Dienstag, 27 Mai 2014 00:00

Tatort Internet

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Es geht um Sex. Es geht um Gewalt. Es geht um das unerlaubte Posten von Fotos oder das Hochladen von Filmen. Es geht um Beleidigungen, um Identitätsdiebstahl und um Verletzungen der Privatsphäre. Die Straftaten im Internet und der Datenmissbrauch nehmen zu. „Das größte Gold des 21. Jahrhunderts sind die Daten, die im Netz liegen“, sind Francesco Campisi und Ivo Plotheger von der Post- und Kommunikationspolizei überzeugt. Sie sind Straftätern im Internet auf der Spur und referierten jüngst zu diesem Thema in Schlanders. Dazu eingeladen hatte der KFV Vinschgau.

von Angelika Ploner


Südtirol“, sagt Francesco Campisi, „ist längst keine Insel der Seligen mehr.“

Der Polizeihauptmeister der Post- und Kommunikationspolizei, ein Sonderorgan der italienischen Staatspolizei, spricht schnell und eindringlich. Zu erzählen hat er einiges: von Verletzungen der Privatsphäre, von Beleidigungen, von Mobbing, von Betrügereien. Mit einem Wort von Internetkriminalität, Alltag bei der Post- und Kommunikationspolizei in Bozen. Die Opfer: In erster Linie Südtiroler Jugendliche, aber auch Erwachsene.

"Nimm keine Zuckerlen von fremden Menschen gilt im übertragenen Sinne auch fürs Internet."
Francesco Campisi und Ivo Plotheger.


Die folgende Episode hat sich erst kürzlich zugetragen: Mit dem Scheinprofil eines Fotografen hat sich ein Mann über Facebook Kontakt zu hübschen minderjährigen Mädchen verschafft. Unter dem Vorwand viele Verbindungen zur Modebranche zu haben, lud er die Mädchen zu einem Fotoshooting. Adresse X, Uhrzeit Y. Der Mann hatte eine Wohnung in einer ruhigen, relativ abgelegenen Umgebung angemietet. „Und was passierte? Ein Mädchen ging in gutem Glauben zum vereinbarten Termin und wurde sexuell bedrängt.“ Auch das geschehe in Südtirol, sagt der Polizeihauptmeister der Post- und Kommunikationspolizei Bozen.

Fall Nummer zwei. Im Eisacktal schickte ein Mädchen, 15 Jahre, ihrem gleichaltrigen Freund ein Nacktfoto per MMS. Dieser leitete es – um anzugeben – sämtlichen seiner Freunde und Kollegen weiter. Einer stellte das Foto schließlich ins Netz. „Natürlich ohne Wissen des Mädchens.“ Dieses wurde dann von einem ihr Unbekannten auf der Straße angesprochen, er habe ihr Foto im Internet gesehen und ob man sich einmal treffen könne.
„Intimfotos zu machen und zu verschicken ist unter Jugendlichen gang und gebe“, erklärt Campisi. Auch in Südtirol. Auch im Vinschgau. Fakt ist, dass dies laut Gesetz unter Kinderpornografie und Besitz von kinderpornografischem Material fällt und mit empfindlichen Haft- und Geldstrafen geahndet wird. Sexting wird diese neue Form des Exibitionismus genannt, die mitunter die Aufmerksamkeit von Pädophilen weckt. Fünf bis sieben Pädophile werden jedes Jahr in Südtirol verhaftet. Erfahrungsgemäß halten sich diese mehr im ländlichen Raum auf, sagt Ivo Plotheger, Oberinspektor der Post- und Kommunikationspolizei. Vom Arbeitslosen bis zum Spitzenmanager: Pädophile gehören keiner bestimmten sozialen Schicht an und weisen auch keine gewisse Altersstruktur auf. Aber Pädophile sind sehr, sehr intelligent. Der jüngste Fall, ein rund 50-jähriger Bozner, der vorzugsweise Kontakt mit Jungen reicher Familien aufnahm, sprach - Achtung! - sechs Sprachen.

"Man soll sich im Internet benehmen, wie im realen Leben."
Francesco Campisi und Ivo Plotheger

Naiver Umgang. Jugendliche, aber auch Erwachsene benutzen das Internet oft gedankenlos. Eigenverantwortung sei gefragt, Hausverstand, offene Ohren und wachsame Augen. Doch anstelle von Vorsicht und gesundem Misstrauen, stellen Francesco Campisi und Ivo Plotheger etwas anderes fest: ein großes Mitteilungsbedürfnis und eine sehr niedrige Hemmschwelle. Auch bei Erwachsenen. Ein Beispiel dafür ist „Olga“. „Olga“ spricht im Netz mit Vorliebe Südtiroler Männer an. Was die Männer dann wenig später sehen, ist eine hübsche Frau, die sich selbst befriedigt und die Männer dazu auffordert, dasselbe zu tun. Gleich mehrere Südtiroler Männer sind der Aufforderung gefolgt, richteten die Webcam auf sich und ernüchterten spätestens am nächsten Tag, als sie Nachricht von „Olga“ bekamen: Dein Name und dein Profil sind bekannt. Wenn du nicht willst, dass der Film ins Netz gestellt wird, dann überweise auf ein Auslandskonto die Summe X. „Gleich mehrere Opfer kamen zu uns und fragten um Rat“, erzählt Campisi. Fakt ist: Trotz Anzeige kann nicht vermieden werden, dass das Video ins Internet gestellt wird.
Anders verhielt es sich mit einem Südtiroler Liebespärchen, das eine außereheliche Liebesbeziehung unterhielt und sich beim Liebesakt filmte. Als die Beziehung in die Brüche ging, rächte sich der Ex-Geliebte, der Zugang zum E-Mail-Account der Frau besaß und schickte das Video an ihren Mann, an die Arbeitskollegen und Freunde, kurzum verschickte eine Rundmail mit dem wenig schmeichelhaften Inhalt. Sex ist übrigens das am Öftesten angeklickte Wort im Internet. Doch ist das Netz ein Raum ohne Grenzen und ohne Kontrollen?

"Man verliert über das, was man in Facebook veröffentlicht die Kontrolle. Das ist das Problem."
von Franceso Campisi

Tatort Internet. Nein, sagen Campisi und Plotheger dezidiert. Die Post- und Kommunikationspolizei mit Sitz in Bozen, ahndet Straftaten im Internet. Die Aufgaben im Wesentlichen sind: Kinderpornografie, Online-Betrug, überhaupt alle Betrugsarten, die im Netz geschehen, Cyberbulling, Cyberstalking, Cybermobbing. Im Jahre 1990 wurde diese Einheit eingerichtet, derzeit arbeiten 19 Polizisten dort. Die Zuständigkeit umfasst die ganze Provinz Bozen.
Man setzt auf Vorbeugung und Aufklärung, deshalb hält man rund 100 Vorträge im Jahr und macht auf die Schattenseiten des Internets aufmerksam, bietet umfangreiche Informationen und erzählt von den Opfern des Internets. Südtiroler Opfern. Es geht, sagt Campisi, nicht darum das Netz schlecht zu machen.  Als Informations- und Unterhaltungsquelle ist es sehr wertvoll: Informationen werden in Sekundenschnelle geholt, Daten ausgetauscht und Beziehungen gepflegt. Ein Beispiel: 1,23 Milliarden aktive Benutzer hat etwa Facebook.
Es geht um etwas anderes. Es geht darum, zu sensibilisieren. Es geht darum, zu informieren. Es geht um die Achtung der Privatsphäre. Es geht um eine gesunde sexuelle Entwicklung von Jugendlichen. Es geht um einen bewussten Umgang mit dem Internet und den sozialen Netzwerken. Um eben nicht Opfer derselben zu werden.


Post- und Kommunikationspolizei mit Sitz in der Reschenstraße in Bozen.
E-Mail: poltel.bz@poliziadistato.it oder
Telefon: 0471 53 14 13.



Einige Links zum Thema:
www.snets.it/kidsnet
www.kinderserver-info.de
www.ehk.it

 

„Im Netz gelten die gleichen Regeln wie im realen Leben“

s7 0433Herr Campisi, ist das Internet Fluch oder Segen?
Francesco Campisi: Das Internet ist sicher ein Segen. Man muss aber lernen, die neuen Medien nicht einfach nur zu benützen, sondern sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Das am Öftesten angeklickte Wort im Internet sei Sex. Stimmt das?
Ja, die Statistiken sagen das und es gibt leider keine Filter, die vermeiden, dass Minderjährige Erwachsenenseiten anschauen. Das ist eine Gefahr, die nicht unterschätzt werden darf.  Das Kind sucht vielleicht im Netz nach einem Zeichentrickfilm und schon bekommt es Pornofotos zu sehen. Deshalb sollten sich die Eltern  damit auseinandersetzen und mit den Kindern Sexualität und Gefühle besprechen. Oft suchen Kinder auch Antworten auf Fragen fälschlicherweise im Netz.

Das Internet ist ein anonymer und rechtsfreier Raum. Das zumindest glauben viele.
Im Internet gelten die gleichen Regeln wie im wirklichen Leben. Wer eine Person  im Netz verleumdet oder bedroht, wird wegen Verleumdung und Bedrohung zur Rechenschaft gezogen. Einige denken, dass sie im Internet anonym sind und schreiben Dinge, die sie im realen Leben niemals schreiben oder sagen würden. Jene, die Straftaten im Netz begehen, können auf jeden Fall identifiziert werden.

Ab welchem Alter ist ein Kind internetfähig. Ihre Meinung.
Man empfiehlt mit sechs Jahren die ersten Schritte im Internet zu unternehmen, natürlich mit Anwesenheit der Eltern: nicht mehr als 30 Minuten und auch nicht alle Tage. Allerdings sollte man die Kinder von den sozialen Netzwerken fernhalten. Für Jugendliche gilt: Der Internet-Konsum sollte nicht täglich sein und wenn, dann 90 Minuten nicht überschreiten.

Was ist Sexting?
Unter Sexting versteht man hauptsächlich  das Versenden und die Verbreitung von erotischen Selbstaufnahmen eines Minderjährigen per Smartphone oder Internet. Sexting ist verboten, denn Minderjährige dürfen keine erotischen Selbstaufnahmen machen und diese verschicken. Die Besitzer verlieren die Kontrolle über die Fotos und können so nicht nur in Verlegung kommen, sondern auch in die Hände Pädophiler fallen oder Opfer von Erpressungsversuchen werden.

Thema Pädophilie. Ein Thema auch in Südtirol?
Ja, man schätzt, dass rund 40 Prozent aller Minderjährigen, die im Netz surfen, von Unbekannten angesprochen und zu einem realen Treffen eingeladen werden. Minderjährige sollten niemals zu einem Treffen mit Personen gehen, die sie im Netz kennengelernt haben. Wenn Personen Fragen stellen oder Fotos verlangen, sofort Eltern oder einen Erwachsenen des Vertrauens kontaktieren. Für Eltern gilt: Achtung, wenn das Kind oder der Jugendliche mit einem neuen Handy erscheint, immer Telefonguthaben hat oder neue Markenbekleidung trägt. Immer kontrollieren, ob das Kind mehr Zeit im Netz verbringen möchte, ob es nervös wird, wenn sich die Eltern nähern, während es surft oder versucht den Rechner schnell auszuschalten. Oder wenn auf einmal Unbekannte daheim anrufen.

Phishing. Was ist das?
Unwissende Benutzer bekommen E-Mails (scheinbar von ihrer eigenen Bank stammend) wie z.B. CartaSì, Poste Italiane und Yahoo mit der Aufforderung die Zugangsdaten für den E-Mail-Account, Online Banking oder sogar die Kreditkartennummer einzugeben. Deshalb gilt: Nie Aufforderungen via E-Mail nachkommen, die sensible Daten wie z.B. Zugangsdaten oder Passwörter verlangen.

Was sind Betrügereien im Netz, die Ihnen hier in Südtirol unterkommen?
Die Post-und Kommunikationspolizei Bozen ruft die Bevölkerung auf, vorsichtiger im Netz zu sein. Die Menschen sind im Internet unvorsichtig. Betrugsfälle im Internet-Auto-Handel zeigen das: Es ist sehr risikoreich eine Auslandsüberweisung zu tätigen, wenn ich ein Fahrzeug nur auf Bildern im Netz gesehen habe und der Verkäufer ein Unbekannter ist. Im wirklichen Leben würde ein Fahrzeug nie ohne Vorkontrolle und Probefahrt gekauft werden. Auch würde niemand einem Unbekannten die eigenen Kontodaten verraten. Um also zu vermeiden, dass ich im Netz betrogen werde, muss ich einfach gleich vorsichtig sein, wie im wirklichen Leben.


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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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