Die Gemeinde Mals erhält ein neues Biotop – Spinei. Die Landesregierung hat diese Woche die entsprechende Änderung zum Landschaftsplan genehmigt.
Die Landesregierung hat auf Vorschlag der Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege Maria Hochgruber Kuenzer einem Änderungsantrag zum Landschaftsplan der Gemeinde Mals zugestimmt. Die Änderung betrifft die Umwidmung von Weidegebiet und alpinem Grünland in Landwirtschaftsgebiet und die Ausweisung der angrenzenden und verbleibenden Weideflächen als Biotop Spinei. Ziel ist es, die dort vorkommenden Feuchtflächen und Erlenwälder zu bewahren. "Die Gemeinde hat die Ausweisung eines neuen Biotops als Gegenleistung für die Umwidmung vorgeschlagen, das schätzen wir sehr", unterstreicht Landesrätin Hochgruber Kuenzer. Die Gemeindeverwaltung übernehme damit Verantwortung für die Landschaft und ihre Nutzung, die nachhaltig erfolgen müsse.
Nach positivem Gutachten der Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung im Herbst 2020 hat das Landesamt für Landschaftsplanung jene Flächen definiert, welche in Landwirtschaftsgebiet umgewidmet und intensiviert werden können sowie einen Abgrenzungsvorschlag für die Biotopfläche ausgearbeitet.
Die Umwidmung in Landwirtschaftsgebiet betrifft demnach eine Fläche von etwas mehr als 18,6 Hektar. Die Eigentümerin, die E.B.N.R. (Eigenverwaltung der bürgerlichen Nutzungsrechte) Mals, kann auf diesem Areal künftig biologische Landwirtschaft betreiben.
Das neu ausgewiesene Biotop Spinei erstreckt sich auf etwa 41,6 Hektar Weideflächen nördlich von Mals und ist mit ausgedehnten Feuchtgebieten und Erlenwäldern durchsetzt. "Die Auwaldreste besitzen einen hohen ökologischen Stellenwert", unterstreicht Peter Kasal, Direktor des Landesamts für Landschaftsplanung. "Es handelt sich um wertvollste Naturlebensräume mit einer bedrohten, aber sehr vielfältigen Flora und Fauna. Für deren Fortbestand ist die Erhaltung optimaler hydrologischer Verhältnisse und der charakteristischen Vegetation von großer Bedeutung." Die Flächen werden als Frühjahrs- und Herbstweide genutzt. Dabei sei darauf zu achten, dass gegenüber der Nutzung im Jahr 2020 der Weidedruck nicht erhöht werde. Die genaue Tieranzahl, die künftig auf die Weide aufgebracht werden kann, muss mit einem Weideplan festlegt werden.
sa/mpi
Vor 20 Jahren wurde die Bezirksservicestelle Vinschgau als erste Plattform für die Bildungsausschüsse ins Leben gerufen. Ludwig Fabi ist seither Ansprechpartner und Begleiter der Verantwortlichen in den Bildungsausschüssen im Tal. Und er hat Pionierarbeit für ganz Südtirol geleistet. Mittlerweilen gibt es sieben weitere Bezirksservicestellen im Lande.
von Magdalena Dietl Sapelza
Mit der Ausbildung zum „Akademisch geprüften Erwachsenenbildner“ von 1996 bis 1998 stieg Ludwig Fabi in die Erwachsenenbildung ein. Zuvor war er hauptamtlicher Mitarbeiter im Jugenddienst Obervinschgau. Die Universitätsausbildung war in Zusammenarbeit zwischen der Autonomen Provinz Bozen und den Universitäten von Innsbruck und Freiburg angeboten worden. Im Jänner 2000 startete Fabi dann im Rahmen eines Pilotprojektes mit der Betreuung der Bildungsausschüsse im Vinschgau. Er war damit der erste hauptamtlicher Begleiter in Südtirol. Heute betreut er in 17 Vinschger Orten 14 Bildungsausschüsse, die ehrenamtlich wertvolle Bildungs- und Kulturarbeit leisten. „Für mich war immer klar, dass Bildungsausschüsse eine Begleitung brauchen, damit sie ihre anspruchsvolle Arbeit in der Bildungs- und Kulturarbeit für das dorfbezogene Gemeinwesen durchführen können“, so Fabi. „Denn wie kaum ein anderer gesellschaftlicher Bereich wird die Kultur- und Bildungsarbeit von Idealismus und Begeisterung für die Sache getragen.“
So hat alles begonnen
Im Rahmen seines Universitätslehrganges führte Fabi viele Gespräche mit Verantwortlichen in den Kultur- und Bildungsbereichen im Vinschgau und im Amt für Weiterbildung. Dort zeigte sich Amtsdirektor Isidor Trompedeller sehr aufgeschlossen, auch weil Vertreter der Bildungsausschüsse seit längerem eine Stütze wünschten. Es wurde nach einer Möglichkeit gesucht, den Ehrenamtlichen einen hauptamtlichen Betreuer/eine Betreuerin zur Seite zu stellen. Damit sollten auch die vielfältige Tätigkeiten im Bildungs- und Kulturbereich aufgewertet werden. Ende 1998 fand ein erstes Treffen der Arbeitsgruppe „Bildungsausschüsse“ statt. Mit dabei waren neben Trompedeller Ludwig Fabi für den Bezirk Vinschgau, Georg Leimstädter für das Burggrafenamt und Anna Webhofer für das Pustertal. Es folgte 1999 eine vertiefende Klausur im Schloss Goldrain. Dabei ging es um die Ausarbeitung von Inhalten und um organisatorische Rahmenbedingungen. Fabi, Webhofer und Leimstätter waren daraufhin aufgefordert, ein Umsetzungskonzept zu erstellen.
Bezirksservicestelle Vinschgau - die erste landesweit
Fabis Konzept mit dem Titel „Mobiler Beratungsdienst für die Bildungsarbeit im Vinschgau“ überzeugte. Und er wurde mit der Durchführung einer Pilotphase im Vinschgau beauftragt. Damit war der Startschuss für die erste landesweite Bezirksservicestelle gefallen.
In der Pilotphase nahm Fabi - wie im Konzept vorgesehen - mit den Ehrenamtlichen in den Bildungsausschüssen Kontakt auf. Er fragte sie, was sie brauchen, wie er ihnen helfen kann. „Ich bin zu den Ehrenamtlichen in den Orten hingegangen“, sagt Fabi. „Denn unter mobilem Beratungsdienst verstehe ich, dass ich mich zeitlich an sie anpasse“. Nach erfolgreicher Erprobungsphase 2000/01 wurde die Servicestelle 2002 im Bildungshaus Schloss Goldrain angesiedelt. Von 2007 bis 2012 betreute Fabi die Bildungsausschüsse als externer Freiberufler, direkt beauftragt vom Amt für Weiterbildung. Seit 2013 ist die Bezirksservicestelle ein Teilprojekt der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung in Spondinig. Mit der Verankerung der mittlerweile acht Bezirksservicestellen Südtirols im Weiterbildungsgesetz wurde 2018 ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt, bei der Trompedellers Nachfolger Amtsdirektor Hubert Bertoluzza maßgeblich beteiligt war.
Hebamme und Hintermann
Von der Bezirksservicestelle aus unterstützt Ludwig Fabi die Ehrenamtlichen der Bildungsausschüsse bei der Ideenfindung, bei der Entwicklung von Projekten, bei der Koordination, bei der Abwicklung von bürokratischen Vorgaben, bei der Bewerbung der Veranstaltungen, so zum Beispiel im „Bildungszug“ des „Vinschgerwind“. Er betreut Internetauftritte und entwickelt Werkzeuge für MitarbeiterInnen in den Bildungsausschüssen. So legte er Protokoll- und Mitarbeitermappen an, die nach Neubestellungen der Bildungsausschüsse Kontinuität ermöglichen. Fabi bietet also einen Rundumservice von A bis Z an. „Ich bin Hebamme und Hintermann“, erklärt er. Bildungsarbeit bedeutet für ihn, Leute zusammenzubringen, Netzwerke zu knüpfen und auch Projekte alleine laufen zu lassen. Seine Dienstleistungen passt er immer wieder den aktuellen Erfordernissen an.
Auf seine Anregung hin wurde auch eine landesweite Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung für Bildungsausschüsse ins Leben gerufen.
Nachhaltige Vorzeigeprojekte
Fabi ist stolz auf die vielen gelungenen Projekte wie die Quetschkommode in Prad, das Pfluagziachn in Stilfs, die Palapiratage in Glurns, Marmor & Marille in Laas, der Oberländer Advent um nur einige zu nennen. Einen besonderen Status haben der „Franz Tumler Literaturpreis“ und der „Gabriel Grüner Schülerpreis“ sogar auf internationaler Bühne erreicht. Fabi freut sich, dass es immer wieder neue Leute gibt, die sich der Bildungs- und Kulturarbeit widmen, wenn sich andere zurückziehen. Zuversichtlich stimmt ihn, dass die Verantwortlichen in den Bildungsausschüssen trotz derzeitiger Pandemiekrise optimistisch in die Zukunft schauen. Denn alle 14 Bildungsausschüsse im Vinschgau haben Programme für 2021 erstellt und um deren Finanzierung angesucht.
Gut vernetzt vor Ort - seit 20 Jahren
135 Bildungsausschüsse sind in Südtirol aktiv. 680 Frauen und Männer leisten in Zusammenarbeit mit den Vereinen vor Ort Bildungsarbeit in Gemeinden und Dörfern. Vor fast 40 Jahren trat das entsprechende Gesetz in Kraft und seitdem ist es eines der großen Anliegen des Amtes für Weiterbildung, die Ehrenamtlichen in ihrem Tun, in ihrer Begeisterung für dorfspezifische Themen, ihrer Kreativität und ihrem geschärften Auge dafür, was das Dorf in diesem Moment braucht, zu unterstützen. Genau aus diesem Grunde gibt es seit 20 Jahren die Bezirksservicestellen, mit denen alle Bezirke Südtirols abgedeckt werden. Die BetreuerInnen vernetzen, koordinieren, beraten und betreuen die Bildungsausschüsse vor allem im pädagogischen Bereich. Sie motivieren, sind Impulsgeber und Ansprechpartner für die Bildungsausschüsse, aber auch für die Gemeinden und nicht zuletzt wichtige Partner für unser Landesamt. Die BetreuerInnen der Bezirksservicestellen kennen ihr Territorium, sie sind gut vernetzt mit den Ak-teurInnen und dem Geschehen vor Ort, offene Ohren und wissen meist, was läuft. Im Vinschgau ist Ludwig Fabi seit Anfang dabei. Er setzt sich mit Begeisterung und unermüdlichem Einsatz für „seine“ 14 Bildungsausschüsse ein. In dieser Zeit konnten wir viel voneinander lernen und viel miteinander bewegen.
Anika Michelon
Amtsdirektorin/Aut. Prov. Bozen-Amt für Weiterbildung
20 Jahre Bezirksservice Vinschgau bedeutet 20 Jahre erfolgreiche Bildungstätigkeit im Vinschgau!
„Die Bezirksservicestellen vernetzen, koordinieren, beraten und betreuen die Bildungsausschüsse vor allem im pädagogischen Bereich“ heißt es auf der Seite der Südtiroler Landesverwaltung. Die Servicestelle im Vinschgau ist für die Bildungsausschüsse und die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen jedoch weit mehr: Sie ist Ansprechpartner in organisatorischen, rechtlichen und finanztechnischen Fragen, sie ist Auskunftstelle für die Umsetzbarkeit von Ideen und Projekten, sie ist Servicestelle, die an sieben Tagen in der Woche erreichbar und im Einsatz ist. Das alles ist mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden und nicht mehr wegzudenken, um erfolgreiche und breit gefächerte Bildungstätigkeiten anzubieten. Besonders für jemanden, der ohne jedes Vorwissen die Leitung eines Bildungsausschusses übernommen hat, ist der Bezirksservice und die unkomplizierte Art des Informationsaustausches Gold wert. Die Bezirksservicestelle im Vinschgau wurde vor 20 Jahren als erste im Lande gegründet, ein Konzept ausgearbeitet und seit dem Gründungstag von einem Mann erfolgreich geführt und geleitet: Ludwig Fabi. Ludwig Fabi ist der Bildungsmann im Vinschgau. Als leidenschaftlicher Theatermann behält er den Überblick, engagiert sich für kleine und große Rollen pardon Vorhaben, lenkt mit Geschick und Takt Versammlungen, Dorfentwicklungsgespräche und vieles mehr; er ist vielseitig interessiert und immer offen für neue Ideen, zeigt als passionierter Langläufer aber auch die notwendige Ausdauer in der Entwicklung und Umsetzung. Ludwig lebt für seine Bildungsausschüsse und ihre Veranstaltungen, für den Vinschgau und uns Vinschger*innen.
Ein herzliches Dankeschön für diesen Einsatz und auf weitere erfolgreiche Jahre!
Brigitte Schönthaler
Vorsitzende Bildungsausschuss Laas
Vom wind gefunden - In diesen Zeiten der Corona-Pandemie und des Lockdowns müssen wir uns öfters und länger als sonst in unsere vier Wände zurückziehen. Das ist für viele nicht einfach, aber nicht alle leiden in gleicher Weise unter einem erzwungenen Rückzug. Wie gut man damit umgehen kann, liegt auch an der „Höhlenkompetenz“, die Menschen schon vor Zehntausenden Jahren durch die letzte Eiszeit brachte. Damals musste der Mensch eine bestimmte Höhlenkompetenz entwickeln, um durch die karge Zeit der Entbehrungen zu kommen. Überlebt haben diejenigen, denen es gelang, ihre Depression und ihre Paranoia zu zähmen, die sie mit Sicherheit entwickelten haben. Langfristig hat dies der ganzen Art das Überleben gesichert und einige wichtige Fortschritte beschert: z.B. die Kunst. Mit ihr konnten die Menschen Vorstellungen sichtbar machen, außerdem ermöglicht sie einen Perspektivenwechsel. Oder man arbeitete an der Perfektionierung von Werkzeugen, denn man hatte viel Zeit zum Ausprobieren und Tüfteln. Außerdem entwickelte sich der Mensch damals zum Transzendenzwesen, das eine Behausung zumindest im Geiste jederzeit verlassen kann. Durch die Verengung im Innenraum, in der Höhle, kam es zu einer Erweiterung des Bewusstseins, der Phantasiewelt. Ebendiese Fähigkeiten können auch heute helfen, wenn Menschen aufgrund einer Pandemie am besten ihr Haus nicht verlassen sollten. Anders ausgedrückt: Mit entsprechender Höhlenkompetenz kommt man besser durch einen Lockdown. (hzg)
Schnals - Athesia-Big-Boss Michl Ebner will seine Schnalstaler Gletscherbahnen mit neuen Gästen versorgen. Dazu hat er in Kurzras ein Feriendorf mit bis zu 600 Betten planen lassen. In einem ersten Baulos sollen 350 Betten verwirklicht werden, aufgeteilt in mehreren Häusern, mit 200 Stellplätzen in einer Tiefgarage. Der Schnalser Gemeinderat hat dem Ansinnen einstimmig zugestimmt, auch weil Ebner die derzeit unbefriedigende Parkplatzsituation in Kurzras mit einem Federstrich lösen will. Nach vielen Beratungen mit dem Landesbeirat für Baukultur liegt das Big-Projekt nun zur gesetzlich vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfung auf. Entsetzt ist der Heimatpflegeverband Südtirol und spricht von einem „Tourismusgetto“. „Dieser Eingriff wird die äußerst wertvolle bäuerliche Siedlungslandschaft und die landschaftliche Vielfalt im Schnalser Talschluss nachhaltig und irreversibel schädigen und zunichte machen“, schreibt der Heimatpflegeverband. Big-Boss Ebner dürfte das wenig beeindrucken. (eb)
Burgeis/Mals/Bozen - Es ist die Wiederherstellung der Ordnung, eine nachträgliche Watschn für den ehemaligen Malser BM Ulrich Veith. Und das Ganze hinterlässt auch einen mehr als fahlen Beigeschmack in der neuen Gemeindeverwaltung um BM Josef Thurner.
Also der Reihe nach: Das Verwaltungsgericht Bozen hat am 27. Jänner einen Rekurs vom Burgeiser Mohrenwirt in den wesentlichen Punkten angenommen und die „Konzession für die Besetzung öffentlichen Gemeindegrundes mit Tischen, Bänken und Blumentrögen Nr. 10 vom 04.10.2019“ aufgehoben. Die Gemeinde Mals wird zum Kostenersatz gegenüber der Rekursstellerin in Höhe von Euro 3.000, zuzüglich allgemeinen Kosten, Fürsorgebeitrag und Mehrwertsteuer, sofern geschuldet, sowie zur Rückerstattung des Einheitsbetrages verurteilt. Im Klartext heißt das, der Löwenwirt und ehemalige Gemeindereferent für Tourismus Joachim Theiner wird die neben dem Burgeiser Dorfbrunnen auf öffentlichem Grund aufgestellte Ausschankterrasse entfernen müssen.
Das Verwaltungsgericht hat in seinen Sach- und Rechtserwägungen sowohl den Rekurs als auch die Vorgangsweise der Gemeinde Mals in einer 360-Grad-Betrachtung aufgebröselt und unter anderem festgehalten: „Die Konzession zur Besetzung öffentlichen Grundes ist nämlich nicht Ausdruck einer gebundenen Verwaltungstätigkeit, sondern sie stellt eine Ermessensentscheidung der Verwaltung dar. Vor Erlass einer derartigen Konzession an einen Wirtschaftstreibenden müssen nämlich aufgrund einer komplexen Bewertung die unterschiedlichen gegensätzlichen Interessen, öffentlicher sowie privater Natur, geprüft und abgewogen werden.“ Man könnte diese Aussage in einem Wort zusammenfassen: Freunderlwirtschaft. Damit erhält der ehemalige BM Ulrich Veith, der die Konzession an seinen „Freund“ Joachim Theiner ausgestellt hat eine nachträgliche watschenähnliche Rüge in aller Öffentlichkeit. Der Vinschgerwind hatte damals besorgt gefragt „Wem gehört der Dorfplatz?“
Die Geschichte hat allerdings noch einen für die aktuelle Gemeindeverwaltung unrühmlichen Nebenschauplatz. Joachim Theiner wollte sein Podest kurz vor der Verhandlung am Verwaltungsgericht auf dem Sanierungswege legalisieren lassen. Dafür ist auch ein Gutachten des Ensembleschutzbeauftragten nötig.
Weil die Ensembelschutzbeauftrage der Gemeinde Mals Irmgard Mitterer im Dezember 2020 dem Podest ein negatives Gutachten ausgestellt hat (es handle sich de facto um ein abstandspflichtiges Bauwerk), wurde sie kurzerhand abserviert und in der letzten Ratssitzung im Jahr 2021 per Ratsbeschluss durch einen neuen Ensembsleschutzbeauftragten ersetzt. „Ich hätte gerne in Mals weitergemacht“, sagt die Architektin Irmgard Mitterer dem Vinschgerwind. So werde möglicherweise der in den letzten 10 Jahren auch von Mitterer mitaufgebaute Weg der Dorferneuerung und der städtebaulichen Begleitung kein Kontinuum mehr finden. Es täte ihr leid, sagt Mitterer, wenn das nicht weiterverfolgt würde. (eb)
Seit Beginn der Pandemie stehen wir ununterbrochen und unter vollem Einsatz in der vordersten Linie. Noch größer als die Angst vor einer Ansteckung ist die anhaltende Belastung durch das täglich wachsende Arbeitspensum, das von vielen - besonders den älteren Kollegen - kaum mehr zu bewältigen ist.
Seit Monaten ersetzen wir zumindest teilweise Facharztvisiten, das INAIL und nicht zuletzt den völlig überforderten und häufig weder für den Bürger noch für uns Ärzte erreichbaren Hygienedienst. Unser Arbeitstag dauert praktisch zwölf Stunden, und wir sind wohl die einzigen Ärzte, die für den Bürger noch irgendwie erreichbar sind. Denn selbst wenn wir einen Anruf nicht sofort entgegen nehmen können, rufen doch die allermeisten von uns verlässlich zurück. Bei zig Patientenkontakten am Tag (Visiten, Telefon, Mail, WhatsApp, SMS...) ist dies aber für den einzelnen Hausarzt bald nicht mehr zu stemmen.
Als Hausärzte haben wir kein gesetzliches Anrecht auf Urlaub oder Krankenstand, und einen Vertreter für die eigene Praxis zu finden, ist aufgrund des Hausärztemangels im Land nahezu unmöglich. Wir haben ehrlich Angst um unsere Gesundheit und befürchten zudem einen Domino-Effekt, wenn die ersten Kollegen zusammenbrechen und die Last auf noch weniger Schultern verteilt werden muss.
Daher appellieren wir an die Bürger: Bitte verstehen Sie, dass wir es mit einer noch nie dagewesenen medizinischen Ausnahmesituation zu tun haben.
Daher appellieren wir an die Bürger: Bitte verstehen Sie, dass wir es mit einer noch nie dagewesenen medizinischen Ausnahmesituation zu tun haben. Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, den Hausarzt wegen der jährlichen Cholesterin-Messung, der Verschreibung für eine Thermalkur oder ähnlich aufschiebbarer Dinge zu kontaktieren. Bitte fragen Sie sich selbst: Kann mein Problem noch etwas warten? Und kontaktieren Sie uns bitte erst dann, wenn Sie diese Frage ehrlich mit „Nein“ beantworten können.
Haben Sie Geduld, wenn wir Ihre Anrufe nicht sofort entgegennehmen oder gleich zurückrufen können und bitte haben Sie Verständnis, wenn wir müde sind. Und abschließend: Bitte unterschätzen Sie das Coronavirus nicht, schützen Sie sich und Ihre Nächsten durch gewissenhafte Beachtung der allgemein bekannten Maßnahmen!
Die andere Bitte ergeht an die Verantwortlichen in Politik und Sanitätsbetrieb: Wenn Sie schon im vergangenen Jahr nie die Zeit gefunden haben, uns Hausärzten für unseren unermüdlichen und essentiellen Einsatz Ihren Dank und Ihre Anerkennung auszusprechen, möchten wir Sie zumindest darum bitten, uns bei der Versorgung der Bevölkerung nicht weiter zu behindern.
Unsere Bitte an die Verantwortlichen in Politik und Sanitätsbetrieb: Wir möchten Sie zumindest darum bitten, uns bei der Versorgung der Bevölkerung nicht weiter zu behindern.
Verbessern Sie endlich die landesweite Meldeplattform mit ihren zahlreichen Schwächen, wie wir es schon seit Monaten fordern! Organisieren Sie endlich die Abholung des gefährlichen Sondermülls aus unseren Praxen, worum wir Sie ebenfalls schon seit Monaten ersuchen!
Geben Sie uns endlich klare Protokolle, damit wir den Bürgern bei Fragen zu Quarantänen u.ä. verbindlich Auskunft geben können! Lösen Sie das Versprechen der digitalen Vernetzung von Krankenhäusern und Hausärzten ein, die in weiten Teilen des Landes immer noch nicht gegeben ist!
Und am Wichtigsten: Besetzen Sie die Primariate für Basismedizin mit Hausärzten, welche Ahnung von den Herausforderungen unseres beruflichen Alltags haben!
Wenn Sie uns immer mehr Aufgaben aufbürden, ohne uns gleichzeitig bei der Arbeit zu unterstützen, riskieren Sie nicht weniger als den Zusammenbruch der medizinischen Grundversorgung im Land.
Die Unterzeichner (es folgen Unterschriften von 100 Basisärzten, darunter Basisärzte von Stilfs, Mals, Latsch, Kastebell, Schlanders und Laas).
Graun/Bozen - Der Gedanke, Langtaufers mit dem Skigebiet Kaunertal skitechnisch zu verbinden, ist so alt, wie das Skigebiet Kaunertal. Der letzte und zu Beginn vielversprechend gestartete Anlauf war vor einigen Jahren, mit Vorsondierungen, Machbarkeitsstudie, mit Wohlwollen auch von Seiten der Gemeinde Graun, mit der Gründung der Oberländer Gletscherbahn AG. Die Bemühungen von Seiten der Kaunertaler und im Schlepptau Hoteliers und Befürworter in Langtaufers und in St. Valentin haben allerdings etwas ganz anderes in Bewegung gesetzt: Das Skigebiet Haideralm wurde in die Schöneben AG einverleibt und ruck-zuck unter anderem ein Verbindungslift zwischen St. Valentin und Schöneben auch mit Hilfe von Landesgeldern erbaut. Eine Streitbeilegung mit Mehrwert. Die Verbindung Langtaufers-Kaunertal geriet dadurch ins Hintertreffen und wurde von der Gemeinde Graun fallen gelassen. Infolgedessen hat die Landesregierung eine solche Verbindung abgelehnt. Ein letztes Aufbäumen, ein Rekurs von Seiten der Oberländer Gletscherbahn gegen den negativen Landesregierungsbeschluss, ist kürzlich vom Verwaltungsgericht Bozen abgewiesen worden. (eb)
Die Gemeinde Mals ist bei der Schneeräumung mehr als säumig. Dies beklagen mehrere Bürger in mehreren Fraktionen. Auf den Hauptplätzen in Mals und in Burgeis wurde der Schnee meterhoch aufgetürmt, in Laatsch wurde der Schnee in die Etsch „entsorgt“. Wären Gäste da, würde es wohl anders ausschauen, so ein bissiger Kommentar. Der Dienst über den Maschinenring der Bauern, so ein anderer Kommentar, dürfte der Gemeinde Mals wohl unbekannt sein. In der „Perle der Alpen“ werde noch richtig Schnee geschoben.
Martell ist am Samstag, 20. und am Sonntag, 21. Februar Austragungsort der Marmotta Trophy, die zum Weltcup gezählt wird. Corona-Tests für alle ist die Teilnahmevoraussetzung.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - 20 in Glurns, 49 in Graun, 61 in Kastelbell, 149 in Laas, 111 in Latsch, 156 in Mals, 37 in Martell, 199 in Naturns, 95 in Partschins, 20 in Plaus, 56 in Prad, 105 in Schlanders, 48 in Schluderns, 22 in Schnals, 38 in Stilfs und 61 in Taufers: Zum Stichtag 14. Februar sind gut 1.200 Leute im Vinschgau in Quarantäne. Das entspricht der Einwohnerzahl eines ganzen Dorfes. Viele davon virusfrei. So auch ich. Bei mir sind nur Erwachsene im Haus-Lockdown. Mit Kinder könnt’ ich’s mir gar nicht vorstellen. Hut ab vor den Familien mit Kindern in Quarantäne. Wir haben uns arrangiert, arrangieren müssen: Homeoffice, zoomen, kochen, waschen, lesen, fernsehen, aufdecken, abdecken, abspülen, telefonieren, diskutieren, vieles mit Maske (man weiß ja nie)... also alles, was man so macht, wenn man nicht außer Haus gehen kann - jeder Tag ein Mumeltiertag, jenem Film ähnlich, in dem sich jeder Tag wiederholt. Draußen in der Welt wird ein verschärfter Lockdown verhängt. Der „Südtiroler Weg“ - viel offen, hohe Infektionszahlen, äußerst hohe Inzidenz und permanente Beruhigung und Beschwichtigung von Seiten der Politik - war und ist eine Sackgasse. In unserer Quarantäne leben wir einen kompletten Lockdown. Nach 10 Tagen nach dem ersten Antigentest ein PCR-Test: zwei Personen negativ, eine immer noch positiv, wie gehabt. Also weitere Tage in Quarantäne: Homeoffice, zoomen, kochen, waschen, telefonieren, aufdecken... ein ganzes Dorf im Vinschgau. Den CoV-Positiven jedenfalls gute Besserung und den Quarantänegenossen Gelassenheit.
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