Susanne Saewart, 1972 geboren, kam 2002 der Liebe wegen nach Südtirol und wurde in Laas sesshaft.
von Christine Weithaler
Sie wuchs zusammen mit ihrem drei Jahre älteren Bruder und den Eltern in Potsdam auf. Ihr Vater war Toningenieur und ihre Mutter arbeitete als Journalistin beim Rundfunk. Ihre Mutter war ein großes Vorbild für Susanne. Sie bewunderte immer die Art und Weise, wie ihre Mutter schrieb. Susanne findet, dass man sich beim Schreiben mit der eigenen Sprache beschäftigt. Susanne fällt es leichter, sich im Gespräch auszudrücken. Ihr großes Hobby ist das Lesen und mittlerweile auch das Wandern mit der Familie und Freunden. Sie liebt die See, die weite des Horizonts, das Rauschen der Wellen, den Strand. Einmal im Jahr fährt sie mit ihrer Familie ans Meer. Sie braucht diese Auszeit, früher noch mehr als heute. Sie atmete immer auf sobald sie den Alpenraum verließ und Richtung Meer unterwegs war. Im Winter 2001/2002 verliebte sich Susanne in Trafoi beim Skifahren in ihren Mann und Vater ihrer zwei Töchter. Die damalige Flugbegleiterin, in Berlin wohnhaft, packte kurzerhand ihre Koffer und zog nach Laas. Dort fand sie einen Tag nach ihrer Ankunft eine Anstellung als Kellnerin. Sie sagte immer: „ Wenn ich von Berlin wegziehe, dann ziehe ich an die See.“ Und wie so vieles im Leben kam diesbezüglich alles anders. Nie hätte sie daran gedacht, einmal in einem Tal wie dem Vinschgau zu leben. Es war für sie auch eine große Umstellung mitten in den Bergen zu wohnen. Neu und ungewohnt war die Sprache, denn „ab und zu muss man hier schon a bissl Dialekt sprechen“ schmunzelt sie in ihrem Deutsch. Neu war für sie auch, wie es in Laas üblich ist, jeden zu grüßen. So wirkte die Potsdamerin am Anfang vielleicht etwas überheblich auf die Alteingesessenen. Aber sie lernte beides und fühlte sich schnell angenommen. Überhaupt machten ihr es die Laaser leicht, sich einzubürgern. Das Gasthaus zur Krone in Laas, indem sie auch öfters als Kellnerin aushalf, wurde zu ihrem zweiten Wohnzimmer. Maridl, die Frau des Hauses, fing die Neulaaserin aus Deutschland auf und war für Susanne wie eine Ersatzmutter. Damals war für Susanne, das Gasthaus zur Krone, mit den unterschiedlichsten kulturellen Veranstaltungen und Tanzabenden Begegnungsort. Bis spät abends wurde jeder mit Speis und Trank versorgt, ein Treffpunkt für alle. So findet Susanne überhaupt, dass der Vinschgau viele Möglichkeiten bietet sich kulturell und künstlerisch zu entfalten. Ihrer Meinung nach waren die Laaser durch die Marmorschüler gewohnt, dass Fremde da sind. Für Susanne hat Laas ein spezielles Klima in Bezug auf die Menschen. Viele innovative „Zugpferde“ stehen den verschiedenen Vereinen vor, die gut miteinander arbeiten, wie sie findet. Viele Ideengeber schaffen, es die Dorfbevölkerung miteinzubeziehen. Nur so ist das Organisieren von Veranstaltungen, wie z.B. Marmor und Marillen, überhaupt möglich. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit in der Grenzpendlerberatung in Mals macht Susanne seit 2011 Führungen für die Marmor+ Genossenschaft. Die Führungen sind weit mehr für sie als nur ein kleiner Nebenerwerb. Es gibt ihr viel, wenn sie den Gästen das Schöne an Laas zeigen und von der tollen Industriegeschichte des Laaser Marmors erzählen kann. Es ist ein schönes Hobby und ein wesentlicher Anker für sie, mit dem sie sich in das Dorfleben einbringen kann. Weiters bildeten sich mit und um das Team der Marmor+ Genossenschaft nette Freundschaften, die sie nicht missen möchte. Susanne selbst findet die Geschichte des Laaser Marmors interessant und spannend. Der Laaser Marmor ist ein Schatz für die Gemeinde und birgt großes touristisches Potential in sich.
2008 und 2010 kamen ihre zwei Töchter zur Welt. Dank der Unterstützung ihre Schwiegermutter kehrte Susanne schnell ins Berufsleben zurück. Sie arbeitete unter anderem in der Verwaltung des Jugenddienstes Obervinschgau und später für vier Jahre bei der Chris Studie. Für sie war es wichtig, bald nach der Geburt ihrer Töchter wieder zu arbeiten. Hier war ihr ihre Mutter wiederum ein Vorbild. So versucht Susanne auch ihre Töchter zu selbstbewussten eigenständigen jungen Frauen zu erziehen. Ehrenamtlich ist sie beim Verein der Vinschger-Bibliotheken und Bildungsausschuss Laas tätig. Ein neues ehrenamtliches Projekt ist die Neugestaltung der Dorfzeitung von Laas „s’Blattl“, wo Susanne mit vielen anderen Laasern mitwirken wird. Sie ist auf die neue Aufgabe gespannt. Neue und alte Ideen sollen einfließen. Susanne freut sich darauf, dass das Gemeindeblatt nun öfter erscheint um dadurch die Bevölkerung von Laas aktuell zu informieren. Hoffen wir, dass es viel Interessantes zu berichten gibt.
Bozen/Vinschgau - Politik werde vor allem von „Älteren“ gemacht und das Gleichgewicht der Generationen bei demokratischen Entscheidungen stimme nicht mehr. Solche oder so ähnliche Vorwürfe werden von Jugendorganisationen bereits seit Jahren vorgebracht. Diesem Missstand möchte der Südtiroler Landtag nun entgegenwirken. Er hat heute mit großer Mehrheit einem Begehrensantrag an die italienische Regierung zugestimmt, der eine Senkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre fordert. Der Begehrensantrag war von Helmut Tauber als Erstunterzeichner eingebracht worden. Weitere sechs Kollegen der SVP-Fraktion hatten den Antrag mitunterzeichnet. Dementsprechend klar fiel auch das Votum aus. Helmut Tauber zeigt sich sehr erfreut: „Angesichts der demografischen Entwicklung hin zu einer alternden Gesellschaft sind Maßnahmen dringend notwendig. Es liegt nun an der italienischen Regierung das aktive Wahlalter auf 16 Jahre zu senken, um auch den Jugendlichen eine Mitsprache bei der Gestaltung ihrer Zukunft zu gewähren. Der Landtag hat sich klar dafür ausgesprochen.“
Nachgedacht im April 2021
Mit Hans Küng ist einer der profiliertesten Theologen der neueren Kirchengeschichte verstorben. 1928 geboren, hat der Priester des Bistums Basel eine beachtliche Karriere als Theologieprofessor hinter sich, wie auch sein langjähriger Kollege, Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. Hans Küng hat die Dinge beim Namen genannt, gelegen oder ungelegen, wenn auch mitunter polemisch. Es liegt in der Natur der Sache, dass dies zu Schwierigkeiten mit der Obrigkeit führt.
979 wurde ihm auf Betreiben der Deutschen Bischofskonferenz und mit Billigung von Pap
st Johannes Paul II. ohne Vorankündigung die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Ein derartiger Akt führt zwangsläufig zur Verhärtung auf beiden Seiten: Der römischen Autorität des Lehramtes stand nun ein Hans Küng gegenüber, der auch gegenüber wohlgemeinter Kritik seitens seiner Kollegen leider zusehends immuner zu werden schien. Die Universität Tübingen dachte nicht im Geringsten daran, diesen hochkarätigen Wissenschaftler zu entlassen: Der Lehrstuhl wurde umgewidmet in „Ökumenische Theologie“. Der Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis wurde nicht zuletzt deshalb ausgesprochen, weil Küng die „Unfehlbarkeit des Papstes“ in Frage stellte. Nun war er nicht der erste, der dies tat, und er wird auch nicht der Letzte sein. Heute, Jahrzehnte später, herrscht auch in der Kirche ein breiter Konsens darüber, dass dieses Dogma, ein Konstrukt des 19. Jahrhunderts unter Papst Pius IX. wohl nicht der Weisheit letzter Schluss war und ist. Wer sich die eigene Unfehlbarkeit verordnet, will vor allem eines: Macht und damit das letzte Wort. Jemandem den Beruf zu verbieten, ist in der Regel der hilflos schlechte Stil einer Diktatur. Berufsverbote für nicht Linientreue gab es zuhauf damals auch in der DDR, einem System, welches die Kirche ja vehement zu bekämpfen versuchte. Es wäre l
ange genug Zeit gewesen, den ersten Schritt zu tun und Hans Küng zu rehabilitieren. Und es wäre eine Frage der Grösse, des Anstandes und des guten Stils gewesen. Wenn man bedenkt, dass Galileo Galilei auch erst Jahrhunderte später, nämlich im Jahre 1992 von der Kirche rehabilitiert wurde, besteht noch Hoffnung. Ohne den Bruch von 1979 und den Verhärtungen auf beiden
Seiten hätte die Geschichte womöglich eine segensreichere Wendung genommen. Wenn sich Menschen aber gegenseitig das Gespräch verweigern, ist dies noch nie
gut gekommen.
Von Don Mario Pinggera
Die Malser Haide zwischen Glurns und St. Valentin mit ihren weitflächigen Wiesenlandschaften hat aus ornithologischer Sicht eine einzigartige Bedeutung für die Wiesenbrüter. Hier finden sich die letzten nennenswerten Bestände davon in Südtirol, wie der Vogelkundler Leo Unterholzner unterstreicht.
Der südausgerichtete, nicht zu steile Hang und die teilweise noch wenig intensiv genutzten, artenreichen Wiesenbestände bilden einen idealen Lebensraum etwa für die Feldlerche, das Braunkehlchen – und zunehmend seltener - auch für die Wachtel und den Wachtelkönig. Im Rahmen des Projekts „Wiesenbrüter Malser Haide“, das in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mals sowie Vogelkundlern und Bauern vor Ort gewachsen ist, soll eine Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen gefördert werden, die den Wiesenbrüter schützt. Eine der Grundvoraussetzungen für die Erhaltung des Lebensraumes dieser Vogelarten ist ein nicht zu früher Mähtermin auf den betroffenen Wiesenflächen, damit die Brut auch erfolgreich aufgezogen werden kann. Um andererseits den dadurch entstehenden futtermäßigen Nachteil der Wiesenflächen auszugleichen, hat die Landesregierung heute (20. April) die Richtlinien für die Gewährung einer Flächenprämie beschlossen. Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler, der den Beschluss eingebracht hat, begrüßt die Maßnahme: „Damit können im Sinne des Zielartenschutzes ausgewählte, für eine Lebensgemeinschaft repräsentative Arten bewahrt und gleichzeitig für die betroffenen Bäuerinnen und Bauern ein finanzieller Ausgleich geschaffen werden.“ „In vielen Gesprächen mit Bauern und der lokalen Bevölkerung konnte die Bedeutung von Wiesenbrütern als Indikator für eine vielfältige Kulturlandschaft verdeutlicht werden“, erklärt Günther Wallnöfer, Bauer und Gemeindereferent in Mals, der das Projekt von Anfang an unterstützt hat. Es handelt sich um eine Flächenprämie von 600 Euro pro Hektar und Jahr (kumulierbar mit anderen Flächenprämien), wobei ein Mindestbetrag von 200 Euro pro Gesuch vorgesehen ist. Neben der Einhaltung des Schnittzeitpunktes auf den betroffenen Wiesenparzellen wird für die beteiligten Betriebe die Teilnahme an den Agrarumweltmaßnahmen des ländlichen Entwicklungsprogrammes des Landes Südtirol vorausgesetzt. Dabei geht es entweder um die Maßnahme „Grünland“ oder die Maßnahme „biologische Landwirtschaft“. Begünstigt sind die in der landwirtschaftlichen Primärerzeugung tätigen Kleinstunternehmen, die im Projektgebiet auf der Malser Haide die Kulturart „Wiese“, einschließlich deren Unterkategorien, bewirtschaften. Das betroffene Gebiet mit einem Gesamtausmaß von rund 1000 Hektar ist in drei Unterzonen unterteilt, dementsprechend ist der frühest mögliche Mähtermin gestaffelt zwischen Ende Juni und Anfang Juli festgesetzt. Für die Kontrollen zur Einhaltung der Mähtermine werden auch die örtlichen Forststationen eingebunden. Die konkreten Auswirkungen im Gebiet sollen von Ornithologen monitoriert werden. Das Gesuch („Antrag auf Gewährung und Auszahlung einer Beihilfe für die Bewirtschaftung der Wiesenflächen auf der Malser Haide, die den Wiesenbrüter schützt“) mit einer Kopie eines gültigen Ausweises kann für das laufende Jahr bis Ende Mai beim Bezirksamt für Landwirtschaft in Schlanders (Tel. 0473/736144) eingereicht werden. Der Vordruck für das Gesuch, die Gebietsabgrenzung und weitere Informationen zum Thema Wiesenbrüter finden sich auf den Webseiten des Landes im Portal Landwirtschaft. (LPA)
Die baubiologische Elektroinstallation
Wir sind in unserem Wohn- und Arbeitsumfeld ständig von elektrischer, magnetischer und hochfrequenter Strahlung umgeben. Manche Geräte verursachen auch Strahlung, wenn sie nicht eingeschalten sind... Das hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, dazu gibt es inzwischen zahlreiche Untersuchungen von verschiedenen Fachleuten. Vor allem Elektrosensible reagieren stark darauf – sie stehen praktisch ständig unter Strom. Bei einem Neubau kann hier eine durchdachte, nach baubiologischen Richtwerten ausgeführte Elektroninstallation Abhilfe schaffen, denn dadurch können elektrische und magnetische Wechselfelder schon im Vorfeld vielfach vermieden werden.
Die wichtigsten Punkte, die es dabei zu beachten gilt, sind folgende:
- Vermeiden von nicht wirklich notwendigen Geräten und Leitungen
- Abschalten von Geräten, wenn sie nicht gebraucht werden
- Abstand zu Stromverbrauchern halten
- Richtige Leitungsführung und Positionierung der Schaltgeräte und Verteiler
- Einbau von sogenannten Netzfreischaltern
- Verwendung von abgeschirmten Kabeln und Dosen in den Schlafbereichen und Ruhezonen
- Eventuell Abschirmung von ganzen Wandflächen durch Abschirmfarben oder Abschirmgewebe
Bei bereits vorhandenen Elektroinstallationen kann man durch eine Elektrosmog-Messung mögliche Strahlung ausfindig machen. Oft kann durch einfache Maßnahmen wie Abschalten, Abstand, Einbau von Netzfreischaltern usw. schon eine deutliche Besserung zumindest für die Schlafbereiche erzielt werden.
Für weitere Informationen besuchen Sie unsere neue Webseite: https://www.baubiologie.bz.it/de/neuheiten/
„Wenn Bäume verschwinden“
Schweren Herzens mussten wir uns heuer von unserer schönen alten Zeder verabschieden, die nicht nur das Bild unseres Gartens prägte, sondern auch das gesamte Dorfbild von Schlanders. Mehrere Jahre in Folge brachen trotz fachmännischer Baumpflege zahlreiche Äste der Zeder durch Schnee, Wind und Wetter ab und verursachten erhebliche Sachschäden. Im vergangenen Winter stürzte dann beim ersten Schneefall einer der drei Wipfel des Baumes ab und riss dabei viele andere große Äste mit. Viele abgebrochene Äste blieben im Baum hängen, wodurch Teile des Gartens unbegehbar wurden. Die Folgen waren wieder Sachschäden, Straßensperren und vor allem Gefahr für Passanten und Einwohner. Besonders gefährdet waren Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zur Schule und die spielenden Kinder im angrenzenden Plawennpark. Diverse Fachleute kamen zum einhelligen Entschluss: die Zeder sei nun zu ausgedünnt, einzelne Äste dadurch den Windböen und Schneemassen noch mehr ausgesetzt, wodurch die Gefahr für Menschen und darunterliegende Gebäude zu groß geworden sei. Auch unseren Nachbarn und der Gemeinde Schlanders war die Gefahr zu groß, weshalb letztere für die Entfernung des Baumes stimmte. Daher sahen wir uns leider gezwungen, den geliebten Baum zu fällen. Hoffen wir nun auf ein rasches Nachwachsen der neuen 3 Bäume, die an Stelle der „alten Dame“ jetzt gedeihen werden.
Familie Müller, Schlanders
Könnten Gelder sinnvoller verwendet werden?
Im Rahmen der Gemeinderatssitzung vom 23. März dieses Jahres brachte die neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll den Vorschlag ein, den Ausschuss am frühen Abend einzuberufen. Bis dato wurde diese Anregung jedoch (leider) links liegen gelassen. Diesem Ersuchen geht folgende Tatsache voraus: der Arbeitgeber des Referenten und leitenden Bankangestellten Ulrich Schweitzer macht regelmäßig von seinem Recht Gebrauch, von der Gemeinde die Rückerstattungen für die bezahlten Abwesenheiten seines Arbeitnehmers aufgrund der Ausübung seines politischen Mandates einzufordern. Da die Ausschussitzungen meistens gegen 08:00 Uhr beginnen, sammeln sich die Abwesenheiten von der Arbeit natürlich in einem nicht unbeträchtlichen Maße an. Hochgerechnet auf die gesamte Legislaturperiode, fallen der Gemeinde bzw. dem Geldbeutel des/der Partschinser Bürger/in, dadurch Mehrkosten von über 30.000€ an. Hinsichtlich dieser Feststellung und Mehrausgaben stellte ein Ratsmitglied der Freiheitlichen Partschins die Frage in den Raum, wie viel uns Mitmenschen die Politik wert sei. Hinsichtlich dieser Frage bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, was er von dieser Frage hält und welche Antwort er darauf findet. Mit der Verlegung der Ausschusssitzungen auf die Abendstunden (z.B. 17:00 oder 17:30 Uhr) könnte diese Mehrkostenposition auf jeden Fall vermieden werden. Nicht wenige Gemeinden, unter anderem Algund, Bruneck, Marling, Schluderns oder Tramin, halten die besagten wöchentlichen Sitzungen abends ab. Zudem dürfte die zeitliche Verschiebung der gegenständlichen Zusammenkunft auch für den Gemeindesekretär keine allzu große Last darstellen, da er in seiner Funktion und unter anderem als Personalchef der Gemeinde bei der Einteilung der eigenen Arbeitszeit gewöhnlich große Freiheiten genießt und somit flexibel sein müsste. Schlussendlich ist sich die neue Bürgerliste sicher, dass die zurzeit anfallenden Ausgaben für die Arbeitgeberentschädigungen für den Bürger nützlichere Dienste verwendet werden könnten.
Die neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll
Ein Prosecco im Freien
Zur Zeit habe ich das Gefühl im Austausch mit unseren Kund-innen, mit Menschen im allgemeinen, dass über allen und allem eine Art „Dunstglocke“ hängt. Man kommt irgendwie nicht auf „Betriebstemperatur“ nach so vielen Monaten des Ausnahmezustandes auf (zu) vielen Ebenen. Nicht immer leicht ist es dann, mit sowas scheinbar Überflüssigem, wie Mode, z.B. sich zu beschäftigen. Einerseits..andererseits spüre ich das allseitige Verlangen nach Leichtigkeit, nach ein wenig „Luxus“ in vielen Bereichen. Ich wünsche uns allen, dass neben Gesundheit, auch an Geist und Seele..eine gewisse Ungezwungenheit wieder bei der Hintertür hereinkommt. Diese angenehme Lässigkeit zelebrieren wir südlich Geborenen in der Regel doch recht erfolgreich, wenn wir Vergleiche ziehen zu den Nordländern. In diesem Sinne, was immer uns guttut, sollten wir endlich wieder tun und uns daran erfreuen. Angefangen bei Bewegung an der frischen Luft bis hin zum Prosecco mit Freunden (falls erlaubt) Und ja..auch ein herrliches, luftiges Sommerkleid in wunderbaren Farben hebt die Stimmung.. und nicht nur die der Träger-in.
Leoni-Pinggera Claudia, Latsch
Grenze endlich öffnen
Seit Montag ist es wieder möglich, zwischen Süd-Tirol und Welsch-Tirol ungehindert zu reisen. Weiterhin untersagt (bzw. nur mit Quarantäne) bleiben jedoch Fahrten von und nach Nord- und Ost-Tirol. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, fordert die Landesregierungen in Innsbruck, Bozen und Trient daher auf, die Reisefreiheit in der gesamten Europaregion Tirol unverzüglich wieder herzustellen. Familien, Beziehungspartner, Freunde und Bürger dürfen nicht länger voneinander getrennt werden. Die Süd-Tiroler Freiheit weist seit Monaten auf die untragbare Situation vieler Menschen hin, die die eigenen Angehörigen und Lieben nicht mehr sehen dürfen, nur weil die Grenze zwischen den Tiroler Landesteilen einfach geschlossen wurde. Wenn man selbst nicht davon betroffen ist, spürt man die Problematik vielleicht nicht, aber wenn einem verboten wird die eigenen Eltern, den eigenen Beziehungspartner und die eigenen Freunde zu treffen, nur weil diese auf der anderen Seite der Grenze wohnen, dann versteht man, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Landeshauptleute Platter, Kompatscher und Fugatti haben bei der Herbst-Sitzung des EVTZ angekündigt, sich gegen eine Grenzschließung auszusprechen. Diesen schönen Worten sind bisher aber keine Taten gefolgt. Es ist daher dringend an der Zeit, die Grenze zwischen den Tiroler Landesteilen endlich wieder zu öffnen!
L.-Abg. Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit.
Vinschgau - Um einem Verband anzugehören, haben sich Geflügelzüchter*innen Südtirols (viele aus dem Pustertal)bisher einem Verband in Österreich oder im Trentino angeschlossen. Grund für diesen Schritt - auch über die Grenze - waren die ständigen Unstimmigkeiten im italienischen Geflügelzuchtverband FIAV (Federazione Italiana die Avicoltori) und nicht zuletzt die viel zu hohen Mitgliedsbeiträge. Es fehlten die Dienstleistungen und das Vertrauen. Nachdem sich die FIAV nun Ende des Jahres 2020 aufgelöst hat, eröffnet sich den Geflügelzüchter*innen nun die Möglichkeit, sich als Gastmitglied dem Kaninchenzüchterverband Südtirols KVS anzuschließen. Dieser ist dem ANCI (Associazione Nazionale di ConiglicoltoriItaliani) unterstellt. Das erklärt Michael Böttner vom Geflügelzuchtverein Vinschgau & Burggrafenamt GZVV&B. „Wer Geflügel züchten will, braucht einen Verband, denn es müssen Ringe vergeben werden, es braucht Rassenwarte, Zuchtbücher und einiges mehr.“ Vorgespräche mit den Verantwortlichen des Kaninchezuchtverbandes seien bereits geführt worden, so Böttner. Auch Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler sei involviert und habe auf politischer Seite grünes Licht gegeben. Nun sind alle an der Zucht interessierte Geflügelhalter*innen aufgerufen, ihre Zuchtabsichten, ihre Zuchtrassen usw. dem GZVV&B zu melden. Nach gebündelten Interessebekundungen können weitere Schritte gesetzt werden. Dem Verein GZVV&B gehören drei Kategorien von Geflügelhaltern an: 1. Hobby - Geflügelhalter, 2. Landwirte (auf Bergbauernhöfen). 3. Eigentliche Züchter, die ihre Küken verkaufen und deshalb einem Verband angehören müssen. (mds)
Infos: www.gefuegelzuchtverein.it; info@gefluegelzuchtverein.it; Telefon +39 340 257 76 74 oder +39 338 145 55 22
St. Martin im Kofel/Vinschgau - Der Wassernutzungsplan ist auf Schiene. Viele Bauern sehen große Einschränkungen beim Beregnungswasser wegen der vorgeschriebenen Restwassermengen. Es soll mit der Ausweisung von Trockenzonen Ausnahmen geben. Der Vinschgerwind hat beim Bergbauer Werner Perkmann nachgefragt.
Vinschgerwind: Herr Perkmann, der Wassernutzungsplan ist beschlossene Sache. Nun geht es noch darum, Trockenzonen im Lande zu definieren. Sie leben ausschließlich von der Bewirtschaftung des Unterratschillhofes auf St. Martin im Kofel. So wie es derzeit ausschaut, ist ihr Hof in einem Feuchtgebiet. Ist das so?
Werner Perkmann: (lacht) Der Unterratschillhof liegt mitten im Vinschger Sonnenberg auf 1300 Meter. Wir haben teilweise Temperaturen wie in der Talebene. Die Sonneneinstrahlung ist extrem. Die Trockenbewässerung auf unserem Hof geht 500 Jahre zurück. Wir haben ein Bächlein, welches bis zu 1,5 Sekundenliter Wasser schüttet. Laut derzeitigem Wassernutzungsplan müssten wir 2 Sekundenliter Restwasser abgeben. Wir könnten nicht einmal mehr den Garten bewässern. Die Beamten können in ihren Büros fein sitzen und den Zirkel schwingen, aber die wissen nicht einmal, wieviel Wasser unser Bächlein schüttet!
Vinschgerwind: : Sie sind Obmann des Bodenverbesserungskonsortiums St. Martin im Kofel und als solcher, Mitglied im Delegiertenrat des Landesverbandes der Konsortien. Was läuft da schief mit dem Wassernutzungsplan?
Werner Perkmann: In ganz Italien gibt es 600 eingetragene Gewässer, davon kommen 200 aus Südtirol. Bei uns ist jedes kleine Bächlein eingetragen und jedes soll Restwasser schütten. Das ist einfach absurd! Der Vinschgau ist eines der trockensten und niederschlagsärmsten Täler weit über den Alpenbogen hinaus. Und hier zwei mickrige Trockenzonen vorzusehen, das ist zum Lachen. Mir hat bis heute kein Beamter und kein Politiker erklärt, wie man in einem Trockengebiet ohne künstliche Bewässerung die Landwirtschaft aufrechterhalten kann.
Vinschgerwind: Wassersparen auch beim Beregnen ist an sich nichts Falsches.
Werner Perkmann: Der Grundgedanke ist falsch. Wir Bauern haben gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Über 500 Jahre werden die Felder bewässert und in dieser Zeit kleine Wasserläufe trockengelegt. Das ist der Lauf der Natur. Die grünen Wiesen am Sonnenberg imponieren. Man kann aber auch sehen, dass die Höfe leben. Aber man sieht auch verlassene Höfe am Sonnenberg, weil sie ohne Wasser geblieben sind.
Vinschgerwind: Es gibt die Idee auf Basis einer EURAC-Studie von 2011 zwei Trockenzonen am Vinschger Sonnenberg auszuweisen. Eine am Laaser und eine am Kastelbeller Sonnenberg. Welche Trockenzonen gibt es Ihrer Meinung nach, etwa im Vinschgau?
Werner Perkmann: Mit 400 bis 600mm durchschnittlichen Niederschlag ist der gesamte Vinschgau Trockenzone. Wir sind das trockenste Gebiet. Ohne künstliche Bewässerung geht’s nicht, das haben schon unsere Vorfahren vor 800 Jahren verstanden und haben Waale gebaut. Das ist am Sonnenberg, genauso am Nördersberg und auch in der Talsohle. Wenn’s nicht regnet, dann muss bewässert werden.
Vinschgerwind: Es gibt ja wasserreiche Täler wie das Martelltal, da dürften die Trockenzonen keine Rolle spielen?
Werner Perkmann:: Dem ist nicht so! Der Marteller Sonnenberg ist genauso ein Gebiet, das vom Wasser nicht so gesegnet ist wie das restliche Tal. Dort sind die Bauern auf das Wasser des Saugbaches angewiesen, wobei es heute schon kaum mehr für die Trockenbewässerung reicht. Und dann verlangen unsere Beamten in Bozen, dass dort die Bauern das Wasser, das Sie schon 100erte Jahre für Trockenberegnung nutzten, Restwasser zu garantieren, das dann die Alperia bei Morter in den Stollen leitet, um im Kastelbeller Kraftwerk daraus Strom zu gewinnen. Das kann es einfach nicht sein. Das ist haarsträubend. So nicht, liebe Landesregierung. Oder sollen morgen die Marteller Bauern vom Sonnenberg das Wasser von der Plima, mit „Kübl“ hinauftragen oder sogar mit einer neuen Leitung hinauf pumpen? Soll morgen das der neue grüne nachhaltige Umweltschutz sein?
Vinschgerwind: Sie sind mit der heutigen Politik unzufrieden?
Werner Perkmann: Ja! Dass die Beamten, uns als die größten Umweltsünder darstellen ist noch nachvollziehbar. Von der Berglandwirtschaft verstehen Sie gleichviel, wie eine Kuh vom Sonntag. Sie sitzen in einem fein klimatisierten Büro, wo Sie von der Sommerhitze und dem vielen Niederschlag im Vinschgau nichts mitbekommen. Aber dass unsere Landesregierung unter dem Deckmantel der Restwassermengen, uns Bergbauern das Wasser nehmen willl, um mehr Strom zu produzieren, ist einfach nur der Hammer. Liebe SVP, schämt euch dafür!
Vinschgerwind: Was ist Ihr Vorschlag an die Landesregierung?
Werner Perkmann: Mein Vorschlag ist ganz einfach: Der gesamte Vinschgau soll als Trockenzone eingetragen werden und alle Bäche unter 50 Sekundenliter sollen von den Restwassermengen befreit sein, ausgenommen jene für die Stromproduktion.
Interview: Erwin Bernhart
Am 15.05.21 haben Besucher die Möglichkeit, kostenlos an Führungen durch verschiedene Räumlichkeiten des Klosters Marienberg teilzunehmen. Zudem ist das Museum „Ora et Labora“ den gesamten Tag frei zugänglich. Da die Öffnung des Klosters dem Konvent nach außen ein wichtiges Anliegen ist, ist er an diesem Tag gerne bereit, Bereiche des Klosters zu öffnen, die normalerweise für Besucher nicht zugänglich sind. ANMELDUNG: keine Anmeldung erforderlich, KOSTEN: Freier Eintritt
Davos/Vinschgau - Mit einem Liveticker hat die Zeitung Südostschweiz die Aprilsession des Grossen Rates von Graubünden begleitet. Wir bringen den Auszug, die Vinschgerbahn betreffend.
Auszug aus www.suedostschweiz.ch
Nach der Pause geht es am ersten Tag (19.04.2021 Anm. d. Red.) der Aprilsession des Bündner Grossen Rates in Davos weiter mit dem Auftrag von Grossrätin Valérie Favre Accola (SVP, Davos) betreffend Verbindung Vinschgauerbahn–Rhätische Bahn. Das Thema beschäftigt in Graubünden schon seit Jahrzehnten. Nun hat jüngst im Jahr 2019 Grossrat Mario Salis (SVP, St. Moritz) eine Anfrage betreffend Verbindung zwischen der Vinschgauer Bahn und der Rhätischen Bahn eingereicht. Daraufhin bildete sich in Graubünden eine Arbeitsgruppe für die Verbindung Scuol–Mals. In Graubünden sind Anschlusspunkte in Sagliains, Zernez oder Scuol sowie eine Zwischenstation in der Val Müstair angedacht. Auf Einladung der Südtiroler Regierung trafen sich am 9. September 2020 Regierungsvertreter der vier Alpenregionen Südtirol, Tirol, Lombardei und Graubünden und unterzeichneten eine Absichtserklärung, um die grenzüberschreitende Mobilität, insbesondere den Schienenverkehr, zu verbessern. Diese Absichtserklärung hat in den ausländischen Nachbarregionen Bewegung in das Thema gebracht. So haben kürzlich die FPÖ Tirol und die Süd-Tiroler Freiheit Massnahmen zum Bau der Zugverbindung Landeck–Mals angekündigt. Die SPÖ Tirol hat im Landtag mit einen Antrag und die Regierung aufgefordert, die Umsetzung einer grenzüberschreitenden Bahntrasse von Landeck nach Mals im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu prüfen. Die Nord-Südverbindung Landeck–Mals steht in Konkurrenz zur Verbindung Engadin–Vinschgau, welche die Südtiroler Regierung bevorzugt und dafür namhafte EU-Gelder in Aussicht stellt. Die geschätzte Kosten belaufen sich auf eine Milliarde Franken. Den Grossteil der Kosten würden die ausländischen Nachbarländer tragen. In der Debatte wurden Kosten für die Schweiz von einem Drittel geäussert. Die Zusicherung zur Mitfinanzierung der neuen Infrastrukturen durch den Bund ist frühestens im Rahmen des Ausbauschrittes 2040/45 möglich, heisst es in der Antwort der Regierung. Mehrere Votanten im Bündner Grossen Rat wünschen sich eine deutliche Auftrags-Überweisung als Zeichen aus Graubünden. Auch die Regierung steht hinter dem Auftrag und schenkt gemäss der Antwort der ÖV-Anbindung an das grenznahe Ausland in diesem Raum hohe Beachtung. Allerdings hat sie Änderungen vorgeschlagen und will dem Bund unter Beachtung des Resultats der technischen Arbeitsgruppe ein Konzept für die Verbindung Scuol–Mals einreichen. Zu klären ist vorerst unter den beteiligten Ländern, welches Projekt priorisiert werden soll. Die bereits initiierten Arbeiten sind für das Projekt massgeblich und der im Anschluss folgende Finanzierungsprozess wird für Graubünden durch den Bund im Rahmen des Strategisches Entwicklungsprogramm Bahninfrastruktur 2040/45 vorgegeben. Diesen Zeitplan kann Graubünden nicht beeinflussen. Nach der Debatte wird der Auftrag betreffend Verbindung Vinschgauerbahn–Rhätische Bahn mit 105:0 Stimmen überwiesen.
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