen aus dem Val Müstair und Unterengadin verstärken das Orchester Rämibühl und den Chor der Opera Engiadina. An verschiedenen Probetagen und einer Orchesterwoche Mitte Juni werden die Konzertstücke, Orchester und Chor unter der musikalischen Leitung von Claudio Danuser konzertreif zusammengeführt.
Das Kloster St. Johann in Müstair, die Biosfera Val Müstair und das musikalische Projekt «COOPERAZIUNS e GENERAZIUNS» freuen sich auf viele Besucherinnen und Besucher!
Kontakt:
Kloster St. Johann | Klostermuseum
+41 81 858 61 89
visit-museum@muestair.ch
www.muestair.ch
Der Dreiländerstein bietet nicht nur einen atemberaubenden Blick ins Tal, sondern liegt auch drei Staaten zu Füßen. Wir beginnen die Wanderung dorthin beim Parkplatz in Reschen, nahe dem Friedhof. Dem Radweg folgend gehen wir am Mühlanderhof vorbei, queren die Pofelpiste und erreichen den Waldweg, der uns zum Tendershof führt. Von dort folgen wir dem mit der Nr. 3 markierten schattigen Waldsteig hinauf bis zum Grenzweg, der unter dem mächtigen Gipfel des Piz Lad, fast neben der Staatsgrenze, entlangläuft. Der weitere Weg zum Dreiländerstein (2.180 m) ist mit Südtiroler und Österreichischen Wegweisern gut ausgeschildert und führt bis zum Grenzpunkt, an dem sich drei Länder (I/A/CH) treffen. Auf dem markanten Kalksteinblock ist eine weiße Marmorplatte mit den Grenzmarkierungen eingelassen. Seit 2021 stehen drei Bänke mit gemalter Staatsflagge auf entsprechendem Staatsgebiet. Der Aus- und Tiefblick ist beeindruckend: Mehr als 1000 m unter uns windet sich der Inn aus der Schweiz ins Österreichische Tiroler Oberland. Auf der anderen Seite des Inntales sehen wir den Muttler (3294 m) und seine Trabenten: Piz Arina, Piz Malmurainza, Piz Mundin, Mondinturm, Piz Alpetta und viele andere. Wir lassen nun den Dreiländerpunkt hinter uns und wandern nordostwärts entlang der Österreichisch- Italienischen Grenze, die von mehreren Grenzsteinen markiert wird. Am nördlichsten Punkt unserer Wanderung stoßen wir auf Reste eines Schießstandes aus dem 2. Weltkrieg. Der Blick nach Norden schweift über die Norbertshöhe mit Grünsee und Schwarzsee nach Nauders. Der Weg wendet sich nun nach Nordwesten und führt langsam aber stetig über die Gufrawiesen bergab, über eine Bergwiesenlandschaft mit Feuchtwiesen, auf denen es von verschiedensten Alpenblumen nur so wimmelt. Unser Blick geht über den Reschensee, bis hin zu den Gipfeln der Ötztaler und Ortlergruppe. Bald erreichen wir den fischreichen Grünsee (1840 m). Wie der Name vermuten lässt, schimmert das Wasser dieses Gewässers in Grüntönen. Die idyllische Ruhe lädt zu einer erholsamen Rast ein. Durch Fichtenhochwald entlang von Moorflächen geht es im weiten Bogen nach Westen ausholend hinunter zum Schwarzsee (1725 m). Er ist das heimliche Highlight dieser Wanderung, wo man im Frühjahr bis in den Juli hinein die schönsten Seerosenblüten beobachten kann. Unberührt sieht das dunkle Wasser aus, in dem sich die Spitzen der Samnaungruppe spiegeln. Der Schilfgürtel und die Seerosen sind das ideale Habitat für Wasservögel wie die Zwergtaucher, auf die wir stoßen. Ein Platz zum Verweilen, aber wir müssen uns wieder auf den Weg machen. Es geht weiter auf dem Weg Nr. 5 in Richtung Riatschhof. Nach dieser langen Wanderung lassen wir uns im traditionsreichen Bauernhof eine wohlverdiente Stärkung zukommen. Die Familie Fili verwöhnt uns mit regionalen Spezialitäten aus ihrer schmackhaften Hausmacher-Küche. Gestärkt steigen wir über dem alten Karrenweg zur Bushaltestelle in Nauders/Mühle (1360 m) ab. Wir haben jetzt 5,25 Stunden reine Gehzeit gebraucht und eine Strecke von 15,2 km zurückgelegt. Im Aufstieg haben wir 690 Höhenmeter überwunden, im Abstieg waren es 850 m. Mit dem Linien-Bus fahren wir nach Reschen/Altdorf zurück und erreichen unseren Ausgangspunkt. (aw)
Partschins - Zu den online-Treffen über die Plattform Teams sagte die Grundschulkinder über ihre Mitschüler: „Du warst im Pyiama“ oder „Bei der war das Bild schwarz.“ Das machte schulisch inhaltlich wenig Sinn. Unter anderem zu diesem Schluss ist Bernadette Haller in ihrer Magisterarbeit an der Pägagogischen Hochschule in Innsbruck gekommen. Haller hat in ihrer Masterarbeit die Sichtweise von Grundschulkindern auf die Lockdowns und den Fernunterricht gerichtet. Ihre Arbeit und ihre Schlussfolgerungen hat Haller kürzlich in der Bibliothek Partschins einem breiten Publikum vorgestellt.
Das Forschungsgebiet war eine Kleinschule im ländlichen Raum in Südtirol mit reformpädagogischer Ausrichtung. Mehr gab Haller aus Gründen der Privacy nicht preis.
Bei Gruppendiskussionen habe kein Kind Positives über den Fernunterricht zurückgemeldet. Die Kinder sprachen von Ablenkung zu Hause, von mangelnder technischer Ausstattung, von fehlendem Rhythmus („Wenn man zu Hause ist, dann ist das wie Ferien“ - „Der Sportunterricht hat gefehlt“), die Kinder sprachen auch davon, dass kein passender Lernort vorhanden war und auch von fehlender Unterstützung. Aussagen wie „Sie haben vormittags angefangen zu kochen“ oder „Bei uns zu Hause wurde das Bad herausgerissen und neu gebaut“ oder „In der Schule habe ich auch andere Kinder, die mir helfen“ geben Einblick in den Alltag beim Fernunterricht. Außerdem mussten die Kinder den Computer sehr oft mit Mitgeschwistern teilen.
Auch die Schule hatte große Schwierigkeiten mit der technischen Ausstattung.
Für alle Beteiligten war es eine große Umstellung, so das Fazit von Haller. Sollte sich ein Lockdown wiederholen, so sei es unabdingbar, dass die Schulleitung, die Lehrkräfte, die Eltern und die Schüler kooperieren. Keiner der Beteiligten hatte es leicht und Schuldzuweisungen seien Fehl am Platz. Man müsse positiver sein, forderte Haller alle Beteiligten auf.
In der Diskussion wurde über die Verwirrtheit der Kinder gesprochen und vor allem das Handy trage wesentlich zu dieser Desorientierung bei. Die Aussage, dass die Verantwortung bei den Eltern liege, greife zu kurz, es sei vielmehr ein gesellschaftliches Problem, welches unbedingt thematisiert werden müsse.
Den Studenten bzw. deren Bachelor- oder Masterarbeiten eine Bühne zu bieten, auch um die Dorfgemeinschaft über Inhalte und Tun informieren zu können, ist beim Bildungsausschuss Partschins zur Tradition geworden und wird von den Studenten gern in Anspruch genommen. Wally Nardelli überreichte Haller in dieser Linie im Namen des Bildungsausschusses ein Geldgeschenk. (eb)
Basis-Ausstellung - Vom 04.06. bis 19.06. 2022 stellt Christian Stecher zum Thema Wasser in der Ex Drusus-Kaserne (BASIS) in Schlanders aus.
Wie bekannt, ist das Thema Wasser und Wassermanagement eines der wichtigsten Themen in unserer Zeit. Es geht um die Urkraft des Wassers, um Verschmutzung und Verschwendung, um Wellen und Tsunamis, um Migration und Mythen.
Die einzelnen Diptychen, Triptychen und Kleinserien tragen dieser „Weitläufigkeit“ der Thematik Rechnung. Abstrakte Arbeiten („BLAU-GRÜN WEISS“) werden figurativen Arbeiten gegenübergestellt, welche literarische Bezüge haben können (Homer, Dante, H. Hesse, J.L. Borges, O. Egger). Weitere Titel: „Sargasso“, „Schwimmen wo?“, „erster Schnee-letzter Schnee“.
„Die Nähe zu Wasser (Haidersee) war und ist prägnant in meinem Leben. Das Licht und die Farben im See verändern sich dauernd, waren und sind eine Art Schulung fürs Auge. Generationen vor uns erstellten durch die Beobachtung von Wind und Wasser Wettervorhersagen“ sagt Christian Stecher.
Die einzigartige Situation der Ausstellung in den Schlafräumen der Ex Drusus-Kaserne ist sicher eher ungewohnt und auch herausfordernd. Das kulturelle Engagement der BASIS-Leute ist bemerkens- und lobenswert. Es wäre zu wünschen, dass ihre Arbeit im Vinschgau und darüber hinaus anerkannt und gefördert wird. (pt)
Montag, 27. Juni 2022
Weitere Termine: 11.07., 18.07., 25.07., 01.08. und 08.08.2022
19.00 Uhr
Kastelbell
mit Elisabeth Menghin
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
WINDMAGAZINE
Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus
Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege