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Dienstag, 22 März 2022 15:00

Impressionen Gianni Bodini

Gsol. Eine Landschaft ist ein Teil eines Landes, eine Gegend. Die Kulturlandschaft ist draußen in der Natur, aber sie ist vom Menschen verändert
und die Eingriffe der Menschen bleiben auch für die nächsten Generationen sichtbar.

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns

Nach zwei Jahren ohne richtigen Saisonsbeginn kann heuer endlich wieder das Frühlingsfest in Naturns stattfinden! Es knüpft an die erfolgreichen Ausgaben vor 2020 an, welche viele Einheimische und Gäste begeisterte. Umso mehr freuen wir uns auf das heurige Fest und den langersehnten „normalen“ Start in die Saison! Am 26. März lassen wir das Dorf mit einem bunten Fest erwachen.
Beim Frühlingsfest in Naturns stehen die Themen Blumen, Floristik, Garten und Gartendekoration sowie Handgemachtes und Lokales im Mittelpunkt. Der Frühlingsmarkt findet neben dem Wochenmarkt auf dem Rathausparkplatz im Dorfzentrum statt, bei dem verschiedene Aussteller aus der Umgebung ihre Neuheiten präsentieren.
s11 SteckUm 9:00 Uhr wird der Tag mit dem Markt und Frühschoppen, umrahmt von traditioneller Musik durch den Ziehorgelspieler Norri, eröffnet. Ab 10:00 Uhr gibt es für die kleinen Besucher ein tolles Kinderprogramm, bestehend aus Frühlingsbasteleien und Spielen. Ab 13:00 Uhr begleitet uns die Gruppe hondmade mit ihrer traditionell-modernen Musik durch den Nachmittag und um 15:00 Uhr freuen wir uns auf eine Tanz-Show-Einlage der Kinder des Vereins Sporttanz Naturns.
Die Bäuerinnen bereiten traditionelle Gerichte vor, die Gärtner schmücken das Dorf mit verschiedenen Blumen und Sträuchern und die Vorbereitungen laufen für das Wochenende. Denn auch am Sonntag wird der Frühling noch gefeiert und zwar am Sonnenberg beim Naturnser Bergfrühling auf den Hofschänken und Gasthöfen.
Mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm, Kinderunterhaltung, Musik und Gastronomie sorgt Naturns für Frühlingsstimmung. Das ganze Dorf und alle Gäste sind eingeladen mit uns zu feiern!

Für weitere Informationen können Sie sich an die Tourismusgenossenschaft Naturns wenden.

pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns

Auch in Naturns warten wir nun sehnsüchtig auf einen schönen und heiteren Frühling. Mehrere Höfe und Gasthöfe am Sonnenberg starten in die Wander- und Frühlingssaison heuer erstmals mit einem speziellen Angebot. Die Seilbahn Unterstell bringt sie dabei gratis in die Höhe.
Am Sonntag, 27. März 2022 erfolgt der Startschuss der Wandersaison am Sonnenberg hoch über Naturns. Speziell am Meraner Höhenweg können nun schon die ersten Wanderungen gemacht werden. Einige Höfe und Gasthöfe, die Seilbahn Unterstell und die Tourismusgenossenschaft Naturns laden Sie ein, einen frühlingshaften Tag am Berg zu genießen. Dazu gibt es einige kleine „Zuckerlen“. So befördert die Seilbahn Unterstell am Sonntag, 27. März alle Einheimische, Gäste, Naturnser, Vinschger, Meraner usw. gratis auf den Berg. Von dort gibt es mehrere Möglichkeiten, eine schöne Wanderung zu starten, z. B. Richtung Schnalstal/Katharinaberg, oder auf dem Meraner Höhenweg zur 1000-Stufenschlucht, oder ins Tal hinunter nach Naturns.
Natürlich begrüßen Sie die Höfe Unterstell, Pirchhof, Galmein, Lint, Patleid und Wald auch recht herzlich in ihren Stuben und auf ihren Terassen und haben für den kleinen und großen Hunger der Wanderer auch Spezialitäten vorbereitet. So gibt es von den typischen Nocken und Teigtaschen über hofeigene Fleischprodukte vom Lamm und Kalb, Schöpsernes, Kitzbraten, Rindsgulasch bis zum leckeren Kaiserschmarren liebevoll zubereitete Köstlichkeiten für jeden. Auch die einheimischen Kräutergerichte oder der frische Spargel fehlen nicht auf dem Teller.
Dazu überraschen die Gasthöfe mit besonderen Einblicken in ihren Alltag am Berg. Highlights wie z. B. Besichtigungen der Höfe werden genauso angeboten wie Besichtigungen eines Schafstalles, einer alten Mühle oder der Franziskus Kapelle mit den originalen Kapellenfiguren. Interessantes erfährt man auch zu den Hofgeschichten und zum Bau der Seilbahn Unterstell.
Erleben Sie mit uns einen einmaligen Frühlingstag am Naturnser Sonnenberg! Da und dort werden sie auch von traditioneller Musik überrascht. Informationen gibt es in der Tourismusgenossenschaft Naturns.

Schlanders - Das Land Südtirol hat in den letzten Jahren sehr viel in den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel investiert. So ist z.B. die Vinschger Bahn zu einem Vorzeigeprojekt auch jenseits der Landesgrenzen geworden. Der motorisierte Individualverkehr hat dennoch zugenommen. Gern schiebt man die Schuld auf die Touristenströme, dabei ist viel von unserem Verkehr hausgemacht. In Südtirol gibt es mittlerweile so viel Autos wie Führerscheine. Demnach arbeitet in einem Haushalt von vier Personen eine nur für die Autos, rechnet der Mobilitätsexperte Helmut Moroder in einem Interview mit „Barfuss“ vor. Würden wir auf das Auto verzichten, bzw. wären wir nicht davon abhängig, würde es pro Person einen Nettoverdienst von ungefähr 500 Euro monatlich mehr geben.
Um die Klimaziele zu erreichen, können wir uns nicht allein auf technische Entwicklungen wie Elektromobilität verlassen. Zwar ist die Elektromobilität ein Schritt in die richtige Richtung, aber nur eine Teillösung des Problems: Um wirklich von Nachhaltigkeit sprechen zu können, müsste der Verkehr hingegen stark reduziert und gar vermieden werden, wo möglich.
Gute Raumplanung und eine weitsichtige Politik sollten dafür sorgen, dass wir auch ohne Auto mobil sind und gut leben können, ähnlich wie in europäischen Metropolen wie Wien oder Berlin. Das ist wirklich nachhaltig und zukunftsorientiert. Abgesehen davon bedeuten weniger Autos auch weniger Platzbedarf und geringere Kosten bei Erschließungen.
Das Kasernenareal in Schlanders liegt direkt am Bahnhof und wird an das Citybus-Netz angeschlossen. Das sind die besten Voraussetzungen, um diesen Dorfteil autofrei zu gestalten. Der Plan zur Neugestaltung des Kasernenareals rühmt sich, genau dieses Ziel zu verfolgen, sieht aber gleichzeitig den Bau sämtlicher Parkplätze in unterirdischen Garagen vor. Der Individualverkehr wird also nicht vermieden, sondern nur in den Untergrund bzw. in das Umfeld verlagert, mit einer zu erwartenden Mehrbelastung entlang der Kortscher Straße und der Bahnhofsstraße.
Gerade die derzeitigen Preisentwicklungen könnten – neben der drängenden Klimakrise – den Anlass zu grundlegenden Veränderungen im Bereich der Mobilität darstellen.
Die Initiative Drususkaserne möchte gern zu einer angeregten Diskussion und zur gemeinsamen Lösungsfindung für unsere Mobilität einladen.

  Gleichgesinnte können sich gerne melden unter: idrukas@gmail.com 

Dienstag, 22 März 2022 16:00

Vinschger Weinbauern tagen

Tschars - Am 10. März 2022 trafen sich 45 Mitglieder des Vinschger Weinbauvereins zur Vollversammlung in Tschars. Auf der Tagesordnung standen unter anderem der Einsatz von Hagelnetzen und Heizdrähten gegen Frost, sowie die Vorstellung des Weinbaugebietes Wachau-Kremstal-Kamptal mit Weinverkostung.

von Magdalena Dietl Sapelza

Nach pandemiebedingter Pause konnten Obmann Matthias Bernhart, sein Vize Elmar Luggin und ihr Vorstandsteam die Vinschger Weinbauern erstmals wieder zur Vollversammlung begrüßen. Andere Veranstaltungen hatten in den warmen Monaten 2020 und 2021 trotz Pandemie stattgefunden, so die traditionellen Dorfverkostungen, die Flurbegehungen, Lehrfahrten, Fortbildungsveranstaltungen, um nur einiges zu nennen. Thomas Weitgruber vom Südtiroler Beratungsring Obst- und Weinbau unterstrich in seinem Referat den Wert der Fortbildung und sprach speziell die Schnittschulung an. Bewährt haben sich Schnittbegehungen in Verbindung mit Intensivkursen in kleinen Gruppen. Neu s8 pohlüberarbeitet und herausgegeben wurde auch die Schnittbroschüre. Das Schulungs angebot werde laufend ausgebaut, sagte Weitgruber. Der Versuchstechniker in der Laimburg, Florian Haas, informierte zum Thema Hagelnetze, die gleichzeitig meist auch als Vogelschutznetze dienen, und über innovative Heizdrähte gegen Frost. Bei Versuchen habe sich herausgestellt, dass die Farbe der Netze keinen wesentlichen Einfluss auf die Traubenqualität hat. Auch was das Mikroklima und die Luftfeuchtigkeit unter den Netzen betrifft, gebe es kaum Unterschiede zu den Trauben in netzfreien Anlagen. Als ideal haben sich Kurbelsysteme erwiesen. Diese Systeme schützen nur die Trauben und lassen den oberen Laubanteil frei. Die Suche nach Optimierungen der Systeme gehe stets weiter, so Haas.
Im Bereich des Frostschutzes gebe es Versuche in Deutschland mit Heizkabeln. Wenn diese Investitionen und der Stromverbrauch auch hoch sind, könnte das Ganze künftig doch interessant werden, denn rußende Frostnächte sind in der Kritik.
Mit viel Herzblut stellte Heiner Pohl die Weinregion Wachau-Kremstal-Kamptal vor, in der hauptsächlich Weißweine produziert werden. Dorthin führt der Lehrausflug im Sommer 2022. Pohl beschrieb nicht nur die Weine der Region, sondern ließ die edlen Tropfen auch zur Verkostung einschenken. Das gab der Vollversammlung die gesellige Würze. Abschließend lobte BM Gustav Tappeiner die Eigenheit der Vinschger Weine. Ehrenpräsident und Vinschger Weinpionier Leo Forcher hob die hohe Qualität der Weine hervor: „Alles was wir investieren, tut dem Vinschger Wein gut und auch den Weinkonsumenten.“

Montag, 21 März 2022 13:36

Rom Info ins Tal

von Albrecht Plangger - Abgeordnetenkammer: Finanzkommission/Katasterreform -Abstimmungsergebnis 23 zu 22. Vielleicht hat gerade unsere Stimme letzthin die Regierung bei der Reform des Katasters in der Finanzkommission vor einer „Regierungskrise“ bewahrt. Das Rechtslager stemmt sich gegen diese auch von Europa geforderte Reform. Laut Ministerpräsident Draghi werde es durch die Katasterreform für regulär eingetragene Gebäude keine höhere Steuerbelastung geben. Die Reform brauchte es, weil die Katastermappen aus dem Jahr 1939 stammen und Unregelmäßigkeiten ausgemerzt werden sollten. Bisher habe man alle ICI und IMU Regelungen auf der Basis von 33 Jahre alten Werten berechnet.
Mittlerweile ist im ganzen Land der Benzin- und Dieselpreis über € 2,00 auf eine historisches Hoch gestiegen. Umso insistenter wird daher das Regierungsdekret zur Senkung der Stromkosten diskutiert. 6 bis 10 Milliarden Euro wollte die Regierung in die Hand nehmen, um durch Steuersenkungen, höheren Strom-Bonus für Kleinverdiener und direkte Hilfen für energieintensive Betriebe und für die Gemeinden die Preisentwicklung einzubremsen. Der Umstieg von Gas und den fossilen Energieträgern, muss viel schneller vor sich gehen, dazu braucht es aber vereinfachte Verfahren und die Ausweisung der Zonen und Flächen, wo Photovoltaik zum Einsatz kommen soll oder der Wind genutzt oder nach Erdwärme gebohrt werden kann. Da „happert“ es gewaltig, aber jetzt braucht es eben neuen Schwung für diese Investitionen. Das neue Zauberwort heißt „Energiegemeinschaften“ in allen Gemeinden zur gemeinsamen Eigenproduktion und zum gemeinsamen Eigenverbrauch ohne übertriebenen Bürokratismus. Im Kommen ist auch das neue „Berggesetz“ mit interessanten steuerrechtlichen Aspekten wie eine „Flat-Tax“ von 15 % für Kleinbetriebe mit Erlösen bis zu € 80.000,00 für die ersten 3 Jahre, wenn auch Jungunternehmer unter 35 Jahren mit dabei sind, sowie Steuererleichterungen beim Kauf der Erstwohnung und Stärkung der peripheren Infrastrukturen in den Gesundheitsversorgung, bei der Kinderbetreuung, Breitbandanschluss usw. 

Es musste so kommen! Jene „moralische Verfettung“, vor der Magnago mehrmals gewarnt hatte, ist nun in der Südtiroler Volkspartei eingetreten.

 

Jahrzehntelang zwang man Bauern, Arbeitnehmer, Heimatbewusste und Wirtschaft in ein enges Glas und gab einen Deckel darauf und verkaufte das Ganze als Sammelpartei. Und wurde nicht müde, unter der Parole einig gegen Rom jede Regung außerhalb der Partei als Spaltung, ja sogar als Heimatverrat zu bezeichnen.

 

Auch der Südtiroler Heimatbund kann davon ein Lied singen. Wäre er nicht 1983 seinen eigenen Weg außerhalb der auf Biegen und Brechen auf Autonomie eingeschworenen SVP gegangen, wäre das Recht der Südtiroler auf Selbstbestimmung wohl längst in der Schublade verschwunden.

 

Dabei war es in der Anfangszeit der SVP gerade der volkstumspolitische Kitt, der die verschiedenen Kräfte zu einer rücksichtsvollen Zusammenarbeit verband. Dieser Kitt wurde, das beweist nicht zuletzt die Nichtbeachtung der Beschlüsse des Südtirol- Konvents, als lästiges Übel der Geltungssucht und der Machtgier geopfert.

 

Immer wieder kam von vielen seiten die Warnung, dass mit der Demontage der Autonomie, Umgehung der Zweisprachigkeitspflicht und der andauernden Verletzung des Proporzes Südtirol eine ganz gewöhnliche italienische Provinz werden würde.

 

Nun zeigen die Streitereien und Scharmützel in der SVP, dass sie eine typische italienische Partei für eine x-beliebige Provinz des Stiefelstaates geworden ist. Eine Partei mit den für italienische Verhältnisse üblichen Machtkämpfen und Opportunisten, schließt Roland Lang.

 

Roland Lang

Obmann des Südtiroler Heimatbundes

 
Montag, 21 März 2022 10:03

Anhörung zur Kleinkindbetreuung

An die Präsidentin des

4. Gesetzgebungsausschusses

Paula Bacher

Anhörung zur Kleinkindbetreuung

Geehrte Frau Präsidentin, liebe Paula,

vor drei Jahren, im Herbst 2019 fand im Palais Widmann eine Anhörung zur Kleinkindbetreuung statt. Von vielen Seiten wurde damals darauf hingewiesen, dass die Situation derzeit noch lange nicht zufriedenstellend ist. Der Bedarf der Familien, auch gerade angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten, ist enorm, das derzeitige System ist den Belastungen aber nicht gewachsen.

Auch in den letzten Monaten und Wochen erreichen uns Meldungen von Personalmangel, schlechter Bezahlung und mangelnder Wertschätzung, einem zu hohen Betreuungsschlüssel und – als Folge von alledem – Überlastung, einem hohen Turnover, Ausfall und Kündigungen.

Das alles hat Auswirkungen auf die Qualität der Arbeit und des Angebots. Der Landtag hat in der Märzsitzung einen Beschlussantrag zum Ausbau der Vereinbarkeit von Familie und Beruf angenommen. Der Landtag hat die Landesregierung beauftragt, „in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Stakeholdern und auf der Grundlage der im Familienfördergesetz und im Familienförderplan beinhalteten Strategien weitere Schritte zu unternehmen, um den Grundsatz „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ in Gesellschaft und Wirtschaft verstärkt voranzutreiben; die Angebote der Kleinkinderbetreuung und der Ferien- und Nachmittagsbetreuung im Rahmen der Vorgaben der oben genannten Dokumente flächendeckend auszubauen und die dafür erforderlichen Ressourcen zur Verfügung zu stellen; bestehende Betreuungssysteme vor dem Hintergrund der realen Arbeitsbedingungen und -zeiten auf Adäquanz und Potenziale zu überprüfen, sowie weitere Anreize für Unternehmen auszuloten, um die Vereinbarkeit in den Betrieben zu fördern.“

Angesichts dieses Auftrags und der komplexen, schwierigen Situation wie eingangs geschildert, empfiehlt es sich, dass sich der zuständige Gesetzgebungsausschuss die verschiedenen Seiten anhört, um sich ein aktualisiertes Bild von der Situation zu machen.

Wir stellen daher den Antrag, eine Anhörung zur aktuellen Situation der Kleinkindbetreuung in Südtirol zu organisieren, in der die verschiedenen Stakeholder und Vertretungen der Berufsgruppen sowie der das Angebot nutzenden Familien vom 4. Gesetzgebungsausschuss angehört werden.

Bozen, 19.03.2022

Ausschussmitglieder

Brigitte Foppa

Franz Ploner

Sandro Repetto

Diego Nicolini

Im Sinne der Nachhaltigkeitsziele des Landes Südtirol haben LR Schuler und die Vertreter der Landwirtschaft die gemeinsamen Vorhaben für eine nachhaltige Landwirtschaft vorgestellt.

Politik und Interessensvertreter wollen die nachhaltige Entwicklung der Südtiroler Landwirtschaft geschlossen vorantreiben: Dies die Botschaft der Pressekonferenz vom heutigen Donnerstag (17. März) unter dem Motto "Landwirtschaft 2030: Südtirols nachhaltiger Weg", das Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler mit dem Südtiroler Bauernbund und den Vertretern des Obst-, Wein- und Milchsektors gemeinsam vorgestellt haben.

"Angesichts der vielen neuen Herausforderungen für die Landwirtschaft gilt es nun, die Kräfte aller zu bündeln", sagte Schuler: "Nachhaltige Produktion, ökologische Intensivierung und auch wieder die lokale Eigenproduktion gewinnen an Bedeutung." Die Werte "Gemeinsamkeit, Mut, Pioniergeist und Wertschätzung" würden die familiengeführten, landwirtschaftlichen Betriebe auszeichnen: "Auf dieses gemeinsames Verständnis aufbauend gilt es, sich kontinuierlich über Ziele und Maßnahmen für die nachhaltige Entwicklung abzustimmen", sagt Schuler und ergänzte, wie wichtig die verschiedenen nachhaltigen Anbauweisen von integrierter Produktion bis zum biologischen Anbau auf diesem Weg seien.

Man starte nicht bei Null: So haben in den vergangenen Jahren zunächst alle drei Sektoren – Apfel, Wein und Milch – eigene Nachhaltigkeitskonzepte vorgelegt, Landesrat Schuler das Strategiepapier "Landwirtschaft 2030" auf den Weg gebracht und der Südtiroler Bauernbund anschließend in intensivem Austausch mit allen maßgeblichen Akteuren der Südtiroler Landwirtschaft sechs Leitsätze und acht Leuchtturmprojekte erarbeitet.

Strategiepapier des Landes, Leitsätze des Bauernbundes

Das im Ressort von Landesrat Schuler erarbeitete Strategiepapier Landwirtschaft 2030 definiert sechs eng mit Nachhaltigkeit verbundene Handlungsfelder: Familienbetriebe und ländlicher Raum, Klima und CO2-Reduktion, Wasser und Boden, Artenvielfalt und Landschaft, Gesundheit und Genuss sowie Dialog mit der Gesellschaft.

Darauf aufbauend hat der Bauernbund die Nachhaltigkeitsstrategien der einzelnen Sektoren gebündelt, erklärt Bauernbund-Landesobmann Leo Tiefenthaler: "Sechs übergreifende Leitsätze und acht Leuchtturmprojekte reflektieren unsere gemeinsamen Zielvorstellungen für die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft." Dazu gehören die Bewahrung der bäuerlichen Familienbetriebe und der flächendeckenden Bewirtschaftung, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft, Artenvielfalt, Boden und Wasser als wertvolle Ressourcen, Natur, Wirtschaft und Soziales, aber auch Produktqualität und Wertschöpfung. Kennzahlen erlauben, die Entwicklung jedes Leitsatzes messen zu können. Und zu jedem Leitsatz gehört mindestens ein Leuchtturmprojekt: Etwa die Messung des CO2-Fußabdrucks samt deren Bindungsleistung und Einsparpotenziale in den Sektoren Obst, Wein, Milch und in der Forstwirtschaft, oder ein Projekt, um Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und so die Humusschicht – und damit auch Kohlenstoff – in den Kulturböden zu binden.

Nachhaltigkeitsprojekte der Milch-, Wein- und Apfelwirtschaft

Joachim Reinalter, Obmann des Sennereiverbandes Südtirol, verwies darauf, "dass Landwirtschaft nur nachhaltig sein kann, wenn die Produzenten nachhaltig davon leben können. Die Bürgerinnen und Bürger sind hier mit ihren täglichen Entscheidungen auch in der Verantwortung." Eine nachhaltige Milchproduktion sei die Qualitätsphilosophie der Südtiroler Milchwirtschaft. Daraus sei das Projekt Tierwohl Südtirol hervorgegangen. Dabei werden Tierwohl und Tiergesundheit aller Mitgliedsbetriebe systematisch erhoben und auf Grundlage der erfassten Ist-Situation kontinuierlich verbessert und abgesichert. "Um die Kosten für diese höheren Standards und den Mehraufwand zu bewältigen, brauchen wir die Konsumentinnen und Konsumenten, die bereit sind, den fairen Preis dafür zu bezahlen", ist Reinalter überzeugt.

Für das Konsortium Südtirol Wein berichtet Präsident Andreas Kofler: "Wir haben in der Wein Agenda einen Fahrplan für ein nachhaltiges Wirtschaften gesetzt. Er betrifft alle Bereiche: Bodenpflege, Wassermanagement, Pflanzenschutz, Biodiversität, CO²-Fußabdruck, regionale Kreislaufwirtschaft und Kommunikation." Derzeit arbeitet das Konsortium daran, die nationalen Richtlinien für einen nachhaltigen Anbau (Sistema di Qualitá nationale di produzione integrata) umzusetzen.

Der Obmann des Apfelkonsortiums, Georg Kössler, begrüßte die gemeinsame Initiative der gesamten Landwirtschaft "in der komplexen Welt der Nachhaltigkeit als zielführend und wünschenswert. ‚sustainapple‘ – die Nachhaltigkeitsstrategie der gesamten Südtiroler Apfelwirtschaft – ist unser Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Südtirols."

"Landwirtschaft 2030: Südtirols nachhaltiger Weg", ist Landesrat Schuler überzeugt, "wird ein Vorzeigemodell werden. Wenn wir gemeinsam mutige Schritte wagen, bin ich zuversichtlich, dass unsere Landwirte und die Gesellschaft sie mittragen werden." Damit mache sich die Landwirtschaft – ganz im Sinne des Grundsatzpapiers des Landes "Everyday for future – Gemeinsam für die Nachhaltigkeit" – gemeinsam an die Umsetzung.

np

Gespräche zur Autonomie mit Bundespräsident Van der Bellen und Bundeskanzler Nehammer haben die Agenda der Wien-Reise von Landeshauptmann Arno Kompatscher am Mittwoch bestimmt.

Um den aktuellen Stand in puncto Südtirol-Autonomie sowie um notwendige Reparaturmaßnahmen ging es in den politischen Gesprächen, die Landeshauptmann Arno Kompatscher am heutigen Mittwochnachmittag (16. März) in Wien führte. Sowohl gegenüber Bundespräsident Alexander Van der Bellen als auch gegenüber Bundeskanzler Karl Nehammer betonte Südtirols Landeshauptmann, dass man mit der Regierung in Rom einen konstruktiven Austausch pflege. Wichtig sei der aktuelle Informationsaustausch vor allem auch mit den Institutionen der Republik Österreich, um eine gemeinsame Vorgehensweise abzustecken.

Landeshauptmann Kompatscher verwies in den Gesprächen einmal mehr auf die negativen Auswirkungen der italienischen Verfassungsreform von 2001 auf die Südtirol-Autonomie. Vor allem die Rechtsprechung des Verfassungsgerichtshofes würde sich negativ auf die Gesetzgebungsbefugnisse des Landes Südtirol auswirken, so dass dadurch einige problematische Situationen entstanden seien und wahrscheinlich weiterhin entstünden. Die Auslegungen würden Südtirols Kompetenzen aushöhlen, da sie dem Staat eine übergreifende Generalkompetenz zusprechen, wodurch autonome Gesetzgebungsbefugnisse Südtirols übergangen würden. "Ich habe in Rom immer wieder darauf hingewiesen, dass wir in einigen Bereichen unter dem Standard von 1992 liegen. Wir können nicht dulden, dass Südtirols Gesetzgebungsbefugnisse schmälernd interpretiert werden", unterstrich Kompatscher: "Und wir erwarten uns, dass entsprechende Reparaturmaßnahmen gesetzt werden." Schließlich habe Österreich die Streitbeilegungserklärung vor 30 Jahren aufgrund erreichter Standards abgegeben.

Gegenstand beider Gespräche waren auch der Krieg und die Flüchtlingsbewegungen und wie die europäische Politik darauf reagieren kann. Hinsichtlich der allgemeinen Preissteigerungen wurden mögliche Maßnahmen beleuchtet, die vor allem auch im Bereich der Energie gesetzt werden könnten.

Landeshauptmann Kompatscher nutzte seinen Wien-Besuch auch, die österreichische Staatsspitze zu den Gedenkveranstaltungen "30 Jahre Streitbeilegung" am 11. Juni 2022 und "50 Jahre Zweites Autonomie-Statut" am 5. September persönlich einzuladen.

red


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