Wolfgang Platter, zum Tag des Heiligen Laurentius, 10. August 2022
Zwei Gründe haben mich vorrangig bewogen, heute über die Folgen des Klimawandels zu schreiben: der erste Jahrtag nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 in Deutschland und die Ausrufung des Wassernotstandes in Südtirol durch unseren Landeshauptmann. Zwei entgegengesetzte Enden einer Skala: Extremniederschlag und Extremtrockenheit. Extremereignisse häufen sich auch in ihrer zeitlichen Abfolge: Jahrhundertereignisse werden zu Jahrzehntereignissen. Meine nachfolgenden Zustandsbeschreibungen habe ich dem neuen Buch von Mojib Latif „Countdown. Unsere Zeit läuft ab – was wir der Klimakatastrophe noch entgegensetzen können“ entnommen, welches im heurigen Jahr im Herder Verlag erschienen ist. Mojib Latif ist Seniorprofessor an der Universität Kiel und forscht am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel.
Der fortschreitende menschengemachte Klimawandel verschlechtert die Lebensbedingungen auf der Erde radikal. Hinzu kommen weitere menschengemachte negative Einflüsse: der anhaltende Rückgang der Artenvielfalt. Oder kriegerische Auseinandersetzungen mit Hunger und Elend. Syrien und Jemen sind nur zwei Beispiele für langjährige Kriege. Die Ukraine ist seit dem 24. Februar dieses Jahres dazugekommen. Weltweit gibt es derzeit 80 Millionen Flüchtlinge und 800 Millionen hungernde Menschen. Gesellschaften sind aus verschiedenen Gründen fragil. Und Gesellschaften sind schon in verschiedenen Ländern zusammengebrochen. Die weltweit zunehmenden Umweltprobleme treten immer offener zutage. Diese Umweltprobleme unterstützen vorhandene Fehlentwicklungen, verschärfen Krisen und beschwören neue herauf.
Das Risiko von Pandemien durch Tierwanderungen
Unser Planet Erde hat sich in den letzten Jahrzehnten massiv erwärmt. Diese Erwärmung führt u. a. dazu, dass sich Tiere an Land und in den Meeren von den Tropen weg zu den Polen bewegen, um der Hitze zu entkommen. Durch die Veränderung ihrer Lebensräume können diese abwandernden Tiere mit anderen Tieren in Kontakt kommen, die sie normalerweise nicht treffen würden. Und das ermöglicht es Krankheitserregern, neue Wirte zu infizieren. Der Klimawandel könnte somit das Risiko von Pandemien erhöhen. Die Abholzung der Wälder, die meistens landwirtschaftlichen Zwecken dient, ist weltweit die größte Ursache für den Verlust von Lebensräumen. Auch der Verlust ihres angestammten Lebensraumes zwingt Tiere zu Wanderungen, bei denen sie mit anderen Tierarten oder Menschen in Kontakt kommen und Krankheitserreger weitergeben können.
Härtetest nicht bestanden
„Manche frühen Hochkulturen sind untergegangen, wenn die Natur zu stark unter Druck geriet und sich die Lebensbedingungen für die Menschen verschlechterten. So war der Untergang der Maya-Kultur im 9. Jahrhundert n. Chr. zum Teil dem Raubbau an der Natur und höchstwahrscheinlich auch mehreren dicht aufeinanderfolgenden Dürreperioden geschuldet“ schreibt Mojib Latif. Und weiter: „Die Menschheit ist im Begriff, durch den Klimawandel den Ast abzusägen, auf dem sie selber sitzt.“
Die Zeit drängt
Die Zeit drängt, um eine Klimakatastrophe zu vermeiden. Auch wenn es Interessensgruppen gibt, die den Zeitdruck bestreiten, um etwa aus der Kohle auszusteigen. Aber den Zeitdruck können wir an vielen Daten erkennen, die unbestechlich sind und Auskunft über den Zustand der Erde geben. Die Beobachtung der Daten, insbesondere seit Beginn des Satellitenzeitalters vor etwa 40 Jahren zeigt, wie sich der Mangel an Nachhaltigkeit lokal und global auswirkt. Latif: “Wir können nachweisen, dass das Grundwasser überall auf der Erde verloren geht, hauptsächlich in den trockenen und halbtrockenen Regionen“. Bei diesem Verlust des Grundwassers spielt nicht nur die globale Erwärmung eine Rolle, sondern vor allem die verschwenderische Wassernutzung.
Schnelle Trendumkehr notwendig
Latif: „Die Menschheit unterzieht sich gerade einem Härtetest. Sollte eine schnelle Trendumkehr in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung nicht gelingen, drohen die Gesellschaften einiger Weltreligionen vielleicht sogar noch in diesem Jahrzehnt zusammenzubrechen. Eine solche Trend-umkehr erfordert viel mehr als die Begrenzung der lokalen Erwärmung. Es ist die ganze Art und Weise, wie wir auf dem Planeten leben, die sich ändern muss, einschließlich der Lebensmittelproduktion und unserer Ernährungsgewohnheiten. Sonst kann es zum Kollaps kommen, wie es der Club of Rome vor einem halben Jahrhundert berechnet hat. Wie unvernünftig die Menschen agieren, zeigt eine jüngst erschienene wissenschaftliche Studie anhand empirischer Daten. Gaya Harrington, die Autorin der Studie, kommt zum Schluss, dass die Menschheit in den letzten 50 Jahren ziemlich genau den Pfad beschritten hat, den der Club of Rome in seinem Bericht Die Grenzen des Wachstums als das Worst Case-Szenario (schlechtesten Fall) berechnet hat. Die Menschen scheinen immer noch nicht hinzugelernt zu haben.“
Gifte in Luft, Boden und Wasser
Weltweit betrachtet, sterben viele Menschen frühzeitig durch Umweltschäden. Todesursachse sind dabei nicht ausschließlich die Auswirkungen der globalen Erwärmung. Verantwortlich für verfrühtes Sterben ist auch die Luftverschmutzung in den Ballungszentren mit viel Industrie und Verkehr. Auch hier spielen die fossilen Brennstoffe eine Rolle, deren Verbrennung nicht nur der Hauptgrund für die globale Erwärmung ist, sondern auch eine Ursache für die schlechte Luftqualität.
Die schleichende Vergiftung der Böden, des Grundwassers und der Weltmeere zählt ebenfalls zu den lebensverkürzenden Faktoren. Diese Einflüsse sind allerdings schwer zu beziffern und bishere unzureichend erforscht.
Die Ökosysteme werden in weiten Teilen unserer Erde von den menschengemachten Umweltveränderungen gestresst. Das Waldsterben, in Deutschland als Waldsterben 2.0 bezeichnet, mitausgelöst durch größere Hitze und Trockenheit während der letzten Jahre als Folge der globalen Erwärmung, ist ein Beispiel für diesen Stress.
Ein weiteres Beispiel ist das Insektensterben. In der öffentlichen Diskussion steht das Bienensterben symbolisch für den Tod der vielen Insektenarten. Dabei ist die globale Erwärmung ebenfalls ein Faktor, der zum Insektensterben beiträgt: Die steigenden Temperaturen führen zu einem verfrühten Blühen. Dadurch gerät der fein abgestimmte Rhythmus von Insekten und Pflanzen durcheinander. In der Literatur findet man Angaben, dass drei Viertel aller Fluginsekten Deutschlands im Verlauf von nicht einmal 30 Jahren verschwunden sein sollen. Der Insektenschwund beeinflusst die Nahrungskette sehr negativ: Insektenfressende Vögel und Kleinsäuger wie z. B. die Fledermäuse sind hungergefährdet.
Die Abholzung der tropischen Regenwälder
Neben der Zerstörung der Korallenriffe in den Weltmeeren ist die Abholzung der tropischen Regenwälder eines der schlimmsten Beispiele für die Zerstörung von Ökosystemen auf der Erde überhaupt. Im Blickpunkt steht derzeit v. a. der Amazonas-Regenwald. Immer größere Teile fallen den Brandrodungen und Kettensägen zum Opfer. Mit katastrophalen Auswirkungen für die indigenen Völker, die Artenvielfalt und das Klima. Aber die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes wirkt sich auch außerhalb der Region aus: Der Regenwald ist eine gigantische Feuchtigkeitsquelle. Gewaltige Mengen von Wasser verdunsten aus seinem Blätterdach. In der gasförmigen Form werden sie als Wasserdampf mit den Winden fortgetragen und über große Distanzen verfrachtet. Diese Wassermassen sorgen für die dringend benötigten Niederschläge in einigen Nachbarländern Brasiliens. Man nennt diese Fernverfrachtung von Wasser in Dampfform und dessen Ausregnen andernorts auch „fliegende Flüsse“. Eine weitere globale Erwärmung könnte die tropischen Windsysteme und Niederschlagssysteme so weit verändern, dass die Amazonasregion noch in diesem Jahrhundert austrocknet und dort überhaupt kein Regenwald mehr existiert. Der Kollaps des Regenwaldes wiederum würde die Erderwärmung beschleunigen, weil dann wegen der fehlenden üppigen Vegetation weniger Treibhausgase gebunden würden. Und die Amazonasregion würde sich von einer CO2-Senke, die sie heute noch ist, in eine CO2-Quelle verwandeln. Deswegen wäre es so wichtig, das, was noch vom Regenwald übrig ist, in Ruhe zu lassen, um seine Widerstandskraft zu erhalten, anstatt ihm immer größere Wunden zuzufügen.
Mehr Raum für Erholung. Mehr Platz für Genuss. Die qualitative und quantitative Erweiterung des Weissen Kreuzes in Burgeis ist ein Fortschreiben der bestehenden Erfolgsgeschichte.
Text: Angelika Ploner
Fotos: Daniel Zangerl
Das Designhotel Weisses Kreuz im Herzen von Burgeis ist ein Refugium mit Geschichte, eines, das sich durch Stil und Charme auszeichnet, ein architektonisches Highlight, das sich nahtlos in die Dorfgemeinschaft einfügt. Der Abriss eines angrenzenden Stadels mit Stall gab Platz frei: Platz für neue Ideen und Platz für eine Reihe von qualitativen Quantensprüngen. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde deshalb im Weissen Kreuz nicht nur der Garten größer. Das Hallenbad hat sich in einen lichtdurchfluteten Wintergarten mit Panoramaverglasung verwandelt und verbindet sich mit dem neuen 20-Meter Infinity Outdoorpool. Erholung mitten im Dorf mit Blick auf die umliegende Bergwelt ist hier garantiert. Die Gäste erleben nicht nur die tiefen Wurzeln des Hauses, sondern auch den Charakter von Haus und Dorf – sind eingebunden in das Burgeiser Dorfleben. „Das ist das einmalige an unserem Hotel und das wissen unsere Gäste zu schätzen“, sagt Mara Theiner. Sie hat zusammen mit ihrem Partner Marc Bernhart das Weisse Kreuz vor fast sechs Jahren übernommen und führt damit jene Tradition fort, die besagt, dass hier starke Frauen immer schon am Werk waren und die Geschicke geleitet haben.
Ihren Platz im neuen Weissen Kreuz haben auch ein Yoga- und Meditationsraum und ein Fitnessraum mit modernsten Geräten für Cardio-, Kraft- und Freikörpertraining gefunden. Besonders stolz ist man auf die neue Spa-Suite Vitea, die nun die 47 Zimmer und Suiten ergänzt. Mit 75 Quadratmetern, Whirlwanne, eigener Sauna, Südloggia mit Panoramablick, Riesenbett, Regendusche und vielen anderen Details ist Vitea ganz einfach zum Wohlfühlen gemacht.
Tradition und Moderne verbinden sich in der Architektur. Und auf den Tellern. Die Gäste sind begeistert vom neu gestalteten, hellen und modernen Essbereich. Das Ambiente selbst wird zum Genuss: Eine offene Bauweise mit gemütlichen Polstermöbeln, Farben und Details schaffen ein zeitlos-elegantes Flair und vermitteln eine angenehme Raumstimmung. Der Blickfang – nicht nur farblich: Die Innenhof-Lounge, die viel Licht in das neue Restaurant holt.
Und dann ist da noch ein Herzenswunsch, den sich Mara und Marc erfüllt haben. Denn zum neuen Restaurant für die Gäste gesellt sich seit dem 28. Juli das neue Fine-Dining-Restaurant Mamesa. Hier werden in Zukunft die kulinarischen Kreationen von Marc - mehrgängige Degustationsmenüs – kredenzt. Nicht nur Hausgäste kommen in den Genuss der kulinarischen Spezialitäten, auch jene, die nicht im Weissen Kreuz nächtigen, und etwas Besonderes suchen. Auf sechs Tischen werden die Gäste empfangen – ein exklusiver Ort ist mit Mamesa entstanden. Woher der Name stammt? Mesa heißt im rätoromanischen Tisch und Ma steht für die Anfangsbuchstaben von Mara und Marc – die Gastgeber. Jeder Buchstabe ist in einer anderen Schriftart geschrieben – jeder steht für ein Attribut, das das Weisse Kreuz vermittelt, wofür das Weisse Kreuz steht. Modern, romantisch, elegant, puristisch...
Den Gästen eröffnet sich eine außergewöhnliche Sicht auf Burgeis, die Fürstenburg und Kloster Marienberg – diese war maßgebend – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Maße des Fine-Dining-Restaurants orientieren sich an der Umgebung. Keine Ecke, kein Winkel wiederholt sich – wie ein Fernrohr schraubt sich der Raum in seine Umgebung. Der verglaste, spektakulär hohe, Baukörper bietet eine tolle Aussicht von jedem Tisch aus und vermittelt ein besonderes Raumgefühl. Die Handwerker waren gefordert. Zweifelsohne. Sie haben die Herausforderung mit Bravour gemeistert. Die Akustik des Raumes wurde mit einer Akustikdesignerin ausgelotet. Jedes Detail stimmt.
Auch auf der erweiterten Terrasse, die mit einer Sichtverglasung den Ausblick auf die Umgebung zelebriert. Die Natur ist Blickfang. Außen und innen.
Und wenn jemand das Wort authentisch verdient, dann ist es das Weisse Kreuz in Burgeis. In der Vitrine – verbindendes Element zwischen den beiden neuen Restaurants - hängt der Speck der fünf hauseigenen Schweine. Drei Schritte weiter fällt das Fleisch der Wagyu-Rinder ins Auge – auch diese stammen aus der eigenen Züchtung. Zusammen mit dem Weinschrank bilden sie eine Art Genussstraße im Weissen Kreuz in Burgeis.
Jahrhundertelange Historie verbindet sich im Weissen Kreuz mit moderner preisgekrönter Architektur des Architekturduos Elke Ladurner und Stephan Marx. „Uns war vor allem eines wichtig: Offenheit und Helligkeit“, sagt Mara Theiner. Alt und Neu haben ein Nebeneinander gefunden. Der historische Bestand entfaltet seine Wirkung im Zusammenspiel mit den neuen, modernen Architekturelementen und fällt durch eine unvergleichliche Ausstrahlung sofort ins Auge. Die Erweiterung ist das vierte Gebäude, das sich mit den drei vorhergehenden verbindet.
Vom Reisehospiz zum Bauernhof. Vom Krämerladen zur Gaststätte. Das Hotel war schon vieles. Heute ist es ein Designhotel im Herzen von Burgeis, ein Refugium mit Geschichte, ein architektonisches Highlight. Mit viel Platz für Erholung und Genuss.
Stellungnahme der Architekten
Bei der Ausarbeitung des Projektes wurde besonderes Augenmerk gelegt, sich in diesem sensiblen Ortskern von Burgeis an die vorherrschenden Materialien und das urbanistische Gefüge des Ortes anzulehnen. Die Kleinteiligkeit des Ortes soll nicht nur respektiert, sondern im Projekt weitergesponnen werden, indem kleine eigenständige Baukörper in das Hotelkonstrukt eingegliedert werden. Durch die Ähnlichkeit der Maßstäblichkeit gelingt es die neu entstehenden Baukörper in Anschluss an das bestehende Hotel gegen Westen besser in den Ort einzufügen. Auch die Einfahrt, die Innenhöfe und der Zwischenraum der einzelnen eigenständigen Baukörper lehnt sich an die Gassen und schmalen Durchlässe des stark verbauten Ortskerns an. Somit kann dieser typische Charakter beibehalten werden und dient als kostbare und einzigartige Ressource für das Hotel. Durch diese bewusste Anpassung der Maßstäblichkeit, die Form der Baukörper an sich und die Wahl der Materialien soll ein respektvoller Umgang mit dem Bestand unterstrichen werden, wobei der Zubau sich durch klare Kontraste vom Bestand respektvoll abstuft.
Das neue Gebäude, an dem ein landwirtschaftliches Gebäude abgerissen wird, nimmt wesentliche Elemente und Formen der Bauwerke im Umfeld auf und steht sozusagen als Neuinterpretation des Giebelelements, als Skelett im Zwischenraum verschiedene Bauvolumen. Es soll ein Gebäude mit Holzstruktur und Glas entstehen, das in seiner architektonischen Sprache klar als Neubau ersichtlich ist.
Die Architekten Elke Ladurner und Stephan Marx
Architekturstudio Marx/Ladurner
TIPP: Genuss im Mamesa – dem neuen Fine-Dining-Restaurant im Weissen Kreuz in Burgeis
Ein Fest in den letzten Junitagen des heißen Sommers 2022 mit geladenen Freunden der Latscher Unternehmerfamilie Günther und Helene Fuchs... anwesend die Künstlerfamilien Gottfried Bonell, Rudi Gamper, Karin Welponer mit Hans Wielander und dem Kulturvermittler Marian Cescutti. Der langjährige Obmann der Südtiroler Musikkapellen Gottfried Furtler ergänzte die Künstlergruppe. Angeregt diskutiert wurde über Karin Wellponers Ausstellung "Doch alle Lust will Ewigkeit" (in der Bozner Galerie Prisma vom 10. Juni bis 9. Juli 2022). Dieses vieldeutige Zitat aus Nietzsches Zarathustra wurde sogleich umgedreht und neu gedeutet: "Auch die Ewigkeit ist Quelle von Lust".
Den Anfang der Teffen auf dem Nördersberger Hof Blasnegg machte eine Lesung des Dichters Franz Tumler auf dem Rimpfhof vor etwa 30 Jahren. Damals lernte Günther Fuchs den Dichter Franz Tumler kennen, dessen Leben und Werk eine dauernde Heimatsuche war. Der Günther konnte verwirklichen, was dem Dichter als Wunschtraum vorschwebte.
Durch das große Aussichtsfenster der umgebauten Scheune blicken wir auf den Sonnenberg und auf den Zerminiger, auf eine über 3000 Meter hohe Steinkuppe der Ötztaler Alpen. Sie ist voller Geschichten, die man hier zu erzählen beginnt. Erinnert wurde auch an den landläufigen Spruch:
Auf Zuckbichl und Laggar ist der Schmolzkübel laar, auf Patsch und Mittereben weart er a nimmer long hebn.
Auf Zuckbichl und Laggar, daher stammt auch die Familie Tumler, deren geistige Nachkommen hier feiern, bei gutem Wein und bestem Essen.
Hans Wielander
Initiative Drususkaserne Schlanders - Südtirol ist kein Ort für Twens. Dies zumindest belegen die Zahlen. Im Jahr 2016 betrug der Anteil der 25 – 34jährigen der abwandernden Personen über 40%, wobei es den strukturschwachen Westen des Landes am härtesten trifft. Es sind vor allem gut ausgebildete Fachkräfte, welche in attraktive Nachbarländer ziehen bzw. Studenten, die erst gar nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren.
Die große Frage nach dem Warum beschäftigt die Politik - mit der Wohnbauförderung und dem einen oder anderen finanziellen Zuckerle will man die Jungen zurück ins gelobte Land locken. Wenn es doch nur so einfach wäre… Sich mit Studierenden auszutauschen lässt erahnen, welch gordischen Knoten es zu lösen gilt.
Lukas Pircher aus Schlanders studiert Wirtschaft in Wien. Mit seiner Qualifikation würde er einen seiner Ausbildung angemessenen Job wohl nur in Bozen finden: „Aber warum soll ich da jeden Tag zurück nach Hause pendeln? Bozen ist eine Studentenstadt, am Abend ist immer was los…“
Auf die BASIS Vinschgau Val Venosta angesprochen, meint Lukas, er sei jetzt in den Sommerferien oft dort. Die ungezwungene Atmosphäre, Austausch mit Menschen aus der ganzen Welt – dies gefalle ihm an diesem Ort. „Fast ein bisschen wie in Wien (…) Aber eben nur ein Tropfen auf den heißen Stein…“
„Aus den Kasernen könnte man so viel Tolles machen, wenn man es nur zulassen würde. (…) Ein Hostel vielleicht, ein Museum, oder auch eine Bar wie bei den Ruinenbars in Budapest. „, gerät er ins Schwärmen. Die von ihm genannten Abrissbars sind aus der Not entstanden. Mit wenig Geld und viel Kreativität wurden Abrisshäuser von jungen Menschen auf Vordermann gebracht. Eine hippe Inneneinrichtung mit Möbeln, die sonst auf dem Sperrmüll landen würden, und Graffitikunst an den Wänden – über die Jahre hat sich ein richtiger Hype rund um diese Ruinenbars in Budapest entwickelt, welche nun fixen Bestandteil des Nachtlebens bilden.
Ein weiterer Punkt, welcher aufs Tapet gebracht wird, sind die problematischen Verkehrsanbindungen: „In Schlanders hat man das Gefühl, von der Welt abgeschnitten zu sein. Um nach München oder nach Wien zu kommen, braucht man eine Ewigkeit, vor allem wenn man kein eigenes Auto besitzt. Auch Bozen selber scheint schon eine halbe Weltreise zu sein. Da brauch ich manchmal über 2 Stunden. Und der letzte Zug in den Vinschgau fährt schon um zehn…“
Eigentlich könnte er sich schon vorstellen, wieder in die Heimat zurückzukehren: „Aber die Mieten sind ja horrend. Da müsste ich wieder bei meinen Eltern einziehen, das würde nicht lange gut gehen…“, sagt er und schmunzelt. Auf die Frage, ob er es sich vorstellen könnte, den Dachboden seiner Eltern auszubauen, oder sich eine Wohnung zu kaufen, winkt er energisch ab - dafür sei er noch zu jung und er möchte sich noch nicht definitiv festlegen. Eine leistbare Mietwohnung bräuchte es, das würde ihm eine Perspektive verschaffen. So wie Lukas geht es vielen seiner Freunde, “und die meisten davon haben auch keinen ausbaufähigen Dachboden daheim”.
Liebe Studenten, ihr dürft uns weiterhin gern schreiben unter: idrukas@gmail.com
Schlanders/Prad/Mals - Viel Musik, kulinarische Genüsse, Marktstände mit regionalen Produkten und Spiele für Kinder standen und stehen im Mittelpunkt der Sommerabende in Schlanders, Prad und Mals. Angefangen hat Schlanders nach der Einführung der Fußgängerzone vor rund 30 Jahren. Die „Langen Freitage“ waren ein Renner und zogen Menschen aus dem ganzen Vinschgau an. Die Geschäfte waren bis 22 Uhr offen, man flanierte durch die Fußgängerzone, Menschen trafen sich, es wurde gegessen und getrunken. Für Kinder gab es Spiele und verschiedene Musikgruppen spielen an mehreren Plätzen entlang der Flaniermeile. Dieses Jahr gibt es in Schlanders vier „Sommerabende“ am Freitag vom 22. Juli bis 12. August. Neben Musikgruppen, Spielen und verschiedenen Marktständen, gibt es an jedem Freitag einen Schwerpunkt. So stand am ersten Freitag „Spiel & Spass für Kinder“ im Mittelpunkt, am 29. Juli ging es um „Wein & Genuss“, am 5. August präsentierten sich die verschiedenen Vereine und am 12. August geht es um Brauchtum und Traditionen. In Prad finden die Sommerabende jeweils am Donnerstag von 16 bis 22:30 Uhr statt. Das „Prader Markt Quintett“ begann am 21. Juli und wird bis am 18. August an fünf Donnerstagen durchgeführt. Geboten wird ein lebendiges Markttreiben, Musik mit Kleingruppen wie der „Ortwein Musi“ und der „Tuftweg Musi“. Auch die „Obervinschger Böhmische“ und einige Songwriter, sowie Nina Duschek mit ihrer Band traten auf, genauso wie die Goasslschnöller, Schuaplattler und Volkstänzer. Am 4. August gaben die Jugendkapelle und die Musikkapelle von 19:45 bis 21:45 ein Abendkonzert. Die Sommerabende in Mals gehen von Anfang Juli bis Ende August immer am Freitag von 18:00 bis 23:00 Uhr. Die Sommerabende werden von den verschiedenen Vereinen des Dorfes organisiert. Geboten wird Musik, reichlich zu essen und zu trinken, sowie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Bastelecken, Malatelier, Holzwerkstatt, Kletterwand, Bogenschießen, Sport, Spiele und viel Spaß. (hzg)
Musikakademie Langtaufers / Accdemia musicale Vallelunga
Donnerstag, 25. August 2022
20.o0 Uhr
Stadtsaal Glurns/Glorenza
Eintritt frei
Leitung/Direzione: Martin Lill
Arcangelo Corelli, Concerto grosso, op. 6/3
Gustav Holst, A Moorside Suite
Carl Nielsen, Little Suite
Gerald Finzi, Romance
Bildungsausschuss Glurns/Taufers
Wer behauptet, Beton sei grau und langweilig, wird am neuen Firmensitz des Brixner Betonspezialisten PROGRESS eines Besseren belehrt. Dort veredelt jetzt Laaser Marmor in einer Weißbetonfassade außen und in einer hochwertigen Mensa innen den Firmensitz in der Brixner Industriezone.
Kein Zweifel, die PROGRESS GROUP, als Vorreiter in Sachen automatisierter Herstellung von Betonfertigteilen, wollte für das 150 köpfige Team optimale Arbeitsbedingungen und für die Kunden ein Vorzeige-Projekt der Superlative schaffen. Dass das knapp 30 Meter hohe neungeschossige Gebäude als zweckmäßiger Firmensitz und als gigantisches Ausstellungsstück betrachtet und erlebt werden kann, ist ein Verdienst der architektonischen Planung.
So sieht der junge Meraner Architekt und Designer Manuel Gschnell vom Studio DEAR das neue Produktions- und Bürogebäude als Ergebnis aus Freude am Experimentieren und dem Streben nach Perfektion in der Betonvorfertigung.
Die Betonfertigteile wurden dabei in besonderer Weise veredelt. Der Weißbeton wurde mit Zuschlägen von Laaser Marmor, einem Gemisch aus Splitt und Sand, versehen und danach geschliffen. Die spiegelglatten Betonelemente rahmen in regelmäßiger Anordnung die raumhohen Fenster ein, sodass ein Raster entsteht, das die Blicke von weit her auf sich zieht und dann weiterleitet – auf die gespiegelte Umgebung, mit der sich das Brixner Unternehmen identifiziert. „Unser Ziel war es ein lokales hochwertiges Material zu verwenden, welches die Fähigkeit hat, die umliegende Umgebung widerzuspiegeln. Dabei kam für uns nur der Laaser Marmor in Frage. Das anfallende Verschnittmaterial als Zuschlag für den Beton in Kombination mit dem Hochglanzschliff der Oberfläche, erzeugt ein hochwertiges, elegantes Produkt, das unseren Vorstellungen gerecht wurde“, so Arch. Manuel Gschnell.
Im 3. Obergeschoss bietet ein Betriebs-Restaurant dem Progress Team einen zentralen Treffpunkt, mit gesunder und regionaler Küche. Nicht nur die Präsenz von Eichenholz und Pflanzen verströmt hier Gemütlichkeit, das Restaurant wurde auch bewusst farblich auf die Außenfassade in Weißbeton abgestimmt. Der Architekt kam für die Auswahl der Rohplatten persönlich nach Laas und achtete bewusst auf nicht rein weißen Marmor. Die Wahl fiel auf kalt weißen, leicht grau-grün und braun gewolkten Marmor der Produktlinie Lasa !ndividual® der zu Abdeckplatten und Verkleidungen für die Möbel des Selbstbedienungs- und Speisenausgabebereiches verarbeitet wurde. Die Oberflächen wurden hierzu geschliffen und für die Verwendung in der Küche imprägniert.
Der Architekt plante die Küche mittels digitalem Planungsprogramm von LASA Marmo und versuchte den Verschnitt so gering als möglich zu halten.
Der besondere Spezialbau der Progress Group führt insgesamt exemplarisch vor, wie vielfältig Betonfertigteile eingesetzt werden können. „PROGRESS GROUP steht seit jeher für effiziente hochwertige Betonfertigteile. Wir sehen im Zuschlag Laaser Marmor ein großes Potential und freuen uns, an unserem eigenen Firmensitz jetzt mit dem Laaser Marmor - einem der hochwertigsten Natursteine Südtirols - eine tolle Visitenkarte zu haben“, so Piero Bernabé, CEO von PROGRESS. Die Verbindung von Beton und Laaser Marmor als Zuschlagstoff lässt auch in der Fertigbauteilbranche einen völlig neuen hochwertigen und edlen Baustoff entstehen, der regional und nachhaltig ist.
Details und Bilder zum Projekt: www.lasamarmo.it/progress
Gastbeitrag von David Schönegger - skepTisch
Wie entstehen Krebszellen?
Normalerweise arbeiten alle Zellen in unserem Körper gut zusammen. Es gibt verschiedene Zellformen und jede davon hat ihre eigenen Aufgaben. Während zum Beispiel unsere roten Blutzellen unter anderem Sauerstoff im Körper transportieren, sorgen Zellen in der Magenschleimhaut für das saure Magenmilieu. Gesunde Zellen altern und sterben, wenn der Körper es erfordert. Unsere Zellen teilen sich deshalb in regelmäßigen Abständen, damit die Anzahl der Zellen konstant bleibt und die toten Zellen abgebaut werden können. Bei dieser Teilung muss auch unsere DNA - das Molekül, das unsere gesamte Erbinformation enthält - kopiert werden, damit jede neue Zelle wieder das komplette Erbgut trägt. So besitzt jede Zelle die Anleitung für die Baustoffe des Körpers. Bei diesem Kopiervorgang kommt es immer wieder zu Fehlern. Unser Körper hat allerdings verschiedene Kontrollmechanismen eingebaut, sodass die Fehler meist rechtzeitig erkannt und beseitigt werden.
Leider funktionieren diese Kontrollmechanismen nicht immer und die Zellen mit der fehlerhaften Geninformation können sich vermehren – Krebszellen entstehen. Sie teilen sich unkontrolliert und sind unempfindlich gegenüber hemmenden Signalen von Nachbarzellen. Ab einer bestimmten Anzahl an Krebszellen ist ihr Wachstum durch die mangelnde Versorgung mit Nährstoffen in Gefahr. Die Krebszellen können jedoch die Bildung neuer Blutgefäße anregen und so ihre eigene Nährstoffzufuhr sichern. Manche Krebszellen können sich sogar aus ihrem Gewebe loslösen und in anderen Geweben im Körper ansiedeln. Durch diesen Vorgang entstehen Metastasen.
Krank fühlt man sich allerdings erst dann, wenn die normale Funktion eines Organs durch die Krebszellen gestört wird. Das geschieht meist sehr spät, wenn Milliarden von bösartigen Zellen vorhanden sind. Entsprechend schwierig ist es dann, diese vielen Krebszellen zu bekämpfen. Darum ist es besonders wichtig, Krebs frühzeitig zu erkennen. Das ist z. B. durch regelmäßige Brust-, Prostata- oder Darmuntersuchungen möglich.
Welche Rolle hat unser Immunsystem?
Viele Krebszellen werden von unserem Immunsystem erkannt und vernichtet, noch bevor wir den Krebs bemerken. Jedoch sind einige Krebszellen nicht gut erkennbar oder schützen sich durch Maskierung vor dem Immunsystem, damit sie sich unbemerkt teilen können. Das Immunsystem verhindert also häufig die Entstehung von Krebs, kann aber bei chronischen Entzündungen (z.B. von Leber oder Bauchspeicheldrüse) durch ständiges Einwirken auch eine krebsfördernde Wirkung haben.
Eine allgemeine, ungezielte Stärkung des Immunsystems zur Krebsprävention bringt also in der Regel nichts.
Was sind die Therapiestrategien?
Moderne Krebsbehandlungen werden heute meist individuell an die Patient*innen angepasst. Ziel ist es, die Krebszellen durch Operationen aus dem Körper zu entfernen oder durch Strahlentherapie oder Medikamente die Krebszellen abzutöten. Man untersucht zudem, welche Fehler in der DNA den Krebs ausgelöst haben, um so eine gezielte Behandlung durchführen zu können.
Ein weiterer Ansatz in der Krebsbekämpfung sind Immuntherapien, bei denen versucht wird, das Immunsystem gezielt gegen die Krebszellen zu richten. Komplementäre Behandlungen sollten mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, um einen negativen Einfluss auf die Therapie auszuschließen.
Auf alternative Therapieempfehlungen, die nicht auf wissenschaftlicher Basis beruhen, sollte man besser verzichten. Neben der starken finanziellen Belastung können spezielle Fastenkuren oder Präparate, auch wenn sie als natürlich angepriesen werden, gefährlich sein.
Bei der Entstehung von Krebs spielen viele Faktoren eine Rolle: der Lebensstil, äußere Einflüsse durch Strahlung oder Gifte und bei einigen Krebsarten auch die genetische Komponente. Dadurch kann leider nicht ausgeschlossen werden, dass auch Menschen mit sehr gesundem Lebensstil an Krebs erkranken. Man schätzt, dass durch eine gesunde Lebensführung mehr als die Hälfte aller Krebsfälle vermieden werden könnten. Der größte einzelne Beitrag, den man leisten kann, um das eigene Krebsrisiko zu senken, besteht darin, nicht zu rauchen oder mit dem Rauchen aufzuhören. Mit dem Rauch inhaliert man nämlich Substanzen, die dazu führen, dass die Fehlerrate beim Kopieren der DNA erhöht wird. Diese Substanzen kommen zunächst in die Lunge und werden dann über die Blutbahn im ganzen Körper verteilt. Das führt nicht nur zu einem 20-fachen Risiko für Lungenkrebs, sondern auch das Risiko für andere Krebsarten wird dadurch deutlich erhöht.
David Schönegger
Ein Dank für die Unterstützung gilt Herrn Prof. Dr. Arno Helmberg vom Institut für Pathophysiologie, Medizinische Universität Innsbruck
WINDMAGAZINE
Winter Magazin - Winterwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Skigebiete Skifahren Rodeln Langlaufen Winterwandern Schneeschuhwandern Eislaufen Schöneben Haideralm Sulden Trafoi Watles Ferienregion