von Albrecht Plangger - Der totale „Lockdown“ geht für heuer hoffentlich langsam dem Ende zu. Die Regierung hat wichtige Öffnungsschritte beschlossen. Die Reisefreiheit zwischen den mittlerweile fast flächendeckend „gelben“ Regionen wird mit entsprechenden Sicherheitsvorschriften wieder hergestellt. Der „Recovery Fund – Plan“ ist definitiv verabschiedet und Richtung Europa unterwegs, auch das Dokument für die Wirtschaftsplanung DEF ist beschlossen und € 40 Milliarden (über zusätzliche Schulden) für ein weiteres Hilfspaket besonders für die Klein- und Mittelunternehmer in den Bereichen Gastronomie, Freizeit und Sport werden zur Verfügung gestellt. Auf parteipolitischer Ebene steht demnächst auch ein Treffen mit dem Tiroler Landeshauptmann Günther Platter an. Auch die Mobilitätsbeschränkungen und Quarantäne-Regelung speziell im „kleinen Grenzverkehr“ zwischen Süd- und Nordtirol müssen fallen und auf Schweizer Niveau gebracht werden. Höchste Alarmstimmung herrscht im Senat bei einer Verfassungsreform die zum Ziel hat, auch den Umweltschutz, Tierschutz in Biodiversität als Prinzipien in die Verfassung aufzunehmen. Die Lega ist mit gar 246.000 Abänderungsanträgen dagegen sturmgelaufen. Die Lega - aber auch ich persönlich - fürchtet, dass der höchste Verfassungsschutz für Tiere und Biodiversität noch nicht absehbare Auswirkungen auf die autonomen Kompetenzen der Regionen speziell in der Landwirtschaft und bei der Jagd haben könnte. Nicht generelle Prinzipien fixieren sondern es müsse mit Bedacht unterschieden werden, ob es sich z.B. um Wildtiere oder um Zuchttiere handelt. In diesem Bereich kann Südtirol doch selbst hohe Schutzstandards garantieren und würde daher mit einer Verfassungsreform und einer eventuellen Kompetenzverschiebung nicht dazugewinnen. Nicht der Umweltschutz soll als oberstes Prinzip in die Verfassungsreform, sondern die Kompetenz beim Umweltschutz vom Staat zu den Regionen oder autonomen Provinzen. Das fordert Südtirol seit Jahren und auch die meisten Regionen – allen voran die Lombardei, der Veneto und die Emilia Romagna – haben über Volksabstimmungen diese Forderung gestellt.
Mals - Am heutigen Donnerstag, den 29. April 2021 stehen beim Gemeinderat in Mals auch heikle Themen auf der Tagesordnung. Die Abschlussrechnungen 2020 der Freiwilligen Feuerwehren gehören nicht dazu, auch nicht die Genehmigung der Verordnung für den Dienst „Mietwagen mit Fahrer“. Dafür soll die Geschäftsordnung des Gemeinderates Art. 17 abgeändert werden. Der lautet derzeit: „Die Benützung von privaten Aufnahmegeräten seitens der Ratsmitglieder ist während der Geheimsitzung des Gemeinderates untersagt und während der öffentlichen Ratssitzung nur dann gestattet, wenn die Sitzung nicht mit Aufnahmegeräten der Gemeinde aufgezeichnet wird.“ In der Vergangenheit umstrittene Themen stehen zudem an: Die Änderung des Bauleitplanes die alte Sennerei in Mals betreffend und ein erneuter Anlauf in Planeil, einen Straßenteil in Gemeindestraße Typ 2 umzuwandeln. Neu ist, dass die Gemeinde einen Dienstleistungsvertrag mit dem Skiliftverein Ramudla in Matsch abschließen möchte. Auch in Abwesenheit einer echten Opposition bleibt Mals spannend. (eb)
Partschins/Prad/England - Im Februar wurde dem Schreibmaschinenmuseum von Partschins ein äußerst interessantes Angebot aus der südenglischen Stadt Bournemouth gemacht. Über 900 Exemplare eines Buches zur Geschichte der Schreibmaschine sollten an ein Museum verschenkt werden, um ein möglichst großes, am Thema interessiertes Publikum zu erreichen. Einziger Haken: der Transport sollte selbst organisiert und finanziert werden. Was vor allem aus finanziellen Gründen nicht machbar schien, konnte Dank eines international tätigen Südtiroler Transportunternehmens, der Firma Thialer aus Prad, umgesetzt werden. So fanden die 13 mit den Büchern beladenen Kartons vor kurzem den Weg nach Partschins. Museumsleiterin Maria Mayr schätzte dabei die unkomplizierte und spontane Art, mit der das Unternehmen bereit war, das Museum kostenlos mit dem Transport zu unterstützen. Dies war ganz im Sinne von Ian Beeching, dem Sohn des im Jahr 2000 verstorbenen Autors des Buches, dem sehr viel daran gelegen war, die Bücher nicht an einen Händler, sondern einem Museum zu überlassen.
Wie die jüngsten Erhebungen des Landesinstituts für Statistik ASTAT zeigen, fühlen sich 70 Prozent der Menschen in Südtirol die meiste Zeit glücklich, gut gelaunt und entspannt. Auch Positivmeldungen und der erfolgreiche Einsatz vieler Leistungsträger sollten in der öffentlichen Berichterstattung ihren Platz finden, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Die Werte waren vor einem Jahr natürlich besser, aber die gute Resilienz der Südtiroler:innen gilt es zu unterstreichen“, betont der LH.
Stilfs - Diesen Beschluss haben wir zurückgezogen“, sagt der Stilfser BM Franz Heinisch. Dies sagt auch die Kulturreferentin Maria Herzl. Das Projekt sei abgeblasen worden. „Wir haben das Geld nicht und es sind andere Prioritäten zu setzen“, sagt Herzl. Was ist geschehen? Der Gemeindeausschuss von Stilfs hat am 31. März 2021, wie es im Beschluss heißt, einstimmig, beschlossen, das Projekt „Stilfs - Lebenswelt Bergdorf“ zu starten und der Ausschuss hat dazu Geld freigemacht und zwar für eine Projektstudie, für die Leitung des Beteiligungsprozesses und für die kuratorische Arbeit. Die Aufarbeitung der Kulturgeschichte von Stilfs habe das Projekt zum Inhalt. Der in Meran lebende Exilstilfser und Historiker Gerd Klaus Pinggera sollte für die Projektstudie zum kulturhistorischen Baustein gemäß Angebot vom 01.12.2020 einen Gesamtkostenbetrag von € 6.960,00 erhalten, Rath & Winkler aus Innsbruck, welche neben anderem auch die Machbarkeitsstudie für das Bergbaumuseum in Prettau erstellt haben, wurde für die „Leitung Beteiligungsprozess und Konzeptentwicklung gemäß Angebot vom 08.12.2020 einen Gesamtkostenbetrag von € 21.360,00 inkl. MwSt. zugesprochen und Beat Gugger, namhafter Ausstellungskurator aus der Schweiz, sollte für kuratorische Arbeit 7.548 Euro erhalten. „Die aus dem vorliegenden Beschluss erwachsenden Ausgaben in Höhe von € 35.868,00 sind dem Haushaltsvoranschlag 2021 anzulasten“, heißt es im Beschluss. Der Beschluss war auf der digitalen Amtstafel aufgeschlagen. Ein Versehen? Es hat den Anschein. Denn im Beschluss waren einige Angaben nur mit Punkten versehen. Offen blieb so, wer der oder die zuständige Referent:in sein soll, welches Datum das Angebot von Beat Gugger trägt. Ein Unding in einem offiziellen Beschluss. Der Ausschuss in Stilfs, so hat es den Anschein, ist noch in der Einarbeitungszeit. Grund für die Absage und für die Rücknahme des Beschlusses ist, dass das Projekt, so sagt es BM Heinisch, um die 90.000 Euro kosten soll, also im Laufe der Zeit immer mehr wurde. Etwas differenzierter sieht es der Stilfser VizeBM Armin Angerer. Angerer gilt im Ausschuss als Mastermind und sagt, dass man das Projekt nicht grundsätzlich fallen lassen werde. Man sei weiterhin im Gespräch mit den Akteuren. Weil für dieses Projekt ein Beitrag von Seiten der Region zu erwarten sei und weil für das Beitragsansuchen bereits Konkretes vorliegen sollte, habe man entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Deshalb werde man den Beschluss bei der nächsten Ausschusssitzung annullieren. Klar ist auch für Angerer, dass das Gesamtprojekt wohl mehr als 90.000 Euro kosten würde. (eb)
Vom wind gefunden - Der Sternenhimmel übt auf alle Völker eine große Faszination aus. Im 20. Jahrhundert gelang der Sprung ins Weltall. Den Anfang machten die Russen. Vor 60 Jahren gelang es dem russischen Kosmonauten Juri Gagarin am 12. April 1961 als ersten Menschen ins Weltall zu fliegen und die Erde zu umrunden. Der Flug dauerte 108 Minuten und war ein Meilenstein für die Menschheit. Dieser „Sputnikschock“ bewirkte einen Wettlauf im All zwischen Russen und Amerikanern. Den Wettlauf gewannen die USA, die mit Apollo 11 erstmals bei einem bemannten Raumflug auf dem Mond landeten. Die beiden Astronauten Neil Armstrong und Edwin Aldrin landeten am 21. Juli 1969 mit der Landefähre Eagle auf dem Mond. Seit dem 2. November 2000 ist die Raumstation ISS dauerhaft von Raumfahrern bewohnt. Die Internationale Raumstation ISS ist das größte Technologieprojekt aller Zeiten, ein „Außenposten“ der Menschheit im All, zugleich ein fliegendes Labor mit exzellenten Möglichkeiten für die Forschung, betrieben gemeinsam von den USA, Russland, der Europäischen Weltraumagentur ESA und anderen Staaten. Die ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti aus dem Trentino war vom November 2014 bis Juni 2015 über 200 Tage auf der ISS Station und wird zu ihrer zweiten Weltraummission im Frühjahr 2022 fliegen. Neben den Russen und Amerikanern wollen auch die Chinesen zu einer Weltraummacht werden. Geplant sind bemannte (mit Taikonauten, also chinesischen Raumfahrern) und unbemannte Flüge zum Mond und Mars. Zudem will China eine eigene Raumstation bauen. Vermutlich kommt es wieder zu einem Wettlauf im All. (hzg)
Marienberg/Vinschgau - Wie erlebt und beurteilt der Marienberger Abt Markus Spanier diese Pandemiezeit? Welche Haltung nimmt Abt Markus ein und welche Kraftquellen sind für ihn von Bedeutung? Abt Markus im Wind-Gespräch.
Vinschgerwind: Im vorigen Jahr kein richtiges Ostern, heuer kein richtiges Ostern. Auch das Weihnachtsfest ist so gut wie ausgefallen. Abt Markus, ist die Welt aus den Fugen?
Abt Markus Spanier: Ja, sicher ist die Welt ein stückweit aus den Fugen geraten aufgrund der weltweiten Pandemie. In dieser Größenordnung hat es so etwas vorher noch nie gegeben. Natürlich war es harter Tobak, dass im vorigen Jahr die Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen ausgefallen waren. Andererseits lag in dieser Abstinenz von Präsenzgottesdiensten die Chance, sich auch als Hauskirche zu erleben, indem im privaten Umfeld das Gebet und Gottesdienstformen vereinzelt gepflegt wurden. Zudem war es möglich, über Fernseher oder Internet hl. Messen zu verfolgen, wenngleich ein Präsenzgottesdienst im Unterschied zu einem Fernsehgottesdienst etwas ganz anderes ist. Vorm Fernseher fehlt das Erleben und die Erfahrung von Gemeinschaft.
Vinschgerwind Der Verband der Hoteliers und Gastwirte, die Kaufleute, die Kulturschaffenden auch und andere mehr haben immer wieder lautstark die Pandemiebestimmungen kritisiert. Die Kirche hat das nicht getan. Erklärt dieses Sich-Fügen diese Haltung der Kirche?
Abt Markus: Die Hoteliers und die Kaufleute und andere müssen große finanzielle Verluste hinnehmen, haben sich möglicherweise verschuldet und sind in Sorge wegen ihrer Angestellten. Es ist daher für Hoteliers, Gastwirte und Kaufleute existenziell, dass das Geschäft läuft. Ebenso die Kulturschaffenden, deren Existenz bedroht ist. Dennoch darf bei allen auftretenden Problemen nicht übersehen werden, dass alles daran gesetzt werden muss, um die Pandemie zu bekämpfen und um Menschenleben zu retten. Das gilt im gleichen Maße und erst recht für die Kirche. Natürlich fehlen die Einnahmen bei den Kollekten. Aber fehlende Einnahmen dürfen bei ihr nicht dazu führen, dass sie die Bestimmungen staatlicherseits infrage stellt. Vielmehr ist es ihre Aufgabe, sich um die Nöte der Menschen zu kümmern und für sie da zu sein, insofern es die Bestimmungen zulassen. Natürlich kann die Kirchenleitung auch Proteste anmelden, wenn sie sich in der Ausübung ihrer religiösen Handlungen in puncto Gottesdienste ungerecht behandelt fühlt. Gespräche dazu hatte es zwischen dem Vatikan und der Regierung ja auch gegeben. Generell gesprochen braucht es aber auch ein wenig Vertrauen, dass die Verantwortungsträger nichts anderes wollen als dass die Pandemie eingedämmt wird, um wieder zu normaleren Verhältnissen zurückkehren zu können. Dass dabei auch Fehler unterlaufen – wen wundert’s? Und: Solange man selber keine Verantwortung hat, ist Kritisieren ein Leichtes. Das sei auch an meine Adresse gesagt…
Vinschgerwind Stellen Sie fest, dass der Durst nach Spiritualität größer geworden ist?
Abt Markus: Es heißt: „Not lehrt beten“. Ob das Gebet in dieser Pandemie zugenommen hat, kann ich nicht beurteilen. Ich gehe aber davon aus. Im Gebet geht es ja nicht darum, die Augen vor der Realität zu verschließen, sondern mit der Realität fertig zu werden. Im Gebet ist es mir auch möglich, die Geschehnisse und Traumata, die Reflexionen und Überlegungen zu ordnen und im Licht des Glaubens besser zu verstehen und verarbeiten zu können .
Vinschgerwind Ist der Wille Gottes von der Statistik abgelöst worden?
Abt Markus: Was heißt Wille Gottes? Was meinen Sie mit Statistik?
Vinschgerwind Das Maß aller Dinge scheinen derzeit Statistiken zu sein. Wen trifft statistisch ein schwerer Corona-Krankheitsverlauf etwa, wie wirkt statistisch die Corona-Impfung und wer trägt, statistisch, Schäden davon usw.
Abt Markus: Die Statistiken werden von Fachleuten gemacht. Natürlich sind wir schon auch auf Statistiken angewiesen, wenngleich sie nicht absolut zu sehen sind und wir uns nicht leichtfertig solchen Statistiken ausliefern sollen. Was dabei der Wille Gottes ist, das ist nicht so leicht zu beantworten. Ich denke, der liebe Gott hat uns allen einen Verstand gegeben, den zu gebrauchen wir z. B. durch Einholen von Informationen angehalten sind zur besseren Meinungsbildung. Nur ist dies für viele nicht so leicht möglich, sodass es auch Vertrauen in Empfehlungen von Wissenschaftlern aufgrund von Forschungsergebnissen braucht, derer sich die Verantwortlichen in der Politik dann bedienen, um Vorschriften für pandemiegerechte Verhaltensweisen im Alltag zu erlassen.
Vinschgerwind Wie beurteilen Sie den Umstand, dass in der Pandemie Themen, die auch Ihnen persönlich am Herzen liegen, wie Migration, wie Klimawandel, wie nachhaltiges Wirtschaften usw. in den Hintergrund getreten sind?
Abt Markus: Wenn es einem schlecht geht, dreht sich in der Regel fast alles um einen selbst. Das gilt auch im Großen. Eine derartige Pandemie hat es so noch nicht gegeben. Die Verantwortlichen in Politik und Wissenschaft waren zu Beginn der Pandemie überfordert - auch teilweise rat- und hilflos. Es blieb daher auch nicht aus, dass Prioritäten gesetzt werden mussten zu Ungunsten anderer wichtiger Themen. Inwieweit sich die Pandemie negativ auf die Migration ausgewirkt hat und auswirkt, entzieht sich meiner Kenntnis. Es könnte sein, dass auch in diesem Bereich die Gelder gekürzt werden mussten. Dass allerdings die Pandemie mit dem vor wenigen Tagen gesunkenen Flüchtlingsboot zu tun haben könnte, bei dem Dutzende Flüchtlinge ums Leben kamen, trifft meines Erachtens nicht zu. Die Gründe hierfür sind anderweitig zu suchen. Was die Umweltthematik betrifft, so ist eine Folge der Pandemie sicherlich das temporäre Verbot von Demonstrationen gegen den Klimawandel. Auf der anderen Seite haben sich unlängst die Großmächte, allen voran die USA unter ihrem neuen Präsidenten, darauf verständigt, drängende Umweltprobleme wieder verstärkt gemeinsam angehen zu wollen. Zudem werden die EU-Hilfsgelder für die von der Coronakrise am stärksten betroffenen Länder, zu denen Italien gehört, auch an Maßnahmen gegen den Klimawandel im Bereich der Wirtschaft geknüpft.
Vinschgerwind Können Sie folgendem Vergleich etwas abgewinnen: In der Altersvorsorge ist es so, dass die Menschen im Erwerbsalter in die Rentenkassen einzahlen und im Zuge des Generationenvertrages im Ruhestand eine Pension oder eine Rente ausbezahlt bekommen. Im übertragenen Sinne, was halten Sie von einer spirituellen Altersvorsorge?
Abt Markus: Um später eine Rente beanspruchen zu können, setzt dies voraus, dass sie oder er in die Rentenkasse einbezahlt hat. Wenn Sie von einer spirituellen Altersvorsorge sprechen, so ist das ähnlich. Spiritualität, ich übersetze dieses Wort mit Frömmigkeit, soll sich wie ein roter Faden durchs Leben ziehen, das heißt, dass ich gehalten bin, in guten wie in schlechten Zeiten den Kontakt zu Gott zu pflegen. Dazu zählen die Feier der hl. Messe, die dichteste Form der Gottesbegegnung in Gemeinschaft, aber auch das persönliche Gebet. Die große hl. Theresia von Ávila hat einmal gesagt: „Das Gebet ist wie ein Gespräch mit einem guten Freund, mit dem ich oft und gerne zusammen sein möchte“. Wenn das gelingt, so meine Überzeugung, lege ich mit Blick auf das Alter ein wichtiges Fundament, um gelassen dem entgegenzusehen, was unausweichlich kommt und keinem, sei sie/er auch noch so reich, erspart bleibt.
Vinschgerwind Diese Pandemie hat uns verstärkt ins Bewusstsein gerufen, dass der Tod internationaler Gleichmacher und Gewissheit ist. Was bietet die katholische Kirche da an?
Abt Markus: Zu dieser Frage möchte ich den hl. Benedikt heranziehen, der in seiner Regel eine interessante Aussage trifft in puncto Tod mit Blick auf das Leben. Um im Leben mehr Gelassenheit an den Tag legen zu können, sollen wir Mönche den Tod jeden Tag vor Augen haben. Das hat nun nichts mit Einschüchterungstaktik zu tun, sondern diese Aufforderung soll uns anleiten, das Leben vom Ende her zu betrachten, weil ich dann eher in der Lage bin, schwierige Situationen mit einer gehörigen Portion Gelassenheit zu meistern vermag. Hierzu fällt mir der Ausspruch von Johannes XXIII. ein, der, als er sich einmal im Spiegel betrachtet hat, gesagt haben soll: „Giovanni, nimm dich nicht so wichtig!“ Wir haben Ostern gefeiert. Dem Osterfest geht der Karfreitag voraus. Jesus war sich bewusst, was ihm bevorsteht, dass er den Tod durch Kreuzigung erleiden werde. Aber der Tod war für ihn nicht das Ende, sondern der Hinübergang in eine neue Seinsweise beim Vater. Diese Hoffnung auf die Auferstehung ist seiner Verheißung nach uns allen geschenkt, die wir an Jesus glauben. Schauen wir daher gelassen dem einmal unausweichlichen Lebensende entgegen.
Vinschgerwind Sie haben den heiligen Benedikt zitiert. Ihr Konvent und auch Sie leben nach der Regula Benedicti, nach der Regel des hl. Benedikt. Welcher Teil dieser Regel gibt Ihnen am meisten Kraft?
Abt Markus: Es handelt sich hierbei um den Satz aus der Regel: „An Gottes Barmherzigkeit niemals verzweifeln.“ Diesen Satz sehe ich in Verbindung zu einer anderen Stelle in der Regel, wo es heißt, dass das Kloster eine Schule für den Dienst des Herrn sei. Es ist demnach beruhigend und Gelassenheit schenkend zu wissen, dass der Mönch zu keiner Zeit perfekt sein muss, weil er sein Leben lang ein Lernender sein darf. Und dieses Lernen bezieht sich nun auf alle Bereiche des täglichen Lebens: auf die Ausgewogenheit von Arbeit und Gebet und vor allem auf das Miteinander in der Gemeinschaft, die sich dadurch auszeichnet, dass sie sich aus recht unterschiedlichen Charakteren zusammensetzt.
Vinschgerwind: Erlauben Sie mir, das für ein tägliches Leben außerhalb des Klosters zu übersetzen: Wichtig ist der Wechsel zwischen Arbeit und Reflexion mit einer bestimmten Gelassenheit.
Abt Markus: Ja, das könnte man so sagen. Das hat es früher, vielleicht mancherorts auch heute noch, tatsächlich gegeben. Wenn die Betglocke läutete, unterbrachen die Bauern, Mägde und Knechte auf dem Feld die Arbeit und beteten den Engel des Herrn. Auch wurde vor und nach jeder Mahlzeit gebetet und schließlich der Tag mit dem Rosenkranzgebet beendet. Demnach glich früher das Leben draußen strukturell in etwa dem klösterlichen Leben. Heute gibt es die sogenannten Oblaten. Es handelt sich hierbei um Christen, welche in der Welt lebend ihr Leben nach der Regel des hl. Benedikt ausrichten, indem sie vor allem in verkürzter Form das Psalmengebet den Tag über praktizieren.
Interview: Erwin Bernhart
Vinschgau - Der Verband der Sportvereine Südtirols VSS ist die Dachorganisation der einzelnen Bezirke im Land. Im Bezirk Vinschgau werden im Bereich Fußball 49 Jugendmannschaften betreut, in denen rund 650 Kinder und Jugendliche Fußball spielen (siehe Tabelle) Jede Mannschaft wird von je einem Trainer und ein bis zwei Betreuern umsorgt. Zum überwiegenden Teil arbeiten alle ehrenamtlich. Das Förderzentrum im Latsch, koordiniert von Raimund Lingg bietet interessierten jungen Kickern (derzeit sind es rund 63) eine professionelle Förderung an, zusätzlich zu den Trainings in ihren Vereinen. Dem Bezirksausschuss Vinschgau gehören an: Martin Rinner (Bezirksleiter) aus Latsch; Raimund Lingg aus Schluderns, Isidor Wieser aus Mals, Hans Daniel Fahrner aus St. Valentin auf der Haide und Martin Stricker aus Martell. Die Vorstandsmitglieder teilen sich die unterschiedlichen Aufgaben, pflegen die Kontakte zu den Verantwortlichen in den Sportvereinen und delegieren an sie Aufgaben, wenn es beispielsweise darum geht, Turniere zu organisieren. Die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und dem Bezirksausschuss funktioniert. (mds)
Vom VSS betreute Jugendmannschaften im Bezirk Vinschgau:
U - 8 > 18 Mannschaften
U -10 > 14 Mannschaften
U -11 > 7 Mannschaften
U -12 > 6 Mannschaften
U -13 > 4 Mannschaften
Tirol/Südtirol/Trentino/Vinschgau - Die Tour of the Alps verkörpert seit ihrer Gründung die beiden Werte Zusammenarbeit und Kooperation. Werte, die von der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino seit jeher großgeschrieben werden und in der Welt des Sports tief verankert sind. Aufgrund der Reisebeschränkungen hat der Radsport einige schwierige Monate hinter sich – nun soll die Rundfahrt in den drei Euregio-Gebieten, die vom 19. bis 23. April 2021 über die Bühne geht, einen entscheidenden Impuls für den oft zitierten Re-Start geben. Unter anderem dank dieser Radrundfahrt ist das Bewusstsein der Bürger für die bedeutende Rolle der Euregio in den letzten Jahren gestiegen, hieß es damals. Ausgehend von dieser soliden Basis haben Tirol, Südtirol und das Trentino ihre Zusammenarbeit weiter gestärkt. Schon im April 2017, als die allererste Etappe der Tour of the Alps mit dem kurze Zeit später verstorbenen Sieger Michele Scarponi über die Bühne ging, fungierte Innsbruck als Etappenziel. Nun wird auch die erste Etappe der diesjährigen Ausgabe am Montag, 19. April in der Tiroler Landeshauptstadt beendet. Von Brixen aus geht’s über 140,6 km nach Innsbruck, wobei das Fahrerfeld einen Stadtrundkurs über zwei Runden absolvieren muss. Bei diesem Rundkurs sticht der Anstieg nach Axams besonders ins Auge – dieser war bereits beim Mannschaftszeitfahren der Weltmeisterschaft von 2018 Teil der Strecke und brachte dort gar einige Teilnehmer an ihre Grenzen. Die zweite Etappe am Dienstag, 20. April wird ausschließlich auf Nordtiroler Boden gefahren und endet nach 121,5 Kilometern in Feichten im Kaunertal. Das Teilstück führt im ersten Teil unter anderem durch Arzl (Leins), den Heimatort von Ski-Legende Benjamin Raich, ehe gleich zwei Mal ein Anstieg zum Piller Sattel bewältigt werden muss. Auf dem letzten Teil wartet auf die Teilnehmer eine weitere Rampe mit einer maximalen Steigung von über zwölf Prozent.Die dritte Etappe am Mittwoch, 21. April wird in Imst in Nordtirol gestartet und endet nach 162 Kilometern in der Vinschger Gemeinde Naturns.
Sulden/Trafoi - Der plötzliche Tod von Roland Thöni hat bewegt. In Gedanken an ihn erwachten Erinnerungen an seine Ski-Erfolge, an seinen Gewinn der olympischen Bronzemedaille in Sapporo 1972, an seine anschließende Triumpf-Fahrt im Cabriolet durch den Vinschgau zusammen mit seinem Cousin Gustav Thöni, der in Sapporo Gold- und Silber gewonnen hatte. Die beiden Thönis aus Trafoi erlebten wahre Begeisterungstürme. Die Herzen flogen ihnen zu. „Es war eine schöne Zeit“, erzählte mir Roland vor einem Jahr im Gespräch für das Portrait im „Sommerwind 2020“. „Ich habe immer hart trainiert, aber auch ausgiebig gefeiert.“ Er genoss es, von Fans und Frauen umschwärmt zu sein. „Ich war nie ein Kostverächter“, scherzte er. Rolands Aufstieg in die Skifahrer-Elite war nicht einfach. Mit zehn Jahren, nachdem er bereits seine ersten Skirennen gewonnen hatte, verlor er den Vater als wichtige Bezugsperson. „Ich kämpfte allein weiter, um im Skizirkus mithalten zu können. Und es war verdammt schwer. Man hat mich oft benachteiligt“, erklärte er. Mit Einsatz schaffte er den Sprung in die italienische Nationalmannschaft und war dann Teil der erfolgreichen „Valanga Azzurra“. Seine Ski-Karriere musste er verletzungsbedingt beenden. Roland war ein Lebemensch, kumpelhaft, hilfsbereit, heimatverbunden und immer offen für außergewöhnliche Ideen. Als Mitinitiator des „Sulden Tschosch“ ließ er sich zum Beispiel auf einem Geldschein abbilden, der für Furore sorgte. Rolands Leidenschaft galt auch dem Fußballsport. Als Trainer eroberte er 1990/91 den Meistertitel mit der Schludernser Mannschaft. Er arrangierte dort auch den Besuch des Welt-Fußballers Diego Armando Maradona. In jüngster Zeit lebte Roland zurückgezogen. Mit seiner Partnerin Flopsy führte er das Sportgeschäft und den Skiverleih in Sulden. Er unterstützte seinen Sohn Mark und dessen Familie. „Ich springe sehr gerne als Babysitter für meine Enkel ein“, betonte er. Sieben Sommer lang hütete er die Schafe des Trafoier Schafzuchtvereins. Roland war begeisterter Jäger und wollte sich heuer zu seinem runden Geburtstag einen Hirschen zum Geschenk machen. Eine plötzliche Gehirnblutung machte alle Pläne zunichte. Am Samstag, den 10. April 2021, wurde Roland mit einer bewegenden Trauerfeier in Sulden verabschiedet.
Magdalena Dietl Sapelza
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