Schluderns - Churburger Wirtschaftsgespäche - Graf Johannes Trapp hat sich nach 33 Jahren Churburger Wirtschaftsgespräche zurückgezogen, die Eurac Research, die Europäische Akademie und in Kooperation mit Basis-Schlanders haben übernommen.
von Erwin Bernhart
Verabschiedendes Lob für Graf Johannes Trapp gab es gleich zu Beginn am 4. Oktober im Schludernser Kulturhaus. Dann ging’s zur Sache. Unter dem Zeichen „Wachstum neu denken“ zeigten André Reichelt, Professor an der International Scool of Management in Stuttgart und Bianca Elzenbaumer von Eurac Research die Grenzen des Wachstumszwanges auf. Daria Habicher von Eurac Research und Luca Daprá von Basis Vinschgau leuchteten die Nachhaltigkeit lokaler Unternehmer aus und über die Möglichkeiten einer künftigen Modellregion Vinschgau unterhielten sich Michael Wunderer, der Vize-Präsident der E-Werk Prad Genossenschaft und und Kaspar Schuler, der Co-Geschäftsführer von Cipra International.
Der Leiter des Centers for Advanced Studies an Eurac Research Harald Pechlaner leitete die Vorträge ein und moderierte die Gesprächsrunden.
Eine Diskussionsrunde über eine mögliche „sozialökologische Transformation in Richtung Nachhaltigkeit und weniger Wachstumszwänge“ beendete die Tagung. Armin Bernhard stellte die Bürgergenossenschaft Obervinschgau vor, die sich mit mittlerweile 10 Angestellten um alternative Wertschöpfung im ländlichen Raum bemühe. Ein Ausprobieren sei das, ein Experimentieren. Tiefbauer und Teerküchebetreiber und Immobilienhändler Klaus Mair beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit und zwar vor allem mit dem Ressourcenverbrauch. Mittlerweile könne, so Mair, rund 25% Bauschuttrecyclingmaterial im Teer mitverarbeitet werden. Sein Betrieb verbrauche jährlich rund 1,7 Millionen Liter Diesel und rund 125 Sattelzüge Teer. Unkommentiert im Raum blieb seine Aussage, dass die Peripherie immer interessanter für Ausländer aus der Schweiz, aus Deutschland und aus Österreich werde, denn viele der Wohnungsverkäufe gingen in diese Richtung. Die Gleichstellungsrätin Michela Morandini wies darauf hin, dass die Ressource der Frauen bishlang zu wenig berücksichtigt würde. Susanne Elsen, Professorin für angewandte Sozialwissneschaft an der Uni Bozen, sagte, dass es dumm sei, den ländlichen Raum schlecht zu reden und sie forderte auf, kooperativer zu handeln. Gemeinschaftsnutzung, für die der Vinschgau bekannt sei, sei ein Thema der Zukunft
Der Tagungsausgeklang fand im Anschluss in der Churburg mit musikalischer Umrahmung durch die Jagdhornbläser Matsch statt.
Brüssel/Südtirol - LH Kompatscher in Brüssel: Eine Tagung im EU-Ausschuss der Regionen fragte heute, wie Schulmensen nachhaltiger werden können. LH Kompatscher forderte einen Paradigmenwechsel in der Ausschreibungsphilosophie der EU. Wer eine nachhaltige Lebensmittelpolitik will, sollte einen leichteren Zugang für regionale Produkte in öffentlichen Ausschreibungen ermöglichen. Dies forderte Landeshauptmann Arno Kompatscher am 9. Oktober im Ausschuss der Regionen der EU.
pr-info HDS - Der Einkauf vor Ort stärkt den lokalen Einzelhandel, sichert Arbeitsplätze und schafft Lebensqualität. Nach dem großen Erfolg der Nahversorgungskampagne „Do leb i, do kaf i“ im Frühjahr dieses Jahres, wird die Aktion in diesen Wochen wiederholt. Die vom hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol durchgeführte Kampagne, soll die Nahversorgung unterstützen und die Bevölkerung auf die Besonderheiten des Handels und das Einkaufen im Ort aufmerksam machen.
„Im Vinschgau gibt es einige hundert Betriebe im Einzelhandel. Für dieses vielfältige Angebot sind vor allem die vielen Klein- und Familienbetriebe verantwortlich. Sie sorgen dafür, dass unsere Dörfer lebendig und attraktiv für Einheimische und Gäste sind. Außerdem garantieren sie Arbeitsplätze vor Ort“, sagt hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser. In allen teilnehmenden Betrieben hängt ein Plakat der Aktion, das die Botschaft der Kampagne unterstreicht.
„Mit dieser Aktion wollen wir ein klares Zeichen für einen starken Handelsstandort Vinschgau setzen. Der Bevölkerung soll die Wichtigkeit einer intakten Nahversorgung und der damit verbundenen Lebensqualität näher gebracht werden“, so Spechtenhauser abschließend.
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