Naturns - Dem Recyclinghof in Naturns droht die Schließung. Er entspricht seit langem nicht mehr den Normen und stellt eine Gefahr für die Umwelt dar. Aus einem der ersten Recyclinghöfe im Lande ist ein unappetitliches Aschenputtel geworden. Naturns ist damit Vorreiter in Sachen Vernachlässigung einer eigenen Struktur. Was Sache ist und wie es weitergehen soll.
von Erwin Bernhart
12 Autos warten vor dem Tor, das in den Recyclinghof von Naturns führt. Es ist ein Mittwoch im Oktober, kalt ist es, nebelverhangen. Kurz vor halb zwei. Um Punkt halb zwei wird das Tor geöffnet, die Autos fahren hinein, entlang einer langen Mauer vom neuen Bauhof. Der Recyclinghof ist trostlos, die Kabel der Starkstromleitung hängen bedrohlich über dem Areal. Der geteerte Weg führt in einem Kreis um einige Container. Eine Rampe führt zum Container, in dem Glasflaschen abgeladen werden können. Die Atmosphäre ist entspannt, die Leute laden Kartons, Flaschen, Plastikkisten, Altkleider ab. Der Recyclinghofwärter Roland Parth und sein Mitarbeiter Walter Gurschler achten darauf, dass die Materialien in den Containern landen, die dafür vorgesehen sind. Eingreifen müssen sie nicht, die Leute wissen, wohin mit dem Zeug. Es scheint normaler Alltag, wie er in den Recyclinghöfen in den Gemeinden Südtirols Woche für Woche vorkommt.
Und doch ist einiges anders in Naturns. Der Recyclinghof in Naturns ist ein von der lokalen Politik ungeliebtes Stiefkind, ein vernachlässigtes, ein vergessenes. Ein Hilfeschrei geht vom Recyclinghof aus
Zuständig auch für den Recyclinghof ist der Naturnser VizeBM Helmut Müller. Er hat diese Zuständigkeit vor vier Jahren übernommen. Müller kommt zum Termin mit dunklem Auto, schwarzer Lederjacke. Die Lederjacke ist so etwas wie sein Markenzeichen. Schnell wird er von den Arbeitern im Recyclinghof umringt. Müller ist der Hoffnungsträger für den Recyclinghof.
Allerdings ist er bislang der Recycling-Buhmann. Ein Attribut, das dem hemdsärmeligen Müller arg zu schaffen macht. Denn dem Naturnser Recyclinghof droht die Schließung. Wegen Vernachlässigung. Im Mai dieses Jahres hat der geschäftsführende Amtsdirektor der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz Robert Faes der Gemeinde Naturns ein Ultimatum gestellt. Eine „Mahnung zur Anpassung an die Gewässerschutzbestimmungen“. Es muss, so sinngemäß, subito ein Projekt für die Anpassung des Recyclinghofes eingereicht werden und innerhalb eines Jahres sei dies umzusetzen. Das Schreiben von Robert Faes reiht sich in einen Stapel von Mahnungen, Hinweisen, Aufforderungen, die diverse Landesämter in den letzten Jahren an die Gemeinde Naturns geschrieben haben.
Der Stapel liegt auf dem Tisch von BM Andreas Heidegger. Heidegger gibt zu, dass man eine mögliche Adaptierung des Recyclinghofes unterschätzt habe. „Diese Verantwortung muss ich übernehmen.“ Die Ironie der Geschichte um den Naturnser Recyclinghof: Es war der Umweltreferent Andreas Heidegger, der Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts den Recyclinghof initiitert und nach der Gemeinde Terlan den zweiten Recyclinghof im Lande einweihen konnte. „Ja, ich bin mit dem Umweltschutz in die Politk hineingewachsen“, sagt Heidegger.
Vorreiter Naturns
Die Vorreiterrolle, die Naturns unter anderem mit der Einführung der „grünen Tonne“ in den 70er und mit dem Recyclinghof in den 90er Jahren inne hatte, scheint sich fortzusetzen - und zwar in Punkto Vernachlässigung bestehender Strukturen. Abzulesen eben am Zustand des Recyclinghofes: kein Ölabscheider, keine Unterböden, das Büro mit Zugang direkt ins Schadstofflager. Was damals hip war, ist heute ein Unding und längst nicht mehr zulässig. Naturns hat mit den wachsenden Vorschriften nicht Schritt gehalten.
Der zitierte Robert Faes schreibt in seiner Mahnung: „Festgestellt, dass der Recyclinghof der Gemeinde nicht den Bestimmungen gemäß Dekret des Landeshauptmannes vom 21. Jänner 2008 Nr über Bewirtschaftung von Regenwasser entspricht; nach Einsichtnahme in das Schreiben des Amtes für Gewässerschutz vom 12.102017, (...) wo die Gemeinde Naturns aufgefordert wurde, ein Anpassungsprojekt vorzulegen und bis jetzt nichts eingereicht worden ist...“
Es gibt ein anders Schreiben, welches die Gemeinde Naturns lieber nicht vorzeigen möchte. Kilian Bedin, der stellvertretende Amstdirektor vom Amt für Abfallwirtschaft, hat der Gemeinde Naturns mitgeteilt, dass der Recyclinghof geschlossen werde, wenn nicht bis April 2020 ein annehmbares Projekt zur Sanierung der Situation vorgelegt werde.
Feuer am Dach
In Naturns ist Feuer am Dach. Seit einem Jahr ist der Recyclinghof nur noch beschränkt nutzbar. Bedin hat im Juni 2018 der Gemeinde Naturns nur noch die Ermächtigung für das Sammeln von Papier und Karton, für Kunststoffverpackungen und Verpackungen aus Metall und Glas, für Altkleider und für Metalle erteilt, vorläufig für ein Jahr.
Helmut Müller musste daraufhin reagieren. Für das Sammeln von Ölen, Batterien, Neonlampen, Spraydosen und Chemikalien hat er die Firma Santini beauftragt, die einmal in der Woche, am Mittwoch, für zwei Stunden, von 14 bis 16 Uhr, einen eigenen Lastwagen im Recyclinghof von Naturns stehen hat. Diese Schadstoffe müssen direkt in den Laster von Santini gebracht werden. Jeden letzten Samstag im Monat kommt Santini von 9 bis 11 Uhr. Die Naturnser Bürger müssen sich ihre Müllabgabe demnach genau einplanen.
Holzabfälle und sperrige Sachen müssen bei der Firma Erdbau abgegeben werden. Die Abgabe von gewerblichen Elektroschrott ist ein Riesenproblem. Im Recyclinghof kann kein Elektroschrott mehr abgegeben werden. Santini sammelt drei Mal im Jahr den Elektroschrott direkt bei den Geschäften ein. Ein Unding. Dafür hat Müller den benachbarten Partschinser BM Albert Gögele gebeten, den Partschinser Recyclinghof auf der Töll mitbenutzen zu dürfen. In diesen Tagen dürfte das Abkommen ausgefeilt sein. Als Übergangslösung.
Ganz untätig ist man in Naturns seit dem Anschwellen von Mahnungen nicht geblieben. 2018 hat man eine Zwischenlösung angedacht, eine Sanierung der Anlage. Der Ingenieur Karl Hell hätte für Kosten von rund 80.000 Euro kleinere Adaptierungen vorgenommen. Von den Landesämtern wurde das despektierlich abgelehnt. Mit den ganzen Vorschriften wäre man auf rund 400.000 Euro gekommen. Als Flickwerk viel zu teuer. Und was noch dazukommt: Die Starkstromleitung direkt oberhalb des Areals. Ein Anheben der Leitungen, wie es bei den Hochregallagern in Schlanders und in Latsch vorgenommen worden ist, käme viel zu teuer. Der Gemeindeausschuss hat dazu im März 2019 das Ingenieurbüro Pohl+Partner aus Latsch beauftragt.
„Ich hätte das früher ernst nehmen müssen“, klopft sich Müller an die Brust. Die anderen Gemeinde hätten sich angepasst, „wir haben nix getan“, sagt Müller und: „Mir passt das ja auch nicht.“ Seit den Mahnschreiben mit dem Ultimatum sei er oft abends im Areal des Recyclinghofes gestanden und habe „simuliert“, sagt Müller.
Bei der Gemeinderatssitzung am 16. September 2019 hat Müller die Wende rund um den Recyclinghof eingeleitet. Man müsse komplett neu bauen. Er stehe mit Franz Pircher in Verhandlung, der durchaus gewillt sei, ein angrenzendes Grundstück von 2.300 Quadratmetern an die Gemeinde zu veräußern. Deshalb müsse man Geld, das für den Recyclinghof für das Jahr 2021 vorgesehen sei, vorziehen. Der Grund koste 115 Euro pro Quadratmeter, also rund 300.000 Euro. Mit diesem Zukauf könne man den Stromleitungen ausweichen. Der Gemeinderat stimmte unter anderem auch dieser Haushaltsänderung zu. Müller wollte bei der Ratssitzung sicher gehen: „Können wir das heute beschließen, dass das Geld für den Ankauf rasch da ist?“ Und: „Ich möchte wissen, was die Räte sagen. Helft’s mir alle.“ Mehrere Räte haben sich hinter Müller gestellt.
Mittlerweile gibt es einen Vorkaufsvertrag, der Grund dürfte demnächst an die Gemeinde verkauft sein.
Feuer unterm Arsch
Helmut Müller sagt, dass er sich zu Beginn der Mahnungen aus Bozen sehr geärgert habe. Nun setzt Müller zu Höhenflügen an und lässt unverhohlen politische Ambitionen aufblitzen: Den Bauhof habe er neu aufgestellt und so herrichten lassen, dass dieser sich sehen lassen könne und in dem die Arbeiter sich wohlfühlten. Ein Teil der ehemaligen Kläranlage wurde dafür verwendet, um den Fuhrpark unterstellen zu können. Die ehemaligen Büros der Kläranlage hat Müller integrieren lassen. Damit habe man sich gegenüber einem Abriss mehrere Hunderttausend Euro gespart, sagt Müller. Mit dem Zukauf des Grundstückes könne der Recyclinghof neu und so gebaut werden, dass die Materialien von oben in die Container gekippt werden können. Auch ein neues Fernheizwerk finde hier Platz. Müller deutet mit der Hand in Richtung Bürogebäude des Recyclinghofes: „Dort wird dann das Holz gelagert werden.“ Direkt unter den Stromleitungen. Vor seinem Auge entsteht die Vision eines Dienstleistungszentrum der Gemeinde Naturns mit Bauhof, Recyclinghof und Fernheizwerk.
Bis es denn soweit sein wird, werden sich die Naturnser mit der Trostlosigkeit des bestehenden und eingeschränkten Recyclinghofes abfinden müssen.
Bozen/Mals - Das Verwaltungsgericht in Bozen hat den Rekursstellern Recht gegeben, die die Verordnung zur Ausbringung von Pestiziden in der Gemeinde Mals angefochten haben. Für BM Ulrich Veith kann es nur zwei Wege geben: Entweder das Urteil wird vor dem Staatsrat angefochten oder Veith tritt als Bürgermeister zurück.
von Erwin Bernhart
Der Sachverhalt ist bekannt, die Abstandsregeleung in der Gemeinde Mals, die entgegen der Forderung bei der Volksabstimmung eingeführt worden ist, ist vom Verwaltungsgericht als nicht zulässig erachtet worden. Das Verwaltungsgericht schreibt in seinem Urteil: „Der Gemeindekörperschaft ist von der Rechtsordnung nicht die notwendige Normsetzungsbefugnis zum Erlass der angefochtenen Verordnung zuerkannt worden, welche ein allgemeines, zeitlich unbegrenztes, flächendeckendes und systematisches Verbot der Austragung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln auf dem Gemeindegebiet vorsieht.“
Einige Passagen aus dem Urteil seien hier zitiert, auch in Bezug auf den Fall der Gemeinde Malosco, auf den sich die Gemeinde Mals des Öfteren bezogen hat:
„ (...) Der im Art. 191 AEUV festgeschriebene Grundsatz der Vorsorge und Vorbeugung, auf welchen sich die Gemeinde beruft, bezieht sich auf die Umweltpolitik der Union und richtet sich daher an den Gemeinschaftsgesetzgeber im Rahmen der Durchführung dieser Umweltpolitik. Dies bedeutet, dass dieser Grundsatz gegebenenfalls seitens der Mitgliedstaaten bei der Umsetzung, Anwendung und Auslegung des von der Union erlassenen Umweltrechtes berücksichtigt werden muss, nicht aber, dass er auch eine rechtlich tragfähige Grundlage für die streitgegenständliche Normsetzungsgewalt der Gemeinde bilden kann.
Selbst wenn man der These folgen möchte, dass die Kompetenzgrundlage der Gemeinde im Art. 193 AEUV zu suchen wäre, wonach Mitgliedstaaten zur Verfolgung der Ziele der Umweltpolitik verstärkte Schutzmaßnahmen ergreifen können, so muss bemerkt werden, dass nach Maßgabe dieser Bestimmung, diese Maßnahmen mit den Verträgen vereinbar sein und auch der Kommission notifiziert werden müssen. Im Anlassfall ist nichts dergleichen nachgewiesen worden.
(...) Im Anlassfall ist es auch nutzlos auf das Urteil des Staatsrates Nr. 1281/2013 zu verweisen, welches die Verordnung der Gemeinde Malosco aus dem Jahr 2010, mit welcher unter anderem auf dem Gemeindegebiet ein Verbot der Ausbringung sehr toxischer und toxischer Pflanzenschutzmittel verfügt worden war, aufgrund des eben zitierten Vorsorgegrundsatzes für rechtmäßig befunden hat.
Wie bereits mit Urteil des Landesgerichtes Nr. 706/2016 festgestellt, dessen Ausführungen in diesem Punkt nur geteilt werden können, unterscheidet sich der Fall von Mals von jenem der Gemeinde Malosco, zumal in Malosco die Gemeindeverordnung zu einem Zeitpunkt verabschiedet worden war, als die innerstaatliche Umsetzung der Richtlinie 128/2009/EG und der Nationale Aktionsplan (PAN) noch nicht in Kraft waren.“
Der Malser BM Ulrich Veith ließ in den Medien wissen, dass er sich mit seinen Rechtsanwälten beraten werde, ob das Urteil vor dem Staatsrat letztinstanzlich angefochten werden solle. Schließlich gelte es, das Ergebnis der Volksabstimmung umzusetzen.
Schlanders/HGV Pressekonferenz - Der Hotelier- und Gastwirteverband (HGV) lud am 10. Oktober die Medienvertreter zu einem Medien-Frühstück. HGV-Präsident Manfred Pinzger, Bezirksobmann Hansi Pichler, HGV-Direktor Thomas Gruber und der Gebiets- und Ortsobmann Karl Pfitscher bemühten sich das Bild des HGV in der Öffentlichkeit zurecht zu rücken und sie informierten über die touristische Entwicklung und die zukünftigen Herausforderungen. Der HGV Präsident betonte, dass die weitere Entwicklung im Einklang mit der Bevölkerung gestaltet werden soll. 38.500 Personen sind im Tourismus beschäftigt, davon sind 80% italienische Staatsbürger. Der Tourismus ist damit der größte private Arbeitgeber in Südtirol und erwirtschaftet 11% der direkten Wertschöpfung, wenn man die indirekte Wertschöpfung im Handel, Handwerk und in der Landwirtschaft dazurechnet, dann sind es sogar 16 Prozent. Durch den Tourismus werden viele Infrastrukturen gefördert. Für die Zukunft gilt es vier Herausforderungen anzugehen: Verringerung des Transitverkehrs und des hausgemachten Verkehrs, bessere Lenkung der Besucherströme an bestimmten Orten, Einführung von Steuerungsmechanismen bei der Entwicklung der touristischen Betten und die Förderung einer nachhaltigen- und klimaverträglichen Entwicklung. Der HGV will darauf hinarbeiten, dass bereits die Anreise mit dem Zug erfolgt. Am 1. Oktober wurde der landesweite Anschluss-Shuttle-Service gestartet, um Gäste vom Bahnhof direkt in die Unterkunft zu bringen. Es wurde von einer Besucherlimitierung bei besonderen Sehenswürdigkeiten gesprochen, aber auch betont, dass durch den Tourismus die Abwanderung gestoppt wurde und besonders im Vinschgau ein Ausbau der touristischen Infrastruktur noch verträglich ist. Durch das neue Gesetz für Raum und Landschaft soll die weitere Entwicklung gesteuert werden. Die HGV Vertreter sprachen sich für die Aufwertung des Nationalparks, für eine Bahnverbindung in die Schweiz, für eine Skiliftverbindung ins Kaunertal und für den Ausbau der Stilfserjochstraße als Panoramastraße aus. (hzg)
Vom wind gefunden - Das Asperger-Syndrom ist eine Variante des Autismus, wenn auch in abgeschwächter Form. Es zählt zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen und gilt als angeboren. Menschen mit Asperger-Syndrom finden den Umgang mit anderen Menschen und den Aufbau von Beziehungen schwierig. Sie haben aber gute sprachliche Fähigkeiten. Sie neigen dazu, Dinge wörtlich zu nehmen. Oft verarbeiten sie Sinnesreize anders, haben intensive (manchmal sehr spezielle) Interessen und eine Abneigung gegenüber Veränderungen. Betroffenen fällt es schwer, nonverbale Signale (Gestik, Mimik, Blickkontakt) bei anderen Personen intuitiv zu erkennen. Sie haben Probleme, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Ihre schulischen Leistungen sind in den meisten Fällen normal, können aber auch überdurchschnittlich sein. Gelegentlich fällt das Asperger-Syndrom auch mit einer Hoch- oder Inselbegabung zusammen. Man vermutet heute, dass viele bekannte Persönlichkeiten ebenfalls Asperger waren: Immanuel Kant, Albert Einstein, Charles Darwin, Michelangelo, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Woody Allan, Michael Jackson und viele andere Personen. Die derzeit bekannteste Persönlichkeit mit dem Asperger Syndrom ist die Umweltaktivistin Greta Thunberg. Sie bezeichnet ihre Krankheit als Quelle ihres Engagements für den Klimaschutz und als einen Teil ihrer Geschichte. Für ihr Engagement wurde sie für den Friedensnobelpreis nominiert. Bekommen hat sie ihn dieses Jahr nicht, dafür aber den Alternativen Nobelpreis. (hzg)
Naturns/Staben - Das kleine Staben ist letzthin mehrfach zum Mittelpunkt geworden: Am vergangenen Dienstag, den 15. Oktober, ist der neue Bahnhof in Staben, der ehrwürdige Bahnhof „Schnalsthal“, neu eröffnet worden, der bisherige Bahnhof an der Stabner Brücke hat ausgedient. Staben-Unterdorf bekommt auch eine neue Straßengestaltung. Kürzlich hat der Gemeinderat von Naturns das Projekt vom Latscher Geometer Hansjörg Dietl einstimmig genehmigt. Optische - mit gut markierten Gehsteigen - und auch mit Blumentöpfen vorgesehene Straßenverengungen als Verkehrsbremse sollen in Staben installiert werden. Die vom Straßendienst vorgesehene Straßenbreite muss allerdings eingehalten werden. Das bislang unansehnliche Grün am Tunnelportal von Naturns kommend soll durch Bepflanzung aufgehübscht werden. Rund 300.000 Euro wird das Stabner Straßenprojekt kosten. Zudem kommt Staben-Unterdorf gleichzeitig in den Genuss von Glasfaser. (eb)
Schlanders - Eine Seilbahn auf den Sonnenberg: Dieser Traum ist in Schlanders seit mehr als 15 Jahren ein Traum. Schlanders, der stolze Hauptort mit Krankenhaus und mit Sitz der Bezirksgemeinschaft hat - außer der Fußgängerzone - keine touristischen Infrastrukturen. Das soll anders werden und nun kommt Bewegung in die Sache. „Offiziell ist noch kein Ansuchen in der Gemeinde Schlanders abgegeben worden“, hält sich BM Dieter Pinggera bedeckt. Er könne in dieser Causa nichts sagen. Tatsächlich laufen im Hintergrund Gespräche und es beginnt sich eine private Initiative zu bilden, bestehend aus Tourismusverein und potentiellen Investoren. Auch Start und Ziel einer möglichen Seilbahn á la Unterstellbahn in Naturns oder á la Texelbahn (Bild) werden konkreter: Start in der Nähe des Minigolfplatzes und als Ziel wird Tappein ins Auge gefasst. „Pinet, Lechtl und Tappein die scheanschtn Höf im Landl sein“, heißt ein alter Spruch und lobt auch die schöne Lage von Tappein. Der Vinschger Höhenweg führt da oben vorbei. Durchgesickert ist, dass ein Vetzaner Hotelier auf Tappein ein Hotel plant. Mit Vorbehalt: Das funktioniert nur dann, wenn eine Bahn kommt. (eb)
„A sou a Sauerei“, ärgerte sich ein aufmerksamer Beobachter, als er fünf weiße Joghurtkübel im Bachbett des Suldenbachs nahe einer Brücke zwischen Gomagoi und Trafoi entdeckte. Jemand hatte den Bach als Müllkippe genutzt. Das kann nicht sein, dachte er sich und knipste die „Sauerei“. Das Foto schickte er zum Vinschgerwind, um den anonymen Müllsünder wach zu rütteln und um zu unterstreichen, dass so etwas ein schlechtes Bild abgibt und sehr verwerflich ist. (mds)
Das Motto der 13-tägigen Tour war heuer „Vom Kaspischen zum Schwarzen Meer“ und besucht wurden die drei Kaukasusländer Aserbaidschan, Georgien und Armenien.
Mals - Der Amateursportverein Mals konnte kürzlich zwei Sportbusse für die Sektionen Badminton und Fussball in Empfang nehmen. Sportpräsident Helmut Thurner dankte bei der offiziellen Übergabe den Sponsoren, die den Ankauf finanziell unterstützt hatten, so der Stiftung Sparkasse, der Gemeinde Mals und der Fraktion Mals. In den Sektionen Fussball und Badminton werden rund 200 aktive Sportlerinnen und Sportler betreut. Mit den Bussen werden diese regelmäßig zu Wettkämpfen, Turnieren und zu den Trainingseinheiten gebracht. Das bedeutet eine große Verantwortung für den Sportverein und dessen Fahrern. Die Sicherheit der Fahrzeuge hat hohe Priorität. Deshalb war auch die Anschaffung neuer Busse erforderlich geworden, die höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. (mds)
Kaunertal - Von 11. bis 13. Oktober hat der Kaunertaler Gletscher mit dem traditionellen „Kaunertal Opening“ für Snowboarder und Freestyler eine neue Snowpark-Ära eingeläutet. Das renommierte Szene-Event ist heuer bereits in die 34. Auflage gegangen.
Der Beginn der Wintersaison am Kaunertaler Gletscher erfolgte bereits am Samstag, den 28. September. Beim traditionellen Kaunertal Opening (KTO) für Snowboarder und Freestyler ist am vergangenen Wochenende offiziell die neue Snowpark-Saison gestartet.
Vinschgau/Bormio - Am 22. September wurde die zweite Vereinsmeisterschaft des neu gegründeten Vinschger Golf Vereins Venusta Vallis in Bormio ausgetragen. Bei angenehmen Herbstwetter war zuerst das Einwärmen auf der Driving Range angesagt, ehe der erste „Flight“ die 18-Loch Runde startete. Knapp fünf Stunden später kehrte dann der letzte „Flight“ gutgelaunt von seiner Runde zurück. Dafür sorgte auch die hervorragende Organisation und die Gastfreundschaft von Seiten des Golf Clubs Bormio, wenn auch einige Clubmitglieder aus verschiedenen Gründen verhindert waren. Der Direktor des Golf Clubs Bormio wertete anschließend die abgegebenen Score Karten aus und die Vinschger Golfer erholten sich im Club Restaurant „Buca 19“ bei einem vorzüglichen Mittagessen. Aufgrund von Straßensperren legten einige noch eine zweite Runde drauf. Im Rahmen der Preisverteilung informierte der Präsident Josef Hofer die Teilnehmer kurz über den aktuellen Stand der Entwicklung zur geplanten Errichtung der Golfanlage in Glurns, wo einige verwaltungstechnische Entscheidungen anstehen, um das Vorhaben zu realisieren. Aus sportlicher Sicht setzte sich der der beharrliche Golfer Stefan Pöhl mit 29 Punkten bei der Bruttowertung durch und erhielt die Trophäe als neuer Vereinsmeister des „ASV Golffreunde Venusta Vallis 2019“ überreicht. Mit 81 Jahren legte Gustl Fahrner als ältester Teilnehmer ein gewohnt flottes Tempo vor. Zahlreiche Sponsoren sorgten für eine prall gefüllte Tombola. (lu)
Nettowertung: Bruttowertung:
Walter Tappeiner 39 Punkte
Stefan Pöhl 29 Punkte
Emil Hofer 38 Punkte
Manfred Marsoner 33 Punkte
Sonderwertungen:
Ladies Siegerin Elke Fahrner (30 Punkte)
Senioren: Sieger Rudi Thöni (30 Punkte)
Nearest to the pin: Michael Pohl mit 21,5 cm bei Loch 1
Longest drive: Stefan Pohl mit 230 m
In der 1. Amateurliga ist bereits die Hälfte der Hinrunde Geschichte. Die beiden Vinschger Teams Schlanders und Schluderns konnten bisher gleich viele Punkte sammeln und haben schon einige Zähler Rückstand auf die Tabellenspitze. Noch liegt das Feld in dieser Liga eng zusammen und jeder Sieg kann ein Team in die vordere Tabellenhälfte sowie eine Niederlage in den Tabellenkeller befördern. Entschieden ist hier noch lange nichts!
Von Sarah Mitterer
Nach dem starken Auftritt in der vergangenen Saison wollte Schlanders auch in der neuen Spielzeit an diese Leistung anknüpfen. Zum Saisonauftakt schien es auch so, als würde man das schaffen. Die Schlanderser schossen vor eigenem Publikum Meran mit 3:1 vom Platz und auch im zweiten Match holte man sich dank eines Remis gegen Haslach einen Punkt. Nach zwei aufeinanderfolgenden Niederlagen kehrte man mit einem 1:0 Auswärtssieg gegen Kaltern auf die Siegerstraße zurück, doch nur einen Spieltag später verlor das Team zu Hause gegen Riffian/Kuens mit 0:2. In sechs Spielen weisen die Vinschger eine Tordifferenz von - 4 auf (6 Tore/10 Gegentore). Somit stehen die Schlanderser nach dem 6. Spieltag 7 Punkte zu Gute.
Für Aufsteiger Schluderns geht es in 1. Linie darum, den Klassenerhalt zu schaffen. Doch die Obervinschger legten alles andere als einen optimalen Start hin. Zum Auftakt verlor man auswärts gegen Ulten, bei der Heimpremiere holte man sich durch ein 0:0 Unentschieden einen Punkt. Im vierten Saisonmatch gelang den Obervinschgern schließlich der erste Sieg. Das 2:1 gegen Kaltern bescherte den Schludernsern die ersten 3 Punkte der Saison. Eine Woche später folgte schließlich der zweite Sieg, diese Mal besiegte der Aufsteiger Tirol mit 4:1. Ebenso wie Schlanders (Platz 12 nach 6 Spielen) hat auch Schluderns nach dem 6. Spieltag sieben Punkte auf dem Konto, doch die Obervinschger weisen die bessere Tordifferenz auf (11 Tore/11 Gegentore) und befinden sich daher in der Tabelle weiter vorn (7. Platz). Da das Feld in der Guppe A der 1. Amateurliga jedoch sehr eng zusammenliegt, ist es für beide Teams noch immer möglich, sich in der vorderen oder mittleren Tabellenregion zu etablieren.
Gespannt darf man auch auf das Vinschger Derby sein, das am 10. November um 14.30 Uhr in Schluderns angepfiffen wird.
Latsch/Vinschgau - Der morgendliche, leichte Nieselregen hat wohl einige Sorgenfalten in die Gesichter der Veranstalter gezeichnet. Trotzdem starteten die Gesundheitsinitiative Tu’s Einfach!, der Katholische Familienverband (KFS), der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) und der ASV Latsch gut gelaunt in das Spiel- und Sportfest am 22. September in der Sportzone Latsch.
Im Laufe des Tages zeigte sich dann aber auch das Wetter von seiner besseren Seite und im Zeichen von Gemeinschaft, Begegnung, Gesundheit und Bewegung konnten Klein und Groß von 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr dann viele verschiedene Sportarten und Bewegungsspiele ausprobieren. Zudem gab es zum ersten Mal die Möglichkeit, einen Gesundheitscheck zu machen und sich bei Expertenvorträgen über interessante Gesundheitsthemen zu informieren. Auch bei der Verpflegung konnten sich die Besucher auf leckere frisch zubereitete Speisen aus regionalen Produkten freuen. Das Angebot umfasste mehr als zwanzig Sportarten, darunter etliche VSS-Sportreferate aber auch Bogenschießen, Karate oder Einrad, sowie traditionelle, beinahe schon vergessene Bewegungsspiele für Kinder, welche der KFS an seinen Stationen anbot.
Ein weiteres Novum der Veranstaltung waren die Angebote der Vinschger Gesundheitsinitiative „Tu’s einfach!“, an deren Stationen die Besucher ihren Gesundheitszustand messen und sich bei Expertenvorträgen über Herzgesundheit, funktionelles Training und Ernährung sowie Bewegung im Alter informieren konnten.
Als besonderes sportliches Highlight fand um 14:00 Uhr das Landesfinale der VSS/Raiffeisen-Leichtathletik-Serie „Südtiroler SprintChampions“ statt, für welches sich Kinder und Jugendlichen (U8-U10-U12-U14) bei verschiedenen Events in ganz Südtirol qualifizieren konnten. (ea)
Mals - Die Mädchen des Oberschulzentrums Mals sind Fußball-Landesmeisterinnen 2019.
Das prestigeträchtige Turnier fand kürzlich auf den Bozner Talfer-Sportplätzen statt. Fußball-Mädchen von 12 Südtiroler Oberschulen bis zur 3. Klasse kickten um den begehrten Titel. Aufgeteilt in zwei 6er-Gruppen haben die Mädchen des OSZ Mals die Vorrunde dominiert und hatten auch im Halbfinale und Finale keine Mühe gegen Vorjahressieger Sterzing.
Die 6 Mädchen rund um Kapitänin Elisa Pfattner waren den Gegnerinnen spielerisch überlegen. Sie dürfen nun gegen den Sieger aus dem Trentino antreten und dann vielleicht um den Italienmeistertitel spielen. Eine beeindruckende Leistung. Die Sportlerinnen des OSZ Mals haben durchaus das Zeug auch im weiteren Verlauf der Italienmeisterschaft zu überraschen.
Berglauf - Am 27. Oktober ist es wieder soweit. Der traditionelle Berglauf von Latsch nach St. Martin im Kofel wird ausgetragen. Es ist bereits die 28. Ausgabe dieses Traditionslaufs. Den Streckenrekord bei den Herren hält Thomas Niederegger mit einer Zeit von 43:14 Minuten, bei den Damen heißt die Rekordhaltern Petra Pircher mit einer Bestzeit von 55:22 Minuten.
Gestartet wird um 09.45 Uhr beim Hauptplatz in Latsch. Es gilt eine Strecke von 6,2 Kilometern und 1100 Höhenmetern zu bewältigen. (sam)
Anmeldung via Mail an sportverein.latsch@rolmail.net
1. Amateurliga - Das nächste Heimspiel bestreitet Schlanders am 20. Oktober gegen Ulten. Schluderns empfängt am 27. Oktober Frangart. (sam)
1. Amateurliga - In den Reihen der Schludernser befindet sich der aktuelle Toptorjäger der 1. Amateurliga in der Gruppe A (nach 6 Spielen). Yousef Loubadi gelangen bisher fünf Treffer. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Theresa von Avila, 15. Oktober 2019
Im heurigen September ist der Sonderbericht des Weltklimarates IPCC über die Ozeane und die Kryosphäre, also die Eisgebiete unseres Planeten erschienen. Auf dieser Doppelseite habe ich schon wiederholt über die Erderwärmung, den Klimawandel und das beschleunigte Abschmelzen der Gletscher in den Alpen als das auffälligste
Signal dieses Wandels berichtet. Heute will ich über die Weltmeere berichten, auch wenn wir hunderte Kilometer davon entfernt wohnen. Wenn Sie weiterlesen, werden Sie erkennen, warum der Zustand auch über diese entfernten Habitate interessieren muss. So wie derzeit Armut und Krieg Flüchtlingsströme und Migrationswellen auslösen, wird in Zukunft die Zahl der Klimaflüchtlinge der Politik eine neue Gesellschaftsordnung abfordern oder auch diktieren. Und diese neue Ordnung wird auch das Binnenland weitab von den Meeresküsten betreffen. Der Anstieg des Meeresspiegels wird soziale, wirtschaftliche und politische Auswirkungen haben.
Mehr als sieben Zehntel der Erdoberfläche sind von Meeren bedeckt und rund ein Zehntel der Landfläche liegt dauerhaft unter Eis.
Wie hoch steigt das Meer?
Bei zwei Grad Celsius globaler Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit steigt der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 laut Einschätzung der Klimaforscher um zusätzliche 30 – 60 cm an. Bei über 2° C Erderwärmung steigt das Wasser der Meere um 60 – 110 cm an. Dies sagt Hans Otto Pörtner vom Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. Pörtner ist einer der Hauptautoren des neuen Berichtes über die Ozeane und Eisflächen. 104 Wissenschaftler des Weltklimarates aus 36 Nationen haben auf 900 Seiten des Berichtes den Wissenstand aus 6.981 Fachveröffentlichungen zusammengefasst. Dass die globale Erwärmung bis zur Jahrhundertwende um mehr als 2° C zunehmen wird, ist keine abwegige und zu pessimistische Annahme. Bei Einhaltung aller Selbstverpflichtungen und Ziele wird die Menschheit auch in Zukunft mehr Kohlendioxid ausstoßen als bisher. Laut Pörtner steuert die Menschheit auf 3,2° C Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts zu. Der Anstieg des Meeresspiegels erfolgt nicht nur wegen der Eisabschmelze, sondern weil sich warmes Wasser ausdehnt.
Klimaflüchtlinge
Klimaflüchtlinge heißt das bedeutendste soziale Stichwort, wenn wir an die mittel- und langfristigsten Folgen der Erderwärmung denken. Hierzu eine statistische Einordnung: Rund 380 Millionen Menschen leben weltweit weniger als fünf Meter über dem Meeresspiegel, 680 Millionen weniger als 10 m darüber. Auch wenn der Meeresspiegel langsam und verzögert steigt, er steigt stetig und unaufhaltsam. In unserem derzeitigen Jahrhundert wird nicht der durchschnittliche Pegelstand das Problem sein, sondern die Fluten und Stürme als Extremereignisse. Mit steigenden Meeren werden Sturmfluten höher an den Küsten anbranden. Die Autoren des Berichtes sind sich sicher, dass mit dem Anstieg der Wasserpegel auch die Häufigkeit extremer Wasserstände an den meisten Orten steigt. Was vormals eine Jahrhundertflut war, werde künftig jährlich vorkommen. Einige Inselatolle erleben dies bereits jetzt.
An den Küsten leben Menschen in großer Dichte. Vielerorts, nicht überall, haben sie Reichtum angesammelt. Beide, Menschen und Wohlstand zu schützen, wird teuer. Arme Staaten wie etwa Bangladesch werden sich den Schutz vor Flutschäden nicht leisten können. Und der aktuelle IPCC- Bericht hält fest: „Einige Inselstaaten werden wahrscheinlich unbewohnbar.“
Weitere Folgen
Bei weiterhin stärkerem Treibhauseffekt als Folge des noch immer steigenden CO2-Gehaltes in der Erdatmosphäre werden nicht nur der Meeresspiegel steigen und die Sturmfluten häufiger werden, sondern sich weitere schwerwiegende Folgen einstellen. So etwa:
• in der Polarregion werden Meereis schmelzen und Gletscher verschwinden;
• Permafrost-Gebiete werden auftauen, erhebliche Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre freisetzen und damit den Treibhauseffekt noch verstärken;
• in den gemäßigten Gebieten werden Gebirgsgletscher schwinden, die Verdunstung zunehmen und heute schiffbare Flüsse weniger Wasser führen;
• in den Tropen werden die Versauerung und ozeanische Hitzewellen die Korallenriffe abtöten und die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren verringern.
Menschengemacht
Weil Klimaskeptiker den menschengemachten Klimawandel immer noch bezweifeln oder gar leugnen, zum Schluss noch ein paar statistische Angaben, die nachdenklich machen und zu überzeugten Verhaltensänderungen bei jedem Einzelnen von uns führen sollen:
• 1970 bestiegen weltweit 310 Millionen Menschen ein Flugzeug. 2018 waren es mehr als 4 Milliarden, fast dreizehnmal so viele.
• Bei den globalen CO2- Emissionen lagen die Luftfahrt und die Schifffahrt mit je 750 Megatonnen CO2 (2015) etwa gleichauf.
• Beim Vergleich der Verkehrsmittel in Deutschland liegt der Reisebus überraschenderweise als sauberstes Verkehrsmittel vor der Bahn: Er erzeugt 32 Gramm CO2 pro Person und Kilometer (bei 60% Auslastung), die Eisenbahn 36 g (Auslastung 56%), der Personenkraftwagen 139 g (Auslastung 1,5 Personen pro PKW), das Flugzeug 201 g (Auslastung 82%).
• Fliegen wäre auch schonender möglich: Aus Kondensstreifen der Flugabgase bilden sich Cirrus-Wolken. Beide sind klimaschädlich. Die Bildung von Kondensstreifen ließe sich verringern, wenn Transatlantikflieger nicht mehr in der Stratosphäre oberhalb von 10 km flögen, sondern in der unteren Troposphäre auf etwa 7 km Höhe. Momentan wird die größere Flughöhe von den Fluglinien wegen der niedrigeren Kosten bevorzugt.
Tipps rund um die Wahl der Winterreifen und Serviceangebote.
Wintercheck bei Harry’s Tankstelle
Will man sein Auto winterfit machen, „steht Winterreifen aufziehen natürlich an erster Stelle“, sagt Harald Trafoier von Harry’s Tankstelle in Latsch. Die richtige Adresse ist Harry’s Tankstelle – direkt an der Vinschger Staatsstraße gelegen – auch für jene, die ihre vorhandenen Autoreifen professionell montiert wissen wollen. Zu einem ordentlichen Wintercheck gehören aber noch eine Reihe weiterer Vorkehrungen: Ob das nun die Vorbereitung der Kühl- und Scheibenwaschanlage auf den bevorstehenden Winter ist oder die Kontrolle der Bremsen und der Batterie. Mit fairen Preisen sind Kundinnen und Kunden bei Harry’s Tankstelle gut bedient: Eine kurze Terminvereinbarung genügt. Und: In der Waschanlage von Harry’s Tankstelle kann zudem - auf Wunsch – ein Schutzwachs aufgetragen werden.
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Servicetipp von: Garage Ziernheld, Burgeis.
Räderwechsel mit geschultem Personal bei Garage Rinner
Um Schäden zu vermeiden, wird das Fahrzeug an den vom Hersteller vorgesehenen Punkten angehoben. Radnaben und Felgen müssen an der Auflagefläche absolut sauber sein, damit die Räder korrekt zentriert werden können. Die Radnabe muss mit einer speziellen Paste eingepinselt werden, um ein Anrosten der Felge zu verhindern. Der Reifendruck wird mit einem geeichten Manometer geprüft. Das ist besonders bei neuen Fahrzeugen wichtig, damit die Reifendruckkontrolle korrekt kalibriert werden kann. Radschrauben bzw. Radmuttern werden mit dem vorgesehenen Drehmoment angezogen: nach ca. 50 km sollten die Räder nochmals nachgezogen werden. Ihre Garage Rinner erledigt diesen fachgerechten Radwechsel nach vorheriger Terminvereinbarung 0473-742081 in der Regel in 20 Minuten.
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Das Seniorenheim in Partschins ist so gut wie fertiggestellt. Geworden ist es ein 5-Sterne-Heim mit 50 Plätzen, aus der Vergangenheit geplant und weit in die Zukunft reichend.
von Erwin Bernhart
Die Seniorenbetreuung, in welcher Form auch immer, ist das Thema der Gegenwart und noch viel mehr der Zukunft. Die Gemeinde Partschins ist sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft gerüstet. Das neue Seniorenheim „Johann Nepomuk Schöpf“ ist nach einer Bauzeit von rund drei Jahren fertiggestellt. Am 1. Juni 2016 war die Grundsteinlegung, heute sind bereits die Küche, das Büro und die Hauswirtschaft eingezogen. Die Sprengeldienste - Krankenpflege und Eltern-Kind-Betreuung sind ebenfalls eingezogen. Der öffentliche Betrieb für Pflege und Betreuungsdienste betreibt das bisherige Seniorenheim, welches den Anforderungen seit Jahren in keinster Weise mehr entspricht, wird im Laufe der nächsten Wochen mit „seinen“ Senioren umziehen. Die Heimbewohner warten bereits mit Neugier auf den Umzug.
Für den Bau des Seniorenheimes haben die Gemeinde Partschins und die autonome Provinz Bozen viel Geld in die Hand genommen, Geld, das gut angelegt ist. Denn die Kraft einer Gesellschaft äußert sich in der Bildungsintensität auf der einen und in der Seniorenbetreuung auf der anderen Seite.
Die Geschichte des Heimbaues reicht weit in die Vergangenheit und hat in Partschins zu regen Diskussionen geführt. Aus finanziellen Überlegungen hat sich die Gemeinde für den „Spitalanger“ als Bauplatz entschieden. Eine erste Machbarkeitsstudie wurde 2007 erstellt. Aufgrund der finanziellen und rechtlichen Unsicherheit konnte das Ausführungsprojekt reifen und das Ergebnis ist nicht nur sehenswert, sondern atmosphärisch außen und innen gelungen.
Die Sozialreferentin Evelyn Weithaler, VizeBM Luis Forcher und Gemeindesekretär Hubert Auer waren die operative Einheit aus der Gemeindestube, die an den monatlichen Koordinierungssitzungen teilgenommen haben. Der gesamte Gemeindeausschuss mit BM Albert Gögele bot Rückhalt bei Unvorhergesehenem. Weithaler: „Wir sind froh, dass das Ende der Bauphase in Sicht ist.“ Lob teilt VizeBM Forcher für die Planer und Bauleiter und für die beteiligten Betriebe aus. „Im Großen und Ganzen hat alles gut geklappt“, sagt Forcher, der als Refernt für den Hochbau die Baufortschritte intensiv mitbegleitet hat.
Baukosten:
Bau 9,7 Millionen Euro
Einrichtung 3 Millionen Euro
Gesamt 12,7 Millionen Euro
Finanzierung:
Gemeinde Partschins 3,7 Millionen Euro
Provinz Bozen 9 Millionen Euro
Seniorenheim Partschins - Farbgestaltung
Für das neue Seniorenheim von Partschins wurde, wie bereits in anderen Heimen, vom Farbgestalter Herbert Schönweger aus Meran ein Farbkonzept entwickelt und umgesetzt. Die Farben sind nicht mehr zufällig oder mehr oder weniger nach dem Geschmack der Nutzer oder Planer gewählt, sondern werden nach farbpsychologischen Richtlinien zugeordnet. Ziel dieser Gestaltung ist nicht der ästhetische Effekt, das „schön“ machen, sondern das den Räumen und deren Funktion gerechte Milieu zu bewirken. Beispiel: das Pflegebad in den Stockwerken dient neben der Hygiene auch der Körperpflege und dem Verwöhnen des oft nicht mehr gesunden Körpers. Es bietet die Möglichkeit über den Zuspruch des Pflegers und auch über die Gestaltung des Ambientes ein Wohlfühlen des Senioren zu bewirken und ihm Wertschätzung für seinen Körper zu geben. Natürlich ist dafür das leider oft vorgefundene wie ein steriler Operationssaal mit den gefliesten Wänden und Funktionsmöbeln ausgestattete Pflegebad der falsche Rahmen. Die Wirkung sollte dagegen auf das Wohlige, zielen und gleichzeitig die Intimität wahren. Neben der entsprechenden Farb- und Materialienwahl können auch die Beleuchtung, auch eine Kerze, leise Musik oder auch ein schöner Blumenstrauß die förderliche Stimmung erzeugen. Überhaupt ist ein reines Farbkonzept ohne Einbeziehung der anderen Gestaltungselemente ziemlich sinnlos. Der Raum, das Licht - Tageslicht und Kunstlicht, die Einrichtung, Polsterung, Vorhänge, die Akustik, möglichst Vieles sollte in das eigentlich Milieukonzept zu nennende Farbkonzept einfließen. Deshalb ist von Anfang an eine enge Zusammenarbeit von Heimleitung, Planer und Farbgestalter notwendig.
Dieses war im Seniorenheim von Partschins möglich. Die damit verbundenen gestalterischen und verwaltungstechnischen Probleme konnten dank der sehr guten Beziehung zum Architekten Kurt Stecher zum großen Teil überwunden werden. Es war kein geringer Aufwand die „normalen“, rational gedachten Elemente durch individuell gestaltete zu ersetzen. Die 56 Seniorenzimmer sind, um jedem das Gefühl seines eigenen, persönlichen Heimes zu geben, alle farbig verschieden. In der Fortsetzung dieses Anspruches und zur leichteren Orientierung bekam jeder Zimmereingang die eigene Kennzeichnung, ein Zimmerkennbild in Form einer dekorativen Wandmalerei. Diese sind zugleich für den Flur Elemente die den Korridor in eine interessante Landschaft verwandelt und das Durchgehen reizvoll macht. Der „gefleckte“ Boden aus verschiedenfarbigen Belagstücken baut Gehhemmungen auf um die Bewegungsmotorik zu aktivieren. Die Aufenthaltsräume, je Stockwerk in Haupt- Mitter- Oberplatz umbenannt, sind die Treffpunkte im Sinne kleiner Dorfplätze. Entsprechend folgt die Farbgestaltung dieser Idee. Die Möblierung folgt nicht einem strengen Raster sondern bildet Gruppen. Der Stützpunkt, die Teeküche, die Säulen entsprechen farbig der Stockwerklinie, da ein Element zur leichteren Orientierung . Das „sich zurechtfinden“ gibt den Bewohnern das Gefühl sich auszukennen, das beheimatet sein. Deshalb ist das Leitsystem auch ein wichtiger Bestandteil der Farbplanung. Die Stockwerke folgen beispielweise einer Vorzugsfarbe und fördern damit neben der Besonderheit des Ortes, deren Zuordnung. Die Hinweis- Richtungs- und Zielschilder tragen neben den Benennungen durchwegs die entsprechenden Bildzeichen die, einmal gelernt, viel einfacher und ohne Sprachbarriere lesbar sind. Plangrafiken mit Beschreibungen finden sich im Eingangsbereich des Hauptplatzes im Erdgeschoss, dem Ort, der die Verbindung mit dem Öffentlichen bildet, der Heim und Dorf vermischt. Gemütliches Treffen in den Sitzgruppen oder an der Bar, die Kinderecke, Information und Verteilung in die Bereiche ist das Gestaltungsziel. Eine Glastür führt in den Speisesaal. Seine Wirkung sollte die eines feinen Restaurants sein, mit Panoramablick, gemütlicher Möblierung, guter Akustik und Lichtgestaltung. Als Besondere Note ist die Decke in feinen Farben dekorativ bemalt. Die Kapelle des Hauses hingegen ist, dem sakralen Zweck entsprechend, mit in Blau- bis Rottönen lasierten Paneelen getäfelt. Die Apsisseite mit wunderbarem Seitenlicht, trägt eine abstrakte Silikatmalerei von Herbert Schönweger. Von ihm wurde auch das Glasfenster des Aufbahrungsraumes gestaltet. Getäfelt mit verschiedenfarbigen Holzpaneelen wurde auch der Gemeinschaftsraum Nepomuk Schöpf-Saal. Die anschließende Stube ist gemütlich mit naturfarbigen Holzmöbeln und bunten Polstern ausgestattet. In ihr wie auch im ganzen Haus soll das Milieu entstanden sein, das in Ergänzung des engagierten Einsatzes des Pflegepersonals dazu beiträgt, unseren Bürgern einen möglichst farbigen Lebensabend zu bereiten.
Herbert Schönweger
Die Südtiroler Kräuterrebellen, eine spannende Geschichte von Anfang an. Der Start in die Welt der Kräuter, war ziemlich holprig. Holprig? Naja irgendwie kam alles anders als geplant. Lorenz Borghi und Leander Regensburger wollten ihre Leidenschaft für den Kräuteranbau eigentlich nicht als Direktvermarkter ausleben. Aber wie so oft im Leben, kommt alles so wie es kommen muss und so machten sich die beiden kurzerhand gemeinsam auf einen rebellischen Weg.
Nun aber der Reihe nach. Lorenz Borghi und Leander Regensburger sind zwei innovative Kräuterbauern aus den Gemeinden Mals und Martell, wo sie ihre Kräuter anbauen. Im Jahr 2015 gründeten sie die Marke „Südtiroler Kräuterrebellen Lorenz&Leander“. Bis dahin belieferten die beiden wie einige andere Produzenten eine Genossenschaft. Nach dem abrupten Ende deren Tätigkeit, standen viele, nur mit ihren Feldern da und hatten keinerlei Möglichkeit ihre Kräuter zu trocknen und zu vermarkten. Als weitere Kooperationsversuche ebenfalls scheiterten, gaben die beiden Sturköpfe jedoch nicht auf und entschlossen sich gegen alle, nicht gerade rosigen Prognosen und vieler Stolpersteine, das Herz in die Hand zu nehmen, und den selbst angebauten Bergkräutern treu zu bleiben.
Als Nebenerwerbsbauern mit einer gehörigen Portion Enthusiasmus und einem „jetzt erst Recht“, entstand in vielen Nachtstunden, unermüdlichem tüfteln und herumprobieren die erste gemeinsam Kräutertrocknungsanlage in Martell. Es folgte eine eigene Marke – Das Blatt mit dem Fingerabdruck. Schlussendlich entstanden 3 spezielle Teemischungen in biologisch abbaubaren Pyramidenbeuteln und der gewagte Schritt die edeln und farbenfrohen Mischungen in eine nicht einsehbare Weißblechdose abzupacken. Wohlwissend, dass diese Art der Produktveredelung im Vergleich zu bisherigen Lösungen sehr teuer ist und das Produkt vor den Kunden „versteckt“.
Dieses Wagnis der Beiden wurde durch die überaus positive Resonanz belohnt, sodass mittlerweile 4 rebellische Teemischungen und eine Blütenmischung in der Dose im Delikatessenregal ihren festen Platz gefunden haben.
Als einige renommierte Hotels in Südtirol auf die besonderen Produkte aufmerksam wurden entwickelten Lorenz und Leander ein regionales Teekonzept für die Hotellerie. Eine eigene Hotellinie mit Teedosen und Nachfüllelementen entstand. Auf handwerklich gefertigten Teeständerunikaten aus heimischen Zirbenholz und Göflaner Marmor präsentieren sich heute die ausgefeilten Teemischungen den Gästen in der Hotellerie.
Hinter der Marke mit dem „Fingerabdruck im Blatt“ stehen einerseits hochwertige und besondere Produkte, anderseits eine regionale, soziale und nachhaltige Philosophie. Die Südtiroler Kräuterrebellen Lorenz&Leander sind bestrebt der Natur möglichst nahe zu sein und bauen Ihre Kräuter zertifiziert biologisch an. Der Verkauf erfolgt hingegen ohne Biokennzeichnung. Die Rebellen werden mittlerweile im Anbau von kleinstrukturierten Bauernfamilien aus Südtirol unterstützt. Um Transportwege zu minimieren und höchste Qualität zu garantieren entstand 2019 eine zweite Trocknungsanlage in Mals. Vorzüge für die Region geben Lorenz und Leander durch die Zusammenarbeit mit heimischen Handwerkern, Dienstleistern und Jungpflanzenproduzenten aus Südtirol.
Die Teemischungen werden entgeltlich in der Lebenshilfe in Schlanders abgepackt. Sie ist ein sozialer Verband, der Menschen mit Beeinträchtigung in allen Lebenslagen in ihrem Bestreben nach einem selbstbestimmten Leben unterstützt. Auch wenn es für Kleinproduzenten nicht immer einfach ist, den Bogen zwischen lebensmittelechter Verpackung und dem Umweltgedanken zu spannen und mit Mehrkosten verbunden ist, verwenden die Kräuterrebellen Pyramidenteebeutel aus 100%ig biologisch abbaubarer Naturfaser, Edelstahl-Teedosen aus dem pharmazeutischen Sektor für die luftdichte und lichtundurchlässige Lagerung um das Ausdunsten der Aromen zu verhindern. Edelstahl-Teedosen können wiederverwendet werden bzw. haben einen derzeitigen Recyclingrad von ca. 90%. Zudem wird das Material im Recyclingprozess nicht Downgecyclet. Auch ihre Nachfüllelemente für die Hotellerie tragen wesentlich zur Müllvermeidung bei, sobald die Dose am Frühstücksbuffet leer ist, kann diese ganz einfach durch die praktischen Nachfüller aufgefüllt werden.
Versuch und Irrtum waren anfangs ihre stetigen Begleiter. Die Rebellen sind zwei hartnäckige Tüftler. Stolz auf das bisher geleistete, blicken die Südtiroler Kräuterrebellen Lorenz & Leander voller Tatendrang und Freude in die Zukunft.
Der „Verein Freiwillige Arbeitseinsätze“ wurde 1997 gegründet um hilfsbedürftige Bergbauern in Südtirol zu unterstützen und speziell jenen unter die Arme zu greifen, die sich in Notlagen befinden. Die Helferinnen und Helfer arbeiten über einen bestimmten Zeitraum ehrenamtlich auf den Höfen mit.
von Magdalena Dietl Sapelza
Ihre Mutter Kerstin, eine Verwaltungsleiterin aus Fulda, hatte heuer nach einem Burnout eine Auszeit gewählt und auf Bergbauernhöfen im Pustertal freiwilligen Arbeitsdienst geleistet. Da sie sich bei körperlicher Arbeit gut erholt hatte, motivierte sie ihre 21-jährige Tochter Elena Depenbrock (im Bild) dazu, sich auch beim Verein Freiwillige Arbeitseinsätze in Südtirol zu melden.
Gesagt, getan. Die junge Frau fragte an und wurde sofort vom Verein kontaktiert. Eine Liste mit Höfen im Südtirol wurde ihr zur Auswahl zugeschickt. Sie entschied sich für einen Viehwirtschaftsbetrieb im oberen Vinschgau, weil sie einen Bauernhof mit Tieren aus ihrer Zeit in der Waldorfschule kannte.
Es war Ende August und die „Grumet- Ernte“ auf den Bergwiesen stand an. Nach ersten Einweisungen packte die junge Frau überall beherzt an. „Ich habe sogar das Mähen mit der Sense gelernt und das Vormelken der Kühe“, freut sie sich. Die Arbeit im Stall sagte ihr besonders zu. Sie mistete aus, fütterte Kühe und Kälber, putzte Milchtanks, machten den Stall sauber. „Das Gras-Füttern ist schon etwas anstrengend gewesen“, meint sie.
Elenas Arbeitstag begann um 7.30 Uhr und endete, unterbrochen von Essens- und Ruhepausen, um zirka 20.30 Uhr. „Dann habe ich geschlafen wie ein Stein“, beschreibt sie. „Ich habe keinen Fernseher gebraucht, kein Internet, nur ein Buch und ein wenig Musik. Und es ging mir die ganze Zeit richtig gut.“ Etwas wehmütig nahm sie nach zehn Tage Abschied.
Mittlerweile hat Elena ihr Studium in Bildungswissenschaften und Psychologie in Magdeburg begonnen.
Sie hat sich fest vorgenommen wiederzukommen und auf Höfen mitzuhelfen, genauso wie ihre Mutter.
Für das Jahr 2019 gingen beim „Verein Freiwillige Arbeitseinsätze“ in Bozen 294 Ansuchen um Hilfe von Südtiroler Bauern ein, 35, 9 Prozent davon kamen aus dem Vinschgau.
Es meldeten sich insgesamt 2095 Helferinnen und Helfer.
Rund die Hälfte davon begannen effektiv mit ihrem Einsatz und leisteten bisher ingesamt 19.048 Arbeitstage.
46, 9 Prozent waren Frauen, 53,1 Prozent Männer.
69, 3 Prozent der Helferinnen und Helfer kamen aus Deutschland, 11, 5 Prozent aus Italien, 14, 8 Prozent aus Südtirol.
Aus dem Vinschgau meldeten sich 6, 7 Prozent der Helferinnen und Helfer. (siehe Grafiken).
Ergebnisstand: 15. September 2019
Dass der Vinschgau einer der größten Bio-Apfel-Produzenten in Europa ist, hat sich bereits herumgesprochen. Doch das sonnige Tal ist weit mehr als ein biologischer Apfelgarten! Einige der überzeugten Bio-Bauern haben Kohl, Kraut oder Rüben für sich entdeckt. Mit Herz und Erfahrung bauen sie auf ihren Höfen nach biologischen Richtlinien eine Vielfalt von Gemüsesorten an. Vom Blumenkohl, Rotkohl bis zum Weißkohl, von den Kartoffeln bis hin zu den Roten Rüben und Karotten: Im Vinschgau wächst unter freiem Himmel ein wahres Bio-Gemüse-Allerlei von hoher Qualität.
Der nährstoffreiche Boden sorgt dafür, dass das Vinschger Gemüse viele gesunde Mineralstoffe und Vitamine speichert. Das unbehandelte Bio-Gemüse ist nicht nur gesund, es punktet auch mit seinem intensiven Geschmack. Die Bauern schenken dem Gemüse nämlich viel Zeit: Es darf langsam unter der Sonne heranreifen, somit kann sich das Aroma vollständig ausbilden. Der milde Blumenkohl, die leicht süßlichen Karotten oder der erdige Duft der Roten Rüben, Natur pur schmeckt immer noch am besten!
Frisch geerntet und knackfrisch eignet sich das Bio-Gemüse ideal für die gesunde Winterküche und versorgt uns in der kälteren Jahreszeit mit allen wichtigen Nährstoffen. Frisch vom Feld, direkt auf die Teller: Von jetzt an bis in den Winter hinein ist das lokale Bio-Gemüse in den Detailgeschäften der Vinschger Genossenschaften erhältlich.
Das Ergebnis der 8. Alpkäseverkostung in der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis war ein großes Lob an die Senninnen und Sennen. Sie haben heuer eine sehr gute Qualität der Alpkäse mit einer guten inneren Textur hervorgebracht. Der Jurysieger: die Fane Alm in Vals. Publikumssieger war hingegen die Rableid-Alm/Pfossental.
von Angelika Ploner
Insgesamt 45 verschiedene Käse - 40 Kuhkäse und 5 Ziegenkäse - standen am 5. Oktober in der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis zum Verkosten bereit. Von den 40 Teilnehmern kamen 55 Prozent aus dem Vinschgau, 25 Prozent aus dem restlichen Südtirol und 20 Prozent aus Nordtirol. „Zwischen 1.400 und 1.500 Stück Melkkühe wurden heuer auf Vinschgaus Milchviehalmen aufgetrieben“, sagte Markus Joos vom Bezirksamt für Landwirtschaft im Rahmen der Prämierung in der Aula Magna. Die Zahlen seien im Wesentlichen konstant. Die Zahl jener Melkkühe, die von außerhalb des Vinschgaus kommen, steigt hingegen jedes Jahr: Heuer waren es 17 Prozent. Die durchschnittliche Weidedauer betrug 83 Tage, fünf Tage weniger wie 2018. Das hat vor allem mit dem späteren Auftrieb zu tun. Auf rund der Hälfte der Milchviehalmen gab es heuer einen Personalwechsel. Pro Kuh konnte man in diesem Sommer rund 85 kg Käse und 10 kg Butter verarbeiten, sprich 95 kg Alpprodukt (ca. 1.000 l Milch für 100 kg). Der Kraftfuttereinsatz auf den Almen ist eine der Herausforderungen. Es gibt beträchtliche Schwankungen zwischen knapp 1 kg und 3,5 kg. Joos: „Es darf diesbezüglich nicht übertrieben werden. Ein Premium-Alpprodukt setzt als Futtergrundlage das Weidefutter voraus.“ Das Qualitätssicherungsprogramm hat sich weiter gefestigt. Knapp 40 Prozent der Almen sind bezüglich Hygienevorschriften EU-zertifiziert, die restlichen als Direktvermarktungsbetriebe registriert. Fazit: Die Vinschger Milchviehalmen sind ein Beispiel für gelungene Teamarbeit zwischen Sennereiverband, den Fachschulen, dem GWR, den Alpverantwortlichen, den Bauern und dem Alppersonal.
Hanglagen an der Sonnenseite, milde Temperaturen, geringer Niederschlag und der Einsatz fleißiger Weinbauern lassen im Vinschgau erstklassige Weine gedeihen. Organisiert sind die Weinbauern seit 1981 im Vinschger Weinbauverein. Dieser zählt rund 250 Mitglieder.
von Magdalena Dietl Sapelza
Der Vinschger Wein ist derart sauer, dass er dem Trinker – ich bitt vielmals um Verzeihung - die Pfoat hinteneiniziacht“.
Das schrieb der Historiker im Jahre 1921 in seiner Studie über den Weinpatron Urban.
Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Die Vinschger Weine sind heute bekömmliche, besonders edle Tropfen, deren Qualität Weinkenner aus aller Welt überzeugen. Die Weine punkten mit Eigenheit, mit individuellem und besonderem Charakter. Das Vinschger Weinbaugebiet reicht von der Töll bis Burgeis und umfasst 80,66 Hektar (Stand: August 2019). Zu den Haupt- Weißweinsorten zählen Riesling, Weißburgunder und Müllerthurgau, zu den Haupt-Rotweinsorten Blauburgunder, Vernatsch und Zweigelt. Dazu kommen bei den Weißen in kleineren Mengen noch die Sorten Chardonnay, Ruländer, Gewürztraminer und Frauerler (autochthone Sorte), bei den Roten Lagrein und Cabernet.
Auf der höchst gelegenen Weinbaufläche am Kloster Marienberg bei Burgeis auf 1250 Metern Meereshöhe werden seit 2011 versuchsweise Bio-Weine der Weißweinsorte Solaris und der Rotweinsorten Cabernet Cortis kultiviert. In Stilfs erzeugt ein junger Winzer seit zwei Jahren ebenfalls die Bio-Weißweine Solaris sowie Muscaris und den Rotwein Cabernet Cantor. Es handelt sich in beiden Fällen um pilzresistente Sorten.
Im Gegensatz zu anderen Regionen ist der Vinschger Weinbau nicht von großen Genossenschaften, sondern von kleinen Kellereien geprägt. Kastelbell, Latsch und Schlanders sind als DOC-Gebiete anerkannt, ihre Weinbaufläche liegt bei rund 35 ha. Im Vinschgau keltern viele kleine Weinbauern ihre Weine selbst und erzeugen dabei vielbeachtete Spitzenweine.
Der 1981 gegründete Vinschger Weinbauverein kümmert sich um die Belange der Weinbauern, organisiert Weinverkostungen, Fortbildungsveranstaltungen, Flurbegehungen, Lehrfahrten und einiges mehr.
Leo Forcher vom Rebhof in Galsaun/Kastelbell führt den Verein seit der Gründung als Obmann. Im Vorstand unterstützen ihn Matthias Bernhart (Partschins), Andreas Gruber (Naturns), Martin Schuster (Vetzan), Matthias Thoman (Kortsch), Martin Pohl (Kastelbell) sowie neun kooptierte Mitglieder darunter auch Hans Zagler von der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg. Ansprechpartner sind die Verantwortlichen des Südtiroler Beratungsringes. Bei der diesjährigen Herbstbegehung im August in den Rebanlagen der Weinbauern Theodor Mitterer und Elmar Luggin in den „Scheanen“ bei Schluderns informierte beispielsweiseThomas Weitgruber vom Beratungsring über die richtige Pflege der Reben und rief dazu auf, regelmäßig Beerenproben abzugeben, damit ein möglicher Befall der Kirschessigfliege, die Trauben ungenießbar macht, rechtzeitig erkannt wird und behandelt werden kann. Die Kirschessigfliege zählt neuerdings zu den größten Bedrohungen im Weinbau. Da gilt es achtsam zu sein, um die Ernte nicht zu gefährden.
Dass der Weinbau im Vinschgau seit jeher mit großen Herausforderungen verbunden ist, beweist auch der Umstand, dass die Vinschger Weinbauern in ferner Vergangenheit neben dem Wein-Patron Urban zwei zusätzliche Weinpatrone angerufen haben, und zwar den Bischof Valentin von Rätien und den Matscher Dorfheiligen Florinus, nach dem Motto „Doppelt gebetet, hilft doppelt“.
Heute folgen sie jedoch lieber den Tipps der Fachleute im Beratungsring.
Im Gemeindegebiet Kastelbell/Tschars wird die größte Weinanbaufläche des Tales gepflegt. Man lernte aus der Erfahrung der Alten und kombiniert es mit heutigem Wissen, Experimentiergeist und einer großen Portion Passion. Einer dieser passionierten Weinbauern ist Thomas Plack, vom Lehengut in Galsaun – das jüngste Weingut der Gemeinde.
Thomas Plack kennen viele als Apfelbauer, als Feuerwehrkommandant, als Präsident des Bodenverbesserungskonsortiums und immer mehr als Weinbauer. Vor genau 20 Jahren, übernahm Thomas Plack den Hof seiner Eltern, es blieb ihm nicht die Zeit in die Fußstapfen seines Vaters hineinzuwachsen, denn dieser verstarb 1989. Er war 19 Jahre jung, unerfahren und hatte gerade die Schule abgeschlossen. „I bin holt gwochsen mit der Soch“, sagt er heute von sich selber.
Der Weg zum Wein
Wie es früher üblich war, hatte auch sein Vater Wein angebaut und diesen selbst eingekellert, einen klassischen Vernatsch. Diese Anbaufläche übernahm Thomas Plack, doch die ersten Schritte gestalteten sich schwieriger als gedacht. An seinen ersten Versuch, Wein herzustellen, kann er sich noch gut erinnern und beim Erzählen huscht mehrmals ein Grinsen über sein Gesicht. Er selbst hatte damals kaum Wein getrunken, von Genuss, Kennen und Können war er weit entfernt. Die Trauben hat er eingebracht und nun ging es an die Verarbeitung, die er logischerweise so perfekt wie möglich machen wollte. Viel Farbe sollte sein Vernatsch erhalten, daher wollte er die Maische ganz besonders gut in den Saft einarbeiten und hatte sie mehrmals „untergestampft“, nur leider zu oft. Dadurch wurde das anschließende Trennen der gepressten Trauben vom Wein recht mühselig, erinnert er sich. Das Endergebnis war jedoch nicht schlecht, sein erster eigener Wein war geboren. Durch das Tun, durch das Fehler machen entstanden die ersten Fragen, welche Partner er brauchte, wo er sein Potential verbessern und wie er höhere Perfektion erreichen konnte. Auf all diese Fragen fand er in den folgenden Jahren Antworten. Der Wein sollte neben dem Apfelanbau nach und nach ein zweites Standbein werden. 1990 begann er die Pergl am Weinberg im Krebsenrauth zu roden und stellte auf Drahtrahmenerziehung um. Eingekellert hat er nicht mehr selber, geliefert wurde über mehrere Jahre an die Kellerei Meran. Eine treibende Kraft wurde mit der Zeit seine Partnerin Claudia. Gemeinsam wurden Weiterbildungen besucht und nach einem neuen Weg am Hofe Lehengut gesucht. 2006 konnte der gesamte Betrieb auf Bio umgestellt werden, von da an wurde zwar Bioqualität an die Kellerei geliefert, jedoch wurde kein Biowein daraus hergestellt. Er machte sich auf die Suche nach einem geeigneten Partner, den er per Zufall in Martin Aurich vom Unterorlt-Hof in Juval, fand. Dieser war sein ehemalige Lehrer für Kellerwirtschaft an der Laimburg. Vom Lehrer-Schüler Verhältnis, über eine berufliche Partnerschaft hat sich mittlerweile eine enge Freundschaft entwickelt. Am Unterorlt-Hof wird heute dieser Biowein als Lohnausbau produzieren, auf den er seit Jahren hingearbeitet hat.
2013 war wiederum ein wichtiges Jahr in der Hofgeschichte. Er setzte eine Idee um, die bereits seinen Vater damals reizte. „Schun efter hon i keart, dass i als Spinner bezeichnet gwortn bin, bsunders boll i den Wold grodet hon“. Ein Waldstück des Hofes, den „Tonner Berg“ lies er nach langem bürokratischen Wege umwidmen und verwirklichte dort einen neuen Weingarten mit Riesling. Dann, am 8. September 2015 wurde schließlich die Kellerei Lehengut gegründet, die jüngste Kellerei im Gemeindegebiet. Eine Vision und ein Wunsch wurde damit erreicht. Im selben Jahr konnte die Rebfläche vom malerischen Ansitz Kasten der Familie Knoll dazugepachtet werden. 2016 nutzte er eine Gelegenheit und holte einen Teil der Hoffläche zurück, den noch seine Großmutter verkauft hatte. Obwohl es eine große Investition bedeutete, war es eine Chance, die in erster Linie mit einem hohen emotionalen Wert verbunden war. 2018 ergriff Thomas Plack die Möglichkeit, ein kleines Juwel am Stabner Sonnenberg ebenso zu pachten und aus seinem „Dornröschenschlaf“ zu erwecken.
In den letzten 20 Jahren wuchs und veränderte sich der Hof. Den Vernatsch, mit dem Thomas Plack begann, hat er bis heute komplett gerodet und setzt nun mehr denn je auf weiße Sorten, wie Weißburgunder, Riesling und Souvignier Gris, unter Kennern eine sogenannte Piwi Sorte. „Der Vernatsch isch fir insern Biohof kuane Sorte mit Zukunft, er isch anfällig für Pilze und aufwändig in der Pflege. Die Kirschessigfliege mognen a viel zu gearn“. Als Biobauer sucht er nach Pilz resistenten und „pflegeleichteren“ Rebsorten, die den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht so sehr benötigen. Seine Lagen am Galsauner und Stabner Sonnenberg bieten gute Voraussetzungen dafür. Die warmen, sonnenverwöhnten Tage und die kühlen Nächte, schmeicheln den Früchten. Das trockene Klima und der verwitterte Schieferboden unterstützen den Charakter seiner Weine.
Zurückblickend auf diese 20 Jahre Hofführung, hat sich so einiges getan: Hoferweiterung, Qualität, Bioproduktion, neue Wege, Experimentieren und Visionen entwickeln und dennoch ist da noch einiges offen. „Die Traube ist a vielfältiges Produkt und do losst sich nu einiges mochn. A Überroschung kennen mir bol a moll präsentieren.“ (bw)
Vinschgerwind: Hinter der OVEG liegen turbulente Jahre und eine bewegte Geschichte. Alles verdaut?
Markus Niederegger: Mehr als verdaut. Der Vorstand der OVEG, allen voran der Obmann haben in der Vergangenheit mit viel Weitsicht gehandelt. Ich selbst habe im November 2012 als Geschäftsführer angefangen und war gleich mit der Konzepterarbeitung beauftragt. Meine Aufgabe war nicht Äpfel verkaufen, sondern vielmehr die Struktur in Prad auszuarbeiten. Es hat mehrere Studien gegeben. Die Studie vom Raiffeisenverband hat ergeben, dass der Weg der Eigenständigkeit schwierig wird. Von der finanziellen Seite her eine Herausforderung für die Mitglieder. Nichtsdestotrotz haben unsere Berechnungen und Prognosen Jahr für Jahr zugetroffen und haben uns bestätigt. Ich muss sagen: Die Struktur in Prad ist gut gelungen und von der Logistik her optimal. Das haben uns auch Außenstehende bestätigt. Wir haben sicher den Vorteil gehabt auf der grünen Wiese bauen zu können.
Vinschgerwind: Seit fünf Jahren ist man in den neuen Verwaltungs- und Produktionsräumen in Prad. Wie ist man ausgerüstet?
Markus Niederegger: 2009 haben wir die ersten Äpfel im neu gebauten Zellentrakt in Prad eingelagert. Wir haben hier knapp 7 Hektar, verbaute Fläche sind fast 3 Hektar. Das haben wir in 10 Jahren realisiert. Wir sind extrem schnell gewachsen, haben 2013 angefangen die Verarbeitungsstruktur samt Bürogebäude hier zu bauen. Wir verfügen über eine Sortierhalle, einen Emballagenraum und eine Verpackungshalle mit dazugehörigem Maschinenpark. Wir können in unseren Zellen am Standort Prad 3.000 – 3.200 Waggon einlagern und nochmal 600 im neuen Hochregallager, Eyrs hat eine Lagerkapazität von 1.400 Waggon. Die gesamte angelieferte Tafelware läuft über die Sortieranlage, welche über 64 Kanäle verfügt. Allein bei der Sorte Golden haben wir 55 Artikel. Die sortierte Ware geht anschließend in die Umschlagzellen und ab heuer in das Hochregallager. Wir produzieren – wie alle anderen auch - nur auf Auftrag, nicht auf Lager. Die Aufträge werden im Normalfall am gleichen Tag abgewickelt. Die OVEG verfügt insgesamt über 8 Verpackungslinien und wir können hier natürlich unterschiedliche Verpackungsarten machen: gelegte Ware, lose Ware, Fruchtschalen, Beutel und Taschen. Der Auftrag wird auf eine Verpackungslinie virtuell zugewiesen und über eine Rutsche wird die Linie mit dem Verpackungsmaterial beschickt. Das heißt es landet auf dem Packtisch. Über die Entleer-station wird die Linie mit dem entsprechenden Apfel-Artikel beschickt. Das muss alles gleichzeitig erfolgen, denn sonst müssen die Verpackerinnen warten. Der Verpackungsraum ist vom Personal her am intensivsten. Da läuft viel über Handarbeit. Diese Arbeit verrichten hauptsächlich Frauen, die das tagtäglich machen und zwar 11 Monate im Jahr. Und ich muss sagen: Das ist eine strenge Arbeit, die man wertschätzen muss. Sobald alles verpackt ist, wird jede einzelne Verpackung etikettiert, läuft auf die Palettierstationen und wird entsprechend den Vorgaben des Kunden palettiert. Anschließend geht die fertig palettierte Ware vollautomatisch vom Verpackungs- in den Versandbereich. Der LKW kommt und die Palette wird verladen. Diesen Ablauf haben wir perfekt im Fluss.
Zusätzlich haben wir eine Halle für unsere saisonalen Produkte.
Vinschgerwind: Kann man sagen die OVEG ist die vielfältigste unter den Genossenschaften?
Markus Niederegger: Ja, absolut. Wir sind im Vinschgau der größte Produzent, was Gemüse anbelangt. Beim Sommerblumenkohl sind wir die Nummer 1. Im Sortiment haben wir noch Weiß- und Spitzkohl, Blaukraut, Eisbergsalat, Kartoffel, Romanesco, Pak Choi, Tomaten, Sellerie, Lauch, Melanzane, Fenchel, Artischocken. Wir haben diese Vielfalt vor allem im Obervinschgau, damit es auch möglich ist eine Fruchtfolge zu machen. Wir brauchen einen Ausgleich für die Böden. Dann geht es weiter mit den Kirschen. Wir sind der größte Kirschenproduzent im Vinschgau. In unserem Verzeichnis führen wir noch Marillen, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren. Das ist unsere Vielfalt. Deshalb brauchen wir auch unser Detailgeschäft, das sehr gut ankommt und von den Kunden sehr geschätzt wird. Lokale Produkte, authentisch und gut. Wir vermarkten und verkaufen das, was hier bei uns wächst.
Vinschgerwind: Die OVEG wurde 1963 von 47 Bauern in Eyrs gegründet. Die OVEG heute - ein Steckbrief.
Markus Niederegger: Wir haben derzeit 243 Mitglieder. Dazu kommen 29 Lieferanten. Wir haben auf einer Fläche von 730 Hektar Apfelanbau. Auf 115 Hektar werden saisonale Produkte angebaut. Das ist nicht wenig. Der Personalstand beläuft sich auf 100 Mitarbeiter, 33 sind fix, der Rest ist saisonal angestellt. Zum Sortenspiegel: Wir haben 75 Prozent Golden. Wir sind damit sehr goldenlastig und werden das auch in Zukunft sein. Durch die Club- und Vertragssorten gehen wir in Richtung 70 – 65 Prozent Goldenanteil. Aber wir sind als Anbaugebiet für den Golden prädestiniert und es gibt wenig Alternativen für diese Höhenlage, das muss man auch klipp und klar sagen. Wenn eine ideale Clubsorte für unsere Höhenlage anbaufähig wird, dann werden wir sie anbauen. Aber die nächsten 15 – 20 Jahre wird unsere Hauptsorte der Golden sein. Die zweite Sorte ist der Pinova mit 8 Prozent, dann kommen der Gala mit 6 Prozent und der Stark mit 5 Prozent. Der Rest verteilt sich auf Clubsorten.
Vinschgerwind: Wie schaut es bei den Mengen aus?
Markus Niederegger: Da muss ich etwas ausholen. Die letzten drei Jahre waren sehr schwach von den Mengen her. 2015 haben wir eine Menge von 4.350 Waggon gehabt, 2016 aufgrund von Frost sind wir bei 4.000 Waggon stehen geblieben. Dann haben wir 2017 Frost und Hagel gehabt. 90 Prozent vom Gebiet war verhagelt, das war brutal. Da haben wir nur 3.050 Waggon Ernte eingefahren und wenn man diese Struktur sieht und wie viele Investitionen getätigt wurden, dann fehlen die Kostenträger. Das wirkt sich dann natürlich auf den Auszahlungspreis aus. 2018 hatten wir 4.000 Waggon bedingt wiederum durch Frost und Hagel. Die Bäume sind völlig aus dem Rhythmus gekommen, nach drei extremen Jahren. Positiv ist: Wir hatten 2018 eine Ernte von 250 Waggon saisonalen Produkten. Das ist schon eine stolze Menge und das sind auch ganz wichtige Kostenträger.
Vinschgerwind: Und heuer?
Markus Niederegger: 2019 werden wir eine gute Ernte einfahren. 4.800 Waggon erwarten wir heuer. Unser Potential liegt in etwa bei 5.200 Waggon, die saisonalen Produkte nicht mitgerechnet.
Vinschgerwind: 31 Cent ist für den konventionellen Golden ausbezahlt worden.
Markus Niederegger: Es fehlte 2018 einerseits die Menge und zum anderen die erste Qualität. Nur 55 Prozent waren Prima, der Rest waren alles zweite Qualitäten oder Industrieware. Es nutzt eben nichts nur den Auszahlungspreis anzuschauen. Der Auszahlungspreis ist absolut nicht zufriedenstellend, das ist klar. Ich sage aber, man muss 5 Jahre anschauen und nicht ein Jahr und wir reden hier von Schnittpreisen, das muss auch klar sein.
Vinschgerwind: Wie ist das Gemüse verkauft worden?
Markus Niederegger: Das Gemüse haben wir 2018 gut verkauft und 2019 noch besser.
Vinschgerwind: Was bekommt ein Bauer für einen Kilogramm Blumenkohl?
Markus Niederegger: Die letzten Jahre lagen wir im Schnitt zwischen 50 und 60 Cent pro Kilogramm. Genau das ist für viele eine einmalige Möglichkeit, sich vom Viehbauern zum Gemüseproduzenten und zur Dauerkultur zu entwickeln.
Vinschgerwind: Blick in die Zukunft: Wo steht die OVEG in 10 Jahren?
Markus Niederegger: Wir sind von der Struktur her sehr gut aufgestellt. Eigentlich wäre laut unserem Masterplan das Hochregallager erst für 2022 geplant gewesen und jetzt haben wir es 2019 realisiert. Wir haben in den vergangenen Jahren gewaltige Finanzierungen getätigt.
Vinschgerwind: Mit EU Geldern?
Markus Niederegger: Die OVEG hat im Unterschied zu anderen Genossenschaften, die konstant gewachsen sind, die OP-Gelder nur zu 17 Prozent abgreifen können. Den Rest haben wir zu stemmen. Zugute kommt uns die bereits über mehrere Jahre anhaltende glückliche Zinsentwicklung.
Vinschgerwind: Blicken wir weiter in die Zukunft.
Markus Niederegger: Der Anteil des Golden wird sich bei 65 Prozent einpendeln. Die saisonalen Produkte sind auch weiterhin sehr, sehr wichtig. Läuft alles nach Plan, werden wir uns innerhalb 2023 konsolidiert haben. Was wichtig ist, ist einfach die Qualität. Das muss oberste Maxime sein im Hinblick und im Einklang mit der Natur. Wir müssen unseren Mitgliedern ökonomische und ökologische Antworten geben. Für die OVEG wird es in Zukunft so sein, dass man mit den Kosten auf ein Niveau kommen wird, wo man mit den Nachbarschaftsgenossenschaften mithalten kann. Grundsätzlich muss man sagen, dass die OVEG eine Erfolgsgeschichte ist. In so kurzer Zeit möglich gemacht haben dies ein starker Obmann, ein fähiger Vorstand und aufgeschlossene Mitglieder, die uns einen gewaltigen Vertrauensvorschuss gegeben haben. Ein Dank an dieser Stelle auch an unseren Verband, ohne dem vieles nicht möglich gewesen wäre und ohne dem eine Zukunft sowieso nicht vorstellbar ist. Aber ganz wichtig sind vor allem unsere Mitarbeiter, die am Erfolg maßgeblich beigetragen haben und das auch weiterhin werden. Das macht uns schon stolz.
Interview: Angelika Ploner
Am Wochenende um den 5. Oktober 2019 feierte die Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair ihr goldenes Jubiläum. Sie wurde 1969 gegründet, um die Lebensverhältnisse der Klosterfrauen zu verbessern und das 1983 in die Liste der UNESCO aufgenommene Kloster zu erhalten und zu restaurieren. Der offizielle Jubiläumsakt in der Klosterkirche war ein festliches Konzert eines Bläserquintetts der Tonhalle Zürich, gedacht als grosses Dankeschön an alle über ein halbes Jahrhundert in Müstair aktiven Menschen aus allen möglichen Bereichen. Es wurde unterbrochen durch kurze Reden und Ansprachen von der früheren Priorin Domenica Dethomas, dem Bündner Regierungspräsidenten Jon Domenic Parolini und dem Stiftungspräsidenten Walter Anderau. Über 100 geladene Gäste waren der Einladung zu dieser Dankesfeier gefolgt.
Das Datum für den Festakt wurde mit Bedacht mit dem Erntedankfest in Valchava abgestimmt. Auch die Gemeinde Val Müstair feierte das zehnjährige Jubiläum der Gemeindefusion und hat am Sonntag ihrerseits zu einem Festakt zum Thema DANKE SAGEN eingeladen. Wie es sich für eine Welterbestätte der UNESCO gebührt, konnte das Bläserquintett des Weltklasse-Tonhalle-Orchesters Zürich für ein Konzert gewonnen werden. Die Klänge lösten helle Begeisterung aus. In kurzen Ansprachen erläuterte Sr. Domenica Dethomas die mittelalterlich anmutenden Lebensbedingungen im Kloster, wie sie noch zur Gründungszeit der Stiftung herrschten. Es war dann auch deren erste Aufgabe, diese markant zu verbessern. Der Regierungspräsident des Kantons Graubünden Jon Domenic Parolini dankte für die herausragenden Leistungen der Stiftung zur Erhaltung des wertvollen Kulturgutes aus dem Frühmittelalter. Dem Stiftungspräsidenten Walter Anderau war es vorbehalten auf die zunehmende Bürokratisierung der Stiftungsarbeit hinzuweisen, die eine zunehmend grössere, aber dennoch moderate Professionalisierung der Stiftungsorgane nach sich zieht. Für sein Engagement in den letzten 30 Jahren überreichte ihm der Geschäftsführer der Stiftung Ulrich Veith im Namen der Stiftung ein ein Meter langes Bild, welches das bekannte romanische Fresko der Mittelapsis der Klosterkirche mit der tanzenden Salome abbildet.
Das Kloster geht der Legende nach auf Karl den Grossen, also auf das später 8. Jahrhundert zurück. Die reiche künstlerische Ausgestaltung aus der Gründerzeit lässt kaum einen anderen Schluss zu. In der 1200jährigen Geschichte hat das Kloster nach der französischen Revolution eine sehr wechslungsvolle Geschichte hinter sich. Zwar wurden die besonders wertvollen Fresken 1894 von den beiden Kunsthistorikern Josef Zemp und Robert Durrer neu entdeckt. Die Klosteranlage war aber damals in einem derart schlechten baulichen Zustand, dass die Lebensbedingungen des Konvents als mittelalterlich bezeichnet werden müssen. Es fehlte an Geld, für irgendeine Sanierung.
Eine Schoggitaler-Aktion des Schweizerischen Heimatschutzes zugunsten des Klosters schärfte dann 1969 das Bewusstsein im ganzen Land für die Notwendigkeit eines langfristigen Engagements zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Klosterfrauen und die fachmännische Restaurierung dieses kulturgeschichtlich herausragenden Bauwerks. Mit dieser Zielsetzung wurde auf Initiative der damaligen Bündner Ständeräte Gion Darms und Arno Theus die überkonfessionelle Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair ins Leben gerufen.
In den Anfangsjahren bestimmten dann auch Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten im Wohnbereich der Benediktinerinnen und die Verbesserung der Infrastruktur der Landwirtschaft die Tätigkeitsfelder der Stiftung. Parallel dazu wurde die Geschichte des Klosters im wahrsten Sinne des Wortes „ergraben“. Da Feuersbrünste und kriegerische Einflüsse die Archive weitgehend zerstörten, sind die heutigen Kenntnisse der Geschichte das Resultat umfassender archäologischer Forschungsarbeiten. Im Jahre 1983 wurde das Kloster St. Johann zusammen mit der Berner Altstadt und dem Stiftsbezirk von St. Gallen als erste schweizerische Welterbestätten in die Liste der UNESCO Weltkulturerbestätten aufgenommen. Mit dieser bedeutenden Auszeichnung wurde die grösste Herausforderung für ein lebendiges Kulturgut noch akzentuiert: das
einvernehmliche Nebeneinander von Konvent sowie Wissenschaftern (Archäologen und Restauratoren) und Tourismusverantwortlichen. Der Stiftungspräsident bezeichnete dieses als wichtigste Voraussetzung für die Stiftungstätigkeit. In den 50 Jahren konnten neben der Herrichtung der Clausura und der Landwirtschaft wichtige Vorhaben realisiert werden. Dazu gehören die Einrichtung des Klostermuseums im Plantaturm, die umfassende Restaurierung der Heiligkreuzkapelle, wichtige vom Kloster genutzte Gebäudeteile, der Wiedereinbau eines vom Landesmuseum gekauften und zeitweise dort ausgestellten Hohenbalkenzimmer.
Diese grossen Vorhaben konnten nur erreicht werden dank dem Entgegenkommen von Konvent und den kirchlichen Institutionen, dem ehrenamtlich tätigen Stiftungsrat, den motivierten Mitarbeitern im Kloster und in der Bauhütte sowie einer grossen Zahl von Spendern, darunter auch der Verein der Freunde des Klosters mit über 500 Mitgliedern. Auch die verantwortlichen Institutionen von Bund, Kanton Graubünden und der Gemeinde Val Müstair haben die Restaurierungsarbeiten immer mit Wohlwollen begleitet und finanziell grosszügig unterstützt. Den vielen beteiligten Persönlichkeiten sprach der Stiftungspräsident seinen tief empfundenen Dank aus.
„Aber auch nach 50 Jahren ist in einer derart grossen Anlage kein Ende der Restaurierung abzusehen“, so Walter Anderau. Zur Zeit steht die umfassende Reinigung, Restaurierung und Stabilisierung der einzigartigen frühmittelalterlichen Fresken in der Klosterkirche als zentrales Projekt im Fokus der Stiftung. Ebenso zentral ist eine umfassende Erneuerung des Klostermuseums. Aber auch kleinere und nicht unwichtigere Arbeiten und Projekte zur Erhaltung dieser historisch wichtigen Anlage stehen immer wieder an. Nicht zu vergessen ist auch die Einrichtung einer altersgerechten Infrastruktur für die Klosterfrauen. Durch ihr fortschreitendes Alter möchten die Nonnen als Besitzer des Klosters sich behindertengerechte bewegen können und über die notwendigsten Pflege- und sanitarischen Einrichtungen verfügen können.
Ebenso bedeutend ist die Aufarbeitung und Weitergabe des Wissens, das sich in all diesen Jahren der intensiven Forschung und Restaurierung im Kloster Müstair angesammelt hat. Einerseits wird dieses Wissen in der neuen Publikationsreihe „Müstair-Studien“ veröffentlicht. Andererseits soll ein Kompetenzzentrum vor Ort entstehen, das dieses Know-how sammelt und an die Forscher und spezialisierten Handwerker weiter gibt. Müstair soll als Forschungsstandort ausgebaut werden.
Als Zeichen für das gute Miteinander der Stiftung mit dem Konvent, übergibt der Stiftungspräsident der Priorin einen Blumenstrauss mit zwölf Rosen, elf davon sind rot und symbolisieren die elf Klosterfrauen des jetzigen Konvents und die weisse Hoffnungsrose steht für kommenden Nachwuchs, damit im Kloster St. Johann in Müstair die über 1244-jährige benediktinische Tradition ungebrochen weitergeführt werden kann.
Elke Larcher
Vinschgau - Premiere im Schlanderser Rathaus: Die erste ägyptische Delegation wurde dort von Referentin Dunja Tassiello herzlich empfangen. Das Bindeglied zwischen Schlanders und Ägypten: Gianni Bodini. Der Schlanderser Fotograf und WIND-Mitarbeiter begleitete eine vierköpfige Delegation aus Marsa Alam von Bozen nach Schlanders, um ihnen den Vinschgau zu zeigen. Einer der vier: Johannes Girardi, der Owner Director des Gorgonia -Beach Hotels, ein Fünf-Sterne-Hotel direkt am Roten Meer und direkt im Nationalpark Wadi El Gemal gelegen. Der Zufall wollte es, dass Tassielo in eben diesem Hotel ihren heurigen Urlaub verbrachte und mit Girardi ins Gespräch kam. Der Kreis schließt sich mit dem Besuch in Schlanders nun doppelt. Einmal erwies man Gianni Bodini – mittlerweile ein Freund in Marsa Alam – die Ehre, zum anderen kam man der Einladung von Tassiello nach. Girardi informierte die Anwesenden im Ratssaal über das Hotel Gorgonia-Beach. Mit Projekten bemühe man sich um Nachhaltigkeit und um Arbeit für die Einheimischen. Der Nationalpark Wadi El Gemal, übersetzt Tal der Kamele, ist seit 2003 Nationalpark und UN-Schutzgebiet. Mit sanftem Tourismus wolle man den Nationalpark erschließen und dessen Bewohner die Abdabda Beduinen, ein Nomaden-Volk, das in der Wüste lebt, schützen. Und genau hier reiht sich auch das Buch von Gianni Bodini über die Wüste und die Abdabda Beduinen mit wunderbaren Bildern, ein. Wie ein Schlanderser dazu kommt ein Buch über die Ababda zu schreiben? In der jüngsten Kulturseite des WINDS schrieb Bodini dazu: „Begonnen hat das Abenteuer vor einigen Jahren, als ich dabei war ein Buch über den Europäischen Wanderweg E5 vom Bodensee nach Verona zu schreiben.... Eines Tages erreichte mich eine E-Mail, in dem mir die fotografische und textliche Dokumentation über die Adriana Nova angeboten wurde, also eine vom Kaiser Adrian im ersten nachchristlichen Jahrhundert erbaute, in die ostägyptische Wüste führende römische Straße...“
Gianni Bodini, im Herzen Abenteurer, brach sofort auf. Als Dank für wunderbare Begegnungen und Erfahrungen wird Bodini ein Kinderbuch herausgeben, dessen Erlös den Projekten rund um den Nationalpark zugute kommen soll. Große Freude war in den Gesichtern zu lesen, als Gianni Bodini den Freunden aus Ägypten ein – von seinen Fotos – interpretiertes und gemaltes Bild von Gertrud Wellenzohn überreichte. (ap)
Laatsch - Viel Know-how, großer Einsatz und modernste Maschinen findet man auf der Baustelle der Mair Josef & Co KG für das Wasserkraftwerk Rambach in Laatsch/Taufers. Ein Bild davon machte sich gestern der 16-fache Weltcup-Sieger und Super-G Weltmeister Dominik „Domme“ Paris, der vor seiner Karriere als Skirennläufer selbst auf dem Bau gearbeitet hat.
Das Kollegium der Bauunternehmer hatte unter all seinen Mitgliedsbetrieben einen Besuch des Skistars auf einer Baustelle verlost. „Wir wollen damit zeigen, dass es auf unseren Baustellen hochmodern zugeht und viele interessante Berufsmöglichkeiten geboten werden“, erklärt Michael Auer, Präsident des Kollegiums der Bauunternehmer, das Ziel der Initiative.
Das Unternehmen Mair Josef & Co. KG mit Sitz in Prad am Stilfser Joch beginnt derzeit eine Druckrohrleitung für die Rambach Konsortial GmbH, die in Laatsch/Taufers im Vinschgau ein Wasserkraftwerk errichtet, zu verlegen und die Baustelle dementsprechend vorzubereiten. Insgesamt werden über 6,1 km Rohrtrassen verlegt. Dabei werden Rohre aus Glasfaser mit einem Durchmesser von 1,2 m und einer Länge zwischen 3 und 12 m verwendet. „Die Verlegung der Druckrohrleitung ist sehr komplex, weshalb es einerseits viel Know-How und andererseits auch entsprechend leistungskräftige Maschinen braucht. Dies ist nur mit gut ausgebildeten Mitarbeitern und moderner Ausrüstung zu bewältigen. Mein Dank gilt unseren Mitarbeitern, denn sie leisten Großartiges!“, so Firmenchef Klaus Mair. Begeistert von den Leistungen der Arbeiter zeigte sich auch Dominik Paris: „Es war wieder spannend zu sehen, wie technologisiert eine Baustelle bereits ist. Technologie, Maschinenkraft und handwerkliches Können der Bauarbeiter gehen hier Hand in Hand. Südtiroler Unternehmen leisten hier wirklich großartige Arbeit und bieten spannende Arbeitsplätze. Jeder ist gefordert, sein Bestes zu geben, genau wie im Skisport!“
Mals/Informationsabend - Es war vor sieben Jahren als Magdalena Gschnitzer bei einem Taucherurlaub in Thailand einen Zackenbarsch aus einem Geisternetz befreite. Nachher schwamm der Fisch neben ihr her, so als ob er sich für die Befreiung aus den tödlichen Fesseln bedanken möchte. Immer wieder beginnt Gschnitzer ihre Vorträge mit dieser Geschichte. Dieses Erlebnis hat Magdalena Gschnitzer zu einer Umweltaktivistin gemacht und ihr Gespür für die Meerestiere und die Meeresverschmutzung geschärft. Seit dieser Zeit ist sie in Schulen und bei verschiedenen Abendveranstaltungen unterwegs, um auf die Zusammenhänge aufmerksam zu machen, zu informieren und zu sensibilisieren. Am 4. Oktober war sie in Mals und hielt gleich vier Vorträge. Drei am Vormittag in der Grund-, Mittel- und Oberschule und am Abend bei einem gut besuchten Informationsabend im Kulturhaus. Eingeladen hat die AG SOS Mikroplastik der Gemeinde Mals. SOS Mikroplastik ist ein Projekt aus dem Bürgerhaushalt, vorgeschlagen von Beatrice Raas, um zur Müllvermeidung zu sensibilisieren. Magdalena Gschnitzer zeigte beeindruckende Bilder und Kurzfilme, sie erzählte über die Folgen von Plastik und Mikroplastik, berichtete aber auch von verschiedenen Initiativen zur Müllvermeidung. Plastik ist leicht, billig und haltbar, meinte Gschnitzer. Deshalb gibt es Plastik in so großen Mengen und verschiedensten Formen. Das Problem ist nur, dass es Jahrhunderte braucht, bis es abgebaut wird. Große Mengen landen im Meer. Außerdem wird Plastik zersetzt und zu Mikroplastik. Die Meerestiere fressen das Mikroplastik und dann landet es bei uns auf dem Speiseteller. Gschnitzer erzählte von verschiedenen Initiativen, die sie zusammen mit der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd durchgeführt hat. Mit großer Überzeugung erzählt sie, wie sie eingesperrt wurde, weil sie sich gegen das sinnlose Töten von Haien eingesetzt hat. Wir müssen von der Wegwerfmentalität weg kommen und darauf hinarbeiten, Plastik zu vermeiden, meinte die Umweltaktivistin aus dem Eisacktal. (hzg)
Schnals/Unser Frau - Bogenschießen und Speerschleudern wie zu Ötzis Zeiten - Prähistorischen Europameisterschaften im Schnalstal: Am Wochenende des 28./29. September fand im archeoParc Schnalstal neuerlich eine Etappe der Europameisterschaft im prähistorischen Bogenschießen und Speerschleudern statt. Rund 70 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, Tschechien, der Schweiz und verschiedenen Regionen Italiens stellten beim diesjährigen Turnier ihr Können unter Beweis.
Bereits zum achten Mal richtete der archeoParc eine Etappe der europäischen Meisterschaft im prähistorischen Bogenschießen und Speerschleudern aus.
Über das Jahr verteilt finden an verschiedenen Orten in Europa rund 30 Turniere zum prähistorischen Bogenschießen und Speerschleudern statt, weiß die Museumsleiterin Johanna Niederkofler. „Um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, gibt es einheitlich gestaltete Zielscheiben und Schussdistanzen.“ erklärt Ernst Gamper, Kulturvermittler im archeoParc und selbst passionierter Bogenschütze. Die meisten Teilnehmer stellen Bogen, Pfeile, Speer und Speerschleuder selbst her. Voraussetzung für die Teilnahme an der Turnierwertung ist nämlich, dass die Bögen und Pfeile bzw. Speere und Schleudern aus Materialien gefertigt sind, welche bereits in der Urgeschichte verwendet wurden.
Am Samstagnachmittag wurde der Bewerb im Bogenschießen ausgetragen. Am Sonntagvormittag war Speerschleudern an der Reihe. Die Siegerehrungen fanden jeweils im Anschluss an die Bewerbe im Freilichtbereich des archeoParc statt. An den Ehrungen nahmen unter anderem Bürgermeister der Gemeinde Schnals Karl Josef Rainer, die Präsidentin des archeoParc Schnals Museumsverein, Sonja Santer, sowie Vertreter des Sportvereins Schnals und der Waldinteressenschaft Lafetzberg, die freundlicherweise ihren Grund für die Austragung des Turniers zur Verfügung stellt. Die Veranstaltung sowie überhaupt die Tätigkeiten des Museumsvereins werden von der Gemeinde Schnals und der Provinz Bozen finanziell unterstützt. (ea)
Am 27.09. fand heuer wieder die jährliche Treffrunde statt. Hier können die Jugendlichen der ersten Klassen der Mittelschule Glurns sich alle Jugendtreffs in der Gemeinde ansehen und erleben wie und was in so einem Jugendtreff abläuft.Gleich nach der Schule fanden sich alle TeilnehmerInnen im Jugendhaus Phoenix ein, wo gemeinsam gegessen und auch abgespült wurde. Nachdem alles genau erkundet wurde ging es weiter in den Citytreff nach Glurns, wo einige Billard und Calcetto spielten während andere auf dem Sportplatz sich beim Frisbee werfen verausgabten. Im Jugendtreff der Revoluzer in Taufers klang die Runde bei einer Partie SOLO gemütlich aus.
Im Oktober kommt allerhand frischer Wind in die Treffs im Oberland: am Donnerstag, 17. Oktober (ab 16.00 Uhr) haben alle interessierten Jugendlichen die Chance Fragen an den Bürgermeister und die Gemeindejugendreferentin Andrea zu stellen. Bei Getränk und Snack (beides gratis) haben die Oberländer Kids die Möglichkeit auf einen "Ratscher" mit den beiden. Es wird sich zuerst auf dem "Sportplatzl" neben dem "Juze Hoad" getroffen.
Am Samstag, 26. Oktober (ab 15.00 Uhr) erfahren die vorher angemeldeten TeilnehmerInnen von der Referentin und professionellen Fotografin Mirja Kofler, wie man sich und andere auf Fotos in Szene setzt. Das Posten bei Instagram & co. wird genauso Thema sein wie die Selbstdarstellung in unserer digitalen Welt.
Letzten Freitag haben wir Mädls uns wieder im Jugendhaus Phönix getroffen um essbare Knetmasse herzustellen. Nach langem Kneten haben wir die Masse mit Lebensmittelfarben eingefärbt und konnten mit dem Basteln anfangen. Viele tolle Ideen sind dabei entstanden. Wer Lust und Laune hat kann dies schnell zuhause nachmachen.
Zutaten:
800 g Mehl
160 g Salz
80 g Zitronensäure
750 ml kochendes Wasser
8 bis 10 EL Öl
Ewas Lebensmittelfarbe
Alle Zutaten in einer Schüssel mischen mit kochendem Wasser vermengen
und durchkneten.
Viel Spaß =)
Herbstzeit heißt Krampusmaskenzeit und somit für den Jugendtreff „All In“ Schnitzzeit. In Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Kastelbell und den Pfoffagonder Tuifl organisiert der Jugendtreff bereits zum sechsten Mal das „Lorven“ Schnitzen. Die Jugendlichen sind schon fleißig dabei und schnitzen an ihren Holzmasken. Seit gespannt wie die fertigen Masken in einem Monat ausschauen. Wir halten euch auf dem Laufenden.
Ein Weiterbildungsangebot für MitarbeiterInnen in den Bildungsausschüssen und Interessierte, um Impulse für die Bildungsarbeit vor Ort zu geben, die aber auch in Alltagssituationen recht brauchbar sind. Die Referentin Julia Strauhal, Kommunikations- und Rhetoriktrainerin aus Zirl in Tirol, gibt uns Anregungen, wie Denkblockaden überwunden werden können, und wie wir es in Berufs- und Alltagssituationen schaffen, kreative Ideen und konkrete Lösungen zu finden. Mit Hilfe ausgewählter Techniken werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, das eigene Potenzial an Kreativität anzuzapfen und zu fördern. Welche Chancen einem Wechsel der Perspektiven entspringen können und wie verblüffend schnell man durch mentale Stärke ans Ziel kommt, stehen ebenso im Fokus wie die Steigerung der eigenen Gedächtnisleistung durch praktische Übungen und Tipps.
Termine:
Bezirk Ost: Samstag, 23.11.2019
in Haus St. Georg/Sarns/Brixen oder
Bezirk West: Samstag, 30.11.2019
in Prad/Spondinig/Bahnhof
Jeweils von 9 – 17 Uhr
Anmeldungen - telefonisch unter 0471/413372 bzw. 413390 oder Ulrike.spitaler@provinz.bz.it innerhalb Freitag, 8. November
Die Veranstaltung ist kostenlos, aber die Teilnehmeranzahl ist begrenzt.
Bezirksservice Vinschgau
Samstag, 26. Oktober 2019
Bildungsausschuss Laas
Vorträge/Workshops zum Thema Gesundheit
Mittwoch, 23.10. um 19.30-20.30 Uhr
in der Bibliothek Laas
Gesundheit ist sichtbar!
Conversiologie nach Karin Mayr
Vortrag mit Birgit Seissl
Samstag, 26.10. um 19.30 Uhr
Infoabend im Geschäft Venustis mit Olga Wittek (D) Fa. Lavylites
Schütteln - Sprühen - Staunen
Wie ein Spray für mehr Energie, mehr Gesundheit,
mehr Leichtigkeit und mehr Vitalität sorgt!
Veranstalter: Niederfriniger Carmen mit Team Lavylites
Bildungsausschuss Laas
25. Oktober 2019
Brotbacken leicht gemacht
Referentin: Bruni Tanner
Beginn: 13.00 Uhr
Ort: Kulturhaus Morter
Organisation: SBO Morter
Anmeldung bei Stocker Monika
Tel: 3297339432
29. Oktober 2019
Gesund durch den Winter
Referentin: Gertrud Knapp
Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Kulturhaus Morter
Organisation: Bildungsausschuss
04. November 2019
Unsere Pfarrkirche
St. Dyonisius
Referentin: Martina Plörer
Beginn: 14.00 Uhr
Treffpunkt: vor der Kirche
06. November 2019
Morter und die Nibelungen
Referent: Herbert Raffeiner
Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Kulturhaus Morter
Organisation: Bildungsausschuss
Bildungsausschuss Goldrain/Morter
HANDWERK
Fr, 25.10. & Mi, 30.10. & Fr, 08.11.
Filzen für Erwachsene mit Hedwig Brenner
14.30 – 18.00 Uhr
Anmeldung beim IVHS unter 0437 618166
VON DAMALS
Fr, 18.10. Podiumsdiskussion
„Tirol - geteiltes Land“ (Schützen)
20.00 Uhr im Aquaprad
Sa, 19.10. Halbtagesfahrt „Maximilian I.“
Sonderausstellung in Stift Stams
12.30 Uhr Hauptplatz (bis 20.00 Uhr)
Anmeldung in der Bibliothek bis 15.10.2019 (10 €)
Fr, 25.10. Musikalische Lesung „Ein Nordtiroler mit
Südtiroler Wurzeln“ von Werner Schuchter
19.30 Uhr in der Bibliothek mit Umtrunk
BILD & TON
Sa, 26.10. Motive ins rechte Licht gerückt
mit der Kamera unterwegs mit S. & E. Gianordoli
8.00 – 15.00 Uhr am Fischerteich
Anmeldung unter 340 726 6903
SPIEL & SPASS
ab Oktober Spielgruppe Prad für Eltern mit kleinen Kindern
Dienstagvormittag und Donnerstagnachmittag
im Seniorenheim St. Antonius
Sa, 19.10. Familienfahrt nach Gfrill (Tisens)
Abfahrt 12.30 Uhr beim Aquaprad, Anmeldung beim KFS
Bildungsausschuss Prad
Kaltes Weiss mit Simone Dark
Martell – Bibliothek
Mo. 21.10.2019 – 19:00 Uhr
Bildungsausschuss Martell
mit Karin Bedrotti
Do. 07.11.2019 bis Do. 12.12.2019 6 Abende von 17:30 bis 19:00 Uhr
Anmeldung und Info: 320 0979807
Bildungsausschuss Tarsch
Bildungsausschuss Graun
Zwei Tage, die dem Andenken der Verstorbenen gehören.
Kerzen werden angezündet, Gebete gesprochen – die Erinnerung verbindet – besonders an Allerheiligen und Allerseelen. In Gedanken und im Herzen. Familien treffen sich traditionell am Allerheiligentag. Am Nachmittag des 1. November finden in vielen Pfarreien das Totengedenken und die Gräbersegnung statt. Die Gräber sind geschmückt mit Blumen und Gestecken, mit Kerzen und persönlichen Andenken. Der Friedhof wird zu einem Ort der tiefen Verbundenheit zwischen Lebenden und Verstorbenen, spürbar in Gebet und Andacht und dem Glauben, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Die Kerzen, die Seelenlichter versinnbildlichen das Ewige Licht. Der Gräbergang ist ein In-sich-gehen jener, die zurück geblieben sind und die Verstorbenen in Ehren halten. Die Erinnerung wird lebendig... denn es ist die Erinnerung, die bleibt.
Mals - Das Oberschulzentrum „Claudia von Medici“ lud am Mittwoch (25.09) zu einem Workshop mit dem Komplementärmediziner Christian Thuile und der Sportpsychologin Heike Torggler. Themen dieses Informationsnachmittages waren: effektives Erholungsmanagement, sportspezifische Ernährung, Optimierung der Regeneration und Früherkennung und Behandlung von Übertraining. Der Anstoß zum Workshop war vom Führungsteam der Sportschule ausgegangen und wurde vom Wintersportkoordinator Roland Brenner moderiert. Die Aula Magna war bis auf den letzten Platz besetzt von Schülern, Eltern, Trainer und Trainerinnen, Lehrpersonen, Heimleiter und Heimleiterinnen und Vereinsvertretungen. Der Schuldirektor begrüßte die Teilnehmer zu einem Thema, „das jeden Sportler, jede Sportlerin genauso wie jeden Trainer und Trainerin, eigentlich alle, die mit Leistungssport zu tun haben, interessieren muss“, so Werner Oberthaler. Erholung, Ausgeglichenheit, Gelassenheit und Entspannung im Leistungssport gilt als Basis für den Erfolg. Es gilt, im richtigen Moment, zum richtigen Augenblick maximale Leistung zu bringen, sei es mentaler oder körperlicher Natur. Es gelte aber auch, wieder aufzustehen, wenn man eine Niederlage erleben muss oder einen Rückschlag erlebt hat, sei es durch eine Verletzung beim Wettkampf oder wo auch immer. Heike Torggler stellte anschließend Christian Thuile vor und eröffnete den Workshop. Leistungssport sei ein Kuchen aus Spaß, Bewegung und Training und als Kerze steht der Erfolg. Thuile referierte anschließend über Übertraining, Gefühl des Ausgebranntseins und Regeneration. Typische Symptome von Übertraining sind: Schmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Unfähigkeit zu entspannen, erhöhter Blutdruck, verminderte Widerstandskraft gegen Krankheiten, häufige Verletzungen, hormonelle Störungen, bei Frauen: Veränderung des Menstruationszyklus. Beste Therapie dagegen: ausgewogenes Verhältnis Belastung und Erholung, Periodisierung des Trainings, Regenerationsphasen planen. Ein Wechselspiel zwischen Bewegung und Erholung macht fitter, leistungsstärker und ermüdungsresistenter. Thuile referierte auch ausführlich über sportspezifische Ernährung: was schadet und was nützt. Ideale Kombination: Ei und Kartoffel. Kompetent und verständlich beantwortete der Alternativmediziner interessante und bereichernde Fragen aus dem Publikum. (aw)
Vinschgau/Trafoi - Im Juni 2019 konnte an der Stilfserjoch Straße kurz nach Trafoi die Belegstelle für die Carnica Bienenköniginnen errichtet werden. Es ist die zweite Belegstelle im Vinschgau nach jener im Pfossental und die fünfte Belegstelle in Südtirol. In den Monaten Juni und Juli wurden dort 850 Bienenköniginnen von den Drohnen der 20 ausgewählten und dort stationierten Bienenvölker begattet. In kleinen Kästchen brachten Imkerinnen und Imker aus ganz Südtirol ihre Bienenköniginnen dorthin und holten sie dann wieder. Diese legen nun in den jeweiligen Bienenstöcken ihre Eier und sorgen für den Bienennachwuchs. Belegstellenleiter Hubert Stillebacher koordinierte das Kommen und Gehen. Doch der Reihe nach: Auf Betreiben des Imkerbezirkes Obervinschgau um Obmann Othmar Patscheider war es heuer endlich gelungen, die Belegstelle zu errichten und sie mit einer Umzäunung vor Bären zu sicher. Drei Jahre lang hatte es gedauert, bis sämtliche Genehmigungen eingeholt waren, so von der Nationalparkverwaltung, der Gemeindeverwaltung Stilfs, vom Königinnenzuchtvereins, vom Südtiroler Imkerbund und vom Kleintierzuchtverbandes. Im Frühjahr 2019 lag dann schließlich das entsprechende Dekret der Landesregierung, unterzeichnet von LR Arnold Schuler, auf dem Tisch. „Unser Dank geht nun an alle, die unser Anliegen tatkräftig unterstützt haben und ganz speziell an die Vertreter der Gemeinde Stilfs, die uns sehr entgegen gekommen sind“, sagt Patscheider. Im kommenden Frühsommer wird die Belegstelle wiederum für zwei Monate für die Bienenköniginnen offen sein. (mds)
Laas - TERMIN: vom 19. OKTOBER bis zum 24. NOVEMBER 2019
Die Sportschützensektion Laas Raiffeisen lädt alle Schießsportbegeisterten, und die es gerne werden möchten, zum 10. Laaser Gemeindeschießen 2019 in den Schießstand in der „Sportzone St. Sisinius“ recht herzlich ein! An diesem Gemeindeschießen können alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Laas sowie Gäste teilnehmen! Die Gäste werden getrennt gewertet! Natürlich sind auch solche, die mit dem Schießsport nicht so vertraut sind, bei diesem Schießen recht herzlich willkommen!
Es wird sitzend aufgelegt gesch0ssen und es gibt schöne Preise zu gewinnen.
Besonders freuen würden wir uns, wenn neben den Einzelschützen auch viele Vereine, Verbände, Betriebe, Organisationen, Jahrgänge, Familien und einfach frei zusammengestellte Mannschaften am 10. Laaser Gemeindeschießen teilnehmen würden!
Die Sportschützensektion Laas Raiffeisen
Infos unter Nr. 3455394456
Mals/Obervinschgau - Gut besucht war der Informationsabend der Raika Obervinschgau am Dienstag (24.09) im Oberschulzentrum Mals zum Thema „Nachhaltig investieren“. „Der Begriff Nachhaltigkeit steht ganz groß im Raum“ sagte Direktor Werner Oberthaler als Gastgeber bei seiner Begrüßung. Es sei sinnvoll, mit kritischem Blick auch verschiedene Formen der Nachhaltigkeit zu werten, heute Abend wirtschaftlich ausgerichtet. „Ich danke, dass ich hier Gastgeber sein darf und wünsche einen angenehmen Verlauf.“ Ähnlich, wie man mit dem Präfix „Bio“ fast alles verkaufen kann, verhält es sich mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“ in der öffentlichen Debatte. Das einst erhabene Wort hat sich zu einer Werbefloskel gewandelt. Jeder versteht etwas anderes unter Nachhaltigkeit. Im Investmentbereich wird der Begriff durch die Brundtland-Kommission definiert: Nachhaltigkeit meint eine Entwicklung, „die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen“. Andreas Platter von der Union Investment in Frankfurt am Main referierte über Lösungen, die Geldanlagen für unterschiedliche Kundenbedürfnisse nachhaltig machen. „Verantwortungsbewusste Anleger haben uns bereits rund 45,5 Milliarden Euro für Investitionen in nachhaltige Fonds anvertraut“. Investiert wurde in globalen Unternehmen, die auf ihre wirtschaftlichen, umweltbezogenen und sozialen Merkmale hin überprüft wurden. Ausgeschlossen werden Unternehmen, die Erträge aus Alkohol, Tabak, Glücksspiel, Rüstung, Waffen und nicht jugendfreier Unterhaltung generieren. Roland Furgler stellte Ethical Banking vor. Das ist seit dem Jahre 2000 ein nicht gewinnorientiertes Geschäftsfeld der Raiffeisenkassen Südtirols. Hier wählt der Sparer aus sieben nachhaltigen und sinnstiftenden Linien aus, in welchen Bereich er sein Geld investieren will. Dazu gehören: gerechter Handel, Bäuerlicher Notstandsfond, energetische Sanierung, erneuerbare Energien, biologische Landwirtschaft, weniger Handicap und Handwerk in Südtirol. Alexander Agethle von der Hofkäserei stellte sein Projekt „Crowdfunding Englhörner“ vor. Es ging darum, Geld für die Finanzierung der neuen Hofkäserei von den Kunden zu bekommen. Der Käsevorabverkauf in Form von Gutscheinen war die technisch sauberste Lösung. 181 Menschen erwarben „Englhörner“ für eine Summe von 182.500 € und haben sich damit auf Jahre mit Agethles Käse eingedeckt. Zu guter Letzt stellte Raika-Direktor Markus Moriggl das Wirtschaftsförderungspaket der Raiffeisenkasse Obervinschgau vor. (aw)
Schlanders/Meran/Galerie am Pfarrplatz - In der Großfamilie Dietl gibt es viele Talente. Der Vater Hans Dietl aus Göflan war der bekannte Politiker. Er hat aber nicht nur politisiert, sondern auch meditiert. Er war ein Vordenker und politischer Rebell. Seine Leidenschaft für die Sache, die Kreativität, die Verbundenheit mit dem Land und die Weltoffenheit haben auch seine Kinder übernommen. Drei Dietl präsentieren nun bis am 25. Oktober in der Galerie am Pfarrplatz in Meran ihre kreativen Arbeiten. Unter dem Titel „Ausstellung 3D“ zeigen Brigitte, Wolfgang und Walter Dietl Bilder und Möbelstücke. Wolfgang, der seit 23 Jahren in Irland lebt, zeigt hier erstmals seine Bildern. Brigitte Dietl, die in der Nähe des Pfarrplatzes, im Haus Nr. 13 in ihrem Kunstwerkladen arbeitet, hat ihre Brüder zu dieser Familienausstellung animiert. Bei der Vernissage am 12. Oktober versammelten sich in der Galerie drei Generationen der Familie Dietl, sowie Freunde und Kunstliebhaber. Othmar Thaler betonte die gemeinsame Leidenschaft für das künstlerische Schaffen, aber auch die unterschiedliche Herangehensweise und Ausgestaltung. Ausdrucksstark, nachdenklichen und etwas ironisch sind die Bilder von Brigitte Dietl. Die kleinformatigen Bilder mit Menschengesichtern zeigen große, neugierige Augen. Viele Gesichter sehen aus wie Masken. Ihre abstrakten Bilder strahlen eine große Ruhe aus. Ganz anders die großflächigen Frauenbilder von Wolfgang Dietl. Es sind spontane, expressive Bilder, Frauengesichter mit einem traurigen Blick, die wie verloren wirken in ihrer Umgebung. Der Architekt Walter Dietl entwirft auch Möbel, Lampen und Schüsseln. Seine gradlinige, direkte Art, ohne Schnörkel, wird bei den ausgestellten Tischen und Stühlen sichtbar. Es geht ihm um Funktionalität und Eleganz. Bei der Eröffnungsfeier spielte Max Andres, der Mann von Brigitte auf der Gitarre, zusammen mit seiner Band Urania guitars. Als besonderes Getränk gab es den „Siemer“, ein Erfrischungsgetränk, das Andreas Dietl mit Schülern der FOS entwickelt hat. (hzg)
Forst - Am Freitag, 27. September 2019 wurde im Herzen der Spezialbier-Brauerei FORST in Forst/Algund das erste OktoberFORST feierlich eröffnet. Gesungen, getanzt und gefeiert wurde anschließend bei fröhlicher Stimmung im vollgefüllten Festzelt mit exklusivem Konzert der Kastelruther Spatzen. Dazwischen konnten bei der alljährlichen Benefizversteigerung zugunsten Südtirol hilft 100.000 Euro gesammelt werden.
Ein beeindruckender Festumzug, begleitet von Fahnenschwingern, Musikkappelle, Schützen- und Knappenvereinen, der FORST-Bierkutsche sowie ein traditioneller
Fassbieranstich durch Cellina von Mannstein eröffneten das dreitägige Bierfest in der Brauerei FORST. Für den Höhepunkt des Tages sorgte die Benefizversteigerung zu Gunsten der Hilfsorganisation „Südtirol hilft“, welche die letzten Jahre im Rahmen des Forster Weihnachtswaldes abgehalten wurde. Bei der gestrigen Versteigerung nahm Cellina von Mannstein der Spezialbier-Brauerei FORST über 200 Gäste und Freunde aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Sport im innovativen Sudhaus der Brauerei FORST in Empfang. Dank 16 hochkarätiger Preise und weiterer großzügiger Spenden konnten im Laufe des Abends ganze 100.000 Euro für Südtiroler in Not gesammelt werden. „Es ist unglaublich berührend, wenn ich sehe wie viele Menschen ihr Herz erneut für hilfsbedürftige Menschen in Südtirol öffnen und uns tatkräftig mit Spenden unterstützen. Auf diesem Wege möchte ich mich hier bei all unseren Freunden und
Partnern nochmals bedanken, dass sie diese enorme Summe für Südtirol hilft ermöglicht haben“, so Cellina von Mannstein. Zudem werden während des dreitägigen OktoberFORST dank mehrerer Aktionen weitere Spenden zugunsten „Südtirol hilft“ gesammelt. Im prächtigen Festzelt, in dem die legendären Kastelruther Spatzen vor Tausende von Begeisterten auftraten, wurden die Gäste bei fröhlicher und ausgelassener Stimmung mit leckeren Oktoberfest-Schmankerl und den FORST-Bierspezialitäten kulinarisch verwöhnt. Neben vielseitiger Musik diente ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Brauereiführungen, Brasserie 1857-Meile, Gastronomieständen, Handwerkermarkt und verschiedenen Künstlern wie der Bodypainting-Weltmeister Johannes Stötter für Unterhaltung rund um die Uhr.
pr-info Happy Hair - Die Kunden sind begeistert. Weniger Spliss, mehr Bewegung, Elastizität und Volumen für das Haar sind das Ergebnis von Calligraphy Cut. Was Calligraphy Cut ist? Die Frage ist schnell beantwortet: Eine neue Schneidetechnik, die das traditionelle Haare schneiden revolutioniert. Das Schneidewerkzeug ist ein Calligraph, ein Messer, mit einer schräg eingebauten Klinge, die einen perfekten Schneidewinkel möglich macht. So wird die Haarspitze im optimalen Winkel geschnitten und an den Enden entstehen keine Ausfransungen. Das hat auch eine Studie der Universität Münster bestätigt. Der Erfinder von Calligraphy Cut heißt Frank Brormann, bekannt aus der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“. Das Team von Happy Hair in Kortsch ist seit kurzem Calligraphy-Cut zertifiziert. Exklusiv im Vinschgau. Südtirolweit haben nur vier Haarsalons die Zertifizierung erhalten.
Die Vorteile von Calligraphy Cut auf einen Blick:
+ Gesundes Haar und mehr Elastizität
+ Mehr Bewegung, mehr Volumen und Fülle
+ Kein Spliss mehr und auffallend mehr Glanz von der Spitze an
+ Das Haar fühlt sich deutlich weicher an
+ Die Frisur hält länger und ist „Easy to style“
Calligraphy Schnitt: Ab sofort exklusiv bei „HappyHair“ in Kortsch.
pr-info VION - Ich bin eigentlich keine Radfahrerin, aber mit dem Elektrofahrrad gefällt es auch mir“, sagt Verena Tröger auch Laas.
Nachdem sie im vergangenen Februar mit der Stromrechnung von VION auch das Angebot erhielt, Elektro-Fahrräder ausleihen zu können, entschied sie sich - auch im Sinne ihres Partners Helmut Haller - eines, beziehungsweise zwei, auszuprobieren. Sie kontaktierte die Geschäftsstelle von VION in Prad und erhielten sofort die Zusage. Dann füllte sie die entsprechenden Verträge aus. Im April konnten das Paar die zwei Elektroräder abholen.
„Es ist ein angenehmes Fahrgefühl, weil man beim Treten mit der Kraft der Batterie in vier Stufen die Unterstützung bekommt, die man gerade braucht“, sagt Verena. Zwei- bis dreimal in der Woche, je nach Lust und Laune und je nach Witterung brach das Paar in den Sommermonaten mit dem Rad zu kürzeren oder längeren Radtouren auf. Im Schnitt bewältigten sie jeweils 30 bis 40 Kilometer, ohne sich körperlich zu sehr verausgaben zu müssen. Radtouren führten sie ins Laaser Tal, auf die Göflaner Alm, auf die Schliniger Alm, zum Montoni, dem Funkturm bei Prad. Sie genossen die Runde Laas – Tanas – Schluderns an der Sonnenseite und erkundeten sogar das ferne Fleimstal, wobei die Anfahrt mit dem Auto erfolgte, in dem sie die Räder bis zum Taleingang transportierten. „Mit der Batterie hat es nie Schwierigkeiten gegeben. Diese hat immer problemlos durchgehalten und musste erst daheim wieder aufgeladen werden“, erklärt Verena.
Ende Oktober läuft der Leihvertrag aus. Die Leihgebühr pro Rad beträgt 600 Euro für sechs Monate. Verena spricht von einem günstigen Angebot. Wer sich beispielsweise am Gardasee ein E-Bike ausleiht, bezahlt pro Tag rund 50 bis 80 Euro. Der Vinschger Stromanbieter VION hat rund 40 Elektro-Fahrräder angekauft und stellt sie ihren Kundinnen und Kunden als Zusatz- Service auf Zeit zur Verfügung. Verena Tröger möchte das Angebot der VION auch im kommenden Sommer wieder nutzen, denn sie ist inzwischen eine begeisterte Radfahrerin geworden. (mds)
Kontakt / Erklärung VEK/VION - Das Vinschgauer Energie Konsortium, kurz VEK, ist der lokale Netzanbieter Vorort und die Strommarke nennt sich, Vinschgau On, kurz VION. Sie erreichen uns während den Bürozeiten unter 0473 057300. Gerne können Sie uns jederzeit mit Ihren Anliegen eine Mail an info@vion.bz.it senden.
Valchava/Marienberg - Nach einer Busfahrt von der Grenze nach Valchava empfing der Pastor im Unruhestand Hans-Peter Schreich in der „Biblioteca Jaura“ eine überaus neugierige Schar vom Freundeskreis Marienberg. 40 Jahre lang hat Pastor Schreich die reformierte Gemeinde im Val Müstair betreut und in dieser Zeit unter anderem eine ansehnliche Bibliothek aufgebaut, in der kein Schriftstück über das Val Müstair, über das benachbarte Taufers im Münstertal und über die beiden Klöster St. Johann und Marienberg fehlt. Schreich referierte mit Begeisterung über Gemeinsames und Trennendes zwischen dem Val Müstair und dem Vinschgau. Verbindendes Element (später auch trennendes) waren die Klöster St. Johann und Marienberg. Über 720 Jahre lang bis 1816 waren der Vinschgau und das Val Müstair gemeinsam unter dem Bistum. Die Matscher Ritter hatten lange Zeit die Vogtei über beide Klöster. In großen Teilen des Vinschgau wurde rätoromanisch gesprochen bis es aufgrund der Reformation zu Beginn des 17. Jahrhunderts zum drastischen Zurückdrängen des Rätoromanischen vor allem auf Betreiben vom Marienberger Abt Matthias Lang gekommen ist. Seit 1618 sollte im Einflussgebiet von Marienberg nur noch auf Deutsch gepredigt werden, in Verwaltungsstellen und in den Gemeinden waren nur noch Deutschsprechende zugelassen. Romanisch wurde als Sprache der Ketzer verunglimpft. Schreich wies auf die wunderbaren Bemalungen der Häuser in Valchava hin und führte die Freunde Marienbergs in die evangelische und dann in die katholische Kirche. Den Kontakt mit Hans-Peter Schreich hatte das Vorstandsmitglied Gerhard Kapeller geknüpft und so einen Einblick in die Münstertaler Nachbarn ermöglicht.
A la riva del Rom, also entlang eines wunderbaren Weges am Rambachufer, wanderte die Gruppe talauswärts und überquerte die grüne Grenze bei Puntweil. Im Grenz-Gasthaus Avinga ließen die Marienberger, begleitet von Pater Pius und von Frater Aemilian bei zünftiger Marende den Wandertag ausklingen. (eb)
Vinschgau - Sieben Vinschger Fischerkollegen waren anfangs August vier Tage unterwegs, bis sie über Dänemark die Stadt Bergen in Norwegen und ihre Unterkunft in Feste Brügge erreichten. Von dort zogen sie zum Fischen aus. Tag für Tag fuhren sie am frühen Morgen, bepackt mit Regenschutz, warmer Kleidung, Proviant und Anglerausrüstung in zwei Booten hinaus in die Fjorde und versuchten ihr Glück. Der ständige Regen konnte ihnen nichts anhaben. „Die Gegend an den Fjorden zwischen Bergen und Trondheim ist wunderschön mit bunten Häusern aus Holz, die als Ferienhäuser genutzt werden. Diese Ecke ist auch für ihren Fischreichtum bekannt und besonders gut zum Fischen geeignet“, beschreibt Herbert Marseiler. „Wir konnten Schollen, Dorsche, Seelachse und Riesenmakrelen fangen.“
An Land wurden der Fangdann sortiert, gewaschen, filetiert, getrocknet, unter Vakuum eingepackt, eingefroren und zum Teil natürlich auch vor Ort in geselliger Runde verspeist. Abwechslungsweise hatte jeder der sieben Fischerkollegen einmal Küchendienst. Dasselbe galt für den täglichen Abwasch und die Reinigung des Bootes.
Die ursprünglich geplanten Wanderungen fielen regelrecht ins Wasser. „Nur an drei von den insgesamt zehn Tage hat es nicht geregnet“, sagt Marseiler. Mit großer Fisch-Ausbeute ging`s in Bergen wieder auf die Fähre und dann zurück in den Vinschgau, wo nun Familien und Freunde einzigartige Fischspezialitäten genießen können. (mds)
Münstertal - Die Mitarbeiter vom Naturpark „Biosfera Val Müstair“ haben sich etwas Besonderes einfallen lassen: Zwischen Juli und Oktober bieten sie eine genussvolle Schnitzeljagd an, wie mehrere Naturparks in der Schweiz. Sie nennen es modern FoodTrail, also Schmankerlweg oder Esspfad. Wie funktioniert‘s? Los geht es im Hotel Helvetia in Müstair, dort wird man freundlich empfangen und mit Informationen und dem ersten Rätselblatt versorgt. Und: Es gibt Geschenke, nicht nur bei dieser Station, auch bei den folgenden. Meist zum Reinbeißen. Das Startgeld für Erwachsene beträgt 49 CHF, für Kinder sind 30 CHF zu entrichten. Spätestens bei der Station, die eine warme Mahlzeit serviert, dürfte der Beitrag nicht mehr als hoch empfunden werden. Mit dem Rätselblatt in der Hand geht die Suche weiter. Die Augen müssen offen sein, damit man richtig abbiegt und nichts übersieht, nur dann gelangt man zur nächsten Genussstation. Dort wartet ein neues Rätselblatt voller Hinweise. Insgesamt ist es ein großer Spaß für große und kleine Schatzsuchende. Kulinarische Besonderheiten, immer verbunden mit regionalen Produkten zum Thema „dal gran al pan“, machen den Foodtrail aus, aber auch Handwerk und Kultur sind mit eingebunden. Die schmucken Bündner Dörfer haben einiges zu bieten. Gerade die Gassen abseits der Hauptstraße sind sehenswert und überraschen. Auch der wilde Rombach hat seinen Reiz -der Genusswanderweg kann hier aber natürlich nicht verraten werden. Die Texte der Infoblätter sind liebevoll verrätselt, enthalten Details und sie teilen die lokalen rätoromanische Bezeichnungen mit. Wer will, erfährt allerhand Neues und staunt oft. Die reine Gehzeit beträgt max. 2,5 Stunden, da es aber mehrere Einkehrmöglichkeiten gibt, kann dieser Ausflug auch einen Tag füllen. Wer gemütlich am späten Vormittag startet, ist am späteren Nachmittag wieder im Vinschgau. Noch bis zum 20.10. und auch im nächsten Jahr gibt es den FoodTrail, eine Möglichkeit, hinter die Grenze zu schauen.
Maria Raffeiner
Mals/Obervinschgau - Der von der Raiffeisenkasse Obervinschgau ins Leben gerufene Wirtschaftsbeirat tagte kürzlich zum 16. Mal im Oberschulzentrum von Mals. Im Mittelpunkt standen diesmal die Vinschger Sozialgenossenschaft VISO und die Ortsgruppe Mals des Handels- und Dienstleistungsverbandes HDS.
von Magdalena Dietl Sapelza
Think global, act local (Denke global, handle lokal), mit diesen Einstiegsworten begrüßte der Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau Markus Moriggl die Gäste. Es gehe wie beim Umweltschutz auch in der Wirtschaft einerseits darum, das große Ganze zu sehen und andererseits die kleinen Dinge vor Ort ins richtige Licht zu setzen, um die lokale Wertschöpfung zu stärken. Der Wirtschaftsbeirat, gegründet 2015, versuchte kürzlich bereits zum 16. Mal auf die Bedürfnisse der lokalen Wirtschaft einzugehen, Ideen zu sammeln, und Synergien zu schaffen. Der Abend, moderiert von Matthias Theiner, drehten sich um die Tätigkeiten der VISO und des HDS Ortsgruppe Mals. Die VISO stellten Sascha Plangger und Juliane Stocker vor. Die 2013 gegründete Sozialgenossenschaft bietet eine breite Palette an Dienstleistungen für Gemeinden, Betriebe, Institutionen und Privathaushalte an, so werden zum Beispiel die Schülerheime Malserhof und Moles geführt, Putz- und Mensadienste geleistet und einiges mehr. Über die Hälfte der 53 Beschäftigten sind sozial benachteiligte Menschen, die so in die Arbeitswelt integriert werden. „Wir sind stolz auf die Wertschöpfung, die wir schaffen“, sagte Plangger. „Wir setzen auf regionale Lebensmittel und kaufen vorwiegend vor Ort ein.“ Das ist ganz im Sinne des HDS, deren Ortsvertreter um Johann Zwick die Nahversorgung sichern und Orte lebendig erhalten. Die Situation sei in Zeiten des Online-Handels und der Tendenz zum Einkauf in großen Einkaufszentren nicht einfach, so Zwick und die Ausschussmitglieder Frowin Stecher und Harald Schuster unisono. Mit unterschiedlichen Aktionen, meist gemeinsam mit Vereinen und Verbänden werde versucht, die Menschen anzuregen, in heimischen Geschäften der Ortskerne einzukaufen. Erfolgreich war beispielsweise die Malser Weihnachtsaktion 2018, die auch Dank mehrerer Sponsoren organisiert werden konnte. „Nahversorgung und belebte Ortskerne haben mit Lebensqualität zu tun“, bekräftigte Schuster. Und jede Konsumentin, jeder Konsument, der die regionalen Kreisläufe bedient, könne etwas dafür, dass die Lebensqualität erhalten bleibt. Die kleinen Geschäfte vor Ort sind auch immer wieder bereit, Vereine zu unterstützen, was bei Discountern und großen Handelketten kaum der Fall ist. Der HDS zählt in der Gemeinbde Mals 55 Mitglieder, darunter sind 34 Einzelhandelsbetriebe, 15 Dienstleister und sechs Gastbetriebe. Um die Lebensqualität in den Orten zu erhalten wurde auch an diesem Abend das Bewusstsein aller gestärkt, „lokal zu handeln“.
Südtirol/Vinschgau
60 Jahre für Kinder, Jugendliche und Eltern engagiert
Weihnachtskarten des Südtiroler Kinderdorfes
Schon seit über 60 Jahren begleitet das Südtiroler Kinderdorf Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen, seit über 15 Jahren in Not geratene Frauen mit ihren Kindern, seit über 5 Jahren bietet es auch „aufsuchende Familienarbeit“ und seit über 10 Jahren verschiedene therapeutische Dienste für Kinder und Jugendliche an. Dabei sind die entsprechenden Kosten zu 40% durch Spenden, Aktionen und Eigenmitteln zu decken.
Auch dieses Jahr – nunmehr seit über 35 Jahren - bietet das Südtiroler Kinderdorf wieder Weihnachtsbillets aus Werken namhafter Südtiroler Künstler sowie Kinder aus dem Südtiroler Kinderdorf an. Der Reinerlös aus dem Verkauf dient zur Kostendeckung der Angebotserweiterung des Kinderdorfes und es ist eine gute Gelegenheit für die Entsendung Ihrer Weihnachts- und Neujahrswünsche, zumal Sie gleichzeitig dem Südtiroler Kinderdorf helfen.
Auskünfte/Prospektanforderung ab Oktober
Südtiroler Kinderdorf Außenstelle Meran/Rennweg 23, 39012 Meran
T 0473 230287 sowie
0472 270533; F 0473 492022
Mo.-Fr. von 9:00 – 12:00 Uhr.
www.kinderdorf.it
verein@kinderdorf.it
Bitte teilen Sie uns bei der Bestellung der Weihnachtskarten Ihre Daten für den Empfang der elektronischen Rechnung mit.
Unbeirrt von der überschaubaren Anzahl der Teilnehmer und des schlechten Wetters, verbrachten einige Mitglieder des Vinschger Hasenzuchtvereins anfangs September einen angenehmen Tag in Ossana Fucine im Trentino. Dort stand nicht nur ein Markt-Besuch auf dem Programm und eine Kleintierausstellung, sondern auch die Besichtigung der Käserei in Castelfondo. Gespannt lauschten die Vinschger Hasenzüchter den Ausführungen der Parmesanhersteller. Für die kommenden Ausflüge wünscht man sich etwas mehr Zuspruch. Am 23. und 24. 11. findet in Eppan die Landeskaninchenschau statt. (ap)
Der Förster Albert Pritzi hat sich dem Einsatz für die Umwelt, dem ökologischen Wirtschaften, dem soziales Handeln und der Gerechtigkeit verschrieben. Oft eckt er mit seiner Zivilcourage an, in seinem Arbeitsumfeld und bei der Obrigkeit. Doch er hat sich nie verbiegen lassen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Schon in seinem Geburtsort Cortina d’ Ampezzo hielt sich Albert gerne im Wald auf, wo er die Vögel beobachtete. Bereits als Fünfjähriger päppelte er einen verwaisten Raben auf. Scherzhaft wurde er „Spion del bosc“ genannt. Sein Vater, gebürtig aus Tartsch, arbeitete in Cortina als Bäcker, seine aus dem Gadertal stammende Mutter als Kindermädchen. Da sich die Familie im Nobelskiort den Bau eines Eigenheimes nicht leisten konnte, zog sie nach Tartsch. Der Vater fand Arbeit in der Schweiz. Für den achtjährigen Albert und seinen jüngeren Bruder war vieles neu, vor allem die deutsche Sprache. „Für mich ist das wie chinesisch gewesen“, lacht er. „Aber die Leute waren sehr nett zu uns“.
Er besuchte die italienische Volks- und Mittelschule. Den Vinschger Dialekt lernte er nebenbei. Seit jeher hegte er den Wunsch, Förster zu werden. Deshalb absolvierte er nach der Pflichtschule die zweijährige „Scuola Forestale“ in Edolo Valcamonica. Mit 17 Jahren schrieb er sich auf Wunsch seiner Eltern in die Handelsschule Meran ein. Doch diese sagte ihm nicht zu. Bei der Aufforstung Vinschgau gefiel es ihm besser. Vier Sommer lang ackerte er an den Tal-Hängen. Im Winter verdiente er sich in Skigebieten etwas dazu. 1983 trat er nach bestandener Aufnahmeprüfung in den Forstdienst ein. Angetreten war er für die italienischen Sprachgruppe. Aus Trotz hatte er diese gewählt, um die Gegebenheit mehrerer Sprachgruppen in seiner Familie ad absurdum zu führen. Denn sein Vater und sein Bruder hatten sich Deutsch erklärt, seine Mutter Ladinisch. „Das Käfigdenken hat mich immer gestört“, meint er. In der Forststation Eggental/Welschnofen trat er seine erste Stelle als Förster an. Von seinem kompetenten Vorgesetzten lernte er vieles. Dieser prägte auch seine Berufs-Ethik. „Mein Chef war ein groder Michl, der die Probleme beim Namen genannt und immer gerecht gehandelt hat“, erklärt Albert. „Wir hatten es vor allem mit Besitzern von Privatwäldern zu tun.“
Seine Freizeit verbrachte Albert im Vinschgau, wo er die Lehrerin Zita Ziernhöld aus Schluderns kennen und lieben lernte. 1985 heiratet er sie, baute mit ihr ein Haus und wurde zweifacher Vater.
1988 wechselte Albert in die Forststation Mals. Dort dreht sich der Dienst vor allem um Gemeinde- und Fraktionswälder. Unrechtes Handeln gegenüber der Umwelt war ihm stets ein Dorn im Auge. Und er ahndete so manchen Frevel. „Ich tue das, was ich für richtig halte, auch wenn mir bewusst ist, dass es weh tun kann“, unterstreicht er. „Und ich tue es auch ganz ohne Rücksicht auf die Vorgesetzten, die nicht immer meiner Meinung sind. Von oben hat mich noch nie einer gebogen, auch nicht nach Anfeindungen oder mit Karriere-Versprechungen.“ Und er fügt hinzu: „Wenn der Schuh drückt, schauen die Obrigen oft allzugerne weg, nicht zuletzt, weil sie es allen, auch den Politikern, recht machen wollen.“
Als eines der größten Probleme in den Vinschger Wäldern sieht Albert den Wildverbiss. „Es ist mir unverständlich, dass man zwar groß vom globalen Klimawandel spricht, lokal aber nicht imstande ist, den Schalenwildbestand so einzudämmen, dass ein gesunder Mischwald aufkommen kann“, betont er. „Der Mensch hat oft wenig Gespür für das ökologische Gleichgewicht in der Natur und viel zu oft nur das Geld im Kopf“.
Neben seinem Beruf galt Alberts Einsatz der Bergrettung, dem AVS und ganz besonders der Umweltschutzgruppe Vinschgau, deren aktives Mitglied er seit 30 Jahren ist. Besonders stolz ist er, dass es der Gruppe einst gelungen ist, die vier Hektar Auenlandschaft bei Schluderns, die als Bauland für Bauernhöfe gerodet werden sollte, für kommende Generationen zu erhalten. „Damals haben die Forst- und Landesämter alle versagt“, erinnert er sich.
Albert setzt sich nicht nur für die Umwelt ein, sondern auch für die Menschen. Er und seine Frau Zita bieten regelmäßig Straßenkindern und Flüchtlingen ihre Gastfreundschaft an. „Wir beide ziehen am gleichen Strang“, meint er. Derzeit leben zwei junge Afrikaner in ihrem Haus, die nach positivem Asylbescheid und trotz geregelter Arbeit noch keine Wohnung gefunden haben.
Im Dezember geht Albert in Pension. Als Genugtuung empfindet er, dass ihn heute immer öfter Menschen um Rat fragen, auch jene, denen er auf die Füße getreten ist. Als Privatperson wird er auch künftig mit offenen Augen durch den Wald gehen und die Vögel beobachten. „Es tut weh, wenn ich sehe, wie die Vogelwelt von Jahr zu Jahr kleiner wird.“
pr-info Tanzkurs
Spezielles Angebot für die ältere Generation
Der Tanzverein 50 plus in Goldrain lädt wieder zum Tanzen-Lernen ein. „Das Angebot richtet sich ganz speziell an Tanzbegeisterte um die 50 und rüstige Rentner“, erklärt Vereinsobmann Adolf Josef Steinkeller. Der Verein hat keinerlei Gewinnabsichten, deshalb ist das Angebot sehr preisgünstig. Beim schonenden, einfühlsamen Lernen fällt es auch älteren Jahrgängen leicht, das Tanzen zu lernen.
Hier ein Auszug aus der Apothekenumschau:
Gibt es neben kognitivem Training noch andere Möglichkeiten, das Gehirn fit zu halten?
Wir haben viele Studien zum Tanzen gemacht. Es trainiert fast alles, was man sich vorstellen kann. Den sozialen Umgang, das Lernen von Schritten durchs Beobachten, die Koordination zum Rhythmus der Musik. Alle zusammen ist für das Gehirn optimal. Tanzen wirkt sich allgemein günstig auf das Lernen, die Fitness und das Wohlbefinden im Alter aus. Die Teilnehmer unserer Studie waren alle begeistert, viele haben anschließend weiterhin getanzt.
Sind Sie interessiert? Dann melden Sie sich baldmöglichst an.
Telefon: 349 35 36 828
Aus dem Gerichtssaal - Über die Vorgeschichte haben wir unter dem Titel „Das missbrauchte Vorkaufsrecht“ im August berichtet: In Partschins gibt es den historischen Ansitz Montelbon. Er steht unter Denkmalschutz. Im Falle einer Veräußerung hat das Land daran das Vorkaufsrecht. Bleibt das Land untätig, geht dieses Recht auf die Gemeinde über. Eine der fünf Wohnungen im Montelbon gehört den Geschwistern Nischler Hubert und Margit. Diese erwarb mit einer Mischung aus einem Schenkungs- und Kaufvertrag den Hälfteanteil ihres Bruders, als plötzlich die Gemeinde auf den Plan trat und erklärte, daran das Vorkaufsrecht ausüben zu wollen. Die Rechtmäßigkeit dieser Entscheidung der Gemeinde Partschins bezweifelte Nischler Margit, weshalb sie sich an das Verwaltungsgericht in Bozen wandte. Dieses hat den Rechtsstreit mit erstaunlicher Geschwindigkeit noch im September entschieden.
Peinlicher hätte das Verfahren für die Gemeinde nicht ausgehen können. Denn das haarsträubende und auch rechtlich halsbrecherische Vorhaben, durch den Erwerb eines ungeteilten Hälfteanteils an einer von fünf Wohnungen in einem denkmalgeschützten Gebäude dessen „besseren Schutz garantieren“, dieses der „öffentliche Nutzung“ zugänglich machen und gar dessen „Aufwertung bewirken“ zu wollen (so die Begründung des Beschlusses der Gemeinde), endete mit einem donnernden Fiasko. Im Urteil des Verwaltungsgerichts wird dieser Erklärungsversuch denn auch unmissverständlich als „f o r m u l a v u o t a“, also als hohle Phrase oder inhaltslose Sprachformel abqualifiziert, durch welche die Gemeinde nicht einmal ansatzweise zu erklären vermochte, in welcher Weise durch den Zwangsankauf ein öffentliches Interesse wahrgenommen werden sollte. Und damit war sie nach Ansicht des Gerichts ihrer Begründungspflicht des Verwaltungsaktes nicht nachgekommen, was als umso gravierender gewertet wurde, weil damit Grundrechte wie die Vertragsfreiheit und das Recht auf Eigentum berührt wurden. Nachdem dieser Eingriff also nur als scheinbegründet angesehen wurde, fielen sämtliche Beschlüsse der Gemeinde Partschins dem gerichtlichen Fallbeil zum Opfer, wobei der Gemeinde auch noch die Kosten angelastet wurden. Viel Lärm um nichts? Nun, neben der rechtlichen stellt sich jetzt auch die Frage nach der politischen Verantwortung für diesen augenscheinlichen Fehlgriff. Die müssen vor allem jene Gemeinderäte stellen, welche die Entscheidung nicht mitgetragen haben. Eine Aufgabe insbesondere für die Räte, welche nicht der Mehrheitspartei
angehören, damit ein Stück gelebter Demokratie in die Gemeindestube einkehrt und der leichtfertige Umgang mit Steuergeldern geahndet wird.
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Valchava/ Festa la racolta Val Müstair - Am ersten Sonntag im Oktober ist Valchava der Mittelpunkt des Erntedankfestes im Val Müstair. Bereits zum 14. Mal gibt es das Volksfest mit einem ökumenischen Gottesdienst, einem großen Festumzug, Musik und rund 70 Marktständen mit regionalen Spezialitäten. Die Brunnen und Fenstersimse waren schön geschmückt, die Schweizer Fahne und die Flagge Graubündens wehten vom Kirchturm. Nicht nur ein Großteil der rund 1.500 Einwohner des Tales beteilige sich am Fest, auch mehrere Tausend Besucher aus dem Engadin, dem Prättigau, aber auch aus Zürich und anderen Teilen der Schweiz, kamen zum Erntedankfestes nach Valchava. Der bunte Festumzug mit Kühen, Ziegen, Eseln, Pferden, Trachtenvereinen, Kindergarten- und Schulkindern, Musikkapellen, den Plumpas, Traktoren und schön geschmückten Erntewägen begeisterte die Menschen aus nah und fern. Das diesjährige Fest stand unter dem Motto „10 Jahre Fusion der Gemeinde Val Müstair“. 2008 gab es in allen Gemeinden Volksabstimmungen und so entstand am 1. Januar 2009 die Gemeinde Val Müstair aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Müstair, Santa Maria, Valchava, Lü, Fuldera und Tschierv. Beim Festgottesdienst und in einem Festakt in der Chasa Jaura wurde daran erinnert. Beim Festumzug beteiligten sich auch der Gemeindepräsident und Großrat Rico Lamprecht, die Gemeindevizepräsidentin Gabriella Binkert Becchetti, sowie weitere Gemeindeausschussmitglieder und der erste Präsident der Fusionsgemeinde Arno Lamprecht. (hzg)
Drei Tage lang verwandelte sich Schlanders in eine Motorcity. Live-Musik und Partys in der Fußgängerzone und im Plawennpark gab es am Freitag, den 27. und Samstag, den 28. September. Die Bikes in Reih und Glied, auf Hochglanz poliert, strahlten und glänzten, genauso wie die Oldtimer auf dem Stainerparkplatz. Harleys, Triumphs und andere Marken zogen die Blicke der Besucher auf sich. Der „Distinguishes Gentleman’s Ride“ am Sonntag schloss das dreitägige Event mit dem Silandro-Ride.(ap) Einige Impressionen:
„Rosenkranzknüpfen easy für Familien“ mit Pater Urs Maria in Marienberg findet am Samstag, 09.11.2019 von 9 - 16 Uhr statt. „Eine Familie, die gemeinsam betet, hält zusammen“ pflegte die hl. Teresa von Kalkutta zu sagen. Gemeinsam wollen wir einen Rosenkranz knüpfen und die Freude an diesem Gebet mit der ganzen Familie entdecken. Keine Vorkenntnisse notwendig. Teilnehmerzahl max. 12 Personen. Infos und Anmeldung im Benediktinerstift Marienberg: 0473 843980 und info@marienberg.it
Kolping im Vinschgau - Im Herbst feiert Kolping International und auch Südtirol ein Jubiläum. Dann sind es 50 Jahre her, dass unser Kolpingverband mit der Gründung einer eigenen Fachorganisation professionell in die Entwicklungszusammenarbeit eingestiegen ist. Ein Blick zurück auf die Anfänge in Lateinamerika – und dann auch auf die Gegenwart.
Den Anstoß für das entwicklungspolitische Engagement des Kolpingwerkes gab 1967 die Papstenzyklika „Populorum progressio“ von Papst Paul VI, welche die wachsende Kluft zwischen dem reichen Norden und dem armen Süden als große soziale Frage unserer Zeit bezeichnete .Davon angesprochen, beschloss das Internationale Kolpingwerk 1968 auf seiner Generalversammlung in Salzburg den Beginn einer eigenständigen Kolping Entwicklungszusammenarbeit.
Bereits bestehende Einzelbemühungen einer Armutsbekämpfung in Übersee, die einige Kolpingsfamilien unterhielten, sollten für größere Wirkungseffekte auf ein Land konzentriert werden. Die Wahl fiel damals auf Brasilien, wo deutschsprachige Kolpingsfamilien Anknüpfungspunkte boten.
Noch im gleichen Jahr startete der Verband in Sao Paulo die „Aktion Brasilien“. Sie wollte jungen Menschen aus den Elendsvierteln der Großstadt mit Hilfe beruflicher Qualifikation eine Chance geben, sich aus der Armut zu befreien. Um professionell vorzugehen wurde im Spätsommer 1969- also vor 50 Jahren – in Köln eine verbandseigene Fachorganisation für Entwicklungszusammenarbeit gegründet: heute mit Namen: KOLPING International COOPERATION e.V.
In der nächsten Ausgabe weiteres.
Otto von Dellemann
Am Ortler Höhenweg. Vor Wintereinbruch kann man noch entlang dieses Höhenweges wandern, der die Lombardei, Engadin und Südtirol verbindet. Von Overtourismus kann hier noch keine Rede sein.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Materielles Kulturerbe
Alle Welt spricht vom „berühmten Malser Weg“ des Herrn BM Ulrich Veith. Ich will Ihnen ein typisches Beispiel eines Gemeinde Weges in Planeil präsentieren (siehe Bild). Mein Vorschlag: Dieses Beispiel als „BM Ulrich Veith“-Weg in das materielle Kulturerbe aufzunehmen.
Josef Winker, Planeil
Leserbrief „ Hochalpines aus Langtaufers
Es ist erstaunlich, welche Blüten Neid, Hass und Bosheit an den Tag bringen. Man darf sich deshalb nicht wundern, dass es ungemütlich wird in unserem Lande, dass Ellenbogen-Denken die Vernunft verdrängt und dass dadurch vieles komplizierter, ja wenn nicht unmöglich wird im Zusammenleben der Menschen. Es gibt Beispiele noch und nöcher, es gibt sogar Beispiele, die man für unmöglich halten würde.
Da rät ein Bergführer einem Kollegen, der mit einer Gruppe unterwegs ist, davon ab, eine Schutzhütte anzusteuern, weil der Steig dorthin in erbärmlichem Zustand sei. Der Bergführer lässt sich belehren und macht eine andere Tour. Die nächste Saison aber geht er trotzdem diesen Weg und stellt fest, dass der Steig noch nie in so einem guten Zustand gewesen sei. Klar, weil ihn der Hüttenwirt in tagelanger Arbeit mit Pickel und Schaufel bei jedem Saisonstart herrichtet. Was ist der Hintergrund dieses Verhaltens? Neid des Bergführers, der eine falsche Auskunft gibt zum Schaden des Hüttenwirtes auf der zu meidenden Schutzhütte. Leider sind es Brüder. Aber das hat hier nichts zur Sache. Was in diesem Fall gravierend wirkt, ist die Falschinformation eines Bergführers zum Schaden einer Schutzhütte und diese Verfehlung müsste eigentlich den Ausschluss aus dem Verband mit sich bringen. Das haben jedoch andere zu entscheiden.
Ein weiteres Beispiel ist die Tatsache, dass obengenannter Bergführer seinem Bruder, der in Nauders wohnt und mir, seinem Onkel aus Schlanders, vorwirft, uns in die Angelegenheit des Neubaus der Weißkugelhütte einzumischen, obwohl wir nicht vom Ort wären.
Nun, einmal ist Stefan Plangger der derzeitige Pächter der Weißkugelhütte und ich als Onkel vertrete seine Interessen vor den Behörden und versuche der Landesverwaltung zwei Millionen Euro zu ersparen, indem ich den unnützen Neubau der Schutzhütte verhindere. Hier beginnt das Absurde. Als Aktivist vor Ort und Kritiker der fatalen Entscheidungen einer Gemeindeverwaltung auf Grund von eklatanten Falschinformationen und Eigeninteressen, die über die Mehrheitspartei durchgesetzt werden, wäre ich plötzlich nicht zuständig, weil ich in Schlanders wohne.
Zwei Fragen: Sind das nicht Landesgelder, also Steuergelder von uns allen, die da verschwendet werden? War ich in Schlanders oder in St.Valentin (Gemeinde Graun) als ich geboren wurde, als ich aufgewachsen bin, als ich das Oberland lieben und schätzen gelernt habe? Und von wo war ich, als ich 1995 erfolgreich für die Erhaltung des Zerzertales gekämpft habe, als ich mich 2010 für den Neubau der Beregnung auf den Multen bemüht habe? Weiß man das in Melag nicht mehr? Oder will man es nicht wissen, weil Neid, Hass und Bosheit blind und dumm macht.
Ein Bergführer, der gegen den Willen seiner Auftraggeber, nicht auf einer Schutzhütte einkehrt, nur weil ihn sein Dickschädel daran hindert, ist kein Bergführer, sondern eben ein unprofessioneller Alpinist und basta. Habe noch nie verstanden, wie Gäste eines Bergführers sich von diesem die Einkehr auf eine Schutzhütte verbieten lassen können. Umso mehr, wenn sie wüssten, dass dies nur auf Neid und Bosheit zurückzuführen ist. Es ist geschäftsschädigendes Verhalten ohne jeglichen Grund. Dies sollte nicht unbestraft bleiben.
Abschließend möchte ich festhalten, dass die Zukunft ganz bestimmt nicht denen gehört, die blind gehorchen, um sich eigene Vorteile zu sichern und dabei die sachlichen Tatsachen verdrehen. Die Zukunft gehört vielmehr jenen, die nicht aufhören, für das Gemeinwohl und die Gerechtigkeit auf dieser Welt zu kämpfen. Berg Heil !
Sebastian Felderer - Schlanders
Busfahrer im Vinschgau können kein Deutsch.
Letzthin wurde der Süd-Tiroler Freiheit mitgeteilt, dass für den Busersatzdienst von Mals nach Schlanders ausschließlich süditalienische Busfahrer eingesetzt werden. Diese würden sich nicht bemühen, Deutsch zu sprechen. Im Gegenteil, sie würden sogar auf die italienische Sprache beharren. Die Süd-Tiroler Freiheit wollte mehr wissen und fragte bei der Landesregierung nach, die im Zuge der heutigen Landtagssitzung antwortete.
Die Süd-Tiroler Freiheit wollte unter anderem wissen, welche Firma für den Busersatzdienst von Mals nach Schlanders beauftragt wurde und ob es stimmt, dass bei dieser Linie größtenteils nur einsprachig italienische Busfahrer eingesetzt werden.
Laut Landesrat Alfreider ist die Firma SAD für den Busersatzdienst von Mals nach Schlanders zuständig. Der Landesrat wies zwar daraufhin, dass Fahrgäste das Recht hätten, Auskünfte in ihrer Muttersprache zu erhalten, jedoch müsse auch das Recht auf Beförderung garantiert werden. Die Süd-Tiroler Freiheit gab jedoch zu bedenken, dass das Problem mit den einsprachig italienischen Busfahrern nicht nur auf der Linie Mals-Schlanders bestehe, sondern in ganz Süd-Tirol. Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll warnt: „Dieses Problem muss ernst genommen und darf nicht totgeschwiegen werden. Denn es ist nicht nur das Recht auf Gebrauch der Muttersprache, das hier verletzt wird. Es ist auch ein wirtschaftlicher Schaden für den Tourismus, wenn fast kein Busfahrer mehr ein Wort Deutsch spricht.“
Süd-Tiroler Freiheit – Landtagsklub.
Geheul der Chemieindustrie
Mit großer Betroffenheit müssen wir in Nordtirol erfahren, dass die Verordnung zum Malser Pestizidverbot vom Südtiroler Verwaltungsgericht aufgehoben worden ist. Das damit einhergehende Geheul der Chemieindustrie und der mit ihnen verbundenen Chemie-Apfel-Züchter ist verfrüht. Einerseits ist noch nicht aller Tage Abend. Andererseits beschreitet die Südtiroler Apfelindustrie einen äußerst gefährlichen Pfad.
Wenn man bedenkt, dass die Südtiroler Äpfel von der Blüte bis zur Ernte zwischen 30 und 40 mal im Jahr mit teils hochgiftiger Chemie behandelt werden, sind die Folgen quasi logisch. Denn die Annahme, dass diese Chemie nicht den Weg ins Produkt findet ist hanebüchen. Der Giftcocktail, mit dem auch ganze Landstriche wie der Vinschgau ‚bedient‘ werden, kann nicht mehr schön geredet werden. Das damit verbundene Negativ-Image wird sich in den kommenden Jahren - auch und vor allem in Nordtirol - massiv verstärken. Dass die Südtiroler Politik nichts für direktdemokratische Volksabstimmungen übrig hat stellt ihr ein fatales Zeugnis aus. Es ist aber auch ein Synonym dafür, wie sehr sich Politiker vom Schlage eines Arnold Schuler um die Willensäußerung einer ganzen Gemeinde scheren.
Und dass der Europäische Gerichtshof feststellt, dass in der bisherigen Pflanzenschutzmittelverordnung ‚keine Verfahrensfehler‘ vorliegen‘ ist genauso widersinnig wie die Aussage, Glyphosat sei völlig ungefährlich. Den Südtiroler Apfelzüchtern ist jetzt zu empfehlen, von ihrem hohen Chemieross herunter zu steigen und die Umstellung ihrer Monokulturen auf umwelt- und menschenverträgliche, giftfreie Anbaumethoden schnell in Angriff zu nehmen. Ein einziger Chemieunfall könnte nämlich dazu führen, dass der Apfelabsatz massiv einbricht. Und dieser Chemieunfall kommt so sicher wie ein SuperGAU.
Mag. Werner Kräutler
Blogger, Pilger und Obmann der Schule der Alm
im Valsertal
Schlanders/Schlandersburg - Ein Gespür für die verschiedenen Materialien und Formen der historischen Bausubstanzen zu entwickeln und Arbeitstechniken auszuprobieren, um einen Ort zu schaffen, der Freude und Wohlbefinden auslöst, darum geht es beim berufsbegleitenden Masterlehrgang „Konzeptuelle Denkmalpflege“ der Donau Universität Krems. Dies betonte Josef Perger, Universitätsdozent und Lehrgangsleiter des Masterlehrgangs bei der Abschlusspräsentation der praktischen Arbeiten am 28. September im Innenhof der Schlandersburg. Fünf Semester lang haben sich die acht TeilnehmerInnen aus Südtirol, Graubünden und Österreich mit verschiedenen Bausubstanzen, der Geschichte und Kunstgeschichte, Materialien und Formgebungen beschäftigt und dann ganz intensiv an einem Abschlussthema gearbeitet. Karl Hofer aus dem Passeiertal, nun wohnhaft in Partschins, hat das Thema „Letzte Ruhestätte“ im Friedhof Riffian in seiner Abschlussarbeit behandelt, David Rier aus Bozen hat sich intensiv mit dem Thema „Sitzen – ein zentrales Thema unseres Lebens“ beschäftigt. Die Oberösterreicherin Christine Reitinger hat das Thema „Leinensack zur nachhaltigen Aufbewahrung von Lebensmitteln“ gewählt. Es geht um den Rohstoff Hanf und seine vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten. Mit welcher Aufmerksamkeit gestalten wir Menschen unsere eigenen Über-Gänge? Um diese Frage kreist die Arbeit von Emilia Hofer aus dem Eisacktal. Es geht um die Schaffung eines Ortes zum Innehalten in der Natur, der bewussten Wahrnehmung der Elemente Wasser, Erde und Luft. Seit dem Beginn der Masterlehrgänge im Jahre 2012 ist es bereits der dritte Lehrgang, den Perger geleitet hat und der dieses Mal vorwiegend in Schlanders in Blockveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schlanders und Basis Vinschgau organisiert wurde. Getragen wird der Universitätslehrgang von der Donau Universität Krems in Zusammenarbeit mit der Bauhütte Müstair. Zielgruppe der Kurse sind Personen mit guten handwerklichen Kenntnissen und künstlerischen Fähigkeiten, aber auch Architekten, Bauherren, Projektträger und Projektleiter. Der nächste Masterlehrgang beginnt im November. (hzg)
Vinschgau - Seit Montag, 14. Oktober, verkehrt die Vinschger Bahn wieder auf der gesamten Strecke Mals – Meran. Ebenfalls seit Montag ist der neue Bahnhof Staben in Betrieb genommen worden.
Seit Montag, 14. Oktober, hat die Vinschger Bahn ihre Fahrt auf der gesamten Strecke zwischen Mals und Meran wieder aufgenommen. Seit Mitte Juni war der obere Teil zwischen Mals und Schlanders gesperrt. Grund für die Unterbrechung waren Bauarbeiten zur Begradigung eines Gleisabschnittes bei Laas, wie im Rahmen der Arbeiten zur Elektrifizierung der Bahnlinie vorgesehen.
Die Vinschger Bahn verkehrt seit Montag wieder zum gewohnten Fahrplan, also meist stündlich mit zusätzlichen Expressverbindungen alle zwei Stunden. Zurück zum ursprünglichen Fahrplan heißt es im oberen Vinschgau ab Montag auch für die Buslinien 271, 273, 274, 276 und 279, deren Fahrzeiten während der Sommermonate den Baustellenfahrplänen der Vinschger Bahn und der Ersatzbusse angepasst worden waren.
Seit Montag, 14. Oktober, ist auch der neue Bahnhof Staben in Betrieb genommen worden, in rund 500 Metern Entfernung von der bisherigen Haltestelle Staben und genau dort, wo sich bisher die Bedarfshaltestelle „Schnalstal“ befand. Dementsprechend ändern sich für Staben nun geringfügig die Abfahrtszeiten der Vinschger Bahn. Bis direkt zum neuen Bahnhof Staben geführt werden ab Montag auch die Buslinie 261 Schnalstal – Naturns sowie die Linie 267 Latsch – Kastelbell – Staben.
Die Verschiebung des Bahnhofs Staben um einige hundert Meter hat im Hinblick auf die Elektrifizierung der Bahnlinie technische und fahrplantechnische Gründe: Zum einen war die bisherige Haltestelle Staben für das Halten der künftigen, längeren Züge nicht geeignet. Vor allem aber befindet sich der neue Bahnhof Staben jetzt genau am Kreuzungspunkt, an dem die Züge ohnehin halten müssen. Die für die Führung der Bahnlinie zuständige Landesgesellschaft STA – Südtiroler Transportstrukturen AG hat diese Kreuzungsstelle in den vergangenen Monaten zu einem modernen Bahnhof und Verkehrsknotenpunkt ausgebaut. Die bisherige Haltestelle Staben wird nicht mehr genutzt und wird in Kürze abgebaut.
Südtirol/Vinschgau - Der Europäische Gerichtshof hat sein Urteil gefällt: Die geltenden EU-Regeln für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln reichen aus, um Bevölkerung und Umwelt zu schützen. Darauf verweist LR Arnold Schuler. Die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in Europa ist streng geregelt. Das entsprechende Zulassungsverfahren folgt der „Verordnung über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln“, der sogenannten europäischen Pflanzenschutzmittelverordung. In den vergangenen Jahren sind viele Unsicherheiten rund um die Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln und deren Auswirkung auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit aufgekommen. Das Verfahren als solches wurde in Frage gestellt, was für Unsicherheit gesorgt und Ängste ausgelöst hat.
Neben Wissenschaft und Forschung hat sich nun auch der Europäische Gerichtshof (EuGH) mit diesem Thema beschäftigt. Er hat dabei untersucht, ob das Vorsorgeprinzip eingehalten wird, ob die unterschiedlichen Studien, Versuche und Analysen berücksichtigt sind, ob mögliche Cocktaileffekte untersucht wurden, ebenso wie eventuelle verzögerte schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen wie Karzinogenität oder Langzeittoxizität. In seinem Urteil vom 1. Oktober (126/19) kommt der EuGH zu dem Schluss, dass im Verfahren in Bezug auf die Pflanzenschutzmittelverordnung der Europäischen Union keine Beurteilungsfehler vorliegen. Landesrat Arnold Schuler betont diesbezüglich: „Die Südtiroler Landwirtschaft wird weiterhin versuchen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren und deren Abdrift zu vermeiden, dieses Urteil sorgt aber inzwischen für mehr Sicherheit.“
Verwaltungsgericht befindet Malser Verordnung für nichtig
Gleichzeitig wurde am vergangenen Mittwoch auch das Urteil des Verwaltungsgerichtes Bozen in Bezug auf die Anfechtung der Durchführungsverordnung der Gemeinde Mals über die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln im Gemeindegebiet veröffentlicht. Das Gericht hat entschieden, dass die Durchführungsverordnung nichtig ist. Das Verbot des Ausbringens von chemisch synthetischen Pflanzenschutzmitteln kann nicht durch eine Gemeinde verordnet werden. Denn sie ist dafür nicht zuständig und verfügt in diesem Bereich über keine normsetzende Befugnis, so die Autonome Sektion Bozen des Verwaltungsgerichts.
Schluderns - Churburger Wirtschaftsgespäche - Graf Johannes Trapp hat sich nach 33 Jahren Churburger Wirtschaftsgespräche zurückgezogen, die Eurac Research, die Europäische Akademie und in Kooperation mit Basis-Schlanders haben übernommen.
von Erwin Bernhart
Verabschiedendes Lob für Graf Johannes Trapp gab es gleich zu Beginn am 4. Oktober im Schludernser Kulturhaus. Dann ging’s zur Sache. Unter dem Zeichen „Wachstum neu denken“ zeigten André Reichelt, Professor an der International Scool of Management in Stuttgart und Bianca Elzenbaumer von Eurac Research die Grenzen des Wachstumszwanges auf. Daria Habicher von Eurac Research und Luca Daprá von Basis Vinschgau leuchteten die Nachhaltigkeit lokaler Unternehmer aus und über die Möglichkeiten einer künftigen Modellregion Vinschgau unterhielten sich Michael Wunderer, der Vize-Präsident der E-Werk Prad Genossenschaft und und Kaspar Schuler, der Co-Geschäftsführer von Cipra International.
Der Leiter des Centers for Advanced Studies an Eurac Research Harald Pechlaner leitete die Vorträge ein und moderierte die Gesprächsrunden.
Eine Diskussionsrunde über eine mögliche „sozialökologische Transformation in Richtung Nachhaltigkeit und weniger Wachstumszwänge“ beendete die Tagung. Armin Bernhard stellte die Bürgergenossenschaft Obervinschgau vor, die sich mit mittlerweile 10 Angestellten um alternative Wertschöpfung im ländlichen Raum bemühe. Ein Ausprobieren sei das, ein Experimentieren. Tiefbauer und Teerküchebetreiber und Immobilienhändler Klaus Mair beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit und zwar vor allem mit dem Ressourcenverbrauch. Mittlerweile könne, so Mair, rund 25% Bauschuttrecyclingmaterial im Teer mitverarbeitet werden. Sein Betrieb verbrauche jährlich rund 1,7 Millionen Liter Diesel und rund 125 Sattelzüge Teer. Unkommentiert im Raum blieb seine Aussage, dass die Peripherie immer interessanter für Ausländer aus der Schweiz, aus Deutschland und aus Österreich werde, denn viele der Wohnungsverkäufe gingen in diese Richtung. Die Gleichstellungsrätin Michela Morandini wies darauf hin, dass die Ressource der Frauen bishlang zu wenig berücksichtigt würde. Susanne Elsen, Professorin für angewandte Sozialwissneschaft an der Uni Bozen, sagte, dass es dumm sei, den ländlichen Raum schlecht zu reden und sie forderte auf, kooperativer zu handeln. Gemeinschaftsnutzung, für die der Vinschgau bekannt sei, sei ein Thema der Zukunft
Der Tagungsausgeklang fand im Anschluss in der Churburg mit musikalischer Umrahmung durch die Jagdhornbläser Matsch statt.
Brüssel/Südtirol - LH Kompatscher in Brüssel: Eine Tagung im EU-Ausschuss der Regionen fragte heute, wie Schulmensen nachhaltiger werden können. LH Kompatscher forderte einen Paradigmenwechsel in der Ausschreibungsphilosophie der EU. Wer eine nachhaltige Lebensmittelpolitik will, sollte einen leichteren Zugang für regionale Produkte in öffentlichen Ausschreibungen ermöglichen. Dies forderte Landeshauptmann Arno Kompatscher am 9. Oktober im Ausschuss der Regionen der EU.
pr-info HDS - Der Einkauf vor Ort stärkt den lokalen Einzelhandel, sichert Arbeitsplätze und schafft Lebensqualität. Nach dem großen Erfolg der Nahversorgungskampagne „Do leb i, do kaf i“ im Frühjahr dieses Jahres, wird die Aktion in diesen Wochen wiederholt. Die vom hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol durchgeführte Kampagne, soll die Nahversorgung unterstützen und die Bevölkerung auf die Besonderheiten des Handels und das Einkaufen im Ort aufmerksam machen.
„Im Vinschgau gibt es einige hundert Betriebe im Einzelhandel. Für dieses vielfältige Angebot sind vor allem die vielen Klein- und Familienbetriebe verantwortlich. Sie sorgen dafür, dass unsere Dörfer lebendig und attraktiv für Einheimische und Gäste sind. Außerdem garantieren sie Arbeitsplätze vor Ort“, sagt hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser. In allen teilnehmenden Betrieben hängt ein Plakat der Aktion, das die Botschaft der Kampagne unterstreicht.
„Mit dieser Aktion wollen wir ein klares Zeichen für einen starken Handelsstandort Vinschgau setzen. Der Bevölkerung soll die Wichtigkeit einer intakten Nahversorgung und der damit verbundenen Lebensqualität näher gebracht werden“, so Spechtenhauser abschließend.
www.hds-bz.it/dolebi
Landtagspräsident Josef Noggler hat kürzlich Vizequästor Alberto Di Cuffa vom Regionalkommando der Post- und Kommunikationspolizei in Trient in seinen Amtsräumen empfangen. Di Cuffa erläuterte dem Präsidenten die vielfältigen Aufgaben der Postpolizei in der komplexen digitalen Welt, die sich rasant ändert und die der Cyberkriminalität – wie auch den Ermittlern – immer neue Methoden bietet.
Die Schützenkompanie Mjr. Michael Mayr Kastelbell wurde vor 60 Jahren, amm 15. November 1959 wiedergegründet. Am 16. November findet aus diesem Anlass um 16.00 Uhr eine Jubiläumsfeier in Galsaun statt.
von Albrecht Plangger - Die Verfassungsreform zur Verkleinerung des Parlaments ist durch. Mit über 90% Zustimmung. Nun steht aber noch das Referendum vor Das Volk ist der „Souverän“ und ich bin mir nicht sicher, ob das Volk in einem Jahr genau so denkt wie die „Volksvertreter“. Alle Randbezirke in den Regionen die mit dieser Reform ihre Vertreter vor Ort verlieren werden, werden wenig Interesse haben, sich selber die Vertretung in Rom „abzuschaffen“. Wenn dieses Interesse fehlt, könnte auch sein, daß das Referendum die 50% Quote nicht schafft. Dies wäre nicht das erste Mal. Also warten wir mal ab. In der Zwischenzeit kann die Regierung mit dem Haushaltsgesetz für 2020 beweisen, dass die Mehrwertsteuer nicht erhöht wird und dass auch sonst die Steuern nicht steigen. Gester haben wir das „Wirtschaft- und Finanzprogramm „DEF“ mit nur 3 Stimmen Unterschied beschlossen. Von der Mehrheit waren einige Kollegen abwesend, also sind unsere 3 Südtiroler Stimmen ausschlaggebend gewesen. Selbstverständlich wussten wir vor der Wahl nicht, dass unsere Stimmen so wichtig sind. Nun haben sie unbewusst „die Regierung gerettet“, sodass wir jetzt beim Haushalt - ohne Scham - auch etwas verlangen können, was dem Stand oder der Regierung etwas kostet Südtirol aber etwas nützt. Gut gegangen. Ansonsten wurde mitgeteilt, dass am Wolf-Managementplan des Staates wieder weitergearbeitet würde, nachdem dieser im Frühjahr eigentlich schon versenkt worden ist. Die im Plan vorgesehenen Maßnahmen kosten die Regionen zwischen Personal, Monitoring und Entschädigung viel Geld, welches sie nicht bereit sind aufzubringen. Wildererei und Selbsthilfe der Bauern ist billiger und für die Verwaltung wohl weniger aufwendig. Da gibt es aus Südtiroler Sicht nichts zu holen. Wir müssen eigene Wege gehen.
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