Seit fünf Jahren ist der Spengler Joachim Telser Hauptmann der Schützenkompanie Burgeis.
Mit seinen 33 Jahren ist er der Älteste der viert-jüngsten Kompanie des Landes, bestehend auch 33 Männern, fünf Marketenderinnen und zwei Jungschützen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Bei seiner ersten Andreas-Hofer-Feier als frisch gekürter Hauptmann sei er sehr nervös gewesen. Vorne zu stehen und zu kommandieren, daran habe er sich erst gewöhnen müssen, meint Joachim. Mittlerweile ist es für ihn Routine. Mitglied der Burgeiser Schützen ist er seit der Wiederbelebung der Kompanie im Jahre 2006. Damals suchte eine Gruppe junger Leute um Klaus Thöni und Melanie Noggler im Dorf nach motivierten Schützen und stellten eine neue Truppe zusammen. Sie holten die verstaubten Trachten aus Burgeiser Kästen und kleideten sich ein. Thöni wurde zum Hauptmann gewählt. „Vorher isch pa di Burgeiser Schützn drei Johr long Stillstond gwesen“, erklärt Joachim. Er engagierte sich von Anfang an in der Führungsriege, getreu den Werten Kameradschaft, Heimatliebe, Traditionspflege und Glaube. „Ma wochst asou longsom inni. Ma weart gach Patriot, wenn ma die Londesgeschichte besser kennt“, meint Joachim. In diesem Zusammenhang gebe es bei Konventen mit Experten oft viele Diskussionen. Auf Thöni folgte Ulrich Sprenger als Hauptmann und Joachim wurde Verantwortlicher für die Kompaniefahne. „Dia Fohn isch s höchste Gut einer Kompanie“, lacht er. Als 27-Jähriger wurde er dann zum Hauptmann gewählt. Seither hält er die Zügel der Kompanie fest in den Händen. Er kümmert sich um die Termine, übt das Marschieren und Exerzieren vor großen Auftritten, wie vor Andreas-Hofer -Feiern, vor der Fronleichnam- und Herz-Jesu-Prozession, oder vor den Auftritten bei den Partnerkompanien in Zams und Weingarten. In Absprache mit den Vorstandsmitgliedern kümmerte sich Joachim um den Ankauf von Gewehren und um die Anschaffung neuer Trachten. Bei Ausbildungsveranstaltungen lernte er, die richtigen Befehle zu geben, beispielsweise wenn Salven gefeuert werden. „I als Hauptmonn hon koa Gwehr. I hon in Sabl“, erklärt er. Stolz auf ihn ist heute sein Großvater der einstige Schütze Josef Telser vom Plavinahof. Dort verbrachte Joachim seine Kinder- und Jugendjahre zusammen mit einem älteren Bruder und seiner Mutter. Als 14-Jähriger lernte er das Almleben kennen. Einen Sommer lang arbeitete er als Untersenn auf der Höfer Alm, und als 15-Jähriger half er als Kleinhirte auf der Oberdörferalm aus. Im Pflichtschuljahr besuchte er den Grundlehrgang an der Landesberufsschule Schlanders, entwickelte die Freude an den Arbeiten mit Blech und begann die Lehre in der Spenglerei Ziernheld in Burgeis. Seinem Lehrmeister ist er mittlerweile seit 18 Jahren treu und ist nach wie vor glücklich in seinem Beruf. Es macht ihm nichts aus in großer Höhe zu hantieren. „Di Kält im Winter unt di Hitz in Summer tian mir nix“, lacht er. Ausgleich bot ihm das Fußballspielen. Er begann als Bub in Burgeis, wechselte dann zu den Junioren nach Mals, wo er mit dem späteren Langlaufolympiasieger Dario Cologna kickte. Er war „Flügelflitzer“ in der II. und später III. Amateurliga für Burgeis und später für Mals in der Landesliga. Er erlitt einen Kreuzbandriss und kämpfte sich wieder zurück. In der Spielergemeinschaft FC Burgeis und FC Oberland schaffte er den Aufstieg in die II. Amateurliga. Ein nächster Kreuzbandriss bei einem Grümpel-Turnier bedeutete das Fußball-Aus.
Im Oberland lernte Joachim auch seine Freundin Tamara Stecher kennen, mit der er heute in St. Valentin wohnt. Zur Arbeit pendelt er täglich nach Burgeis. Dort trifft er sich auch regelmäßig mit seinen Schützenkameraden um Auftritte vorzubereiten oder Feste zu organisieren, damit Geld in die Vereinskasse kommt. Dieses wird beispielsweise benötigt, um neue Investitionen zu tätigen und auch das Hl. Grab wieder zu errichten, das dann 2020 erstmals in altem Glanz zu sehen sein wird. Joachim hat seine Kompanie fest im Griff. Bei den Kommandos als Schützenhauptmann wirkt er mittlerweile sehr souverän. Nur einmal passierte ihm jüngst ein kleines Missgeschick: Als er beim Bezirksschützenfest in Zams das Kommando „Verschuss“ vor dem Abfeuern der Salven gab, haute er sich mit seinem Säbel den Hut vom Kopf. „A pissl gschmuzelt hobm meine Mander, ober sucht hobmsi sich nit muxn traut“, betont er. Ob er weiterhin Hauptmann bleibt, wird sich bei den Neuwahlen zu „Sebastiani“ 2020 zeigen.
Che Bello! So sagte kürzlich zu mir ein italienischer Gast, der sich am Tarschersee verirrt hatte.
Ja, es gibt noch Orte wie diesen, die noch ohne rostige Aussichtsplattform auskommen.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Der Abschied eines Großen
Es ist Sonntag, der 25. August 2019, der 21. Sonntag im Jahreskreis. Gelb-weiße Fahnen wehen am Kirchturm von Schlanders. Er ist ein großer, unser Kirchturm. Er ragt majestätisch in den Himmel, zeigt unmissverständlich nach oben. Aber was ist heute für ein Festtag? Warum dieser Schmuck? Es ist kein Festtag, es ist ein Abschied. Der Abschied unseres geschätzten Herrn Dekans, Dr. Josef Mair, der nach 30 Jahren Dekan in Schlanders, seinen Dienst in andere Hände legt, um mit seinen 80 Jahren den verdienten Ruhestand zu genießen.
Es ist eigentlich nicht sein Abschied, dem die wehenden Fahnen gelten, sie wehen zur Einführung des Nachfolgers. Aber der nach oben zeigende Kirchturm steht für den Abschied, obwohl ihn der scheidende Dekan überhaupt nicht feiern wollte. Er ist die Botschaft eines Priesters seit 1962 und des Pfarrers von Kortsch und des Dekans von Schlanders. Der Blick nach oben, das Vertrauen in Gottes Güte und der Glaube an etwas Höheres waren doch so oft Inhalt seiner Predigten. „Predigten“ ist gut gesagt. Es waren sehr zumeist theologische Vorträge auf höchstem Niveau. Böse Zungen behaupten, dass viel Pessimismus mitgeklungen hat in seinen Ausführungen. Dem möchte ich vehement widersprechen. Wenn aufgezeigte Probleme und Visionen Wirklichkeit werden, so wie es während seiner Amtszeit zur Genüge vorgekommen ist, dann ist dies kein Pessimismus, sondern weise Voraussicht und Mahnung. Sonst wäre auch ein Wildbachverbauer ein jämmerlicher Pessimist.
Unser Herr Dekan ist ein Großer. Nicht nur Ehrenbürger der Gemeinde Schlanders, umsichtiger Verwalter mit vielen schweren Brocken, die er in seiner Amtszeit zu bewältigen hatte, bescheidener Diener des Herrn, der seine Aufgabe auch in unzähligen Krankenbesuchen sah. Er ist ein fundierter Theologe, mit einem immensen Wissen und gleichzeitig mit einer sehr praxisorientierten Einstellung. Früher lange Zeit im Religionsunterricht, dann mit den steigenden Aufgaben im Dekanat für die Seelsorge tätig. Der Priestermangel machte seine letzten Jahre zur Qual. Mit viel Geduld und Ausdauer versuchte er die große Pfarrei Schlanders und Kortsch, wie auch Göflan und Vetzan abzudecken. Er fühlte sich oft im Stich gelassen von der weltlichen Führung in Bozen. Keine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, kein Identifizieren mit Problemen und Anliegen. Nein, eigentlich beschämend für eine Verwaltung, ihren Vertretern in den Pfarreien einfach die kalte Schulter zu zeigen. Viele Schreiben blieben unbeantwortet, es fehlte oft an der nötigen Zusammenarbeit und Solidarität. Sie wird nicht gut ankommen in Bozen, meine Kritik. Aber es ist meine und nicht die des Herrn Dekan Dieser genoss die Hilfe von oben, die hat ihm Kraft, Ausdauer und auch Trost gegeben. Und er hat es geschafft. Wenn sich in Schlanders nun sein Vorhang schließt, dann hoffen wir alle, dass der Hauptdarsteller noch außerhalb der Bühne tätig bleibt, aber vor allem in bester Gesundheit seinen Ruhestand genießt. Ein lang anhaltender Applaus ist ihm beschieden, eine verdiente standing ovation, eine tiefe Verneigung vor so viel Einsatz, Demut und Dienst an der Pfarrgemeinde.
Dagegen wirkt die Leistung der Kurie fast stümperhaft. Die jungen Priester in den Büros von Bozen, vom Generalvikar bis zum Sekretär des Bischofs, Priester für Arbeiten, die genauso gut Laien verrichten könnten und die siebzig- und achtzigjährigen Priester können von Ortschaft zu Ortschaft und von einem Gottesdienst zum anderen hetzen, am ehesten noch mit dem Hubschrauber zu bewältigen.
Danke Herr Dekan. Der Vater im Himmel möge Ihnen alles vergelten. Nur er ist gütig, gerecht und gibt Hoffnung. Drum zeigt der Kirchturm zu ihm hinauf. Ad multos annos.
Sebastian Felderer, Schlanders
„Mystischer Ort“
Am Samstag, den 17. August, fand am alten Saumoarhof – Dornsberg, Naturns – ein literarischer Abend besonderer Art statt. Die Altbäuerin Ottilia Ruatti und ihre Tochter Luise hatten zu diesem Ereignis eingeladen, um auf den unschätzbaren Wert dieses jahrhundertealten Hofes hinzuweisen. Frau Maria Fliri Gerstgrasser trug gekonnt und unterhaltsam Sagen von den Schlössern Dornsberg, Hochnaturns und Juval vor, darunter auch die Sage vom Schwarzen Ritter. Umrahmt und mitgestaltet wurde die Veranstaltung von der jugendlichen „Algunder Gruppe für neue Musik“ unter der Leitung von Carlo Benzi. Anschließend wurde die Hörerschaft mit Kürbiseintopf, von Hans Pöll fachmännisch gekochtem Muas und der Süßspeise „Arme Ritter“ verwöhnt. Als Teilnehmerin an diesem Abend konnte ich mich der Mystik dieses Ortes nicht entziehen. Der alte Hof, die „Bühne“ (alter Stadel), der uralte Kastanienbaum mit einem Mindestumfang von knapp 5 m, die Weisheit der Sagen…. Um so absurder ist für mich die Vorstellung, dass dieser Ort in absehbarer Zeit dem Erdboden gleichgemacht werden soll, um einem Gesetz Genüge zu tun. Klar, - Gesetze sind wichtig und sollten für alle gleichermaßen gelten, doch ..wo bleibt das Herz, wo der Verstand? Warum m u s s einer alten Frau, die über 70 Jahre ihres Lebens dort verbracht hat, das Herz gebrochen werden? Warum m u s s ein wahrhaft idyllischer Ort zerstört werden, der für Menschen auch in Zukunft eine Möglichkeit bieten könnte, Authentizität, innere Bereicherung, kulturelle Wurzeln und Heimat zu erfahren? Wer den Jesusbesinnungsweg kennt, erinnert sich vielleicht an den Besinnungspunkt 12 „Verurteilung“. Die Richter verurteilen Jesus mit den Worten – Tafel am Berg: „Wir haben ein Gesetz, und nach dem muss er sterben“. Wird es so auch diesem Hof, der viel mehr ist als ein Haus aus Stein, ergehen? Oder geschieht so etwas wie ein „Wunder“, letztendlich auch im Vertrauen auf Jesu Worte: „Ich habe ein Gesetz, und nach diesem sind alle zum Leben bestimmt!“ (Besinnungspunkt 14, Jesusweg – „Auferstehung“)
Annegret Steck, Naturns
Der Landeshauptmann und der Weinberg
Die heutige Nachricht hat mich nicht erschüttert. Es ist eine alte Geschichte, die aber immer krassere Formen annimmt. Nachdem es um Machtansprüche in Südtirol geht, betrifft es eben nicht nur den Landeshauptmann, der ist nur der evidenteste Angriffspunkt, sondern unser ganzes Land und die gesamte Bevölkerung. Also auch mich, als Person, Bewohner Südtirols, politisch Interessierten und Steuerzahler. Ich bin Abonnent der Freitag-Dolomiten bis 31.12. habe sie abbestellt. Meine Frau war Angestellte der Athesia bis 1973. Habe das Buch von Toni Ebner gelesen und schätze Kanonikus Gamper. Habe auch den Chefredakteur in vier „Dolomiten“-Abenden im Wahlkampf kennen und schätzen gelernt. Hatte mit der Athesia auch geschäftlich zu tun. Ich kenne die Grabenkämpfe um den Vinschger mit dem WIND. Die Athesia kann sich‘s leisten. Ich kenne vieles vom Weinbergweg. Habe auch als Leserbriefschreiber den Rotstift des Herrn Rampold noch kennen und fürchten gelernt. Es schreibt kein politischer Neuling, so wie es sich die Athesia als Aushängeschild in der Südtiroler Politik gesucht hat. Einen Senkrechtstarter, in Ermangelung von Alternativen, Parteiobmann und mächtigster Landesrat in einem. Da kommt sogar Widmann nicht mit. Schule, Kultur und Wirtschaft, ist das nicht genau auf Athesia zugeschnitten? Geht‘s noch deutlicher? Und ganz Südtirol schaut zu. Ich bin mit Achmüller, nicht mit Achammer, in die Politik eingestiegen und das Schauspiel wurde immer brutaler und krasser. Habe riesen Respekt vor einem Betrieb, der sich ständig nach oben entwickelt und mit Fleiß und Intelligenz geführt wird. Aber ein Medienimperium ist eben gefährlich für ein Land mit nur einer Mehrheitspartei. Da werden zuviele Kanäle in der Zufuhr frei und zu viele in der Information geschlossen. Zudem sind die Konsumenten die Bürger, die ahnungslos eine Macht unterstützen, die ihnen den Boden unter den Füßen nimmt. Zuletzt dürfen sie noch für die Todesanzeige teuer bezahlen. Das war‘s dann. Ich kaufe in Schlanders nicht bei Athesia ein, sondern bei der Papierwelt, genau aus dem Grund, weil andere auch leben sollen. Ich unterstütze den VinschgerWind, weil die Redaktion einen tapferen Kampf geschlagen hat und es verdient. Ein erfolgreiches Unternehmen ist lobenswert, ein Machtmonopol, das die Finger über Brennercom, Schnals, Trentino, Tirol ausstreckt und nicht nur die Finger, sondern Hände und Arme tief hinein in die Landesregierung steckt, ist abscheulich und vehement zu bekämpfen.
Wäre ich Landeshauptmann, würde ich dem Widmann die Sanität lassen, aber dem Achammer kündigen und die Vertrauensfrage damit verbinden. Würde zudem als Voraussetzung für zukünftige Kandidaten in Südtirol die 100% Abkehr vom Weinbergweg fordern und zwar schriftlich. Das Thema Handelskammer und Flugplatz lasse ich draußen. Es wird zu lang. Das passiert eben, wenn Machtansprüche keine Grenzen kennen. Südtirol, wach auf !!!!!
Sebastian Felderer, Schlanders
Plakate für mehr Verkehrssicherheit an der Stilfser-Joch-Straße in Prad
Wiederum machten zahlreiche Anrainer der verkehrsgeplagten Hauptstraße in Prad am Stilfserjoch mit einer gemeinsamen Plakataktion auf die große Verkehrsbelastung aufmerksam. Mit 25 Plakaten wurde eine ganze Woche lang entlang der Stilfser-Joch-Straße in Prad auf die fehlende Verkehrssicherheit hingewiesen. Gerade jetzt in der
Haupturlaubszeit ist die Belastung für die Anwohner und Feriengäste entlang der Straße am größten. Immer wieder rasen rücksichtslose Verkehrsteilnehmer mit Geschwindigkeiten durchs Dorf, die auch das Doppelte des aktuellen Limits von 50 Km/h überschreiten. Dementsprechend hoch ist auch die starke Lärmbelastung und das Unfallrisiko. Sehr gravierend ist die Situation auf den geraden Abschnitten wie im Ortsteil „Schmelz“. Deshalb fordern die besorgten Anrainer immer wieder regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen. Nachdem die Bezirksgemeinschaft Vinschgau noch über kein Lärmmessgerät verfügt, fordern die Anrainer diese auf, ein solches Gerät anzukaufen und dieses einzusetzen. Auch wenn derzeit lt. Aussagen des Verkehrslandesrates Daniel Alfreider noch keine zeitlich begrenzten Straßensperren und Mauteinhebungen möglich sind, so sind die verantwortlichen Politiker auf Gemeinde- und Landesebene aufgerufen, die aktuellen Möglichkeiten wie Kontrollen und baulichen Maßnahmen gänzlich auszuschöpfen. Es ist zu hinterfragen, ob die angekündigte „Aufwertung der Stilfser-Joch-Straße“ in Wirklichkeit eine „Abwertung“ für die Lebensqualität der Bewohner und Feriengäste bedeutet, so wie es bereits im Unesco-Weltnatur-Erbe Dolomiten der Fall ist. Die Anrainer der Stilfser-Joch-Straße in der Gemeinde Prad werden weitere Sensibilisierungs-Kampagnen durchführen und erwarten sich ein Mitsprache-Recht bei der Ausarbeitung des dringend geforderten Mobilitätskonzeptes für das Stilfser- Joch-Gebiet.
Für die Anrainer der Stilfser-Joch-Straße
Gerda Berger und Rudi Maurer
Bettenobergrenze:
Das Limit ist erreicht
Die gesetzlich vorgeschriebene Bettenobergrenze im Tourismus von 229.088 ist so gut wie erreicht! Nun muss die Landesregierung mit dem angekündigten Stopp Ernst machen.
Das immer noch gültige, „alte“ Landesraumordnungsgesetz (LROG) ist bis zum 1. 1. 2020 in Kraft und könnte in seiner Geltung verlängert werden, da das 2018 verabschiedete Gesetz für Raum und Landschaft erst später Geltung erlangen dürfte. Art. 128, Abs. 1 des LROG von 1997 und das Dekret des Landeshauptmanns vom 18. 10. 2007, Nr. 55, Art. 2 sehen eine Obergrenze von 229.088 gastgewerblichen und nicht gewerblichen Betten vor.
Seit 2017 näherte sich das Bettenwachstum zügig der Obergrenze: Noch 2016 waren es erst 220.595 Betten, aber bereits im Sommer 2018 waren 223.987 Betten erreicht, Anfang 2019 wurde die Marke von 225.000 Betten übersprungen. Und es ging weiter flott nach oben: Ende Juni 2019 hält der Stand nach der offiziell geführten Statistik bei 228.744. Nur mehr knapp 350 Betten, die Dimension dreier größerer Hotels, trennten also im Frühsommer diesen Jahres den Tourismus Südtirols vom Erreichen der Bettenobergrenze. Nun aber, zum Sommerausklang und nach ständiger Eröffnung weiterer Hotels und Betriebe dürfte das gesetzlich vorgeschriebene, immer noch gültige Limit, definitiv erreicht sein.
Der Ball liegt nun bei der Landesregierung: Sie wird die geltenden Gesetze respektieren und die aktuellen Vorhaben mit ca. 46 Projekten in 30 Gemeinden auf Eis legen müssen. Eine solche Entscheidung ist aufgrund der klar dokumentierten Situation unausweichlich. Sie ist im Interesse der Landschaft und Umwelt Südtirols geboten und eine zügige Entscheidung notwendig, auch um die Projektwerber nicht im Unklaren zu lassen.
Hans Heiss, LT-Abg. a. D., Brigitte Foppa, LT-Abg., Riccardo Dello Sbarba, LT-Abg., Hanspeter Staffler, LT-Abg.
Kiefernporling
Schöne Dinge gibt es auf der Welt, doch manche findet man eher selten einmal. So auch diese beiden stattlichen Kerle im Wald. Es handelt sich dabei um den Kiefernporling, der kein Speisepilz ist. Seine Erscheinung ist jedoch gewaltig, besonders, wenn, wie im Bild 2 fast gleiche Exemplare nebeneinander liegen. Der Fruchtkörper ist ca. 20 cm im Durchmesser und seine Gestallt fasziniert durch die gezeigte Vielfältigkeit.
Jürg Bäder, Müstair
von Albrecht Plangger - Die von Salvini ausgelöste Regierungskrise dürfte fast vorbei sein. Wir haben einen neuen alten Ministerpräsidenten, der es noch einmal versuchen will.Es wird ihn aber kein leichtes Spiel erwarten. Salvini muss auf die Oppositionsbank und der Dauerwahlkapf wird nun endlich vorbeisein. Wenn sich der Partito Democratico und die 5 Sterne Bewegung auch noch auf Regionalebene zu etwas mehr Zusammenarbeit aufraffen koennen, dann wird man bei den anstehenden Regionalwahlen in der Emilia Romagna , Kalabrien usw. den Durchmarsch der Salvini - Lega sicher einbremsen können. Es war fast sicher die Aktion des Ex- Ministerpräsidenten Renzi , welche die Strategie für Neuwahlen von Salvini durchkreuzt und letztendlich zu Fall gebracht hat. Renzi kann 3 Jahre nach seinem Rücktritt immer noch die italienische Politik beeinflussen. Er bleibt ein großer Unsicherheitsfaktor für die neue Regierung und - aus meiner Sicht - wird er die Dauer der neuen Regierung mehr beeinflussen als die Oppositionspolitiker Salvini, Berlusconi und Meloni. Fuer Südtirol eröffnen sich mit der neuen sicher neue Chancen, Es wird neue Ministergesichter geben, schon bekannte und bewährte , aber auch neue.Die Mehrheitsverhältnisse im Senat - aber auch in der Kammer- werden enger . Bei bestimmten heiklen Entscheidungen könnten auch die Stimmen der Autonomiegruppe im Senat wieder wichtiger werden , aber auch die Stimmen der gemischten Fraktion in der Kammer. Dort basteln wir schon an einem einheitlichem Auftreten und an einheitlichen Positionen.Auch wir wären 24 Leute. Jetzt brauchen wir bei der Bestellung der Minister und Unterstaatssekretäre eben noch etwas Glück, dass die uns gut gesinnten Personen zum Zug kommen, dann werden wir den Wechsel sicher gut hinkriegen und die richtigen Ansprechpartner finden . Die Lega - Leute - mit denen wir schon eine gute Zusammenarbeit aufgebaut haben - werden wir uns hoffentlich „warm“ halten , denn wir werden sie irgendwann wieder brauchen. Die LEGA wird sich schon wieder aufbauen.
pr-info TV Reschenpass - Der 7. September 2019 ist der Tag, an dem die Schafe von den Bergwiesen im Langtauferertal ins Tal zurückkehren. In Grub in Langtaufers werden an diesem Tag gegen 10 Uhr vormittags rund 1000 Schafe ihre Sommerweide gegen das Winterquartier im Tal eintauschen. Durch Merkzeichen an den Ohren der Tiere werden sie von den jeweiligen Bauern erkannt, damit diese sie von den anderen Tieren „schoaden“ (trennen) können. Daher kommt die Bezeichnung Schafschoad. Die Schafschoad ist ein sehr traditionsreiches Ereignis der Bauern das Einheimische wie Gäste erfreut. Dass die Schafe gesund und munter von der Sommerweide zurückkehren und die Rückkehr ohne Probleme und Verluste vonstatten geht, darüber sind die Bauern und Tierhalter dankbar und hocherfreut und diese Rückkehr wird in Grub mit einem großen Fest gefeiert. Zu diesem Fest sind Einheimische und Gäste herzlich eingeladen und willkommen. Malerische Bilder bietet die Schafrückkehr für Hobbyfotografen, für Gäste schöne Erinnerungsbilder.
Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt: Schmackhafte und typische Gerichte, darunter auch „Schöpsernes“, werden serviert. Für die musikalische Unterhaltung im Festzelt sorgt das „Duo Bergkristall“. Also auf nach Grub in Langtaufers zur „Schoufschoad“ am 7. September ab 10.00 Uhr.
Unsere stärkste Waffe für eine bessere Welt ist Bildung. Aus diesem Grund gibt es in Südtirol seit 1983 sogenannte Bildungsausschüsse. Im ganzen Land sind es 136, 14 davon allein im Vinschgau. Sie garantieren die Pflege der örtlichen Bildungslandschaft, erfüllen die Dörfer mit Leben und vielfältigen Initiativen und tragen zur Stärkung der Gemeinschaft bei. Der Latscher Bildungsausschuss feiert heuer sein 20jähriges Bestehen. Im Interview Obmann Hannes Gamper, der, in Zusammenarbeit mit seinem 7-köpfigen Ausschuss, den Latscher Bildungsausschuss koordiniert.
Vinschgerwind: Der Name Bildungsausschuss lässt vermuten, dass es bei eurer Tätigkeit zentral um Bildung geht. Was für Aufgaben hat der Bildungsausschuss konkret?
Hannes Gamper: Der Bildungsausschuss ist eine Arbeitsgemeinschaft, die den Vereinen entspringt, und hat zum Ziel, Weiterbildung im Dorf zu fördern. Bildungsausschuss hört sich eher bürokratisch an, irgendwie als wolle man mehr diskutieren als bewegen. Aber so ist es nicht. In Wirklichkeit unterstützen wir die Vereine in der Weiterbildung und versuchen die Weiterbildung im Dorf zu fördern. Wir schauen was unser Dorf braucht, was uns fehlt und sorgen dafür, dass dies dann angeboten wird. Sonst haben Vereine ja sehr klare Aufgaben im Dorf und kümmern sich um bestimmte Dinge. Bei uns lässt sich das schon etwas schwerer festlegen und was wir machen ist vielleicht nicht so sichtbar. Meiner Meinung nach ist der Bildungsausschuss mehr ein Kleber, der alles zusammenhält.
Vinschgerwind: Die Wichtigkeit des Bildungsausschuss zeig sich also stärker in seiner unterstützenden Funktion?
Hannes Gamper: Ja ganz genau. Wir unterstützen die Vereine und sorgen dafür, dass sie zusammenarbeiten und man zusammen aktiv wird. Selbst werden wir eigentlich nicht als Verein tätig. Wir initiieren selbst kaum Veranstaltungen. Aber wenn wir eine Idee haben, schauen wir, dass ein Verein diese aufnimmt und der Bildungsausschuss unterstützt die Umsetzung dann. Glücklicherweise haben wir sehr starke Vereine im Dorf.
Vinschgerwind: Arbeitet der Latscher Bildungsausschuss auch mit Ausschüssen und Vereinen aus anderen Dörfern zusammen?
Hannes Gamper: Im Advent bringen wir immer einen kleinen Veranstaltungskalender raus, der ortsübergreifend ist und alle Advent-Veranstaltungen der ganzen Gemeinde zusammenfasst. Sonst arbeiten wir eigentlich grundsätzlich mit den Latscher Vereinen zusammen. Aber bei der alljährlichen Bildungsfahrt sind alle Obleute der Bildungsausschüsse dabei und wir nutzen die Möglichkeiten uns auszutauschen. Da sieht man, dass es viele und auch andere Arten gibt, einen Bildungsausschuss zu führen. Unsere Art, alles über die Vereine zu machen, ist eher die Ausnahme. Die meisten Bildungsausschüsse organisieren selbst Veranstaltungen. Aber das hat viel damit zu tun, wie das Dorf aufgestellt ist. In Latsch haben wir ja den KVW, den Familienverband und die Bäuerinnen, die sehr aktiv Weiterbildung für die Allgemeinheit unterstützen. Andere Vereine bieten dann wieder Weiterbildung an, die spezifischer auf die Vereinsmitglieder abgestimmt ist. Und wir unterstützen das Ganze.
Vinschgerwind: Die Latscher Kulturtage sind ja ein Aushängeschild für den Latscher Bildungsausschuss. Sind sie auch ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit der Vereine im Dorf?
Hannes Gamper: Bei den Kulturtagen machen wir zuerst eine Sitzung wo alle Latscher Vereine eingeladen werden und dann schauen wir, was sie für den Zeitraum Mai bereits geplant haben oder welche Ideen sie hätten. Von den Vereinen wird es gut angenommen und sie arbeiten gerne in dieser Gemeinschaft zusammen. Die Kulturtage sollen sich jedes Jahr neu erfinden, denn wir wollen nicht, dass jedes Jahr dasselbe passiert. Die einzige Konstante ist das 1. Maifest, das die Kulturtage eröffnet. Dort arbeiten über 10 Vereine zusammen und das ist uns auch sehr wichtig. Wir vom Bildungsausschuss müssen bei den Kulturtagen auf jeden Fall nichts dazu erfinden, sie wachsen von Jahr zu Jahr. Inzwischen stehen viele Veranstaltungen auf dem Programm, weil die Vereine hier wirklich auch mitarbeiten wollen. Und das ist ein toller Erfolg.
Vinschgerwind: Brachte das Jubiläumsjahr auch neue Initiativen?
Hannes Gamper: Heuer haben wir zum ersten Mal die Veranstaltung „zommkemmen und helfn“ organisiert. Von einem Verein ist die Idee gekommen, dass es schön wäre, wenn wir die Dorfbevölkerung im Advent etwas zusammenbringen würden. Zum Beispiel bei einem Stand wo man bei Musik etwas essen und trinken kann. Es wäre etwas Tolles für das Dorf und zugleich könnte man die Veranstaltung für einen guten Zweck nutzen. Als Trägerverein haben wir beschlossen die Idee umzusetzen und sieben Vereine haben sich bereit erklärt jeweils einen Abend zu gestalten. Am Ende haben wir den ganzen Reingewinn dem Vinzenzverein Latsch gespendet. Wir konnten sie mit einer schönen Summe unterstützen und gleichzeitig war im Dorf etwas. Solche Initiativen wollen wir vom Bildungsausschuss fördern.
Vinschgerwind: Du bist ja mittlerweile seit 14 Jahren Vorsitzender des Latscher Bildungsausschusses. Hat sich in den Jahren der Fokus eurer Tätigkeit verändert?
Hannes Gamper: Nein, das könnte ich nicht sagen. Sicher ist, dass die persönliche Komponente mitspielt und diese die Tätigkeitsfelder des Bildungsausschusses prägt. Mir persönlich gefallen Veranstaltungen wie die Kulturtage, wo es nicht nur rein um Weiterbildung geht, sondern verschiedene Sachen angeboten werden. Mit Blick auf die Veranstaltungen gab es einen Wandel. Die Kulturtage, die als Kulturwoche entstanden sind, sind gewachsen. Wir haben inzwischen einen ganzen Monat voll verschiedener Programmpunkte. Wir versuchen die Kulturtage sehr vielfältig zu gestalten, um alle ein wenig anzusprechen. Tappeiner Hans, der lange im Ausschuss war, hat immer betont: „Wenn die Leute zusammenkommen und miteinander reden, ist das auch eine wichtige Form der Weiterbildung.“
Vinschgerwind: Stichwort zusammenkommen und miteinander reden. Beim 1. Maifest habt ihr ja heuer einen Bildungsüberfall organisiert, bei dem es um das Thema Stammtisch ging. Wie kam es dazu?
Hannes Gamper: Anlässlich unseres 20jährigen Jubiläums hatten wir uns gedacht, beim Maifest selbst eine Veranstaltung zu organisieren. Fabi Ludwig, der Bezirkskoordinator der Vinschger Bildungsausschüsse, hat uns auf die Idee gebracht, diese Sofagespräche zu machen. Unser Fokus war die Frage: Was wird an den Stammtischen gesprochen, weil diese Frage einen Einblick in die Gesprächsthemen unseres Dorfes gibt. Den 1. Mai haben wir als Gelegenheit genommen, da dort auf dem Dorfplatz einfach viel los ist und man verschiedenste Meinungen sammeln kann. Ich bin von Tisch zu Tisch gegangen und habe dort anonym alle persönlichen Meinungen notiert. Die 108 Aussagen haben wir sortiert und das Ergebnis wurde im Eingangsbereich der Gemeinde Latsch ausgestellt und an die Gemeinderäte weitergeleitet. Im Nachhinein betrachtet war es ein Erfolg, weil viele mitgemacht und nicht nur kritisiert oder gelobt haben, sondern auch viele Verbesserungsvorschläge gebracht haben.
Vinschgerwind: Gibt es Situationen, die dich persönlich in deiner Tätigkeit motivieren?
Hannes Gamper: Ja, was mich persönlich begeistert, ist die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen. Bei Veranstaltungen wie den Kulturtagen oder dem Faschingsumzug sind viele Vereine dabei und geben sich große Mühe, damit etwas in unserem Dorf passiert. Diese lebendige Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen motiviert mich sehr.
Interview: Claudia Gerstl
Glurns - Der Gemeinderat von Glurns hat beschlossen, von der Pfarre Glurns 2,7 Hektar Grund zu kaufen. Die Pfarrei will mit dem Geld Wohnungen für Betreutes Wohnen errichten. Für die Struktur benötigt die Pfarrei jedoch jährlich rund 25.000 Zuschuss.
von Erwin Bernhart
Eine Gemeinde auf der Suche nach einem schlüssigen sozial-wirtschaftlichem Konzept: Das ist die Stadtgemeinde Glurns. Mit dem Kauf von rund 2,7 Hektar Grund am St. Martiner Schuttkegel ist die Gemeinde gewillt, eine Investition von 750.000 Euro zu tätigen. Den Grund verkauft die Pfarre Glurns, die mit dem erlösten Geld den alten Widum in Wohnungen für betreutes Wohnen umbauen will. Die Investition mit öffentlichem Geld ist damit sozialverträglich. Allerdings ist es abzusehen, dass die Pfarrei nach dem Bau rund 25.000 Euro jährlich für die laufenden Kosten benötigt. Diese Kosten, so die Anfrage der Pfarrei an die Gemeinde, sollte zu einem Teil die Gemeinde Glurns übernehmen. Weil auch die Gemeinde Glurns bei den laufenden Einnahmen bzw. bei den laufenden Ausagen knappst kalkulieren muss, überlegen die Stadtväter in Glurns, wie man laufende Einnahmen generieren könnte - auch um der Pfarre den jährlichen Beitrag sichern zu können.
BM Luis Frank hat deshalb in seinem Gemeinderat eine Meinungsbildung erhoben. Frank wollte wissen, was die einzelnen Gemeinderäte zu seiner Idee sagen bzw. was sie davon halten. Franks Idee: Über den anzukaufenden Grund Pachteinnahmen generieren, die zum Teil an die Pfarrei weitergegeben werden könnten. Einträgliche Pachteinnahmen könnten über einen Golfübungsplatz kommen. Das Hindernis dabei: der angrenzende Grundbesitzer Walter Rizzi hat ein Vorkaufsrecht und möchte dieses für einen Teil der 2,7 Hektar wahrnehmen. BM Luis Frank hält mit der Idee dagegen, dass die gesamten 2,7 Hektar Grund in öffentliches Grün umgewandelt und somit dem Zugriff des Nachbarn entzogen werden könnte. Ein Bauleitplanänderung ist dazu notwendig und für diese eine Mehrheit im Gemeinderat. Deshalb das Vorsondieren im Gemeinderat.
Nun hatte jeder Gemeinderat bei der Ratssitzung am 21. August die Möglichkeit zu dieser Idee und zu dieser Stoßrichtung Stellung zu beziehen. Schließlich kam bei einer informellen Abstimmung heraus, dass sich eine Mehrheit von 7 Gemeindräten diese Schritte durchaus vorstellen könnte, drei waren dagegen und zwei enthielten sich der Stimme. Demnach könnt’s klappen.
Vinschgau - Die diesjährige Herbstbegehung führte die Mitglieder des Weinbauvereins Vinschgau unter der Führung von Leo Forcher kürzlich zu den höchst gelegenen Weinbergen des Tales. Erste Station waren die Rebanlagen der Weinbauern Theodor Mitterer und Elmar Luggin in den „Scheanen“ bei Schluderns, wo auf Terrassen mit viel Fleiß die Sorten Müller Thurgau, Kerner, Riesling und Zweigelt angebaut und zu edlen Tropfen vergoren werden. Der Stockertrag beträgt zirka 1 bis 1 ½ Kilogramm Trauben, damit die gewünschte Qualität erreicht werden kann. Und diese ist durchaus überzeugend. Thomas Weitgruber vom Beratungsring informierte vor Ort über die richtige Pflege der Reben und rief dazu auf, regelmäßig Beerenproben abzugeben, damit ein möglicher Befall der Kirschessigfliege rechtzeitig erkannt wird und behandelt werden kann. Die Kirschessigfliege macht die Weinbeeren ungenießbar und zählt neuerdings zu den größten Bedrohungen im Weinbau. Von Schluderns aus ging es dann weiter zum Kloster Marienberg. An dessen Hängen auf 1.250 Metern werden seit 2011 Bio-Weine der Sorten Solaris (Hauptsorte) und Cabernet Cortis von Hilde Van den dries kultiviert und eingekellert. Für eine Flasche Wein braucht es auf dieser Höhe vier bis fünf Rebstöcke. Nach der Verkostung im neuen Klosterkeller führte Abt Markus Spanier die Gruppe durch die neue Bibliothek. Und alle staunten über das großartige Meisterwerk, das nach Ideen des Architekten Werner Tscholl in Absprache mit dem Abt vor kurzem neu geschaffen worden war und eine Fülle an Büchern mit unschätzbarem Wert beherbergt. Anschließend gab Klaus Niederholzer in der Fürstenburg einen Einblick in die Melamico Herstellung aus Äpfeln nach Balsamico-Rezepten aus Modena. (mds)
Die Landesregierung hat die Mitglieder der Landeshöfekommission für den Zeitraum 2019-2024 ernannt: Bis zum Jahr 2024 werden somit LR Arnold Schuler (Vorsitzender), Albert Frötscher (Richter, der von der Präsidentin des Landesgerichtes vorgeschlagen wurde), Martine Parisi (Sachverständige im Bereich Landwirtschaft), Landwirt Wilhelm Klotz und LRin Maria Hochgruber Kuenzer (welche aus einem Dreiervorschlag des Bauernbundes ausgewählt wurde) dem Gremium angehören. Sekretär der Kommission ist Werner Hintner.
Förderung Elektromobilität Provinz Bozen – steuerliche Behandlung von E-Autos und E-Bikes
Bekanntlich gewährt die Provinz Bozen Förderungen im Bereich der E-Mobilität. Für reine E-bikes sind allerdings keine Förderungen von Seiten der Provinz vorgesehen.
Die Förderungsmaßnahmen der Provinz im Überblick (die staatlichen Förderungen sind hingegen Gegenstand des nächsten Beitrags):
- Privatpersonen und Unternehmen erhalten für den Ankauf von E-Autos eine Förderung von Euro 4.000,00. Der Beitrag setzt sich aus Euro 2.000,00 Landesbeitrag und Euro 2.000,00 Preisnachlass des Händlers zusammen. Für Plug-In-Hybride ist dagegen die Ankaufsprämie von Euro 2.000,00 vorgesehen (auch hier wird der Betrag zu je 50% von Land und Händler getragen).
- Bei Fahrschulen und Taxiunternehmen sind vorgenannte Förderungen auf Euro 6.000,00 bzw. 3.000,00 erhöht.
Die Förderung gilt nur für „fabrikneue“ E-Autos mit Erstzulassung ab dem 1. Mai 2017.
- Die Provinz Bozen sieht zudem eine Befreiung von der Autosteuer für die ersten 5 Jahre und eine Reduzierung auf 22,5% für die Folgejahre vor.
Unternehmen können weiters noch um Förderung für den Ankauf von elektrischen Motorrädern/Mofas und Lastenfahrrädern ansuchen (Förderung 30% des Kaufpreises bis max. Euro 1.000,00 bzw. 1.500,00).
Aus Sicht der Einkommens- und Mehrwertsteuer sind für den Ankauf und den Betrieb von E-Autos im Vergleich zu den „normalen“ PKWs keine Erleichterungen vorgesehen.
Interessant dabei ist jedoch anzumerken, dass E-Bikes im Vergleich zu PKWs steuerlich vorteilhafter zu behandeln sind und zwar:
- Die Kosten und MwSt eines ausschließlich betrieblich genutzten E-Bikes sind voll absetzbar.
- Wird ein E-Bike einem Mitarbeiter auch zur privaten Nutzung zur Verfügung gestellt, bleiben Kosten und MwSt weiterhin voll absetzbar. Allerdings ist der anteilige Wert der privaten Nutzung als Sachbezug vom Mitarbeiter zu besteuern, sofern dieser den Betrag von Euro 258,23 pro Jahr übersteigt. Es ist in diesem Fall auch ratsam die Mwst auf den anteiligen Wert der privaten Nutzung herauszurechnen und abzuführen. Bei der Ermittlung des Wertes der privaten Nutzung kommen die Pauschalsätze laut Art. 51, Abs. 4 TUIR, die für die Wertfestlegung der PKW-Nutzung vorgesehen sind, nicht zu Anwendung.
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