Vom wind gefunden - Covid19 hat die Welt, unsere Wahrnehmung und unser Zusammenleben verändert. Wir haben in den letzten beiden Jahren viele neue Begriffe kennengelernt. Über 1.500 Wortneuschöpfungen, sogenannte Neologismen, sind entstanden. Lockdown, Maskenpflicht, G2, G3, FFP2-Maske, Coronafrisur, AHA-Formel, Antigen-Test, 7-Tage-Inzidenz, Booster-Impfung, Herdenimmunität, Homeoffice, mRNA-Impfstoff, Omikron, Long Covid, Triage sind nur einige dieser neuen Begriffe. Immer wieder hört man auch die Begriffe Epidemie, Pandemie und Endemie. Im Jänner 2020 entwickelte sich die Viruserkrankung zu einer Epidemie in China. Gemeint ist damit ein vermehrtes Auftreten von Krankheitsfällen durch denselben Erreger, innerhalb eines begrenzten Zeitraums und innerhalb einer Bevölkerungsgruppe. Es geht also um einen großen Ausbruch einer Krankheit, oft auch Seuche genannt, die örtlich und zeitlich begrenzt ist. Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Covid19 zu einer Pandemie. Von einer Pandemie spricht man wenn sich eine Epidemie weltweit ausbreitet. Nun wird sehr oft davon gesprochen, dass die Pandemie endemisch wird, d.h. sich zu einer Endemie entwickelt. Es bedeutet nicht das Ende der Viruserkrankung, im Gegenteil. Bei einer Endemie bleibt die Zahl der Erkrankungen über die Zeit relativ konstant. Die Delta- und Omikron-Varianten haben gezeigt, wie anpassungsfähig das Virus ist. Das bedeutet, das Virus ist in der Welt, es kommen immer wieder neue Wellen und wir müssen lernen mit dem Virus und möglichen Varianten zu leben. (hzg)
Glurns - Beim Artikel „Armutszeugnis“ im letzten Vinschgerwind ist es zu einer Namensverwechslung gekommen. Rund um Glurns, Schluderns und Mals ist sofort erkannt worden, dass es sich um den hemdsärmeligen Günther Elsässer vom Fischteich in Glurns handelt, der an der ehemaligen Tankstelle Bauten ohne Genehmigung der Gemeinde errichtet hat. Inhaltlich wurde in den vielen Reaktionen, die beim Vinschgerwind eingetrudelt sind, der Artikel von allen Seiten bestätigt. Die Änderung des Bauleitplanes von „öffentlichem Grün“ in „Landwirtschaftsgebiet“ letztinstanzlich von Seiten der Landesregierung anfangs Februar wird es der Gemeinde Glurns und Elsässer ermöglichen, den Zustand an der ehemaligen Tankstelle zwischen Glurns und Schluderns zu sanieren. Voraussetzung dafür ist eine Einigung von Elsässer mit dem Straßendienst Vinschgau. Der Straßendienst Vinschgau hatte sich gegen die Errichtung einer Elektro- und Gastankstelle ausgesprochen.
Wir entschuldigen uns bei Günther Längerer für die Namensverwechslung. (eb)
Schlanders - Der Klosterkauf in Schlanders wird demnächst vollzogen. Die Gemeinde Schlanders kauft vom Kapuzinerorden (Kapuzinerprovinz Brixen) die Liegenschaften des Kapuzinerklosters in Schlanders. Der Vinschgerwind hat diese Option bereits im März 2021 beschrieben. Der Gemeinderat hat im November 2021 grünes Licht gegeben und den Kauf als strategische Entscheidung bewertet, da „diese Liegenschaften im Zentrum von Schlanders liegen und somit alle Möglichkeiten einer Nutzung im öffentlichen Interesse gegeben sind“. Nun hat der Schlanderser Gemeindeausschuss per Beschluss vom 22. Februar die für den Kauf nötigen Geldmittel bereitgestellt. Für rund 2,4 Millionen Euro (ohne Mehrwertsteuer) sollen die Bauparzellen 92 und 93 und die Grundparzellen 142/1, 143 und 144 der Katastralgemeinde Schlanders Besitzer wechseln. Der Ausschuss hat zudem die möglichen Registergebühren in Höhe von rund 217.000 Euro verpflichtet. BM Dieter Pingger wurde mit diesem Beschluss beauftragt, den Kaufvertrag zu unterzeichnen. (eb)
Worauf kann man verzichten? Nicht auf Wasser aber auf Plastikflaschen. Deshalb nimmt der Dachverband für Natur- und Umwelt mit „refill.bz.it“ an der Aktion „unVERZICHTbar“ teil.
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Thomas von Aquin, 7. März 2022
Bekanntlich schreiben die vier Nationalparke Stilfserjoch, Gran Paradiso, Latium, Abruzzen und Molise und La Vanoise (F) seit Jahren einen Fotowettbewerb für Naturfotografen aus. Die Digitalfotos können für die Kategorien Landschaften, Wildtiere, Makrofotographie und Pflanzenwelt eingeschickt werden. Zur 15. Auflage 2021 wurden insgesamt 3.400 Fotos eingesandt, davon 942 in der Kategorie Landschaften, 1.173 zur Wildtierfauna, 620 Makrofotos und 666 Pflanzenbilder. Unter dem Vorsitz des Mailänder Universitätsprofessors Elio Piazza hat die Jury, zusammengesetzt aus Experten der Naturfotografie und Vertretern de vier Nationalparke unlängst die Sieger ermittelt. 2021 standen auch Preisgelder für die Siegerfotos in einer Gesamthöhe von 6.000,00 Euro zur Verfügung. Die Sieger in der Kategorie Landschaften erhalten als Preis einen Dreitagesaufenthalt für 2 Personen in einem der vier organisierenden Nationalparke.
Die gute Seele des Wettbewerbes, Organisatorin, Koordinatorin und Sekretärin des selben ist seit Anbeginn Frau Dr. Loredana Dresti vom lombardischen Büro des Nationalparks Stilfserjoch in Bormio. Ihr sei an dieser Stelle herzlich für ihren Einsatz gedankt.
Graun/Reschen - Wind, Eis und Schnee- das sind ideale Bedingungen für Snowkiting. Und genau solche Bedingungen findet man am Reschensee vor, wo Anfang Februar das Internationale Snowkite Open 2022 stattfand. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren das Event nicht ausgetragen werden konnte, freute sich das Organisationsteam rund um Marco Amico und Gerald Burger, Geschäftsführer des Tourismusvereins Reschenpass, das Event als Italienmeisterschaft auszurichten. Am Start waren 40 Rider aus sieben Nationen. Die Teilnehmer konnten zwischen den zwei Disziplinen Snowkite und Snowwing wählen. Während am Samstag die Bedingungen perfekt waren und alles wie geplant über die Bühne gehen konnte, mussten die Rennen am Sonntag aufgrund zu geringen Windes abgesagt werden. Den Sieg in der Kategorie Long Distance - Board holte sich Bernd Spiering aus Deutschland. Der Tscheche Petr Rychnovsky und die Holländerin Mariska Wildenberg sicherten sich in der Kategorie Long Distance – Ski den ersten Platz. In derselben Kategorie sicherte sich der Deutsche Arthur Färber bei der U19 den Sieg. Mit Flavio Marx gab es auch einen Südtiroler Gewinner am Reschensee. Marx gewann die Italienmeisterschaft in der Kategorie Race und belegte zudem zwei Mal den zweiten Platz in den Kategorien Long Distance - Board und Race – Board. (sam)
Seraina Pazeller im Interview
„… nach einigen Tagen gewöhnt man sich aber an die „Marsmenschen“...“
Seraina Pazeller, Physiotherapeutin Swiss ski Herren über ihren Aufenthalt bei den Olympischen Spielen im Ein- Parteien- Staat China.
Vinschgerwind: Gut zurück aus China und den Olympischen Spielen?
Seraina Pazeller: Ich bin wieder gut nach Hause gekommen. Mein Aufenthalt in Peking hat sich ja nur auf 10 Tage beschränkt, also nicht zu lange. Aber es tut trotzdem gut, wieder in der mir bekannten „Welt“ zurück zu sein.
Es war aber trotz den ganzen Auflagen wieder eine schöne Erfahrung, die ich nicht missen möchte und es war auch nicht so schlimm wie im Vorfeld erwartet.
Vinschgerwind: Welcher Eindruck herrscht vor, wenn Sie zurückdenken an diese 10 Tage in China?
Seraina Pazeller: Meine Erinnerungen sind sicherlich, dass es eine spezielle Welt war, aber in erster Linie positive Erinnerungen an eine etwas andere Olympiade. Spezielle Welt immer in Bezug auf Corona und den damit verbundenen Vorkehrungen und Auflagen während und auch vor Olympia. Wir mussten bereits im Vorfeld jeden Tag einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen, dann 2 PCR Test für den Abflug haben, wobei einer in einem speziellen Labor gemacht werden musste, und mittels App alles genau angeben, dass wir dann die 2 QR-Codes bekamen, um ohne Probleme die Reise beginnen zu können. Bei den Spielen war alles hervorragend organisiert, da kann man nichts Negatives erzählen.
Vinschgerwind: Haben Sie sich auf diese Olympischen Spiele gefreut oder eher gefürchtet? Man hörte ja so einiges vorher...
Seraina Pazeller: Im Vorfeld war Olympia gar nicht in meiner Planung, ich betreue die Mannschaft ja nur einmal im Monat und so war für mich klar, dass meine Kollegin Olympia abdeckt. Aber auf Wunsch der Athleten wurden ich dann auch für Olympia eingeplant. Am Anfang hielt sich die Begeisterung in Grenzen, aber dann freute ich mich doch! Olympia ist trotz allen Widrigkeiten etwas besonders.
Vinschgerwind: Wie war die Stimmung bei den Athleten? Waren sie entspannt, bedrückt, kritisch?
Seraina Pazeller: Die Athleten, also ich kann nur von den Athleten aus meiner zu betreuenden Mannschaft sprechen, sind die Sache sehr entspannt angegangen. Sie haben fast alles so hingenommen und es so akzeptiert, da es auch keine andere Möglichkeit gab. Klarerweise fanden im Vorfeld immer wieder Gespräche unter den Athleten statt, bei denen die Vergabe der Olympischen Spielen an Orten wie China, wo keine oder wenige der benötigten Sportstätten vorhanden sind, sinnvoll ist oder ob es nicht andere Möglichkeiten gibt.
Vinschgerwind: Welche markantesten Unterschiede gab es denn zu anderen Olympischen Spielen?
Seraina Pazeller: Ich habe die Olympischen Spiele 2014 in Sotchi (Russland) zum Vergleich, da waren die Sicherheitsmaßnahmen sehr hoch, da sie Angst wegen eines Terroranschlages hatten, aber es war trotzdem anders als in Peking. In Peking waren wir wirklich nur im Olympischen Dorf und auf der Piste, sonst nirgends. In Sotchi konnte man auch ins nächste Dorf, wo die einzelnen Länder ihre Häuser hatten, wie eben Casa Italia, Schweizer Haus mal was anderes essen oder Siege und Medaillen feiern. In Peking ging das alles nicht und auch das olympische Dorf war viel kleiner und man konnte sich einfach insgesamt so gut wie nicht bewegen. Ein Ausbrechen aus der „Blase“ war unmöglich.
Vinschgerwind: Ist es denn nicht so, dass Olympische Spiele mit all dem Aufwand, der Umweltzerstörung, dem Gigantismus nicht mehr in die heutige Zeit passen? Wie sehen das die Athleten, Trainer und Sie?
Seraina Pazeller: Wie bereits erwähnt sprechen Athleten, Trainer und Betreuer auch darüber, ob es Orte sein müssen, wo sehr viel neu gebaut werden muss. Warum man nicht Orte nimmt, die Sportstätten nur sanieren müssten und so nachhaltigere Spiele werden würden. Am Beispiel von Sotchi habe ich 2 Jahre nach Olympia gesehen, dass das Skigebiet extrem gut genutzt wurde, obwohl es 2014 bei den Spielen bereits Stimmen gab, dass bestimmte Liftanlagen nach den Spielen abgebaut werden sollten. Sotchi ist auch aus dem Nichts entstanden für die Olympischen Spiele aber bei den Juniorenweltmeisterschaften brauchte man die Anlagen wieder. In wie weit Skisprungschanze und Bobbahn genutzt werden, ist eine andere Diskussion. Für die Athleten ist Olympia nach wie vor etwas Besonderes und für fast jeden jungen Sportler ist eine Olympiamedaille ein großes Ziel und eine besondere Leistung. Die Vergabe der Olympiaorte ist sicherlich für Athleten und Trainer ein Diskussionspunkt. Das wird aber von anderen entschieden, nicht von den Sportlern. Nachvollziehen kann man es aber wirklich nicht immer.
Vinschgerwind: Wie irreal fühlten sich diese Spiele an: Corona, Quarantäne, Überwachung? Oder gewöhnt man sich schnell daran?
Seraina Pazeller: Bei der Landung in Peking war der Flughafen komplett leer, denn der Terminal wurde für Olympia komplett abgeriegelt. Man sah nur Chinesen in Vollschutzanzüge. Das ist schon ein komisches Gefühl zuerst. Nach einigen Tagen gewöhnt man sich dann aber an die „Marsmenschen“, die Plexiglas-Abtrennungen in der Mensa und an das tägliche Testen. Da wir bei Swiss-ski im Alpinen Bereich keine positiven Fälle während der Spiele hatten, war die Situation etwas entspannter und so konnten wir die Goldmedaille von Marco Odermatt doch auch etwas „feiern“.
Interview: Karin Thöni
Endstationen Viertelfinale hieß es für den AHC Vinschgau in der IHL Division I. Das Team von Coach Tomas Demel traf in den Play Offs auf den Titelfavoriten HC Valpellice Bulldogs und machte es dem Titelanwärter alles andere als leicht. Am Ende mussten sich die Eisfix in der Best-of-3 Serie mit 0:2 geschlagen geben und verabschiedeten sich damit in die Sommerpause.
Von Sarah Mitterer
David gegen Goliath – so könnte man das Viertelfinalduell beschreiben. Die Eisfix trafen als Außenseiter auf den Titelanwärter Valpellice. Auf dem Papier schien es eine klare Angelegenheit zu sein, doch Eishockeyfans wissen: In den Play Offs ist alles möglich! Nachdem die Vinschger sich als zweites Team der Qualification Round für die Play Offs qualifiziert hatten, stand fest, dass sie auf den Ligaprimus Valpellice treffen würden. Ausgetragen wurde das Viertelfinale im Best-of- 3 Modus, jenes Team, welches zuerst zwei Siege feiert, qualifiziert sich fürs Halbfinale, für die andere Mannschaft endet die Saison. Das Heimrecht besaß Valpellice. Am 20. Februar stand für die Eisfix in Torre Pellice das erste Viertelfinalspiel an, welches zahlreiche Fans des Favoriten ins Stadion lockte. Vor fast 700 Zuschauern zeigten die Eisfix keine Angst und lieferten sich ein spannendes Duell. Zunächst gingen die Hausherren in Führung, doch Andreas Pohl konnte noch vor der ersten Drittelpause in Unterzahl ausgleichen. In der 29. Minute gingen die Eisfix sogar in Führung. Simon Andergassen konnte in einem Überzahlspiel das 2:1 erzielen. Doch die Führung hielt nicht lange, innerhalb von zwei Minuten konnte der Favorit zwei Tore erzielen und ging mit einer 3 : 2 Führung in das letzte Drittel. Dort kassierten die Vinschger in den ersten Sekunden zwar den vierten Gegentreffer, ließen sich davon jedoch nicht unterkriegen und kämpften aufopferungsvoll weiter. Der Kampfgeist wurde belohnt und Lukas Boaretto brachte die Eisfix auf 3 : 4 heran. 30 Sekunden vor dem Ende setzten die Eisfix alles auf eine Karte und nahmen Goalie Sascha Brigl für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Doch das Risiko wurde nicht belohnt, am Ende ging der Sieg an die Hausherren. Eine Woche später stand in Latscher IceForum das zweite Viertelfinalspiel auf dem Programm, für den AHC Vinschgau ging es dabei bereits um alles. Mit einem Sieg hätte es ein drittes und alles entscheidendes Match gegeben, eine Niederlage bedeutete das Saisonaus. Auch im zweiten Viertelfinalmatch überzeugten die Vinschger mit Kampfgeist und vollem Einsatz. Am Ende hat es jedoch nicht gereicht und Valpellice feierte eine 3 : 0 Sieg. Damit ging für den AHC Vinschgau die Saison zu Ende. Trotz des Ausscheidens kann das Team erhobenen Hauptes in die Sommerpause gehen und man darf schon gespannt sein, was die Vinschger Eishockeycacks in der neuen Saison zeigen werden.
AHC Vinschgau - Acht Siege…
… feierte der AHC Vinschgau in der Saison 2021/22. (sam)
AHC Vinschgau - Jakob Elias Fuchs und Andreas Pohl sind die Topscorer der Vinschger. Während Fuchs 22 Skorerpunkte sammelte (11 Tore/ 11 Assists), konnte Pohl 14 Mal anschreiben (12 Tore/2 Assists). (sam)