Morter - Die Burg Untermontani wurde wahrscheinlich schon im 12 Jahrhundert als Vorburg der darüber liegenden Hauptburg Obermontani erbaut. Die genaue Bauzeit ist nicht mehr nachweisbar. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Spornburg im 14. Jahrhundert. In den Quellen findet sich die Bezeichnung turm unter montany. Bauherrn dürften die Herren von Montalban gewesen sein. 1355 wurde die Burg an „dominus Heinricus“ , Heinrich von Annenberg verkauft. Dieser erweiterte die Kernburg um einen weiteren Torbau, von dem auch heute noch etwas erhalten ist. 1618 erwarben die Grafen von Mohr die Burg. Sie konnten sich allerdings nicht lange daran erfreuen denn schon im 18. Jahrhundert soll Untermontani durch einen Brand unbewohnt geworden sein. In der Folge wurde die Burg immer mehr dem Verfall preisgegeben. Die westlich vorbei fließende Plima unterspülte die Böschung und im Laufe der Zeit stürzten Teile der westlichen, zinnengekrönten Ringmauer und des Palas (Wohn- und Festsaal) ein. 1945 stürzten Teile des Bergfrieds (Wehrturm) in den Graben, sodass die Burg heute vollkommen zerfallen da steht. Dazu beigetragen haben aber auch die Menschen der Umgebung. Als nach dem 2. Weltkrieg weder Rohmaterialien noch Geld vorhanden waren, hat die Bevölkerung der Umgebung alles Brauchbare geraubt und geplündert. Steine wurden abgetragen und wegtransportiert. Vom Hangrücken zur Plima hin wurde Lehm mit Körben weggetragen, um Öfen und Herde auszubessern. Die Burgruinen Ober- und Untermonatani gingen im Jahre 2009 aus dem Eigentum der Republik Italien an die Autonome Provinz Bozen-Südtirol über. Die Verwaltung des Gebäudes wechselte gleichzeitig vom Denkmalamt in Verona zum Denkmalamt in Bozen. Über Jahrzehnte hatte sich bis dahin Herr Peer Alois aus Morter (geb. 1922, gest. 2017) in selbstloser Weise um die Erhaltung und Sicherheit der Burgruinen gekümmert und zahllosen Gästen und Interessierten sein Wissen vermittelt. Im November 2011 wurde Herr Peer Alois von der Südtiroler Landsregierung für die Betreuung der Burgruinen Ober- und Untermontani sowie der Burgkapelle von St. Stephan mit einer Ehrenurkunde und Verdienstmedaille geehrt. (pt)