Mals - Weil am vergangenen Montag nur 9 Gemeinderäte zur Ratssitzung erschienen sind, ist in Mals die Gemeinderatssitzung geplatzt. BM Ulrich Veith musste den Rat auflösen und nach Hause schicken. Mangelndes Demokratieverständis warf Veith den Abwesenden vor.
von Erwin Bernhart
Mit nur 9 von 18 Gemeinderäten war in Mals die Beschlussfähigkeit nicht gegeben. Peinlich für BM Ulrich Veith, denn es hätte nur noch einen Gemeinderat gebraucht, um die Ratssitzung regulär über die Bühne gehen zu lassen. Dabei haben drei Gemeinderäte aus den eigenen Reihen der SVP gefehlt, dazu die Opposition mit 6 Gemeinderäten. Das mangelnde Demokratieverständnis musste Veith also vor allem in Richtung der eigenen Leute gemeint haben.
Was allerdings stattgefunden hat, war nicht einmal auf der Tagesordnung: die Präsentation eines Konzeptes für den Watles. Aufgesattelt auf eine Betriebsanalyse von Kohl&Partner hat Stefan Gruber (ti consulting) das Konzept, den Finanzbedarf und die Zukunft des Skigebietes Watles den 9 Gemeinderatsmitgliedern vorgestellt. Fazit: Um die nächsten Jahre zu überstehen, weist das Skigebiet Watles bis 2025 einen Finanzbedarf von rund 5 Millionen Euro auf. Weil der Watles als Kleinskigebiet eingestuft ist, werden Beiträge von Seiten des Landes von rund 3,37 Millionen Euro erwartet. Bleibt ein Fehlbetrag von rund 1,8 Millionen Euro. Zwei Drittel davon, also 1,2 Millionen Euro übernimmt die Ferienregion (durch die Erhöhung der Ortstaxe und durch die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge) und die restlichen 600.000 Euro sollen die Gemeinden Mals, Glurns, Schluderns und Taufers beisteuern und zwar ist der Schlüssel auf die Nächtigungen aufgeteilt. 438.000 Euro träfe es so die Gemeinde Mals, 90.000 Euro die Gemeinde Glurns, 54.000 Euro die Gemeinde Schluderns und 18.000 Euro die Gemeinde Taufers. Die BM, so die Auskunft in der Malser Ratsstube, haben im Vorfeld eine professionelle Führung angemahnt, mehr Transparenz und es müsse abgeklärt werden, wie die Zahlungen getätigt werden können, weil die Gemeinden keine privaten Investoren finanzieren dürfen.
Der Finanzbedarf ergibt sich aus anstehenden großen Brocken. Darunter im Jahr 2021 die 20-Jahresrevision vom Watles Lift (2,4 Millionen Euro) und im Jahr 2025 die 30-Jahresrevision des Prämajur Liftes (1 Million). Zudem mahnen die Analysten von ti consulting Stefan Gruber und Christoph Seeber größere interne Umstrukturierungen an. Der große Finanzbedarf für das Personal von 830.000 Euro per annum, die rund 35% der Ausgaben entsprechen, wurde angesprochen. Anna Waldner meldete sich in der Diskussion zu Wort und mahnte ein Umdenken an. Sie sei aufgrund des Klimwandels gegen neue Beschneiungsanlagen. Eine Beschneiungsanlage sei in den Investitionen gar nicht vorgesehen, entgegnete Stefan Gruber. Gemeindereferent Günther Wallnöfer wünschte sich vermehrt lokale Produkte im Restaurant Plantapatsch.