Neue Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen

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Nadin Zöschg und Sonja Gorfer von den Sozialdiensten Vinschgau, Bereich Kinder und Jugendliche, stellten die neue Beratungssstelle für Frauen in Gewaltsituationen vor Nadin Zöschg und Sonja Gorfer von den Sozialdiensten Vinschgau, Bereich Kinder und Jugendliche, stellten die neue Beratungssstelle für Frauen in Gewaltsituationen vor

Vinschgau - Seit dem 26. Januar 2023 gibt es im Vinschgau eine Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen. In Schlanders, in der Göflanerstraße 28, wird jeden letzten Donnerstag im Monat von 9 bis 11 Uhr eine Sprechstunde angeboten. Das Angebot kann ohne Terminvereinbarung und kostenlos in Anspruch genommen werden. Auf dem von den Sozialdiensten in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und der Initiative „Donne contro la violenza - Frauen gegen Gewalt“ aus Meran gemeinsam ausgearbeiteten Flyer geht klar hervor, wer angesprochen werden soll: „Bist du eine Frau, die von Gewalt betroffen ist? Kennst du eine Frau, die Gewalt ausgesetzt ist?“
Die Beratungsstelle in Schlanders für Frauen in Gewaltsituationen ist einer der Schritte, der konkret umgesetzt wird. Die Basis dazu bildet das Landesgesetz Nr. 13 vom Dezember 2021 „Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung geschlechterspezifischer Gewalt und zur Unterstützung von Frauen und ihren Kindern.“ Eine der darin vorgesehenen Maßnahmen ist der Aufbau von lokalen Vernetzungen unterschiedlicher Fachkräfte, um aktiv das Thema der Gewalt an Frauen anzugehen. Darauf wiesen Nadin Zöschg und Claudia Gorfer von den Sozialdiensten Vinschgau, Bereich Kinder und Jugendliche, am 17. Jänner 2023 bei der Vorstellung der neuen Beratungsstelle hin. Zöschg und Gorfer koordinieren die neue Beratungssstelle in Schlanders. Die Beratungen selbst werden von qualifizierten Frauen des Vereines „Frauen gegen Gewalt“ angeboten. Der Verein führt seit 30 Jahren den Frauenhausdienst in Meran. Es werden Verschwiegenheit und vorurteilsfreies Zuhören in einer Atmosphäre des Vertrauens zugesichert.
Gorfer und Zöschg sagen, dass es keine vinschgaupsezifischen Statistiken für Frauen in Gewaltsituationen gebe. Allerdings verweisen sie darauf, dass es südtirolweit rund 600 Frauen seien, die sich jährlich an die vorhandenen Frauenhausdienste wenden würden. Jeweils an die 100 Frauen kommen jedes Jahr neu dazu. In den Frauenhäusern in Südtirol werden jährlich rund 30 Frauen mit Kindern betreut.
Hingewiesen sei auch, dass weltweit Frauen und Mädchen die schwerwiegendste Gewalt im nahen sozialen Umfeld erleben. Deshalb spricht man auch von häuslicher Gewalt oder Gewalt in Paarbeziehungen, auch in jugendlichen Paarbeziehungen. Gewalt gegen Frauen wird in den allermeisten Fällen von Männern ausgeübt. Dabei sind die Täter meist Männer, die den Frauen nahestehen. 2021 haben über 90% der Frauen, die sich an die Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen in Meran gewandt haben, erzählt, dass Ehemänner, Partner, Ex-Männer, Ex-Partner, Väter, Söhne die Gewalttäter waren. Kinder sind daher oft Zeugen der Gewalt. (eb)

 

Die grüne Nummer 800014008 ist als erste Anlaufstelle 24 Stunden, 7 Tage aktiv.

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