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Es ist eine Wiederbelebung der Kirche. Nach über 45 Jahren kehrt das Altarbild „Genesis“ von Jörg Hofer heim in die romanische Kirche St. Sisinius in Laas. Wie es dazu gekommen ist, hat eine längere Vorgeschichte.

von Peter Tscholl

Alles nahm seinen Anfang mit der Südtiroler Kulturzeitschrift Arunda 5 von 1977/78. Das Titelbild und die Rückseite dieser Nummer zeigen das Triptychon „Genesis“ von Jörg Hofer. Die neue Kulturzeitschrift Arunda war damals das Medium, welches bereit war, auch Themen zu Kunst und Kultur im Lande zu veröffentlichen, welche sonst nirgends Platz fanden. In ihr konnte sich neues Denken und moderne Kunst ansiedeln. „Es waren in erster Linie meine Arunda-Freunde, die in diese Richtung gelenkt haben. Über Hofers Genesis habe ich am meisten mit Norbert Florineth geredet“, erinnert sich Hans Wielander, der Herausgeber der Kulturzeitschrift.

1977 hatte der 24jährige Jörg Hofer, damals noch Student an der Akademie der bildenden Künste bei Prof. Max Weiler in Wien, die Idee etwas Sakrales zu gestalten. „Es war einfach eine Eingebung, ich war besessen etwas Sakrales zu machen. Es gibt ja so viele schöne Fresken im Vinschgau und ich wollte unbedingt auch so etwas machen. Und nichts hat sich besser angeboten als der leere Raum in St. Sisinius“, sagt Hofer. Er begann die Arbeit an dem Altarbild im kleinen Atelier auf dem Dachboden des ehemaligen elterlichen Gasthauses zum Hirschen in Laas und vollendete es draußen in der Hügelkirche, um den Geist des Raumes einzufangen und auf die Lichtverhältnisse Sankt Sisinius Laas; Foto: Walter Angoneseeinzugehen. Zuerst malte er auf Papier, später hat er die Arbeit auf Leinwand und Keilrahmen aufgezogen. Hofers Tritychon, malerisch/stilistisch ein „Abstrakter Expressionismus“, stellt die Urwelt dar. In der Mitte sind Adam und Eva, links die vom Menschen gestaltete, urbar gemachte Welt und rechts ist der Urknall dargestellt. Dass der Pfarrer von Laas damals nicht gerade erfreut über Jörg Hofers Schöpfungsgeschichte war, ist nachvollziehbar. Die naturwissenschaftliche Urknalltheorie von der Entstehung der Welt ist unvereinbar mit dem Schöpfungsglaube in der christlichen Theologie. In der Bibel heißt es: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über das Wasser. Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.“ (Gen 1.1-3). Das Altarbild blieb nur ein Jahr in St. Sisinius und musste dann entfernt werden. Seitdem war es gut verpackt in Hofers Atelier verstaut.

Zu Jörg Hofers 70sten Geburtstag widmete ihm die Bezirkszeitung „Vinschgerwind“ die Kulturseite „Genesis und St. Sisinius in Laas“. Es folgte ein zweiter Artikel von Eva Gratl in der Tageszeitung „Dolomiten“. Diese beiden Artikel hatten etwas ausgelöst und brachten den Stein ins Rollen. „Wie schön wäre es, diese Arbeit wieder in St. Sisinius sehen zu können“, hieß es mehrfach. Es ist vor allem dem unermüdlichen Einsatz von Othmar Thaler und Wolfgang Platter zu verdanken, dass dieser Wunsch in die Tat umgesetzt wurde. Finanziert wurde dieses Projekt durch öffentliche Beiträge aus dem Amt für Kultur, der Stiftung Sparkasse und privaten Sponsoren. Die in der Kirche notwendigen Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten wurden nach den Vorgaben des Denkmalamtes unter Karin Dalla Torre von spezialisierten Handwerkern durchgeführt. Um das Südlicht („Gletscherlicht“) einfangen zu können, wurde mit Hilfe des befreundeten Architekten Werner Tscholl das Altarbild in die richtige Position und zum „Schweben“ gebracht. An keinem anderen Ort könnte das Altarbild seine Wirkung so entfalten, wie in diesen alten Gemäuern in St. Sisinius. Das Kirchlein ragt aus seiner Umgebung heraus und das Licht spielt zu gewissen Zeiten eine geheimnisvolle Rolle. Und die Farben, die der Künstler Jörg Hofer dort verwendet, leben von diesem Licht.

hofer JörgZahlreiche Freunde, Bekannte und Künstlerkollegen aus nah und fern sind der Einladung zur Segnung des Triptychons am 17. August 2024 gefolgt. Nicht alle fanden Platz in der Kirche. Nach der Begrüßung durch Wolfgang Platter, dem Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates Laas, sprach P. Ewald Volgger vom Deutschen Orden einige Worte zum Altarbild. „Für mich bedeutet es, dass die Kirche eine Ausstattung zurückbekommt, für die sie ja eigentlich gedacht war. Unsere romanischen, gotischen und späteren Kirchen leben vom Bild in der Kirche und von der Darstellung dessen, was den Menschen in diesem Raum wichtig ist. Und wenn jetzt so ein Werk wieder neu eingesetzt wird, dann bekommt die Kirche ein Element der ursprünglichen Ausstattung zurück“.
Renate Gamper las den Text „Triumph der Farben III“, den Oswald Egger, der diesjährige Georg-Büchner-Preisträger, für Jörg Hofer schrieb. Es folgte die biblische Schöpfungserzählung (Gen 1,1 – 2.4), vorgelesen von Wolfgang Platter und seiner Ehefrau Irmgard. Abschließend sprach P. Ewald Volgger das Segensgebet. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Laaser Komponisten Herbert Grassl, gemeinsam mit Philipp Lamprecht (Schlagzeug), Peter Sigl (Violoncello) und Bernadette Furch (Alt). Grassl verbindet mit Jörg Hofer eine langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft, die zu zahlreichen künstlerischen Projekten (Musik und Malerei) geführt hat.

Es war eine beeindruckende und tiefgehende Feier in St. Sisinius. Die einzigartige Atmosphäre vermittelte eine besondere, mystische Stimmung. Man fühlte sich tausend Jahre zurückversetzt, in eine längst vergangene Zeit. Das Triptychon „Genesis“ von Jörg Hofer in der Kirche ist nicht nur eine Bereicherung für Laas, sondern für den gesamten Vinschgau. Für die Zukunft wird derzeit mit örtlichen Organisatoren an einem Konzept gearbeitet, die Kirche zumindest in den Sommermonaten einmal wöchentlich für Besichtigungen mit Führung zugänglich zu machen.

Dienstag, 20 August 2024 16:10

Big Bang bei Big Bags

Laas - Die Verantwortlichen des Fernheizwerkes Laas Andreas Tappeiner, Hugo Trenkwalder und Marco Burgo sind in eine Ermittlung der Umweltpolizei NOE geraten - und wundern sich. Mit Zertifikaten über die Inhaltsstoffe und im guten Glauben hat das Fernheizwerk wertvolle Kohle geliefert.

von Erwin Bernhart

Wir verwenden PEFC-zertifiziertes Holz für die Pyrolyse, wir produzieren nach internationalen Richtlinien und wir machen laufende Analysen nach den europäischen REACH-Richtlinien“, sagt Andreas Tappeiner. Tappeiner ist Obmann der Fernheizwerk Genossenschaft in Laas. Dort wird über Hackgut Wärme für Laas und Eyrs erzeugt und über eine Pyrolyseanlage dem Holz Gase entzogen und diese wiederum zu Strom und Wärme verarbeitet. Als Wertstoff bleibt bei diesem Prozess Kohle übrig, die am Fernheizwerk in weithin sichtbaren Big Bags zwischengelagert wird. Diese Kohle hat noch Power. Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Kohle nicht für die Futtermittelproduktion oder für Lebensmittel geeignet ist, sehr wohl aber für die Herstellung von Grillkohle und für den Einsatz im Baustoffsegment. Die Laaser Kohle enthält Dioxine und Furane höchstens im nicht messbaren Bereich. Wie auch, wenn das verwendete Holz frei von Fremdstoffen ist.
Die Laaser sind in Vorerhebungen der NOE, der Umweltpolizei Trient, geraten. Gemeinsam mit dem Fernheizwerk in Vierschach. Die NOE hat Grillkohle aus Kroatien beschlagnahmen lassen. Es sei darin unter anderem Dioxin nachgewiesen worden. Die Umweltpolizei kennt die Pyrolysekohle nicht und behauptet, das sei Asche und die müsse entsorgt werden. Der Widerspruch: Die NOE sagt auch, dass diese „Asche“ energetisch verwertet werden müsse. Was denn nun? Ob der Weiterverarbeiter in Kroatien der Kohle aus Laas noch Mittel hinzugefügt habe, wisse er nicht, ärgert sich Tappeiner. Die Umweltpolizei ließ über die Presse verbreiten, dass man einem internationalen Ring, einer Art Kohlemafia, auf die Spur gekommen sei. Bei näherer Hinsicht entpuppt sich das Firmengeflecht allerdings als notwendige Verwertungslinie. Die Firma Syncraft, die die Pyrolyseanlage in Laas geliefert und installiert hat, hat großes Interesse daran, dass die bei der Pyrolyse entstandene Holzkohle in einen Verwertungskreislauf gebracht wird. Größere Syncraft-Pyrolyseanlgen gibt es in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz, sogar in Japan. Die anfallende Kohle ist seit 2020 als „Alpenkohle“ von der Firma SIOTUU GmbH in den großen Handelsketten in Österreich und in der Schweiz vertreten.
Nun grätscht die NOE dazwischen, weil diese Form von Kohle und die damit zusammenhängende Grillkohleproduktion in Italien unbekannt ist und somit juridisch und dann gesetzlich behandelt werden muss. Mitten in diesem Transforamtionsprozess befinden sich die Laaser Fernheizwerkverantwortlichen.

Dienstag, 20 August 2024 09:07

Verbindung Langtaufers-Kauntertal erkaltet

Bozen/Langtaufers/Kaunertal - Es hat eine Zeit gegeben, die für eine lifttechnische Verbindung Langtaufers-Kaunertal günstig zu sein schien. Hans Rubatscher, der Mehrheitseigner der Kaunertaler-Pitztaler Gletscherbahnen hatte vor mehr als 10 Jahren angeboten, in die Haideralm einzusteigen und im Gegenzug eine Liftverbindung von Langtaufers auf den Kaunertaler Gletscher zu machen. 2016 hat die Gemeinde Graun eine Machbarkeitsstudie noch begrüßt. Alles Schnee von gestern, das Wetter hat umgeschlagen. Mittlerweile ist die Haideralm erfolgreich von Schöneben absorbiert worden, der Laden läuft und im Oberland sind die Befürworter für Langtaufers-Kaunertal höchstens noch an einer Hand abzuzählen. 2020 hat die Gemeinde Graun eine Kehrtwende vollzogen und dem Projekt keine Unterstützung mehr angedeihen lassen. Langtaufers solle unter anderem mit Langlauf unterstützt werden.
Die Landesregierung hat 2018 erstmals einer solchen skitechnische Verbindung eine Absage erteilt, musste damals den eigenen Beschluss annullieren und hat dann 2020 wieder-um abgelehnt. Die Oberländer Gletscherbahn AG hat dagegen bis zum Staatsrat rekurriert. Der Staatsrat hat in einem Teil der Oberländer Gletscherbahn Recht gegeben, so dass die Landesregierung kürzlich einen weiteren Beschluss fassen musste. Die Ablehnung wurde dabei in allen Teilen bekräftigt. Im Beschluss wird die Ablehnung ausführlich und mit Bezugnahme auf den Fachplan für Aufstiegsanlagen und Skipisten begründet. Zitat: „Eine positive Bewertung der Machbarkeitsstudie sowie der strategischen Umweltprüfung sind die Voraussetzung, damit der Antragsteller überhaupt in der nächsten Phase ein detailliertes Projekt vorbereiten kann, welches die gleichen Bedingungen wie alle anderen Projekte innerhalb der Skizonen erfüllen muss.“ Und im Beschluss wird das so übersetzt: „In anderen Worten: Die Genehmigung der ergänzenden Eingriffe setzt (...) ein positives Gutachten des Umweltbeirates voraus. Da die SUP ordnungsgemäß durchgeführt wurde und zu einem negativen Ergebnis geführt hat, ist es, unabhängig vom sozioökonomischen Gutachten der Kommission im Sinne des Art. 5 Abs. 2 des Landesgesetzes 14/2010, nicht möglich, mit einem im Rahmen der SUP erteilten negativen Gutachten des Umweltbeirates, die Genehmigung des ergänzenden Eingriffes zu begründen.“ (eb)

Dienstag, 20 August 2024 09:05

„Gute Lösung“

Partschins - In den Reihen der Zuhörer war bei der letzten Gemeinderatssitzung in Partschins am 23. Juli auch der Schuldirektor vom Schulsprengel Latsch und ehemalige Gemeindereferent Stefan Ganterer (im Bild links). Ganterer meldete sich unter „Fragen der Zuhörer“ in Sachen Umfahrung Rabland mit Verve zu Wort. Ganterer forderte die Gemeinderäte von Partschins auf, bei der Umfahrung von Rabland „richtig zu entscheiden“. Die von den Landestechnikern als beste befürwortete kleine Lösung sei, so Ganterer eine „gute Lösung“. Ganterer erinnerte an die vorigen Gemeindeverwalter, die sich bereits 2014 grundsätzlich für eine Umfahrung ausgesprochen hätten, damals für die „Variante Vereinsheim“, die jener in der aktuell aufliegenden Studie ähnle. (eb)

Dienstag, 20 August 2024 09:05

Das Jahr ohne Sommer

Vom Wind gefunden - Das Jahr 1816 wird als „Jahr ohne Sommer“ bezeichnet. Schwere Unwetter zogen über das Land. Es war so kalt und nass, dass Getreide nicht wuchs und die Kartoffeln im Boden verfaulten. Was auf dem Feld gedeihen sollte, wurde verhagelt oder vom Dauerregen ertränkt. In Europa tobten Hagelstürme bis in den Sommer hinein. In Neuengland schneite es noch im Juni. Auf den Ernteausfall folgten Hunger und Chaos. Die Getreidepreise stiegen, Vieh musste notgeschlachtet werden. Die Menschen versuchten aus Stroh und Baumrinde Brot herzustellen. Es folgte eine massenhafte Emigration nach Russland und in die USA. Erst 100 Jahre später fanden Wissenschaftler die Ursache für diese Katastrophe. Am 10. April 1815 gab es einen Vulkanausbruch in Indonesien. Der Vulkan Tambora versprühte riesige Mengen an Gestein und Magma bis zu 43 Kilometer in die Höhe. Es kam zu Klimaveränderungen in Nordamerika und Europa, die drei Jahre anhielten. Doch Not macht auch erfinderisch. In Württemberg wurde 1818 die Württembergische Sparkasse und das Cannstatter Volksfest (Cannstatter Wasen), eine Landwirtschaftsschau im Stuttgarter Stadtbezirk Bad Cannstatt gegründet. Die kalte Düsternis inspirierte Mary Shellys zu ihrem Roman „Frankenstein“, Karl Drais erfand ein Laufrad, die „Draisine“, ein Vorläufer des Fahrrades. Die Staubteilchen in der Luft führten zu fantastischen Farbspielen am Himmel, die William Turner in London und der deutschen Maler Caspar David Friedrich auf ihren Bildern festhielten. In der Verzweiflung wurden an vielen Orten auch Bittprozessionen abgehalten. (hzg)

Dienstag, 20 August 2024 09:03

Besondere Schutzgebiete

Mals/Laas - Die Landesregierung hat kürzlich ein Verfahren zur Umwandlungder von Gebieten Gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) in Besondere Schutzgebiete (BSG) eingeleitet. Damit folgt man dem Verfahren zur Errichtung des europäischenSchutzgebietsnetzes Natura 2000. Betroffen von dieser Umwandlung ist der Tartscher Bühel und Teile des Schgumser Mooses bei Laas. Beim Tartscher Bühel sind es gut 22 Hektar, die mit einem besonderen Managementplan bedacht werden, in den Schgumser Mösern sind es knapp 4 Hektar. In Schgums sind es diverse Pflanzengesellschaften, die einer besonderen Pflege bedürfen, wie die Pfeifengraswiesen, die Nidermoore, die Auenwälder und die bodensaure Fichtenwälder. Vor allem der Hufeisennasen-Fledermaus soll durch weitere Umstrukturierungen in weiteren zwei Baracken des ehemaligen Munitionslagers unter die Arme gegriffen werden. Auch am Tartscher Bühle geht es neben diveren Vegetationsgesellschaften um Fledermäuse. Dort sind das „Kleine Mausohr“, das „Große mausohr“ und die „Gr0ße Hufeisennase“ beheimatet. Die Autoren des Maßnahmenkataloges warnen allerdings bei den „Zukunftsperspektiven“ und schreiben: „Der hohe Einsatz von Pestiziden im Obstbau im Talboden in unmittelbarer Nähe des Natura 2000-Gebietes dürfte zu erheblichen Beeinträchtigungen der gesamten biotischen Komponenteführen.“ (eb)

Dienstag, 20 August 2024 09:02

Dorfkaiser

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Geht es nach den Exponenten in der SVP und nach der Mehrheit im Trentino, soll das Wahlgesetz für die Gemeinden den staatlichen Vorgaben angepasst werden. Will heißen: keine Mandatsbeschränkung für die Bürgermeister in Gemeinden bis 5000 Einwohnern, Beschränkung auf drei Legislaturen für Gemeinden von 5000 bis 12000 Einwohnern. Eine solche Anpassung muss erst noch im Regionalrat beschlossen werden. Die Zeit eilt, denn im Langes 2025 sind Neuwahlen. Wenn es so kommen sollte, wären im Vinschgau mehrere unserer Dorfkaiser „entfesselt“. So könnte in Kastelbell-Tschars der Gustav Tappeiner, in Martell der Georg Altstätter, in Plaus der Jürgen Klotz und in Schnals der Karljosef Rainer noch einmal antreten - wenn die lokale SVP dies wünscht. Als ob er den Braten gerochen hatte, hat sich der Schlanderser BM Dieter Pinggera schon frühzeitig mit dem eigenen Abseilen beschäftigt und ist ins Altersheim gegangen, als Direktor. Denn Pinggera regiert eine Gemeinde mit mehr als 5000 Einwohnern und bliebe, laut staatlicher Vorgabe, mandatsbeschränkt. Oder aber, Pinggera tritt für den Gemeindrat an, dealt sich einen Ausschussposten aus, macht fünf Jahre lang Referent oder gar VizeBM und kommt in fünf Jahren als BM-Kandidat „I’ll be back“ wieder. In Schlanders sind, wenn die lokale SVP das will, jedenfalls Veränderungen vorprogrammiert.
Also, wenn im lahmen Regionalrat vorwärts gemacht würde, käme für Wiederkandidaturen rasch Klarheit. 

Dienstag, 20 August 2024 09:01

Zu Gast bei Alperia auf der Töll

Alperia machte kürzlich eine unerwartete und kuriose Entdeckung: In den ehemaligen Maschinenräumen des Kraftwerks Töll, einem der 35 Wasserkraftwerke, die Alperia in Südtirol betreibt, hat sich eine Kolonie von rund 300 Fledermäusen eingenistet. Es handelt sich um Rhinolophus hipposideros, einer kleinen Fledermaus mit langem Flaumfell. Es ist eine Art, die in Europa von großer Bedeutung und ein wahrer Naturschatz ist, so dass sie im Rahmen der Habitatrichtlinie 92/43/EWG unter Schutz gestellt wurde.

Montag, 19 August 2024 14:57

Ein Leben für den Skisport

Sulden - Nachruf für Friedrich Paulmichl - In Erinnerung an Friedrich Paulmichl
Die Anfänge des Skisports waren keineswegs vergleichbar mit dem heutigen Skifahren. Damals gab es keine Umlaufbahn, keinen Sessellift mit Wetterschutzhaube und keine Hightech-Kleidung. In den 50er Jahren musste man seine Skier auf die Schulter nehmen und mühevoll den Hang hinauf schleppen. Skifahren war kein einfacher Sport und trotzdem haben viele begeisterte Sportler eine große Leidenschaft dafür entwickelt. Einer unter ihnen war Friedrich Paulmichl.
Geboren am 24. März 1930 in Silfs, hat er bereits in jungen Jahren die Liebe zum Skifahren entdeckt. Nach der Erfolgsgeschichte von Gustav und Roland Thöni, wollte Friedrich Paulmichl auch andere junge Skifahrertalente fördern. Gemeinsam mit einigen anderen Skibegeisterten, gründete er 1947 gemeinsam mit Hans Tschenett den Skiclub Stilfs. Der Skiclub wurde mit großem Enthusiasmus bei den jungen Skifahrern angenommen und immer mehr Sportler sind dem Club beigetreten. Paulmichl hat den jungen Burschen und Mädchen damit neue Perspektiven ermöglicht. Durch den Skiverein konnten sie nun landesweit an Skirennen teilnehmen.
Es wurde fleißig trainiert. Damals gab es in Stilfs noch einen Skilift, ansonsten brachte man die Skifahrer nach Sulden, wo sie am End-der-Welt-Lift, dem heutigen Langensteinlift, die Pisten hinuntersausten.
Da nun auch immer mehr Kinder und Jugendliche aus Trafoi, Sulden und Prad dem Skiclub Stilfs beitraten, wurde der Skiclub Stilfs 1979 in Skiclub Ortler umbenannt.
Friedrich Paulmichl war sehr ehrgeizig. Er war streng mit den jungen Rennfahrern, aber auch streng mit ihren Trainern. Eingesetzt hat er sich auch dafür, dass der Skiclub mit der Federazione Italiana Sport Invernali (FISI) vernetzt wurde und die Rennfahrer des Sportvereins so an den offiziellen FISI-Rennen teilnehmen konnten. Durch diesen Einsatz hat sich der Skiclub etwas später zum sogenannten „Centro“, einem Leistungszentrum für das Ortlergebiet, entwickelt. Dies ermöglichte es den Skitalenten aus dem Ortlergebiet in den Landeskader und dann weiter in die C-Mannschaft des Nationalteams aufgenommen zu werden. Bis nach Courmayeur und Liechtenstein sind die jungen Skitalente gereist, um ihr Können bei den Rennen unter Beweis zu stellen. Der Erfolg blieb nicht aus, der Skiclub Ortler hat einige Europacup- und Weltcupathleten hervorgebracht.
Friedrich Paulmichl ist der Mitbegründer der Ortler Skiarena. Großen Einsatz dafür hat er auch noch lange nach seiner Pension gezeigt.
Friedrich Paulmichl wurde 94 Jahre alt und wurde vergangenen Juni in Stilfs beerdigt. Sein Werk und sein Enthusiasmus sowie seine Leidenschaft für den Skisport haben den Skiclub Ortler geprägt. Sein Tun wird den Sportverein auch weiterhin begleiten.
Martina Reinstadler
Skiclub Ortler

Latsch - Die komplette A-Nationalmannschaft der Kunstbahnrodel-Azzurri war für ein Trainingslager in Latsch zu Gast.
Im Vinschger Sportdorf standen von Montag, 29. Juli, bis Freitag, 2. August, verschiedene Trainingseinheiten auf dem Programm. Neben Krafteinheiten und Koordinationsübungen ging es in diesen Tagen vor allem auch um die Kondition und das Teambuilding.
So lag der Fokus unter anderem auf Outdoor-Aktivitäten. Der technische Direktor der Rennrodler, Armin Zöggeler, und Trainer Klaus Kofler zeigten sich begeistert von den Bedingungen in Latsch. „In Latsch und Umgebung konnten wir alles optimal kombinieren“, freut sich Kofler. Der Kastelbeller, zuletzt als Trainier im Jugendbereich tätig, ist seit dieser Saison Chefcoach des Nationalteams.
Bike-Tour und Klettereinheit
Für Dominik Fischnaller, Emanuel Rieder, Simon Kainzwaldner, Andrea Vötter, Marion Oberhofer und Co. stand unter anderem eine Mountainbike-Tour hinauf auf die Tarscher Alm an. Runter ging es entlang eines Trails. Auch eine Klettereinheit beim Stausee im nahegelegenen Martelltal durfte nicht fehlen.
Geschwitzt wurde natürlich auch im Kraftraum direkt neben den Leichtathletikanlagen und auf dem Sportplatz selbst. „Hier hatten wir alles was wir brauchen“, so Kofler. Das Kunstbahnrodel-Nationalteam befindet sich bereits seit Mai im Mannschaftstraining. In Latsch waren 15 Athlet/innen, drei Trainer und eine Physiotherapeutin zu Gast. Untergebracht waren die Azzurri im Landhotel Latscherhof. Die Wintervorbereitung der Rodel-Asse beginnt Anfang Oktober.
Latsch hat sich in den vergangenen Jahren mit seinen vielen Sportanlagen als Sportdorf etabliert. Immer mehr Sportgruppen und –vereine aus dem Profi- und Amateurbereich absolvieren ihre Trainingslager in Latsch und nutzen hiesige Strukturen.


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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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Impressionen 2021 Gianni Bodini

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Ein gutes 2021. Einige Leser und Leserinnen meiner Vinschger Impressionen haben mich darauf hingewiesen, dass ich das ganze Jahr kein Bild der Talsohle gezeigt habe. Es stimmt, aber meine Sympatie für die Pomologie hält sich in Grenzen. Aber bitte: hier ein abstraktes, filigranes Landschaftsbild.
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Latschander Waal. Am Waal fließt nicht nur das Wasser, sondern auch die Gedanken, Träume, Wünsche, Ärger und Frust. Bekanntlich reinigt aber das Wasser alles...
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Begegnung. Ja, ich weiß, es ist schon Ende Mai... Aber am Stilfserjoch haben erst jetzt die „Murmelen“ ihren Winterschlaf beendet. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Sommer anfangen kann.
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Steinreich. Im Gemeindegebiet von Schlanders liegt ein großer Schatz. Es sind die dutzenden kilometerlangen Trockensteinmauern, die die vertikale Landschaft prägen.
Ein Lob an diejenigen, die diese Kulturlandschaft weiter pflegen.
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An der Grenze. Dank der alten Militärstraße ist das Hochplateau von Plamort leicht zu erreichen.
Zum Greifen nah, sind die Gipfel von Nordtirol und Unterengadin. In der Ferne trohnt die Ortlergruppe...
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ICE MAN ÖTZI PEAK (Grawand) Ja, der Tolomei war ein Anfänger, ein Pollo, sozusagen!
Hier aber sind Profis am Werk: UP TO DATE, mit Zukunftsvisionen. Über Heimat und Identität wird in Südtirol viel geredet ...
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Bei der Etsch. Früh morgens, beim Licht und Schattenspiel, kann man die intensiv genutzte Umgebung und den Lärm des Verkehrs für eine Weile vergessen. Zu schön um wahr zu sein. Dann kann der Tag beginnen...
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Schlandraun. Einmal bin ich mit dem Wielander Hans ins Schlandraun gewandert. Wir wollten die Schlanderer Spitze (zwischen Saldur- und Ramudelkopf) erreichen und
haben sie nicht „gefunden“. Aber wir haben uns über alles unterhalten. Es war wie bei dem Betrachten des „Garten der Lüste“ von Hyeronymus Bosch: Ein Bild voller
Überraschungen und Wendungen. Es war ein schöner Tag!

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Käse Verkostung in Burgeis. Beim Betrachten dieses hochwertigen Produktes ist mir sofort eine Assoziation mit den Farben der Fresken in der Marienbergerkripta im Kopf entstanden. Und soll jemand sagen: „Des isch lai Kas.“
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Schloss Annaberg. Horch, in der Stille der Himmel erzählt. Die tragische Liebesgeschichte des Jägers Orion, der Plejaden und der Cassiopeia.  Was für eine Ruhe hier früh morgens, bevor die „Welt“ wieder aktiv wird.


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Herbsttag auf Mairing. „Setz du mi im April, kimm i wenn i will, setz du mit im Mai, kimm i glei.“ 

Eardäpfl, Tartuffelen, Artuffelen, Erdbirne, Soni, Wossereckl, Patate, also Kartoffeln.

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Im Weisswasserbruch. Seltsame Dinge kann man im Laaser Tal erleben: Während es draußen schneit, kann man im Inneren des Berges in einem verborgenen See paddeln. Ob darin auch „Marmorierte Forellen“ schwimmen?
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Kontinuität. Kaschlin oberhalb von Stilfs, Ganglegg oberhalb von Schluderns oder Rossladum oberhalb von Kortsch... sind Siedlungen mit 1000jähriger Geschichte. Vielleicht 100 Generationen von Menschen waren hier sesshaft. Die Sache ist faszinierend.
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BLA, BLA, BLA, ... So hat vor Kurzem die junge Schwedin die (Un)taten der Mächtigen der Welt bezüglich der Folgen des Klimawandels bezeichnet. Und bei uns? IDM, SBB, HGV, SVP, u. s. w. auch BLA, BLA, BLA.
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Erster Schnee. Meistens bin ich allein unterwegs, aber selten bin ich wirklich allein. Spannende Begegnungen stehen fast auf der Tagesordnung. Momente von tiefen Emotionen, die ab und zu auch fotografisch festgehalten werden können.
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Himmlische Bilder. Oder der Himmel über dem Vinschgau. Astronomie ist eine Wissenschaft, Astromanie ist meine Leidenschaft. Meine nächste Ausstellung mit Katalog – wenn es Covid erlaubt – wird am Samstag, 20. November um 16.00 Uhr in der Gärtnerei Schöpf, Vetzan eröffnet.

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Nachhaltig. Ich kann das „Wort“ nicht mehr hören und wenn ich so ein Bild sehe, mit diesen ungemein steilen Wiesen, denke ich an die vielen Jahrhunderte in denen die Menschen das „Wort“ nicht mal gekannt haben, aber wirklich so gelebt haben...

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Der Finailhof ist zum Teil abgebrannt. Unter dem Decknamen „Urlaub auf dem Bauernhof“ werden in Südtirol zahlreiche Bauernhöfe in Luxushotels so umgestaltet, dass oft vom Hof nur mehr die eingerahmte alte Urkunde bleibt. Nicht so beim Finailer, der mit so viel Liebe restauriert und geführt wird. Wir können helfen, damit der Finailhof wieder wird, wie er gewesen ist.
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Auf Planeil. Das Dorf im Schatten der Spitzigen Lun bietet eine astronomische Besonderheit: zwischen den 15. und 29. November und den 12. und 28. Jänner geht die Sonne zweimal auf und zweimal unter.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Mondsüchtig. Ich war in der Früh auf Malettes: es war kalt und windig und ich wartete bis der Vollmond über den Watles seine Nachtschicht beendete. Dann kamen die ersten Sonnenstrahlen, ich machte einen Click und ging glücklich weiter... P.S. Mit „Covid-Erlaubnis“ möchte ich eine Fotoausstellung mit Katalog: „Himmlische Bilder - Der Himmel über den Vinschgau“ veranstalten. Förderer sind Willkommen. Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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2021: Winter der Rekorde? Nein, wir sind nicht auf der Transibirischen Eisenbahnstrecke unterwegs. Wir sind in Spondinig, entlang der Vinschger-Bahn.
Der Winter ist bald vorbei, aber das Bild für die „Freunde der Eisenbahn“ bleibt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Lust auf Grün. Früher, wenn es so selbstverständlich war, kreuz und quer zu wandern, habe ich ab und zu darauf verzichtet. Da das Wandern heute nur mehr
mit Einschränkungen möglich ist, scheint es mir unverzichtbar zu sein.
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Osterglocken. In diesen Zeiten ist die Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. So mache ich den gleichen Weg zehn, zwanzig, dreißig Mal und im Gegensatz zu früher sehe ich Sachen, kleine Wunder der Natur, denen ich sonst keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte... Frohe Ostern.
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Blick vom Malanzhof. Wie alle bin auch ich stuff, die eigene Gemeinde nicht verlassen zu dürfen, aber die Sorge, keine Fotomotive zu finden, ist unbegründet. Auch Technologie hilft die Landschaft mit zu gestalten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Steine erzählen... Beim Betrachten der Ruinen auf Patsch, ist mir etwas eingefallen. Die Mauer auf der rechten Seite besteht aus durchgehenden Steinen. Bei der linken Mauer sind die Steine kleiner und mit Mörtel getrennt. Ein Beispiel von „Klimahaus“ dazumal!

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