Stilfs - Diesen Beschluss haben wir zurückgezogen“, sagt der Stilfser BM Franz Heinisch. Dies sagt auch die Kulturreferentin Maria Herzl. Das Projekt sei abgeblasen worden. „Wir haben das Geld nicht und es sind andere Prioritäten zu setzen“, sagt Herzl. Was ist geschehen? Der Gemeindeausschuss von Stilfs hat am 31. März 2021, wie es im Beschluss heißt, einstimmig, beschlossen, das Projekt „Stilfs - Lebenswelt Bergdorf“ zu starten und der Ausschuss hat dazu Geld freigemacht und zwar für eine Projektstudie, für die Leitung des Beteiligungsprozesses und für die kuratorische Arbeit. Die Aufarbeitung der Kulturgeschichte von Stilfs habe das Projekt zum Inhalt. Der in Meran lebende Exilstilfser und Historiker Gerd Klaus Pinggera sollte für die Projektstudie zum kulturhistorischen Baustein gemäß Angebot vom 01.12.2020 einen Gesamtkostenbetrag von € 6.960,00 erhalten, Rath & Winkler aus Innsbruck, welche neben anderem auch die Machbarkeitsstudie für das Bergbaumuseum in Prettau erstellt haben, wurde für die „Leitung Beteiligungsprozess und Konzeptentwicklung gemäß Angebot vom 08.12.2020 einen Gesamtkostenbetrag von € 21.360,00 inkl. MwSt. zugesprochen und Beat Gugger, namhafter Ausstellungskurator aus der Schweiz, sollte für kuratorische Arbeit 7.548 Euro erhalten. „Die aus dem vorliegenden Beschluss erwachsenden Ausgaben in Höhe von € 35.868,00 sind dem Haushaltsvoranschlag 2021 anzulasten“, heißt es im Beschluss. Der Beschluss war auf der digitalen Amtstafel aufgeschlagen. Ein Versehen? Es hat den Anschein. Denn im Beschluss waren einige Angaben nur mit Punkten versehen. Offen blieb so, wer der oder die zuständige Referent:in sein soll, welches Datum das Angebot von Beat Gugger trägt. Ein Unding in einem offiziellen Beschluss. Der Ausschuss in Stilfs, so hat es den Anschein, ist noch in der Einarbeitungszeit. Grund für die Absage und für die Rücknahme des Beschlusses ist, dass das Projekt, so sagt es BM Heinisch, um die 90.000 Euro kosten soll, also im Laufe der Zeit immer mehr wurde. Etwas differenzierter sieht es der Stilfser VizeBM Armin Angerer. Angerer gilt im Ausschuss als Mastermind und sagt, dass man das Projekt nicht grundsätzlich fallen lassen werde. Man sei weiterhin im Gespräch mit den Akteuren. Weil für dieses Projekt ein Beitrag von Seiten der Region zu erwarten sei und weil für das Beitragsansuchen bereits Konkretes vorliegen sollte, habe man entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Deshalb werde man den Beschluss bei der nächsten Ausschusssitzung annullieren. Klar ist auch für Angerer, dass das Gesamtprojekt wohl mehr als 90.000 Euro kosten würde. (eb)