„Wir bauen auf die Menschen und die Ressourcen der Region“

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Viele Frauen arbeiten in der Bio Sennerei Prad:  u.a. v.l.: Ronja Dier, Petra Gerstl Haas und Martina Schäfer Viele Frauen arbeiten in der Bio Sennerei Prad: u.a. v.l.: Ronja Dier, Petra Gerstl Haas und Martina Schäfer

Obervinschgau - „Wir stärken die lokalen Kreisläufe und den sozialen Zusammenhalt. Wir sind da“. Mit diesen Grundgedanken wurde vor sechs Jahren am 29. Februar 2016 „Da – die Bürger*Genossenschaft Obervinschgau“ (BGO: www.da.bz.it) von 40 Einzelpersonen gegründet. Heute führt die Genossenschaft die Bio Dorfsennerei in Prad, sie ist auf den Wochenmärkten in Mals, Prad, Landeck und Meran mit einem Marktstand präsent, genauso wie auf dem Obstmarkt in Bozen und den Jahrmärkten im Obervinschgau. Festivals, Tagungen und Kinoabende werden durchgeführt, das Projekt Biotal Matsch wurde unterstützt. Seit drei Jahren werden Nikolauspakete und Osternester zum Kauf angeboten.

von Heinrich Zoderer

Bei der Gründung stand die Überzeugung im Mittelpunkt, dass ein Weitermachen wie bisher in eine Sackgasse führen würde. Noch mehr Wachstum, eine noch intensivere Bewirtschaftung und eine weitere Verbauung der Landschaft sind nicht zukunftsfähig. Idealisten suchten nach einem anderen Weg, so erzählt Armin Bernhard, der Präsident des Vorstandes der Bürgergenossenschaft. Aber es sollte nicht nur geredet, sondern konkret gehandelt werden, um eine nachhaltige Regionalentwicklung einzuleiten. Es geht um Kooperation und Vielfalt, um Beratung, Vermarktung, den Aufbau von Netzwerken, die Unterstützung von Projekten, um Resilienz und die Stärkung der lokalen Kreisläufe. Die Ideen waren so vielfältig wie die Gründungsmitglieder. Innovative Bauern, Geschäftsleute und Dienstleister waren genauso dabei wie junge Vinschger:innen, die im Ausland und Italien studiert haben und nach dem Studium mit neuen Erkenntnissen, aber auch mit neuen Ideen wieder zurückgekehrt sind. Heute hat die Genossenschaft 150 Mitglieder, zur Hälfte Einzelpersonen und zur Hälfte Betriebe. Seit dem 31. Jänner 2022 gibt es auch das Regionalgesetz Nr. 1 „Bestimmungen in Sachen Bürgergenossenschaften“, wodurch Bürgergenossenschaften, welche die „integrierte wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung des Bezugsgebiets“ fördern, auch unterstützt werden. Die Durchführungsbestimmungen fehlen noch, aber im Jänner 2022 wurde in Brixen bereits die zweite Bürgergenossenschaft b*coop gegründet. Durch die Corona Pandemie konnten einige kulturelle Programme nicht mehr durchgeführt werden, aber in der Not wurden auch neue Projekte entwickelt: die Nikolauspakete und die Osternester. Über die Homepage wurden vor dem Nikolaustag mehrere „Pakete“ mit biologischen Produkten angeboten. Die Kunden konnten auswählen und angeben über welche s6 3 Obstmarkt Bozen hw 22 2431Geschäfte das Paket abgeholt wird. Genauso wurden vor Ostern „Osternester“ zur Auswahl angeboten. Rund 600 Pakete wurde so in ganz Südtirol von Geschäften im Vinschgau, über die Pur Südtirol Geschäfte, den Biomarkt Naturalia, sowie Geschäfte in Brixen, Bruneck, Kaltern und Neumarkt vertrieben. Durch die Pandemie hat sich auch das Bewusstsein, dass es kein Zurück zur alten Normalität mehr geben kann, verstärkt. Nachhaltigkeit, Innovation und Transformation sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen, meint Michael Hofer, der Betriebswirt und stellverstretende Vorsitzende der Genossenschaft. Während andere Betriebe erst anfangen darüber zu reden und erste Schritte der Umstellung planen, ist die Bürgergenossenschaft seit dem Bestehen auf dem Innovations- und Nachhaltigkeitskurs unterwegs.

Marktstände und die Bio-Dorfsennerei Prad
Mit einem Marktstand auf dem Wochenmarkt in Mals wurde das erste Projekt gestartet. Viele Bauern haben keine Zeit ihre Produkte auf dem Markt zu verkaufen, vielen liegt das Verkaufen auch nicht, obwohl alle wissen, wie wichtig der direkte Kontakt der Produzenten mit den Konsumenten ist. Heute ist die Genossenschaft auf den Wochenmärkten und Jahrmärkten im Obervinschgau, aber auch in Landeck und Meran präsent. Und auf dem Obstmarkt in Bozen können die Bioprodukte der obervinschger Bauern an sechs Tagen in der Woche gekauft werden. Von rund zwei Dutzend Biobauern werden auf den Märkten regionale Produkte angeboten. Die nächste große Herausforderung war 2019 die Übernahme und Führung der Bio-Dorfsennerei in Prad. Die alte Dorfsennerei wurde 1982 geschlossen. Nach der Neugründung der Sennerei-Genossenschaft Prad und nach dem Bau eines neuen Sennereigebäudes durch die Fraktionsverwaltung, konnte die Produktion 2011 im neuen Gebäude wieder aufgenommen werden. Doch bereits im Oktober 2014 wurde die Produktion eingestellt und die Sennerei musste wiederum schließen. Besorgte Bauern wandten sich an die junge Bürgergenossenschaft. Von den Vorstandsmitgliedern der BGO, Armin Bernhard, Michael Hofer, Elisabeth Prugger und Anna Folie wurde ein neues Konzept ausgearbeitet. Michael Hofer übernahm die Verwaltung und mit Sigrid Sparer aus Lana konnte eine erfahrene Produktmanagerin und Geschäftsführerin gewonnen werden. 2019 wurden 100.000 l Ziegenmilch abgeliefert und 10.000 kg Käse erzeugt. Heute werden bereits von vier Ziegenbauern 170.000 l Ziegenmilch im Jahr verarbeitet und zu zwei Dritteln in der Region und einem Drittel im deutschen Sprachraum bis nach Hamburg verkauft. Durch den günstigen Mietvertrag mit der Fraktionsverwaltung Prad können 5 – 6 Personen qualitativ hochwertigen Bio-Ziegenkäse herstellen und verkaufen.

Festivals, Tagungen und Kinoabende
Von Anfang an war die Genossenschaft danach bestrebt, nicht nur in den Bereichen Landwirtschaft und Handel, sondern auch in den Bereichen Kultur und Bildung aktiv zu werden. So wurde in den letzten Jahren das dreitägige Festival „Hier und da - Gut leben im ländlichen Raum“ organisiert. Das Festival ist eine bunte Mischung aus Marktständen verschiedener Initiativen aus dem In- und Ausland und Konzerten, Impulsreferaten, Filmvorführungen, Betriebsbesichtigungen, Landschafts- und Kulturwanderungen, Buchvorstellungen und Begegnungen mit interessanten Persönlichkeiten. Es geht vor allem darum neue Projekte sichtbar zu machen und zu stärken, aber auch mit verschiedenen Menschen ins Gespräch zu kommen und ein abwechslungsreiches Kulturprogramm anzubieten. 2016 wurde eine Schmetterlingstagung in Mals organisiert. Am 10. August 2019 gab es in Mals das „Sommerfest 50 Jahre Woodstock“ mit Kunst und Kino, Tanz und Musik. 2019 und 2020 wurde ein „SamenFest“ beim Sockerhof in Mals veranstaltet. Neben Referaten konnte auch Saatgut bewährter Obst- und Gemüsesorten getauscht und gekauft werden. Beim „StodlKino“ im Sockerhof wurden im Sommer und Herbst 2019 und 2020 mehrere Filme über die Landwirtschaft vorgeführt. Am 19. und 20. November 2021 wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schluderns und dem Heimatpflegeverband ein Tag der offenen Türen zum Thema „Ortskernrevitalisierung“ organisiert. Die „Herbatio Kräuterwochen“ wurden vom 26.06. – 09.07.2021 in Trafoi durchgeführt. Dabei gab es Kräuterwanderungen, einen Kräutermarkt und viele Informationen über Wildkräuter, Kräutersalben und die Vinschger Hexenküche.

BioTal Matsch
Das Projekt „Machbarkeit BioTal Matsch“ wurde 2017 im Rahmen des Bürgerhaushalts der Gemeinde Mals ins Leben gerufen. Mit Unterstützung durch die Bürgergenossenschaft und unter der Projektkoordination von Anja Matscher entstand 2018 eine Projektgruppe. Eine Ideensammlung wurde durchgeführt und eine Bio-Umstellungsberatung für Landwirt:innen wurde organisiert. Später gab es eine Erhebung und Kartierung der Bioflächen in Matsch und Muntetschinig und im November 2018 unternahm man eine Exkursion ins Schweizer Biotal Valposchiavo. Im Jahre 2019 wurde die Gonda-Alm im Matschertal nach der Kortscher Alm zur zweiten Alm im Vinschgau, die als Bioalm bewirtschaftet wird.

Frauenpower, Netzwerke, weitere Ideen
Auch in der Bürgergenossenschaft Obervinschgau stehen an der Spitze zwei Männer: Armin Bernhard, der Bildungswissenschaftler, Vordenker und Netzwerker, ist der Vorsitzende des Vorstandes und Jürgen Wallnöfer, der Architekt und Planer ist der Vorsitzende des Aufsichtsrates. Die Genossenschaft wird aber auch getragen und geführt von gut ausgebildeten, starken und bodenständigen Frauen. Elisabeth Prugger aus Tschengls hat an der Universität für Bodenkultur in Wien Landschaftsplanung studiert. Sie war Praxislehrerin für Milchverarbeitung in der Landwirtschaftsschule Salern. Sie kennt sich gut aus mit der Käserei und dem Gemüseanbau (www.greiterhaus.com) und hat viele konkrete Ideen. Anna Folie aus Mals hat ebenfalls in Wien studiert (Pflanzenwissenschaften), ist nach dem Studium nach Mals zurückgekommen und war bis vor kurzem auch im Vorstand der BGO aktiv. Sie hat vom Großonkel den Hof (www.sockerhof.it) übernommen und baut nun Roggen, Kartoffeln und verschiedenste Gemüsesorten an. Sigrid Sparer hat in Mailand studiert, arbeitete 10 Jahre in der Lebensmittelvermarktung des Großbetriebes Dr. Schär und 2 Jahre bei der Firma Loacker am Ritten. Nun vermarktet sie den Ziegenkäse der Prader Biosennerei (www.bio-dorfsennerei.it/). Weitere Powerfrauen der Bürgergenossenschaft sind Anja Matscher und Martina Schäfer. Anja Matscher hat in Wien an der Universität für Bodenkultur studiert und ist nun die Biobäuerin am Lechtlhof (www.lechtlhof.it/) oberhalb von Mals. Martina Schäfer kommt aus Stuttgart, hat Betriebswirtschaft studiert, ist Fachagrarwirtin der Milchwirtschaft, arbeitet in der Dorfsennerei Prad und leitet den Vinschger Obstmarktstand in Bozen. Neben den vielen Männern und Frauen der BGO gibt es ein breites Netzwerk von Kooperationspartnern: neben Biobauern, Geschäften und Hotels, u.a.: Sozialgenossenschaft Vinterra, Obstgenossenschaft OVEG, Plattform Land, Uni Bozen, EURAC, IDM, Basis Vinschgau, Weltladen Latsch, Biokistl, das Südtiroler Netzwerk für Nachhaltigkeit. Im Sommer will die Genossenschaft in Glurns ein Kulturkaffee eröffnen. Ein Projekt, von dem sowohl Armin Bernhard als auch Michael Hofer überzeugt sind, konnte noch nicht realisiert werden: ein eigenes Regionalgeld für den Obervinschgau. Auch die Idee einer Bioregion Obervinschgau wartet auf die Umsetzung.

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Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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