Erst vor kurzem kehrte Edwin Coratti, welcher als einziger Sportler aus dem Vinschgau
bei den Olympischen Winterspielen dabei sein durfte, wieder in die Heimat, ins „Toul“ zurück.
Von Tanja Patscheider
Edwin Coratti ist Profi-Snowboarder und nahm diesem Monat in der Disziplin Parallel-Riesenslalom an der Olympiade teil, die in der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen wurde. Der Sportler wurde 1991 geboren und wuchs in Pleif, einem kleinen Weiler im Langtauferertal auf. Dort entdeckte er bereits in frühen Kindertagen seine große Leidenschaft für das Snowboarden. Er kann sich selbst nicht mehr genau erinnern - zu lange ist es her - aber etwa mit neun Jahren stand Edwin zum ersten Mal auf dem „Brettl“. Jede freie Minute verbrachte er damals im kleinen Skigebiet Maseben im Tal und war gemeinsam mit seinen Freunden auf der Piste anzutreffen. Dabei lernte er das für ihn bis heute besondere Gefühl kennen, mit dem Snowboard die Kurven in den Schnee zu ziehen.
Der Gedanke mit seiner Freizeitbeschäftigung Karriere zu machen, war ihm damals nicht in den Sinn gekommen. Nur durch einen glücklichen Zufall wurde sein Talent von einem Trainer der Sportoberschule entdeckt und mit Beginn der Ausbildung in Mals wurde das Snowboarden für den Langtauferer nun immer mehr von einem Hobby zu einer konkreten Chance, seine Passion als Beruf auszuüben. Die Trainings und die Zeit, die der junge Sportler auf dem Schnee verbrachte, intensivierten sich und damit einhergehend wurden auch der Druck und die Erwartungen, die sich rund um den Sport abspielten immer höher. Umso größer war dann die Freude, als sich herausstellte, dass sich die unzähligen Stunden auf dem Snowboard ausgezahlt haben und schließlich mit dem Eintritt in den Europacup belohnt wurden und bereits wenige Jahre später debütierte der Langtauferer im Weltcup. Seitdem hat Edwin die Faszination sowie den Spaß am Snowboarden nie verloren. Er selbst erklärt: „Lougisch sein di Erfolge a Motivation ollm weiter zu mochen, oubr viel wichtiger isch, di Begeisterung fürn Snowboarden und mit sell kemman jo nor earsch die Erfolge.“
Mit eine der größten Herausforderungen seiner bisherigen Karriere war für den Sportler, nach einem Sturz, bei dem die Achillessehne verletzt wurde, den bisher erkämpften Platz im Weltcup erneut zurückzuerobern. Wieder waren viel Durchhaltevermögen und Ausdauer gefragt, um mit den anderen Athleten mithalten zu können. Was Edwin dabei geholfen hat und nach wie vor eine immense Motivation und Stütze in seinem Leben darstellt, ist die Familie. Dafür ist er unglaublich dankbar. „Ouhne mei Familie, dia mi vo Onfong on ibroll untrstützt und begleitet hot, war deis olls nia meiglich gweisn.“ Edwin hat zwei Geschwister und mit seiner jüngeren Schwester Jasmin Coratti, die selbst auch professionell Snowboard fährt, teilt er die Leidenschaft für den Sport.
Auch der ruhige Heimatort in Langtaufers ist für Edwin ein wichtiger Rückzugsort, um sich vom Stress im Sportleralltag zu erholen und neue Kraft zu tanken. Denn das Snowboarden verlangt viel vom „Touler“ ab und er weiß genau, viel Zeit zu Hause im Kreise seiner Liebsten bleibt ihm nicht. Doch er betont, der Gedanke daran, dass seine Freunde und der im Jahr 2018 gegründete Fanclub für die Coratti-Geschwister immer mitfiebern und ihm und Jasmin die Daumen drücken, gebe ihm immer wieder neue Kraft und Anlass, bei seinen Rennen, die auf der ganzen Welt verteilt stattfinden, das Beste aus sich herauszuholen.
Und dann - vor genau vier Jahren wurde für Edwin ein Traum wahr: 2018 bei den Spielen in Pyeongchang, in Südkorea, bestritt er erstmals ein Olympia-Rennen. So war die Teilnahme an den diesjährigen Olympischen Spielen keine Premiere mehr, dennoch stellt es für den bodenständigen Snowboarder heute wie damals dasselbe Privileg dar, bei Events einer solchen Größe partizipieren und sich dabei mit den anderen Spitzensportlern messen zu können. Das ist für ihn alles andere als selbstverständlich. In Peking hatte nur eine Hundertstel-Sekunde für den Einzug in die Finalläufe gefehlt, jedoch sieht der Sportler dies keinesfalls als einen Rückschlag, sondern vielmehr als einen Ansporn für die weiteren Läufe der Saison, die im März noch anstehen. Edwin ist hoch motiviert und überzeugt, sein volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft zu haben. Daher ist ein Ende seiner Karriere im Leistungssport noch lange nicht in Sicht.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Die Welt der romantischen europäischen Oper hat uns unvergessliche Seiten hinterlassen, die repräsentativ für die Kunst des Liedes sind. Aber innerhalb dieser Werke gibt es in verschiedenen musikalischen Formen auch symphonische Seiten von großer Tiefe und andere von großem musikalischen Wert. Das Orchester des Bozner Konservatoriums Claudio Monteverdi unter der Leitung des renommierten Dirigenten Emir Saul präsentiert in diesem Programm einige dieser symphonischen Stücke, die verschiedene Stile und Nationalitäten umfassen: Italien, Deutschland, Frankreich, Russland und Spanien und versuchen auf diese Weise, ein breites Panorama der europäischen Romantikproduktion zu zeigen.
Zeit: Sonntag, 27. März,
19.30 Uhr
Ort: Kulturhaus Karl
Schönherr Schlanders
Eintritt frei
Infos unter der Nummer
0473 737777 oder
kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders und der Raiffeisenkasse Schlanders.
Aus dem Gerichtssaal - Das gesunde Volksempfinden ist ein Rechtsbegriff, der besonders unter dem Nationalsozialismus Eingang in das deutsche Recht fand. Er sollte es Richtern ermöglichen, Entscheidungen unter Berufung auf das „Fühlen und Denken des Volkes“ zu begründen. Auch sollte es geeignet sein, sog. „entartete Kunst“ zu erkennen. Es ist ein ausgesprochen schwammiger Begriff. Eine Episode, bei der Ende der 1950-iger Jahre ausgerechnet ein unverbesserlicher Nazi dem gesunden Volksempfinden der Vetzaner zum Opfer fiel, erzählte mir unlängst die Greti, die weitum bekannte und beliebte Wirtin der dortigen Jausenstation: Ein Bauer aus Schlanders hatte im Krieg in der SS gedient. Von dieser Zeit unter Adolf und dem Hakenkreuz schwärmte er bei jeder Gelegenheit. Auch hatte er von daher die Gewohnheit, auch in Friedenszeiten und im Umgang mit seinen Landsleuten in Schlanders und Umgebung nur Hochdeutsch zu reden. Der Dialekt war für ihn ein Ausdruck von Rückständigkeit. Das ließ er auch die Vetzaner spüren, wenn er zur Bewirtschaftung seiner dort gelegenen Felder in das Dorf kam. Entsprechend beliebt war er bei den Dorfbewohnern. Den Vogel schoss er jedoch ab und das Fass der Vetzaner endgültig zum Überlaufen brachte er dadurch, dass er den Ortspfarrer schmähte. Den nannte der Ewigbraune einen Schwindler, weil er den Leuten das „Märchen vom Heiland und vom Himmelreich“ erzählte. Daraufhin lauerten ihm ein paar Bauern zu nächtlicher Stunde am Hauptwaal, von dem er das Wasser für die Bewässerung seiner Wiese abzweigen musste, auf, stülpten ihm einen Kartoffelsack über den Kopf und verabreichten ihm eine kräftige Tracht Prügel. Der übel zugerichtete „Braune“ rief zwar die Carabinieri, diesmal in Italienisch und nicht auf Reichsdeutsch, zu Hilfe. Doch wen die Ordnungshüter auch befragten, keiner hatte etwas gesehen oder auch nur gehört. Also die perfekte „omertà“, diesmal auf Vetzanerisch!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Schulz/Reschenpass - Pressemitteilung der Süd-Tiroler Freiheit: „Die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle, sowie der Bezirkssprecher im Vinschgau, Benjamin Pixner, zeigen sich erfreut, dass das von der Süd-Tiroler Freiheit initiierte Projekt einer Bahnverbindung zwischen Landeck und Mals nun immer konkreter wird. Diese Woche fand in Schuls bereits ein Treffen von Regierungsvertretern aus Nord- und Süd-Tirol sowie Graubünden statt, bei dem weitere geologische Gutachten und Studien angekündigt wurden, um bis 2023 die Streckenführung der Bahnverbindung festzulegen. Der Bau der Reschenbahn rückt damit immer näher.“
Kulturhaus Schlanders - Alle zwei Jahre am ersten Wochenende im März organisiert der Bildungsausschuss Schlanders seit dem Jahre 1996 eine Ausstellung von Hobbykünstlern, Freizeitmalern und kreativen Personen aus Schlanders. Die letzte Ausstellung im Jahre 2020 wurde noch vor dem Lockdown und den Einschränkungen durch die Corona Pandemie organisiert. In diesem Jahr konnte Gudrun Warger, die Präsidentin des Bildungsausschusses in einem kleinen Rahmen die 10 Freizeitkünstler:innen, Verwandte und Freunde der Hobbykünstler, die Kulturreferentin Monika Wielander Habicher, Mitglieder vom Bildungsausschuss, sowie mehrere Freizeitkünstler vom Treffpunkt Kunst der Bezirksgemeinschaft, im Kulturhaus Schlanders zur Eröffnung der Ausstellung begrüßen. Ausgestellt wurden Holzarbeiten, Glasmalereien, Kartenmalereien, sowie Malereien in verschiedenen Techniken, außerdem Gewebtes, Geklöppeltes, Gestricktes, Getöpfertes und Gehäkeltes. Arbeiten folgender Freizeitkünstler waren zu sehen: Günther Brenn, Heidi Schöpf, Christine Wielander Schuster, Walter Gemassmer, Angelika Hört, Helga Hinckfuss, Fabian Gurschler, Wally Menghin, Waltraud Winkler und Eva Maria Oberegelsbacher. (hzg)
Bozen/Vinschgau - Der Sennereiverband Südtirol warnt: Explodierende Kosten, sinkende Preise - Suche nach Lösungen für die Berglandwirtschaft
Die extreme Teuerungswelle könnte ein Opfer fordern, das nur die wenigsten auf dem Schirm haben: die Berglandwirtschaft.
Die Lage der Milchviehbetriebe ist so dramatisch wie noch nie. Die Produktionskosten steigen rapide, während die Milchpreise sinken“, sagt Joachim Reinalter, der Obmann des Sennereiverbandes.
Seit Anfang des vergangenen Jahres sind die Preise für Futtermittel um ein Drittel gestiegen, jene für Treibstoff um 50 Prozent, für Strom um über 200 Prozent, für Gas um mehr als 350 Prozent und auch andere Kosten. „All das hat zur Folge, dass sich die Produktion und Verarbeitung von Milch enorm verteuert hat“, so Rainalter.
Mit dieser Teuerung müsste im Normalfall der Milchpreis ansteigen, allerdings ist dies nicht der Fall. „Im Lebensmittelsektor gibt es eine eklatante Schieflage zugunsten der großen Lebensmittelketten und diese akzeptieren nur geringe Preiserhöhungen“, so Reinalter. Der Obmann des Sennereiverbandes zeigt dabei durchaus Verständnis, dass die Kostenexplosion bei einem Grundnahrungsmittel nicht eins zu eins an die Konsumenten weitergegeben werden könnten. „Es darf aber genauso wenig sein, dass allein der Produzent auf den in die Höhe schießenden Kosten sitzen bleibt. Es braucht eine gerechte Verteilung auf alle Glieder der Kette.“
Reinalters Schlussfolgerung ist eine ebenso logische wie beängstigende: „Wenn auf der einen Seite die Ausgaben um ein Vielfaches steigen, auf der anderen die Einnahmen im besten Fall stabil bleiben und schon zuvor die Margen bei den Bauern extrem gering waren, dann geht sich die Rechnung für viele Betriebe einfach nicht mehr aus.“ Heißt im Klartext: „Sehr viele der Südtiroler Bergbauern, vor allem jene, die ihren Hof gerade noch im Haupterwerb führen, fürchten um ihre Existenz“, so der Obmann.
Sollte die Milchwirtschaft nicht wieder rentabel und den Bergbauern das Fundament ihrer Existenz entzogen werden, seien die Folgen für Südtirol weitreichend, warnt Reinalter. Die Versorgung mit Südtiroler Milch und Milchprodukten könne nicht sichergestellt, die Qualitätsstrategie nicht fortgeführt, die gesellschaftlichen Leistungen der Berglandwirtschaft nicht garantiert werden. „Das wiederum würde sich dramatisch auf die Tourismusdestination Südtirol auswirken, man denke nur an verfallende Höfe, zuwachsende Wiesen, nicht mehr bewirtschaftete Almen oder kostenpflichtige Wanderwege und Loipen“, so Reinalter. Reinalter ruft die Konsumenten – allen voran Hotellerie und Gastronomie – daher auf, konsequent auf Südtiroler (Milch-)Produkte zu setzen. „Damit sichern sie das Fundament, auf dem sie selbst stehen, sorgen also dafür, dass auch morgen noch heimische Qualitätsprodukte zu haben sind und die Landschaft gepflegt wird“, so der Obmann. Landwirtschaft könne nur nachhaltig sein, so Reinalter, wenn die Landwirte nachhaltig davon leben könnten.
Parallel dazu sucht der Sennereiverband im engen Austausch mit LH Arno Kompatscher und dem Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler nach Lösungsmöglichkeiten auf allen Ebenen. „Die Politik weiß um die Bedeutung der Berglandwirtschaft und es sind auch die politischen Rahmenbedingungen, die dazu beigetragen haben, dass sich die Milchwirtschaft in den letzten Jahrzehnten gut entwickeln konnte“, erklärt der Obmann. Er ist deshalb zuversichtlich, dass man gemeinsam Lösungen finde. „Das werden mit Sicherheit keine kurzfristigen sein, letztendlich geht es aber einerseits darum, die derzeitige Lage zu überstehen, und andererseits um die Sicherung einer langfristigen, wirtschaftlich nachhaltigen Zukunft der Berglandwirtschaft“, so Reinalter. (r)
Stilfs 2020: Pfluagziachn. Bräuche können sich ändern, verschwinden oder neu entstehen...: Sie haben die Geschichte der Menschen immer und überall begleitet und wenn sie nicht als touristischer Zeitvertreib verkommen, dann strahlen sie eine gewisse Sakralität aus.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Wer soll das bezahlen?
In fast allen Bereichen des täglichen Lebens steigen die Preise stark an. Neben den Energiekosten werden auch die Lebensmittelprodukte immer teurer. Nun kündigen auch die heimischen Milchproduzenten an, dass die Produktionskosten massiv ansteigen, während die Preise für die Milch sinken. „Wir dürfen in der ganzen Diskussion unter keinen Umständen die Lohnabhängigen, die Rentner und die Pensionisten vergessen, denn genau diese Menschen sind die Konsumenten und denen geht bald das Geld aus. Sobald sie kein Geld mehr in der Tasche haben, werden das auch alle Wirtschaftszweige zu spüren bekommen“, warnt der Landtagsabgeordnete und SVP- Arbeitnehmervertreter Helmuth Renzler.
Vor mehr als 10 Jahren, also während und nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, hat die Politik mit entsprechenden Maßnahmen dafür gesorgt, dass Unternehmen nicht in Schwierigkeiten geraten und somit konnten viele Arbeitsplätze gerettet werden. In den letzten beiden Jahren wurde die Welt dann durch die Corona- Pandemie auf eine neue große Probe gestellt. Und jetzt steht auch noch der Krieg vor der Tür. Die heute berufstätige Generation muss sich vielen Herausforderungen stellen und die Suche nach bestmöglichen Lösungen kann nur gemeinsam erfolgen. „Es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis der ganze ‚Laden‘ kippt. Um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, müssen jetzt Maßnahmen gesetzt werden, von denen alle profitieren, nicht nur die Arbeitgeber, sondern auch die Arbeitnehmer, die Rentner und die Pensionisten“, unterstreicht Renzler.
Wer kann sich den Einkauf im Supermarkt morgen noch leisten?
Sobald das Geld in der Brieftasche ausgeht, beginnt der Mensch, sich Überlegungen zu seinem Konsumverhalten zu machen. Dann wird er vor dem Supermarktregal stehen und sich genau überlegen, was im Einkaufswagen landet. In diesem Fall landet dann das billige Importprodukt auf dem Esstisch, und nicht die teure einheimische Ware.
„So weit darf es nicht kommen, denn dann haben alle Seiten verloren. Deshalb ist es an der Zeit, die über viele Jahre verlorene Kaufkraft der Löhne und Renten endlich nachhaltig zu stärken, denn nur so kann auch weiterhin ein sozialer Frieden in unserem Lande gewährleistet werden. Es müssen so schnell wie möglich Maßnahmen gesetzt werden, und zwar bevor es zu spät ist. Denn wenn wir nicht bald gegensteuern, verschlimmert sich die Lage für alle Menschen, egal ob sie der Arbeitgeber- oder der Arbeitnehmerseite angehören“, betont Helmuth Renzler und warnt davor, nur einseitig bestimmte Bevölkerungsgruppen zu unterstützen.
Helmuth Renzler, SVP-Arbeitnehmer
Friede
Bei der Andreas- Hofer-Gedenkfeier am Abend des 19.02.2022 in Plaus hielt die Ortsobfrau der SVP Plaus, Claudia Seeber eine tiefsinnige Rede. - Sie nahm unter Anderem auch das Wort FRIEDE, welches auf dem Gefallenendenkmal sehr groß geschrieben steht, zum Anlass über den Frieden gerade auch in der heutigen Zeit nachzudenken. So wird z. B. in Europa, in der Ukraine schon wieder ein Krieg geführt! Anschließend las sie auch alle Vornamen der gefallenen- und vermissten Plauser vom 1. und 2. Weltkrieg vom Kriegerdenkmal ab, um besonders an diese damaligen jungen Männer und deren Lieben daheim mit ihrem großen Leid zu gedenken.
Frau Seeber bedankte sich bei der Abordnung der Plauser- und Rablander Schützen für ihre sehr wertvolle Präsenz bei der Gedenkfeier. Auch den Musikanten von Naturns dankte sie für die schön gespielten Weisen am Gefallenendenkmal. Zum Schluss las sie von einem danebenstehenden sehr alten Grabkreuz den hoffnungsvollen Sinnspruch: Am Ende steht nicht der Verlust, sondern ewige Vollendung des Lebens!
Danke an Alle für die würdevoll gestaltete Gedenkfeier.
Gögele Ernst, Plaus
Biogas: Förderung für Anlagen in Südtirol verlängert
Im Abgeordnetenhaus wurde die Förderung für Biogasanlagen um ein Jahr verlängert – der SEV dankt dem SVP-Abgeordneten Albrecht Plangger
Im Rahmen der Beratungen über das „Milleproroghe“-Dekret hat die Abgeordnetenkammer gestern Förderungen für kleine Biogasanlagen mit einer Leistung von weniger als 300 kW bei der Stromproduktion bis Ende 2022 verlängert. Der entsprechende Abänderungsantrag war vom SVP-Abgeordneten Albrecht Plangger formuliert worden. Der Südtiroler Energieverband begrüßt die Entscheidung – und bedankt sich bei Albrecht Plangger für dessen Engagement.
Die Nutzung von Biogas ist ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, fossile Energieträger durch erneuerbare Energie zu ersetzen. In Südtirol gibt es mehr als 30 Anlagen, die Biogas vor allem zur Erzeugung von Strom und Wärme einsetzen. Aber es gibt noch weitere Anwendungsmöglichkeiten: So können die Gärreste zu organischem Dünger weiterverarbeitet werden und somit im Rahmen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft Kunstdünger im Südtiroler Obst- und Weinanbau ersetzen. Zudem wird aus Biogas Bio-LNG gewonnen – ein CO2-neutrales Flüssiggas mit einer höheren Energiedichte als Dieselkraftstoff, das an Tankstellen abgegeben werden kann und die Lebensmittelindustrie könnte das bei der LNG-Produktion gewonnene CO2 wiederum bei der Anreicherung von Kohlensäure einsetzen.
SEV - Südtiroler Energieverbnd
Kein Kreuz
Die neue Kirche zur hl. Monika in Plaus ist sehr gut gelungen und fügt sich als Baukörper gut an die alte Kirche zum hl. Ulrich und der hl. Barbara mit ihrem romanischen Kirchturm an.
Der neue Kirchenraum wird von natürlichem Lichteinfall schön und angenehm erhellt.
Auch die vergoldete Lichtkuppel an der Decke lässt viel Helligkeit in den Sakralraum.
Das schöne farbige Lichtkreuz über dem Altarraum bringt andächtige Stimmung in den Raum.
Schade ist nur, dass im ganzen Sakralraum kein Kreuz mit dem Corpus Christi angebracht wurde. Ein schönes, großes altes Holzkreuz, mit dem gekreuzigten Jesus hängt in der neuen Sakristei, ist aber leider nicht sichtbar für die Gläubigen im neuen Sakralraum.
Dieses schöne alte Kreuz würde den modernen neuen Kirchenraum sehr bereichern und zusätzlich zu mehr und tieferer Glaubensandacht anregen. Somit würde sich Altes und Neues zu einer schönen, andächtigen Einheit verbinden und ergänzen, ohne dass die Wände dadurch überfüllt würden.
Ernst Gögele, Plaus
HAIKU
DES MONATS Januar 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:
*
Bis zum Morgen
ist er wach und grübelt …
der Neujahrsmond.
Jan Hosemann, Halle an der Saale
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
Schlanders/Vinschgau - Es war keine leichte Ausgangslage, betonte hds-Bezirksobmann Dietmar Spechtenhauser. Nichtsdestotrotz kam die Summe von 6.557 Euro für das Vinschger Weihnachtslicht 2021 zusammen. Vor dem Hintergrund von Corona ein schöner Betrag, darin waren sich die Vertreter der beteiligten Verbände - hds und lvh - und der Raiffeisenkassen des Vinschgaus einig. Das Vinschger Weihnachtslicht, das vergangenes Jahr, nachdem es 2020 ausgefallen war, zum 8. Mal stattfand, ist gelebte Solidarität. „Es ist uns ein Anliegen, in dem Tal, wo wir wirtschaften, einen Teil zurückzugeben und jenen, denen es nicht so gut geht helfen zu können“, sagte Spechtenhauser bei der symbolischen Übergabe am 22. Februar in Schlanders. Und: „Schenken zu können ist ein schönes Gefühl.“ Günther Platter, lvh- Bezirksobmann Obervinschgau sprach auch im Namen des lvh- Bezirksobmannes Untervinschgau Hermann Kerschbaumer-Raffeiner: „Die Wirtschaft gibt mit dieser Aktion ein gemeinschaftliches Bild ab. Erich Ohrwalder von den Raiffeisenkassen lobte das Vinschger Weihnachtslicht: „Es ist ein tolles Projekt, das da auf den Weg gebracht worden ist.“ Mit der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau unter dem Vorsitz von Regina Marth Gardetto hat man den richtigen Partner gefunden. Jeder Euro kommt in Not geratenen Menschen hier im Vinschgau zugute. „Danke für die große Hilfe“, bedankte sich Gardetto. Man hätte vor allem 2020 viele Lebensmittelgutscheine ausgegeben, aber auch Mieten oder Therapien für Kinder bezahlt. Sechs Konferenzen sind derzeit im Vinschgau aktiv. Gardetto: „Schluderns, Prad oder Laas sind noch weiße Flecken, wo es Konferenzen bräuchte.“ Die Zusammenarbeit unter den Konferenzen ist eine ausgezeichnete, unbürokratisch und schnell kann geholfen werden. (ap)
Vinschgau/Pressemitteilung SVP-Bezirk Albrecht Plangger
LANDESTOURISMUSENTWICKLUNGSKONZEPT – Was kommt auf den Vinschgau zu ?
SVP Vinschgau, Bürgermeister/innen und Touristiker treffen sich mit Tourismus-Landesrat Schuler
Auf Einladung der Vinschger SVP und den Bürgermeistern Ende Jänner 2022 wurde Landesrat Schuler nach Schlanders eingeladen, um das Landestourismusentwicklungskonzept vorzustellen und mit den Vinschgern zu diskutieren.
SVP Bezirksobmann Plangger und Bezirkspräsident Pinggera haben in die Thematik eingeführt. Danach hat Landesrat Schuler mit viel Geduld in anderhalb Stunden an Hand einer übersichtlichen Power Point Präsentation mit Statistiken die Entwicklung von Betten und Übernachtungen im Vinschgau bzw. im Land aufgezeigt und die Leitmotive für den Südtiroler Tourismus und die geplanten Handlungsmaßnahmen für die Tourismusentwicklung im Rahmen der Erstellung der Gemeindeentwicklungskonzepte vorgestellt.
„Dass die touristische Entwicklung Grenzen brauche, hatten alle eingesehen, aber grundsätzlich fragt man sich im Vinschgau, warum die Diskussion um die Bettenobergrenze und Bettenbörse auch im Vinschgau geführt werden muss, wenn sich dort die Betten in den vergangenen 10 Jahren kaum erhöht haben und der Zuwachs an Übernachtungen nichts am „Over-Tourismus“ beigetragen hat, nachdem zudem wahrscheinlich keine Vinschger Gemeinde als „stark entwickelt“ eingestuft werden kann (2,1 Mio. Übernachtungen auf 33 Mio. insgesamt – Vinschgau 1/5 der Landesfläche)“ … so der Bezirksobmann.
Bezirkspräsident Pinggera erinnerte an den Beschluss des Gemeindenverbandes, welcher dem Landeskonzept nur zugestimmt habe, mit klaren Bedingungen für eine Einteilung der Gemeinden in 3 statt nur 2 Kategorien (stark entwickelt – entwickelt – strukturschwach), für eine weitere Entwicklung in strukturschwachen Gebieten, sowie für klein- und mittelgroße Familienbetriebe.
Diesbezüglich konnte der Landesrat zustimmen und somit wird sich in der Liste mit 3 Kategorien Martell nicht mehr in der gleichen Kategorie wie Corvara finden. Die in der Vergangenheit von der Landesregierung gemachten Zuweisungen von Betten über ein Tourismuskonzept habe nicht funktioniert. Von 27.000 Betten seien nur knapp 10 % realisiert worden. Es gebe aber im Lande ca. 37.000 Betten, die zwar in der Bettenstatistik aufscheinen, die aber nicht mehr „aktiv“ sind. Die Gemeinden sollten unbedingt im Rahmen des Gemeindenentwicklungsplanes erheben, wieviele solche Betten es in der Gemeinde gibt. Vielleicht wäre das Angebot höher als der momentane oder mehrjährige Bedarf. Diese Betten können in nicht stark entwickelten Gebieten wieder für Erweiterungen zugewiesen werden.
Laut LR hätten die Gemeinden jetzt alle Informationen und Unterlagen, um die Tourismusentwicklungs- bzw. Gemeindenentwicklungspläne zu erstellen (ein Tourismuskonzept für das ganze Tal ist in der BM-Runde angedacht). Die Finanzierung und Bezuschussung durch das Land ist aber noch ungeklärt. Es besteht dringender Handlungsbedarf !
Der LR soll alle Informationen und Unterlagen der Landesämter und EURAC an die Gemeinden weitergeben. Er soll diese Themen in die Landesregierung bringen, damit die Gemeinden starten können.
„Die sog. Bettenbörse werde von den Bürgermeistern und Touristikern nicht als zielführend angesehen. Die Vinschger Betten müssen unbedingt dem Vinschgau verbleiben und nicht in die Landes-Bettenbörse nach Bozen kommen,“ auch müssen touristische Erweiterungen - am Beispiel Martell und Langtaufers, wo sich die meisten Tourismusbetriebe außerhalb der Siedlungsgrenzen befinden – weiterhin möglich sein, auch neue Betriebe (evtl. über einen Ausnahmebeschluss der Landesregierung). Unbedingt abklären, wie bei diesem Weilern das Siedlungsgebiet definiert wird!
Es muss unbedingt festgeschrieben werden, dass die Landesregierung begründete Ausnahmen zulassen kann (bei Erweiterungen und neuen Betrieb). Zum Beispiel für Gemeinden, für die eine touristische Entwicklung erst aufgrund neuer Gegebenheiten möglich wird. Es könnte eine stark verkehrsgeplagte Gemeinde nach dem Bau einer Umfahrung sein. Eine Ausnahme soll auch für Gemeinden, in denen Aufstiegsanlagen bestehen, möglich sein, um diese besser anzulasten bzw. wirtschaftlich zu führen.
Das Treffen war notwendig und positiv. „Im Vinschgau hoffe man jetzt“ – so der Bezirkspräsident – „dass die Anregungen und Forderungen des Vinschgaus bei der normativen Umsetzung des Landeskonzeptes berücksichtig werden, Entwicklung weiter zugelassen und die notwendigen Ausnahmeregelungen geschaffen würden. Man wolle sich vielleicht in einem halben Jahr wieder treffen.
Albrecht Plangger, Dieter Pinggera