Müstair - In den nächsten Jahren sollen weitere Kurse im Rahmen eines in Müstair entstehenden Kompetenzzentrums für Denkmalpflege und altes Handwerk entwickelt werden.
Naturstein und Kalkmörtel sind Materialien, die seit Jahrtausenden zum Bauen von Gebäuden verwendet werden. Damit das Wissen um den Umgang mit diesem Material im Zeitalter des Betonbaus nicht verloren geht, haben die Stiftung Pro Kloster St. Johann und der Verein Kalkwerk einen Kurs veranstaltet, der 11 Personen die Möglichkeit bot, am Bau einer Natursteinmauer im Westhof des Klosters St. Johann mitzuarbeiten. Begleitet wurde dieser praktische Teil von Vorträgen und einer Exkursion zum Thema historische Mauertechnik, Bauforschung, Restaurierung und Kalkherstellung. Entsprechend vielfältig war die Zusammensetzung der Gruppe, die aus Personen aus dem Handwerk, der Archäologie und der Bauforschung bestand. Verwendet wurden ausschliesslich Materialien regionaler Herkunft: der Kalk wurde in Sur En im Unterengadin gebrannt, der Sand für den Mörtel stammte aus dem Rombach, und die Steine wurden ebenfalls in nächster Umgebung des Klosters gesammelt.
Mit dieser und anderen Initiativen wollen die Veranstalter den Dialog zwischen Wissenschaft, Denkmalpflege und Handwerk sowie das Weiterleben traditioneller Handwerkstechniken fördern. Weitere Kurse im Rahmen eines in Müstair entstehenden Kompetenzzentrums für Denkmalpflege und altes Handwerk werden folgen.
Elke Larcher