Naturns - Erfolgreiche Eislaufsaison in Naturns: Im SSV Naturns Raiffeisen wird eine positive Bilanz gezogen.
Am letzten Sonntag im Jänner schloss der Eislaufplatz in der Sportzone von Naturns wie alljährlich seine Tore. Gerade im heurigen Winter mit so gut wie gar keinem Wintersportangebot fällt die Bilanz der diesjährigen Eislaufsaison für den SSV Naturns Raiffeisen rundum zufriedenstellend aus.
„Als Gemeinde war es uns besonders wichtig, für unsere Kinder und die ganze Familie ein Winterfreizeitvergnügen anbieten zu können, das aber natürlich den Sicherheitsbestimmungen zum Schutz der Gesundheit Rechnung trägt. Die Verantwortlichen im SSV Naturns Raiffeisen haben alles daran gesetzt, um bestmögliche Voraussetzungen für die Eislaufsaison zu schaffen. Von sehr vielen Familien wurde ein herzlicher Dank dafür ausgesprochen, der dem SSV gilt,“ freut sich Sport- und Familienreferentin Astrid Pichler.
Der Eislaufplatz in Naturns hielt von anfangs Dezember bis Ende Jänner für insgesamt sieben Wochen geöffnet. Aufgrund seiner Größe von 1800 m² wurde vereinbart, eine maximale Anzahl von 150 Schlittschuhläufern zuzulassen. An den Wochenenden wurde diese Anzahl nahezu erreicht, lautet die positive Bilanz. „Wir haben in den sieben Öffnungswochen gut 5.000 Eintritte erreicht, das sind ca. 100 Personen pro Tag im Schnitt. Besonders freut uns das Interesse für die Familien- und Saisonskarten, das hat bestätigt, wie wichtig dieses Wintersportangebot heuer war,“ berichtet der Präsident des SSV Naturns Raiffeisen Dietmar Hofer. Besucher reisten aus dem ganzen Vinschgau bis Prad und Mals sowie aus dem Burggrafenamt, dem Passeiertal und dem Meraner Raum an. Das Eis wurde bestens präpariert unter der Führung der Sektion Eishockey, auch wenn das Hockeyspielen nicht erlaubt war. „Natürlich war es manchmal nicht leicht, die Kinder und Jugendlichen davon abzuhalten, ihre Hockeystöcke und den Puck mit aufs Eis zu nehmen, da brauchte ich schon öfters meine Pfeife, aber zumindest konnten wir ihnen den Spaß am Schlittschuhlaufen bieten,“ erzählt Platzwart Willi (Mizzi) Platzgummer.
Nach Abschluss der Saison erfolgen nun die jährlichen Wartungsarbeiten, bis dann auf dem Platz hoffentlich wieder ein Sportangebot im Freien möglich sein wird.
Vom 8. bis 10. Februar gastierte die Elite des Rennrodelns auf Naturbahn im beschaulichen Laas. Die letzte Weltcupstation war nicht nur geprägt von starken Leistungen der ganz großen Favoriten des Rodelsports, sondern auch von sportlichen Überraschungserfolgen, die für Hochspannung und Emotionen sorgten.
von Anna Alber / Fotos: Miriam Jennewein
Das fünfte und finale sechste Weltcuprennen der laufenden Wintersaison fand coronabedingt unter besonderen Sicherheitsbedingungen und unter Ausschluss von Zuschauern statt. Dennoch waren die Veranstalter sehr bemüht, den Athleten beste Bedingungen zu bieten und die sportbegeisterten Fans mit Live-Übertragungen zu unterhalten.
Bei den Damen im Einsitzer galt es die Siegesserie von Ausnahmekönnerin Evelin Lanthaler zu durchbrechen. Lokalmatadorin Greta Pinggera lag gleich zu Beginn in Führung und zeigte auf ihrer Heimbahn eine starke Leistung. Lanthaler blieb dennoch ungeschlagen und sicherte sich mit 36 Hundertstel Vorsprung ihren 31. Weltcupsieg. Pinggera bewies mit Rang zwei im fünften Weltcup dennoch, dass sie zu den Besten des Naturrodelsports gehört. Bronze ging an die Österreicherin Tina Unterberger. Die sportlichen Naturbahnrodlerinnen lieferten sich auch im Weltcupfinale spannende Podiumskämpfe. Die Halbzeitführung übernahm überraschend Tina Unterberger, welche einen bärenstarken Lauf hinlegte und Lanthaler sowie Pinggera vorerst auf die hinteren Ränge verwies. Im zweiten Lauf gelang es Lanthaler, die Führung zurückzugewinnen. Den dritten Platz im finalen Weltcup und die kleine Kristallkugel in der Gesamtwertung sicherte sich Pinggera. Die amtierende Vizeweltmeisterin aus Laas zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Saison, dennoch ist ihr sportlicher Ehrgeiz ungebändigt: „Bei der kommenden WM in Umhausen fahre ich mit etwas Glück und einer guten Performance um den Sieg mit. Die Bahn liegt mir sehr gut.“ Den Heimvorteil für sich nutzen konnte auch die junge und talentierte Sportrodlerin Nadine Staffler, die erst in dieser Saison von den Junioren zur Eliteklasse wechselte. Sie fuhr ihr bestes Saisonergebnis mit Platz vier ein. Besondere Stärke bewies Staffler im letzten Streckenabschnitt, in dem sie allemal Bestzeit fuhr. Auch die Latscherin Sara Bachmann bewies mit Top Ten-Platzierungen Konstanz in den Wettbewerben.
Das Maß aller Dinge bei den Herren wird aktuell vom Ötztaler Thomas Kammerlander vorgegeben. Ungeschlagen in der laufenden Saison galt auch er als Anwärter für den Weltcupsieg. Die Entscheidung um die begehrten Podiumsplätze im fünften Weltcup der Saison fiel aber denkbar knapp aus. Mit hauchdünnem Vorsprung gewann Kammerlander vor Alex Gruber und Michael Scheikl. Im finalen sechsten Weltcup sorgte allerdings ein „Überraschungsmann“ für Spannung im Zielgelände. Mathias Troger aus Tisens legte eine sensationelle Fahrt vor, übernahm sogar zeitweise die Führung und mischte im Endresultat das Spitzenfeld ordentlich auf. Dass Kammerlander und Gruber einen Augenblick schneller waren, trübte seine Freude keineswegs. Im Ziel zeigte sich der junge Naturbahnrodler sprachlos über den erfreulichen Ausgang des Rennens.
Ebenso überraschend war der erste Saisonsieg von Pavel Porshnev und Ivan Lazarev aus der traditionsreichen Rodelsportnation Russland im Doppelsitzerwettbewerb. „Obwohl die weiche Piste in Laas nicht ideal für uns war, hat der Vorsprung aus dem ersten Lauf gereicht.“
Doch die Veranstaltung überzeugte nicht nur in sportlicher Hinsicht. Der Sportdirektor des internationalen Rennrodelverbands Andreas Castiglioni würdigte auch die qualitativ hochwertige Arbeit des Sportvereins ASC Laas als Meisterleistung. Dem Organisationsteam rund um Sektionsleiter Günther Staffler sei es optimal gelungen, sich auf die Vorverlegung der Weltcuprennen einzustellen. Eine tragende Rolle spielte dabei auch Bahnchef Erich Trenkwalder samt „Kehrteam“, welche Kraft, Zeit und Ausdauer investierten, um eine perfekte Bahn und faire Bedingungen trotz widriger Wetterbedingungen zu garantieren. Das internationale Sportevent war die ideale Generalprobe im Hinblick auf die kommende Weltmeisterschaft in Umhausen, wo die Weltcupelite ihr Können erneut unter Beweis stellen wird.
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Scholastika, 18. Februar 2021
Was der Wolf den Bauern, ist der Kormoran den Fischern. So könnte man die Polarisierung um diesen Vogel in eine Kurzformel pressen.
Kormoran (Phalacrocorax carbo sinensis) und Graureiher (Ardea cinerea) sind Neuankömmlinge der letzten Jahrzehnte in Südtirol. Beide Vogelarten sind Fischfresser. Damit ergibt sich ein konfliktträchtiges Verhältnis mit den Sportfischern. Der Graureiher ist in Südtirol schon Brutvogel. Der Kormoran ist derzeit nur Wintergast. Beide Vogelarten sind geschützt und nicht jagdbar.
Rechtsstatus
Bis in die 1960er Jahre war der Kormoran durch direkte menschliche Verfolgungen in
Mitteleuropa fast vollständig verschwunden. Wegen der Gefahr auszusterben, wurde die Art in den 70er-Jahren unter Schutz gestellt und in den Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie aufgenommen. Im Jahr 1997 wurde der Kormoran als nicht mehr gefährdete Art wieder aus dem Anhang I entfernt. Aufgrund der heutigen weiträumigen Verbreitung und des steigenden Populationstrends listet die IUCN den Kormoran in der Roten Liste als nicht gefährdet auf.
Seit den 1980-er Jahren steigt die Kormoran-Population in Europa exponentiell an. 2006 konnten bei einer pan-europäischen Zählung der Brutkolonien rund 230.000 Brutpaare festgestellt werden.
Bestand in Italien
Italien war in der Vergangenheit ein reines Wintergebiet für diese Vogelart. Seit Ende der 80er Jahre haben sich die ersten Brutpaare eingebürgert, welche bis heute mehrere Tausend Stück erreichen. Die hohen Dichten in Europa haben dazu geführt, dass sich die Art nicht mehr ausschließlich an Meeres- und Brackwassergebieten aufhält, sondern ebenfalls auf Inlandflüsse und -seen ausgewichen ist. In Italien wurden im Jahr 2000 880 Brutpaare gezählt, heute sind bereits über 3.000 Brutpaare vorhanden.
Situation in Südtirol
In Südtirol kommt der Kormoran nur während der Wintermonate von Mitte Oktober bis ins Frühjahr vor. Ausgehend von den großen Brutkolonien in Zentralnord-Europa kommt diese Art im Herbst, um über den Winter in günstigeren Klimazonen zu leben und gestärkt im Frühjahr wieder zurückzufliegen. Seit über zehn Jahren ist dieser Vogel mit durchschnittlich 40-120 Individuen ein ständiger Wintergast entlang der Hauptgewässer Südtirols (Etsch zwischen Meran und Salurn und Eisack von Atzwang bis Einmündung) und am Kalterer See. In den letzten Jahren hat sich die Verbreitung dieses Fischfressers auf verschiedene Stauseen (Franzensfeste, St. Lorenzen, Olang) und Fließgewässer (Rienz, Ahr, Falschauer), sowie an mehreren Seen in Südtirols Haupttälern ausgeweitet.
Zur Biologie des Kormorans
Der Kormoran ist knapp gänsegroß und in seinem Federkleid überwiegend schwarz gefärbt. Im Brutkleid schimmert die Oberseite metallisch grün. Kopf und Hals sind häufig mit kleinen weißen Federn durchmischt. Im Prachtkleid findet sich seitlich über den Füßen ein weißer Fleck. Im Ruhekleid fehlen die weißen Partien an Kopf, Hals und Flanken. Kormorane haben am Hinterkopf einen angedeuteten Federschopf. Im Wasser schwimmt der Kormoran mit tief eingetauchtem Körper und schräg nach oben gestelltem Kopf. Im Flug, immer knapp über der Wasseroberfläche, schaut der Kormoran durch seinen langen Hals und Schwanz kreuzförmig aus. Die Flügelschläge erfolgen in rascher Reihenfolge. Der Kormoran taucht ausdauernd und sitzt danach mit ausgespreizten Flügeln auf Pfählen, Ästen oder Sitzwarten am und im Wasser. Er hat nämlich keine Bürzeldrüsen wie beispielsweise die Enten als Wasservögel und kann somit sein Gefieder nicht einfetten. Sein Federkleid ist nicht wasserabweichend und wird beim Schwimmen und Tauchen nass. So muss es nach jedem Aufenthalt im Wasser getrocknet werden. Dazu breitet der Vogel auf seiner Sitzwarte die Flügel aus und bietet sie der Sonne zum rascheren Trocknen an. Diese Stellung ist typisch für den Kormoran und wird als „Wappenadlerhaltung“ bezeichnet.
Fischfresser
Wie oben erwähnt, ernähren sich Kormorane von Fischen. Diese werden im schnellen Unterwasserschwimmen erbeutet. Die großen Ruderfüße erzeugen ausreichend Vortrieb. Der relativ lange Schwanz ist ein gutes Höhensteuer. Bevor die Kormorane von der Wasseroberfläche abtauchen, stecken sie im Schwimmen oft ihren Kopf bis über die Augen in das Wasser und spähen nach Beute („Wasserlugen“). Der Hakenschnabel ist sehr gut geeignet, die Fische festzuhalten. Meist werden sie hinter den Kiemen erfasst. Kormorane bevorzugen kleine Fische von 10 – 20 cm Länge. Den Tagesbedarf eines erwachsenen Vogels schätzt man auf 300 – 500 Gramm Fisch.
Futterneid oder Gefährdung des autochthonen Salmonidenbestandes?
Südtirol wird als Überwinterungsgebiet für Kormorane immer beliebter. Im 1. Atlas der Vogelwelt Südtirols ist zu lesen: „Anfang der 1970er-Jahre gehörte der Kormoran noch zu den großen Seltenheiten. Ab 1985 häuften sich die Beobachtungen. Heute gehört er am Kalterer See und an der Ahr zu den regelmäßigen Wintergästen, gelegentlich auch an der Etsch, an den Montiggler Seen und an der Falschauermündung.“ Im Falschauerdelta bei Lana wurden 1991 75 Exemplare als Wintergäste gezählt. Kormorane benützen zur Übernachtung Schlafbäume. Mittlerweile sind in Südtirol 10 Schlafbäume bekannt. Im Vinschgau wurde bisher noch kein Schlafbaum entdeckt, obwohl Exemplare von Kormoranen am Haidersee und am Glurnser Auslaufbecken gesichtet wurden und werden. Das Mündungsgeiet der Falschauer in die Etsch ist ein begehrter Laichplatz für die Äsche (Thymallus thymallus). Die Äsche ist Natura 2000-Art und gehört zu den Forellenartigen (Salmoniden). Sie ist ein winterlicher Kaltwasserlaicher der mittleren, ruhigeren und sauberen Flussabschnitte. In den letzten Jahren sind die Äschen-Bestände in Südtirol dramatisch eingebrochen. Neben dem Unterlauf der Falschauer ist die Ahr ein beliebter Laichplatz für die Äsche.
Managementplan Kormoran
Um die bedrohten Fischarten der autochthonen Salmoniden Äsche und Marmorierte Forelle (Salmo trutta marmorata) in ihrem Bestand zu sichern, werden in Südtirol auch im heurigen Winter 2020-21 Kormorane abgeschossen. Die Vergrämungsaktionen mit akustischen und optischen Methoden der vergangenen Jahre hatten keine zufriedenstellenden Ergebnisse erbracht, weil bei den Vögeln schnell ein Gewöhnungseffekt eintrat. Die Regulierungsaktion erfolgt auf der Basis des Managementplanes „Der Kormoran in Südtirol - Vorkommen - Einfluss auf Fischfauna und ökologisches Gleichgewicht – Management“, erstellt vom Landesamt für Jagd und Fischerei und ermächtigt durch das Dekret des Landesrates für Land- und Forstwirtschaft Nr. 24054/2020. Der Managementplan ist validiert durch ein positives Gutachten der Wildbeobachtungsstelle. Das staatliche Höhere Institut für Umweltschutz und Forschung (ISPRA) hat hingegen ein negatives Gutachten zu diesem Managementplan abgebeben.
Die abgeschossenen Kormorane werden einer Untersuchung ihrer Mageninhalte nach Fischarten unterzogen. Die Abschüsse dürfen nur von den ermächtigten Jagd- und Fischaufsehern und Förstern außerhalb der Biotope, Natura 2000-Flächen und nicht von den Schlafbäumen erfolgen. 2015 waren am Naturmuseum MUSE in Trient die Mägen von 13 abgeschossenen Kormoranen untersucht worden. In 11 Kormoranmägen konnten Fischreste nachgewiesen und den einzelnen Fischarten zugewiesen werden, 2 Mägen waren leer. Die 43 Beutefische aus den 11 Mägen konnten 6 verschiedenen Fischarten zugeteilt werden. Die Stichprobe von 13 Tieren ist aber noch recht schmal und die Zahlen nicht sehr belastbar. Ob der Kormoran im Winter in Südtirol ein Nahrungsopportunist ist oder selektiv die beiden autochthonen Salmoniden-Arten Äsche und Marmorierte Forelle bevorzugt erbeutet, muss eine breitere Stichprobe noch belegen. Hierzu werden eben weiterhin die Mageninhalte der abgeschossenen Kormorane untersucht. An der Ahr musste jedenfalls festgestellt werden, dass die Bestände der Äsche als Schwarmfisch seit der Kormoran-Präsenz fast auf null eingebrochen sind.
Die Mageninhaltsanalysen zeigen einen hohen Anteil an Salmoniden. Die Anwesenheit des Kormorans im Winter 2019/20 an den Äschen und Marmorata-Gewässern Südtirols ergibt einen rechnerischen Ausfang durch den Vogel von rund 8.000 kg Fisch (vornehmlich Äschen, Marmorierte und Bachforelle), wogegen die Fischerei 5.500 kg entnimmt (vornehmlich Regenbogenforelle, und wegen der geringeren Vorkommen und Fangbeschränkungen nur 11% Marmorierte Forelle und 3% Äsche). Laut den annähernden Berechnungen des Südtiroler Landesamtes für Jagd und Fischerei sollte sich in Südtirols Marmorata-Gewässern ein Gleichgewicht zwischen Kormoranen und Fischbestand einstellen, wenn nicht mehr als 60 Kormorane in Südtirol überwintern. Seit dem Winter 2003/04 wurden in 13 der 16 vergangenen Winter bis 2019/20 insgesamt 215 Kormorane abgeschossen.
Erfahren. Verlässlich. Herzlich.
Diese drei Eigenschaften beschreiben das Angebot des modernen chirurgischen Fachzentrums in Bozen Süd. Mehr als 50 anerkannte und privat niedergelassene Fachärzte Südtirols und darüber hinaus operieren ihre Patienten in der CityClinic. Sie sind Belegärzte in der Klinik und führen im ganzen Land eigene Praxen.
Gemeinsam mit dem engagierten Pflegeteam des chirurgischen Fachzentrums kümmern sich die Fachärzte vor, während und nach der Operation um ihre Patientinnen und Patienten.
Hilfe im Bereich Orthopädie und Traumatologie
Bei der Arbeit, beim Sport, im Haushalt und in der Freizeit verletzen sich Menschen an Knochen, Muskeln, Bändern und Gelenken. Es geht um Prellungen, Verstauchungen und Brüche an Wirbelsäule, Hand, Arm, Schulter, Hüfte, Knie und Fuß. Anruf genügt.
Zahlreiche Orthopäden mit einer umfassenden unfallchirurgischen Kompetenz sind auch im Notfall an sieben Tagen in der Woche für Sie da und bieten Hilfe in folgenden Bereichen:
- Sportorthopädisches Zentrum zur Behandlung komplexer Gelenksverletzungen
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CityClinic - Waltraud-Gebert-Deeg-Straße 3/g - I-39100 Bozen - T. +39 0471 155 1010 - info@cityclinic.it - www.Cityclinic.it
„Wenn es ums Thema Hören geht, sollten Sie den Besten vertrauen. Gewissenhafte Analyse der Bedürfnisse, aufmerksame Anpassung von Hörgeräten und vor allem genügend Zeit sind für eine gute Hörgeräte-Anpassung unbedingt notwendig“, unterstreicht Markus Thaler von AudioVita. Er ist selber erfahrener Hörgeräte-Akustiker und weiß, dass eine gute Anpassung das Zusammenspiel von Vertrauen und Fachkenntnis ist.
Wie verläuft eine Hörgeräte-Anpassung von A bis Z bei AudioVita?
In unseren Hörzentren in Mals und Schlanders machen wir nach eingehender Anamnese einen sehr detaillierten Hörtest. Mit unseren Technologien sind wir imstande, auch die Sprachverständlichkeit des Kunden zu messen. Dies ist ein sehr wichtiger Teil des Hörens, denn nur diese entscheidet über die Zufriedenheit einer Hörgeräte-Anpassung. Was nützt es uns zu hören, wenn wir nichts verstehen?
Zusammen mit dem Kunden werden Hörgeräte gewählt, die seinen Ansprüchen und Bedürfnissen gerecht werden. Bei gewissen Schwerhörigkeiten ist die Form der Hörgeräte vorgegeben, man kann aber immer zwischen einer Vielzahl von Qualitätsstufen wählen. Die Qualität der Geräte beeinflusst auch deren Preis, der Hörgeräte-Akustiker gibt natürlich Auskunft über die einzelnen Qualitäten und schlägt für den Hörverlust und den Lebensstil geeignete Hörgeräte vor. Zusammen entscheidet man sich für bestimmte Hörgeräte und die kostenlose Hörgeräte-Probe kann beginnen.
Bereits nach einer Woche wird bei der ersten Kontrolle eine Feinanpassung nach den Wünschen und Erfahrungen des Kunden vorgenommen. Meistens erkennt der Kunde sehr schnell die Vorteile, die er während der ersten Woche des Tragens von Hörgeräten hatte. Voraussetzung ist eine fleißige Tragezeit der Hörgeräte, ohne die er nicht viel über die Zufriedenheit sagen könnte.
Kostenlose Kontrollen und der regelmäßige, auch kostenlose Service an den Geräten wird vom Hörgeräte-Akustiker von AudioVita sehr gewissenhaft vorgenommen. Das hat auch einen bestimmten Grund: wenn die beteiligten Parteien, also Kunde und AudioVita, möchten, dass der Kunde ständig gut hört, müssen die Hörgeräte regelmäßig gewartet und gereinigt werden.
Kommen Sie kostenlos und unverbindlich bei AudioVita in Mals oder Schlanders vorbei. Bei einer eingehenden Höranalyse wird festgestellt, ob Sie überhaupt eine Schwerhörigkeit haben. Gerne sind wir auch in dieser außergewöhnlichen Zeit der Pandemie für Sie da, Hörgeräte-Akustiker sind Teil des privaten Sanitätswesens und daher jederzeit ermächtigt, ihrer Tätigkeit nachzugehen. Somit darf jeder auch zum Hörgeräte-Akustiker kommen, machen Sie dafür bitte einen Termin unter 0473 732084, um Ansammlungen im Wartesaal zu vermeiden.
In der traditionellen chinesischen Medizin gilt der Winter, als die Zeit, in der sich die Kräfte nach innen richten. Es ist die Zeit der „Wasserenergie“ und wird in der Naturmedizin dem Funktionskreis Niere zugeordnet. Daher ist es wichtig in den Wintermonaten die Funktion der Nierenenergie zu pflegen. „Sie gibt uns die Kraft, mutig ins Leben zu gehen und tägliche Aufgaben ohne Angst zu bewältigen“, erklärt Komplementärmedizinerin Agnes Zöggeler. Dazu kommen Bewegung und gesunde Ernährung, um das Immunsystem auf Trab zu halten.
Frische Luft
Gerade in der kalten Jahreszeit ist das Immunsystem besonders gefordert. Unser Leben spielt sich viel mehr in geheizten, geschlossenen Räumen ab, die unsere Schleimhäute austrocknen und damit anfälliger machen für eindringende Keime. „Ausreichend trinken und lüften der Räume, in denen man sich viel aufhält sowie tägliche Spaziergänge in der frischen Luft, sind die besten Voraussetzungen für Abwehrkräfte“, weiß Fachärztin Karmen Sanoll.
Lebenselixier Vitamine
Eine abwechslungsreiche Ernährung sollte viel Gemüse und Obst beinhalten, um den täglichen Bedarf an Vitaminen und Mikronährstoffen zu garantieren. Wie viel unser Körper durch Apfel, Kiwi und Spinat an Vitaminen und Spurenelementen aufnimmt, ist bei jedem Menschen unterschiedlich und hängt vom jeweiligen Gesundheitszustand des Magen-Darmtrakts ab. „Hier kann man z.B. durch eine orthomolekulare Untersuchung - Analysen des Vitamin- und Spurenelementstatus und Untersuchung der Darmflora - den individuellen Bedarf gut feststellen“, empfehlen die Ärztinnen vom Ambulatorium für Komplementärmedizin in der Martinsbrunn ParkClinic.
Vitamin C, Zink, Vitamin D - das Sonnenhormon und Vitamin A zum Schutz der Schleimhäute, sowie Eisen und Selen spielen eine tragende Rolle in einer gesunden Abwehr. Ein adäquater Vitamin D Spiegel hat sich in aktuellen Studien als wichtiger Schutz gegen eine Corona Infektion herausgestellt. Zink hemmt u. a. Viren daran, an die Schleimhäute anzudocken und sich zu vermehren, zudem verbessert es als Co-Faktor der Zirbeldrüse unseren Schlaf. Vitamin C verbessert die Abwehrfunktion der weißen Blutkörperchen.
Vorsorge und Stärkung des Immunsystems
Deshalb ist eine Bestimmung des Vitamin D Spiegels und eine entsprechende Substitution bei einem Mangel sehr wichtig. Auch die Zusammensetzung der Darmflora kann Aufschluss geben, wie es um die Abwehr und das Wohlergehen insgesamt steht. „Als Motor unseres Immunsystems spielt der Darm in der Verteidigung eine wichtige Rolle. Er sollte nicht durch schwere, fette Kost und Rohkost überlastet werden“, empfiehlt Dr. Sanoll. Auch Gewürze, wie Zimtrinde, Ingwerwurzel oder Curcuma, haben Einfluss auf das Immunsystem. Holunder, Thymian und Linde eignen sich für die Zubereitung von Tees und vertreiben Husten und eingedrungene Kälte. Für ein gut funktionierendes Immunsystem schließlich ist ein ausgeglichener Arbeitsrhythmus und eine gute Erholung über Schlaf und Arbeitspausen unerlässlich, oft reichen auch schon kleine Korrekturen, um es wieder funktionstüchtig zu machen. So konnte aktuell gezeigt werden, dass Patienten welche an COVID-19 erkranken und einen Cholesterinsenker einnehmen lediglich halb so häufig unter einem schweren Verlauf mit Komplikationen leiden.
„Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern“
Für weitere Informationen und Auskünfte vereinbaren Sie einen Gesprächstermin bei Dr. med. univ. Agnes Zöggeler und
Dr. med. univ. Karmen Sanoll, Komplementärmedizinerinnen
in der Martinsbrunn ParkClinic
Online Terminvereinbarung: www.martinsbrunn.it
Für weitere Informationen:
T 0473 205 600
Vorsorge treffen heißt, Krankheiten vermeiden oder früh erkennen. Vorsoge ist in jedem Alter wichtig. Das sei vorausgeschickt. Vorsorgen heißt aber auch selber bestimmen, dann nämlich, wenn man dazu noch in der Lage ist. Vorsorge umfasst also viele Bereiche, betrifft die Gesundheit, die Finanzen – bis hin zur persönlichen Vorsorge samt Patientenverfügung.
Die medizinische Vorsorge
Zur medizinischen Vorsorge zählt ein regelmäßiges Check-Up. Unter Check-up versteht man eine allgemeine Untersuchung bei Menschen, die sich gesund fühlen.
Blutdruckmessung
Erhöhter Blutdruck zählt zu den größten Risikofaktoren für Herz und Blutkreislauf. Eine regelmäßige Blutdruckmessung ist gleichzeitig eine präventive Maßnahme, um das Hirnschlag-, Herzinfarkt- und Demenzrisiko deutlich zu senken.
Blutzucker überprüfen
Eine gute Blutzuckereinstellung kann das Auftreten von Schäden an Blutgefäßen verzögern oder gar verhindern und somit ebenfalls das Herzinfarkt-, Hirnschlag- und Demenzrisiko senken.
Hören
Unsere Sinne sind das Tor zur Welt: Wir sehen, hören, riechen, tasten, fühlen und schmecken. Sinneswahrnehmungen erweitern unseren Horizont und inspirieren uns mit Gefühlen, Gedanken und neuen Ideen. Unsere Sinne sind entscheidend für unsere Lebensqualität. Deshalb Augen und Gehör regelmäßig kontrollieren. Wenn Sehen oder wenn die Umgebung leiser und Zuhören schwierig wird, dann steckt meist eine Seh- oder Hörminderung dahinter. Hier gilt die Devise: Je früher, desto besser.
Weitere Vorsorgeuntersuchungen hängen vor allem auch von der jeweiligen Familien- und Krankheitsgeschichte ab. Dazu gehören unter anderem Cholesterinmessung, Darmspiegelung und Knochendichtemessung.
Vorsorgen mit der richtigen Ernährung
Wenn man von Vorsorge spricht, dann spielt natürlich die Ernährung eine wesentliche Rolle. Nachfolgend nun einige Tipps zum Thema Ernährung:
Tipp 1: Essen Sie farbig, saisonal, regional und dem Kalorienbedarf angepasst.
Tipp 2: 5 am Tag - das heißt täglich mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Früchte essen.
Eine Portion entspricht einer Hand voll, die eigene Hand gibt die Menge vor. Gemüse und Früchte möglichst frisch, unverarbeitet und in roher oder gegarter Form zu sich nehmen, vielfältige, saisonale Gemüse und Früchte aus der Region auswählen.
Tipp 3: Essen Sie regelmäßig zu bestimmten Uhrzeiten.
Tipp 4: Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge von mindestens 2 Litern pro Tag.
Tipp 5: Lassen Sie sich Zeit für die Mahlzeiten und kauen Sie gut.
Tipp 6: Bewegen Sie sich regelmäßig und sorgen Sie für ausreichend Erholung und Entspannung.
Tipp 7: Bevorzugen Sie pflanzliche Öle mit hoher Qualität (z.B. Raps- oder Olivenöl) und essen Sie täglich eine kleine Handvoll ungesalzene Nüsse, Samen oder Kerne.
Die persönliche Vorsorge
Man weiß nie, welche Wendungen das Leben nimmt. Patientenverfügung, Organspende oder Testament sind Themen mit denen sich nicht nur ältere Menschen, sondern jeder, auseinandersetzen sollte.
Mit dem italienischen Staatsgesetz vom 22. Dezember 2017 ist die Modalität der Patientenverfügung neu geregelt worden. Mit einer Patientenverfügung können Personen vorab festlegen, wie sie im Fall einer schweren Erkrankung behandelt werden möchten, wenn sie diese Entscheidung krankheitsbedingt nicht mehr selbst treffen oder mitteilen können. Die Patientenverfügung ist auch deshalb wichtig, weil sie das Risiko unzulänglicher oder unnötiger Behandlungen verringert. Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder an die Gemeinde. Denn für Angehörige und medizinisches Personal ist es sehr hilfreich, wenn man seinen Willen festgehalten hat. Dasselbe gilt für die Organspende. Niemand muss seine Organe spenden. Aber: Jeder sollte seiner Familie seinen Wunsch und Willen bekunden. Das spart in einem schwierigen Moment viel emotionale Belastung.
Schluderns - Corona Corona, du Schweinehund, Du unsichtborer Feind bisch kugelrund. Bisch Kriag ohne Bomben und bringsch die Welt zomt di mächtigen ins Wonkn. Du Corona bisch der Grund, dass die Welt nimmer isch kunterbunt. Das sind Zeilen aus einem langen Gedicht, das Gaby Obwegeser am Unsinnigen Donnerstag als „Hagazussa“ verkleidet leidenschaftlich vortrug. Unterwegs war die „Hagazussa“ mit FFP 2 Maske und aufgesetzter Nase im „Ruckkorb“ von „Korrnerkünstler Felix“, dem sie ihre Beine lieh. Die Suche nach dem Schweinehund Corona führte das Paar den Vormittag lang durch den Ortskern von Schluderns. Kinder waren die ersten, die den beiden folgten. Amüsiert waren auch viele Erwachsenen, vor allem auch die Seniorinnen und Senioren, die hinter den Fenstern des Altersheimes standen und winkten. Der Akteurin ist es mit viel Fantasie wieder gelungen, den Menschen ein Lachen ins Gesicht zu zaubern, wenn es auch hinter den Schutzmasken versteckt war. „Ich wollte in der derzeit tristen Pandemiezeit ein bisschen lebendige Fasnacht ins Dorf bringen, urig archaisch und wild, als Gegenstück zur Internet- und Fernsehfasnacht, so Gaby. (mds)
Bozen/Vinschgau - Am 27. Jänner war im Abendprogramm des Rai Senders Bozen der Dokufilm „Das Bozner Franziskanergymnasium: Tradition und Veränderung“ zu sehen.
Das Bozner Franziskanergymnasium hat eine 240jährige Geschichte.
Im südlichen Tirol wurde das Gymnasium als Oberschule für die gehobene Schicht und den Adel im Jahre 1781 im Theresianischen Österreich gegründet. Die Schule befindet sich seit 1882 in der Vintlerstraße. Ob geistliche Würdenträger, Künstler, Politiker oder Wissenschaftler, viele haben am Franziskanergymnasium ihre schulische Formung erhalten.
In der Fernsehsendung kamen Südtiroler Persönlichkeiten zu Wort, wie z.B. Gerhard Brandstätter, Hans Heiss und Paul Köllensberger. Sie alle haben am Franziskanergymnasium in Bozen ihre Matura abgelegt.
Alexander Langer wird wohl als „katholischer Rebell“ in die Geschichte der Schule eingehen. Vom franziskanischen Geist inspiriert schrieb er seine 10 Punkte für ein friedliches Zusammenleben und gegen „ethnischen Käfige“.
Bis in die späten 1960er Jahre war die Schule „männlich katholisch“ geprägt, die Lehrkräfte waren ausschließlich Franziskanerpater. Das hat sich anfangs der 70er Jahre geändert und inzwischen sind alle Lehrkräfte weltlich. Ab 1990 wurden auch Mädchen an der Schule zugelassen. Heute ist Wolfgang Malsiner Direktor der Schule. Er ist der erste Laie, der diese Position innehat.
In den 1960er Jahren, anfangs der 70er besuchten auch mehrere Vinschger das Franziskanergymnasium in Bozen. Einer der ersten war Roman Raffeiner aus Latsch. Er erzählt: „Charakteristisch für das Bozner Franziskanergymnasium war die Symbiose zwischen reichen Bozner Bürger und den Ärmsten im Tal. Es war das perfekte Zusammenleben von allen Schichten der Bevölkerung. Die Franziskaner waren zwar streng aber das war man von zu Hause schon gewohnt. Es waren damals andere Zeiten. Dass man am Werktag einmal zur Messe ging und am Sonntag zweimal, das war normal. Ich weiß, dass es auch Mitschüler gab die unter der Situation gelitten haben, ich habe die Zeit aber eher positiv in Erinnerung“.
Mitte der 60er Jahre ging auch Hansjörg Stelzl nach Bozen. Er erinnert sich: „Ausschlaggebend für meine Entscheidung war der damalige Kooperator in Latsch, Walter Ausserhofer. Er hat uns Ministranten öfters Geschichten erzählt und Dias aus Afrika gezeigt. Das hat mich für das geistliche Leben begeistert. Mit der Absicht Priester zu werden bin ich ins Franziskanergymnasium nach Bozen. Die Schule war streng, für einen 6er hast du schon etwas tun müssen. In der Klasse hast du keinen Unterschied gespürt zwischen uns Vinschger und den Bozner. Jeder hat jedem weitergeholfen. Es gab kaum Unterschiede unter den Schülern.“
Die Franziskaner orientieren sich an den Ordensregeln des Franz von Assisi. Zu ihren Leitlinien gehören Beziehung, Gemeinschaft und menschliche Zuwendung, die das Wohl des anderen sucht. Was Franz von Assisi auch heute noch anziehend macht, ist sein Einsatz für den Frieden, seine Achtung vor der Natur und seine Freiheit gegenüber Besitz und Karriere. (pt)
Ich weiß nicht, ob es den Lesern der letzten Beiträge ähnlich ergangen ist wie mir. Ich finde nämlich die Beschäftigung mit Historie, besonders mit Zeit- und neuerer Geschichte an Hand von persönlichen Schicksalen und Erzählungen von Zeugen ausgesprochen spannend. Dies erlebte ich bei der Niederschrift des Beitrages über das Massaker von Laas, aber besonders bei der Beschäftigung mit der Biografie des Hans Pircher. Nach dessen Erscheinen erhielt ich einen Hinweis vom Schulmeister a. D. Herbert Raffeiner aus Tschengls, mit dem er mich auf einen Mann aufmerksam machte, dessen Lebensleistung er als „unglaublich“ bezeichnete, den Johann Wielander aus Galsaun. Dort geboren im Jahre 1910 auf dem Patscherhof, den die Eltern nach dem 1. Weltkrieg wegen Überschuldung aufgeben mussten, verdingte er sich in der Folge als Gärtner, Bauernknecht und Hilfsarbeiter. Im Jahre 1935 hätte er zum italienischen Militär einrücken müssen, um an Mussolinis Abessinienfeldzug teilzunehmen. Der Einberufung entzog er sich durch seine Flucht nach Innsbruck, wo der Antifaschist Wielander bei den Kommunisten politisch sozialisiert wurde und sich für ein freies und unabhängiges Österreich einsetzte. Seine Meinung über Hitler hatte er in einem Brief an die Mutter unmissverständlich zum Ausdruck gebracht: „Ich bin schon seit langem überzeugt, dass Hitler ein tausendfacher Mörder ist und dass es noch nie einen Mörder wie ihn gegeben hat auf der Welt. Er befreit nicht die Völker, sondern unterdrückt sie brutal.“ So war es geradezu zwangsläufig, dass bei Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges im Juli 1936 der Aufruf des Cellisten Pau Casals während eines Konzerts in Barcelona, den dieser über Radio an die Weltöffentlichkeit richtete, bei Wielander auf offene Ohren stieß:
„Machen Sie sich nicht des Verbrechens schuldig, dem Mord an der Spanischen Republik tatenlos zuzusehen. Wenn Sie es zulassen, dass Hitler in Spanien siegt, werden Sie die nächsten sein, die seinem Wahnsinn zum Opfer fallen. Der Krieg wird ganz Europa, wird die ganze Welt erfassen. Kommen Sie unserem Volk zu Hilfe!“ Dazu muss man wissen, dass in Spanien nach wechselnden Regierungen bei den Wahlen im Jahr 1936 die Volksfront, also die Linke bestehend aus Sozialisten, Kommunisten, Republikanern, sowie baskischen und katalanischen Nationalisten die parlamentarische Mehrheit errang. Gegen diese legitime Regierung putschte ein Teil des Militärs angeführt vom General Franco, der von Spanisch-Marokko aus an der Spitze der von ihm befehligten Kolonialarmee auf das Festland übersetzte und Teile des Mutterlandes in seine Gewalt brachte. Daraufhin kam es zum Spanischen Bürgerkrieg. Die Aufständischen wurden von Nazideutschland, Italien, Portugal und Irland, die Republikaner von der Sowjetunion und Mexico unterstützt, während sich Frankreich und Großbritannien an die vom Völkerbund propagierte „Nichteinmischung“ hielten. An der Seite der Republikaner kämpften auch die sogenannten Internationalen Brigaden, also militärische Freiwilligenverbände aus unterschiedlichen Ländern, welche eine Stärke von ca. 40.000 Mann erreichten. Das Hauptkontingent kam aus Frankreich (7.000), Deutschland (5.000) und Italien (4.000). Aus Österreich stammten 1.400, 40 davon aus Tirol. Einer von Ihnen war der Hans Wielander, der im Juli 1937 in Spanien eintraf. Nach Absolvierung einer Grundausbildung in der Grenzstadt Figueras kam er an die Bürgerkriegsfront, wo er bereits im September 1937 ein erstes Mal verwundet wurde. Im März 1938 kehrte er zu seiner Einheit zurück, um an der Ebroschlacht teilzunehmen, bei der er neuerlich schwer verwundet wurde. Im Oktober 1938 wurde er mit einem Krankentransport nach Frankreich gebracht, wo er im April 1939 das Ende des Bürgerkrieges erlebte. Damit sollte sein Leidensweg jedoch erst beginnen. Denn als italienischer Staatsbürger und Deserteur konnte er nicht in seine Heimat zurück. In der Zwischenzeit hatten die Deutschen Frankreich überfallen und in einem Blitzkrieg besiegt. Nach Zwischenaufenthalten in den französischen Auffang- und Internierungslagern von Gurs, Argelès und Mont-Louis mit katastrophalen hygienischen und Ernährungsbedingungen wurde er am 26.04.1941 den deutschen Behörden übergeben. Darauf folgte vom 03.05 bis 22.08.1941 Gestapohaft in Innsbruck und vom 24.08.1941 bis 29.04.1945 die Internierung im KZ Dachau. Dort hatte er das „Glück“, als Lagergärtner arbeiten zu können. Im Vergleich zu den französischen Lagern bezeichnete Wielander die Zustände im KZ als geradezu „komfortabel“! Nach seiner Entlassung kam er jedoch, wie er schrieb, „als ganzer Ruin nach Hause, ….“, „meine Kräfte ließen es nicht zu, eine Arbeit anzunehmen. Ich beschloss, zu meine Erholung im Herbst 1946 zu meinen Verwandten nach Südtirol zu gehen.“ Erst im September 1949 war er soweit genesen, dass er wieder zu seinen Eltern nach Hall zurückkehren konnte. Dort hat er 1951 geheiratet, eine Familie mit drei Kindern gegründet und ein Haus gebaut. Politisch hat er sich in seinen späten Jahren der Sozialdemokratie Bruno Kreisky‘s angenähert. Am 19.12.1989 ist er in Hall gestorben.
Nun mag man sich im Nachhinein darüber streiten, ob der Spanische Bürgerkrieg ein Krieg zwischen Diktatur und Demokratie war. Hätten nämlich die Republikaner trotz des ungleichen Waffen- und Kräfteverhältnisses gesiegt, wäre am Ende wohl keine bürgerliche Demokratie im heutigen westlichen Sinne entstanden, eher eine Volksdemokratie nach osteuropäischem Muster. Denn die Demokratie war zu der Zeit in Europa überall ein eher zartes Pflänzchen, das gleich von zwei Seiten bedroht wurde: Von rechts durch den Faschismus und von links durch die radikale Linke, welche von der proletarischen Revolution nach sowjetischem Vorbild träumte. Und dies alles in politisch unruhigen Zeiten, die von Arbeitslosigkeit, Inflation und Weltwirtschaftskrise geprägt waren. Dies schmälert aber nicht die Wertschätzung, welche die Spanienfreiwilligen verdienen. Denn beim Vergleich zwischen den Verwüstungen der Legion Condor in Guernica mit dem idealistischen Einsatz der Inter-brigadisten braucht man nicht lange zu überlegen, auf wessen Seite man sich schlägt. Und wenn man heute hierzulande, aber nicht nur bei uns, eine weitgehend ideologiefreie Politik beklagt, dann ist dies auch deshalb bedauerlich, weil damit der von Idealismus geprägte Leidensweg eines Landsmannes wie Hans Wielander nicht gebührend gewürdigt wird. Der Gemeinde Kastelbell-Tschars würde es daher gut anstehen, durch Anbringung einer Gedenktafel an ihren Widerständler gegen den Faschismus zu erinnern.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Verwendete Literatur:
- Herbert Raffeiner: Johann Wielander (1910-1989), ein Galsauner als Kämpfer im Spanischen Bürgerkrieg. In: Kastelbell-Tschars Gemeindebuch, 2020, S. 463-466
- Friedrich Stepanek: „Ich bekämpfe jeden Faschismus“, Studien Verlag Innsbruck 2010
- Wikipedia, Spanischer Bürgerkrieg
- Wikipedia, Internationale Brigaden
- Fotos mit freundlicher Genehmigung Tiroler Landesarchiv Innsbruck; Entlassungsschein aus dem KZ Dachau
- Dank an Othmar Thaler, Tappeiner Verlag
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