Stilfs - Die Süd-Tiroler Freiheit tritt in Stilfs bei den Gemeinderatswahlen mit eigener, starker Kandidatin für das Bürgermeisteramt an. Mit Simone Platzer kandidiert eine motivierte, attraktive Frau, die sich das Amt der Bürgermeisterin zutraut. Sie ist eine waschechte Stilfserin aus dem Dorf, 41 Jahre jung und Mutter zweier Söhne. Sie besuchte die Handelsoberschule Mals und maturierte dort. Derzeit führt sie die Buchhaltung eines Privatbetriebs. Des Weiteren ist Simone Platzer auch ehrenamtlich tätig und Mitglied im Theaterverein Stilfs.
Seit fünf Jahren ist die Alleinherrschaft der SVP in Stilfs bei Gemeindewahlen gebrochen. 2015 kandidierte die Süd-Tiroler Freiheit zum ersten Mal und erreichte auf Anhieb drei Mandate. Rund jeder 6. Stilfser unterstützte die neue Liste und ermöglichte den drei jungen Männern, Andreas Eller, Benjamin Steinhauser und Patrick Ratt den Einzug in den Gemeinderat. Sie brachten frischen Wind in die Ratsstube.
Fest entschlossen stellen sie sich auch dieses Mal der Wahl und erhöhen ihren Anspruch. Sie wollen nicht nur die Oppositionsbank drücken, sondern politisch aktiv mitgestalten und mit guten Ideen die in den letzten Jahren stagnierende Gemeinde wieder zum Blühen bringen.
Schlanders - Stolze 15.379,11 Euro sind 2019 für das Vinschger Weihnachtslicht zusammengekommen. Die Summe zeigt: Die Mitglieder von hds, hgv, lvh und die Raifeissenkassen des Vinschgaus stehen hinter der Aktion. Vor sieben Jahren ist diese von hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser ins Leben gerufen worden. Zum hds (Handels- und Dienstleistungsverband) und den Raikas gesellten sich nach und nach der hgv (Hotelier- und Gastwirteverband) und der lvh (Landesverband der Handwerker). Heute versteht man sich als große Gemeinschaft, die Solidarität lebt. Symbolisch wurde der Spendenerlös des Vinschger Weihnachtslichts 2019 am 18. Februar an Regina Marth Gardetto, der Vorsitzenden der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau übergeben. Die Vinzenzgemeinschaft Vinschgau hilft schnell, unbürokratisch und vor allem still. Ohne viel Aufsehens. Die Spenden erreichen jene Menschen, die Not leiden und das Geld brauchen. Aktiv ist die Vinzenzgemeinschaft Vinschgau mit Konferenzen in Graun, Burgeis, Mals, Schlanders, Latsch und Martell. Regina Marth Gardetto: „Ich möchte mich im Namen der Konferenzen bedanken, wir sind sehr froh über jede Spende, denn wir leben nur von Spendengeldern.“ Und: „Wir versichern, dass das Geld zu 100 Prozent Bedürftigen im Vinschgau zugute kommt.“ Erfahrungsgemäß ist das Schamgefühl von Bedürftigen im Vinschgau sehr groß.
Dass man das Spendengeld des Vinschger Weihnachtslichts zum 7. Mal der Vinzenzgemeinschaft übergibt, ist auch als Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement zu verstehen. Denn jeder gespendete Euro wird weitergegeben, die Mitglieder der Konferenzen arbeiten für ein Vergelt’s Gott. (ap)
Der Amateurfilmer Verein Vinschgau ladet zur 28. Filmvorstellung im Raiffeisensaal des CulturForums von Latsch. Am Samstag, den 21. März werden ab 20 Uhr insgesamt 11 Kurzfilme von 2 bis 20 Minuten gezeigt. Filme über die Federstilstickerei, die Gewinnung von Lörget, den Spargelanbau oder der Aufstieg zum Kilimanjaro und anderes mehr werden gezeigt.
von Albrecht Plangger - Das Thema Corona Virus ist nun auch in der Abgeordnetenkammer angekommen. Es beschleunigt die Arbeiten. Bei der Verabschiedung eines neuen Gesetzes zu den „Telefon-Anhörungen“ war eigentlich von allen Oppositionsparteien „Obstruktion – Pur“ angesagt. Am 29. Februar würde das Gesetzesdekret verfallen, wenn bis dahin nicht die Endabstimmung stattgefunden hat. Endlose Rednerlisten wurden eingereicht. Die Mehrheit hat dann beschlossen, schon am Montag mit den Abstimmungen zu beginnen, statt am Mittwoch, in der Hoffnung der Opposition würde dann früher „die Luft ausgehen“. Gekommen ist alles anders. Das Gesetzesdekret zu den Telefonabhörungen ist schon am Dienstag durch und somit war Platz für ein Notdekret zur Corona Virusbekämpfung. Auch dieses wird man samt Kommissionsarbeit und Vertrauensabstimmung innerhalb 1 – 2 Tagen abstimmen. Die Devise ist ein bisschen: „nichts wie weg“. Wenn diese wichtige Sofortmaßnahme geschaffen ist, dann könnte man ja auch das Parlament für eine Weile aus Sicherheitsgründen sperren. Hier wurden die Kontrollen schärfer, alle Führungen für Schüler wurden abgesagt, Parlamentarier-Kollegen laufen mit Gesichtsmasken durch die Gänge, wir Parlamentarier dürfen maximal 3 Gäste pro Tag empfangen, im Eingangsbereich wird Fieber gemessen! Die Stadt ist wie leergefegt. Italien hätte wirtschaftliche Probleme genug, als dass es auch dieses Problem haben müsste. Der Ministerpräsident Conte ist dabei, die Agenda der Regierung bis 2023 auszuarbeiten und wird nun wohl bestimmte Prioritäten überdenken müssen. Jetzt ist für den 29. März das Verfassungsreferendum zur Reduzierung der Parlamentarier angesagt und somit gibt es vorher keine Regierungskrise und keinen Termin für Neuwahlen. Nun muss Conte liefern... Ein Gesetz zum Klimawandel und Umweltschutz (collegato ambiente -new green deal) ist im Kommen. Beim Umweltschutz sind unsere autonomen Kompetenzen eher beschränkt und der Minister - als ehemaliger Forst-General - sehr zentralistisch ausgerichtet. Da ist etwas Ärger schon vorbereitet- Thematisiert wird nämlich auch die Jagd und die Natur- und Nationalparke. Da liegen unsere Anschauungen immer Welten auseinander.
Im rund um die Uhr besetzten Lagezentrum bei der Berufsfeuerwehr am Sitz der Agentur für Bevölkerungsschutz wurde auch heute (27. Februar) Abend die Situation analysiert.
Auch heute (27. Februar) haben Vertreter des Zivilschutzes und der Sanität am späten Nachmittag im Lagezentrum am Sitz der Agentur für Bevölkerungsschutz die Situation imn Hinblick auf das Coronavirus Disease Covid-19 in den Blick genommen. Mit dabei auch Gesundheitslandesrat Thomas Widmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler.
Es wurde kein neuer Verdachtsfall gemeldet. Dem Patienten und den vier negativ Getesteten geht es den Umständen entsprechend gut. Alle fünf befinden sich derzeit noch im Landeskrankenhaus Bozen.
Informationen am Bürgertelefon und auf neuer Homepage
Von 8 Uhr bis 18 Uhr haben vier Disponenten und eine Ärztin unter der Grünen Nummer 800 751 751 Fragen der Bevölkerung beantwortet. Um möglichst alle eingehenden Anrufe bearbeiten zu können, wurde heute ein Telefonist mehr für das Bürgertelefon eingesetzt. Ab Mittag hat die Anzahl der bearbeiteten Anrufe abgenommen und sich bei 30 pro Stunde eingependelt, das ist halb soviel wie noch am Vormittag.
Informationen können auch der eigens eingerichteten, laufend aktualisierten Homepage www.provinz.bz.it/coronavirus entnommen werden, dort sind Verordnungen, Antworten auf häufig gestellte Fragen und Richtlinien zur Vorsorge zu finden.
LPA/mac
Regulärer Schulbetrieb und keine Einschränkung öffentlicher Veranstaltungen, aber klare Verhaltensregeln und Präventionsmaßnahmen: Das gibt die neue Verordnung zum Coronavirus vor.
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat heute (26. Februar) eine neue Verordnung unterzeichnet, die Präventions- und Verhaltensmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus beinhaltet. Die neue Verordnung ergänzt jene vom vergangenen Sonntag (23. Februar) und baut auf der einheitlichen Musterverordnung auf, welche Landeshauptmann Kompatscher im Rahmen der Videokonferenz mit der römischen Regierung am Dienstag gefordert hatte. Landeshauptmann Kompatscher bekräftigt in diesem Zusammenhang, dass "Südtirol nicht zu den Gebieten mit Infektionsherden gehört, für die äußerst strenge Maßnahmen vorgesehen sind".
Schulbetrieb wird regulär aufgenommen
Die heute unterzeichnete Verordnung sieht keine Schließung von Schulen vor. Die Tätigkeit an den Bildungsstätten wird allerdings vorerst auf den Unterricht beschränkt. Bis zum 15. März werden Initiativen und Veranstaltungen wie Bildungs-, Austausch- und Partnerschaftsreisen, Führungen und Bildungsausflüge ausgesetzt. An allen Bildungseinrichtungen (einschließlich der Universität, der Fachhochschule für Gesundheitsberufe "Claudiana" und dem Konservatorium "Claudio Monteverdi") sowie in allen Gebäuden der öffentlichen Verwaltung müssen Informationen zum Coronavirus und die von der Gesundheitsbehörde empfohlenen Maßnahmen zur Vorbeugung von Covid-19 gut sichtbar ausgehängt werden. Vorgeschrieben wird zudem, dass in öffentlichen Gebäuden, besonders in den Krankenhäusern und Sprengelsitzen sowie anderen Gesundheitseinrichtungen, aber auch in anderen öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten Desinfektionsmittel zum Händewaschen zur Verfügung stehen.
"Die Abhaltung von öffentlichen Veranstaltungen wird nicht eingeschränkt", betont Landeshauptmann Kompatscher, der jedoch "zur Einhaltung der Präventionsmaßnahmen und allgemeinen Verhaltensregeln" aufruft.
Präventionsmaßnahmen in verschiedenen Bereichen
Für die öffentlichen Nahverkehrsmittel werden außerordentliche Reinigungsarbeiten vorgesehen. Gastbetriebe werden mit einer eigenen Mitteilung über die Meldepflicht von Personen aus sogenannten "roten Zonen" informiert. Dabei handelt es sich um jene Gemeinden, in denen Infektionsherde nachgewiesen wurden. Alle Personen, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Gebieten aufgehalten haben, die von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) aus epidemiologischer Sicht als Gefahrenzonen eingestuft wurden, oder in italienischen Gemeinden mit Infektionsherden (rote Zonen), müssen dies dem Departement für Gesundheitsvorsorge des Sanitätsbetriebs mitteilen.
Der Sanitätsbetrieb sorgt im Falle eines konkreten Verdachts dafür, dass die betroffene Person zwei Wochen lang isoliert wird, um eine mögliche Virusübertragung zu verhindern (Verbot von sozialen Kontakten, Bewegungen oder Reisen). Sollte die Person auch Grippesymptome aufweisen, so ist sie angehalten - zusätzlich zur Benachrichtigung der Gesundheitsbehörde -, sich bis zur Verlegung ins Krankenhaus in einem abgetrennten Raum aufzuhalten, der angemessenen gelüftet wird.
LPA/mb/jw
Landeshautpmann Kompatscher unterzeichnet Notverordnung, durch die bis 1. März alle Kleinkindbetreuungseinrichtungen, die Universität, die Claudiana und das Konservatorium geschlossen bleiben.
Gestern Abend (22. Februar) hat der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Florian Zerzer, in einem Schreiben an Landeshauptmann Arno Kompatscher über den Stand der Dinge im Hinblick auf das Coronavirus informiert. Auf dieser Basis hat der Landeshauptmann heute Vormittag (23. Februar) eine Notverordnung unterzeichnet, durch welche das Risiko für die Ausbreitung der Infektionskrankheit minimiert werden soll.
Ab dem morgigen Montag, 24. Februar bleiben inklusive Sonntag, 1. März sämtliche öffentlichen und privaten Einrichtungen der Kleinkindbetreuung (Kinderhorte, Kindertagesstätten, inklusive Betriebskindertagesstätten) geschlossen. Zudem wird im selben Zeitraum die Unterrichtstätigkeit an der Freien Universität Bozen, der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe "Claudiana" sowie des Konvervatoriums "Monteverdi" ausgesetzt.
Die Notverordnung, die im Anhang heruntergeladen werden kann, ist zudem angeführt, welches Procedere mit folgenden Personengruppen anzuwenden ist: Menschen aus Risikozonen, die unbedingt in Quarantäne gehalten werden müssen, Menschen, die mit symptomatischen Personen in Kontakt waren, symptomatische Personen, die keinen Krankenhausaufenthalt benötigen sowie Patienten, die einen Krankenhausaufenthalt benötigen.
LPA/mb/ck
Jetzt ist es fix. In Kastelbell-Tschars wird es auch bei der bevorstehenden Gemeinderatswahl eine starke junge Alternative zur Regierungspartei SVP geben. In den letzten zehn Jahren drückte die Süd-Tiroler Freiheit die Oppositionsbank und sammelte Erfahrungen. Zuerst mit einem Gemeinderat vertreten, konnte sie durch konstruktive und konsequente Politik im Jahre 2015 zwei Mandate dazu gewinnen. Die Bewegung wird sich diesmal breiter aufstellen und ein Bündnis mit parteifreien Kandidaten eingehen.
Der amtierende Gemeinderat Benjamin Pixner erklärt, das Ziel der Liste sei, in den nächsten fünf Jahren mitzuregieren. Noch offen ist, ob die Liste mit einem eigenen Bürgermeister-Kandidaten antritt. Derzeit laufen Gespräche mit potentiellen Kandidaten. Bis Anfang März werden noch Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat gesucht, wer Interesse hat oder Informationen benötigt, kann sich gerne bei Gemeinderat Benjamin Pixner melden.
Fixstarter sind jedenfalls die amtierenden Gemeinderäte Benjamin Pixner und Michael Niedermair. Gemeinderätin Sandra Holzknecht wird sich aus familiären Gründen nicht mehr der Wahl stellen, die Bewegung aber nach Möglichkeit weiterhin unterstützen.Für die Ratsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit
Benjamin Pixner
An den deutschen und ladinischen Schulen der Oberstufe schreiben Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen vorerst in den Fächern Mathematik und Englisch einen INVALSI-Test, ab 2022 auch in Deutsch.
In diesem Schuljahr nehmen erstmals Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen der Oberstufe an den italienweiten Lernstandserhebungen teil. Die schriftlichen Vergleichstests werden vom nationalen Institut für Evaluation des Bildungs- und Ausbildungssystems INVALSI organisiert. Sie prüfen, welche Kompetenzen die Schülerinnen und Schüler erworben haben.
Die so genannten INVALSI-Tests sind ab diesem Schuljahr eine von mehreren Voraussetzungen, um zur staatlichen Abschlussprüfung der Oberstufe zugelassen zu werden. LandesratPhilipp Achammer zeigt sich "nicht unbedingt erfreut" darüber, dass die INVALSI-Tests mit der Zulassung zur Abschlussprüfung verknüpft sind, aber "in dieser Angelegenheit sind wir an die staatlichen Vorschriften gebunden".
Auf Staatsebene sind die INVALSI-Lernstandserhebungen in den Abschlussklassen der Oberstufe in den Fächern Mathematik, Englisch und Italienisch vorgesehen. Anders verhält es sich an den deutschen und ladinischen Schulen in Südtirol: Bedingt durch die Sprachsituation in unserem Land und die Tatsache, dass der INVALSI-Test ausschließlich für die Unterrichtssprache Italienisch vorliegt, müssen die internen und externen Prüfungskandidatinnen und Prüfungskandidaten der Maturaklassen am Vergleichstest in der Unterrichtssprache Deutsch nicht teilnehmen – vorläufig. Sie werden die INVALSI-Lernstanderhebungen zunächst in den Fächern Mathematik und Englisch schreiben und erst ab dem 1. September 2022 auch jene im Fach Deutsch. Dies hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrat Achammer in ihrer heutigen Sitzung (18. Februar) beschlossen.
"Für den Fachbereich Deutsch als Erstsprache stellt das INVALSI keine Testformate zur Verfügung. Auch im deutschsprachigen Raum gibt es keine adaptierbaren Aufgabenstellungen für diese Jahrgangsstufe", erklärt Landesrat Achammer. Ein Aufschub von zwei Jahren sei daher notwendig, um eine angemessene Aufgabenstellung zu konzipieren.
Im Rahmen der heutigen Sitzung hat die Landesregierung darüber hinaus auch in den anderen Schul-und Klassenstufen die Fächer festgelegt, in denen in diesem Schuljahr an den deutschen Schulen und den Schulen der ladinischen Ortschaften INVALSI-Lernstandserhebungen erfolgen.
LPA/mpi
Vinschgau - Der Malser BM Ulrich Veith hat die Verkehrsstudie über eine mögliche Umfahrung von Schluderns, Glurns, Tartsch und Mals öffentlich versenkt. Dagegen protestieren die BM von Glurns und Schluderns. Was sagt die Studie? Welcher Nutzen wird mit einer möglichen Umfahrung verbunden und wie viel würde eine Umsetzung nach heutigen Schätzungen kosten?
von Erwin Bernhart
Der Ärger ist groß. Das sei nicht korrekt, sagen die BM von Schluderns Peter Trafoier und von Glurns Luis Frank unabhängig voneinander. Beide beziehen sich auf die Aussage vom Malser BM Ulrich Veith, der bei der Podiumsdiskussion in Schlanders, organisiert von der Umweltschutzgruppe Vinschgau, gesagt hat, dass die Studie einer Umfahrung für Schluderns, Glurns und Mals in den Gemeindeausschüssen abgelehnt worden sei und deshalb diese Studie nicht weiter verfolgt werde. Damit war eine mögliche Umfahrung Schluderns-Glurns-Mals vom Tisch, eine Diskussion darüber kam gar nicht erst auf.
Die beiden Bürgermeister und viele Referenten im Obervinschgau sind perplex. Bei der Podiumsdiskussion in Schlanders biss sich Peter Trafoier auf die Zunge und wollte keine Polemik entfesseln. Luis Frank ist erst gar nicht hingegangen. Zu groß war der Ärger im Vorfeld. Die Tauferer BMin Roselinde Gunsch war am Podium vertreten und sie war froh, dass sie nur über die Umsetzung des Verkehrskonzeptes in Taufers zu sprechen hatte.
Veith hat die Studie gewollt
Es war, so sagen es die Bürgermeister, Ulrich Veith, der vor mehreren Jahren eine Studie angeregt und gewollt hatte. Denn die Gemeinde Mals und die Bezirksgemeinschaft Vinschgau haben die Umfahrung von Tartsch immer noch im Programm. Und mit dieser Umfahrung von Tartsch, die im Bauleitplan der Gemeinde Mals verankert ist, haben die umliegenden Gemeinden Schluderns und Glurns keine Freude. Denn eine Umfahrung in Tartsch würde zwar die Tartscher entlasten, aber ansonsten den status quo auf ewig zementieren. Auch die Gemeinde Mals und BM Ulrich Veith haben keine großen Anstalten gemacht, diese Umfahrungsvariante ernsthaft zu verfolgen. Und dies, obwohl es in der Vergangenheit Zeitungsartikel gegeben hat, die ein Horrorszenario für die Tartscher an die Wand gemalt haben. Von naggelnden Stuben und kaum auszuhaltendem Lärm war die Rede. Tartsch sei mit dem Verkehr dem Untergang geweiht. Seit langem hat man vom verkehrsgeplagten Tartsch nichts mehr gehört.
Dann wurde eben auf Drängen des Malser BM Ulrich Veith von der Bezirksgemeinschaft Vinschgau eine Verkehrsstudie in Auftrag gegeben. Das Ingenieurbüro Patscheider und Partner hat über einen längeren Zeitraum gemeinsam mit dem in Verkehrsfragen spezialisierten Ingenieursstudio Meta aus Monza im Jahr 2017 Verkehrsdaten gesammelt und ausgewertet, hat aufgrund der Daten und der Möglichkeiten rund 20 Varianten ausgearbeitet. Im Laufe der Zeit haben sich zwei Varianten herauskristallisiert, eine Diskussionsunterlage, basierend auf Berechnungen und Schätzungen.
Weil die Studie mehr als zwei Gemeinden betroffen hat, hat sie die Bezirksgemeinschaft Vinschgau diese Studie in Auftrag gegeben und zu Beginn wurde sie von Bezirkspräsident Andreas Tappeiner begleitet. Dann hat Tappeiner Ulrich Veith damit beauftragt, die Studie in den Gemeindeausschüssen vorstellen und diskutieren zu lassen. Veith, so sagen es viele Beteiligte, war säumig. Denn die Studie war bereits Ende 2018 diskussionsbereit und eine erste Vorstellung sollte es im Jänner 2019 geben. Die gab es nicht. Bis dem Glurnser BM Luis Frank die Hutschnur riss. Im Herbst 2019 hat Frank die BM von Mals, Schluderns und Taufers und die Gemeindeausschüsse der vier Gemeinden nach Glurns zur Vorstellung und Diskussion der Studie geladen.
Die Interpretationen
Und genau diese Zusammenkunft wird nun unterschiedlich interpretiert. Während Luis Frank und Peter Trafoier sagen, dass sich, mit Ausnahme des Gemeindeausschusses von Mals, nur ganz wenige Referenten gegen diese Studie ausgesprochen haben, sagt Ulrich Veith, dass man in den Ausschüssen grundsätzlich dagegen war. Veith sagt, dass die getätigten Wortmeldungen gegen einen Ausbau von Straßen waren und er davon ausgehe, dass sich jene, die sich nicht zu Wort gemeldet haben, dem stillschweigend zugestimmt hätten.
„Mals sagt, dass man keine neuen Straßen brauche und dass man auf öffentliche Verkehrsmittel setzen solle“, fasst der Glurnser BM Luis Frank die Studienvorstellung zusammen. Er habe gesagt, dass man Lösungsvorschläge brauche und es noch interne Treffen bedürfe. Auf eine vertiefende Diskussion pocht auch der Schludernser BM Peter Trafoier. Es gebe noch viele Unklarheiten. Die Studie müsse in den Gemeinderäten diskutiert werden. Es sei auch nicht sauber, dass weder die Wirtschaft noch die Landespolitik in die Diskussion involviert sei. Im Übrigen, sagt auch Trafoier, seien wenige Stimmen gegen das Weiterverfolgen dieser Studie in den Gemeindeausschüssen gewesen.
Was denn nun?
Der Vinschgerwind hat mit allen beteiligten Bürgermeistern gesprochen und dann die Studie in der Bezirksgemeinschaft angefordert. Denn es kann ja nicht sein, dass eine Studie explizit für die Schublade gemacht wird, ohne dass darüber auf breiter Ebene diskutiert worden ist. Deshalb veröffentlichen wir die zwei Varianten, die ernsthaft untersucht worden sind.
Zum einen wurde die große Umfahrung von der Handwerkerzone Prad über den Kanal nach Glurns und bis nach Mals nochmals unter die Lupe genommen.
Zum anderen eine Variante, die oberhalb des Biotops bei Schluderns abzweigt, zwischen den Handwewrkerzonen Schluderns und Glurns in Richtung Tartscher Bichl führt und von dort in einem Bogen die Handwerkerzone Mals umfährt und schließlich in die Schleiser Kreuzung mündet.
Die große Umfahrung bringt, so haben es die Techniker von Patscheider und Partner errechnet, nicht wirklich die große Entlastung der Dörfer. In Tartsch und in Schluderns würde der Verkehr an normalen Arbeitstage halbiert, in Mals etwas mehr als halbiert und in Glurns um rund 40% vermindert.
Anders wäre die Wirkung einer Umfahrung Schluderns-Glurns-Mals. In Tartsch wäre der Verkehr mit einem Minus von knapp 95% an normalen Arbeitstage fast weg, ähnlich in Schluderns (Minus 89%), Laatsch mit entsprechender Verkehrsregelung von einem Durchfahrtsverbot minus 94 % und in Glurns wären knapp Dreiviertel des Verkehrs weg. Wer kaum etwas spüren würde, ist die Gemeinde Prad.
Bei der Gegenüberstellung der zwei Varianten ergeben sich für die große Umfahrung neben der unbefriedigenden Verkehrsentlastung auch in Bezug auf den Flächenverbrauch und auf das Landschaftsbild viele Nachteile. Zudem ist die Gemeinde Prad strikt gegen ein solches Ansinnen. Die große Umfahrung kann nur in einem Punkt punkten: die möglichen Kosten. Das Ingenieurbüro Patscheider und Partner beziffern die Kosten einer möglichen großen Umfahrung mit rund 75 Millionen Euro.
Verdammt hohe Kosten
Die Kosten für die Variante Schluderns-Glurns-Mals sind hingegen sehr hoch. 171 Millionen Euro werden da veranschlagt. Dafür sind 42 Prozent der rund 5,9 km langen Strecke als Unterflurtrasse vorgesehen. „Im Bereich der Unterflurtrassen können 10 Hektar nach Beendigung der Arbeiten wieder genutzt werden“, heißt es in der Gegenüberstellung.
Dass die Gemeinden Schluderns und Glurns die kleinere Umfahrung favorisieren, war seit der Fertigstellung der Studie klar. Allerdgins gebe es laut den Bürgermeistern noch erheblichen Diskussionsbedarf.
Dass eine solche Studie nicht leichtfertig vom Tisch gefegt werden kann, sind sich die Bürgermeister in Schluderns, in Glurns und auch in Taufers sicher. Roselinde Koch sagt, dass es sehr wohl etwas brauche. Luis Frank sagt: „Ich will keine Alibistudie. Es soll ernsthaft über Lösungen diskutiert werden.“ Und Ulrich Veith sagt: „Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat in ihrem Programm zwei Verkehrsprojekte drinnen. Die Umfahrung von Kastebell und jene von Tartsch. Dieses Strategiepapier ist nach wie vor gültig.“
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