Zertifikats-Verleihung für berufliche Qualifikation Skiservicetechniker und -technikerin im Berufsbildungszentrum Bruneck
BOZEN/BRUNECK (LPA). Die Basis für sicheres Skivergnügen bildet eine gute technische Ausrüstung, die regelmäßig und fachgerecht gewartet wird. Die neu zertifizierten Skiservicetechniker sind geschult, um dies zu gewährleisten. Das Berufsbildungszentrum Bruneck bietet sowohl Grund- als auch Aufbaukurse für Skiservicetechnik an, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, wie Skier optimal präpariert werden können. Am Freitag (6. Dezember) wurde die Verleihung der Zertifikate für die berufliche Qualifikation Skiservicetechniker und -technikerin im Berufsbildungszentrum Bruneck vorgenommen.
Der Lehrgang vermittelt die Berufsqualifikation "Skiservicetechniker/Skiservicetechnikerin" und umfasst 172 Stunden. Er wurde vor einigen Jahren auf Initiative des Kursleiters Ernst Messner in Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum Bruneck und der Koordinationsstelle für berufliche Weiterbildung der Landesdirektion für Berufsbildung sowie mit Unterstützung des Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister LVH erarbeitet.
Im sehr praxisorientierten Kurs wird umfassendes Fachwissen vermittelt: vom Skiaufbau über Kantentuning, Wachsen und Schleiftechniken, Maschinen-Einstellung, Bindungsprüfung sowie viel praktisches Arbeiten mit den verschiedenen Geräten, Skiservice-Maschinen und Robotern. Die Experten referieren auch über Arbeitssicherheit, den Umgang mit Kunden und Haftungsfragen.
Der Grundkurs dauert von September bis Dezember, der Aufbaukurs von September bis November des Folgejahres. Anschließend stellen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Wissen in einer praxisorientierten Zertifizierungsprüfung unter Beweis. Ziel der Ausbildung ist es, Kompetenzen und Fertigkeiten zu vermitteln, die Skiservicetechniker und -technikerinnen für ihre tägliche Arbeit benötigen. Diese werden am Ende der Ausbildung in einer praxisorientierten Zertifizierungsprüfung unter Beweis gestellt.
Der nächste Lehrgang beginnt im Herbst kommenden Jahres, daran teilnehmen können bereits im Beruf tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger.
red
Martell - Nach dem Weltcup in Antholz sind die Europameisterschaften in Martell vom 27. Jänner bis 2. Februar 2025 das zweite große Biathlon-Highlight, welches Südtirol in diesem Winter zu bieten hat. Seit kurzem sind die Tickets für das große Wintersport-Fest im Biathlonzentrum Grogg im Martelltal erhältlich. Das Martelltal ist biathlonverrückt und die Vorfreude auf die Europameisterschaften ist bei der einheimischen Bevölkerung riesengroß. Aber nicht nur in Martell, auch in den umliegenden Gemeinden des Vinschgaus und weit darüber hinaus können die sportbegeisterten Menschen das Großereignis in der Olympischen Sportart kaum erwarten. Nun können sich alle Fans der spektakulären Wintersportart Eintrittskarten für die Titelkämpfe im Westen Südtirols sichern. Der Vorverkauf für die begehrten Tickets ist vor wenigen Tagen gestartet und sie sind online unter https://www.biathlon-martell.com/de/events/oech-2025 oder in den Büros der Tourismusvereine Latsch-Martell und Schlanders-Laas erhältlich.
An vier Tagen – Mittwoch, 29. Jänner; Freitag, 31. Jänner, Samstag, 1. Februar und Sonntag, 2. Februar – finden auf den Loipen und am Schießstand des Biathlonzentrums Martell Wettkämpfe statt. Für ein Tagesticket, welches immer sowohl den Wettkampf der Frauen als auch jenen der Männer beinhaltet, sind 9 Euro zu begleichen. Wer an allen vier Wettkampftagen dabei sein möchte, kann sich ein Kombiticket zum Preis von 30 Euro sichern. Das Wochenend-Ticket für die Entscheidungen am Samstag und Sonntag kostet 15 Euro. Kinder unter 16 Jahren bekommen ihr Ticket zum Nulltarif.
Das Wettkampf-Programm für die Marteller EM-Woche steht schon seit längerem fest und lässt die Herzen der Biathlon-Fans höherschlagen. Am Montag, 27. Jänner findet die Eröffnungsfeier in Latsch statt, am Dienstag und am Donnerstag stehen in Martell offizielle Trainings auf dem Programm. Der Mittwoch, 29. Jänner steht ganz im Zeichen der Einzel-Wettkämpfe, am Freitag, 31. Jänner werden hingegen die Sprints ausgetragen. Am Wochenende geht dann die Post ab: Zuerst stehen am Samstag, 1. Februar die Verfolgungen auf dem Programm, am Sonntag, 2. Februar werden die Europameisterschaften schließlich mit den Staffel-Wettbewerben abgeschlossen. Die Frauen treten bei den Wettkämpfen übrigens immer am Vormittag und die Männer am Nachmittag an.
www.biathlon-martell.com
Schlanders/New York - Am 03. November fand der New York City Marathon statt, mit dabei war Hubert Pilser. Nachdem der Schlanderser heuer schon den Marathon in London bewältigte, ist der New York City Marathon der zweite Langstreckenlauf für den Physiotherapeuten. Für ihn sei es immer schon ein großer Traum gewesen, beim größten Marathon der Welt starten zu dürfen. Was er vor dem Start noch nicht ahnen konnte, ist, dass seine Laufzeit eine ganz besondere sein wird, auf welche der eine oder andere Läufer neidisch sein dürfte.
Der Wecker klingelte schon ganz früh am Renntag und erste Nervosität kam auf. 70 Minuten dauerte die Fahrt von Manhattan bis zum Startgelände auf Staten Island. Dort angekommen, hatte er die Herausforderung bei 56.000 Startern den richtigen Startblock zu finden, wo es dann erstmals lange warten hieß. Punkt 09:40 startete sein Startblock mit einem Kanonenschuss. Es ging erstmals bergauf. Der New York City Marathon hat 350 Höhenmeter und fünf Brücken zu bewältigen. Der höchste Punkt ist die Vezzano Bridge. Die doppelstöckige Brücke faszinierte Hubert, da er das Privileg hatte, sie ganz oben zu durchlaufen. Der Marathon führte die Läufer durch alle fünf Stadtbezirke, von Staten Island über Brooklyn, Queens, Bronx bis nach Manhattan mit Ziel im Central Park. Dem Vinschger gelang es von Anfang an seinen eigenen Rhythmus zu laufen, sein Ziel war es die 3 Stunden und 30 Minuten nicht zu überschreiten. Zur Hälfte des Rennens sah er sich noch gut im Zeitplan, je mehr er jedoch an die km 30 zuging, wurden seine Beine schwerer und müder; Hubert wusste jetzt, aus seiner ursprünglichen vorgenommenen Laufzeit wird nichts mehr. Es ging jetzt darum, so wenig Zeit wie möglich zu verlieren und heil ins Ziel zu kommen. Ab km 37 sei es dann nur mehr eine Quälerei gewesen, physisch und mental, erzählte Hubert, doch sein Kampfgeist und sein Wille haben ihn ins Ziel gebracht. Im Zielraum bekam er die Finisher Medaille umgehängt, die er voller Stolz und erleichtert in die Kamera zeigte. Es war seine schlechteste Marathonzeit, wie er sagt, aber eine ganz besondere, fünfmal die Drei - 3:33:33. Diese Zeit wird ihm immer an den New York City Marathon erinnern.
Christine Alber
Mals/Chiari/Badminton - In Chiari (Lombardei) wurden die 5 Italienmeisterschaften der allg. Klasse ausgetragen: Damen- und Herreneinzel, Damen- und Herrendoppel und Mixed.
Letztes Jahr gewannen SpielerInnen aus Südtirol 4 Titel und somit war die Erwartung groß, auch dieses Jahr der allg. IM den Stempel aufzudrücken. Die Prognosen waren schwierig einzuschätzen, da sich in den Doppeldisziplinen neue Partner zusammengetan haben und die Favoritenrolle schwer auszumachen war. Nach drei intensiven Wettkampftagen war der sportliche Erfolg aus südt. Sicht ernüchternd. Letztendlich konnte nur ein Titel gewonnen werden – und zwar das Herrendoppel mit Luca Zhou (vom ASV Mals) mit Partner Gozzini aus Chiari. Drei Endspiele wurden leider verloren – es reichte somit für insg. vier Vize-IM-Titel.
Erfreulicherweise und daher sehr positiv ist die Tatsache, dass viele Podestplätze mit jungen NachwuchsspielerInnen aus Südtirol belegt wurde. Das lässt für die Zukunft hoffen.
Stefan De March
Sektionsleiter ASV Mals Badminton
Kunstturnen - Beim VSS-Einzelwettkampf der Kunstturnerinnen in Lana konnten die Latscher Nachwuchsturnerinnen unter der Leitung von Carla Wieser einmal mehr brillieren. Julia Tappeiner lieferte sich ein spannendes Duell bei den Turnerinnen des Jahrganges 2015. Sie setzte sich mit knappen 0,1 Punkten Vorsprung auf ihre Konkurrentin aus Lana durch und konnte am Ende Gold bejubeln. Wie knapp es in dieser Kategorie ablief, zeigt Liv Tappeiner, die ebenfalls für den ASV Latsch antrat und sich mit 0,5 Punkten Rückstand die Bronzemedaille sicherte. Auch bei den Mittelschülerinnen (Jahrgang 2012) konnten die Vinschgerinnen triumphieren: Alessia Paone holte sich den Sieg, Hannah Platzer wurde Dritte. In der Kategorie des Jahrganges 2011 konnte Vanessa Mombello die Goldmedaille in den Vinschgau bringen. (sam)
Naturns/Schnals - Ötzi Trail Run 2025 - Ein halbes Jahrzehnt voller Herausforderungen, Gemeinschaft und unvergesslicher Momente: Der Alpenplus Ötzi Trailrun Naturns feiert am 5. April 2025 sein fünfjähriges Jubiläum und lädt Sportbegeisterte ein, an diesem besonderen Event teilzunehmen. In der kommenden Ausgabe dieses sportlichen Highlights am Naturnser Sonnenberg stehen den Läufern verschiedene, fordernde Laufstrecken zur Auswahl.
Der beliebte Sunny Mountain Trail darf mit seinen 30 Kilometern und 2.100 Höhenmetern bei der fünften Edition des Alpenplus Ötzi Trailruns nicht fehlen. Nach den ersten Kilometern auf Asphalt und Schotter wechselt die Strecke in steile Anstiege und schmale Trails. Hier wartet ein anspruchsvoller Mix aus steilen Auf- und Abstiegen, die zum höchsten Punkt des Rennens auf 1584 m führen. Nach einem kurzen, flachen Abschnitt führt der Weg in die 1000-Stufen-Schlucht – ein anspruchsvoller Anstieg mit zahlreichen Stufen und einer Hängebrücke, die den Teilnehmern einen spektakulären Blick in die Tiefe und auf die umliegende Natur eröffnet.
Wer sich auf eine kürzere Strecke begeben möchte, findet beim Skyrace Naturns eine herausfordernde 15 Kilometer lange Strecke mit 1.150 Höhenmetern. Nach einem schnellen Kilometer auf Asphalt geht es direkt in die steilen Trails. Der Trail ist technisch anspruchsvoll und bietet den Teilnehmern eine herausfordernde Strecke, die durch atemberaubende Landschaften verläuft. Zum Schluss folgt ein langer Abstieg, der die Läufer zurück nach Naturns führt.
Passende Herausforderungen für jeden Läufer
Das Organisationskomitee legt großen Wert darauf, für jeden Läufer vielfältige Laufmöglichkeiten zu schaffen. Neben den bereits genannten Strecken werden auch zusätzliche Herausforderungen angeboten. Mit 8 Kilometern und 330 Höhenmetern ist der Just for Fun Lauf die ideale Wahl für alle, die ein entspanntes Lauferlebnis suchen. Die Strecke beginnt gemütlich über Asphalt und Schotter, bevor die Teilnehmer in einen malerischen Trail eintauchen und dabei schöne Ausblicke auf Naturns genießen. Für die kleinen Teilnehmer bietet der VIP Apple Kids Run, unterteilt in zwei Altersgruppen: 5-8 Jahre (700 Meter) und 9-12 Jahre (1.400 Meter), ein einzigartiges und spannendes Lauferlebnis. Die Strecke bietet spannende Hindernisse, bei denen die Kinder ihre Beweglichkeit und Geschicklichkeit unter Beweis stellen können.
Auf unserer Homepage https://www.merano-suedtirol.it/de/oetzi-trailrun-naturns.html können sich Laufbegeisterte anmelden und erhalten wichtige Informationen zu Strecke und Ablauf.
Die Winterpause im Fußball ist eine kurze, aber sehr wichtige Auszeit mitten in der Saison. Sie bietet den Mannschaften die Gelegenheit, sich von der ersten Saisonhälfte zu erholen und sich auf die die kommenden Herausforderungen vorzubereiten. Während die einen sich auf die „Mission Titel“ vorbereiten werden, stehen die anderen vor der Herausforderung „Kampf gegen den Abstieg“. Doch wer der Vinschger Mannschaften startet im Frühjahr von ganz vorn und wer muss zittern? Hier nun ein kurzer Überblick über die bisherige Saison.
Von Sarah Mitterer
Oberliga
Partschins bleibt weiterhin das Sensationsteam der Oberliga. Die Vinschger überwintern nämlich auf dem starken zweiten Platz und haben auf den Herbstmeister Obermais sieben Punkte Rückstand. Und Partschins könnte den Rückstand sogar noch verkürzen, denn das Hinrundenspiel gegen Stegen wird erst am 25. Jänner ausgetragen.
Landesliga
Lange Zeit war Naturns ganz vorne dabei, zum Abschluss der Hinrunde ließen die Gelb-Blauen jedoch einige wichtige Punkte im Kampf um die Rückkehr ins Oberligahaus liegen. Mit 31 Punkten und 5 Zählern Rückstand auf Tabellenführer Bruneck geht Naturns in der Rückrunde von Position 4 aus in den Kampf um den Meistertitel. Latsch kann von einer erfolgreichen ersten Meisterschaftshälfte sprechen. Das Team sammelte 20 Punkte in 15 Spielen und überwintert auf Platz 7..
1. Amateurliga
Schluderns ist der einzige Vertreter aus dem Vinschgau in dieser Liga. Die Mannschaft, die in der vergangenen Saison knapp dem Abstieg entkam, bewies in der Herbstmeisterschaft, dass man mit den Besten mithalten kann. Zwar haben die Top 3 bereits ein recht passables Punktepolster, doch Schluderns, das von Position 6 aus im Frühjahr in die Rückrunde starten wird, könnte mit einer Siegesserie noch den ein oder anderen Platz nach oben klettern.
2. Amateurliga
Nur ein einziges von den sechs Vinschger Teams kann mit seinem Auftreten in der ersten Meisterschaftsphase zufrieden sein: Plaus. Die Mannschaft kratzte an der Spitzenposition, musste sich am Ende jedoch mit einem Punkt Rückstand auf Algund und Tscherms mit dem dritten Platz zufriedengeben. Somit gehört Plaus im Frühjahr zu den ganz heißen Kandidaten auf den Meisterschaftstitel. Schlanders (Position 8), Kastelbell Tschars (Position 9), Goldrain (Position 11) und Morter (Position 12) befinden sich in der unteren Tabellenhälfte. Diese Handvoll Vinschger Teams trennen gerade einmal vier Punkte und alle befinden sich gefährlich nahe an der Abstiegszone. Auch auf Mals wartet während der Winterpause eine gehörige Portion Arbeit, will man die nächste Spielzeit weiterhin in dieser Liga verbringen. Denn Mals bildet mit 9 Punkten das Liga-Schlusslicht.
3. Amateurliga
Um den Titel wird hier im Frühjahr wohl kein Vinschger Team spielen. Absteiger Prad überwintert auf Platz 5, hat jedoch 8 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Mölten Hafling Vöran. Eyrs (Platz 7) kann mit der bisherigen Punkteausbeute zufrieden sein. Einige Positionen dahinter befinden sich Absteiger Laas (9.) und Oberland (10.), die jeweils 10 Punkte sammeln konnten.
Amateurliga - Martin Gander, der für Schluderns auf Torjagd geht, konnte in der Hinrunde 9 Treffer erzielen. Damit liegt er in der Torschützenliste auf Position 2. In der 2. Amateurliga ist Tobias Gufler mit 12 Toren, der für Plaus auf dem Platz steht, der treffsicherste Vinschger und belegt dort ebenfalls Position 2. (sam)
Fußball - Nadine Nischlers Höhenflug geht weiter. Die Naturnserin wurde vor kurzem für das Freundschaftsspiel gegen Deutschland in die italienischen Nationalmannschaft einberufen. Zwar kam sie beim 2:1 Sieg der Italienerinnen nicht zum Einsatz, dennoch ist es ein weiterer Meilenstein in Nischlers noch jungen Karriere. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ambrosius, 7. Dezember 2024
Im Vinschgau sind wir froh, dass die Vinschger Bahn von Meran nach Mals seit dem 5. Mai 2005 wieder verkehrt und dass die Bahnlinie derzeit elektrifiziert und damit zukunftsfähig gemacht wird.
In Zeiten als es noch wenige Privatautos gab, war am 1. Juli 1906 die Eisenbahnlinie Meran - Mals nach 15-jähriger Verhandlungs-, Planungs- und Bauzeit in Betrieb gegangen, als Südtirol noch Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie war. Am 9. Juni 1990 war der Betrieb der Vinschger Bahn als so genannter „dürrer Ast“ im Netz der italienischen Staatsbahnen dann eingestellt und das Eigentum in der Folge vom Staat an das Land Südtirol übertragen worden. Danach folgten zehn Jahre Überzeugungsarbeit der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und verschiedener Interessensgruppen, auf dass die Südtiroler Landesregierung die notwendigen Sanierungsarbeiten in Auftrag gäbe und die Bahn wieder in Betrieb nähme. Gottlob ist in der Stehzeit – entgegen anderslautenden Vorschlägen wie etwa die Nutzung der Bahntrasse als Radweg – die Geleistrasse erhalten geblieben. Landeshauptmann Luis Durnwalder hat mit seiner Landesregierung die Bedeutung der Eisenbahn als zukunftstaugliches Verkehrsmittel für den öffentlichen Personen-Nahverkehr erkannt und die Sanierung und Wiederinbetriebnahme der Vinschger Bahnlinie befürwortet und unterstützt. Talschaften mit vormaligen Bahnlinien wie das Grödnertal oder das Überetsch wären heute froh, wenn die Geleistrasse ihrer vormaligen Bahnen nicht überbaut und heute noch verfügbar wären.
Nachhaltige Mobilität in Südtirol
Die beiden Techniker Markus Lobis und Philipp Kleewein stellen in ihrem Fachbeitrag „Mobil sein unter neuen Prämissen – Die Herausforderungen der Zeit (publiziert vom Herausgeber Thomas Benedikter in „Klimaland Südtirol? Regionale Wege zu konsequentem Klimaschutz“, arcaedizioni Lavis/Eppan 2022) fest, dass Südtirols Verkehrs- und Mobilitätsinfrastruktur vom Motorisierten Individualverkehr (MI) geprägt ist. Das private Automobil ist der bedeutendste Mobilitätsträger im so genannten „Modal Split“ der Mobilitätsformen. Dabei ergeben die Geomorphologie und die Siedlungsstruktur unseres Landes klar definierte Hauptachsen in den Tallagen. Es haben sich Ballungsräume herausgebildet. Rund 50 Prozent der Südtirolerinnen und Südtiroler leben und wohnen im Etschtal zwischen Meran, Bozen und Salurn. Rechnet man die Städte Brixen, Sterzing und Bruneck und deren näheres Umfeld dazu, leben rund zwei Drittel der Einwohner unseres Landes in diesen Räumen. Für die Mobilitätsplanung bedeutet dies, dass auch in diesen Bereichen die höchsten Effekte bei der Senkung klimarelevanter Emissionen von Treibhausgasen erreicht werden können. Markus Lobis und Philipp Kleewein beschreiben Südtirol als ein potentielles Fahrradland. Ihre Berechnungen haben ergeben, dass zwischen 60 und 70% der Südtirolerinnen und Südtiroler in einer sogenannten „Radgunstlage“ leben. Dies bedeute nach den beiden Autoren, dass die geomorphologischen, klimatischen und ortsräumlichen Verhältnisse die Nutzung des Rades nahezu ganzjährig zulassen.
Handlungsfelder und -empfehlungen für eine klimaverantwortbare Mobilität
Meines Erachtens sind wir in Südtirol in der Potenzierung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs auf dem richtigen Weg, aber der Umstieg vom Privatauto auf die öffentlichen Verkehrsmittel muss noch beschleunigt werden.
Philipp Kleewein und Markus Lobis sehen in ihrem oben erwähnten Fachbeitrag folgende Handlungsfelder:
1. Schluss mit der Verkehrsplanung: Wer Verkehrsprobleme mit Verkehrsplanung lösen will, schafft neue Verkehrsprobleme. Vermeintliche Verbesserungen im System des Motorisierten Individualverkehrs führen nach Meinung der Autoren im besten Fall zu einer Verlagerung der Probleme. Die Planungsaufgabe der Zukunft besteht in einer integrierten Mobilitäts- und Raumplanung. Auch in Südtirol müsse ein ganzheitlicher Planungsansatz gesucht werden. Ein Start in diesen ganzheitlichen Ansatz wurde mit dem Landesgesetz Nr. 9/2018 „Raum und Landschaft“ gesetzt. Hoffentlich bleibt das Gesetz in seinem Kern erhalten. Derzeit kann beobachtet werden, wie die Ansprüche von Interessensgruppen mit jenen der Gesellschaft als solcher unter den geänderten Bedingungen und Erfordernissen (auch aus dem Klimawandel) kollidieren.
2. Mobilitätsplanung mit klaren Zielen: In Südtirol gibt es einen Landesmobilitätsplan. Nach Lobis und Kleewein bilde dieser lediglich die Planungen der Landesverwaltung im Bereich des Öffentlichen Personen-Nahverkehres (ÖPNV) ab. Das ist nur eine Teilplanung. Eine integrierte Mobilitätsplanung müsse alle Mobilitätsmodalitäten miteinander vernetzen. Das Thema „Nachhaltigkeit“ finde im Finanzhaushalt des Landes Südtirol noch zu wenig Niederschlag: Entscheidungen über den Einsatz öffentlicher Finanzmittel im Bereich Mobilität sollten jene Investitionen bevorzugen, die konkrete Umstiegszahlen in Richtung Umweltverbund Zu-Fuß-Gehen, Radfahren, ÖPNV bewirken.
3. Raumordnerische Prinzipien: Die Qualität und die Ausstattung des Raumes sind von unterschiedlicher Bedeutung für die Wahl des Verkehrsmittels. Bei der Planung von Infrastrukturen sollten nicht nur hohe Standards für den Motorisierten Individualverkehr durchgesetzt werden, sondern auch die anderen Mobilitätsmodalitäten wie Zu-Fuß-Gehen und Radfahren berücksichtigt werden. Bei der Ausweisung und Weiterentwicklung von Wohngebieten und bei der Nutzung von Flächen im öffentlichen Raum sollten die Bebauungen hohe Durchlässigkeiten von Rad- und Fußwegen gewährleisten. Autofreie Wohngebiete werden inzwischen in ganz Europa errichtet und bieten hohe Wohnqualitäten. Die 23,5 Stunden am Tag herumstehenden Stehzeuge Autos müssen aus dem öffentlichen Raum entfernt werden. In Städten und Ortschaften sollte umgehend und im gesamten Gebiet Tempo 30 eingeführt werden. Schlagwort: Mensch vor Auto.
4. Bessere Anbindungen an den internationalen Schienenverkehr: Südtirol liegt im Herzen von Europa und zwischen gut ausgebauten Bahnnetzen, an die das Land nur ungenügend angeschlossen ist. Ein besserer Anschluss an das europäische Verkehrsnetz der Eisenbahnen ist sinnhaft. Im Rahmen der Mobilitätswende können gute Nachtzugverbindungen dem Tourismusland und Wirtschaftsstandort Südtirol Vorteile in seiner wirtschaftlichen Positionierung verschaffen. Zu den Strukturanforderungen zählt dabei auch die Gestaltung und Nutzungsfreundlichkeit der Bahnhofsareale und der Räume und Flächen für den Mobilitätswechsel. Die Zunahme der Nutzung von E-Bikes bedingt auch einen höheren Diebstahlschutz für Fahrräder.
5. Letzte Meile, Digitalisierung und Zusatzdienste: Die Bereitschaft zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nimmt ab, je höher die Umstiegsschwellen in Richtung ÖPNV empfunden werden und welches Verkehrsmittel für die sogenannte letzte Meile zwischen Wohnsitz und Mobilitätsziel eingesetzt werden kann. Lückenlose und zeitnahe Informationen verringern die Umstiegsschwelle, ebenso die Fahrplangestaltung und das Ticketsystem. Das Tarifsystem ist in Südtirol zweckmäßig ausgeprägt. Die Südtirol-Mobil-Card sollte auf möglichst viele Zusatzanwendungen ausgedehnt werden.
Die Digitalisierung hat die Arbeitswelt verändert und wird sie weiter verändern. Die neuen Technologien machen uns mobil, ohne dass wir uns physisch von der Stelle bewegen. Telearbeit und Home Working lassen neue Formen der Arbeitsorganisation zu.
6. Potenzierung der Radmobilität im Alltag: Viele Südtirolerinnen und Südtiroler benützen heute schon das Fahrrad als Fortbewegungsmittel. Das Fahrrad birgt aber weiteres Umstiegspotential. Rund die Hälfte aller Wege, die mit dem Auto zurückgelegt werden, sind unter 5 km lang und die Hälfte davon wiederum nicht länger als 2 km. Bei angemessener Infrastruktur für das das Fahrrad kann man in der Einschätzung von Lobis und Kleewein davon ausgehen, dass die genannten Kurzstrecken mit dem Fahrrad schneller, günstiger und vor allem auf gesündere Art und Weise zurückgelegt werden können als mit dem Automobil.
Und das Fazit von Markus Lobis und Philipp Kleewein in Sachen Mobilität der Zukunft lautet: „Die menschliche Zivilisation tritt in eine neue Ära, die entweder ihren letzten kurzen Abschnitt darstellt oder als Zeitalter der Verantwortung in ihre Entwicklungsgeschichte eingeht. Eine tiefgreifende ökologische und gesellschaftliche Transformation ist nicht nur unerlässlich, sondern auch möglich und wünschenswert.“
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