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Dienstag, 24 Januar 2023 16:20

Der 3. Stand

Schlanders-Vinschgau - Heuer war wieder eine anständige Vollversammlung des Bauernbundes Bezirk Vinschgau möglich. Viele Bäuerinnen und Bauern sind am vergangenen Montag nach Schlanders gekommen. Die Bauernriege in der ersten Reihe war fast vollständig. Nur einer hat gefehlt: Sepp Noggler.

von Erwin Bernhart

In die brauchtumsfreie Zeit zwischen Kini und kurz vor dem Start des Bauernjahres zu Lichtmess wird traditionell die Bauernbund-Bezirksversammlung gelegt. Landauf und landab. Die Vinschger Bauern waren dazu am vergangenen Montag in das Kulturhaus von Schlanders geladen und sie sind gekommen. Das Parkett im Kulturhaussaal war bis auf ganz wenige Stühle besetzt.
Von der politischen Prominenz waren mit Landesrat Arnold Schuler und Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer die wichtigsten Vertreter zugegen. Befremdlich gefehlt hat ausgerechnet der Vinschger Landtagsabgeordnete und Bauernvertreter Sepp Noggler. Während die Bauernvertreter in ihren Reden ein Noggler-Lob nicht über die Lippen brachten, musste das ausgerechnet der Sarner Landtagsabgeordnete Franz Locher tun. Mit „die Vinschger sind höflich und lassen auch Auswärtige reden“ bat der BB-Bezirksobmann Raimund Prugger den schnellzüngigen Sarner auf die Bühne, der dort eine „Lanze für Sepp Noggler“ brach und sagte, dass der Sepp „unentbehrlich für den Vinschgau“ sei, bevor er zwei Tierarten als für die Bauern problematisch ansprach: den Borkenkäfer und den Wolf. Das war zum Schluss der dreistündigen Versammlung mit ununterbrochenen Reden und ohne Diskussion. Ganz zum Schluss gab es noch eine Geschenkskiste für Leo Forcher, der 39 Jahre lang dem Weinbauverein Vinschgau vorgestanden hat.
Der Bezirksobmann des Südtiroler Bauernbundes Raimund Prugger sprach die Bauernthemen 2022 nach der unendlichen Begrüßungsliste im Telegrammstil an. Die Berglandwirtschaft habe unter Wassermangel gelitten und mancherorts sei ein Schnitt weniger möglich gewesen. Bei den Schlachtviehpreisen sei es 2022 zufriedenstellend gewesen. Ob die etwas gestiegenen Milchpreise die gewaltige Kostensteigerung bei der Milchwirtschaft ausgleichen werden, müsse sich erst noch zeigen. Das Thema Tierwohl sei allerorts im Gespräch.
In der Obstwirtschaft seien durchwachsene Preise zu verzeichnen. Die Clubsorten, die im Vinschgau 10 % der Anbaufläche einnehmen seien eine Herausforderung für die Bauern und für die Vermarktung. Prugger forderte in diesem Bereich eine Konsolidierung. Beim Weinbau sei die Stimmung gut, weil die heimische Gastronomie den einheimischen Wein schätze. Auf 87 Hektar werde im Vinschgau Wein angebaut und es waren in früheren Zeiten 200 Hektar. Also sei noch Luft nach oben, wenn es auch schwierig sei, Anbauflächen zu erhalten.
Durch die gute Einlagerung in den Genossenschaften und der damit einhergehenden Zeitstreckung bei der Vermarktung könne man beim Gemüseanbau stabile Preise erzielen.
Beim Steinobst und beim Beerenanbau ließ Prugger seinem Staunen über die Vielfalt im Vinschgau freien Lauf. Bei den Kirschen habe man allerdings relativ ungenügende Preise erzielen können, bei den Marillen gab es 2022 durch Frost und Hagel eine unterdurchschnittliche Ernte und beim Anbau von Erdbeeren habe man eine kritische Untergrenze erreicht - weniger sollte es nicht werden.
Mit dem Borkenkäferbefall sei der Wald zum Problemkind geworden. 2 Millionen Festmeter Schadholz, verursacht durch den Strum Vaja, den Schneedruck und den Borkenkäfer, gebe es in Südtirol. „Das Viech ist noch wenig erforscht“, sagte Prugger. Er fordete die Politik auf, dafür zu sorgen, dass die Bringungsprämie schneller ausbezahlt werde.
Für die Imker sei 2022 passabel gewesen. Prugger sprach die Wassernutzung an und die s7 1122Raumordnung. Dem Entwurf zum Nationalpark gewann er im Bereich Baurecht Positives ab. Bei den Abschussplänen von Rotwild außerhalb des Parkes müsse wohl nachgeschärft werden, denn der Zuwachs sei trotz Einhaltung der Abschusspläne zu groß.
Beim Wolf müsse Abhilfe geschafft werden, denn sonst drohe die Auflassung der Almen. Die Schuldigen beim Wolf, so habe es der Kammerabgeordnete Spagnolli ausgemacht, seien die Bauern. Denn die machen keine Herdenschutzmaßnahmen. Prugger sagte, dass Zäune zwar die Schafherde zusammenhalten aber gegen den Wolf nicht helfen.
Und zuletzt brachte Prugger Anfragen aus den Reihen der Bauern vor, die sich für eine Wiedereinführung der Voucher aussprachen.

Der BB-Direktor Siegfried Rinner, gebürtiger Latscher, plädierte in seinem Vortrag für ein „Sowohl - als auch“. Den groß diskutierten Themen Artenschutz/Artenvielfalt - Klimwandel und Tierwohl stellte Rinner die Ernährungssicherheit gegenüber. Die Ernährungsssicherheit in Europa müssen die Bauern gewährleisten und diese Politik müsse die EU verfolgen. Es gebe Beispiele genug, wo die Versorgungssicherheit aufgegeben worden ist, etwa in der Pharmaindustrie. Da sei die Herstellung nach China ausgelagert worden. Oder in der Verteidigung - die sei in die USA ausgelagert worden. Oder in der Industrie. Die Produktion finde in China statt. Oder in der Energie, für deren Versorgungssicherheit müssen die Rohstoffe von außen angekauft werden.
Aus all diesen Gründe gebe es kein „Entweder-Oder“, Kuh oder Klima - das, so Rinner, sei Unsinn.
Die Nachhaltigkeit habe schon ihre Berechtigung. Nachhaltigkeit sei im ökonomischen, im ökologischen und im sozialen Bereich gleichwertig. Es könne also nicht sein, dass Nachhaltigkeit ausschließlich die ökologische Seite betreffen solle. Rinner erinnerte an die grüne Lanwirtschaftsministerin Renate Künast, die 30 % Bioanbau für Deutschland forderte. Daraus sei nichts geworden. „Wenn man die Bäuerinnen und Bauern nicht mitnimmt, geht es eben nicht“, sagte Rinner. Rinner forderte von der Politik mehr Mut, etwa bei der Photovoltaik. Denn wo sollen die 70 % neue Energie, die bei Energiegemeinschaften gefordert werden, herkommen.
Rinner kritisierte die Medien, die „eine negative Einstellung zur Landwirtschaft zu haben scheinen“. Medien machen Politik. Aber immerhin werde über die Landwirtschaft in Südtirol berichtet. Andernorts, in Deutschland etwa, sei das wenig der Fall.
Das neue Gesetz für die Lebensmittelkennzeichung findet Rinner sehr zielführend. Der Kunde wolle schließlich wissen, woher das Schnitzel auf seinem Teller herkomme. Man müsse eben eine Kultur für Lebensmittel schaffen, schließlich wollen die Bauern mehr Geld für ihre Produkte erlösen.
Zu den Prämien, also zu den Subventionen, meinte Rinner: „Wir bringen für wenig Geld eine super Leistung.“
Der Fokus der Landwirtschaft für 2023 ist laut Rinner klar eingestellt: Markt, Produkte, Ernährungssicherheit. „Wir versuchen viel im Hintergrund zu arbeiten. Aber manchmal muss man raus aus den Stauden“, fasste Rinner die Arbeitsweise des Bauernbundes zusammen.
Michael Crepaz informierte die Bauern über die neuen Förderrichtlinien.
Der Obmann des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau Paul Wellenzohn gab dann einen Überblick über die Tätigkeiten in der Beregnung. 30 Millionen Euro habe man 2019 – 2022 investiert. 7.700 Hektar Kulturland sind mit künstlicher Bewässerung ausgestattet, davon 5000 Hektar Obstanlagen und 2700 Hektar Grünland. 1700 Hektar verfügen über eine Frostberegnung und 2100 Hektar über eine Tropfberegnung. Aktuelle Projektplanungen liegen in einer Höhe von 96 Millionen Euro auf. Angesichts der Wasserknappheit und der Notwendigkeit auf die Umstellung auf Tropfberegnung und Erneuerungen appellierte Wellenzohn an die Politik, weiterhin für Förderungen Sorge zu tragen.
Landesrat Arnold Schuler war der Laudator für die Verleihung der Erbhofurkunde, die an den „Herrenhof“ in Latsch ging. Der Hof ist seit mehr als 200 Jahren im Besitz der Familie Lampacher. Besitzer ist heute Nikolaus Lampacher, der den Hof von Vater Mainrad übernommen hat. Mainrad Lampacher hat in seiner Zeit den Hof auf Obst umgestellt Der Akademiker Klaus Lampacher hat 2004 die sichere Stammrolle für Mathematik und Naturkunde an der Mittelschule Latsch gekündigt, um sich ganz der Hofarbeit widmen zu können. Derzeit werden auf der bewirtschafteten Fläche von 3,7 Hektar 8 Apfelsorten angebaut, davon 70 % Clubsorten. In Vorbereitung ist die Hofübernahme durch Sohn Johannes.
Schuler ließ es sich nicht nehmen, einige Themen zu streifen. Er träume davon, eine einheitliche „Südtiroler Heumilch“ am Markt zu haben. Für gutes Marketing würde er Geld zur Verfügung stellen. In der Apfelwirtschaft müsse man besser und anders als die Konkurrenz sein. Der integrierte Anbau, der vor 40 Jahren eingeführt worden ist, sei ein Meilenstein gewesen. Durch eine weitere Reduktion der Pflanzenschutzmittel könne man die Stärke Südtirols herausarbeiten. Den Konflikt im Obervinschgau habe man lösen können und die Laimburg konnte eine 70 %ige Reduzierung der Pflanzenschutzmittelrückstände auf Spielplätzen nachweisen.
Bevor Prugger die Versammlunng für beendet erklärte kamen noch Grußworte von BB-Obmann Leo Tiefenthaler, von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer und vom eingangs erwähnten Franz Locher.

Vinschgau - Seit dem 26. Januar 2023 gibt es im Vinschgau eine Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen. In Schlanders, in der Göflanerstraße 28, wird jeden letzten Donnerstag im Monat von 9 bis 11 Uhr eine Sprechstunde angeboten. Das Angebot kann ohne Terminvereinbarung und kostenlos in Anspruch genommen werden. Auf dem von den Sozialdiensten in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und der Initiative „Donne contro la violenza - Frauen gegen Gewalt“ aus Meran gemeinsam ausgearbeiteten Flyer geht klar hervor, wer angesprochen werden soll: „Bist du eine Frau, die von Gewalt betroffen ist? Kennst du eine Frau, die Gewalt ausgesetzt ist?“
Die Beratungsstelle in Schlanders für Frauen in Gewaltsituationen ist einer der Schritte, der konkret umgesetzt wird. Die Basis dazu bildet das Landesgesetz Nr. 13 vom Dezember 2021 „Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung geschlechterspezifischer Gewalt und zur Unterstützung von Frauen und ihren Kindern.“ Eine der darin vorgesehenen Maßnahmen ist der Aufbau von lokalen Vernetzungen unterschiedlicher Fachkräfte, um aktiv das Thema der Gewalt an Frauen anzugehen. Darauf wiesen Nadin Zöschg und Claudia Gorfer von den Sozialdiensten Vinschgau, Bereich Kinder und Jugendliche, am 17. Jänner 2023 bei der Vorstellung der neuen Beratungsstelle hin. Zöschg und Gorfer koordinieren die neue Beratungssstelle in Schlanders. Die Beratungen selbst werden von qualifizierten Frauen des Vereines „Frauen gegen Gewalt“ angeboten. Der Verein führt seit 30 Jahren den Frauenhausdienst in Meran. Es werden Verschwiegenheit und vorurteilsfreies Zuhören in einer Atmosphäre des Vertrauens zugesichert.
Gorfer und Zöschg sagen, dass es keine vinschgaupsezifischen Statistiken für Frauen in Gewaltsituationen gebe. Allerdings verweisen sie darauf, dass es südtirolweit rund 600 Frauen seien, die sich jährlich an die vorhandenen Frauenhausdienste wenden würden. Jeweils an die 100 Frauen kommen jedes Jahr neu dazu. In den Frauenhäusern in Südtirol werden jährlich rund 30 Frauen mit Kindern betreut.
Hingewiesen sei auch, dass weltweit Frauen und Mädchen die schwerwiegendste Gewalt im nahen sozialen Umfeld erleben. Deshalb spricht man auch von häuslicher Gewalt oder Gewalt in Paarbeziehungen, auch in jugendlichen Paarbeziehungen. Gewalt gegen Frauen wird in den allermeisten Fällen von Männern ausgeübt. Dabei sind die Täter meist Männer, die den Frauen nahestehen. 2021 haben über 90% der Frauen, die sich an die Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen in Meran gewandt haben, erzählt, dass Ehemänner, Partner, Ex-Männer, Ex-Partner, Väter, Söhne die Gewalttäter waren. Kinder sind daher oft Zeugen der Gewalt. (eb)

 

Die grüne Nummer 800014008 ist als erste Anlaufstelle 24 Stunden, 7 Tage aktiv.

Dienstag, 24 Januar 2023 09:08

Gottesstaat - Theokratie

Vom Wind gefunden - Gottesstaat ist die Bezeichnung für eine Staatsform, in der Religion, Gesetz und staatliche Herrschaft eine Einheit bilden. In einem Gottesstaat oder Theokratie steht die staatliche Ordnung unter Gottes Führung. Die Macht geht nicht wie in einer säkularisierten liberal-demokratischen Staatsordnung vom Volk aus (von Volkes Gnaden), sondern von Gott aus (Herrschaft von Gottes Gnaden). In einer Theokratie gibt es weder eine Trennung von Kirche und Staat noch von weltlichem Recht und religiösen Vorschriften. Die Staatsgewalt wird religiös legitimiert und von einer göttlich erwählten Person, einer Priesterschaft (Klerus) oder sakralen Institution (Hierokratie) auf der Grundlage religiöser Prinzipien ausgeübt. Viele alte Völker, wie die Ägypter, Azteken oder Inkas waren Theokratien, weil die Herrscher auch als Götter bzw. Gottkönige verehrt wurden. Auch die römischen Kaiser ließen sich als Götter verehren. Im Mittelalter kam es zu einer Machtteilung zwischen der weltlichen und geistlichen Macht und vielen Machtkämpfen (Investiturstreit). Seit der Aufklärung kam es in Europa zu einem modernen politischen System mit der Trennung von Kirche und Staat. Die Islamische Republik Iran ist eine Theokratie. In ihr übt ein Ajatollah, der höchste schiitische Islamgelehrte, das führende Staatsamt des Religionsführers aus. Auch das Islamische Emirat Afghanistan wird als Theokratie bezeichnet, da die Taliban einen islamischen Gottesstaat mit einer extrem streng ausgelegten Interpretation der Scharia anstreben. Der Vatikanstaat kann auch als Theokratie bezeichnet werden, da er durch den sogenannten Stellvertreter Christi auf Erden, den Papst, regiert wird. (hzg)

Dienstag, 24 Januar 2023 09:06

14 Millionen Klicks für Krampusse

Schnals/Südtirol - Sagenhafte 14,5 Millionen Klicks und 720.000 „gefällt mir“ generiert ein Kurzviedeo über die Krampusse in Schnals auf Instagram. Mit dem Account „southtyrolian“ schafft es ein Team von jungen Südtirolern immer wieder, mit professionellen Hochformat-Kurzvideos, die man auf Instagram Reel nennt, international viel Begeisterung, also viele Klicks, zu erzeugen. Einer der hauptberuflichen Mitbetreiber ist Tristan Weithaler aus Katharinaberg in Schnals. „Southtyrolian ist einer der größten Accounts Südtirols, der international unterwegs ist. Die Sprache ist deshalb Englisch“, sagt Weithaler. Die schönsten Orte Südtirols werden in regelmäßigen Abständen gepostet und man habe bereits mit den Krampusvideos aus Toblach mehr als eine Million Klicks generieren können. Das Video über die Schnalser Krampusse ging viral und hat alle Erwartungen des jungen Teams übertroffen. „Es ging „einmal um die halbe Welt“, sogar Länder wie z.B. USA, China, Russland, Saudi-Arabien usw. wurden darauf aufmerksam, wie man in den unzähligen Kommentaren lesen kann“, sagt Weithaler. Mit dem Werbeverkauf auf Instagram finanziert das Team seine Arbeit. (eb)

Dienstag, 24 Januar 2023 16:08

Der Malser Mäuseprozess

Mals/Glurns - Der Glurnser Mäuseprozess ragt aus dem Mittelalter herüber und ist verbürgt. Nun gibt es einen Malser Mäuseprozess: Seit 2,5 Jahren lagern im Malser Schwimmbad 10 Tonnen Rattengift. Die Gemeinde Mals soll das Gift für teures Geld entsorgen. Der Rattengift-Krimi geht auch von Glurns aus und er soll in Glurns enden.

von Erwin Bernhart

Mit einer riesigen Ratten- oder Mäuseplage im oberen Vinschgau müssen wohl Karl „Baron“ Wegmann aus Glurns und Roman Niederholzer aus Laatsch gerechnet haben. Anders ist es kaum zu erklären, warum die beiden - illegal - mehr als 10 Tonnen Rattengift in Laatsch gebunkert haben. Man erzählt sich die Geschichte im Obervinschgau so: Wegmann und Niederholzer sollen in der Tschechei 10 Tonnen Rattengift „entsorgen“, und dafür Geld bekommen haben. Das Gift landete in Laatsch und die beiden wollten es stückchenweise an die mäusegeplagten Obst-Bauern verkaufen und damit nochmals Geld machen. Die Beschlagnahmung im Juli 2019 durch die Carabinieri Schluderns nach einem Hinweis machten den beiden einen Strich durch die Strychninrechnung. Das Gift wurde im Hallenbad Mals gelagert und seither will die Gemeinde das Gift loswerden. Kurz vor Jahreswechsel hat der Gemeindeausschuss einen Beschluss gefasst, der sich wie ein Rattengift-Krimi, gerade auch passend zur heraneilenden Fasnacht, liest.
Am 24. Juli 2019, heißt es da sinngemäß, wurden auf der Grundparzelle 133 in Laatsch 10.860 kg verfallenes Rattengift beschlagnahmt und zwar zu Lasten von Karl Wegmann aus Glurns und Roman Niederholzer aus Laatsch. Auf Anordnung der Carabinieri Schluderns wurde die Ware abtransportiert und in einem Raum im Hallenbad Mals deponiert. Der Gemeinde Mals wurde angeordnet, nach Entscheid der Staatsanwaltschaft für die Entsorgung des Giftes zu sorgen. „Die Staatsanwaltschaft hat bis heute nicht in der Angelegenheit entschieden, das Gift muss jedoch aus hygienisch-sanitären Gründen aus dem Lager beim Hallenbad entfernt werden“, heißt es wörtlich im Beschluss. Nach mehrmaliger Intervention konnte bei den Carabinierei Schluderns erreicht werden, dass die Gemeinde das Gift zu Lasten der Verursacher entsorgen könne. Die Gemeinde musste das Giftzeug vorerst einmal durch das Amt für Abfallwirtschaft klassifizieren lassen, um dann ein Angebot für die Entsorgung erstellen zu können. Der Entsorgungsspezialist Armin Windegger aus Glurns hat dann das Angebot mit exakt 19.519 Euro - plus Mehrwertsteuer - veranschlagt. Der genaue Preis ergibt sich wohl aus der historischen Erfahrung mit Mäuseprozessen in Glurns.
Den zwei Rattengiftdeponierern Wegmann und Niederholzer wurde dann dieser Kostenvoranschlag zugestellt mit der Aufforderung, diese Kosten zu übernehmen. Wegmann und Niederholzer behandelten allerdings diese Aufforderung der Gemeinde Mals wie Luft. Im Beschluss heißt es galanter: „Innerhalb der gestellten Frist hat die Gemeinde keine Rückmeldung erhalten.“ Nun wird die Gemeinde die Entsorgung in Auftrag geben.
Und der Bürgermeister wird beauftragt, „alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Ausgaben, welche von der Gemeinde vorfinanziert werden müssen von den Verursachern (Wegmann Karl und Niederholzer Roman) einzuheben.“
Den Mäusen freies Geleit im Obervinschgau, hieß es damals, heißt es heute.

Dienstag, 24 Januar 2023 09:00

Raupen Invasion

Vinschgau - Vorausgeschickt: Viele Menschen, die gerne an den Hängen der Sonnenseite des Vinschgaus spazieren gehen, haben den jüngsten Kälteeinbruch herbeigesehnt. Denn sie hoffen, dass dadurch die Prozessionsspinner-Invasion etwas gebremst wird. Denn bereits seit Dezember 2022 schlängeln sich meterlange Raupenprozessionen durch die Schwarzföhren-Wälder der Sonnenseite. Und so manche/mancher hat sich schon juckende Hautreizungen eingefangen. Denn die feinen Brennhaare der Raupe enthalten ein Gift, das eine Raupendermatitis auslösen kann. Es kommt zu Allergien, Asthma usw. Bei Hunden kann es zu schweren Reizungen der Pfoten, oder sogar zu schweren Vergiftungen kommen, wenn sie die Raupen beschnuppern. Viele fragen sich nun: Wird man den Sonnenberg künftig meiden müssen? Die Raupen des Prozessionsspinners schwächen auch die Schwarzföhren, weil sie deren Nadeln fressen. Erste Massenvermehrungen wurden 1998 verzeichnet. Mittlerweile sind im Vinschgau 400 Hektar Föhrenwälder stark geschädigt und 400 Hektar stark befallen. Das Ausbringen von Sprühmitteln mit Hubschraubern hat in Vergangenheit nur wenig Wirkung gezeigt. Die Forstverwalter stehen der ausufernden Raupeninvasion immer hilfloser gegenüber. Um die Prozessionsspinner zu bekämpfen, braucht es langfristig die Umwandlung der Schwarzföhrenwälder in Mischwälder. Doch das geht nicht von heute auf morgen. 2021 und 2022 hat die Landesabteilung Forstwirtschaft dafür 150.000 Euro ausgegeben. (mds)

Spondinig/Vinschgau - Der Wettbewerb „Zeigt her Eure Tannen“ erfreut sich größter Beliebtheit. An die 150 Fotos von Weihnachtsbäumen haben den Vinschgerwind erreicht. Nun sind Siegerinnen und Sieger des Wettbewerbs 2022 von der Jury gekürt worden:
Platz 1 (1 Christbaum, 1 Gans und 100 Euro für Baumschmuck) geht an Christian Fleischmann, Platz 2 (1 Christbaum oder 1 Gans und 50 Euro Baumschmuck) an Georg Fallet und Platz 3 (1 Christbaum oder 1 Gans/Ente und 25 Euro Weihnachtsschmuck) an Notburga Riedl. Der Preis für den schönsten Baum im Außenbereich wurde Michael Kofler & Deborah Riedl zuerkannt. Über den Preis für den skurrilsten Baum kann sich Sigrid Haller freuen und über den Preis für den schönsten kleinsten Baum Lisa Stricker. Der Baum von Marion und Martin Rainalter erhielt den Sonderpreis der Jury. Sie erhalten entweder einen Baum oder eine Gans und Baumschmuck. Gutscheine von je 10 Euro (für Gans, Ente oder Baumschmuck) gehen an: Patrick Batista, Helga Maria Pöhli, Hotel Central/Varchava, Anna Andres, Stefanie Innerhofer, Verena Stecher, Lea Hölbling, Evi Maran, Gerda Thanei, Rita Wegmann, Daniela Theiner, Karin Mazzari, Barbara Grass, Martinaheim/Mals, Felix und Hedi Brunner; Johannes Wunderer, Mathilde Spiss, Stephanie Tscholl, Renate Hellrigl Wieser, Erika Del Pero Gruber, Margot Tappeiner, Florian Mall, Melanie Lanthaler, Angelika Horrer, Nicole und Vanessa Koppmann, Evi Asper, Monika Abart, Julia Thoma, Diego und Dominik Ruzzon, Gisella Gittele. Die Preise sind ab dem 1. Dezember 2023 gegen Vorlage der Urkunde oder eines Ausweises am „Weihnachtsbaumstandl“ in Spondinig abzuholen. Der Wettbewerb wurde 2016 ins Leben gerufen 2016 von den Betreibern des „Weihnachtsbaumstandls“ am Spondiniger Bahnhof und erfreut sich großer Beliebtheit. Die Sieger werden verständigt.

Dienstag, 24 Januar 2023 08:53

Rodelkids wieder unterwegs

ASV Latsch - Nach der langen Sommerpause melden sich die Naturbahnrodler/innen wieder zurück! Aufgrund wetterbedingter kurzer Vorbereitungszeit starteten die Rodler/innen vom ASV Latsch in die neue Saison. Zu Beginn der Saison stand die Italienmeisterschaft in Ulten an, dort konnten 5 Athleten/innen an den Start gehen und es wurden am Ende des Tages 3 Italienmeistertitel gewonnen, überragende Leistungen von Jenny Castiglioni (mittlerweile im italienischen Nationalkader), Nina Castiglioni und Manuel Ladurner die in den jeweiligen Kategorien alle Gegner hinter sich ließen. Noch dazu wurde der Sieg in der Vereinswertung bei der Jugend nach Hause geholt. Darauf folgte das erste Raiffeisenrennen im Gadertal in Longiarü, auch dort zeigten Sie sich von ihrer heurigen starken Seite. Mit gleich zwei Siegen, zwei 2. Plätzen, einem 3. Platz und weiteren hervorragenden Platzierungen wurde wiederum der Tagessieg in der Vereinswertung erzielt. Mit Trainerin Renate Kasslatter und Ihren fleißigen Betreuern sind nun 10 Athleten/innen am Start und werden diesen Winter wieder im Rodelzirkus stark mitmischen!

Dienstag, 24 Januar 2023 08:53

Schlanderser Kids erobern Skipisten

Schlanders - Nach dreijähriger Pause konnte der Amateursportclub Schlanders heuer wieder den traditionellen Kinder-Skikurs über die Weihnachtsferien organisieren. An 5 Tagen - am 26., 27. und 28. Dezember und am 6. und 7. Jänner schnallten 41 Kinder ihre Bretter an und hatten bei traumhaften Wetter viel Spaß und Freude beim Skifahren. Ganztägig von 08.30 Uhr bis 16 Uhr eroberten die Kids die perfekt präparierten Pisten im Skigebiet Schöneben. Bis zu 15 Betreuer sorgten täglich nicht nur auf der Piste für einen reibungslosen Ablauf, auch bei der Essensausgabe, das Einkleiden oder dem Anschnallen der Skischuhe, waren sie stets zur Stelle. Am 7. Jänner fand zum Abschluss des Kinder-Skikurses ein kleines Abschlussrennen mit Preisverteilung statt.
Am Rande erwähnt: Skikurse haben beim ASC Schlanders/Raiffeisen Tradition. Bereits in den 1950er Jahren fanden Skikurse auf den Göflaner Wiesen statt.
Der Dank der Organisatoren gilt Gönnern, Sponsoren und vor allem den vielen helfenden Händen, ohne die der Kinderskikurs nicht stattfinden hätte können.

Dienstag, 24 Januar 2023 08:52

Gute Plätze für Werner Gurschler

Motorsport - Mit einem spektakulären Sonntag (08.01.2022) in Pragelato (TO) wurde die Saison 2023 der Ice Challenge - Italian Speed on Ice Championship eröffnet. Die Serie wird von BMG Motor Events in Zusammenarbeit mit der ACI Sport Off Road & Cross Country Rally Commission gefördert und organisiert.
Werner Gurschler ging gleich mit zwei Autos an den Start. Mit seinem eigenen „Skoda Fabia Proto“, startete er in der Klasse 6 und mit dem - vom Colombi Racing Team - gemieteten „Skoda Fabia R5“ hingegen startete er in der Klasse 4.
Im Zeittraining konnte er relativ gute Zeiten erzielen und kam somit mit beiden Autos unter den TOP 10 der insgesamt 48 eingeschriebenen Fahrern.
Mit seinem „Skoda Fabia Proto“, musste er sich in den drei Läufen dem Tagessieger sowie siebenmaligen italienmeister, Ivan Carmellino, geschlagen geben.
In der Klasse 4 allerdings glänzte seine Leistung. Die Konkurrenz war ihm gegenüber chancenlos und somit konnte er diese Klasse mit Vorsprung gewinnen.
Was das Gesamtklassement anbelangt, platzierte sich Werner Gurschler auf einem stolzen 6. und einem 8. Platz. Dieses Resultat bieten ihm also noch sehr gute Möglichkeiten den Gesamtsieg der italienischen Meisterschaft nach Südtirol zu holen!
Am Start waren neben Gurschler auch zwei weitere Südtiroler anwesend: Rudy Bicciato (9 Gesamtplatz) und Aldo Pistono (2 Gesamtplatz).
Ein Dank für das gute Gelingen des ersten Saisons-Rennen gilt dem gesamten Team, welches dafür gesorgt hat, dass die beiden Autos auf einem Topniveau mithalten konnten sowie allen Sponsoren.
Die Eisrennenserie bereitet sich darauf vor, in etwa zwei Wochen wieder zu den Protagonisten in die Alta Val Chisone, nach Pragelato, zurück zu kehren. Absage der für den 13. bis 15. Januar geplanten Canazei-Runde.


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