Schgums - Pflanzen und Tiere brauchen Lebensräume und Lebensräume brauchen Schutz. Diesen erfahren sie in Schutzgebieten, zu denen auch „Biotope“ zählen. In diesen meist kleinen Flächen finden Tiere und Pflanzen einen Rückzugsort, den es oft weitum nicht mehr gibt. Die vielfältige Nutzung der Talsohle lässt natürlichen Lebensräumen nur mehr wenig Platz. Umso wichtiger sind daher unsere Biotope, Schatztruhen sozusagen, für selten gewordene Arten.
Eine solche Schatztruhe im Talboden des Mittelvinschgaus ist das Biotop Schgumser Möser bei Tschengls. Dort finden sich Feuchtwiesen, Schilf- und Auenbestände sowie Magerweiden, die unterschiedlichen Pflanzen- und Tierarten Lebensraum bieten. In einer reinen Naturlandschaft würden solche Lebensräume genügend zur Verfügung stehen. Gerade Feuchtwiesen mit Orchideen würden durch die Umlagerung von Wildflüssen immer wieder neu entstehen. In unserer Kulturlandschaft stellen sie aber Relikte dar und würden mit der Zeit völlig von Gebüsch und letztlich von Bäumen besetzt. Dem kommt das Amt für Natur, verantwortlich für Schutzgebiete, zuvor, indem es Managementpläne erarbeitet und in Zusammenarbeit mit den Forstinspektoraten des Landes Maßnahmenpakete umsetzt.
Die Initiative für einen „Friday for Nature“ ging von der Umweltschutzgruppe Vinschgau aus. Diese hat bereits mit den Biotoppatenschaften einen wichtigen Schritt in Richtung Sensibilisierung für Schutzgebiete gesetzt. Der „Friday for Future“ sollte nun speziell Jugendliche ansprechen. Die Idee stieß bei den zuständigen Behörden, dem Amt für Natur und dem Forstinspektorat Schlanders, sofort auf Zustimmung und Unterstützung. Mitgetragen wurde das Projekt auch vom Jugenddienst Vinschgau und der Bezirksgemeinschaft Vinschgau.
Eine Gruppe Jugendlicher aus dem Vinschgau und dem Burggrafenamt hat an diesem „Friday for Nature“ im Biotop „Schgumser Möser“ aktiv mitgearbeitet. Das geschah unter der fachkundigen Leitung von Mario Burgo und Rudi Telfser vom Forstinspektorat Schlanders sowie von Helga Seeber vom Amt für Natur und Annamaria Gapp vom Naturparkhaus Texelgruppe. Tatkräftige Unterstützung bei den Pflege-Arbeiten leistete zudem Biotoppate Helmut Schönthaler. Die Arbeitstruppe mähte Schilf, verlud den Grünschnitt und entfernte Sträucher von einer Weide. In der Aue entfernte sie Drüsiges Springkraut, das sich dort massiv ausbreitet und andere Pflanzenarten verdrängt. Auch Müll wurde eingesammelt. Das alles sind wichtige Arbeiten, damit Pflanzen und Tiere auch weiterhin gute Lebensbedingungen vorfinden.
Die Jugendlichen waren nicht nur aktiv im Einsatz, sondern haben von den anwesenden Fachleuten auch erfahren, warum diese Arbeiten im Biotop wichtig sind und ihre Mitarbeit ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität ist. Auch das Gesellige, das leibliche Wohl und der Spaß kamen an diesem Tag nicht zu kurz.
Am letzten Freitag im Juli widmeten die jungen Leute ihre Zeit dem Naturschutz und so ist dieser Friday for Nature auch ein Friday for Future geworden.