Schlanders erzählt... Märchenherbst

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Ausgabe 17/2021

Ausgabe 17/2021 (77)

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Verena Tröger ist seit Herbst 2020 BMin von Laas. Zuvor war sie mehr als 17 Jahre lang Referentin. Tröger sagt, dass man als Referentin - wenn’s brenzlig wurde - mit den Leuten sagen konnte, gehts zum Bürgermeister. Das geht jetzt nicht mehr. Tröger spricht darüber, wohin sich Laas entwickeln könnte, welchen Baustellen sie angehen möchte und dass die großen Fußstapfen ihres Vorgängers machbar sind.

Vinschgerwind: Frau Bürgermeisterin, nach mehr als 17 Jahren als Gemeindereferentin haben Sie sich entschieden, als BM zu kandidieren und Sie sind seit Herbst 2020 BMin von Laas. Ihre Vision: Wohin soll sich die Gemeinde Laas entwickeln?
Verena Tröger: Die Gemeinde Laas hat ein besonderes Flair und eine besondere Ausstrahlung. Es gibt Vieles, das gut funktioniert. Es gibt auch einige Sachen, bei denen es sich lohnt, etwas genauer hinzuschauen. Wir haben im kulturellen Bereich viele Stärken, die Landwirtschaft ist sehr gut aufgestellt, wir haben einen wunderbaren Sonnenberg, wir haben aktive Kaufleute im Dorf. Aber wir haben auch einige Baustellen. Zum Beispiel die Leerstände. Die möchten wir in nächster Zeit erheben und wir sind dabei, ein Konzept auszuarbeiten, wie man Leerstände auch in kleinem touristischem Rahmen nutzen könnte. Wir denken da an Leute, die die Ruhe, die Ausstrahlung und den kulturellen Rahmen schätzen und sich wohlfühlen können.
Vinschgerwind: Sind Leerstände im Ort Laas zu finden, oder betrifft dieses Thema auch Eyrs und Tschengls.
Verena Tröger: Leerstände finden sich in allen Fraktionen. Natürlich gibt es im Ort Laas und in Eyrs mehr davon. Man wird sehen, wie sich das entwickelt.
Vinschgerwind: Laas ist auch Bauerndorf. Mit der ALPE und der OVEG gibt es zwei Genossenschaften. Ihr Vorgänger war Bauer. Sie sind mehr im Kulturellen beheimatet. Wie regiert es sich unter Bauern?
Verena Tröger: (lacht) Laas ist ein Bauern- und ein Arbeiterdorf. Ich finde, dass man da einen Mittelweg finden muss, dass ein gemeinsamer Weg notwendig ist, um weiterzukommen. Dies hat mein Vorgänger Andreas Tappeiner, der aus dem Bauernstand kommt, gut gemeistert. Ich bin Lehrerin und im kulturellen Bereich tätig. Natürlich sind mir kulturelle Anliegen wichtig und darauf werde ich auch mein Augenmerk legen. Aber ein Miteinander ist das Wichtigste.
Vinschgerwind: Haben Sie das Gefühl, eine starke Opposition im Gemeinderat gebändigt zu haben?
Verena Tröger: Gebändigt? Ich finde eine Opposition sehr wichtig. Wenn Inputs und Vorschläge Kopf und Fuß haben, dann bin ich für solche Vorschläge offen. Eine konstruktive Opposition tut gut. Man wird kritisch begleitet und auch gefordert. Durch konstruktive Anregungen kann sich auch das Blickfeld weiten, darin sehe ich eine Chance.
Vinschgerwind: Der Wunsch der Lasa Marmo ist es, an der Jennwand Probebohrungen durchführen zu können, mit dem Ziel, die Jennwand mit einer Straße und neue Brüche zu erschließen. Welche Rolle spielt die Gemeinde Laas beim Marmorabbau und bei den Genehmigunswegen?
Verena Tröger: Eigentümerin der Marmorbrüche ist die Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte. Wir als Gemeinde spielen hier eine untergeordnete Rolle. Es finden derzeit intensive Gespräche statt, bei denen sowohl die zuständige Gemeindereferentin Elfi Kirmair als auch ich mit dabei sind. Wir nehmen da eher die Rolle der Vermittlerinnen ein und sind bestrebt, vor allem beim Abbau und beim Abtransport die Interessen der Laaser Bevölkerung zu wahren: landschaftsschonend - umweltbewusst und einer verkehrsberuhigenden Wirkung auf Schmidgasse – Schießsstandstraße und Kugelgasse. Unser Augenmerk liegt darin, die Rahmenbedingungen in einem Gesamtkonzept zusammen mit der Eigenverwaltung so zu verschriftlichen, dass wir als Laaser auf den Marmor stolz sind und durch das Unternehmen Lasa auch für Kultur und Soziales ein Mehrwert entsteht. Sobald dieses Gesamtkonzept steht, werden wir es der Bevölkerung vorstellen.
Vinschgerwind: Liegen der Gemeinde Laas Ansuchen vor, Probebohrungen machen oder eine Straße errichten zu können?
Verena Tröger: Die Genehmigungswege gehen über die Autonome Provinz und über den Nationalpark. Uns liegt kein Ansuchen vor. Es hat jedoch kürzlich eine Begehung vor Ort gegeben: Es laufen diesbezüglich Erstgespräche, Konkretes liegt nichts vor.
Vinschgerwind: Ist es für Sie ein Widerspruch, dass im Dorf Laas vieles für den lokalen Handel getan wird und in Eyrs ein Handelszentrum entstehen wird?
Verena Tröger: Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Ich bin eine Verfechterin unserer kleinen Geschäfte. Ich kaufe selbst das Meiste vor Ort ein. Wir haben eine rührige Kaufleutemannschaft. Wir haben schöne Geschäfte. Ich finde die Nahversorgung vor Ort wichtig. Für das Handelszentrum in Eyrs sind die Weichen gesetzt worden. Von der Vorgängerverwaltung sind klare Richtlinien vorgegeben worden und wir müssen auf Einhaltung dieser pochen.
Vinschgerwind: Zu Ihrer kulturellen Ader: Wird es demnächst ein neues Kulturhaus in Laas geben?
Verena Tröger: Das Thema Kulturhaus schwirrt seit Langem in den Köpfen. Der Tausch Apotheke-Alberhaus geht demnächst über die Bühne. Wir haben viele Vereine und ein Kulturhaus bzw. ein größerer Saal fehlt. Es geht in Richtung Kulturhaus.
Vinschgerwind: Kann man davon ausgehen, dass am Ende der Legislaturperiode Standort, Konzept und Planung stehen werden?
Verena Tröger: Der Standort und das Konzept werden hoffentlich feststehen. Die Planung wird sich daraus ergeben.
Vinschgerwind: Bleiben wir bei der Kultur. In der Bezirksgemeinschaft Vinschgau sind Sie neben anderen Bereichen für die Kultur zuständig. Haben Sie eine Vorstellung, wie Kultur bezirksweit bzw. gemeindeübergreifend organisiert werden kann?
Verena Tröger: Meine Vorstellung ist noch nicht ausgereift. Aber einiges schwebt mir vor. Es passiert in unseren Dörfern und Gemeinden sehr viel und oft überschneiden sich größere Veranstaltungen. Ich finde es wichtig, dass einzelne Veranstaltungen breiter, also auch gemeindeübergreifend, aufgestellt sein können. Ich sehe das etwa beim Franz-Tumler-Literturpreis. Je breiter eine solche Veranstaltung aufgestellt ist, umso mehr Gewicht, umso mehr Wertschätzung in der Bevölkerung hat sie. Mit Schloss Goldrain sind wir in Gesprächen. Gemeinsam wollen wir ein Konzept ausarbeiten. Es laufen also Gespräche über kulturelle Konzepte und über finanzielle Absicherungen.
Vinschgerwind: Sie sind im Bezirk auch für die Eisenbahn zuständig. Die Bezirksgemeinschaft verhält sich sehr passiv, was mögliche Eisenbahnverbindungen ins Engadin oder über den Reschen anbelangt.
Verena Tröger: Die Bezirksgemeinschaft verhält sich bedeckt. Es hat kürzlich Treffen und Gespräche zwischen der Tauferer BMin Roselinde Gunsch und dem Malser BM Josef Thurner und der Initiative in der Schweiz und auch Gespräche mit der Initiative Pro Reschenbahn gegeben.
Vinschgerwind: Warten Sie als zuständige Bezirksreferentin auf den richtigen Moment, in dem Sie sich einklinken können?
Verena Tröger: (lacht) Ich muss mich schon erst vortasten und informieren. Ich muss da erst hineinwachsen.
Vinschgerwind: Erlauben Sie uns an die Eingangsfrage anzuknüpfen. Nach mehr als 17 Jahren Referentin und nun als Bürgermeisterin. Wie groß ist diese Veränderung?
Verena Tröger: Zu Beginn war das unwirklich und man muss in die Rolle hineinwachsen. Die Menschen sprechen einem im Laufe der Zeit anders an – eben als Bürgermeisterin und somit als Entscheidungsträgerin.
Vinschgerwind: Ist die Tonlage rauher geworden?
Verena Tröger: Nein, das nicht. Ich spüre immer eine bestimmte Wertschätzung.
Vinschgerwind: Ihre Einschätzung: Sind die Fußstapfen Ihres Vorgängers sehr groß?
Verena Tröger: Ich würde eher sagen, die Fußstapfen meines Vorgängers waren anders. Andreas Tappeiner war 17 Jahre lang Bürgermeister, hat viel bewegt, auch in unterschiedlichen Bereichen. Als Bezirkspräsident war er auch in anderen Bereichen aktiv und bekannt. Er trug Männerschuhe, ich trage Frauenschuhe.

Interview: Erwin Bernhart

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Vom wind gefunden - Von den einen wird die Promenadologie, die Wissenschaft des Spazierengehens, belächelt und als Orchideenfach zu den exotischen und ausgefallenen Nischenfächern gezählt, von anderen als moderne Wissenschaft verstanden, um die Bedingungen der Wahrnehmung bewusst zu machen und die Umweltwahrnehmung zu erweitern. Der Soziologe Lucius Burckhardt begründete die Spaziergangswissenschaft zusammen mit seiner Frau, der Schweizer Künstlerin Annemarie Burckhardt in den 1980er Jahren im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der Gesamthochschule Kassel. Es geht darum, die Augen zu öffnen und die uns umgebende Welt wieder in die Köpfe zurückzuholen. Durch die Eisenbahn, das Auto und das Flugzeug hat sich unser Blick auf die Landschaft rasant verändert. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont, dass häufiges Spazierengehen Menschen weltweit guttut und zwar physisch und psychisch. Körperliche Aktivität verringert unter anderem die Wahrscheinlichkeit, sich Knochenbrüche zuzuziehen und an Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes oder Krebsarten wie Brust- und Dickdarmkrebs zu erkranken. Wir können uns besser entspannen, Stress abbauen und positiven Gefühlen wie Freude, Dankbarkeit und Mitgefühl verstärken. Beim Gehen können wir den Kopf frei bekommen, Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten und neue Lösungswege finden. Zum Glück leben wir in einem Wanderparadies. Wir können durch Städte flanieren, Berg-, See- und Waalwanderungen machen, Wald- und Gipfelwanderungen, auch Rund- und Weitwanderungen. Es gibt Pilgerwege, Höhenwege, Themenwege, Naturlehrpfade, Tal- und Flusswanderungen und vieles mehr. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Mals - Dass die Kommunikation zwischen Gemeindeverwaltern und Kaufleute besser funktionieren soll, das wünschen sich vor allem die Kaufleute von Mals. Denn die Gemeinde zeigte jüngst wenig Sensibilität und hat das Aufstellen eines Krans in der General Verdrosstraße kürzlich genehmigt: mitten im August, zu „ferragosto“, eine der tourismus- und verkaufsintensivsten Zeiten. hds-Ortsobmann Johann Zwick konnte immerhin erwirken, dass eine Passage für Fußgänger und Radfahrer freigemacht worden ist. Ursprünglich hat der Kran die Straße völlig blockiert. Zudem habe der zuständige Wirtschaftsreferent von den anstehenden Baumaßnahmen angeblich nichts gewusst. Man wolle nicht die Leute am Bauen hindern, sagt Zwick. Im Gegenteil, man sei froh über jede Belebung im Dorf. Aber die Gemeinde Mals hätte den Baubeginn um einige Wochen verschieben können. In Zukunft wünsche man sich eine verbesserte Kommunikation, so dass die Geschäftsinhaber ihren Kunden gegenüber entsprechende Auskünfte geben können. (eb)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Glurns/Taufers/Mals - Viele Autofahrer, die zwischen Glurns und Taufers hin- und herfahren, haben nicht schlecht gestaunt: Der Rambach scheint hinter Glurns über die Ufer zu treten. Dem ist nicht so. Georg Sagmeister, der Tauferer Gemeindesekretär erläutert: „Es handelt sich um eine Aufweitung des Rambaches. Das ist eine vorgeschriebene Umweltausgleichsmaßnahme.“ Für die Konzession am Rambach und für den Bau des Rambach-E-Werkes sind Umweltausgleichsmaßnahmen vorgeschrieben. Der Rambach ist hinter Glurns vom engen und für die Flussfauna tödlichen Trapez-Profil befreit worden und fließt seit Kurzem über eine Wiese. Dieses Grundstück war im Besitz der Fraktion Laatsch und wurde von der Rambach-Konsortial GmbH angekauft und unentgeltlich an das Amt für Wildbachverbauung weitergegeben. „Das ganze Unterfangen hat rund eine halbe Million Euro gekostet“, sagt Sagmeister. Die Abteilung Wildbach wird demnächst die Ränder des neuen Flusslaufes mit Stauden und Bäumen begrünen. Dann soll die Natur ihre Arbeit verrichtet - den Abschnitt wird man verwildern lassen, so dass sich die Ufer-Flora und Fauna sukzessive entwickeln und ausbreiten können.
„Das E-Werk am Rambach läuft gut“, sagt Sagmeister. Die Rambach Konsortial GmbH ist seit einem Jahr in Liquidation und im kommenden September soll die Apoptose abgeschlossen sein. Notariell wird dann das Ende der Konsortial GmbH über die Bühne gehen. Ab da wird das Rambach-Werk über eine Miteigentumsgemeinschaft laufen und die verwaltungstechnische Zentrale in der Gemeinde Taufers über die Geldflüsse wachen.
Walter Gostner, der den Bau des Rambachwerkes als Präsident der Konsortial GmbH fachkundig geleitet und begleitet hat, erinnert daran, dass man diese Ausgleichsmaßnahme anstelle einer Wiesenpacht unterhalb des E-Werkes angegangen sei. Gostner, dessen Amt mit der Liquidation der Konsortial GmbH erlischt, äußert dem Vinschgerwind gegenüber den Wunsch, dass die gesetzlich vorgesehenen Umweltgelder in die Renaturierung des Rambaches investiert werden sollten.
Sagmeister sagt, dass man die Umweltgelder auch für institutionelle Zweck, sprich für den Bau von einem Kindergarten, für den Bau von Parkplätzen und Ähnlichem verwenden könne. Knapp 80.000 Euro erhält die Gemeinde Taufers jährlich an Umweltgelder aus dem E-Werk am Rambach. Die gesetzlich vorgesehenen Uferzinsgelder betragen in etwa 16.000 Euro für die Gemeinde Taufers und rund 8.000 Euro für die Gemeinde Mals. Die beiden Gemeinde sind Ufergemeinden am Rambach. (eb)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

St. Valentin - Die Wassereintritte in Kellern von St. Valentin bringen die Alperia die Betreibergesellschaft am Reschenstausee, unter Druck. Alperia reagiert, indem sie der Sache auf den Grund gehen will. Derweil gehen die Wogen hoch.

von Erwin Bernhart

Alperia versucht den Ball flach zu halten und schickt eine Aussendung an die Medien: „Hinsichtlich der aufgetretenen Ereignisse in St. Valentin Ende Juli 2021, ist Alperia Vipower unverzüglich mit eigenen Fachleuten, lokalen Unternehmen und ausgewiesenen technischen Beratern aktiv geworden, um erste Notwendigkeiten zu managen und die Schäden der direkt Betroffenen zu mindern. Dies geschah auch dank der wertvollen Mithilfe der Gemeinde Graun und der lokalen freiwilligen Feuerwehr. Alle Maßnahmen wurden stets im Einklang mit den zuständigen Behörden durchgeführt. Die Gründe für den Wasseraustritt können zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht mit Sicherheit bestimmt werden und entsprechend können auch keine Lösungen definiert werden. Dazu bedarf es zusätzlicher Untersuchungen, Kontrollen und Analysen seitens Experten und Behörden. Alperia Vipower hat dennoch entschieden, den Staupegel des Reschenstausees vorzeitig zu senken, um die Ursachenerforschung und die entsprechende Lösungsfindung zu fördern. Damit sollte sechs Monate vor Planung ein Niedrigstwasserstand erreicht werden, der normalerweise erst für Ende April vorgesehen wäre. Dies alles muss zwingend auch angesichts der baulichen Gegebenheiten der Staumauer von St. Valentin in gradueller Art und Weise erfolgen. Diese Absenkung hat nichts mit einer Gefahrensituation für Bevölkerung und Gemeinde zu tun, sondern ist ausschließlich Ausdruck des Willens der Betreibergesellschaft, die aufgetretenen Probleme so schnell als möglich zu erkennen und einer Lösung zuzuführen.“
Die Alperia-Anlagen, der Reschenstausee, der Staudamm und der Kanal unter dem Dorf St. Valentin verursachen möglihcerweise in Summe unterirdische Wasserstöme. Teile des Dorfes St. Valentin könnten somit tief unter der Erde unterspült sein. Dieser Umstand ist problemlos, bis es zu Störungen kommt - wie der leck gelaufene Kanal, was zu Wassereintritten in den Kellern der Raikafiliale in St. Valentin geführt hat. Oder aus noch zu klärenden Gründen jüngst der Wassereintritt in mehreren Kellern, die bislang trocken waren.
Alperia wird die unterirdischen Wasserströme unter dem Dorf St. Valentin wohl genauestens eruieren und kartieren müssen, um eine angstnehmende und damit befriedigende „Lösung“ anbieten zu können.
Der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler hat das Thema auf die politische Agenda in Bozen gehoben. In einer Landtagsanfrage schickt Noggler voraus: „Die betroffene Bevölkerung wird durch den Wasseraustritt stark belastet und durch die noch nicht gefundene Ursache bzw. Quelle dieses Unglücks gibt es Raum für Spekulationen, weswegen sich die Beunruhigung auf die Dörfer am Reschenstausee ausbreitet.“ Noggler will von der Landesregierung drei Fragen beantwortet wissen: „Ist das Wasserrechtsverfahren betreffend die Ableitung von Wasser zur Erzeugung von elektrischer Energie am Reschensee sowie am Haidersee abgeschlossen oder wird unter Probelauf Energie produziert? (Antwort für beide Seen). Gibt es für den Reschensee eine funktionierende Rohrbruchklappe, welche bei Wasseraustritt automatisch schließt, und dies auch bei vollem Speicherbecken? Weshalb muss für Untersuchungen am Zulaufstollen der Reschensee teilweise geleert werden?“
Alperia und deren Ingenieure stehen damit mehrfach unter Druck: Wasserdruck, Druck von der Bevölkerung und Druck von der lokalen Politik. Bis Ende Oktober soll der Pegel des Stausees gesenkt sein.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Tobias Gritsch (Bild), STF-Gemeinderat in Naturns, ist unter heftigem Protest von seinem Mandat mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Grund für den Rücktritt ist ein „rechtlich und faktisches Übergehen des Gemeinderates“. BM Zeno Christanell hatte eine Einladung zur Ehrung verdienter Bürger versandt, ohne einen entprechenden Gemeinderatsbeschluss abzuwarten. Zudem stört Gritsch die kommende Ehrung des ehemaligen BM Andreas Heidegger, der die Gemeinde „finanziell belastet“ habe und nicht frei von Lobbys (Bauwirtschaft) regiert habe.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Seit Mai deuten Indikatoren auf eine Erholung des Tourismus hin und dank der Wiedereröffnungen ist das Geschäftsklima deutlich besser als bei der Erhebung im Frühjahr.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Latsch - Der ERC Ingolstadt und Latsch: Eine Kombination, die passt. Bereits zum sechsten Mal kommt der DEL-Klub, immerhin Deutscher Meister 2014, in den Vinschgau um sich auf die bevorstehende Saison vorzubereiten. Vom 23. bis 29. August dreht die Truppe von Doug Shedden ihre Runden im IceForum. Ingolstadt, im Vorjahr erst im Playoff-Halbfinale am späteren Meister Eisbären Berlin gescheitert, trainiert dann zweimal täglich. Neben einem Fitnesstraining auf der Sportanlage steht täglich eine Eiseinheit im Latscher Eisstadion an. Dazu stehen einige Teambuildings auf dem Programm. Das Trainingslager ist die Zeit, in der das Team zusammenwächst und sich intensiv kennenlernt.
„Wir sind glücklich, wieder in Latsch zu Gast zu sein. Wir haben letzte und diese Saison viele neue Spieler hinzubekommen, die noch nicht in den Genuss einer Südtirol-Reise gekommen sind. Wir freuen uns über die Trainingsmöglichkeiten vor Ort und die Gastfreundschaft, die wir seit vielen Jahren genießen dürfen“, sagt ERC-Sportdirektor Larry Mitchell.
In Latsch findet das Team genau die Bedingungen, die es für eine gute Saisonvorbereitung braucht: das IceForum, die Sportplätze für Off-Ice-Training, Möglichkeiten zum Entspannen, das Hotel direkt neben der Trainingshalle und natürlich die Gastfreundschaft.
Das Trainingslager wird in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Latsch-Martell organisiert. Mit dem Vinschgau Cup veranstaltet der ERC auch regelmäßig sein eigenes Turnier in Latsch. Der Cup, der stets europäische Top-Teams anlockt, kann diesmal jedoch aufgrund organisatorischer Gründe nicht ausgetragen werden. Stattdessen stehen zwei hochkarätige Freundschaftsspiele auf dem Programm: am Donnerstag, 26.8. um 15:00 Uhr gegen DEL-Aufsteiger Bietigheim (und damit quasi ein vorgezogener Saisonauftakt), sowie am Samstag, 28.8. um 19:30 gegen Lokalmatador HC Bozen Südtirol.
Bei den Spielen sind Stand jetzt voraussichtlich Zuschauer zugelassen. Die Bestimmungen sehen vor, dass das Stadion zu 25 Prozent ausgelastet werden kann. Vorerst sollen daher rund 100 Tickets an Fans verkauft werden. Auch die Trainingseinheiten können vor Ort verfolgt werden.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Martell - Das Martelltal ist als Mekka des Biathlonsports bekannt. Dies wird vor allem auch im heurigen Sommer klar. Immer mehr Top-Athleten und Athletinnen kommen auch in den warmen Monaten ins Martelltal, um sich den Feinschliff für die anstehende Wintersaison zu holen.
Neben den Azzurri waren zuletzt unter anderem die österreichischen Nationalteams zum Training im Biathlonzentrum „Grogg“ im hinteren Martelltal. Die Schweizer National-Biathletinnen mit dem Vinschger Trainer Andreas Kuppelwieser kamen in diesem Sommer sogar zweimal zum Trainingslager. Bereits im Juni waren Selina Gasparin und Co. in Hintermartell, seit 16. August trainieren die Eigenossinnen wiederum hier. Noch bis 22. August holen sie sich den Feinschliff. Nicht zuletzt trainierten und trainieren zahlreiche Nachwuchs-Sportler und Sportlerinnen in Martell.
Auch für Finnlands National-Teams steht derzeit in Martell eine wichtige Phase der s59 2Saisonvorbereitung auf dem Programm. Cheftrainer Jonne Kähkönen und sein Team kamen bereits vor zwei Jahren nach Martell. „Hier finden wir ideale Bedingungen. Daher haben wir uns auch in diesem Sommer für das Trainingslager hier entschieden“, so der Coach. Vor allem der Schießstand eigne sich perfekt und sei immer wieder eine Herausforderung. Neben den Einheiten am Schießstand und auf Rollerskiern standen auch einige Bergtouren auf dem Programm.
„Hier in Martell haben wir viele Optionen“, lobt Jonne Kähkönen. Das Biathlonzentrum auf der „Grogg“ Alm sei eines seiner bevorzugten Trainingsplätze. Zudem sei es auf dieser Höhe im Hochsommer nicht zu heiß und nicht zu kalt. „Optimale Vorbereitungs-Temperaturen“, freut sich der Trainer. Finnlands Nationalteam kam am 10. August in Martell an und bleibt noch bis zum 25. August.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Mals - Am 4. September 2021 ab 14 Uhr findet zum ersten Mal in Mals der Südtiroler Sprintchampion-Wettbewerb statt.
Die Teilnahme ist kostenlos und gelaufen wird im Dorfzentrum von Mals.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

DYNAFIT Sesvenna Berglauf - Nach einem Jahr Pause wurde heuer der DYNAFIT Sesvenna Berglauf wieder ausgetragen. Bei der 7. Ausgabe, welche am 14. August ausgetragen wurde, erreichten 151 Teilnehmer das Ziel. Ausgetragen wurden die Rennklasse, die Wanderklasse sowie die Familienwertung.
Der Startschuss fiel um 10 Uhr in Schlinig. Alle Teilnehmer mussten eine Strecke von 5 Kilometern und 500 Höhenmeter überwinden. Das Ziel befand sich bei der Sesvenna Hütte. Den Sieg in der Rennklasse sicherten sich Armin Gögele und Tanja Plaickner. Die Sieger in der Wanderklasse sowie in der Familienwertung wurden aus den Mittelwerten ermittelt. Neben dem sportlichen Aspekt kam auch der gute Zweck nicht zu kurz. Jeder Starter spendete automatisch einen Teil seines Startgeldes an eine bedürftige Familie aus dem Vinschgau. In diesem Jahr konnten die Organisatoren einen Scheck von 1800 Euro übergeben. (sam)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

1. Ausgabe der „Vinschgau Olympiade“ in Prad - Unter dem Gedanken „Hineinschnuppern ist alles“ ging am Samstag den 31.07.2021 die erste Ausgabe der „Vinschgau – Olympiade“ über die Bühne. Zwar in etwas kleinerem Rahmen aber dennoch mit sehr großem Zuspruch. Es kamen über 125 Kinder im Alter von 6-14 Jahren zur Veranstaltung, und auch 10 Teilnehmer mit Beeinträchtigung waren mit von der Partie.
Messen konnten sich die kleinen Athleten in den klassischen Disziplinen wie Schwimmen, Langlauf, Ski Alpin, Tennis, Leichtathletik, Hockey, Turnen, Volleyball, Fußball, Badminton, Yoseikan Budo, Golf und Sportschießen, aber auch Einradfahren und sogar die Feuerwehr wurde „olympisch“. Mit großem Anklang bemühte sich nämlich auch die Feuerwehrjugend mit ihrem „Genauigkeits-Lösch-s58 122923Wettbewerb“ um den Nachwuchs.
Ziel der Veranstaltung war es den Kinder die verschiedenen Sportarten näherzubringen und so vielleicht auch den ein oder anderen Athleten für den Wettkampfsport zu begeistern. Gerade nach dieser schwierigen Zeit sei es besonders wichtig, die Kinder für Bewegung und den Amateursport zu begeistern, so die Veranstalter.
Ein großer Dank gilt allen Organisatoren und den zahlreichen Mitwirkenden und Helfern vom ASV Prad, dem SV Mals, dem SSV Naturns dem Leichtathleticlub Vinschgau sowie den Sponsoren die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben. Und eines können die Veranstalter versichern: es wird nicht bei der einen Vinschgau Olympiade bleiben. Im nächsten Jahr soll es gleich zur zweiten Auflage kommen, und wenn es die Rahmenbedingungen erlauben vielleicht sogar für die ganze Familie. (sig)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Fußball - Es war das Jahr 1993 in dem der ehemalige deutsche Fußballprofi Gerd Müller dem Vinschgau einen sportlichen Besuch abstattete. Müller gilt als einer der besten Stürmer aller Zeiten und wird auch als „Bomber der Nation“ bezeichnet. In 427 Bundesligaspielen erzielte er 365 Tore und ist bis heute Rekordtorschütze der Bundesliga. Mit dem FC Bayern gewann er unter anderem vier Mal die Deutsche Meisterschaft, 1972 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Europameister und 1974 Weltmeister.
s57 gorfer muellerDie Freude der Vinschger Fußballfans im Juli 1993 war somit sehr groß, als man erfuhr, dass der ehemalige Fußballprofi zu einem Freundschaftsspiel zwischen den Altherrren des FC Bayern München und einer Vinschger Altherrenauswahl nach Latsch kommt. Auf und neben dem Platz war Müller der große Star. Organisiert wurde die Partie von Manfred Kuppelwieser, Wolfgang Mair und Wolfi Gorfer.
Am 15. August hat sich Deutschlands Fußballheld im Alter von 75 Jahren für immer verabschiedet. Seinen Fans wird Gerd Müller stets als einer der besten Stürmer in Erinnerung bleiben. (sam)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Mals/Latsch - Laufen, werfen, springen und jede Menge Spaß beim Leichtathletikcamp in Latsch und Mals: Die erste Augustwoche stand im Vinschgau ganz im Zeichen der Leichtathletik. Während in Tokyo bei den Olympischen Spielen die Eliten um Medaillen kämpften und Italien als außergewöhnlich erfolgreiche Leichtathletiknation gefeiert wurde, lernten viele junge Vinschger Nachwuchssportler diese schöne Grundsportart kennen.
Organisiert vom LAC Vinschgau Raiffeisen ASV konnten rund 80 Kinder und Jugendliche die verschiedenen Disziplinen der Leichtathletik kennenlernen und ausprobieren. Ausgebildete und qualifizierte Trainer:innen betreuten die Kinder und brachten diesen die verschiedenen Disziplinen der Leichtathletik spielerisch bei. Egal ob beim Sprinten, Werfen, Springen oder auch Staffellauf, Spaß und Freude an der Bewegung standen im Vordergrund. Verschiedene Geschicklichkeits- und Koordinationsparcours wurden aufgestellt, sowie ein kleiner Spaßwettkampf zum Abschluss organisiert, bei dem alle Kinder mit einer Medaille prämiert und wie kleine Sieger gefeiert wurden.
Ein besonderer Dank gilt den Gemeinden Latsch und Mals, sowie der VIP und der Raika Latsch für die Unterstützung. Ein herzliches Dankeschön auch den ganzen Trainer:innen und Helfer:innen des LAC Vinschgau für die gelungene Leichtathletikwoche!

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Glurns - Das Alperia Juniorcamp für Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 16 Jahren mit den Fußballfachleuten des FC-Südtirol fand großen Zuspruch. Rund 80 Kicker tummelten sich vom 27. bis 31. Juli 2021 täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr auf dem Glurnser Sportplatz. Die Corona-Sicherheitsbestimmungen wurden eingehalten.
Nach den Pandemie-Einschränkungen der vergangenen Monate haben die Verantwortlichen im Amateursportverein Glurns um den Präsidenten Stefan Sagmeister und den Sektionsleiter Umberto Ghitti den Kindern und Jugendlichen wieder unbeschwerte Tagen bei Spiel und Spaß ermöglicht. „Nach dem Erfolg mit dem Milan-Camp im vergangenen Jahr haben wir entschieden, den Vinschger Kindern und Jugendlichen auch heuer wieder ein Camp anzubieten“, so Sagmeister. Neben den ausgebildeten Fachtrainern des FC Südtirol wurden die jungen Teilnehmer:innen von vielen Freiwilligen umsorgt, sei es als Co-Trainer auf dem Platz oder als Helfer:innen bei der Verpflegung und als Betreuer:inen bei den Freizeitaktivitäten.
Das Alperia Juniorcamp Glurns zählt zu den acht „Day Camps“ im Land mit dem Südtiroler Vorzeige-Club. Angeboten wurde heuer ein spezielles Tormanntraining, das sehr gut ankam und neben den jungen Tormännern auch viele Zuschauer:innen begeisterte. Mit einem Anschlussturnier ging das Juniorcamp zu Ende. Nun hoffen alle, dass die Trainings in den einzelnen Vereinen ohne Einschränkungen über den Rasen gehen und wieder Meisterschaften in den unterschiedlichen Spielkategorien gestartet werden können. (mds)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Nachdem im vergangenen Jahr der Spielgemeinschafts-Cup - an dem alle Partnervereine der Spielgemeinschaft Untervinschgau teilnehmen – coronabedingt ausfiel, konnte das Turnier heuer wieder ausgetragen werden. In einem spannenden Finale setzte sich der SSV Naturns gegen seinen Landes-ligakonkurrenten aus Partschins im Elfmeterschießen durch und sicherte sich zum siebten Mal den Sieg bei diesem traditionsreichen Turnier.

Von Sarah Mitterer

In Kürze beginnt die neue Fußballsaison. Viele Vereine nehmen in der Vorbereitungszeit an Turnieren teil und absolvieren einige Testspiele in Hinblick auf die neue Spielzeit. Dies taten auch die beiden Landesligisten aus Naturns und Partschins, der ASV Plaus (1. Amateurliga) und die Junioren der Spielgemeinschaft Untervinschgau. Alle vier Mannschaften nahmen am 7. August am traditionellen s56 juniorenSpielgemeinschafts-Cup teil, der erstmals im Jahr 2010 ausgetragen wurde und abwechselnd in Plaus, Partschins und Naturns ausgetragen wird. Den Premierensieg sicherte sich damals der SSV Naturns, der mittlerweile der Rekordsieger dieses Vorbereitungsturniers ist. Sechs Mal sicherten sich die Gelb-Blauen bisher den Cup. In diesem Jahr gingen sie als Titelverteidiger an den Start, ausgetragen wurden die Spiele heuer in Partschins. Gespielt wurden zwei Halbfinalspiele, das Spiel um Platz 3 sowie das Finale. Alle Spiele fanden am selben Tag statt, jedes Spiel dauerte 45 Minuten, bei einem Unentschieden wurde der Sieger durch Elfmeterschießen ermittelt. Die zahlreichen Fußballfans - für den Eintritt galt die 3G Regel (getestet, genesen oder geimpft) - sahen interessante Spiele und freuten sich endlich mal wieder Fußball live und in Farbe schauen zu können. In der Eröffnungspartie trafen die Junioren der Spielgemeinschaft auf den SSV Naturns. Die Naturnser entschieden das Spiel mit 1:0 für sich und zogen ins Finale ein. s56 partschins plausIm zweiten Halbfinalspiel besiegte Partschins den ASV Plaus mit 3:0. Die Plauser feierten kurz darauf einen 4:1 Sieg gegen die Junioren und sicherten sich den dritten Platz. Im Finale kam es somit zum Aufeinandertreffen der beiden Landesligisten Naturns und Partschins. Nachdem es nach 45 Minuten 2:2 stand, musste das Elfmeterschießen entscheiden. Dort hatten die Naturnser das Glück auf ihrer Seite. Sie verteidigen somit ihren Titel aus dem Jahr 2019 und holten sich zum siebten Mal den Turniersieg.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

SSV Naturns - In dieser Saison ziehen sich zwei Südtiroler das Naturnser Trikot über, welche landesweit bekannt sind. Hannes Kiem und Michael Cia werden mit dem SSV Naturns an der Landesligameisterschaft teilnehmen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Landespokal - Der Landespokal hat einen neuen Modus. Es wird nicht mehr in jeder Liga einen Pokalsieger geben, sondern erstmals treffen Teams aus den unteren Ligen auf Mannschaften aus der oberen Liga. (sam)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Bernhard von Clairvaux, 20. August 2021

Vorweg: Keine leichte Kost biete ich Ihnen heute, aber Beschönigen ist kein Lösungsansatz.
„Die Bilder der Überflutungskatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben mit zwei Unwahrheiten aufgeräumt, die es bisher leicht gemacht haben, die Klimakrise zu ignorieren. Die erste: Klimakrise ist woanders. Die zweite: Sie kommt langsam. Tatsächlich wütet sie schon seit Jahren, sogar schon seit Jahrzehnten. In vielen Ländern fallen ihr bereits Menschen zum Opfer. Besonders betroffen ist die Bevölkerung ärmerer Nationen, weil diese Staaten nicht genug schützende Infrastruktur bauen können oder weil es in Zeiten knapper Ressourcen zu Verteilungskämpfen kommt.“ so schreibt Christiane Grefe in ihrem Artikel „Die Klimakrise ist längst da“ in der Nummer 30/2021 der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ vom 22. Juli dieses Jahres.
Schon im Jahr 2007 legte der Wissenschaftler Dirk Messner Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier einen Bericht über die Risiken der Klimakrise vor. Dirk Messner, von seiner Ausbildung Politologe, arbeitete damals für die Vereinten Nationen. Heute leitet er das Bundesumweltamt Deutschlands. In seinem Bericht von 2007 an das Kanzleramt ging es um eine Welt, die 3 – 4° C wärmer wird, und um die Folgen der Erderwärmung wie die globalen Migrationsströme, Klimaflüchtlinge, kollabierende Staaten, Hungersnöte, Verteilungskonflikte, zeitliche Verschiebung von Monsun-Regenfällen, Ernteausfälle, Kollaps des Amazonasregenwaldes. Dirk Messner hatte die großen sozialen Fragen im Blick, die der Welt drohten. „Zuviel Schwarzmalerei“ war eine der Reaktionen auf Messners Bericht.

Physikalische Fakten
Die physikalischen Fakten sind deutlich: Seit der Einführung des Verbrennungsmotors in der Industriellen Revolution und der Verbrennung fossiler Energieträger ist die Durchschnittstemperatur auf der Erde, weltweit betrachtet, um 0,82° C angestiegen. In den Alpen ist der Anstieg im gleichen Zeitraum mit 1,5° C fast doppelt so hoch, der Gehalt des Treibhausgases Kohlendioxid ist von 290 Teilchen pro Million Luftteilchen auf 410 ppm (Stand Juni 2021) gestiegen.
Just am Tag, als am 15. Juli 2021 die Flut über den Westen Deutschlands hereinbrach, veröffentlichte ein Forscherteam in der angesehenen Fachzeitschrift nature einen alarmierenden Bericht: Der Amazonas-Regenwald gibt mittlerweile mehr Kohlendioxid ab, als er aufnimmt. Es ist dies eine Folge der Abholzungen und der Klimakrise. Das größte Regenwaldsystem der Erde ist von der Kohlendioxidsenke zur Kohlendioxidquelle geworden. Der Regenwald Amazoniens ist nunmehr Treibhaus-Antreiber und er gerät ins Kippen, sein Niedergang beschleunigt sich.
Neben dem schon lange nicht mehr neuen Alarmschrei zugunsten des amazonischen Regenwaldes zählt Christiane Grefe in dem bereits zitierten Artikel in der Zeitung „Die Zeit“ Nr. 30/2021 acht schlagende Beispiele auf, dass die Klimakrise ein Problem der Jetztzeit und nicht erst der Zukunft ist.

Hunger auf Madagaskar
Im Süden der afrikanischen Insel Madagaskar gibt es Dürren zwar immer wieder, aber die vergangenen Jahre waren deutlich trockener als erwartet. Der Boden ist ausgelaugt und gibt nichts mehr her. Laut Welternährungsprogramm starben bereits 14.000 Menschen. Bis zu einer halben Million sind vom Hunger bedroht.

Auftauen des Permafrostes
Im heurigen Mai wurden in der sibirischen Stadt Kolezma fast 33° Hitze gemessen. Wegen dermaßen hoher Temperaturen taut der Permafrost schneller auf und setzt dabei große Mengen der Klimagase Kohlendioxid und Methan frei. Dabei kommt ein Teufelskreis in Gang: Die Auswirkungen des Klimawandels heizen diesen noch weiter an. Solche Rückkoppelungen sind besonders gefährlich, denn sie können die Entwicklung eskalieren lassen. Schon heute hat das handfeste Folgen: Die Rentierherden des Hirtenvolkes der Nenzen versinken im morastigen Boden und brauchen neue Weidegründe. Das Auftauen des Bodens lässt Häuser wegrutschen, Eisenbahnschienen verformen sich, Straßen reißen auf, die Wände von Erdgaspipelines bersten. Waldbrände beginnen saisonal früher als sonst und setzen weiteres Kohlendioxid frei.

Einsturz von Gebäuden
In Miami (Florida) brachen im heurigen Juni die Champlain Towers South in sich zusammen. 90 Bewohner starben, 31 werden immer noch vermisst. Experten vermuten, dass der Anstieg des Meeresspiegels zum Einsturz des Wolkenkratzers beigetragen hat. Auf dem sumpfigen Untergrund war das Gebäude wohl über Jahrzehnte eingesunken und instabil geworden. Auch bei anderen Hochhäusern gefährden eindringende Salzwasser die Beton- und Stahlkonstruktionen.

Algenblüte
Das türkische Marmarameer ist seit Juni von stinkendem Schleim bedeckt. „Meeresrotz“ nennen die Forscher diese Schicht, welche durch intensives Algenwachstum entsteht. Die Algenblüte ist ausgelöst durch Nitrat und Phosphor. Diese Nährstoffe werden durch Überdüngung landwirtschaftlich genutzter Böden und verstärkte Rodung des Waldes ins Wasser gespült. Angekurbelt wird das Algenwachstum zusätzlich durch die Erwärmung des Meerwassers. Der Klimawandel verstärkt hier Stressfaktoren, denen das Ökosystem schon lange ausgesetzt ist, und bedroht die Artenvielfalt der Region, die Gesundheit der Bewohner, die Fischerei und den Tourismus.

Heuschreckenplage
Äthiopien, Somalia und Kenia werden immer häufiger von riesigen Heuschreckenschwärmen heimgesucht. In Zentralasien wachsen auch in diesem Jahr riesige Völker dieser gefräßigen Schädlinge heran. Eine Missernte droht. Durch die Erderwärmung kann sich im Laufe einer Vegetationsperiode mehr als eine Generation der Heuschrecken entwickeln. Außerdem steigen die Schädlinge in immer höhere Regionen in die Berge auf und vergrößern ihr Areal in immer neue Gebiete. Vor zwei Jahren fraßen die Heuschrecken auf Sardinien ganze Felder leer.

Hitze
In Indiens Hauptstadt Neu-Delhi herrschten in den ersten Juli-Wochen dieses Jahres Temperaturen bis 49° C. Der Monsun verspätete sich. Das gefährdet die Ernten. Menschen sterben in der Hitze besonders in den Armenvierteln der Stadt, wo Wasser Mangelware und teuer ist. Der Energieverbrauch der Klima- und Lüftungsanlagen stieg um 15 %. So heizt der Klimawandel den Klimawandel weiter an. Die Abwärme der Klimageräte schürt die Glut in den Städten. Schon 2020 war es in Indien so heiß, dass mancherorts die Vögel tot vom Himmel fielen.

Waldbrände
Innerhalb einer Stunde legten Flammen Anfang Juni das Örtchen Lytton im Westen Kanadas in Schutt und Asche. Zwei Bewohner starben. Allein in dieser Region tobten im heurigen Jahr 300 Waldbrände. Während der Zeit der Abfassung dieses heutigen Zeitungbeitrages brannten Wälder auf Sardinien, Sizilien, in den Abruzzen, in Griechenland und in der Türkei. Das Meer heizt sich ebenfalls auf, Austern und Krustentiere verenden. An der Westküste der USA, in Kalifornien und in Oregon, verschlingen Feuer Waldflächen von zehntausenden Hektaren. Große Teile des Kontinents liegen schon seit Wochen unter einer Hitzekuppel. Unter dieser Kuppel steigen die Temperaturen mitunter auf über 50° C. Für Menschen sind solche Temperaturen lebensbedrohlich. Hitzewellen treten wegen und in der Klimakrise häufiger auf, auch weil die Böden trockener sind und deshalb weniger Verdunstungskälte entsteht.

Wirbelstürme
Gleich zwei Hurrikans trafen im November 2020 auf das zentralamerikanische Honduras. Und 2021 bildete sich in Böhmen ein verheerender Wirbelsturm in einem Gebiet, das bisher nicht als wirbelsturmgefährdet galt. Die immer größeren Temperaturunterschiede zwischen ihren oberen und unteren Schichten machen die Erdatmosphäre energiegeladen und die auch statistisch signifikante Häufung der Hurrikans hat ihre physikalische Erklärung in diesem hohen Energiegehalt der Erdatmosphäre. Die Häufung der Hurrikans ist auffällig und ungewöhnlich. In Mittelamerika brauchten mehr als sieben Millionen Menschen Hilfe.

Ein paar technische Neuerungen genügen nicht
Die Katastrophenereignisse in Deutschland haben gezeigt, dass die Folgen des Klimawandels nicht irgendwo, weit weg von uns, vielleicht erst morgen und dann langsam sichtbar werden. Die Realität hat uns eingeholt. Und jene Politiker, die mit Augenschielen auf den nächsten Wahltermin glauben, die Herausforderungen ließen sich durch ein paar technische Neuerungen nachhaltig lösen, sind auf dem Holzweg. Ich zitiere nochmals „Die Zeit“ 30/2021 und zwar aus dem Leitartikel von Bernd Ulrich: „Diese Gesellschaft redet sich gerade ein, das Klima lasse sich mit regenerativer Energie und ein paar technischen Neuerungen retten. Aber das stimmt nicht. Noch weniger lässt sich die viel umfassendere Krise im Mensch-Natur-Verhältnis allein durch Wasserstoff beheben, auch können die Folgen kaum durch alte Sirenen oder neue Warn-Apps gebändigt werden. Nein, wir müssen unser Leben ändern: den Weinbau, das Autofahren, den Flächenfraß, das Artensterben, die Landwirtschaft, die Ernährung, den Häuserbau und vieles mehr. Oder wir nehmen Opfer hin und glauben unbeirrt an die Unerschöpflichkeit der Hilfsfonds für Fluten, Epidemien, sterbende Wälder und und und.“ Und weiter: „Es gibt keine Prävention, ohne dass wir unsere Art des naturzerstörerischen Wirtschaftens und Konsumierens gehörig verändern. Weniger in die Natur eingreifen, schonungsvoller, kenntnisreicher, und einmal keinen Profit daraus suchen – das ist Prävention.“

 

Publiziert in Ausgabe 17/2021

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Publiziert in Ausgabe 17/2021

Die Raiffeisenkasse Laas ist umgebaut und erweitert worden. Während sich außen kaum etwas verändert hat, ist die Bank innen nicht mehr wiederzuerkennen. Ein Quantensprung in vielerlei Hinsicht ist gelungen. Die Diskretion spielt in der neuen Raika Laas die Hauptrolle.

Text & Fotos: Angelika Ploner

Am 5. August genau um 17 Uhr öffneten sich die Türen zur neuen Raiffeisenkasse Laas das erste Mal. Bis zur letzten Sekunde wurde gearbeitet, bevor die ersten Kunden und Mitglieder die neue, helle, freundliche und moderne Bank betraten. Die Freude bei allen ist groß. Der Umbau und die raika 6221Erweiterung der Raika Laas sind vorbildlich über die Bühne gegangen.
Realisiert wurde das Projekt vor allem mit Achtung vor dem Bestehenden, mit Respekt und mit Wertschätzung vor dem Gebäude und der Kunst von Robert Scherer an der Fassade. Insgesamt sieben Mosaike von Scherer aus dem Jahr 1995 zieren die Gebäudehülle. Unikate von unbezahlbarem Wert, die der Raika Laas ein einzigartiges Gesicht geben. Vor diesem Hintergrund war es wichtig, den Charakter des Gebäudes und das Erscheinungsbild beizubehalten.
Dem Verwaltungsrat der Raika um Obmann Johann Spechtenhauser war dies ein besonderes Anliegen. Ein Anliegen, das vollends umgesetzt wurde. Behutsam und verantwortungsvoll.
Der Fokus der Umbau- und Erweiterungsarbeiten lag auf dem Innenbereich. Dieser wurde um die Flächen der Italienischen Post, die viele Jahre bei der Raika eingemietet war, erweitert. Dadurch wurde Platz und Flexibilität in der Neu-Organisation dazu gewonnen. Die Räume der ehemaligen Post bilden nun den neuen Beratungsbereich der Raika Laas und garantieren abgeschirmte und diskrete Kundengespräche.
Der traditionelle Bankbereich hingegen, der seinen angestammten Platz beibehalten hat, ist nicht mehr wiederzuerkennen. Eine geschickte Zweiteilung ist gelungen, in deren Genuss Kunden und Mitglieder nun kommen dürfen.
Doch der Reihe nach.

Der Außenbereich der neuen Raika Laas
Der Treppenaufgang der Raika scheint sich auf den ersten Blick - optisch - nur geringfügig geändert raika 6144zu haben. Doch der Eindruck täuscht. Er wurde nämlich neu aufbereitet. „Wir haben die alten Marmorplatten geschnitten, aufgeraut und eine Heizung darunter verlegt“, erklärt Obmann Johann Spechtenhauser. Das hatte vor allem sicherheitstechnische Gründe. Denn in den vergangenen Jahren bildete sich im Winter auf den Marmorplatten oft Eis, es war rutschig und gefährlich. Ein Temperatursensor aktiviert nun die Heizmatten unterhalb der Treppenstufen und hält diese frei von Eis und Schnee und garantiert Kunden und Mitgliedern einen sicheren Zu- und Ausgang.
s46 6746Drei Skulpturen zieren linker Hand den Außenbereich der Laaser Dorfbank. Zwei davon stammen von Teilnehmern am Symposium in Laas von Professor Hans Ladner, der Akademie der bildenden Künste München, eine hingegen wurde einhändig von Professor Elmar Kopp aus Imst gefertigt. Pflegeleichte Bepflanzung wertet das optische Erscheinungsbild zusätzlich auf. Hier steht auch ein automatisierter externer Defibrillator, der im Notfall bedient werden kann. Der Außenbereich wurde zudem um drei Kunden-Parkplätze ergänzt. Über den Treppenaufgang gelangt man in den Eingangsbereich, der seinerseits in den Innenbereich führt.

Der neue Innenbereich der Raika Laas
Der Eingangsbereich bietet nicht nur den gewohnten Bankomatschalter, sondern auch einen CashIN-CashOUT-Geldautomaten. Dieser erlaubt es Kunden und Mitgliedern unabhängig von den Öffnungszeiten der Bank diskret Bargeld einzuzahlen, beheben und ersetzt den Tag- und Nachttresor. Rund um die Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen steht der CashIN-CashOUT-Automat zur Verfügung.
raika 6423Drinnen eröffnet sich ein großzügiger Bereich: Neu, modern, elegant und vor allem auf Diskretion aufgebaut. Die Diskretion konnte in den alten Räumlichkeiten nicht mehr optimal gewährleistet werden. Das war auch einer der Hauptgründe für die Entscheidung zum Umbau und zur Erweiterung. Die Materialauswahl in der neuen Raika Laas ist beständig und vor allem stimmig: Laaser Marmor – Lasa Venato Vena D’Oro ®™ – begleitet Kunden und Mitglieder in das Innere der Bank. Die mit Eichenimitat verkleideten Wände verbinden sich mit dem Marmor am Boden und sorgen für eine warme Optik. Als Herzstück hier wirkt der mittig platzierte Infopoint, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht. An diesem Schalter, eine Art Schnittstelle, werden die Kunden und Mitglieder empfangen und „jene Tätigkeiten abgewickelt, die relativ schnell gehen zum Beispiel die Tätigung von Unterschriften“, erklärt Direktor Ruffa. Um diesen Empfangsschalter gruppieren sich die dahinter liegenden Schalter und Büros.

„Am meisten verändert hat sich der Schalterraum, jener Bereich, der für Kunden und Mitarbeiter der wichtigste Bereich ist“, sagt Ruffa. Die Schalterräume sind hohe Raumboxen mit Glas abgetrennt und öffnen und schließen sich automatisch. Die Diskretion und Schalldichte sind zu 100 Prozent gegeben. Zwei Steh-Sitzschalter und ein reiner Sitzschalter stehen zur Verfügung.
Die drei operativen Beraterräume bieten ebenso Diskretion und optimale Kundenbetreuung. Mitglieder und Kunden profitieren von einem ausgeklügelten Lichtkonzept, das indirektes und direktes Licht vorsieht. Dekorative Hängelampen wechseln sich mit direkten und indirekten Beleuchtungskörpern ab. Wie ein roter Faden ziehen sich Beleuchtungskonzept und Materialien raika schalterdurch die neuen Räume und Geschosse.
Im 1. Obergeschoss sind der Sitzungssaal für den Verwaltungsrat untergebracht, ein Büro für den Innenbereichsleiter, das Büro des Direktors, ein Technikraum und der im Zuge des Umbaus abgetrennte Bereich der Kreditabteilung. Der offene Vorraum ist bestehen und sämtliches Mobiliar erhalten geblieben. In bodenständiger Zurückhaltung hat man sich hier geübt. Die Fenster tragen Dreifach-Verglasung, ebenso wurde das Dach saniert und isoliert – allein diese Maßnahmen sorgten für einen Quantensprung im Bereich der Energieeinsparung. Die Datenkabel wurden allesamt im Boden verstaut. Am Rande erwähnt und einzigartig: Büsten der ehemaligen Obmänner und Direktoren stehen hier in Marmor gemeißelt in Reih und Glied – ähnlich dem Kaiser Franz Joseph I. vor dem Raika-Gebäude.

In die Jahre gekommen
Das Gebäude, das 1979 bis 1981 gebaut wurde, hatte 40 Jahre auf dem Buckel. In den vergangenen Jahren hatte man mit verschiedenen Problemen zu kämpfen: Mangelnde Diskretion etwa, Platzmangel, fehlende Klimatisierung, die Fenster und das Dach entsprachen energetisch nicht mehr den Standards.
Im November 2020 hat man dann mit den Arbeiten begonnen. Als Generalunternehmen fungierte das Unternehmen Dreika, das in der Vergabe der Arbeiten vor allem lokale Unternehmen zum Zuge kommen ließ. Dreika hat das gesamte Konzept sehr durchdacht, um sämtlichen Ansprüchen nachzukommen und mit einem modernen Konzept zu überzeugen.

 

Interview mit dem Obmann Johann Spechtenhauser

Vinschgerwind: Seit dem 5. August sind die neuen Räumlichkeiten der Raika Laas für Kunden und Mitglieder geöffnet. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?
raika 6134Johann Spechtenhauser: Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und nun froh, dass wir unseren Kunden und Mitgliedern eine zeitgemäße und moderne Bank bieten können.

Vinschgerwind: Was war der Hauptgrund für die Entscheidung, die Räume umzubauen und zu erweitern?
Johann Spechtenhauser: Der Hauptgrund war die mangelnde Diskretion und Platzmangel. Ich bin der Meinung, unsere Kunden und Mitglieder haben das Recht auf ein Höchstmaß an Diskretion. Nach 40 Jahren war der Bedarf da, das Gebäude zu sanieren.

Vinschgerwind: Man hat während der Bauphase die Bank immer offen gehalten und ist unter schwierigen Bedingungen immer für die Kunden und Mitglieder da gewesen.
Johann Spechtenhauser: „Wir haben während des Umbaus den Schalterbereich in den adaptierten 1. Stock verlegt und dort die notwendigen Dienstleistungen aufrecht erhalten. Die Bank war keinen Tag umbaubedingt geschlossen, sondern immer offen gehalten. Es war für die Mitarbeiter keine leichte Zeit und es war eine großartige Leistung.

Vinschgerwind: Das Gesicht der Raika hat sich – außen – kaum verändert, innen ist die Bank nicht wiederzuerkennen.
Johann Spechtenhauser: Das war unser Ziel, so viel wie möglich zu erhalten und so viel wie notwendig umzubauen und zu modernisieren. Wir haben – wo es möglich war - das alte Mobiliar und den Boden teilweise erhalten. Außen hat sich wenig verändert und das war unser Ziel. Innen hingegen haben wir alles Notwendige umgebaut, um die Bank zeitgemäß in die Zukunft zu führen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei der Firma Dreika und allen ausführenden Firmen für die gute Zusammenarbeit und die gelungene Arbeit bedanken.

raika 6150

Viel Erfolg im neuen Zeitalter der gelebten Kundennähe

Im Jahr 1979, ein Jahr nach der Gründung unserer Dreika, konnten wir gemeinsam mit dem Projektanten der Immobilie, Arch. Michael Mahlknecht, die Bankeinrichtung planen und realisieren. Damals wurde vor allem auf Architektur und Materialauswahl Wert gelegt. Im Jahr 1994 nahmen wir eine Korrektur am Banktresen vor, um mit Diskretionselementen den Kunden mehr Privacy zu bieten. Durch die Digitalisierung der Bankgeschäfte haben sich das Kundenverhalten und ihre Bedürfnisse in den letzten Jahren verändert, besser gesagt weiterentwickelt. Dem hat man bei diesem Umbau ganz besonders Rechnung getragen:
• ein Service-Point für freundlichen Kundenempfang
und für diskrete Betreuung beim Self-Banking.
• Mehr Diskretion auch bei den elementarsten Bank-
geschäften
• maximale Diskretion im Beratungsbereich
• verbesserte Empfangssituation und Beratung in der
Direktionsetage.

Wir wünschen dem Vorstand und den Mitarbeitern der Raiffeisenkasse Laas viel Freude und Erfolg in diesem neuen Zeitalter der gelebten Kundennähe.

Das Dreika-Team

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Viele Jahre lang zerrte der Vinschger Wind an den ­großen Zeigern der Malser Turmuhr, deren Gewichte noch händisch aufgezogen wurden. Vier Turmknechte wechselten sich jeden zweiten Tag P1030460P1030487ab, bei starkem Wind musste eingegriffen werden. Die Turmknechte mussten nachhelfen, indem sie in die großen Gewichtszylinder einen Stein dazulegten oder herausnahmen. Man musste dem ablaufenden Räderwerk gut zureden, damit der Mechanismus im Sinne der genauen Zeitmessung arbeitete. Für die Turmwächter gab es über dem Glockenstuhl eine kleine Schlafstätte mit gemauertem Ofen und einer Kochgelegenheit.
Das Nordfenster des Malser Turmes ist mit reichem gotischen Maßwerk ausgestattet. Der Turm sollte auch wesentlich höher werden. Dann kam aber ein „neuer“ Wind aus dem nahen Engadin und zwar die ­Reformation. Unter ihrem Einfluss wollte man nichts mehr wissen von der katholischen Macht- und Prunksucht und begnügte sich als Abschluss des Turmbaues mit einer gemauerten Pyramide.
KulturHansDer Glockenstuhl in Schlanders beeindruckt durch vier, reich mit gotischem Maßwerk versehenen Schallfenster, in denen sich die intelektuelle Spielfreude der ­Gotik mit den vielen geometrischen ­Formen entfalten konnte. Ausgangspunkt ist oft der Fisch, das christliche Symbol schlechthin. Die Buchstaben des griechischen Wortes „ichtys“ für Fisch enthalten ein kurzgefasstes Glaubensbekenntnis: „Jesus, der gesalbte Sohn Gottes, ist unser Erlöser.“
Dreiblatt mit Nonnenköpfen, Fischblasen mit zwei Nonnen­köpfen, Zweischweif ... oft lässt die Terminologie an sich bewegende Fische denken.
Im Südfenster der Michaelskirche von Schlanders drehen sich Fischblasen. Kühn sind die Deutungen: Sich drehende Zwillinge im Mutterleib, Yin und Yang.
Symbolische Schmuckformen beherrschen das spätgotische Maßwerk: Dreipass, Vierpass und P1030471Fünfpass ... Aufstrebendes und Varia­tionen zur Dreifaltigkeit.
Durch Überlappung von zwei gleich großen Kreisbögen entsteht in der Aussparung eine Fläche in Fischform. Die Fischblase dient nicht so sehr dem Schwimmen, sondern ermöglicht den Fischen das Schweben im Wasser. So ähnlich fühlen sich Besucher im Glockenstuhl, wenn das Sonnenlicht im Maßwerk zu leuchten beginnt.
vesica piscis fischblaseRechts: Eine kleine im Maßwerk des Ostfensters erkennbare Glocke erinnert an die Zeit, als den Turmknechten bei der Wandlung „von unten“, also vom Priester Zeichen zum Einsatz für das Läuten der Glocken gegeben wurde.
Hans Wielander

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Jugenddienst Mittelvinschgau - Sieben Wochen voller aufregender Ausflüge, Erlebnisse und Aktionen – dies wurde den Grundschülern beim „Mittelvinschger Sommer“ angeboten. Organisator des Projekts war der Jugenddienst Mittelvinschgau, finanziert wurde es von der Familienagentur und der jeweiligen Gemeinde. Am Kindersommer in Schlanders nahmen 40 Kinder teil, bei den Erlebniswochen in Latsch waren 41 Kinder dabei.
Den Grundschülern wurde vom 28. Juni bis 13. August ein abwechslungsreiches Programm geboten, für jeden Geschmack war etwas dabei.
Die Gruppen machten verschiedene Ausflüge zu Spielplätzen und besuchten besondere s41 Mittelvinschger SommerThemenwege wie etwa den Gumperleweg in Gums oder das Bärenbad in Sulden. Auch ein kreatives Angebot gab es einmal in der Woche. So durften die Kinder mit Holz, Filz oder Ton Kunstwerke erstellen oder stellten Seife und Regenstäben her. Zwei Mal in der Woche freuten sich die Grundschüler über den Spaß im kühlen Nass. Sie besuchten die Freibäder von Laas oder Schlanders, bei schlechter Witterung wich man in die Hallenbäder von Naturns oder Latsch aus. Das gemeinsame Grillen gehörte für alle - wie bereits in den vergangenen Jahren - zu den Highlights der Woche. (sam)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Schlanders/Sexten - Es gibt mittlerweile zwei Schülerpreise in Südtirol, die das journalistische Arbeiten fördern wollen. Der eine ist im Vinschgau angesiedelt und im Tal bestens bekannt: der Gabriel-Grüner-Schülerpreis. Der zweite ist im äußersten Osten Südtirols beheimatet, in Sexten, dem Geburtsort des Publizisten, Journalisten und Schriftstellers Claus Gatterer.
Der Gabriel-Grüner-Schülerpreis wird in Mals vergeben und ist im Gedenken an den dort geborenen „Stern“-Journalisten Gabriel Grüner eingerichtet worden. Dieser war im Juni 1999 im Auftrag des „Stern“ im Kosovo unterwegs und wurde dabei zusammen mit einem Fotografen und einem Übersetzer von einem russischen Söldner erschossen. Die Reporteragentur „Zeitenspiegel“ hat noch im selben Jahr ein Gabriel-Grüner-Stipendium gestiftet, um einem Reporter und Fotografen die Ausarbeitung einer politisch und gesellschaftlich engagierten Reportage zu ermöglichen. Der Schülerpreis, der seit 2015 ausgeschrieben wird, richtet sich an Oberschüler*innen der 4. Klassen, die in Zweierteams mit fachlicher Betreuung gesellschaftsrelevante Südtiroler Themen recherchieren und zu Reportagen verarbeiten, die in der Wochenzeitschrift ff dann publiziert werden. Das Siegerteam kann u. a. ein Praktikum entweder beim „Zeitenspiegel“ in Stuttgart oder beim „Stern“ in Hamburg absolvieren.
Der Pusterer Schülerpreis, nach einem Namens- und Copyright-Streit nun „Claus“ genannt, richtet sich an Oberschüler*innen der 3. und 4. Klassen und wird auch von der Bildungsdirektion des Landes mitgetragen. Die Teilnehmer am Claus-Schülerpreis erarbeiten keine Printreportage mit Text und Fotos, sondern gestalten ihr Thema als Video- oder Hörfunkbeitrag. Dem Siegerteam winkt u. a. ein Praktikum beim ORF in Wien.
Am nächsten Claus-Schülerwettbewerb werden auch zwei Vinschgerinnen teilnehmen, Emily Lechner und Denise Tribus, die ab Herbst die 4B des Sprachengymnasiums in Schlanders besuchen werden. Nach Schulschluss waren die beiden mit ihrem Englischlehrer Martin Trafoier bereits in Sexten, wo sie eine erste Einführung zum CLAUS 2021 erhielten. In einem Gedankenaustausch mit dem Pusterer Mittelschullehrer Hermann Rogger, der treibenden Kraft hinter dem Schülerpreis, dem Fotografen Jiri Gasperi und dem Journalisten und Dokumentarfilmer Ed Moschitz holten sie sich wertvolle Tipps für das Arbeiten hinter einem Mikrofon und hinter einer Kamera.
Ed Moschitz erhielt heuer in Sexten übrigens den Journalistenpreises im Gedenken an Claus Gatterer für seine ORF-Reportagen über den Tiroler Wintersportort Ischgl, der als Corona-Hotspot weltweit in die Schlagzeilen geraten ist. (mt)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Mädlscamp 2021 – Kooperationsprojekt JUMA Mals und ”Phönix” Schluderns - Hoi, mir sein di Mädls von Mädlscamp, mir hobm volle a flotte Zeit mitanond kop. A wenn ins s`Wettr a bissl an Strich durch di Rechnung gmocht hot, hobmr gonz viele Sochn erleb.
In earstn Tog hobmr gstottn Watles s`JUMA afn Kopf gstellt. Miar hobm a Bullet Journal (viel Spaß bon googln) gmocht, miar hobm blind Essn vrkostet und sellm dr Maria, dr Veronika und dr Sylvia gonz “guate” Sochn zun essn gebm, nor hobmr ins an perfektn Hot Dog gmocht, wou olle bo vrschiedne Stationen mitkolfn hobm. Nochn essn sei mr ins holbwegs styln gongan und hobm di best Modnschau ever gschmissn. Zur Beruhigung hobmr an Film schaugn gwellt, der ins wegatn Nicht-Happy-End zimla aufgreg hot, deswegn sein mr nor Werwolf spieln gongan.
Noch a kurzr Nocht, an supr Frühstück und a brutaaal longr Aufraum/Zammapocksession, a kreativr T-shirt Gestoltung , hobmr supr Tramezzini gessn und sein nor endlich afn Watles aui. A riesn Danke in Watles fir olls!!! Miar hobm an volle sunnign Numitog ibr di Wolkn, mit Trampolin hupfn, in Teich ummrfloßn, Stockbrottoag mochn, Alle-Kinder-Witze witzn, vrbrocht. Nor ischas Obat zua gongan, dr Nebl isch zruckkemman, miar hobm di Koppm auspockt und a Fuir fir insr Stockbrout gmocht. Mol bissl schwerzr, mol bissl toagig, guat isch`s gwesn (ibrhaup mit Schokoaufstrich odr Kräutrbuttr). Nor hobmr wiedr, rotet mol…jo genau, Werwolf gspielt und drnoch sein mr in Schlofsock gongan.
Noch a bissl a längerer Nocht hobmr Brillan gsuacht, Handys gsuacht, Bestätigungen und Housn… wiedr gessn und nor a Fotosafari bewältigt und endlich isch wiedr Zeit zun essn gwesn. An Gelati hots a nou gebm, nor isch di wilde Fohrt mit di Riders ibrn Berg oi lous gongan.
Es wor mega flott und miar hobm a WILDE Hetz kop. Mädlscamp 2022 miar kemman!
P.S. Mir sein olle negativ testet gwesn!

A poor vo di Madln von Mädlscamp 2021

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Jugendtreff „Revoluzer“ Taufers - Im Frühjahr entstand die Idee, Taschen und Lesezeichen für die Bibliothek Taufers neu zu entwerfen, da sie neue brauchten. Uns Jugendlichen wurde die Möglichkeit gegeben diese zu gestalten. Wir drei Mädls haben uns dazu entschlossen, mitzumachen und einige Skizzen einzureichen. Daraus sind tolle Stofftaschen und Lesezeichen entstanden.

Josephine Spiess, Lisa Spiess, Lea Kofler

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Sa. 11. September 2021 ab 9.30 Uhr

So. 12. September 2021 ab 9.30 Uhr

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Auf Wunsch der Tauferer Kids fuhren wir heuer im Sommer wie letztes Jahr zur Trampolinhalle Easyjump nach Neumarkt. Ein gelungener Ausflug mit einer flotten schweißtreibenden Jump-Stunde, sogar mit Coaching, einer langen spannenden Zugfahrt, Energie-Tanken bei McDonalds und Shoppen im neuen ALGO-Center Algund!

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Schluderns - Es war eine besondere Freude für das Vuseum - `s Vintschger Museum, dass das Konzert mit Flouraschworz trotz des Regenwetters am 31. Juli in Schluderns zustande kommen konnte. Der Konzertabend ist Teil einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, die im Rahmen der Sonderausstellung „Fahrende – die Vinschger Korrnr“ vom Verein Vintschger Museum organisiert werden.
Die Kuratorin und Vizepräsidentin Helene Dietl Laganda konnte viele Zuhörer*innen aus Nah und Fern im Schludernser Kultursaal begrüßen, die den vertonten Korrnr-Lieder lauschen wollten. Helene Dietl Laganda bedankte sich bei der Musikgruppe und besonders bei der Gemeinde Schluderns für die kurzfristige Mithilfe bei der Umsiedelung des Konzerts vom Konfall-Park ins Kulturhaus.
Die Spielfreude war den vier Vinschger Musikanten anzumerken, die nach einem Jahr coronabedingter Pause endlich wieder vor Publikum spielen durften. Und diese Freude ist auf das Publikum übergesprungen. Besonders lohnend war, dass die Zuhörer*innen in den Genuss gekommen sind, noch unveröffentlichte Lieder der Musikgruppe zum ersten Mal live zu hören. Es war ein sehr gelungener Abend, der viel zu schnell verflogen ist!
Das heurige Euregio-Museumsjahr steht unter dem Titel „Transport – Transit – Mobilität“, bei dem sich das Vintschger Museum mit der Sonderausstellung „Fahrende – die Vinschger Korrnr“ beteiligt. Noch bis zum 7. November kann man im Vuseum - `s Vintschger Museum die Sonderausstellung besichtigen.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Schgums - Pflanzen und Tiere brauchen Lebensräume und Lebensräume brauchen Schutz. Diesen erfahren sie in Schutzgebieten, zu denen auch „Biotope“ zählen. In diesen meist kleinen Flächen finden Tiere und Pflanzen einen Rückzugsort, den es oft weitum nicht mehr gibt. Die vielfältige Nutzung der Talsohle lässt natürlichen Lebensräumen nur mehr wenig Platz. Umso wichtiger sind daher unsere Biotope, Schatztruhen sozusagen, für selten gewordene Arten.
Eine solche Schatztruhe im Talboden des Mittelvinschgaus ist das Biotop Schgumser Möser bei Tschengls. Dort finden sich Feuchtwiesen, Schilf- und Auenbestände sowie Magerweiden, die unterschiedlichen Pflanzen- und Tierarten Lebensraum bieten. In einer reinen Naturlandschaft würden solche Lebensräume genügend zur Verfügung stehen. Gerade Feuchtwiesen mit Orchideen würden durch die Umlagerung von Wildflüssen immer wieder neu entstehen. In unserer s39 Schgums 2021 31Kulturlandschaft stellen sie aber Relikte dar und würden mit der Zeit völlig von Gebüsch und letztlich von Bäumen besetzt. Dem kommt das Amt für Natur, verantwortlich für Schutzgebiete, zuvor, indem es Managementpläne erarbeitet und in Zusammenarbeit mit den Forstinspektoraten des Landes Maßnahmenpakete umsetzt.
Die Initiative für einen „Friday for Nature“ ging von der Umweltschutzgruppe Vinschgau aus. Diese hat bereits mit den Biotoppatenschaften einen wichtigen Schritt in Richtung Sensibilisierung für Schutzgebiete gesetzt. Der „Friday for Future“ sollte nun speziell Jugendliche ansprechen. Die Idee stieß bei den zuständigen Behörden, dem Amt für Natur und dem Forstinspektorat Schlanders, sofort auf Zustimmung und Unterstützung. Mitgetragen wurde das Projekt auch vom Jugenddienst Vinschgau und der Bezirksgemeinschaft Vinschgau.
Eine Gruppe Jugendlicher aus dem Vinschgau und dem Burggrafenamt hat an diesem „Friday for Nature“ im Biotop „Schgumser Möser“ aktiv mitgearbeitet. Das geschah unter der fachkundigen Leitung von Mario Burgo und Rudi Telfser vom Forstinspektorat Schlanders sowie von Helga Seeber vom Amt für Natur und Annamaria Gapp vom Naturparkhaus Texelgruppe. Tatkräftige Unterstützung s39 Schgums 2021 43 1bei den Pflege-Arbeiten leistete zudem Biotoppate Helmut Schönthaler. Die Arbeitstruppe mähte Schilf, verlud den Grünschnitt und entfernte Sträucher von einer Weide. In der Aue entfernte sie Drüsiges Springkraut, das sich dort massiv ausbreitet und andere Pflanzenarten verdrängt. Auch Müll wurde eingesammelt. Das alles sind wichtige Arbeiten, damit Pflanzen und Tiere auch weiterhin gute Lebensbedingungen vorfinden.
Die Jugendlichen waren nicht nur aktiv im Einsatz, sondern haben von den anwesenden Fachleuten auch erfahren, warum diese Arbeiten im Biotop wichtig sind und ihre Mitarbeit ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität ist. Auch das Gesellige, das leibliche Wohl und der Spaß kamen an diesem Tag nicht zu kurz.
Am letzten Freitag im Juli widmeten die jungen Leute ihre Zeit dem Naturschutz und so ist dieser Friday for Nature auch ein Friday for Future geworden.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Latsch - So etwas hat Latsch noch nie gesehen, nein so etwas hat Südtirol noch nie gesehen! Am Samstag 31. Juli fand im Rahmen der Latscher Kulturtage 2021 die Eröffnung der Gemeinschaftsausstellung SPEZI - Burnbjoern & Bernhard Fuchs im Spazio Rizzi statt. Bernhard Fuchs entschuldigte sich bei der Eröffnung, dass Burnbjoern jetzt schon weg sei. „Er steht nicht so gerne in der Öffentlichkeit“ sagte Fuchs und fügte hinzu: „Ich eigentlich auch nicht, aber da muss ich jetzt durch“. Fuchs bedankte sich bei allen Anwesenden für ihr Interesse und insbesondere bei Florian und Walter Rizzi für ihre Einladung und zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten.
Die Ausstellung SPEZI - Burnbjoern & Bernhard Fuchs zeigt gemeinsame Arbeiten der letzten zwei Jahre, welche sich zwischen Euphorie und Verzweiflung sowie Humor und Aggression bewegen. Zu sehen sind diverse Zeichnungen und Collagen
In den Arbeiten sind natürlich auch Botschaften versteckt. Eine dieser Botschaften von Burnbjoern lautet: „Verlieren gehört zum Leben, gewinnen ist mir doch lieber“.
Bernhard Fuchs wünscht sich, dass die Ausstellung, „eine Welt zwischen Phantasie und Realität, sowohl zum Denken anregt als auch amüsiert“.
Burnbjoerns letzte Veröffentlichung „Meanwhile“, ist übrigens Preisträger der „schönsten Bücher Österreichs 2019“ und kann bei der Ausstellung erworben werden. Die Ausstellung SPEZI - Burnbjoern & Bernhard Fuchs im Spazio Rizzi in Latsch ist vom 2. August bis 30. Oktober 2021 zugänglich. (pt)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Graun - Am Samstag (31.07.) wurden in der Weiß-Kreuz-Stelle Vinschgauer Oberland sechs bereits aufgestellte AED-Säulen und eine Übungspuppe offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Sie wurden von der Gemeinde Graun und den vier Fraktionen angekauft. Die Wartung übernimmt das Weiße Kreuz und die Kosten für die Einschulung (AED-Kurs) wurde von der Raiffeisenkasse Obervinschgau übernommen. Sektionsleiter Gerhard Stecher und Dienstleiter Franz Punter wiesen auf die Wichtigkeit dieser Säulen hin, damit im Notfall bereits vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden können. Im Notfall nichts zu tun, das ist der größte Fehler, den man machen kann. Durch die Laien-Reanimation nach einem plötzlichen Herzstillstand mit einem AED werden immer öfter Leben gerettet. Es könnten noch mehr sein, wenn mehr s34 2021 07 31 17Menschen wüssten, wo sich die lebensrettenden Geräte befinden und sich trauen würden, diese auch zu bedienen. Die Handhabung der halbautomatischen Defibrillatoren ist einfach. Bei der Entnahme des Gerätes aus der Säule ertönt ein akustischer Laut und gleichzeitig wird die Landesnotrufzentrale 112 in Bozen informiert, welche dann den Bereitschaftsdienst verständigt. Der Ersthelfer selbst muss den Einschaltkopf des Defibrillators betätigen, den Anweisungen folgen und die Herzdruckmassage so lange durchführen, bis die alarmierte Rettung den Einsatzort erreicht. Mit den Anweisungen aus dem Defibrillator ist gewährleistet, dass der Ersthelfer keine Fehler machen kann, wenn er sie befolgt. Die AED-Säulen im Gemeindegebiet von Graun sind zu finden: in St.Valentin (alte Volksschule), 2 Mal in Graun (Dorfmitte und im Turmareal), 2 mal in Langtaufers (Pedross und Melag) und in Reschen (Dorfmitte). Nach dem Übergabeakt begann ein eintägiger Anwenderkurs, den 12 Oberländer motiviert besuchten und erfolgreich abschlossen. Sie sind nun imstande, die Defibrillatoren im Ernstfall bis zum Eintreffen der Rettung einzusetzen und können mit der Wiederbelebung wesentlich dazu beitragen, die Überlebenschancen der Patienten zu verbessern. (aw)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Latsch/Zürich - Am Donnerstag, 19. August 2021 wurde der Latscher Menhir, der seit 2017 in der Nikolauskirche in Latsch beheimatet ist, verpackt und als Leihgabe an das Landesmuseum nach Zürich verschickt.
Es war eine Sensation, als damals im Sommer 1992 bei Restaurierungsarbeiten in der Kirche Unsere Liebe Frau auf dem Bühel („Bichlkirche“) in Latsch unter der barocken Holzverkleidung des gotischen Altars eine marmorne Steinplatte zum Vorschein kam.
Die „Bichlkirche“ soll 1006 durch Kaiser Heinrich II. gegründet worden sein. Der Altarraum mit Altar, wie wir ihn heute sehen, bestand schon vor 1470. Ein alter romanischer Altar stand schon früher da.
1991 begann der für den Raum Vinschgau zuständige Zoneninspektor des Amtes für Bodendenkmäler, der Archäologe Dr. Hans Nothdurfter die Bichlkirche zu untersuchen. Der Altar weckte sein besonderes Interesse. Als man die barocke Holzverkleidung abnahm, kam der Menhir aus einheimischen Marmor zum Vorschein. Der langjährige Chefarchäologe des Landes, Lorenzo Dal Rì wollte den Stein sofort mit nach Bozen nehmen. Es ist dem damaligen Leiter des Kirchlichen Denkmalamtes der Diözese Bozen-Brixen Karl Gruber zu verdanken, dass der Stein in Latsch bleiben konnte. Entscheidend dafür war sein Hinweis, dass es sich um keinen Bodenfund handle sondern dass die Steinplatte auf dem Altar gefunden wurde. Sonst wäre sie wohl weggebracht worden sein.
Seit den 80er Jahren gehört die Bichlkirche der Pfarrei Latsch. Demzufolge gehört auch der 1992 gefundene Menhir der Pfarrei Latsch.
Seit der Entdeckung des Latscher Menhir wurde viel über ihn geschrieben, es bleiben dennoch viele offene Fragen. So z.B.: Wieso wurde ein heidnischer Stein auf den christlichen Altar gelegt? Hatte der Stein eine besondere Ausstrahlung oder war es nur eine praktische Lösung des damaligen „Maurermeisters“, das Reliquiarium (Tumba) abzudecken? Der originale Standpunkt des Steins dürfte wohl die prähistorische Siedlung am Sonnenberg gewesen sein. Schon vor Jahren wurde nämlich bei Grabungsarbeiten an der Umfahrungsstraße eine ähnliche Steinplatte gefunden. Es ist also anzunehmen, dass auch die Steinplatte auf dem Altar in der Bichlkirche als Baumaterial vom Sonnenberg geholt wurde. Dafür spricht die Tatsache, dass die Steinplatte nur laienhaft bearbeitet wurde. Sie wurde nämlich auf drei Seiten unprofessionell abgeschlagen, um den erforderlichen Maßen halbwegs gerecht zu werden. Welche Funktion die Steinplatte ursprünglich hatte bleibt offen: Wurde eine Gottheit dargestellt? Wurde darin eine bedeutende Person verehrt?
In Zürich wir der Latscher Menhir ein halbes Jahr bleiben. Dann kommt er wieder heim in die Nikolauskirche nach Latsch. Es wäre wissenswert, was unsere Nachbarn über die Menhire herausfinden. (pt)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

St. Cäsarius - Laatsch - Laatsch ist mit Kirchen aller Art gesegnet. Eine dieser Kirchen ist die Cäsariuskirche. Die Cäsariuskirche, etwas einsam unterhalb der Straße in Richtung Taufers gelegen, hat mehrere Besonderheiten. Das Patrozinium des hl. Cäsarius, so erklärt es die Präsidentin des Vermögensverwatlungsrates des Pfarrgemeinderates Laatsch Isabelle Erhard, gibt es im deutschen Sprachraum nur einmal und zwar in Laatsch. Die 1420 erstmals erwähnte Kirche wurde in den Wirren der Calvenschlacht 1499 völlig zerstört und 1519 wieder aufgebaut und mit einem vermutlich schwäbischen, gotischen Flügelaltar ausgestattet. Bis 1616 wurde die Cäsariuskirche von den s33 hlgPfarrern von Mals betreut und bis 1900 konnten die Bewohner des Ortsteils „Pflutsch“ wählten, ob sie im Friedhof von Sankt Cäsarius oder im Friedhof der Pfarrkirche von Laatsch begraben werden wollten. Die Cäsariuskirche war also Sache der „Pflutscher“. Ganz getraut hat man dem hl. Cäsarius wohl nicht, denn als zweite Kirchenatrone scheinen Peter und Paul auf, auch mit zwei Wandbilder von Anton Jäger aus Graun bezeugt. Die Cäsariuskirche verlor an Bedeutung und fristete in den letzten hundert Jahren ein eher kümmerliches Dasein. Die Statuen des Altars wurden im Pfarrturm in Sicherheit gebracht. Vor 50 Jahren wurde der restliche Altar geplündert. Acht Holzreliefs, die an der Innenseite des Flügelaltars angebracht waren, wurden gestohlen.
Vor etwa 12 Jahren, so erzählt es Isabella Erhard, hat das Denkmalamt die Statuen des Altars und den gesamten Altar restaurieren lassen, mit der Auflage, dass die Kirche wieder genutzt werde. Der Pfarrgemeinderat hat eine Alarmanlage installieren lassen und seither findet einmal die Woche, abwechselnd mit der St. Leonhardskirche, eine hl. Messe statt.
Der Altar und die Holzplastiken wurden von der Restauratorin Helene Ebner gemeinsam mit Robert Engl vorbildlich restauriert.
Nun kommt erneut Schwung in die Cäsariuskirche - mit einem, so nennt es Isabella Erhard, „Wunder von Laatsch“.
Vor zwei jahren hat der deutsche Gast Benno Münch angeregt, die gestohlenen Halbplastiken rekonstruieren zu lassen. Für die Rekonstruktion konnte Helena Ebner, die aus dem Pustertal stammt und mittlerweile in Thüringen ihren Lebensmittelpunkt hat, gewonnen werden, die vom Holzbildhauer und Onkel Hubert Mair unterstützt wird. Mit Hilfe der Stiftung Südtiroler Sparkasse, der Raiffeisenkasse Prad-Taufers und der Volksbank und mit Hilfe privater Sponsoren ist die Finanzierung abgedeckt. Ebner und Mair haben 6 Plastiken vorbereitet. 6 von 8.
Und da kommt das „Wunder von Laatsch“. Denn Benno Münch hat für die Rekonstruktion recherchiert, Farbfotos aufgetrieben und er hat die Spur von zwei der gestohlenen Reliefs aufnehmen können. 2018 wurde die Holzreliefs der hl. Katharina und es hl. Petrus auf einer Auktion in Düsseldorf angeboten, jeweils um 1.800 Euro. Der Petrus wurde bei der Auktion nicht verkauft, die Katharina ist nach Budapest abgegeben worden. Den hl. Petrus hat die Besitzerfamilie Jahn auf Intervention von Münch der Pfarrgemeinde Laatsch unentgeltlich überlassen. Frank Hargesheimer von „Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf“ hat die hl. Katharina von Budapest zum dreifachen Preis zurückgekauft und überlässt das Relief ebenfalls unentgeltlich der Pfarrgemeinde Laatsch. Große Freude herrscht in Laatsch.
Die Halbplastiken der Heiligen Bartolomäus, Jakobus und Dominikus, der zweiten Patrone des Cäsariuskirchleins Peter und Paul und der hl. Katahrina, der hl. Margareth und der hl. Barbara werden nach der Restaurierung der beiden Originale Petrus und Katharina und nach der „Fassung“, der Farbgebung durch Helena Ebner wieder in die Innenflügel des Altars zu sehen sein. (eb)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Schlanders/BASIS - Der „Super 8 & Video Club Meran” lud zur Premiere eines Amateurfilms mit Vinschger Inhalten in den Kinosaal der Schlanderser BASIS. Der Film „Eine Vision wird Wirklichkeit“ von Martha Grabmaier (Kamera) und Gerhard Pichler (Schnitt) dokumentiert das Kornprojekt von Karl Perfler. Durch den Abend führte Jacqueline Pante, die Präsidentin des Filmclubs. Der Film zeigt auf, in welches Projekt der bekannte Wirt der Tschenglsburg viel Energie steckt. Er fördert seit einigen Jahren die Anpflanzung von alten Getreidesorten, sucht Kooperationen mit Grundbesitzern und organisiert die Veredelung und Auslieferung der Produkte. Was im Kleinen in Tschengls begonnen hat, spiegelt der Film stimmungsvoll wider. Haflingerpferde bereiten den Acker vor, dann sät Karl das Saatgut aus. Es folgt das morgendliche Kornschneiden mit der Sense im Acker des Pöder Rudl, dann ein Fest im „Weltenkornkreis“ im Sommer 2019, als über 200 Kornhocker als Symbol des Friedens im Alten Feld standen. Schließlich begleitet die Kamera den Bäcker Mike Kofler beim Brotbacken. Im Burghof schießt er das Brot in den Hanfofen ein, später reiht er es in die Brothurt. Perfler kommt in einigen Interviews zu Wort, beschreibt seine „Vision der goldenen Äcker“ und benennt die Säulen des Projekts. Die Bauern, die Bäcker, die Geschäftsleute, die das Brot vermarkten, und die Konsument:innen. Zur Filmpremiere sind viele Vetreter:innen dieser Säulen erschienen, das Publikum applaudierte den Filmemachern, zeigte sich aber auch von Perflers Überlegungen beeindruckt, die er eingangs und im Publikumsgespräch nach dem Film mitteilte. Mittlerweile sei sein Projekt deutlich angewachsen. Brot und Nudeln gibt es bereits in den Geschäften, um die Auslieferung der frischen Paarln kümmere er sich eigenhändig. Bald soll es auch Mehl geben. Das Projekt setze kleine Mähdrescher ein, nicht alles werde von Hand geschnitten. Derzeit laufe die Ernte in verschiedenen Dörfern des Tales und es gebe Angebote von Pachtgründen bis in den Brixner Raum. Doch auch der Absatz müsse stimmen, weshalb Perfler die Konsument:innen zur Unterstützung aufrief. Am Verkaufsstand bot Inge Thalguter (Tschenglsburg) „Inser Brot“ und die sechs Sorten „Insre Nudel“ aus dem lokalen Getreide an. Die Filmpremiere wurde vom Musiker Gernot Niederfriniger mit Harfenklängen begleitet. Saskia Donner, Köchin in der Tschenglsburg, baute ein regionales Buffet auf. Für festliche Stimmung sorgte das Duo Hermann Gurschler und Marian Telser.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Franz-Tumler-Literaturpreis - Die Nominierungen: Teil 4

Romina Pleschko:
Ameisenmonarchie.
Kremayr & Scheriau, Wien 2021.

Was sich hinter diesem doch eigenartigen Titel versteckt, kommt erst im Laufe der Handlung zum Vorschein. Einmal geht es um die Geschäftigkeit der Ameisen, die nie im Stillstand verharren, und einmal um die Monarchie, in der jeder seinen standesgemäßen Platz hat.
Romina Pleschko nimmt die Leser:innen mit auf die Reise in eine Großstadt, und zwar ganz konkret in ein Wohnhaus, in dem alle Bewohner:innen geschäftig dem Leben mit seinen Pflichten nachgehen. Sie stellt die Figuren ihres Romans mit Beruf und Stand vor. Sofort entstehen bei den Leser:innen Assoziationen, die dann prompt von der Autorin in ihren Ausführungen bestätigt werden. Dadurch fühlt man sich als Leser:in ertappt und hält betroffen inne. Vorschnell entsteht ein Bild, dass Menschen mit bestimmten Berufen ihren standesgemäßen Platz einzunehmen haben. So nehmen Herb Senior als Arzt und der Nationalratsabgeordnete als Politiker ihre von der Gesellschaft zugeschriebenen Rollen ein.
Romina Pleschko versteht es, die Figuren im Roman durch deren Wünsche und Träume detailliert zu beschreiben. Fast wirbt sie um Verständnis bei den Leser:innen, dass jede ihrer Figuren eine vorgegebene Rolle spielt. Magdalena Mazur, Herb Mazurs Ehefrau, als passive, tablettenabhängige Frau ist schwer zu ertragen und oft möchte man sie aufrütteln oder auffordern sich zu wehren. Die Autorin verwebt die Gedanken ihrer Figuren immer mehr. Der Schluss nimmt eine überraschende Wendung und man bleibt nachdenklich zurück. Mit ihrer spitzzüngigen direkten Sprache gelingt es der Autorin, dem Roman eine besondere Note zu verleihen.
Sonja Abart,
Bibliothek Schluderns

 

Über den Autor
s30 Romina Pleschko © Nadine StudenyRomina Pleschko, geboren 1983 in Oberösterreich, absolvierte ein Schauspielstudium am Konservatorium der Stadt Wien und stand bei Engagements u. a. bei den Wiener Festwochen, am Theater Rampe Stuttgart und beim Donaufestival Krems auf der Bühne. Sie studierte außerdem an der Leondinger Akademie für Literatur.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Yulia Marfutova:
Der Himmel vor hundert Jahren.
Rowohlt Verlag, Hamburg 2021.

In dieser verlässlichen Reihung leben die Dorfbewohner einer archaischen Siedlung in Russland. Schweigsame, doch fassbare Charaktere wissen am Beginn des 20. Jahrhunderts viel vom Eigenen, nahezu nichts vom Fremden. Jenseits der Kreisstadt wird wohl noch Krieg sein, denn im Dorf sind nur Alte, Kinder und Frauen geblieben. Ilja führt das Amt des Dorfältesten aus, weißbärtig und mit hellseherischer Gabe ausgestattet. Wie das Wetter wird, sagt ihm ein Glasröhrchen. Sein Gegenspieler Pjotr befragt hingegen die Flussgeister, ein Kapazunder auch er. Der Fluss geht seinen Lauf, die Brachsen beißen an, bis Iljas Frau Inna ein Messer herunterfällt. Wer an Röhrchen und Flussbotschaften glaubt, weiß auch dieses Zeichen zu deuten: Ein Mann wird ins Haus kommen. Wadik trifft ein, der geheimnisvolle Unbekannte in der schmuddeligen Uniform, von dem alle im Dorf etwas wissen wollen. Iljas Enkeltochter Annuschka wird zu seiner Vertrauten, auch Warwara, die Dorfverrückte „mit Brei im Kopf“ stellt die Neugier über die grassierende Sprachlosigkeit. Aufgrund welcher Ideen, von denen Wadik spricht, wird eigentlich Krieg geführt? Manche Zusammenhänge bleiben undurchdringlich, im Vordergrund steht das Existentielle: knurrende Mägen, verschwundene Männer, unbestattete Tote. Mit Enteignungen bricht die russische Geschichte ein, denn in der Gestalt von zwei Kerlen kommt „die Realität“ ins Dorf. Und auch die hat Hunger. Kein Wort von Lenin, keine historischen Erklärungen, aber eine schlichte Welt, sie sich in ihrer Zerbrechlichkeit zeigt, sich aber auch ihrer Kräfte besinnt.
Yulia Marfutova kleidet die Romanhandlung in klangvolle Sätze, kombiniert russische Versatzstücke und akzentuiert bei all der Stille zwischen den Figuren Merkmale der gesprochenen Sprache. Märchenhaftes wechselt sich mit unmittelbaren Dialogen ab, Sprichwörter und das Tuscheln am Markt möbeln den Klang des Debüts auf. „Weil Geschichten so vieles so viel erträglicher machen“, heißt es darin.
Maria Raffeiner

 

Über den Autor
s30 Yulia Marfutova © privatYulia Marfutova, geboren 1988 in Moskau, studierte Germanistik und Geschichte in Berlin und promovierte in Münster. Für ihre literarischen Arbeiten erhielt sie unter anderem das Arbeitsstipendium des Berliner Senats und den GWK-Förderpreis für Literatur. Sie war Stipendiatin des Brecht-Hauses und der Jürgen-Ponto-Stiftung, der Meisterklasse der Berliner Festspiele und des Literarischen Colloquiums Berlin. Yulia Marfutova lebt in Boston.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Juvi Jugendtheater Vinschgau

Juvi - Jugendtheater Vinschgau öffnet die Tore der Drususkaserne Schlanders für sein neues Freilichtstück „7 Things“, geschrieben und inszeniert von Daniel Trafoier. Wenn ab 03. September dann die großen Scheinwerfer erleuchten, die Musik erklingt, die Jugendlichen einem erneuten Auftritt in Form einer Abenteuergeschichte, wie sie das Leben schreibt, entgegenfiebern, dann kommt wieder Schwung in den Theaterbereich. Unterstützen Sie uns dabei, wir freuen uns auf Ihre Reservierung. #Träume leben

Die Spieler: Noah Frischmann, Marian Horrer, Matthias Gabl, Jakob Al Hasan

 

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Naturns - Das Konzert-Comeback am Tag 600 der Musikkapelle Naturns
Nach 599 Tagen im Konzertlockdown, präsentierte die Musikkapelle Naturns am 600sten Tag, dem 21. Juli 2021, das erste von den insgesamt drei Serenadenkonzerten am Rathausplatz von Naturns.
Unterm Sternenhimmel stilvolle Musik zu lauschen, war nicht nur zu Mozarts Zeiten eine beliebte Freizeitgestaltung, auch an den drei stattgefundenen Abendkonzerten bewies das zahlreich erschienene Publikum, dass Musik wohl die einzige Sprache der Leidenschaft ist. Ein breitgefächertes Musikmenü in mannigfaltigen Stilen bot die Musikkapelle unter der Leitung von Rainer Dietmar und begeisterte damit die Konzertbesucher. Den leidenschaftlichen Auftakt zum Konzert gab die Kapelle mit festlichen Konzertmarschklängen, die symbiotisch zu wunderschönen Themen und ausgedehnten Melodien im Trio standen. Während es die herzogliche Tanzmusik aus der Zeit der Renaissance bis hin zu den gegenwärtigen spanischen Tanzmusikmelodien charakteristisch zu ludischen, lyrischen und majestätischen Höreindrücken brachten, schafften es hingegen die verträumten Solomelodien Philipp Götschs am Euphonium dem Universum sogar eine Sternschnuppe zu entlocken, die im Kalterer See, des gleichnamigen Konzertwalzers in farbenreichen Solopartien erlosch. Auch Popmusik von romantisch bis pulsierend, ja sogar gepaart mit Klassik, gab die Kapelle zu ihrem Besten. Rudolf Mair und Benedikt Kofler glänzten mit einem beeindruckenden Paukenduett. Beschlossen wurde der Serenadenreigen mit jubelnden Marschklängen.

Fabian Fleischmann

 

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Partschins - Um ein ganz besonderes Exponat reicher ist seit kurzem das Schreibmaschinenmuseum in Partschins, welches von Herrn Timm Luckhardt aus Kassel eine sehr seltene Torpedo 6 Schreibmaschine (1927-1936) mit Frakturschrift erhielt, welche der an historischen Schriften interessierte Kunsthistoriker in einem Antiquitätengeschäft zum persönlichen Gebrauch erwarb und nun durch Nutzung derselben Schrifttype am PC ersetzt hat.
Auch eine von Peter Mitterhofers Schreibmaschinen - das 5. Modell - besaß Frakturschrifttypen. Man vermutet, dass er sich diese Typen in einer Druckerei besorgt hat, vielleicht in der Eberleschen Druckerei in Bozen, wo er die Plakate für seine Abendunterhaltungen drucken lies.
s29 Image Torpedo 6 FrakturDie Fraktur war über 400 Jahre im Wesentlichen die Buch- und Verkehrsschrift im deutschen Sprachraum und bis 1941 die offizielle Amtsschrift im »Deutschen Reich«. In anderen Ländern hatte sich dagegen die klarer gegliederte schnörkellose Antiqua durchgesetzt.
Ab 1939 wurden die gebrochenen Schriften wie die Frakturschrift allerdings zum Thema einer zunehmend rassistisch-antisemitischen Polemik, bis sie schließlich 1941 auf Befehl von Adolf Hitler in Deutschland verboten-, und als „Judenletter“ gebrandmarkt wurde.
Da das Arbeiten in einer Druckerei in jener Zeit, als die Schrift entstand, für Juden jedoch verboten war, ist es kaum möglich, dass diese Schrift von einem Juden erfunden wurde. Aus gleichem Grund ist es ebenfalls nicht möglich, dass diese Schrift von jüdischen Druckereibesitzern verbreitet wurde.
Paradoxerweise werden aber auch heute noch gerade die Frakturschriften oftmals mit Antisemitismus, dem Dritten Reich oder dem rechtsradikalen Neonazismus in Zusammenhang gebracht.
Insbesondere die unbegründete Verurteilung der Fraktur nach dem III. Reich als »nationalsozialistische Schrift«, sorgte im Zeitraum von 1945 bis 1960 dafür, dass die Fraktur nahezu vollständig aus der deutschsprachigen Buch- und Lesetypografie verschwand.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Buchbesprechung

Daniela Strigl:
Gedankenspiele über die Faulheit.
Literaturverlag Droschl, Graz-Wien, 2021. 56 S.

Die „Gedankenspiele über die Faulheit“ umtanzen den abstrakten und doch wohlbekannten Begriff der Faulheit. Vorsätzlich inaktiv zu sein hat zu Unrecht was Verruchtes. Die Wiener Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl zerteilt das Ausmaß des Begriffs (Trägheit, faulenzen, Müßiggang) in dermaßen sympathische Häppchen, dass man sie sogleich ausprobieren möchte. Wie es sich für ein geistreiches Essay schickt, reicht Strigl Faulheitsperlen aus Philosophie, Religion, Volksmund und Literatur. Oblomow, der Romanheld von Iwan Gontscharow, singt im Hausrock sein lethargisches Lied, vom Nichtstun schreibt überdies der umstrittene Autor Michel Houellebecq. Gelegentlich lässt Strigl in ihre persönliche Methode blicken, wie sie trotz „entschiedenem Nichtstun“ dann doch „manche Tracht Honig“ einbringen kann. Zum Honig gehört dieses (kleine) Buchprojekt, das das Faulsein adelt. Es ist gelungen, obwohl die Autorin sich zur Prokrastination bekennt (cras: lateinisch für morgen, etwas auf morgen schieben) und sich manchmal lieber „in Wald und Heide flüchtet“ als an den Schreibtisch setzt. Dabei ist sie in bester Gesellschaft, warum gäbe es denn sonst am 22. März und am 10. August („National Lazy Day“) programmierte Tage der Faulheit? Möglicherweise wollen sie unseren Turbogang etwas drosseln, damit wir im Überdrüber nicht aufs Auftanken vergessen. Chillen, rasten, flacken, den inneren Schweinehund warten lassen. Daniela Strigl, im Vinschgau seit 2009 als Tumler-Jurorin bekannt, zitiert in ihrem flotten Text aus dem Tagebuch von Jules Renard: „Wir sollten nicht glauben, die Faulheit sei unfruchtbar. Man lebt darin sehr intensiv wie ein Hase, der lauscht.“

Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Nauders - Mit dem Nauderspark Guardanatsch realisieren die Gemeinde Nauders sowie der TVB Tiroler Oberland aktuell ein naturnahes Aktivangebot mitten im Ortskern. Der neue Park entsteht unterhalb des Schlosses Naudersberg. Ziel ist es, den Standort ganzjährig und multifunktional zu nutzen und ein Naherholungsgebiet für Gäste und Einheimische zu schaffen – als Ort der Begegnung. Tourismusverband und Kommune teilen sich die Eigenmittel von rund € 300.000. Die zuständigen Gremien der Gemeinde und des TVB unterstützen das Vorhaben und haben Konzept und Mittel bereits bewilligt. Verwirklicht wird das Projekt in drei Phasen. Phase 1 wurde mit der Adaptierung der Eventlocation sowie der Eislaufplatzverlegung bereits abgeschlossen. Phase 2 startet mit dem Spielplatzbau.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Val Müstair - Seit Jahrtausenden gestalten wir Menschen unsere Landschaft. In vielen Teilen der Schweiz entstand dabei bis ins 19. Jahrhundert hinein eine reich strukturierte Kulturlandschaft. Kleine Felder und Obstbäume umgaben die Siedlungen, Hecken und Steinmauern trennten kleine Parzellen voneinander. Lange Zeit änderten sich traditionelle Bewirtschaftungsformen des Kulturlandes kaum. Erst durch die zunehmende Mechanisierung und Intensivierung der Bewirtschaftung vollzog sich ein Wandel. Für den Erhalt dieser Kulturlandschaft ist eine Auseinandersetzung mit dessen Geschichte wichtig. Ein Projekt der Biosfera Val Müstair und des Schweizerischen Nationalparks hält den Wandel der Kulturlandschaft im Val Müstair mit Fotografien von damals und heute fest. Diese sind unter val-muestair.ch/zeitreise abrufbar.
Der Wandel ist im Talgrund am deutlichsten zu erkennen. Viele der traditionellen Strukturen sind hier aus der Landschaft des Val Müstair verschwunden, so zum Beispiel der Flickenteppich aus kleinen Äckern und Feldern. Dieser ist grossen Landwirtschafts-Parzellen gewichen, welche durch die Güterzusammenlegung seit 1968 entstanden.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Vinschgau/Südtirol - Die Fußball Europa-Meisterschaft wurde heuer Corona bedingt von 11. Juni bis 11. Juli ein Jahr später als geplant ausgetragen. Nichtsdestotrotz erfreuten sich Groß und Klein daran. Mitgefiebert wurde jedoch nicht nur bei den insgesamt 51 Länderspielen, auch ein Tippspiel hielt so manchen in Atem. Wer besonders in die Fußballwelt eintauchen wollte, konnte sich beim Tipp-Wettkampf, den die SportNews in Zusammenarbeit mit Weihenstephan organisierte, beteiligen. Insgesamt versuchten 5109 Teilnehmer ihr Glück, zwischen den 24 teilnehmenden Ländern den Gewinner ausfindig zu machen. Fußballbegeisterte konnten hier als Einzelspieler oder in Tippgemeinschaften ihr Können zeigen und bei jedem Spiel sowie durch Bonusfragen Punkte dazu gewinnen. Schlussendlich durften sich die zehn besten Tipper über unterschiedliche Gutscheine und Sachpreise von Weihenstephan freuen.
Von den zahlreichen Fußballbegeisterten fanden sich in den Top-Ten auch zwei aus dem Vinschgau wieder. Lukas Platter aus Schlanders schaffte es mit insgesamt 134 Punkten auf den Zweiten Platz und wurde somit zum besten Vinschger-Tipper gekürt. Auch Jörg Niederegger aus Stilfs konnte mit insgesamt 129 Punkten einen Erfolg erzielen. „Das Tippen bereitete mir sehr viel Spaß, umso mehr war ich darüber überrascht, dass ich mit meinen Schätzungen so ins Schwarze traf. Die Freude über den positiven Ausgang war dann natürlich groß.“, so der Zehntplatzierte.
Die Preise wurden den glücklichen Gewinnern am Freitag 23.07. in Bozen bei einem gemütlichen Beisammensein übergeben, dabei verfügten alle Beteiligten über einen Green-Pass. Das Tippspiel stieß bei Beteiligten sowie Außenstehenden auf eine positive Resonanz und entwickelte sich für viele zum Highlight der Fußball-Europameisterschaft. Voller Vorfreude wird auf den nächsten internationalen Fußball-Wettkampf und eine weitere spannende Tipp-Runde hin gefiebert.
Katrin Patscheider

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Partschins - Am Donnerstag, dem 22. Juli, erklang die Musikkapelle von Partschins erstmals im heurigen Jahr 2021. Von nun an findet jeden Donnerstagabend ein Konzert auf dem Partschinser Dorf- oder auf dem Rablander Kirchplatz statt.
Nach den Freilicht-Musikproben und unter Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen erfüllten die langersehnten Klänge der Musikkapelle Partschins erstmals wieder die historischen Partschinser Gassen und brachten so ein weiteres Stück Normalität in die Gemeinde. Andreas Österreicher, Obmann der Musikkapelle Partschins und Moderator des Abends, eröffnete das Konzert mit einem Rückblick: 252 Tage ohne gemeinsame musikalische Aktivität, das hat es in der über 200-jährigen Geschichte der Kapelle noch nie gegeben. Den Einstieg machte ,,Gruß aus den Dolomiten‘‘ des Südtiroler Komponisten Josef Hochkofler. Weiter ging es mit dem militärisch rhythmischen ,,Fliegermarsch‘‘ von Hermann Dostal. Daran anschließend wurden alle Zuhörer:innen und vor allem alle Partschinser:innen unter diesen herzlich begrüßt. Besondere Wertschätzung erhielt die Partschinser Gemeindereferentin Jasmin Ramoser. Der nächste Titel auf dem Programm war ,,Music‘‘ arrangiert von Philip Sparke, ein Auszug aus ,,Music was my first love‘‘ von John Miles. Andreas Österreicher stellte in diesem Zug die zwei Nachwuchsmusikant:innen der Musikkapelle von Partschins vor: Janina Jennewein und Daniel Bernhart, beide an der Klarinette. Es folgte ,,Freudentränen‘‘ von Guido Henn. Nach dem schwungvollen und frechen ,,El Cumbanchero‘‘ von Naohirao Iwai ging es weiter mit dem Marsch ,,In treuer Kamaradschaft‘‘ von Max Damberger. Natürlich durften auch die von Emotionen getragene ,,Böhmische Liebe‘‘ von Mathias Rauch und ,,ABBA Gold‘‘, ein ABBA-Medley, arrangiert von Ron Sebregts, nicht fehlen. Aufgrund der schlechten Witterung musste das erste Freilicht-Konzert an dieser Stelle abgebrochen werden. Die zweifache Zugabe hätte aus ,,Wien bleibt Wien‘‘ von Johann Schrammel und ,,Meine Heimat ist Tirol‘‘ komponiert von Sepp Mader bestanden, welche den Zuhörer:innen aber vorenthalten blieben. Man genoss das erneute Beisammensein. Die Musikkapelle Partschins und alle weiteren Musikkapellen des Landes Südtirol blicken trotz der momentanen Umstände zuversichtlich in die Zukunft und hoffen, dass ihre Tätigkeit nicht ein weiteres Mal eingehemmt werden wird.
Jacqueline Kneissl

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Prad am Stilfserjoch - Groß war die Freude bei den Musikanten und beim Publikum. Endlich wieder auftreten und vor Publikum spielen zu können. Am 5. August gab die Musikkapelle Prad unter der Stabführung von Verena Tröger ihr erstes Sommerkonzert auf dem Dorfplatz von Prad. Traditionell gibt es seit vielen Jahren in den Sommermonaten am Donnerstag Konzerte auf dem Dorfplatz, wobei verschiedene Musikkapellen und Tanzgruppen auftreten und das Publikum mit ihrer Musik bzw. den Volkstänzen erfreuen. Am 5. August traten ab 18 Uhr mehrere Musikgruppen auf. Außerdem gab es einen kleinen Markt mit verschiedenen Marktständen, wobei vor allem regionale Produkte wie Bio-Ziegenkäse der Prader Dorfsennerei, Honig, Schmuck, Brot, Wurst und Speck oder Holzspielzeug der lokalen Anbieter verkauft wurden. Es spielten die „Ortwein Musi“ mit Gernot Niederfriniger und seiner Frau Bernadette Kathrein und die Obervinschger Böhmische. Ihren ersten öffentlichen Auftritt in diesem Jahr hatte auch die Jugendkapelle Prad unter der Leitung von Melanie Pichler. Einige der insgesamt 26 Musikant:innen traten erstmals auf. Entsprechend groß war die Aufregung bei den jungen Musiker:innen und deren Eltern. Beim Konzert wurden mehrere junge Musiker:innen geehrt, die das Leistungsabzeichen in Bronze gemacht haben: Maximilian Pfitscher (Posaune), Johannes Warger (Schlagzeug), Florian Theiner (Schlagzeug), Julian Martin (Schlangzeug) und Max Ebensperger (Klarinette). Besonders geehrt wurde Sophy Masiero (Trompete), die nicht nur das Leistungsabzeichen in Gold abschloss, sondern auch beim Musikwettbewerb Prima la musica den 1. Preis mit Auszeichnung erhielt. Fabian Theiner, der Obmann der Musikkapelle Prad, konnte beim Sommerkonzert auch zwei neue Musikantinnen begrüßen: Anna Agethle (Klarinette) und Sophia Pfitscher (Querflöte). Mitgespielt haben beim Sommerkonzert auch die drei Altmusikanten und Ehrenmitglieder der Musikkapelle Prad: Hubert Veith, Heinrich Stecher und Hermann Veith, die bereits seit über 60 Jahren Mitglieder der Musikkapelle Prad sind. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

pr-info TV Naturns

Am 05. September 2021 findet die 1. Ausgabe des neuen Trailrun-Events in Naturns statt: Dass „Trailrunning“ - sprich der Berglauf - entwickelt sich immer mehr zur neuen Trendsportart. Daniel Jung ist Bergläufer. Der in Naturns lebende Sportler hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Seit einigen Jahren ist er aus der internationalen Trailrun-Szene nicht mehr wegzudenken.
So ist er auch als Ideen- und Taktgeber bei der Organisation des Trailrun – Events in Naturns mit dabei. Inspiriert vom Ötzi Alpin Marathon, eine der extremsten Sportveranstaltungen der Alpen, entstand 2019 die Idee, ein ähnliches Event für die Trailrun-Szene ins Leben zu rufen. In Zusammenarbeit mit der Tourismusgenossenschaft Naturns und den Höfen am Naturnser Sonnenberg, wird am 05. September 2021, nach zweifacher Verschiebung, endlich die 1. Ausgabe des Alpenplus Ötzi Trailruns stattfinden.
Das Besondere an diesem Wettkampf ist, dass sowohl Hobbyläufer als auch Profisportler mitmachen können.
Die Teilnehmer können sich zwischen zwei Läufen entscheiden: der „Sunny Mountain Trail“ ist mit seinen 30 Kilometern und 2.100 Höhenmetern der herausfordernde der Beiden: Von Naturns über den Panoramaweg nach Rabland, hoch bis zur Bergstation Giggelberg, über den Meraner Höhenweg zurück nach Unterstell und retour ins Zentrum von Naturns. Beim „Naturns Skyrace“ ist ca. die Hälfte der Strecke, also 15 Kilometer und 1.200 Höhenmeter, zu bewältigen.

Informationen und Anmeldungen: www.oetzi-trailrun.com

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Reschen - Am Reschensee ist, wie in der gesamten Autonomen Provinz, das Fahren mit Motorbooten untersagt. Einzige Ausnahme sind die Rettungseinsätze und die Begleitung von Anfängern, Trainingsgruppen und Regatten zu deren Sicherheit. Der Segelverein Reschensee (SVR) verfügt über drei Motorboote und die Wasserrettung der FF Reschen hält ihr Motorrettungsbot in der Segelbucht in Einsatzbereitschaft. Seit erstem Juli können diese Wasserfahrzeuge am neuen Anlegesteg für Motorboote ankern. Dieser wurden nach den Ideen von Arnold Ortler, verantwortlicher für die Infrastrukturen des Segelvereines, und den Plänen des Vorstandsmitgliedes Markus Peer verwirklicht. Die größte Herausforderung war der stetig schwankende Wasserspiegel (bis zu 25 m) des Reschen-Sees. Zum Zeitpunkt des Bootsstegbaus herrschte absoluter Niedrigwasserstand. So konnte vor Ort eine tonnenschwere Betonplatte auf 4 Gummirädern gegossen werden. Diese kann mit einer Seilwinde sowohl dem steigenden, als auch dem fallenden Wasserspiegel angepasst werden. Auch der 10,21 m lange Zugangssteg, der einerseits am Ufer gefahren werden kann und andererseits am Ponton befestigt ist, dient zum Ausgleich des Wasserpegels. Bei großem Tidenhub (Unterschied des Wasserstandes zwischen Hochwasser und Niedrigwasser) beim Verstellen der Anlage sind Greifer für I-Profil in die Betonplatte einbetoniert. Um die Motorboote vor Unbefugten zu schützen, wurde eine verschließbare Eisengrilltür am Zugangssteg montiert. Über drei Hauptstege erreicht man die vier Fingerstege. Ein Fingersteg ist eine hervorragende Lösung zum Anlegen von Booten mit zusätzlicher Fläche an Back- und Steuerbord. Das kann hilfreich sein, um ein Boot von anderen Booten auf benachbarten Liegeplätzen zu schützen. Außerdem kann man sich beim Anlegen gut an dem Steg orientieren und gegebenenfalls davon abstoßen oder draufsteigen um das Boot von Hand in die finale Position zu bringen. Ein feuerverzinkter Metallrahmen sorgt für Sicherheit und Stabilität. (aw)

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Val Müstair - Am 21. Juli war es endlich so weit. Ein langgehegter Traum ging für die Mitglieder des Vereins «TTUmbrail» Val Müstair in Erfüllung. Auf dem Piz Umbrail auf 3033 M.ü.M. inmitten der Ortlergruppe wurde das Gipfelkreuz aufgestellt.
Das Gipfelkreuz markiert das Ziel, man ist oben angekommen. Es ist weitherum sichtbar und für gläubige Menschen hat es durchaus auch einen religiösen Aspekt. Wer auf einem Gipfel die Aussicht geniessen darf, wird automatisch ergriffen von Ehrfurcht und Dankbarkeit für die wunderbare Bergwelt rundherum. Das Gipfelkreuz ist zudem ein begehrtes Motiv für jeden Fotografen, ob Laie oder Profi.
s15 Kreuz mit SonnenaufgangDer Piz Umbrail ist ein vielbesuchter Gipfel. Der Aufstieg lohnt sich und das Weiterwandern auch. Denn weiter unten auf 2396 M.ü.M. liegt der lai da Rims, ein kristallklares Juwel inmitten einer imposanten Bergwelt. Der Verein «TTUmbrail» hat eine besondere Verbindung zu diesem Berg und sich daher auch nach diesem Gipfel benannt. Bisher fehlte jedoch das Gipfelkreuz auf dieser markanten Bergspitze. Die Idee mit dem Gipfelkreuz auf dem Piz Umbrail schlummerte schon länger in den Gedanken der Mitglieder. Mit Hilfe vieler Sponsoren konnte der Traum nun Wirklichkeit werden. Ein grosses Dankeschön gilt allen diesen Sponsoren, der Gemeinde Val Müstair für das schöne Holzkreuz, welches von Remo Malgiaritta gefertigt und mit schönen Schnitzereien verziert wurde.
Das schwere Holzkreuz konnte natürlich nicht auf den Gipfel getragen werden, weshalb dafür ein Helikopter im Einsatz stand. Diese Gelegenheit wurde genützt, denn gleichentags wurde ein neues Gipfelkreuz auf den Piz Terza (2908 m) geflogen. Das bisherige Kreuz auf dem Piz Terza war beschädigt und musste ausgewechselt werden.
Am 8. August 2021 hätte das Gipfelkreuz auf dem Piz Umbrail mitsamt Gipfelbuch eingeweiht werden sollen. Doch die Wetterlage war zu instabil, weshalb die Einweihung auf den 19. September 2021 verschoben wurde. Wenn schon das Aufstellen des Kreuzes für Emotionen sorgte, wieviel mehr wird dies der feierliche Akt der Einweihung tun! Gipfelkreuz und Gipfelbuch – sie sollen über Jahrzehnte hinweg Zeuge sein von vielen tausenden Bergerlebnissen. Informationen zur Einweihungsfeier erteilt der Verein «TTUmbrail».
Annelise Albertin

 

P.S.: Der Verein «TTUmbrail» organisiert das jährlich am 6. Januar stattfindende «Dreikönigsrennen» im Val Müstair.
OK-Team: Manuela Zen, Sergio Zen, Renzo Zen, Marcus Cola, Armon Fallet, Cristina Zen
Website: https://www.vibra-fit.net/ttumbrail/
Kontakt: kontakt@vibra-fit.ch
+41 79 672 07 71

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Ausstellungsdauer: 29.08 – 04.09.2021

Eröffnung: 28.08.2021, 18.00 Uhr

 

Bildungsausschuss Stilfs

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in Glurns
11. – 29. September 2021
www.glurns.eu

 

Bildungsausschuss Glurns

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Laas
16. – 17. September 2021
www.tumler-literaturpreis.com

 

Bildungsausschuss Laas

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mit Hubert Messner und Lenz Koppelstätter

Voller Empathie und Leidenschaft erzählt Hubert Messner als Arzt und Abenteurer von seiner Kindheit in den Bergen , von seiner beruflichen Tätigkeit als Neonatologe, seinen schwierigsten Fällen und von den abenteuerlichen Expeditionen an der Seite seines Bruders Reinhold. Es sind diese Gratwanderungen zwischen den Extremen, die einem die Bedeutung des Lebens besonders intensiv vor Augen führen. Diesen Balanceakt vollführte Hubert Messner sowohl in seiner täglichen Arbeit als Neonatologe auf der Frühchenstation als auch auf seinen Expeditionen mit seinem Bruder Reinhold. Die Extreme zwischen Leben und Tod haben ihn sein Leben lang geprägt.

Donnerstag, 09. September 2021, 20.00 Uhr
Kulturhaus Schluderns
Zutritt NUR mit GREEN PASS

 bz logo

Bildungsausschuss Schluderns

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Donnerstag, 2. September, 20.00 Uhr
latsch gebirgskriegCulturForum, Schützenkompanie Latsch-Tarsch/ Ortler Sammlerverein Erster Weltkrieg
Kriegsschauplätze des 1. Weltkriegs: „Die Front am Stilfserjoch - Scorluzzo – Filone del Mott – Alpinidorf“.
Zu Fuß durch den Gebirgskrieg: Der Ortler Sammelverein Erster Weltkrieg startet die fi lmische Hochgebirgs-Exkursion mit den Verteidigungsstollen am Stilfserjoch, führt zum Monte Scorluzzo, dem einstigen „Artillerie-Auge der Italiener“, erwandert die gut erhaltenen Stellungen der Alpini am Filone del Mott und besucht das Alpini-Dorf mit der Atmosphäre einer Inka-Siedlung in den Anden.

Samstag, 4. September, 7.00 Uhr
Seniorenwohnheim Annenberg /Vinzenzkonferenz, Spitalkirche:
„500 Jahre Lederer-Altar“
Ein Gesamtkunstwerk erleben in der Spitalkirche zum Heiligen Geist nicht nur durch den großartigen Flügelaltar. Der gegen 1520 in der Werkstätte des Füssener Altarbauers Jörg Lederer entstanden sein soll und „zu den Höhepunkten spätmittelalterlichen Kunstschaffens in Tirol gezählt wird“ (Martin Laimer). Die fünf Jahrhunderte möchte man endlich feiern – und zwar würdig, eben als Gesamtkunstwerk mit Liturgie, Musik, Gregorianischen Gesängen, geschichtlichen Hinweisen und einem gemütlichen Ausklang beim Frühstück im Garten der Sinne.

 

Bildungsausschuss Latsch

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Spieße von Schwein und Rind mit Kichererbsen-Salat

Zutaten für 4 Personen:

Spiesse
300 g Huft vom Schwein, ca. 2 cm groß gewürfelt
300 g Huft vom Rind, ca. 2 cm groß gewürfelt
200 g Zucchini
300 g Melanzane
Salz
4 rote Zwiebeln
3 Zweige Majoran
2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
Pfeffer aus der Mühle

 

Kichererbsen-Salat
1 Dose Kichererbsen
eine halbe Salatgurke
1 rote Zwiebel
1 Zitrone
1 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer aus der Mühle
gemahlener Koriander


 

Zubereitung


1. Zucchini und Melanzane putzen, in mundgerechte Stücke schneiden, leicht salzen und beiseite stellen. Zwiebeln schälen und vierteln.

2. Majoranblättchen von den Stielen zupfen und fein schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Beides mit Olivenöl mischen.

3. Rind- und Schweinefleisch nach Belieben mit dem vorbereiteten Gemüse auf Spieße stecken, gleichmäßig mit der Majoranmarinade bestreichen und ca. 30 Minuten zugedeckt bei Zimmertemperatur marinieren.

4. In der Zwischenzeit Kichererbsen abgießen, Gurke schälen und würfeln, Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden.

5. Für die Sauce Zitrone auspressen, mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Koriander verrühren. Kichererbsen, Gurke und Zwiebeln unterrühren und zur Seite stellen.

6. Spieße auf dem vorgeheizten Grill bei mittlerer Hitze ca. 8–10 Minuten grillieren, dabei einmal wenden.

7. Spieße leicht mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Kichererbsensalat servieren.

(Quelle: Schweizer Fleisch)

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pr-info Basis

Tiny FOP MOB – ein rollendes Reallabor aus Holz und Hanf geht auf Reisen

Latsch, Graun, Prad am Stilfserjoch und Mals. In diesen vier Pilotgemeinden macht zwischen 23. August und 13. Oktober ein rollendes Reallabor, das Tiny FOP MOB, Halt.

Wie hängen Klimawandel und Architektur zusammen und warum ist eine ganzheitliche Planung so wichtig? Welchen Einfluss hat die Art und Weise wie wir wohnen auf unsere Gesundheit und wie können wir ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit auf einen Nenner bringen?

Das Tiny FOP MOB, das kleine FOrschungs- und Praxis-MOBil, ein EFRE-finanziertes Projekt von Eurac Research in Zusammenarbeit mit unibz, Habicher Holzbau und Schönthaler Bausteinwerk will Antworten auf diese Fragen finden. Im Reallabor arbeiten Forschende, Unternehmen und Bevölkerung gemeinsam an zukunftsfähigen Lösungen, setzen Dinge um und bringen ihr Wissen ein. Alle Interessierten sind eingeladen, an den verschiedenen Veranstaltungen teilzunehmen und das Tiny FOP MOB zu besichtigen.

 

Alle Informationen zu Themen und Terminen sind auf der Projektseite verfügbar: https://www.eurac.edu/de/tiny-fop-mob

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Schlanders/Plawennpark/Freilichttheater - Endlich wieder eine Bühne. Endlich wieder ein Publikum, nach eineinhalb Jahren des Wartens und der Unsicherheiten. Das meinte Konrad Lechthaler, seit 50 Jahren Mitglied der Theatergruppe Kortsch, vor der Aufführung der Komödie „Kerle auf Kur“ im Plawennpark. Letztes Jahr konnte die Theatergruppe Kortsch die Generalprobe der Komödie „Venedig im Schnee“ im Kulturhaus aufführen, doch zur Premiere am 5. März kam es nicht mehr. Und die geplanten Aufführungen konnten coronabedingt auch nicht durchgeführt werden. Umso größer war die Freude am 5., 6. und 7. August, endlich wieder aufzutreten und das Publikum mit einer Komödie zum Lachen zu bringen. Unter der Regie von Konrad Lechthaler wurde die Komödie „Kerle auf Kur“ von Martin Rassau & Bernhard Ottinger an drei Abenden auf dem Plawennpark aufgeführt. Karl Fleischmann und Christian Telser, zwei Patienten in einem Kurhaus, tauschen ihre Erfahrungen und Krankengeschichten aus. Der eine ist Privatpatient, der andere Kassenpatient. Die Unterschiede bestehen nicht nur in der Art der Behandlung, sondern auch beim Essen und bei den Zimmereinrichtungen. So ergeben sich lustige Gespräche und tiefe Einsichten in eine Welt der Zweiklassenmedizin. Für Licht & Technik sorgten Mathias Gemassmer, Jonas Tröger und Christof Fleischmann. Renate Rechenmacher war wiederum für die Kostüme verantwortlich. Es war ein sehr unterhaltsamer Theaterabend, leider begleitet von störendem Kindergeschrei auf dem anliegenden Spielplatz. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Schlanders/ex Avimundus - Im Ausstellungsraum des ehemaligen Vogelmuseums Avimundus in Schlanders zeigten die beiden Hobbymalerinnen Christine Wielander Schuster (geb. 1946) und Lisetta Azzarone Neri (geb. 1942) in der ersten Maihälfte ihre Bilder. Beide malen seit ihrer Kindheit und beteiligen sich seit Jahrzehnten an Ausstellungen in Schlanders. Leonardo Pellissetti vom circolo culturale Val Venosta organisierte die ersten Ausstellungen in der Mittelschule und in der Bibliothek Schlandersburg. Anschließend übernahm der Bildungsausschuss Schlanders diese Aufgabe und präsentiert in einem zweijährigen Rhythmus im Kulturhaus Ausstellungen von Hobbymaler:innen. Geplant war die Ausstellung bereits vor über einem Jahr. Coronabedingt konnte sie erst am 31. Juli im Rahmen einer kleinen Eröffnungsfeier von Günther Vanzo vom Bildungsausschuss eröffnet werden. Lisetta Azzarone, die aus Apulien stammt und seit vier Jahren in Meran lebt, kam mit drei Jahren nach Schlanders. Viele Jahre lebte sie in Vetzan und war auch beim Bildungsausschuss aktiv. In ihren Aquarellen zeigt sie vorwiegend lebendige und bunte Blumenbilder, aber auch Bilder von Kapellen und Landschaften im Vinschgau und einige Bilder von Gebäuden und Landschaften ihrer alten Heimat Apulien. Im Vordergrund der Aquarelle und Kohlezeichnungen von Christine Wielander finden sich alte Bauernhöfe und Gebäude aus dem Vinschgau. Sie malt aber auch Berge, Bäume und Landschaften. Die beiden Malerinnen zählen zu den fleißigsten und ältesten Hobbymalerinnen von Schlanders, die malen, solange sie Zeit und Lust haben und gerne ihre Bilder der Dorfbevölkerung zeigen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Burgeis - Hermann Steck ist passionierter Imker und seit 50 Jahren Mitglied im Südtiroler Imkerbund. Er war jahrelang Obmann der Malser Ortsgruppe, und er ist noch heute „Kerzenwart“ für die Bezirkskerze im Imkerbezirk Obervinschgau. Diese stattliche Kerze lagert bei ihm daheim. Sie wird bei festlichen Anlässen, bei Umzügen und bei Beerdigungen eines Mitglieds mitgetragen. Jede Ortgruppe hat auch seine eigene Ortskerze. Bei einem Imkertreffen am Bezirksbienenstand in Burgeis erhielt Steck kürzlich von seinem Nachfolger, dem Malser Ortsobmann Ludwig Thoma, und dem Obmann des Imkerbezirkes Obervinschgau Othmar Patscheider eine Ehrenurkunde überreicht. Beide dankten ihm für seinen unermüdlichen Einsatz in der Imkergemeinschaft. „Eigentlich hätte die Ehrung bei der Imkervollversammlung übergeben werden sollen, doch die Corona Pandemie hat diese leider verhindert“, erklärt Patscheider. Auch die geplanten unterschiedlichen Informationsveranstaltungen im Bezirksbienenstand mussten leider ausfallen. Dort züchten Imker Königinnen der Carnica Rasse, die dann in der Belegstelle bei Trafoi (Reinzucht Schutzzone) von den Drohnen begattet werden. Der Vinschgerwind hat darüber berichtet. (mds)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

pr-info 27. GRödner Kunstmesse UNIKA 2021 - St. Ulrich

Das erste Septemberwochenende ist wiederum UNIKA-Zeit! Im Tennis Center in St. Ulrich/Runggaditsch zeigen an den vier Ausstellungstagen (02. - 05.09.21) 31 UNIKA-Mitglieder, darunter 19 Bildhauer, 9 Maler, 1 Fotograf und 2 Drechsler (1 davon Intarsien-Drechsler), über 230 vielfältige Kunstwerke. Von UNIKA eingeladen sind auch die jungen Kreativen in Person 1 jungen Malerin, der 3 Spezialisierungsschüler und weiterer 10 Kunstlyzeumsschüler:innen. Erstmals mit an Bord sind alle 4 UNIKA-Frauen und 12 Mitglieder der Innung der Südtiroler Gold- und Silberschmiedevereinigung (SGS). Der Eintritt am Vernissagenabend (Mittwoch, 01.09.21, ab 18 Uhr im Tennis Center Runggaditsch) und an den 4 Folgetagen dieser exklusiven Ausstellung ist NUR mit gültigem GREEN PASS bzw. gültigem PCR-Test erlaubt.

Kunst als Brücke – nach wie vor
Ohne Kunst geht gar nichts. Eine Brücke für die Kunst und die Kunst als Brücke zum Handwerk, zur Handwerkskunst, zum Kunsthandwerk, so versteht sich die UNIKA-Philosophie.

- UNIKA 2021: 27. Grödner Kunstmesse mit über 230 Werken von 31 UNIKA-Künstler*innen, jungen Kunststudenten*innen bzw. engagierten, kreativen jungen Künstler*innen. Heuer erstmals mit dabei: 12 Mitglieder der Innung Südtiroler Gold- und Silberschmiede (SGS), die in Zusammenarbeit mit UNIKA-Künstern besondere Stücke erarbeitet haben. All dies zu sehen: vom 02. bis 05. September 2021, Tennis Center St. Ulrich/Runggaditsch. Öffnungszeiten: Do – So 10:00 – 19:00 Uhr. Besucher unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Ausstellungsticket: 9 Euro.

- Kostenloser Shuttledienst an den 4 Ausstellungstagen (Do-So) ab Antoniusplatz/St. Ulrich nach Tennis Center/Runggaditsch und retour alle 30 Minuten.

- VERNISSAGE: Mittwoch, 01. September 2021, ab 18:00 Uhr. Musik: TEL TIPES / Barbershop ladin

- UNIKA’s LONG NIGHT: Freitag, 03. September 2021, 20:00-23:30 Uhr):
Buchpräsentation Andrea Baffoni „Dannati romantici“.
Konzert: Duo aus der Südtiroler Folkrockgruppe Mainfelt. Eintritt: 10 Euro (Ausstellungsticket einschl. 1 Getränk).

- Ausstellungskatalog UNIKA 2021: 10 Euro an der Kasse

- Informationen:
www.unika.org
GREEN PASS erforderlich
(unter 12 Jahren kein Greenpass erforderlich)

Text: Beatrix Unterhofer/byou

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Müstair - Der Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin besuchte im Rahmen seines Besuches im Val Müstair mit seiner Delegation auch die Firma LICO. Diese vertreibt international innovative Bodensysteme.

von Magdalena Dietl Sapelza

Es war eine große Ehre für die Firma LICO in Müstair. Der Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin besuchte das Unternehmen am 31. Juli 2021 anlässlich seines Besuches im Val Müstair. Dort war er am Tag zuvor mit dem neuen Bischof von Chur, Joseph Maria Bonnemain zusammen getroffen. Begleitet wurde Parmelin von einer Delegation, der neben anderen die Gemeindepräsidentin des Tales Gabriella Binkert Becchetti und die Schweizer Unternehmerin und Nationalrätin Magdalena Martullo Blocher angehörten. Die beiden Firmenchefs Edwin und Alfred Lingg begrüßten die Gäste am Firmesitz. Edwin Lingg gab kurz Einblick in das Unternehmen. Er hatte den Betrieb 1989 in Müstair gegründet und in kleinem Stil mit der Produktion von Korkböden begonnen. Später stieg auch sein Bruder Alfred Lingg ein.
Der Erfolg stellte sich schnell ein und beflügelte zu immer neuen Investitionen. Der Betrieb wurde ständig vergrößert. Innovative Produkte eroberten den Markt. Diese werden heute - mit Hilfe vieler Tochterfirmen - überall in der Welt vertrieben. Die Böden stehen für eine neue Art von Fertigfußböden aus innovativen und natürlichen Materialien. Die Firma LICO beschäftigt rund 120 Mitarbeiter:innen, die zum Großteil als Grenzpendler:innen ins Münstertal kommen. Edwin Lingg sprach das Problem der derzeitigen Materialknappheit an. Diese habe oft mit Spekulationen zu tun. „Die großen internationalen Player machen uns kleineren das Leben schwer. Und ich fordere die Politik auf, dagegen zu steuern“, so Edwin Lingg. Beim Rundgang durch die Lager- und Produktionshallen, gewannen der Bundespräsident und seine Begleiter:innen einen Einblick in den Produktionsablauf. Nach einem anschließenden Imbiss wurden im Konferenzraum des Unternehmens noch gemeindepolitische Themen diskutiert. Es ging um Zukunftsprojekte für das Münstertal, um die Aufwertung des Projektes Biosfera, um die Neuerschließung des Skigebietes Minchuns durch eine neue Bahn und einiges mehr.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Nach einem Jahr Pause findet am 10. und 11. September 2021 wieder der Flohmarkt für Kinderbekleidung im Kulturhaus Mals statt.
Wer gut erhaltene Kindersachen verkaufen möchte, kann gerne eine Verkaufsliste in der Bibliothek Mals am Freitag 27.08.21 von 9 – 10.30 Uhr oder am Montag, 30.08.21 von 15 – 16.30 Uhr abholen!

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Kolping im Vinschgau - Eine Frage, die auf den ersten Blick spitzfindig erscheint. Dennoch lohnt sich ein zweiter Blick, denn nicht selten herrscht ein bisschen Verwirrung um die beiden Begriffe
Die häufig synonyme Verwendung der beiden Begriffe ist nicht ganz richtig. Pilgerreisen gehen zurück auf das Mönchstum der Antike und des Mittelalters. Pilger waren und sind allein unterwegs und dies nicht selten zu großen Zielen: Rom, Jerusalem, Santiago. Der Weg zu diesen eher weit entfernten Orten war lang und beschwerlich. Zur Reisevorbereitung gehörte, dass der Pilger seine persönlichen Angelegenheiten regelte, da die gesunde Rückkehr von diesen Stätten nicht immer gewährleistet war. Das Ziel des Pilgerns ist auch und gerade das Gehen des Weges selbst. Im s18sp1 Unterschied FOTOübertragenen Sinn ist der Pilgerweg immer auch ein Weg zu sich selbst.
Eine Wallfahrt wiederum ist eine konkrete Unternehmung, die Menschen an einem besonderen religiösen Ort führt. Der Sicherheitsaspekt war zunächst ausschlaggebend für die Entwicklung der Wallfahrten, die überwiegend in Gruppen und zu einem feststehenden Ziel erfolg(t)en.
Während beim Pilgern der „Weg das Ziel ist“, rückt beim Wallfahren das individuelle Ziel in den Mittelpunkt. Wallfahrer wollen ganz bestimmte Orte aufsuchen, um genau dort Gott und seinen Kräften nahe zu sein. Hier bitten sie um Hilfe und kehren dann gestärkt nach Hause zurück.
Pilgerweg und Wallfahrt sind natürlich kein Widerspruch. Es gibt auch beides in einem, wenn die jeweiligen Charakteristika bei den verschiedenen Etappen entsprechend hervortreten. Aus beiden spricht wohl die Sehnsucht der Menschen nach gelingendem Leben, nach Sinnstiftung und Zielgebung.
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Raimund Niederfriniger hat Leidenschaft in Beruf und Alltagsleben zum Hobby gemacht

von Christine Weithaler

Er ist 1968 geboren und als Bergbauernbua in Tanas in einer Großfamilie mit fünf Geschwistern aufgewachsen. Seine Kindheit war bescheiden aber schön. Auch war sie religiös geprägt, da der Vater Messner war und die ganze Familie in diesen Dienst mit eingebunden wurde. Er besuchte die Pflichtschule in Tanas und Laas, begann 1984 eine Lehre als Maurer und ist seit 1996 als Forstarbeiter tätig. Raimund errichtete in Tanas sein Eigenheim und lebt dort mit seiner Frau und den drei Kindern. Seit seiner Jugend bringt er sich im Dorfleben ein und hatte einige Führungspositionen inne. Besonders freut er sich, dass durch die Mitarbeit vieler, der Tanaser Besinnungsweg errichtet wurde, die Elektrifizierung des Glockengeläute in der „Herz-Jesu“ Kirche realisiert und die Kirche zu St. Peter restauriert wurde. Er blickt wohlwollend auf unzählige Veranstaltungen und Aktionen zur Aufwertung der Natur- und Kulturlandschaft zurück. Zurzeit ist er Dorfchronist, Ortsbeauftragter des Heimatpflegevereins und im Bildungsausschuss Laas ehrenamtlich tätig. Zudem hat Niederfriniger eine große Leidenschaft für den Vinschger Sonnenberg. Zum einen, weil er geschichts- natur- und heimatverbunden ist und zum anderen wurde sein Interesse für dieses Gebiet durch seine Tätigkeit als langjähriger Forstarbeiter geweckt.
Der Anblick vieler aufgelassener Höfe wie Lagar, Zuckbichl, Madatsch, Zieder uvm., stimmten ihn nachdenklich und war einer der Beweggründe sich vermehrt für diese Talseite einzusetzen. So entstand als erstes die „Denkfabrik Vinschger Sonnenberg“. Daran beteiligten sich viele Gleichgesinnte weit über den Vinschgau hinaus und brachten gute Vorschläge ein. Mit Herzblut wurde eine Dokumentation über die Talseite erstellt und viel Sensibilisierung- und Überzeugungsarbeit geleistet. Diese Aktionen weckten die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung allgemein, den örtlichen Vereinen, dem Bildungsausschuss und der Gemeinde- und Fraktionsverwaltung. Auch die Forstbehörde und verschiedene Ämter der Landesverwaltung, sowie Leader wurden hellhörig. 2015 kam es zu den Tanaser Dorfentwicklungsgesprächen, welche vom Bildungsausschuss Laas koordiniert und von Ludwig Fabi, dem Leiter der Anlaufstelle der Vinschger Bildungsausschüsse, geschickt geleitet wurden. Dabei wurden fünf Arbeitsgruppen wie Wahrung von Kulturerbe, Erholungs- und Überlebensraum, lokale Produkte und Mobilität gebildet. Alle genannten Organisationen wurden bei der Umsetzung der ausgearbeiteten Vorschläge voll eingebunden. Seitdem sind sechs Jahre vergangen und es kann auf einige gemeinsam verwirklichte Projekte zurückgeblickt werden. Naherholungsgebiete samt Wanderwege wurden aufgewertet, es fanden geführte Natur- und Kulturwanderungen am Sonnenberg statt, Vorträge zu Flora und Fauna wurden abgehalten. Es wurden Flurnamenkarten erstellt, Holzzäune und Trockenmauern vermehrt errichtet, der Citybus aktiviert und auf das gesamte Gemeindegebiet Laas ausgeweitet. Die weltliche und kirchliche Geschichte vom einzigen Bergdorf am Vinschger Sonnenberg wurde publiziert und der Sensationsfund von den Massengräbern auf „Kreuz“ aufgearbeitet. Zudem wurden die „Tanaser Weistümer“ in Buchform herausgegeben und im vergangenen Jahr im Rahmen eines Kulturabends in Tanas vorgestellt. Weiters wurden einige Wegkreuze saniert, das Wetterkreuz auf „Gin“ errichtet, ein Sonnenberglogo entwickelt und einige Werbeaktionen dazu gestartet. Dies war sehr spannend für Raimund und so trägt er aus Überzeugung das „Sonnenberg T-Shirts“. Er freut sich darauf, dass in Zusammenarbeit mehrerer Einrichtungen und Freiwilligen am historischen „Geieregg“ ein Geier geschnitzt wurde und die „Halbwegkappelle“ im Frauenwald saniert wird. Für den Frühsommer 2022 ist eine Naturwanderung mit Thomas Wilhalm, Botaniker am Naturmuseum Bozen, geplant. Wunsch des Tanasers ist es, die Bevölkerung auf die krassen Gegensätze und die Einzigartigkeit der Nörder-, Tal- und Sonnenseite des Vinschgaus aufmerksam zu machen. Weiters wünscht er sich, dass die Menschen den Wert dieser Gebiete schätzen lernen und dementsprechend handeln.
Er freut sich, dass es im Nationalpark Stilfser Joch verschiedenste Einrichtungen zu Natur und Kultur gibt. Dieser Umstand stimmt ihn zuversichtlich, dass auf der gegenüberliegenden Talseite ein Sonnenbergzentrum entstehen kann. Sicher ist, dass er sich dafür mit viel Herzblut einsetzen wird.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Mals - Anfang August waren die Malser Vertreter des Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol beim Bürgermeister der Marktgemeinde, Josef Thurner, sowie dem Wirtschaftsreferenten Andreas Pobitzer zu Besuch: hds-Ortsobmann Johann Zwick, hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser, Harald Schuster (hds-Bezirksausschuss Vinschgau) sowie die hds-Bezirksleiterin Karin Meister brachten ihre großen und kleinen Anliegen vor. Ziel des Treffens war es, bessere Rahmenbedingungen für die lokale Wirtschaft zu schaffen und den Ortskern langfristig zu stärken. „Mals hat großes Potenzial, da es seit jeher als Knoten- und Kommunikationspunkt im Dreiländereck fungiert und deshalb eine wirtschaftlich wichtige Rolle einnimmt. Diese Entwicklungsmöglichkeiten müssen besser genutzt und ausgeschöpft werden“, unterstrichen Zwick und Schuster. Angesprochen wurde die Belebung der Leerstände im Ortszentrum und sowie notwendige Fassadenerneuerungen. Frequenzbringer an den Ortsrändern z.B. das Schaffen neuer Handelsflächen sollen vermieden werden. Aufgegriffen wurde ebenso die geplante Initiative der Gemeinde, die Mals für (Jung)Unternehmer und Neugründer interessanter machen soll: Der offizielle Beschluss der Gemeinde mit Unterstützungsmaßnahmen soll demnächst verabschiedet werden.
Bezirkspräsident Spechtenhauser hob auch die sich im Aufbau befindliche Akademie für Orts- und Stadtentwicklung im hds hervor. Sie soll Entscheidungsträgern in Gemeinden und Tourismusorganisationen das notwendige Know-how vermitteln, um Lösungen für konkrete Probleme in der eigenen Gemeinde zu finden, aber auch zu gemeindeübergreifenden Themen informieren und sensibilisieren. Neben dem Fachwissen der Abteilung Orts- und Stadtentwicklung - kann auch die hds-Geoanalyse als computerbasiertes Analyseinstrument genutzte werden. Dieses kann für die Entscheidungsfindung in den Orten und Städten Südtirols hinzugezogen werden.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Aus dem Gerichtssaal - Wir haben im letzten Beitrag zu erklären versucht, wie der Prof. Tappeiner zur zweifelhaften Ehre eines Strafverfahrens im Zusammenhang mit dem sog. Rentenskandal gekommen ist, nämlich so ungefähr wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind. Mindestens genauso arg, wenn nicht ärger, hat es in diesem Zusammenhang die damalige Präsidentin des Regionalrates, die Frau Rosa Thaler, erwischt. Dabei hatte sie das ganze „Unternehmen“ auch mit Rückendeckung ihrer Partei gestartet und in der besten Absicht, die Kosten der Politik zu senken und die Bezüge der Altmandatare, auch deren Leibrenten, zu deckeln. Natürlich konnte sie die zu deren Gunsten bereits angereiften Ansprüche nicht beschneiden. Diese Möglichkeit hatte der Landtag für spätere Generationen von Abgeordneten. Wohl aber hatte Frau Thaler in Zusammenwirken mit dem Präsidium des Regionalrates die Möglichkeit, die Kosten der Leibrenten durch eine Einmalzahlung bezifferbar zu machen und auch zu senken. Die Errechnung dieser Summen erfolgte nach allen Regeln der Versicherungsmathematik: Höhe des Rentenanspruchs (ca. 6.000 Euro monatlich nach Steuer), Dauer des Abgeordnetenmandates, Lebenserwartung des Begünstigten, Abzinsfaktor. Unter dem Strich erbrachte die von Rosa Thaler und dem Prof. Tappeiner angewandte Berechnung, deren Ergebnis den einzelnen Altmandataren (ca. 100 an der Zahl) zur Option vorgelegt und von den meisten auch akzeptiert wurde, eine Einsparung von ca. 50 Millionen für den Rententopf der Region. Als jedoch einige Einzelbeträge in der Öffentlichkeit bekannt wurden, war die Hölle los. Das Ganze lief dann nur noch unter dem Schlagwort von den „Politikerprivilegien“. Und obwohl das Gesetz die breite Zustimmung auch der Opposition (!) gefunden hatte, wollte es plötzlich niemand mehr gewesen sein. Auf wessen „Mist“ dann die Idee mit der Einleitung eines Strafverfahrens gegen Rosa Thaler und Gottfried Tappeiner gewachsen ist, konnte ich aus den Akten nicht schlüssig und eindeutig herauslesen. Offiziell ermittelte zuerst die Staatsanwaltschaft Trient und später die von Bozen gegen beide wegen Amtsmissbrauchs und Betrugs zum Schaden der Region in der Größenordnung von Euro 10.800.000. Im Zuge des Verfahrens platzten dann die Anschuldigungen buchstäblich wie Seifenblasen. So machte der Kronzeuge der Anklage, ein „Luogotenente“ der Finanzwache, die peinliche Aussage, er könne sich nicht erinnern, wie sie bei der Schadensberechnung auf den Betrag von Euro 10.800.000 gekommen waren, es hätten aber genausogut nur 2.000 Euro sein können. Als „Rohrkrepierer“ erwies sich dann schließlich das „Schlachtross“ der Anklage, nämlich die Behauptung, Prof. Tappeiner hätte den Abzinsfaktor von 0,81 des ursprünglich von Rosa Thaler konsultierten Triestiner Versicherungsexperten Visentin „gefälligkeitshalber“ auf 2,81 nach oben „korrigiert“. Im Zuge der Hauptverhandlung klärte dann der als Zeuge geladene Visentin den scheinbaren Widerspruch: Er hatte in seiner Berechnung die Inflation nicht berücksichtigt. Hätte er das, was versicherungsmathematisch notwendig gewesen wäre, getan, dann hätte das zum identischen Ergebnis und zu den gleichen Beträgen wie die von Prof. Tappeiner errechneten geführt. Damit fiel das ganze Gebäude der Anklage wie eine Kartenhaus zusammen. Auch der Staatsanwalt musste auf vollen Freispruch plädieren. Das Ergebnis ist bekannt.
Das Problem der Beschuldigten war, dass es in der aufgeheizten Stimmung unmöglich war, den ganzen Vorgang rational und auch als Sparmaßnahme zu erklären. Und den anderen Akteuren in der Partei und Politik kam das Strafverfahren nicht ungelegen, hatte man doch zwei Sündenböcke gefunden, auf denen man den ganzen Frust der „Wutbürger“ abladen konnte. Die schlechteste Figur machte dabei allerdings die Staatsanwaltschaft, die Äpfel mit Birnen verwechselte, indem sie einen Inflationsausgleich als Schwindel unterstellte und die Justiz als verlängerten Arm des Volkszorns missbrauchte.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Schloss Sigmundskron - Reinhold Messner ist ein Publikumsmagnet. Er ist nicht nur der berühmteste Bergsteiger, erfolgreicher Buchautor und kreativer Museumsmacher. Er ist vor allem ein Geschichtenerzähler, der das Publikum fesseln kann. Spannend und lebendig waren die Fragen und das Gespräch am Feuer.

von Heinrich Zoderer

Obwohl das Wetter unsicher war, strömten am 3. August viele zum Schloss Sigmundskron, um beim ersten Gespräch am Feuer mit Reinhold Messner dabei zu sein. Um 18:30 Uhr warteten bereits 50 Personen vor dem Eingangstor und lange nachdem um 18:45 das Tor geöffnet wurde, strömten die Menschen hinein. Sie reihten sich ein an der abendlichen Museumsbesichtigung, aßen gemütlich im Restaurant und warteten geduldig, bis um 21 Uhr der obere Hof, die Arena, geöffnet wurde und sich die vielen Besucher:innen auf der Wiese vor dem Feuer auf mitgebrachten Decken niedersetzten. Es waren vor allem Gäste aus Deutschland und Österreich, insgesamt mehr als 200, die Reinhold s14 4875Messner sehen und hören wollten und die Gelegenheit nutzten, um ihm eine Frage zu stellen. Angesagt war ein Gespräch mit dem Publikum. Rund 30 Fragen, viele von Kindern gestellt, beantwortete Messner in rund 90 Minuten. Es sind Fragen über die Einsamkeit, die Angst und den Mut beim Bergsteigen, über den Yeti, seine Vorbilder, die Ausrüstung, sein Training, seine Buddha Figuren auf Schloss Sigmundskron. Gefragt wurde auch ob er wirklich nur vier Zehen habe, wie sein neues Leben aussieht, ob er immer noch Wanderungen macht und wieso er nach dem Tod seines Bruders Günther das Bergsteigen nicht aufgegeben hat. Sein Schlüsselberg ist der Nanga Parbat. Hier hat er seinen Bruder verloren, Erfrierungen erlitten, so dass sieben Zehen amputiert werden mussten, er hat den Berg auch im Alleingang bestiegen. Mit seinem Bruder hat er weitere Expeditionen geplant, er hat sich entschieden weiter in die Berge zu gehen und manchmal hat er das Gefühl, dass ihn sein toter Bruder bei seinen Abenteuern begleitet. Über 3.500 Berggipfel hat Messner bestiegen, einige mehrmals und von verschiedenen Seiten. Messner erzählt von der Angst vor der Expedition, der Dunkelheit und dem langen Warten im Zelt, bis die Schneestürme vorüber gehen. Eigentlich will er selber kein Vorbild sein und hat auch keine Vorbilder. Dann nennt er doch Paul Preuß, einen der größten Alpinisten seiner Zeit, der 1913 mit 27 Jahren tödlich abstürzte. Im Zelt schläft man schlecht, man hat aber lebendige Träume. Er erzählt von der Durchquerung der Antarktis, über seine Museen, die Kommerzialisierung des Bergsteigens und die Freiheit in den Bergen. Aber er spricht auch von der Verantwortung. Sieben Lebensphasen hat es bisher durchlebt, zusammen mit seiner neuen Frau Diane Schumacher will er ein neues Abenteuer eingehen, die „Final Expedition“. Er will Bergbegeisterte treffen und in der ganzen Welt Vorträge über die Faszination der Berge halten. Jedenfalls wird er nicht zu Hause sitzen bleiben und durch das Fenster das Wetter beobachten. Zum Glück blieb am 3. August alles trocken, am Ende des Gesprächs gab es noch Fotos und wer wollte konnte sich auch ein Autogramm geben lassen.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

s12 5610Nachkauf Studienjahre –
Zusatzrentenfond

Der Nachkauf der Studienjahre ist ohne Obergrenze von der Einkommensteuer-Grundlage abzugsfähig. Dies wurde von der Einnahmenagentur mit der Auskunft Nr. 298/E/2020 bestätigt. Die freiwilligen Zahlungen für den Nachkauf der Studienjahre, die freiwillige Weiterzahlung der Beiträge nach Rentenantritt und die Zahlungen für die Anrechnung der Rentenjahre bei anderen Pensionskassen sind immer ohne Obergrenze abzugsfähig. Sollten Sie zudem in eine Zusatzrentenkasse einzahlen, dann können diese Zahlungen bis zu einem Betrag von 5.164,57 Euro pro Jahr in Abzug gebracht werden.
Befreiung RAI – Gebühren
Grundsätzlich können Personen, die das Alter von 75 Jahren erreicht haben und zusammen mit der/dem Ehepartner*in im Vorjahr ein Einkommen von 8.000 Euro nicht überschreiten, die Befreiung von den Rundfunkgebühren RAI beantragen. Die Befreiung steht für das gesamte Jahr zu, falls der 75. Geburtstag vor dem 31. Januar desselben Jahres liegt. Liegt der 75. Geburtstag zwischen dem 1. Februar und dem 31. Juli, wird die Befreiung lediglich für die zweite Jahreshälfte gewährt. Falls die Befreiung besteht, aber die Rundfunk-Gebühren bereits in der Stromrechnung angelastet sind, kann ein entsprechender Rückerstattungsantrag eingereicht werden. Neben der genannten Befreiung aus Alters- und Einkommensgründen ist auch dann eine Befreiung möglich, falls
a) in der Wohnung in der ein Stromanschluss für Wohnzwecke besteht, kein eigenes TV-Gerät oder das eines Familienangehörigen steht.
b) die TV-Gebühr über den Stromanschluss eines anderen zusammenlebenden Familienmitglieds bereits abgerechnet wird. Die eFormulare und weitere Hinweise hierzu finden sich auf der Internetseite der Agentur der Einnahmen:
https://www.agenziaentrate.gov.it/portale/Schede/Agevolazioni/Canone+TV/
Frist vorausgefüllte Steuererklärung
Am 10.05.2021 hat die Steuerbehörde die vorausgefüllte Steuererklärung Modell 730 (sog. „730 precompilato“) online gestellt. Steuerpflichtigen können seither Einsicht nehmen und eventuell Ergänzungen an der Steuererklärung vornehmen oder dieselbe ohne Änderungen annehmen und versenden. Die Versendung der Steuererklärung Modell 730 „precompilato“ muss bis 30. September 2021 erfolgen.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Das beste und einzig machbare Projekt
Zum Artikel „Den Rücken stärken“ in der Ausgabe 26 des Vinschgerwind darf ich aus Sicht der „Initiative pro Reschenbahn“ Stellung nehmen.
Es stimmt, dass unsere Initiative bei der Online-Presskonferenz vom 23.Juli 2021 nicht dabei war; wir waren auch nicht eingeladen. Sehr wohl war ich in Vertretung unserer Initiative beim Webinar am 25.05.2021 anwesend und habe damals auch unser Projekt vorgestellt bzw. zu der uns vorgelegten Erklärung Stellung genommen. Es ist richtig, dass unsere Initiative die von den anderen Initiativen verfasste Erklärung nicht mitgetragen hat; wir haben sehr wohl eine modifizierte Erklärung abgegeben, die aber nicht weiter erörtert wurde.
Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die Reschenbahn mit Anbindung nach Schuls vom Sellesrücken ausgehend, das beste und einzig machbare Projekt ist. Wir sind eingeladen unser Projekt auch den Vertretern der Region „Engadina Bassa“ vorzustellen.
Im Übrigen darf ich auf unsere Webseite www.reschenbahn.com verweisen in welcher die verscheidenen Streckenvarianten mit Kostenveergleichen dargestellt sind.

Initiativgruppe „pro Reschenbahn“
p.A.: Dr.Siegfried Gohm

 

Reschenbahn ist ein Meilenstein für den Klimaschutz
Es kommt Bewegung in die Reschenbahn. Nach den umfangreichen Initiativen der Süd-Tiroler Freiheit zur Fertigstellung der Bahnverbindung zwischen Landeck und Mals, hat sich nun auch in Nord-Tirol eine Initiativgruppe zum Bau dieser Bahnverbindung gebildet, die bereits umfangreiche Streckenführungspläne ausgearbeitet hat. Auch die Politik interessiert sich zunehmend für diese Verbindung. Durch den Bau der Reschenbahn würde die gesamte Region aufgewertet und autofrei erreichbar, direkte Anbindungen an das internationale Bahnnetz würden ermöglicht und die Skigebiete entlang der Strecke könnten direkt an die Eisenbahn angeschlossen werden. Die Reschenbahn wäre ein Meilenstein für eine aktive Klimapolitik.
Auf Initiative der Süd-Tiroler Freiheit hat sich der Süd-Tiroler Landtag bereits einstimmig für den Bau der Reschenbahn ausgesprochen, es gilt nun endlich Nägel mit Köpfen zu machen und den Bau der Bahnverbindung zwischen Landeck und Mals konkret anzugehen.
Es nützt nichts, immer nur von Klimaschutz zu reden, konkrete Projekte dann aber zu zerreden und letztlich nicht umzusetzen.
Gemessen an der Anzahl der Bewohner, der Tourismusgemeinden und Skigebiete entlang der Strecke, brächte die Reschenbahn für alle den größten Nutzen, zumal in Landeck und Mals bereits normalspurige Bahnlinien bestehen und somit eine direkte und umstiegsfreie Anbindung an internationale Strecken ermöglicht werden könnte. In Nauders oder Pfunds könnte die Reschenbahn zudem an die schmalspurige Unterengadinerbahn angeschlossen werden, sodass eine perfekt vernetzte Eisenbahnregion zwischen dem Obergericht, dem Obervinschgau und dem Unterengadin entstünde.
Die Süd-Tiroler Freiheit wird in den kommenden Monaten weitere Initiativen starten, damit die Reschenbahn so schnell als möglich gebaut wird.

L.-Abg. Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit

 

Was ist das denn?

s12sp4 8598Holger Lenz aus Deutschland, der seinen Urlaub kürzlich im Vinschgau verbracht hat, hat uns dieses Foto zukommen lassen. „Ich würde Sie mal fragen wollen, wie ich als Urlauber dieses zu deuten habe“, schreibt Lanz. Das Foto ist kurz vor der Seilbahnstation in Latsch aufgenommen. Die Frage erweitern wir für alle Fußgänger und Radfahrer und stellen diese an die Gemeinde Latsch und an die Bezirksgemeinschaft Vinschgau: Wie ist denn das zu deuten?

 

Gleiches Recht für alle?!
Sehr geehrte Pflegeheimdirektoren, Politiker und Bürger, liebe Freunde!
Keineswegs bin ich eine Coronaleugnerin. Ich arbeite selbst in der Hauskrankenpflege und habe selbst Coronapatienten gepflegt. Ich kenne zum Glück keinen Menschen, der an Corona gestorben ist. Seit einer ganze Weile ärgere ich mich deshalb über die Coronapolitik. eiben!
Meine Mutter lebt in einem Pflegeheim. Sie ließ sich impfen, weil ihr versprochen wurde, dass sie als Geimpfte wieder das Haus für einen Spaziergang verlassen dürfe. Das ist inzwischen ein halbes Jahr her. Seit damals, durfte sie höchstens in den Innenhof des Heimes. Schon das alleine ist ärgerlich, doch es kommt noch schlimmer: In einigen Wochen „feiert“ sie ihren 87. Geburtstag. Da ich im Ausland lebe und sie seit einem Jahr nicht mehr gesehen habe, ist es mir wichtig sie zu ihrem Geburtstag zu besuchen und sie zum Essen in ein Gasthaus einzuladen. So ist es schon jahrelang unsere Tradition. Als ich den Stationsleiter des Seniorenheimes sowie den Direktor anrief um dies zu organisieren, bekam ich folgende Antwort: „ES IST IN UNSEREM HAUS NICHT VORGESEHEN, DASS SENIOREN DAS HAUS VERLASSEN“ Als ich nach der Begründung und der rechtlichen Grundlage fragte, bekam ich folgende Antwort: „Es ist eine Anweisung und wir halten uns daran. Sie können alles auf unserer Webseite nachlesen.“
Seit nun mehr einem Jahr findet sich Europa im „Ausnahmezustand“. Besonders pflegebedürftige Menschen leiden darunter. Sie werden durch menschenverachtende Maßnahmen der Regierungen in ihrer Freiheit eingeschränkt. Dies fügt ihnen nicht nur physischen sondern besonders psychischen Schaden zu, fördert Angst, Hilflosigkeit, soziale Isolierung und Depressionen. Im Glauben sie zu schützen, fügt die Regierung, aber auch das Pflegepersonal ihnen mehr Schaden zu, als es Corona je gekonnt hätte.
Seit Beginn der Coronakrise hat sich vieles verändert: fast alle Senioren sind geimpft und die Coronasituation hat sich beruhigt, die Intensivstationen sind nicht überlastet. Die Ausnahmeregelungen des Notstandes gelten nicht mehr und alle Menschen, auch Senioren die zu Hause wohnen, bewegen sich geimpft oder ungeimpft frei in ihrer Umgebung. Sie dürfen spazieren gehen, einkaufen, Kaffee trinken, eigentlich alle öffentlichen Einrichtungen besuchen. Wir alle dürfen das, sogar die Mitarbeiter der Pflegeheime. WO ALSO IST DER UNTERSCHIED? In welchem Gesetz steht, dass sie diese Senioren einsperren dürfen, wie in einem Gefängis?
Vielleicht muss ich noch deutlicher werden: in der Pflege sind freiheitseinschränkende Maßnahmen wie das Absperren des Rollstuhles oder das Hochziehen des Gitters beim Bett verboten. Wie kann es dann sein, dass das Einsperren der Menschen erlaubt ist, obwohl sie alle geimpft sind und sogar einen grünen Pass besitzen „sollten“?
Ganz ehrlich, wenn man schon Mitarbeiter und Bewohner zur Impfung nötigt, dann sollte sie doch zumindest so sicher sein und wirken, dass sie sich wieder frei bewegen dürfen, oder?!
Welchen Unterschied - außer jenen, dass sie WEHRLOS sind - gibt es zu Fußballspielern, die ungeimpft und ohne Maske in übervollen Stadien spielen? Welchen Unterschied gibt es zu Promis die sich maskenlos feiern lassen?
Würde es nicht mehr Sinn machen, mit dem Geld das so sinnlos für Tests, ungesunde Masken und Impfungen verschleudert wird, das Gesundheitssystem auszubauen damit alle gut versorgt sind? Genügend Personal auszubilden und einzustellen, anstatt ungeimpfte langjährige Mitarbeiter zu entlassen und dem Gesundheitssystem so noch mehr zu schaden? Ich verstehe diese Haltung überhaupt nicht, sondern empfinde sie als MENSCHENUNWÜRDIG.
Nun, noch etwas: alle Seniorenheime werben auf ihrer Webseite - meist auf der ersten Seite - gerne mit Worten „wir sind ein offenes Haus, ein sozialer Treffpunkt“. Nun, wenn man weiter liest findet man aber... „sonntags und feiertags kein Besuch“ (besonders toll, wenn der Geburtstag auf einen Sonntag fällt) …. „Mindestabstand von einem Meter einhalten“ (besonders toll, wenn man sich schon lange nicht gesehen hat).... „Besuche nur mit Maske“ (besonders toll, wenn die Senioren wenig hören) ….. seit kurzem Spaziergänge erlaubt sind, aber nur mit Mitarbeitern die das Einhalten der Abstände kontrollieren (Spaziergänge, die wohl nicht täglich, aufgrund des Pflegepersonalmangels eher selten gemacht werden).
Sie alle sind mitschuldig, weil sie mitspielen und zulassen, dass den Senioren in den Heimen ihre Grund- und Freiheitsrechte beraubt werden! Was haben die Senioren Ihnen angetan, dass sie so menschenunwürdig behandelt werden! Und vor allem: Wie um Gottes Willen können Sie das mit dem Gewissen vereinbaren?!
Gleiches Recht für alle!

Erika Gruber, Krobotek, 03.07.2021

 

Und er hatte doch Recht! Paketabschluss so nicht!
Wenn die AKB- „ Ausrichtungs- und Koordinierungsbefugnis bleibt, dann ist das sog. Paket nicht mehr viel wert; je nachdem der Wind aus Rom bläst. Auf Grund der letzten Vorkommnisse sieht man dass der „ Alfons“ es sehr wohl vorausgesehen hat.
Trotz geltender Landesgesetze werden diese einfach in Rom vom Tisch gewischt und unsere Verwalter zu hohen Strafen verurteilt. Ironie des Schicksals, dass es ausgerechnet den Luis, einen der schärfsten Kritiker und Gegner von A. Benedikter getroffen hat!
Man wollte mit der Verurteilung des LH. a. 0. als höchsten Vertreter Südtirols vor allem uns Südtiroler im Allgemeinen treffen und zeigen wer hier das „Sagen“ hat. Es ist auch ein Schuss vor den Bug der aktuellen Südtiröler Landesregierung. Es ist eine Illusion zu glauben vor dem Verfassungsgericht Recht zu bekommen, denn auch dort sitzen „nur“ Italiener.
Für uns Südtiroler (dt und lad) gilt ein ungeschriebenes Gesetz: „Man darf den Italienern, speziell den Politikern, nicht trauen.“
Ein Spruch von Henry Ford: „Wenn du jemanden vertrauen kannst, dann brauchst du keinen Vertrag ansonsten ist er wertlos; denn der Gegner wird immer einen Weg finden ihn zu umgehen bzw. wirkungslos zu machen.

PS: Sollte es so weitergehen, müssen wir den alten „Alfons“ wieder ausgraben

Josef Winkler, Planeil

 

„Polizeizwidr“
„Polizeizwidr“ ist genau der richtige Ausdruck. Als normaler Bürger frag ich mich, was machen unsere Politiker mit uns, müssen wir mit allen Ideen der Politiker einverstanden sein? Alles wird über unsere Köpfe hinweg entschieden, werden wir ein Polizeistaat? Der normale Bürger wird auf Schritt und Tritt beobachtet und kontrolliert. Ich hoffe die Bürgermeister des Tales lassen sich nicht vom BM Pinggera diesen Unsinn auf drängen. Im Vinschgau gibt es kein Sicherheitsproblem. Der Vinschgau ist mit der Ortspolizei, Staatspolizei, Carabinieri und Finanzwache gut aufgestellt, wir brauchen kein neues Konzept um die Bürger noch mehr zu kontrollieren und zu schikanieren. Mein Vorschlag, es sollte ein Referendum abgehalten werden, die Bevölkerung soll selbst entscheiden ob sie weitere Einschnitte in ihrer Bewegungsfreiheit will.
Ein besorgter Bürger
Hansjörg Bernhart, Burgeis

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Käse Verkostung in Burgeis. Beim Betrachten dieses hochwertigen Produktes ist mir sofort eine Assoziation mit den Farben der Fresken in der Marienbergerkripta im Kopf entstanden. Und soll jemand sagen: „Des isch lai Kas.“

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Kastelbell/anders leben - anders reisen - Im Rahmen der Vortragsreihe „Anders leben – anders reisen“, organisiert vom Weltladen Latsch, referierte am 9. August die bayrische SPD Bundestagsabgeordnete Bärbel Kofler über Menschenrechte und internationalen Handel. Kofler kennt den Vinschgau recht gut, da ihr Vater aus Kastelbell stammt und sie in ihrer Jugend oft hier die Ferien verbrachte. Deshalb fand der Vortrag nicht wie sonst in Latsch, sondern im Schloss Kastelbell statt und wurde in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars und dem Kuratorium Schloss Kastellbell organisiert. Bärbel Kofler ist seit 2004 Mitglied des Bundestages und seit 2016 Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe. Als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und als Beauftragte für Menschenrechtspolitik hat sie viele Kontakte mit ausländischen Regierungen. Dabei geht es nicht nur darum, auf die Menschenrechtsverletzungen der anderen Staaten hinzuweisen. Kein Land ist perfekt und oft fehlt es auch bei den Menschenrechten im eigenen Land. Auch Deutschland wird vorgeworfen, dass in Fragen der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, beim Thema Rassismus und dem Umgang mit Flüchtlingen Nachholbedarf besteht. Handelsverträge sind nach Kofler wichtig. Aber es geht dabei nicht nur darum den freien Handel zu regeln, sondern einen fairen Handel mit sozialen und ökologischen Menschenrechtsstandards zu garantieren. Auch die Wirtschaft darf nicht nur auf den Gewinn achten, sondern muss auch auf die Einhaltung der Menschenrechte schauen. Das vom deutschen Bundestag im Juni 2021 verabschiedete Lieferkettengesetz ist eine Regelung für die Einhaltung grundlegender Menschenrechtsstandards wie des Verbots von Kinderarbeit und Zwangsarbeit. Viele Staaten wie China, Russland oder die Türkei stellen die 1948 von den Vereinten Nationen verabschiedeten universellen Menschenrechte teilweise in Frage. Dabei geht es um Kernfragen der Demokratie, um den Schutz der Lebensgrundlagen und die Würde des einzelnen Menschen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Laas/Kulturfest m & m - Das Laaser Genuss- und Kulturfest Marmor & Marillen war dieses Jahr coronabedingt anders als in den vergangenen 20 Jahren. Etwas kleiner und mit mehr Abstand, standen aber auch dieses Jahr wiederum der edle weiße Stein und die süßen orangen Früchte aus dem Marmordorf Laas im Mittelpunkt des Dorffestes. Auf rund 30 Marktständen entlang der Hauptstraße wurden verschiedene regionale Produkte angeboten. Handgemachte Schmuckstücke aus Laaser Marmor, Bilder mit Marmormehl, Eulen auf Marillenbaumscheiben, Windlichter aus Laaser Marmor gab es zu besichtigen und zu kaufen, genauso wie Marillenbrand, Marillenschnaps, Marillensenf, Marillenmarmelade, Marillen-Linzer, Honig mit Marillen, Marillen-Hanf-Riegel und natürlich auch frisch gepflückte Vinschger Marillen. Außerdem gab es noch andere Produkte für den Gaumen, zum Kuscheln und zur Verschönerung des Hauses. Neben Haarbürsten aus Holz, gab es s10 mmorange und weiß gehäkelte Kuscheltiere, mehrere Sorten Schüttelbrot, Babymützen und Babyschuhe, Sitzunterlagen, Sauerkraut, Blaukraut, Latschenkieferöl, Ziegenkäse, Propolis und vieles mehr. Neben dem Markt, dem Kommerz, gibt es beim Laaser Dorffest auch immer sehr viel Kunst und Kultur. Angeboten wurden Hofbesichtigungen, Dorfführungen und Marmor-Erlebnis-Führungen, außerdem gab es wiederum einen Glückstopf und zwei Ausstellungen. In der Laaser Marmorwelt zeigten sechs unterschiedliche Künstler ihre Bilder, Skulpturen, Schnitzereien und Fotos. Unter dem Titel Laas Live Art präsentierten Thomas Biedermann, Simon Rainer, Carletto Bonavigo, Gianfranco Bonora, Dennis Federspiel und Jack Handscombe ihre Werke. In der Markuskirche zeigten sechs Absolvent:innen des Lehrgangs Freie Steinbildhauerei in einer Gruppenausstellung ihre Arbeiten: Heike Niederholzer, Nana Pernod, Georg Pinggera, Simon Platter, Hartmut Porkert und Daniel Tscholl. In den ersten beiden Wochen im August gab es außerdem in den Gastlokalen und Cafes verschiedene Marillencocktails und Marillen Spezialitäten. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 17/2021

von Heinrich Zoderer

Immer wieder musste der Radweg am Fuße des Berghangs auf der orographisch rechten Seite zwischen Schleis und Laatsch wegen Steinschlag gesperrt werden. Das Ingenieurbüro Pföstl und Helfer aus Lana projektierte deshalb eine sichere und landschaftsschonende neue Trasse auf der orographisch linken Seite. Dabei musste unterhalb von Schleis eine neue Brücke errichtet und ein rund 1 km langes Teilstück gebaut werden. Sicherungsarbeiten, Grundablöse, Holzschlägerungen und Verbauungen waren notwendig. Das Bauunternehmen Mair führte die Bauarbeiten aus. Die neue Brücke wurde von der Firma Zwick GmbH aus Schlanders und der Zimmerei A. Pohl aus Latsch gebaut. Die Gemeinde Mals erledigte in Zusammenarbeit mit dem GWR – der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung, die ganzen bürokratischen Vorarbeiten. Große finanzielle Unterstützung gab es für dieses Interreg-Projekt von der EU über das Landesamt für europäische Integration. Insgesamt betrugen die Gesamtkosten 1,1 Millionen Euro, so der Malser BM Josef Thurner bei einer kleinen Eröffnungsfeier am 12. August in Schleis. Der 82 km lange Radweg von Reschen bis Meran ist ein Teilstück des insgesamt 700 Kilometer langen Radweges auf der Via-Claudia-Augusta zwischen Donauwörth in Bayern bis in den Raum Venedig. Der Radweg über die Alpen zählt zu den schönsten Radwegen Europas. Bei diesem großen Radprojekt fehlt noch die als Königsetappe bezeichnete Strecke zwischen Pfunds und Nauders, speziell das schwierige Gelände von Altfinstermünz hinauf zur Festung Nauders. Wie Toni Monz vom Tourismusverband Tiroler Oberland am Rande der Feier berichtete, wurden nach den Steinschlagereignissen auf der Reschenstraße neue geologische Studien notwendig. Es müssen Galerien und Tunnels gebaut werden, was zu einer Kostensteigerung des gesamten Projektes führen wird. Deshalb wird es zu Verzögerungen bei den Ausführungen kommen. Auch am ersten Teilstück des Radweges bei Vetzan wird derzeit eifrig gebaut.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Graun - Vor kurzem traf sich eine Delegation des hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol - Ortsobmann Günther Folie, die Mitglieder des Ortsausschusses, Maria Daniel und Günther Angerer, Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser und Bezirksleiterin Karin Meister - mit dem Bürgermeister und Handelsreferenten der Gemeinde Graun, Franz Prieth, zu einem Gespräch.
Bezirkspräsident Spechtenhauser informierte über laufende Aktionen zur Sensibilisierung für den lokalen Handel wie „Do leb i, do kaf i“. Ortsobmann Folie kam auf die Anliegen der Handelstreibenden zu sprechen. Es wurde über das mittlerweile genehmigte Projekt in St. Valentin diskutiert, das einen Lebensmitteleinzelhandel von 700 Quadratmetern Fläche vorsieht. Diesbezüglich hätte sich die Ortsgruppe ein Entgegenkommen der Vorgängerverwaltung erhofft, da es Alternativangebote für den Erhalt der Nahversorgung in St. Valentin von Seiten bereits bestehender Betriebe in der Gemeinde gegeben hätte. Nun werden diese jedoch mit einem Konkurrenzbetrieb in einer ganz anderen Größenordnung konfrontiert. Diese neue Situation wird für die kleineren Nahversorgungsbetriebe, die seit Jahrzehnten in St. Valentin, Reschen und Graun Einheimische und Gäste versorgen, sicherlich keine einfache. Außerdem gilt es dringend die Zufahrt zum neu entstehenden Betrieb in St. Valentin zu klären, da dieser sicherlich für ein höheres Verkehrsaufkommen sorgen wird.
Auch angesprochen wurden die leerstehenden Geschäftslokale und das Zollamt an der Grenze zu Österreich. Hier appelliert die Ortsgruppe an die Verwalter, mit Bedacht und Sensibilität vorzugehen, wenn über eine Nachnutzung beraten wird.
Gesprochen wurde auch über ein PPP-Projekt rund um das Besucherzentrum am Turm in Graun sowie über Ideen zur Stärkung lokaler Kreisläufe. Grundsätzlich wünscht sich die Ortsgruppe des hds, intensiver mit einbezogen bzw. besser informiert zu werden, was in der Gemeinde wirtschaftlich geplant ist oder entschieden wird. Der hds verfügt mit der Geoanalyse über ein Instrument, um verschiedene wirtschaftliche Situationen zu analysieren und gegebenenfalls angedachte, einschneidende Veränderungen zu simulieren. Auf diese Expertise kann und soll in Zukunft von Seiten der Gemeinden verstärkt zurückgegriffen werden, um wichtige Entscheidungen im Vorfeld besser bewerten zu können.
Abgeschlossen wurde das Treffen mit einer Einladung des Bezirkspräsidenten an den Bürgermeister zur gemeinsamen hds-Lehrfahrt nach Lichtensteig in der Schweiz, die im Oktober 2021 geplant ist.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

Am Freitag, den 3. September 2021 um 19.00 Uhr, stellt der Archäologe Thomas Koch Waldner, Mitarbeiter im Deutschen Bergbaumuseum Bochum, im Haus der Dorfgemeinschaft in Stilfs die Ergebnisse seiner zweijährigen montanarchäologischen Forschung vor. Getragen wird die Veranstaltung vom Tourismusverein Prad und der Ferienregion Ortlergebiet. Der Eintritt ist frei.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

von Albrecht Plangger - Die ersten „Recovery Plan“-Gelder aus Europa sind angekommen .Das Selbstbewusstsein der Italiener ist seit der gewonnenen Europameisterschaft im Fußball und den Erfolgen in der Leichtathletik bei den olympischen Spielen in Tokio so groß wie schon lange nicht mehr. Dies wird sich in den kommenden Monaten sicherlich auch positiv auf die Politik auswirken . Die ersten Großprojekte im Verkehr und Transport sind nun schon mit diesen Aufbaufondgeldern umsetzbar. Es kommt sogar die Brücke über den „Stretto von Messina“ wieder ins Gespräch . Bessere Verkehrsinfrastukturen - vor allem im Süden Italiens - können sicher einen wirtschaftlichen Aufschwung bewirken - aber halt nur, wenn sie nicht nur geplant und begonnen, sondern in einem angemessenen Zeitraum auch verwirklicht werden. Die Voraussetzungen für einfachere Verfahren und für schnellere politische Eintscheidungen hat das Parlament im Gesetzesdekret „Semplificazione/Vereinfachung“ schon im Juli getroffen . Jetzt oder nie mehr ... Wenn solche Projekte auch dem Regierungschef ins Konzept passen, dann dürfte sich jetzt wirklich etwas zum Guten ändern. Gespannt sind wir jetzt auch alle, welches Konzept der Regierungschef bei der auch von Europa vorgegebenen Reform beim „Wettbewerb“ umsetzen will. Italien bewegt sich da nicht auf europäischem Niveau und hat eine Flut von Vertragsverletzungsverfahren aus Brüssel behängen. Unser Land trifft es bei den Großableitungen für Wasserkraftwerke (Bruneck, Pfitsch, Barbian, Graun-Langtaufers, Naturns ) und bei der Brennerautobahn. Hoffen wir in diesem positiven Szenario, dass auch die politischen Mehrheiten halten und vor allem die 5 Sterne Bewegung nicht auseinanderbricht. Mit dem Ex-Ministerpräsidenten hat sie nun endlich wieder einen politischen Chef. Schon bei den Abstimmungen anfangs September wird sich zeigen, ob Conte auch die notwendige Autorität hat, um diesen auseinandertriftenden „Haufen“ zusammen zu halten. Im Interesse des Landes wünsche ich es ihm.

Publiziert in Ausgabe 17/2021

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