Schlanders/KVW Bildung - Es sind sehr viele Menschen, mehr als man meint, die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben. In Deutschland sind es über 6 Millionen Erwachsene und in Südtirol rechnet man mit rund 40.000 berufstätigen Menschen, die größere oder kleinere Probleme beim Lesen und Schreiben haben. Viele können lesen, haben aber Schwierigkeiten, den Sinn des Textes zu erfassen bzw. Textzusammenhänge zu verstehen. Auf der anderen Seite sind Lesekenntnisse notwendig, um Briefe von Ämtern und Behörden, Rezepte und medizinische Informationen zu verstehen. Durch die voranschreitende Digitalisierung wird in allen Bereichen und Berufen Lesen und Schreiben immer wichtiger. Menschen mit Leseschwierigkeiten sind abhängig von Vertrauenspersonen, verstecken ihre Schwächen, sind bei der Arbeitswahl eingeschränkt und haben weniger Möglichkeiten Informationen zu erhalten. In Deutschland gibt es deshalb schon lange verschiedene Initiativen, um Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten Hilfen anzubieten und diese Kompetenzen zu erwerben. Wie bei einer Projektvorstellung mitgeteilt wurde, will nun der KVW Vinschgau zusammen mit dem Amt für Weiterbildung ein Pilotprojekt starten. Es geht um kostenlose, anonyme und persönliche Beratungsgespräche, um die Lese- und Schreibschwierigkeiten und ev. Ursachen zu analysieren und dann ein passendes Programm mit entsprechenden Übungen auszuwählen, um so die Lese- und Schreibfähigkeit zu fördern. Jeweils am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr vom 29. September bis 15. Juni 2023 steht eine Person für Beratungsgespräche zur Verfügung. Bei den Treffen werden auch gezielte Übungen durchgeführt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, man kann einfach vorbeikommen und die angebotenen Hilfen in Anspruch nehmen. Der Treffpunkt ist in der Hauptstraße 131 in Schlanders, in den Räumlichkeiten des KVW Bildung Vinschgau neben der Pfarrkirche. (hzg)
Telefon: 0473/746721
E-Mail: bildung.vinschgau@kvw.org
Taufers i. M. - Aus der „Alten Dreschmaschine“ im Besitz der Gemeinde Taufers i. M. am Eingang zum Avingatal ist nicht nur ein beliebtes Gastlokal geworden, sondern auch ein lang ersehnter Treffpunkt für die Jägerschaft des Ortes. Dieser steht dort nun ein Vereinslokal mit einer funktionstüchtigen Kühlzelle zur Verfügung.
Bar und Jägertreffpunkt wurden am Samstag, 3. September 2022 offiziell vom Spiritual des Klosters Marienberg Gregor Niggli eingeweiht. Für festliche Stimmung und beste Unterhaltung sorgten der „Jagdhornbläser Hirschruf“ bzw. die „Tauferer Wirtshausmusikanten.“ Vizebürgermeister Hanspeter Spiess beschrieb die Baugeschichte und den Verlauf der Bauarbeiten. Er vertrat die Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch, die bei der Landesversammlung der SVP in Meran war. 2018 hatte Architekt Günther Fritz aus Glurns erstmals das Projekt vorgelegt. 2019 wurde mit den Aushubarbeiten und anschließend mit dem Bau begonnen. Bei den Ausschreibungen waren fast ausschließlich Betriebe aus dem Vinschgau zum Zuge gekommen. Revierleiter Dietrich Spiess dankte der Gemeindeverwaltung im Namen der Jägerschaft von Taufers i. M, (38 Jäger und zwei Jägerinnen), für die Bereitstellung der Räume. Die Innenausstattung gestalteten die Jäger in Eigenregie, finanziert mit Eigenmitteln, einem Landesbeitrag und mit Spenden. Die offizielle Einweihung war verbunden mit einem „Tag der offenen Tür“, zu der die Pächterin der Bar Jasmin Riedl und die Jäger:innen eingeladen hatten. Und wie es sich zu einem Jägerfest gehört, wurden auch köstliche Wildgerichte serviert. (mds)
Schlanders/Basis - Die Palazzina, also jenes Gebäude in der ehemaligen Schlanderser Drusus-Kaserne, in dem die BASIS Vinschgau operiert, Dialoge, Treffs, Fortbildungen, Ausstellungen und Konzerte veranstaltet oder veranstalten lässt, ist am 10. September offiziell eingeweiht worden.
von Erwin Bernhart
Der aus Indien stammende Schlanderser Dekan Pater Mathew sprach bei der Segnung von einer „creatio continua“, meinte dies religiös, und traf das Tun und das Entwickeln in der BASIS Vinschgau genau. „Die Grenzen verschwimmen“, hat die neue Präsidentin des Vereines Basis, Kathrin Gruber, in ihrer Einleitung gesagt. Diskussionen zur Landwirtschaft, Privatnutzung, Transart und vieles mehr sei in der Basis ermöglicht worden; lokale, übergreifende Themen. Das erfordere ein hohes Maß an Absprache, an Kooperation, an Flexibilität. Magda Tumler hat dann als Moderatorin Lh Arno Kompatscher entschuldigen müssen und den Schlanderser BM zu Wort kommen lassen. Pinggera sprach dann von einem „spannenden Projekt“ und ließ den Werdegang der Basis und des Kasernenareals Revue passieren. Der Luis habe nach dem Übergang der Kaserne vom Staat zum Land ein Konzept gefordert. Man habe dann bei 6 Zukunftsforen rund 200 Bürger:innen in einem interaktiven Beteiligungsprozess einbeziehen können und bereits damals sei ein Gründerzentrum vorgeschlagen worden. 2016 konnte dann Hannes Götsch als Koordinator angestellt werden und über ein EFRE-Projekt konnten von den eingereichten 650.000 Euro 578.000 Euro lukriert werden. Ab 2017 habe dann die Gemeinde rund 3 Millionen Euro in das Herrichten der Palazzina, in die ehemalige Mensa der Kaserne, investiert. 700.000 Euro konnte Götsch vom Amt für Jugendkultur zusätzlich loseisen. Streiterein, Frustrationen und Hoffnungen hätten sich, so Pinggera, abgewechselt. Es sei ausgemacht, dass das Land rund 250.000 Euro und die Gemeinde 100.000 Euro pro Jahr als Führungsbeiträge gewähren werde. Auch die Vinschger Wirtschaft beginne, so Pinggera, die Struktur zu unterstüzten. Er wünsche der Basis ein langes Leben für kulturelle Bereicherung, damit sich der Vinschgau entwickeln könne.
Der Architekt Thomas Hickmann ging in seinen Ausführungen auf den Umbau der Palazzina ein. Er habe den „Wilden Westen“ vorgefunden, viel gelernt und die 11 Nutzungseinheiten funktionieren unabhängi voneinander. Hannes Götsch stellte den neuen Vorstand vor (sh. Vinschgerwind 17/22 Seite 14) und nach einer musikalischen und vibrierenden Einlage von „Draht-House“ gab es Inputs von Gina Vedova vom Cluster kreativland Tirol. Vedova lobte das Konzept der Basis, sich Kreativ-Wirtschaft und Kultur begegnen zu lassen. Gar nicht so leicht sei das, aber wichtig. Umrahmt wurde die Veranstaltung von einer Ausstellung von Ingrid Hora.
Nach der Konzertreihe im letzten Jahr, wird Südtirol Filarmonica mit 65 Südtiroler Berufsmusiker:rinnen, die in aller Welt tätig sind, drei Konzerte geben. Nach Konzerten in Toblach und Bozen gibt es am Sonntag 09.10.2022 um 17.00 Uhr im Kursaal von Meran den dritten Konzertabend. Gespielt werden Werke von Pjotr Iljitsch Tchaikovsky. Auch acht hervorragende Musiker:innen aus dem Vinschgau spielen mit: Denis Plangger, Elisa Horrer, Johannes Kofler, Julia Horrer (Bild), Manuel Tumler, Matteo Bodini, Michael Pircher und Peter Moriggl. Mehr Infos https://suedtirol-filarmonica.it/ (hzg)
Planeil. Der Versuch verschiedene Landschaften zu vergleichen, ist immer schwierig. Dennoch bin ich der Meinung, dass das
innere Planeiltal den schottischen Highlands sehr stark gleicht. Kürzlich habe ich dieses Paradies für mich entdeckt.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Die Zeiten sind unruhig
Steht frau Tag für Tag in einem Geschäft, wo noch ein wenig Zeit und Muße bleibt, während oder nach dem Einkauf ein paar persönliche Worte zu wechseln.. so schätzen dies Kunden und Dienstleister beiderseits. In Zeiten, wo ein gewisses „Durchwinken“ mehr oder minder die Regel ist, sei es aus Desinteresse oder aus üblichem Stress auf beiden Seiten, kann ein kleiner Gedankenaustausch gelegentlich wohltuend sein. Wenngleich der Inhalt desselben zwar schon seit längerer Zeit mit einem gewissen „Grauschleier“ durchsetzt ist. Zuviel ist in den letzten Jahren auf uns „eingeprasselt“, und hat vor (fast) keiner Haustüre halt gemacht. Die eine Krise hat die andere abgelöst, eigentlich überschnitten.
Einerseits.. andererseits war schon seit langem zu erwarten, dass die Natur irgendwann zurückschlägt. Nachdem wir sie schon seit Jahrzehnten sehenden Auges, doch gewissenlos malträtieren. Ein radikales Umdenken bzw. Reduktion liebgewonnener Gewohnheiten tut weh. Relativ wenige sind dazu ernsthaft bereit. Es gibt Krisenherde, wo wir keinen Einfluss haben. Dort hingegen, wo jede(r) was beitragen kann, wenn auch in kleinen, stetigen Schritten -sollten wir vom Reden und Planen, endlich ins Handeln kommen. Allen voran die Politik.
Claudia Leoni – Pinggera, Latsch
... und wer feiert jetzt mit mir?
Nachdem ich das Projekt schon ein paar Jahre herumtrage, und derzeit wohl so stark bin wie nie zuvor, galt es: jetzt oder nie! Vorbereitung und Planung ziemlich kurzfristig (Wetter, Temperaturen, Vollmond, Ablauf). Die mentale Vorbereitung in der sensiblen Phase leider eher stiefmütterlich, aufgrund eines völlig unnötigen beruflichen Störfaktors.
Ich wusste ja nicht, was mich erwartet, wie der Körper mitmacht, aber vor allem: wie ich es aushalten würde, fast 8 Stunden im Dunkeln zu gehen (weshalb ich auch auf Vollmond gewartet hatte, der allerdings weitenteils hinter Wolken verschwand. Dennoch war seine Begleitung ganz wunderbar). Beide Solartaschenlampen gaben recht schnell ihren Geist auf, bewährt hat sich ein neues Exemplar meines Stirnlampenarsenals. Wie tröstlich so ein Licht ist in der Finsternis! Das erinnerte mich wieder sehr an meine Kinderängste.
Spannend waren die besonderen, wenigen Geräusche der Nacht (ein Aufflattern, ein Rascheln), und völlig andere Lebewesen sind in großer Zahl unterwegs: riesenhafte Weberknechte und Tausendfüßler, und wie feiner Schnee fallen im Lichtkegel ständig irgendwelche winzigen Insekten vom Himmel. Ich hoffte inständig, dass Schnecken einen Unterschlupf haben und nicht etwa in Vollmondnächten schlafwandeln...
Niedrige Wacholderbüsche leuchten silbern im Mondlicht, ebenso die Felsenberge - als läge Schnee darauf.
Kurz und gut, es sollte festgestellt werden, ob ich auch 6000 Höhenmeter aufwärts schaffe (und ziemlich gewagte 2700 abwärts). Und ob dann etwa noch immer „Luft nach oben“ wäre (ja). Zweimal Vermoi-Vorderseite (zuerst von zu Hause aus, dann von Latsch) und um die fehlenden 1400 Meter aufzufüllen, noch mal von Latsch bis übers St.Martiner Alpl. Erstaunlich schnell war ich unterwegs, selbst das letzte Teilstück ging zwar etwas gebremst, aber doch gut über die Bühne.
Am Samstag gab es mittägliches Abendessen, um 14 Uhr ab ins Bett, 21.30 Uhr aufstehen, 22.15 Uhr Abmarsch. Unterwegs war ich dann bis Sonntag 19 Uhr.
Sabine Schmid, Tschars, 55 Jahre
AVS Untervinschgau
Aspirin statt Therapie
In einer Reaktion auf eine Aussendung des Unternehmerverbands Südtirol (UVS) plädiert der Südtiroler Energieverband SEV für ein mutiges und entschlossenes Vorgehen in Richtung Energieautonomie. So wolle der Unternehmerverband seine Mitgliedsbetriebe bei der Gründung von Energiegemeinschaften unterstützen. Dieser Lösungsansatz sei laut UVS angesichts „explodierender Energiekosten“, die „Unternehmen vor große Herausforderungen stellen“, auch ein „Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit“. „Energiegemeinschaften sind positiv zu bewerten, tragen aber in der aktuellen Krisenlage aufgrund der ausstehenden Durchführungsbestimmungen nicht dazu bei, die Belastung aufgrund der hohen Strompreise kurzfristig zu senken“, sagt dazu der Direktor des SEV Rudi Rienzner. Hier werde „Aspirin verschrieben, obwohl eine Therapie notwendig wäre“. Den Unternehmen müsse jetzt schnell und unbürokratisch geholfen werden. Mittel- und langfristig könne nur eine Energieautonomie mit einer eigenen Regulierungsbehörde wirksam auf die Preisgestaltung einwirken. Rienzner: „Das ist die einzig mögliche Therapie und auf die Erreichung dieses Ziels sollten sich auch die Wirtschaftsverbände in Südtirol konzentrieren“.
Info SEV, Rudi Rienzner
Der öffentliche Nahverkehr Ärger
In der letzten Woche musste ich zu einem Arbeitstreffen nach St. Pauls fahren und wollte ab Mals die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Früher als nötig gestartet und ausreichend Zeit eingeplant, um mit dem Zug und dem Ersatzbus wieder den Anschlusszug in Meran zu erreichen, hörte ich eine leise Durchsage, dass der Zug ausfällt. Zuerst traute ich meinen Ohren nicht und war dann ganz irritiert, da mir langsam bewusst wurde, dass ich mein Ziel mit den Öffis nicht zeitgerecht erreichen würde. Ärger kam hoch und ich stellte mir die Frage:
Welche Möglichkeit gibt es für Nutzer:innen frühzeitig und verlässlich über den Ausfall öffentlicher Verkehrsmittel informiert zu werden? Über die von mir genutzte App Südtirolmobil konnte ich nichts in Erfahrung bringen.
Positiv: Durch eine Kollegin wurde ich später auf eine weitere App aufmerksam gemacht, nämlich die . die mir die gesuchten Informationen über ausfallende Züge samt Begründung dann doch lieferte.
Ich werde weiterhin fleißige Nutzerin unserer meist gut funktionierenden öffentlichen Verkehrsmittel sein, doch würde ich mir wünschen, dass Fahrplanänderungen frühzeitig und zuverlässig mitgeteilt werden.
B.A.
Unfähig ohne Ende
Es kann nicht sein der zuständige-Landes-Rat für Transport-Wesen und seine Helfer oder Abteilunsleiter wie auch immer sie heißen mögen ( es sind sowieso zu viele, die dem braven Steuer-Zahlern auf der Tasche liegen und wie möglich wenig Leistung erbringen) haben seit dem Schulende im Frühjahr nicht den SCHÜLER -TRANSPORT in der Zeit auf die Reihe bekommen. Und diese Damen und Herrn sind noch stolz, dass sie jeden 25. des Monats den Sold überwiesen bekommen.Was soll ich von diesen Personen halten? Oder besser gesagt von deren Vorgesetzten wie Landes-Rat oder Resor- Direktoren, wenn sie nicht einmal für die Kinder was auf die Reihe bekommen. Der eine Skandal. Vor einigen Wochen ist bereits einer bekannt geworden (da hat sich wohl einer bereichert oder einen Vorteil herausgeholt.) Das Papier ist gerade trocken und schon liegt der nächste Skandal auf dem Tisch. Ein Jahr der Skandale! Schämt euch und macht euch vom Acker. Ihr seid es nicht wert, dass man euren Namen nennt..
Herbert Marseiler, Zürich Prad.
Pressemitteilung - Für Arbeiten am Haider-See-Druckstollen bekam Alperia vor einigen Jahren die provisorische Genehmigung einen 3 Meter breiten „Arbeitsweg“ zu errichten. Dieser Eingriff war mit der Auflage verknüpft die ersten 200 m vollständig zurückzubauen und den restlichen Weg wieder auf die Breite des ursprünglichen Spazierweges zu reduzieren. Zwei Jahre danach ist der obgenannte „Arbeitsweg“ immer noch so breit. Dies mussten die Teilnehmer:innen an der Exkursion der Umweltschutzgruppe Vinschgau zum Haider See am 26. August 2022 enttäuscht feststellen.
Unter fachlicher Begleitung des Biologen Joachim Winkler erkundeten 14 Umweltinteressierte gemeinsam mit Valentin Schroffenegger, Beauftragter für Schutzgebiete des Amtes für Natur und Andreas Felderer, Förster an der Forststation Graun, die Entwicklung der Wasser- und Uferlebensräume am Haider See – mit folgenden Erkenntnissen und Diskussionsthemen:
• Die Erweiterung der Wasserfläche im Biotop Haider See Süd kann als gelungen bezeichnet werden; in knapp 1,5 Jahren haben sich neben verschiedenen Libellenarten auch Wasserpflanzen angesiedelt; die neue Flachwasserzone ist auch Rückzugsgebiet für Jungfische.
• Der Bewirtschafter des Haider Sees, Alfred Plangger, erläuterte den Anwesenden die Lebensgemeinschaft der Fische und bekam viel Anerkennung für seine Bemühungen für die verschiedenen Fischarten, von denen die Seeforelle, die Renke und die Elritze besonders hervorzuheben sind.
• Kritisch debattiert wurde die Wassernotstandsverordnung des Landeshauptmannes vom März 2022 zur Frostberegnung im Mittelvinschgau. Diese war trotz eines negativen Gutachtens der Dienststellenkonferenz erlassen worden.
• Im Zuge des Rundganges ging Joachim Winkler auf die beindruckende Gewässerflora des Haider Sees ein.
• Beobachtet werden konnten zudem verschiedene Wasservögel, wie Blässhuhn, Reiherente, Stockente, Höckerschwan, Haubentaucher und Graureiher. Einzig der Zwergtaucher zeigte sich nicht an diesem Tag.
• Zur Freude der Umweltschützer:innen scheint sich die Qualität des Gewässers in die vom Gewässerschutzplan vorgegebene Richtung zu entwickeln.
Angesichts der durchaus positiven Entwicklung an einem der hotspots für Biodiversität in Südtirol, fordert die Umweltschutzgruppe Vinschgau, dass der breite „Arbeitsweg“ zurückgebaut wird. Die Vinschger Umweltschützer missbilligen, dass mit einem Varianteprojekt die ursprüngliche Auflage zum Rückbau untergraben wird.
Die Umweltschützer:innen machen darauf aufmerksam, dass im Klimaplan 2040 dringend notwendige Maßnahmen für bestehende Schutzgebiete und Naturräume fehlen.
Schlanders/Basis Kasino - Der Klimawandel in den Alpen bewegt sich bereits auf +3 Grad zu. Wenn wir in den nächsten 15 Jahren die Wende nicht schaffen, ist das Klima nicht mehr stabilisierbar. Das war eine der zentralen Aussagen von Franz Fischler, dem EU Agrarkommissar a.D. bei einer Diskussionsrunde über die Zukunft der Landwirtschaft am 8. September in Schlanders.
Zu dieser Diskussionsrunde im Kasino von Schlanders luden Europe Direct, das Landesinformationszentrum über die EU und Basis Vinschgau ein. Die sehr gut besuchte Veranstaltung war ein Side Event (eine Nebenveranstaltung) der Sustainability Days, die vom 6. bis 9. September in Bozen stattfanden. An der Diskussion beteiligten sich neben Franz Fischler auch der Landesrat Arnold Schuler, Kathrin Plunger vom Versuchszentrum Laimburg und die beiden Bäuerinnen Anja Matscher Theiner vom Lechtlhof in der Gemeinde Mals und Gerda Platzgummer Wellenzohn vom Huterhof in Schlanders. Franz Fischler meinte, dass es bei der Nachhaltigkeit um die Balance zwischen wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit geht. Dafür gibt es keine Patentrezepte. Notwendig sind offene Diskussionen. Die Landwirtschaft ist nach Fischler vom Klimawandel am massivsten betroffen, kann aber auch den größten Beitrag zur Eindämmung leisten. Notwendig ist die Wiederherstellung der Kreislaufwirtschaft. Die Digitalisierung ist von zentraler Bedeutung. Für die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe in den Alpen gibt es zwei Möglichkeiten: entweder die Bauern üben einen zweiten Beruf aus oder viele Dienste im Bereich der Landschaftspflege werden von der öffentlichen Hand vergütet. Durch Qualitätssiegel muss man versuchen die Konsumenten zu gewinnen. LR Arnold Schuler meinte, dass sich Südtirol in relativ kurzer Zeit von einer armen Region zu einem reichen Land entwickelt hat. Doch nun sind Wachstumsgrenzen im Tourismus, in der Obst- und in der Milchwirtschaft erreicht. Wir müssen die Forschung stärken und mehr auf Nischenprodukte setzen. Transportwege sollten verringert und die Absatzmöglichkeiten vor Ort ausgebaut werden. Wir müssen auch weg kommen von der Wegwerfmentalität. Die Landwirtschaft der Zukunft wird anders sein, meinte Schuler, aber die ureigenste Aufgabe wird bleiben: nämlich gesunde Nahrungsmittel zu produzieren.
Kathrin Plunger vom Versuchszentrum Laimburg erläuterte das Forschungsprogramm der Laimburg. Es gibt fünf Schwerpunkte, um auf den Klimawandel, die Wasserknappheit und andere Herausforderungen zu reagieren: digitale Innovation, Qualität und Gesundheit, lokale Vielfalt und Kreisläufe, klimaneutrale Landwirtschaft und nachhaltige und resiliente Anbausysteme. Außerdem berichtete sie über das EU Projekt LIDO, ein digitales Freilandlabor für den Obst- und Weinbau. Sehr konkret berichteten die beiden Bäuerinnen über ihre Höfe, die Vorzüge, Herausforderungen und Zukunftsvorstellungen. Anja Matscher ist Biobäuerin auf dem Lechtlhof auf 1400m Meereshöhe. Sie bieten in zwei Ferienwohnungen Urlaub auf dem Bauernhof an, halten außerdem 10 Kühe auf dem 12 ha großen Hof. Matscher sieht sich als Werbeträgerin für eine nachhaltige Landwirtschaft und als Hüterin der Bergbauernkultur, wofür sie aber nichts bezahlt bekommt. Die Arbeit ist vielfältig, aber auch herausfordernd. Matscher nennt drei große Schwierigkeiten. Einmal fehlen Geldmittel für größere Investitionen in neue Maschinen und Gebäude. Groß sind die Arbeitsbelastungen und immer größer und komplizierter wird auch die Bürokratie. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen, vom Idealismus kann kein Bauer leben, meinte die Bäuerin. Leonhard Wellenzohn, der Mann von Gerda Platzgummer, hat mit 19 Jahren nach dem Tod seines Vaters, den Hof übernommen und 1994 auf Bio umgestellt. Anfangs war es schwierig, doch in der Zwischenzeit wird der Hof bereits in der 5. Generation geführt. Auf dem 7 ha großen Biohof wird hauptsächlich Obst angebaut, aber auch etwas Wein, Kartoffel und Gemüse. Das Hinarbeiten auf noch mehr Biodiversität wird in Zukunft wichtig, auch die Schaffung von Nischen für Insekten und das Anlegen von Blühstreifen und Hecken. Der Einsatz neuer Geräte kann zu mehr Nachhaltigkeit führen. Sie appellierte an die Eigenverantwortung der Produzenten und Konsumenten. In der Diskussion wurden Fragen nach der Vielfalt in der Landwirtschaft, dem Abbau der Butterberge und Milchseen, dem Wert der Natur und dem Schutz der Böden gestellt. (hzg)
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Der Vinschgau ist eines der traditionsreichsten Apfel-Anbaugebiete in Europa. In diesem Apfelparadies gedeiht jedoch auch eine bunte Gemüsevielfalt von hoher Qualität: vom Karfiol bis zum Blaukraut, vom Kürbis bis zu den Kartoffeln. Angebaut wird das Gemüse nach integrierten oder biologischen Richtlinien auf den Feldern der kleinen Bauernhöfe unter optimalen klimatischen Bedingungen. Das Vinschger Gemüse steckt voller gesunder Mineralstoffe und Vitamine, die ihm der nährstoffreiche Boden schenkt. Seit Generationen achten die Vinschger Bauern auf einen gesunden Boden, in dem sich die Gemüsepflanzen so richtig wohlfühlen. Damit das Gemüse auch schmeckt, geben ihm die Bauern genügend Zeit, um langsam in der Sonne heranzureifen. So bildet sich das charakteristische Aroma der jeweiligen Gemüsesorten intensiv aus und sorgt für echte Genussmomente.
Gerade jetzt im Herbst und im Winter steht bei vielen Genießern die Kartoffel oder der Kürbis wieder ganz oben auf dem Speiseplan. Die Vinschger Kartoffeln überzeugen mit ihrem milden, leicht erdigen Geschmack. Ob mehlig oder festkochend, für jedes Gericht findet sich die passende Knolle. Als Beilage in allen Variationen, wärmende Suppe oder leckere Vorspeise, sowohl Kürbis wie Kartoffeln sind vielseitig einsetzbar und aus der Küche kaum mehr wegzudenken.
Frisch vom Feld, direkt auf die Teller: Von jetzt an bis in den Winter hinein ist das lokale Gemüse und die neue Kartoffelernte in den Detailgeschäften der Vinschger Genossenschaften erhältlich.
Schnals - Die Gemeinde Schnals hat kürzlich eine Änderung des Landschaftsplanes eingeleitet. Und zwar ist ein Passus für „Felsregion und Gletscher“ eingefügt worden: „Jegliche Bautätigkeit ist untersagt, mit Ausnahme der Erweiterung von bestehenden Schutzhütten sowie von Schutzhütten, welche durch Umweltkatastrophen- oder durch Brand zerstört wurden und die nachweislich nach 1900 bestanden haben (...)“. Die Änderung ist auf Vorschlag von Florian Haller , der gerne die alte und abgebrannte Heilbronnerhütte wieder aufbauen möchte, und Stararchitekt Zeno Bampi vorgenommen worden. (eb)
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