Prad/Schluderns - Rosmarie Wegmann Tanzer aus Prad ist durch ihre ALS Krankheit (amyotrophe Lateralsklerose) in ihren Bewegungen eingeschränkt. Sie braucht neben Atemhilfe auch sonst Betreuung rund um die Uhr. Ihre Famileinmitglieder und Kräfte von außerhalb kümmern sich rührend um sie. Frau Tanzer nimmt interessiert am Leben teil. Sie empfängt gerne Besuche, lässt sich dies und das erzählen und spielt gerne Karten. Kürzlich äußerte sie den Wunsch, nach Schluderns gebracht zu werden, wo sie viele Jahrzehnte lang gelebt hatte. Dort wollte sie die Wohnung sehen, die ihre Enkelin in Kürze beziehen wird, und ihrer ehemaligen Wohngegend einen Besuch abstatten. Bei der Erfüllung dieses Wunsches, kam der Wünschewagen zum Einsatz. Denn es war nicht möglich, sie samt Rollstuhl und Atemhilfe-Apparaturen in einem PKW zu transportieren. Den Besuch koordinierte Anita Tscholl. Sie ist die Verantwortliche des Projektes Wünschewagen in Südtirol. Gleichzeitig ist sie auch die Koordinatorin der Hospizbewegung Vinschgau.
Die beiden Helfer vom Weißen Kreuz Florian Winkler und Herbert Telser versorgten Frau Rosmarie während der Fahrt im Wünschewagen. Familienmitglieder folgten im PKW. Frau Tanzer freute sich, altbekannte Gesichter zu sehen. Und sie staunte über die baulichen Veränderungen im Dorf.
Der Wünschewagen ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz und der Caritas Hospizbewegung. Er ist ausnahmslos für Schwerstkranke mit geringer Lebenserwartung da und erfüllt unentgeltlich Wünsche in betreuter Form. Kranke werden zu Menschen und Orte gebracht, die sie gerne noch einmal sehen möchten. Das Weiße Kreuz und die Caritas finanzieren den Wünschewagen mit Eigenmitteln und garantieren die operative Bereitschaft. Damit dann die unterschiedlichen Wünsche erfüllt bzw. die Fahrten unternommen werden können, ist das Projekt allerdings auf Spenden und finanzielle Unterstützung von außen angewiesen. (mds)
Weitere Informationen zum Projekt Wünschewagen:
www.wuenschewagen.it
Initiative Drususkaserne Schlanders - Jedes Projekt beginnt mit einer Vision. Der Weg der Realisierung kann mitunter steinig sein, erfolgt selten in geraden Linien und involviert die verschiedensten Akteure. So wie es privaten Bauherren ergeht, ist es auch für Gemeinden nicht immer einfach, die richtigen Weichen für ein gelungenes Resultat zu stellen.
Planungswettbewerbe sind eine sehr interessante Vorgehensweise in der Umsetzung von Bauvorhaben. Der Präsident der Architektenkammer, Dr. Arch. Wolfgang Thaler unterstreicht die Vorteile von Planungswettbewerben – am Ende kann der Auftraggeber aus mehreren fertigen Entwürfen das beste Projekt auswählen, sei es im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, aber auch bezüglich Ästhetik und räumliches Gefüge. Leider wurden letztlich von der öffentlichen Verwaltung vermehrt Dienstleistungs- statt Planungswettbewerbe ausgeschrieben, erklärt Thaler. Während man bei einem Planungswettbewerb das beste Projekt aussucht, gewinnt bei einer Dienstleistungsvergabe das beste wirtschaftliche Angebot, sprich das Team mit den meisten Referenzen und dem größten Preisabgebot erhält den Auftrag. Das beste Team muss aber nicht zwangsläufig auch die besten Ergebnisse liefern.
Bei der Drususkaserne Schlanders hat man sich ebenfalls für eine Dienstleistungsvergabe entschieden. Ausschlaggebend waren neben dem Preis vor allem auch die Referenzen. Eine Bietergemeinschaft bestehend aus mehreren Büros aus Frankfurt und Rom konnte mit mehr realisierten städtebaulichen Projekten punkten, als die Architekturbüros im ländlich veranlagten Südtirol. Lokale Architekten hatten a priori keine Chance, den Auftrag für sich zu gewinnen.
Inmitten der Diskussion über die Abwanderung junger Akademiker hat es doch ein Gschmäckle, wenn ein so großer Planungsauftrag und dementsprechende öffentliche Geldsummen nach Rom statt in lokale Wirtschaftskreisläufe fließen… Dies betrifft nicht nur die Machbarkeitsstudie (Auftragsvolumen nach Abgebot rund 170.000 Euro), sondern auch alle Folgeaufträge wie der städtebauliche Umstrukturierungsplan (36.000 Euro), das Einreichprojekt der Freiflächen (39.530,00 Euro), sowie die Beratungstätigkeit für die Bepflanzung (11.300,00 Euro). Wurde letzteres etwa sorgfältig vom Einreichprojekt entkoppelt, um die Schwelle von 40.00,00 Euro nicht zu überschreiten und so eine Direktvergabe an das römische Architekturbüro DeA GmbH vornehmen zu können? Wenn dem so wäre, mag das rechtlich in Ordnung sein, aus politischer Sicht aber dennoch fragwürdig…
Ein gut formulierter Planungswettbewerb hätte vielleicht auch ans Licht gebracht, dass die beste Lösung jene ist, die Kasernen großteils stehen zu lassen… Gemäß Dienstleistungsvergabe wurde das Projekt im Gemeindeausschuss zusammen mit dem Architekten ausgearbeitet, unter Ausschluss der Öffentlichkeit und deren Möglichkeit zur Meinungsbildung und Mitbestimmung. Wie ist eure Meinung zum Thema? Schreibt uns unter: idrukas@gmail.com
Eyrs/Laimburg - Am Außensitz des Versuchszentrums Laimburg in Eyrs im Vinschgau werden auf fünf Hektar verschiedenste Gemüsearten und -sorten zu Versuchszwecken angebaut, von Blumenkohl über Kartoffeln bis hin zu Stangenbohnen. Am vergangenen Freitag, den 12. August, hatten Interessierte die Möglichkeit, das Gemüsefeld zu besichtigen und sich insbesondere über eine Kultur zu informieren: den Einschneidekohl. Diese Form des Weißkohls wird – wie es der Name vermuten lässt – eingeschnitten und zu Kraut verarbeitet. In einem einjährigen Demonstrationsversuch wollen die Forscherinnen und Forscher der Arbeitsgruppe „Freilandgemüsebau“ aufzeigen, worin die Unterschiede im Anbau von lokalen Landsorten, samenfesten Zuchtsorten und praxisüblichen Hybridsorten liegen. Dafür bauen sie im Versuchsfeld insgesamt 20 verschiedene Einschneidekohl-Sorten an und erheben eine Reihe anbaurelevanter agronomischer Kennzahlen wie beispielsweise Keimfähigkeit, Vegetationszeit, Gewicht der Köpfe und Hektarertrag.
„Unsere Versuche im Gemüsebau verfolgen unterschiedliche Zwecke: Die Sortenversuche liefern uns wichtige agronomische Kenndaten, um eine Sorte genau charakterisieren zu können. Anbauversuche testen eine Kultur auf ihre Anbaueignung unter den gegebenen Rahmenbedingungen; Pflanzenschutzversuche analysieren den Effekt unterschiedlicher Wirkstoffe zur Abwehr von Krankheiten und Schädlingen. Allein im Jahr 2021 standen 38 verschiedene Gemüsearten im Versuchsfeld. Mit unserer vielfältigen Forschung erarbeiten wir wichtige Ergebnisse, die wir an die Praxis weitergeben können,” erklärte Markus Hauser, Leiter der Arbeitsgruppe „Freilandgemüsebau“.
Landsorten, Zuchtsorten und Hybride – Vergleichsanbau Einschneidekohl
Der Einschneidekohl zeichnet sich durch seine besonders schweren und großen Köpfe aus, die im Schnitt vier bis fünf Kilogramm wiegen. Er hat mit mehr als drei Monaten eine längere Vegetationszeit und einen deutlich kürzeren Strunk in der Mitte des Kopfes als andere Weißkohl-Linien. Damit eignet er sich hervorragend zum Einschneiden und für die Weiterverarbeitung zu Kraut.
Auf Initiative des Vereins Sortengarten Südtirol ist in diesem Jahr ein Projekt gestartet, das verschiedene Einschneidekohl-Linien miteinander vergleicht. Ziel ist es, Unterschiede zwischen lokalen Landsorten, samenfesten Zuchtsorten und praxisüblichen Hybridsorten zu erheben. Landsorten sind traditionelle Sorten, die sich im Laufe von Jahrhunderten an die Anbaubedingungen ihrer Herkunftsregion angepasst haben. Oft besitzen sie Hofnamen oder Ortsnamen wie zum Beispiel „Trudener“ und „Pragser“, abgeleitet von den Dörfern Truden und Prags. Das für den Versuch notwendige Landsorten-Saatgut hat der Sortengarten Südtirol bereitgestellt. Insgesamt stehen 20 Sorten im Versuch, davon elf Hybridsorten, vier samenfeste Sorten von zertifizierten Züchterfirmen und fünf lokale Landsorten. Auch wenn das Projekt noch nicht abgeschlossen ist und die Ernte der Krautköpfe noch bevorsteht, können bereits Unterschiede festgestellt werden. Auffallend ist, dass die hybriden Sorten wesentlich einheitlicher im Bestand und weniger krankheitsanfällig sind. Trotz der Angepasstheit an die lokalen Bedingungen zeigen sich vor allem die Landsorten im Versuch als krankheitsanfällig. Aber auch innerhalb der verschiedenen Landsorten gibt es Unterschiede in Bezug auf den Gesundheitszustand der Pflanzen. Der prognostizierte Ertrag liegt bei den Hybridsorten höher als bei den Landsorten und den samenfesten Zuchtsorten.
Lokale Gemüse-Landsorten liegen derzeit im Trend und werden am Markt nachgefragt. Für den gärtnerischen Bedarf und den kleinstrukturierten Erwerbsanbau mit Direktvermarktung können sie in Südtirol durchaus interessant sein und einen Mehrwert bieten. In landwirtschaftlichen Betrieben, die für den genossenschaftlichen Vertrieb und für Weiterverarbeitungsbetriebe produzieren, finden Hybridsorten mit ihren hohen und einheitlichen Erträgen Verwendung.
Das Projekt wurde im Rahmen des Aktionsplans für Berglandwirtschaft und Lebensmittelwissenschaft gefördert und unterstützt Forschung im Bereich der Diversifizierung der Kulturen.
Kohlgewächse im Vinschgau
Im Vinschgau nimmt der Anbau von Kohlgewächsen rund 90 Prozent der gesamten Gemüseanbaufläche ein. Angebaut werden vor allem Blumenkohl, aber auch Weißkohl wie der Einschneidekohl. Gewisse Gegenden des Vinschgau wie jene zwischen Gadria-Graben und Prad eignen sich besonders gut für die Produktion von Kohlgewächsen. Ein wichtiger Faktor ist der pH-Wert des Bodens, der für den Anbau von Kohlgewächsen im basischen Bereich liegen muss. Zusätzlich sollte im Boden viel freies Kalzium vorhanden sein. Der basische Boden schützt den Kohl vor einer bedeutenden Fruchtfolgekrankheit, der Kohlhernie. Dieses Krankheitsbild wird durch einen Pilz ausgelöst, der saures Milieu bevorzugt und im Boden Dauersporen bildet. Die Dauersporen sind äußert unempfindlich, verbleiben mehrere Jahre im Boden und verhindern den Anbau von Kohlgewächsen. Basische Böden hingegen hemmen die Entwicklung des Pilzes und ermöglichen einen mehrjährigen Anbau von Kohlgewächsen. Die Gemüsebäuerinnen und -bauern im Vinschgau liefern ihre Ware vorwiegend an die örtlichen Genossenschaften und haben aufgrund des späteren Erntefensters den Vorteil, den italienischen Frischmarkt dann mit Kohlgewächsen versorgen zu können, wenn er in kaum einer anderen Region Italiens erntereif ist.
pr-info Martina Hug
Martina Hug ist eine vielseitige Sängerin, bewegt sich in diversen Musikgenres und kann auf 20 Jahre Erfahrung im Unterrichten verweisen. Nach dem Abschluss des Klassischen Musikstudiums am Conservatoire du Neuchâtel lancierte sie in den letzten 20 Jahren zahlreiche Musikprojekte, die meist spartenübergreifen waren. Hug ist zudem ausgebildete CVT-Gesangslehrerin.
Complete Vocal Technique, kurz CVT, ist eine moderne, wegweisende Gesangsmethodik, die aufgrund wissenschaftlicher Forschungen beweist, dass jeder Mensch das Singen erlernen kann. CVT unterscheidet nicht zwischen einzelnen Musikstilen, sondern bietet einen Gesamtüberblick über die Möglichkeiten der menschlichen Stimme. CVT versteht es, Gesang so zu erklären, dass der/die Sänger/in genau weiß, was er/sie tut. Dabei kann individuell auf die Stimme eingegangen und ganz konkret und effizient gearbeitet werden. Das Angebot richtet sich sowohl an Anfänger, als auch an fortgeschrittene Sängerinnen und Sänger.
Der Gesangsworkshop nach CVT mit Martina Hug
findet am 18. und 19. September im Schloss Goldrain statt.
Anmeldung und Infos
www.martinahug.com / www.schloss-goldrain.com
singma@martinahug.com / Tel 0041 79 433 28 02
Laas/Vinschgau - Die Mitglieder im Verein „Vinschger Stoansuacher“ unternahmen am 06. August 2022 einen Familienausflug in den Laaser Marmorbruch. 52 Mineraliensammler.innen samt Familienmitgliedern hatten sich angemeldet. Der Betriebsleiter im Laaser Marmorbruch Hans Hauser nahm die Gruppe in Empfang und stattete sie mit Helmen und Stiefeln aus. Dann gings’s in den imposanten Marmorbruch. Hauser erklärt, wie die Marmorblöcke herausgeschnitten werden, und was dabei beachtet werden muss. Und er ging genauestens auf alle Fragen ein. Nach zirka eineinhalb Stunden verließ die Gruppe den Bruch. Im Freien wartete Stärkung auf dem Grillplatz. Dort hatten die Mitglieder der „Stoansuacher“ Corrado Cecarelli und seine Frau Erika, unterstützt von Fabian Stricker und Reinhold Altstätter ein ausgezeichnetes Buffet vorbereitet. Die Besucher:innen konnten schnellsten den Hunger stillen. Anschließend wurde Gegrilltes serviert. Am späteren Nachmittag ging’s dann wieder heimwärts. Zuvor bedankten sich die Vereinsmitglieder recht herzlich beim Geschäftsführer der Lasa Mormor Erich Tscholl, beim Betriebsleiter Hauser Hans und bei der Köchin Lidia, die tatkräftig mitgeholfen hat.
Der Verein „Vinschger Stonasuacher“ hat momentan 56 Mitglieder. Präsident ist Alexander Trauner aus Prad. Die Mitglieder treffen sich jeden ersten Freitag im Monat um 20.00 Uhr in ihrem Vereinslokal in der ehemaligen Volksschule in Schluderns. Einmal im Jahr werden ein Familienausflug und ein bunter Nachmittag mit einem gemütlichen Mittagessen und einer Verlosung von schönen Mineralien organisiert. Sollte jemand interessiert sein, dem Verein beizutreten, so kann er/sie im Vereinslokal vorbeischauen. Es ist auch jederzeit möglich, dem Verein beizutreten. (mds)
Infos: Trauner Alexander Tel.: 3356000473
Müstair - Gleichgesinnte müssen zusammen arbeiten“, so die Worte von Walter Anderau, Präsident der Stiftung Pro Kloster St. Johann Müstair. In Zusammenarbeit mit Kurt Ratschiller, Produkt- und Marketingmanager der LASA Marmo GmbH, und dem Bildhauer Elias Wallnöfer entstand die Idee zu einer fast 3 Meter hohen und 700 kg schweren Stele aus Laaser Marmor. Für das Kunstwerk hatte LASA Marmo den Stein und der Schweizer Messerfabrikant Victorinox AG - Teilhaber der LASA Marmo - die Bildhauerkosten übernommen. Die fertige Stele wurde am 12. August 2022 an seinen endgültigen Bestimmungsort an der Bundesstraße gegenüber dem Kloster gebracht. Wo vorher ein Durchfahrtsverbotsschild stand, steht die Stele nun als Wegweiser zum neuen Schaulager, das in erster Linie den Ornamentsteinen aus Laaser Marmor aus der karolingischen Zeit gewidmet ist. Im Jänner 2022 begann die Arbeit als Konzept. Im Juni konnten die Besucher dem Bildhauer direkt vor Ort bei der Arbeit am Stein zusehen. Inspirieren ließ sich der junge Künstler von den dargestellten Ranken und Vögeln eines 1.200 Jahre alten Ornaments, das bei den Ausgrabungen im Kloster gefunden wurde und ebenfalls im Schaulager ausgestellt ist. Wallnöfer übernahm die Grundelemente und gab ihnen seine eigene Form. Im Anschluss an die Installation der Stele bot ein geselliges Mittagessen aller Beteiligten Gelegenheit zum Rückblick und Gedankenaustausch. Geschäftsführer Ulrich Veith und sein Team luden die Gäste ins historische 770 Jahre alte Hotel Chasa Chalavaina. Dieses war gemeinsam von der eigens dafür gegründeten Eigentumsstiftung Chasa Chalavaina und der ETH Zürich sanft renoviert worden. Durch die Wiederöffnung des Hauses und die Zusammenarbeit mit dem zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden Kloster St. Johann Müstair, erfolgt eine Aufwertung beider. In fruchtbringenden Kooperationen kann vieles entstehen. Das Val Mustair strebt immer wieder gemeinschaftliche Projekte mit dem nahen Vinschgau an. (cw)
Schlanders/Kulturhaus - Ein Konzert der besonderen Art gab es am 12. August im Kulturhaus Schlanders. Zu hören waren Werke von Haydn, Verdi, Mozart, Metallica, Kelly, Debussy, Schubert, Apocalyptica, De Victoria, Tchaikovsky und Bizet. Dem jungen Cellisten Matteo Bodini aus Schlanders gelang es zusammen mit drei weiteren Cellospielern vor zahlreichen Publikum ein abwechslungsreiches und buntes Programm mit bekannten Melodien aus viel gespielten Opern zu präsentieren. Neben Bodini spielten Antonia Neussl aus dem Zillertal, David Unterhofer vom Ritten und die junge Cellistin Salome Osenberg aus Lana. Matteo Bodini führte durch das Programm und erläuterte in deutscher und italienischer Sprache die einzelnen Werke und vermittelte Hintergrundinformationen über die jeweiligen Komponisten. Das Konzert begann mit dem Chor der Janitscharen aus der Oper „Die Entführung aus dem Serail“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Von Franz Schubert wurden zwei Werke gespielt: Eines aus der Liedsammlung „Der Schwanengesang“ sowie der 2. Satz aus dem Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“. Spannend war das Preludio der Oper „Traviata“ und das Preludio der Oper „I Masnadieri“ (deutscher Titel: Die Räuber) von Giuseppe Verdi. Zu hören waren auch Variationen aus dem „Kaiserquartett“ von Joseph Haydn. Anschließend wurden auch spanische Werke des Komponisten Tomás Luis de Victoria aus dem 16. Jh. vorgetragen und „Three Spanish Pieces“ für Cello des englischen Komponisten Bryan Kelly. Als besondere musikalische Einlagen neben den klassischen Meisterwerken wurden auch Songs der Band Metallica und des Celloensembles Apocalyptica gespielt. Ganz bewusst spielten die vier Cellisten auch Musik aus dem weltberühmten Ballett Schwanensee des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Zum Abschluss wurde „Golliwogg’s Cakewalk“ des französischer Komponisten Claude Debussy und ein Ausschnitt aus der berühmten Oper „Carmen“ von Georges Bizet gespielt. Das Konzert endete mit einer Zugabe und viel Applaus für die vier jungen Cellist:innen. (hzg)
Mals - Die Parrkirche in Mals steht unter dem Patronat der Gottesmutter Maria. Am 15. August wird das Hochfest Mariä Himmelfahrt, auch Großer Frauentag gefeiert. Hochunserfrauentag ist der größte Feiertag im Kirchenjahr der Pfarrei Mals. Auch heuer wurde der Malser Kirchtag bei schönem Wetter am 14. und 15. August gebührend gefeiert.
Wichtiger Bestandteil des Patroziniums ist die Weihe der Kräuterbuschen. Frau Florineth von den Bäuerinnen Mals erzählt: „ Es sind bereits mehr als 30 Jahre, dass die Malser Bäuerinnen diese Tradition aufrechterhalten. Die Kräuterbuschen werden nach der Weihe für eine freiwillige Spende ausgeteilt. Der Erlös wird für gute Zwecke verwendet. Für die Herstellung der Weihbuschen werden verschiedene Kräuter verwendet. Wermutkraut, eine Donnerkugel und Königskerze sollten nicht fehlen. Verwendet werden auch Schafgarbe, Johanniskraut, Minze, Melisse und andere Gartenkräuter. Die trockenen Kräuter wurden früher bei Unwetter angezündet. Man glaubte so die bösen Geister zu vertreiben um den Hof und die Menschen zu schützen. Ich tue das heute noch“.
Mariä Himmelfahrt ist das älteste Marienfest. Seinen Ursprung hat das Fest bei Cyrill von Alexandrien im 5. Jahrhundert, der es eingeführt und auf den 15. August festgelegt hat. Schon seit dem 6. Jahrhundert ist der Glaube an die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel nachgewiesen und wurde 1950 durch Papst Pius XII. für die römisch-katholische Kirche zum Dogma erhoben. (pt)
Töll - Ein Kirchtag wird normalerweise mit einer hl. Messe und anschließend mit großem Fest mit Speis und Trank gefeiert. Auf der Töll wurde das Patrozinium am 18. August anders begangen. In der Kirche zur hl. Helena fanden sich viele Töller Gläubige ein und dazu Kirchenmusikliebhaber aus Nah und Fern. Denn für das Patrozinium war ein Geschenk vorbereitet, welches wohl als „Speis und Trank für Geist und Seele“ bezeichnet werden kann.
Die Messe wurde von einem spontan gebildeten Quartett, dem Ensemble St. Helena, musikalisch gestaltet und, von Marian Polin auf der Orgel begleitet, die Missa in F-Dur von V. Rathgeber gesunden. Das Ensemble St. Helena wurde auf Initiative von Julia Perkmann aus Lana, die Alt gesungen hat, zusammengestellt. Carmen Declara aus Partschins hat Sopran, Jakob Raffeiner aus Tschengls Tenor und Daniel Götsch aus Naturns Bass gesungen. Eine wunderbare Kombination . Mit großem Applaus haben die Kirchenbesucher den Sängern Lob und Anerkennung gezollt. Im Anschluss an die Messe gab der Kirchenmusiker Marian Polin ein beeindruckendes Konzert mit ebenso beeindruckender Literatur aus dem 16. und 17. Jahrhundert auf der kleinen Orgel, die von Johann Caspar Humpel 1702 errichtet worden ist.
Die Kirchengemeinde bedachte Polin mit anhaltendem und aus der Seele sprechendem Applaus, so dass Polin ein Zusatzstück anfügte. Ein Kirchtag eben für Geist und Seele auf der Töll. (eb)
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